18 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Wohnorte hatten meist die Endung 010, itz, z. B- Jerichow, Rathenow, Buckow,
Steinitz usw. Die Endung ow hat sich heute vielfach in au verwandelt, z. B.
Cracau, Buckau . . .
Die Weuden wurden im S. durch Markgraf Gero, im N. durch Albrecht den
Bären und die Mönchsorden (Klöster, z. B. Leitzkau) nach und nach zum Christen-
tum bekehrt. Zur Zeit der Reformation nahmen die Bewohner den evangelischen
Glauben an. Auch breiteten sich unter ihnen deutsche und fremde Einwanderer,
besonders Flamländer, aus und vermischten sich mit den Wenden; so entstand im
Laufe der Zeit der jetzige Menschenschlag.
Im Schweiße des Angesichts suchten unsere Voreltern dem wenig fruchtbaren
Boden durch Ackerbau, Viehzucht und Waldwirtschaft das tägliche Brot abzuringen:
aber anch der Fischfang und der Handel mußten dazu beitragen. Da kam der
30jährige Krieg, in dem sich die Katholiken und die Evangelischen der Religion
wegen bekämpften. Er verwandelte das Land in eine Wüste. Die Dörfer und
Städte waren zerstört; die Äcker lageil wüst da; die meisten Bewohner waren
getötet. Unter der segensreichen Regierung der Hohenzollern erholte sich das Land
wieder. Besonders machten sich der Große Kurfürst und Friedrich der Große nin
diese Gegend verdient. Letzterer ließ die Sümpfe (Fiener) entwässern und legte den
Planer Kanal an.
Der südliche Teil des rechtselbischen Gebietes wurde erst im Jahre 1815
unserem Heimatlande einverleibt.
G. Sage.
Die Kutterjungfer auf dem Marktplätze in Zerbst.
In einer Zeit, in der noch der Stärkere allein herrschte, hatten die Grasen von
Lindau die Zerbster gezwungen, ihnen einen Zoll auf alle Nahrungsmittel, die nach
Zerbst gebracht wurden, zu zahlen. Weil die Grafen den Zoll nach Willkür
erhöhten, wurden die Landlente, die nach Zerbst Butter, Eier, Gemüse lieferten,
hart betroffen. Die Zerbster konnten die Waren kaum bezahlen. Mit Herzleid
nierkten die Bauer», daß der Verkauf täglich geringer wurde. Um nicht zu ver-
armen, führten die Landleute die Waren nicht mehr in die Stadt, fondern richteten
vor dem Heidetore, am Bntterdamm, einen förmlichen Markt ein. Nun konnten
zwar die Hausfrauen Butter, Eier, Geflügel billiger einkaufen, hatten abei einen
weiten und beschwerlichen Weg zurückzulegen. Um die Stadt von der drückenden
Stener zu befreien, ging eine edle Jungfrau zum Grafen von Lindau und bat ihn,
gegen eine Abfindungssumme den Zoll zu erlassen. In seinem Übermute forderte
der Graf so viel Goldstücke, als man auf dem Wege vom Heidetore bis zum
Markte dicht nebeneinander legen könnte. Er hoffte, niemand würde die Summe
bezahlen. Aber die wohltätige Jungfran willigte ein. Sie opferte alle ihre Schätze
und brachte die Summe wirklich zusammen- — Aus Dankbarkeit seyte man der
Jungfrau ein Standbild. Es ist eine vergoldete weibliche Figur, die auf einer 7 m
hohen Säule steht. Der Volksmund nennt sie knrz die Bntterjungfer.
H. Ortsltunde.
a) An der Elbe. Mtthlberg (3)*). Schiffahrt, Holz- und Getreidehandel,
Fischfang, Korbflechterei. (Schlacht, Kaiser Karl V. siegt über Jobann Friedrich
den Großmütigen 1547.)
Wittenberg (22), d. h. weißer Berg; Sandbügel? Umgebung fruchtbar: Gemüse-
bau- Fabriken: Tnch. Brauereien: Bier. Brennereien: Branntwein. Fischerei.
Die Reformation hat Wittenberg zu einer berühmten Stadt gemacht. Durch
De Martin Luther nahm sie hier ihren Anfang am 31. 10. 1517. Die 95 Glaubens-
*) Die eingeklammerten Ziffern geben die Einwohnerzahlen der Orte in
Tausenden an.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Steinitz Gero Albrecht Friedrich_der_Große Friedrich Mtthlberg Karl_V. Karl_V. Friedrich Friedrich Martin_Luther
32 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Wohnorte hatten meist die Endung oiv, itz, z. B- Jerichow, Rathenow, Buckow,
Steinitz usw- Die Endung ow hat sich heute vielfach in au verwandelt, z. B.
Cracau, Buckau . . .
Die Wenden wurden im S. durch Markgraf Gero, im N. durch Albrecht den
Bären und die Mönchsorden (Klöster, z. B. Leitzkau) nach und nach zum Christen-
tum bekehrt. Zur Zeit der Reformation nahmen die Bewohner den evangelischen
Glauben an. Auch breiteten sich unter ihnen deutsche und sremde Einwanderer,
besonders Flamländer, aus und vermischten sich mit den Wenden; so entstand im
Laufe der Zeit der jetzige Menschenschlag.
Im Schweiße des Angesichts suchten unsere Voreltern dem wenig fruchtbaren
Boden durch Ackerbau, Viehzucht und Waldwirtschaft das tägliche Brot abzuringein
aber auch der Fischfang und der Handel mußten dazu beitragen. Da kam der
30jährige Krieg, in dem sich die Katholiken und die Evangelischen der Religion
wegen bekämpften. Er verwandelte das Land in eine Wüste. Die Dörfer und
Städte waren zerstört; die Acker lagen wüst da; die meisten Bewohner waren
getötet. Unter der segensreichen Regierung der Hohenzollern erholte sich das Land
wieder. Besonders machten sich der Große Kursürst und Friedrich der Große um
diese Gegend verdient. Letzterer ließ die Sümpfe (Fiener) entwässern und legte den
Planer K.nml an.
Der südliche Teil des rechtselbischen Gebietes wurde erst iin Jahre 1815
unserem Heimatlande einverleibt.
G. Sage.
Die Luttechingfer auf dem Marktplätze in Zerbst.
In einer Zeit, in der noch der Stärkere allein herrschte, hatten die Grasen von
Lindau die Zerbster gezwungen, ihnen einen Zoll auf alle Nahrungsnüttel, die nach
Zerbst gebracht wurden, \u zahlen. Weil die Grafen den Zoll nach Willkür
erhöhten, wurden die Landleute, die nach Zerbst Butter, Eier, Gemüse lieferten,
hart betroffen. Die Zerbster konnten die Waren kaum bezahlen. Mit Herzleid
merkten die Bauern, daß der Verkauf täglich geringer wurde. Um nicht zu ver-
armen, führten die Landleute die Waren nicht mehr in die Stadt, sondern richteten
vor dem Heidetore, am Butterdamm, einen förmlichen Markt ein. Nun konnten
zwar die Hausfrauen Butter, Eier, Geflügel billiger einkaufen, hatten abei einen
weiten und beschwerlichen Weg zurückzulegen. Um die Stadt von der drückenden
Steuer zu befreien, ging eine edle Jungfrau zum Grafen von Lindau und bat ihn,
gegen eine Abfindungssumme den Zoll zu erlassen. In seinein Übermute forderte
der Graf so viel Goldstücke, als man auf dem Wege vom Heidetore bts zum
Markte dicht nebeneinander legen könnte. Er hoffte, niemand würde die Summe
bezahlen. Aber die wobliätige Jungfrau willigte ein. Sie opferte alle ihre Schätze
und brachte die Summe wirklich zusammen- — Aus Dankbarkeit setzte man der
Jungfrau ein Standbild. Es ist eiue vergoldete weibliche Figur, die auf einer 7 m
hohen Säule steht. Der Volksmuud nennt sie kurz die Butterjungfer.
It. Orts Kunde.
a) An dkl' Etile. Miihlbcrg (3)*). Schiffahrt, Holz- und Getreidehandel,
Fischfang, Korbflechterei. (Schlacht, Kaiser Karl V. siegt über Johann Friedrich
den Großmütigen 1547.)
Wittenberg (22), d. h. weißer Berg; Sandbügel? Umgebung fruchtbar: Gemüse-
bau. Fabrikein Tuch. Brauereien: Bier- Brennereien: Branntwein. Fischerei.
Die Reformation hat Wittenberg zu einer berühmten Stadt gemacht- Durch
Dr Martin Luther nahm sie hier ihren Anfang am 31. 10. 1517. Die 95 Glaubens-
*) Die eingeklammerten Ziffern geben die Einwohnerzahlen der Orte in
Tausenden an.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Steinitz Gero Albrecht Friedrich_der_Große Friedrich Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Martin_Luther
86
Heimatkunde der Provinz Sachsen.
Kbb. 52. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Börde.
Salze und den Reichtum, den sie uns bringen. Denn er schützt die Salzlager gegen ein-
dringendes Wasser. Das würde sie auslaugen. Die Salzlager bestehen aus einer Stein-
salzschicht und einer Kalischicht. Jene ist 300 m, diese 150 m dick. Die Kalisalze liegen
oben. 2ttan mußte sie erst abräumen, um zum wertvollen Steinsalz zu gelangen.
Darum nannte man sie Abraumsalze und hielt sie für wertlos. Jetzt ist ihre Ge-
winnung zur Hauptsache geworden. Denn sie liefern ein vorzügliches Düngemittel,
das nach allen Ländern Europas, ja selbst nach Amerika versandt wird.
I. Vodenform. Oas Harzvorland bildet eine Mulde. Nach der größten
Stadt heißt sie Halberstädter Mulde. Oen Nordrand bilden der bewaldete Kall-
stein, der hu^wald und der Hakelwald.
Mehrere niedere parallele Höhenzüge, die den
Harzrand begleiten, teilen sie in kleinere Mulden.
Die wichtigsten dieser Höhenzüge sind:
1) Die Teufelsmauer. Sie erstreckt sich
von Blankenburg bis zu den Gegensteinen und
bildet einen gewaltigen ll)all aus (Huader-
sandstein in einer höhe von 250 m. lvie die
Steine einer Mauer, so regelmäßig liegen die
Sandsteinschichten übereinander.
Der Sage nach hat sie der Teufel in einer
Nacht aufgebaut, um sein Reich vom Himmelreich
zu trennen. Er konnte sie aber nicht vollenden, da
ihn ein krähender Hahn im Morgengrauen beim
Bau störte.
2) Oer Regenstein ist eine Sandstein-
feste, die sich nördlich von Blankenburg etwa
° 0 0 o„oono Oo oo 0
a0nnor,Oo°o o o Q 00
O °n°0 0 o 0 o o O
'$>Oozo°ooo°0°
Aluschjelkalk..
Bunlsandsfein.
Qips
•Salzfon.
•Kali.
Steinsalz.
Zecf]sl"ein.
Abb. 53. Querschnitt durch ein Salzlager.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Regenstein
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Europas Amerika Hakelwald Blankenburg Blankenburg
184
eine breite Brcke mit den Hauptgebieten des Staates verbunden. Fast das ganze alte Ordensland war wieder dentsch, und Friedrich nannte sich nun König von Preußen.
Westpreuen war einst unter der Herrschaft des Deutschen Ordens ein blhendes Land gewesen. Unter dem polnischen Regiment war es ganz der-kommen. Keine Ordnung, alles aus Rand und Band", meinte Friedrich, als er zum erstenmal dort weilte. Die Städte waren fast menschenleer, die Huser meist verfallen. Vergebens suchte man nach rzten und Apotheken; ja, selbst brauchbare Handwerker gab es dort nur selten.
Noch schlimmer stand es auf dem Lande. Die Bauern lebten in elenden, schmutzigen Lehmhtten, trugen rauhe Felle als Kleider, nhrten sich von Brot, das mit Spreu gemischt war, und suchten im Branntwein Trost der ihre Armut. Fr ihre Bildung geschah berhaupt nichts.
Da zeigte Friedrich, was er konnte. Die tchtigsten Beamten schickte er in das wste Land; Tausende von Ansiedlern lieen sich dort nieder; die Smpfe an der Warthe und Netze wurden trocken gelegt und der Brom-berger Kanal gebaut; Huser erhoben sich aus ihren Trmmern; Kirchen und Schulen entstanden. So machte der groe König aus einer Wste ein Kulturland. Westpreuen hat darum allen Grund, den Tag zu segnen, an dem es preuisch geworden ist.
3. Die Staatsverwaltung Friedrichs des Groen. Wie sein Vater, so widmete auch Friedrich der Hebung des Ackerbaues die grte Sorgfalt. Keine Handbreit Boden sollte unbebaut bleiben.
Die Kartoffel wollte sich immer noch nicht einbrgern, weil die Bauern sie fr gesundheitsschdlich hielten. Friedrich aber zwang die Leute, sie anzupflanzen, und ruhte nicht eher, bis er seine Untertanen vom Werte der Knollen berzeugt hatte. Eine besondere Sorgfalt wandte er dem Seidenbau zu. In der Altmark wurde der Hopfenbau eingefhrt.
In allen Teilen des Landes entstanden Fabriken. Die Leinen-industrie nahm besonders in Schlesien einen mchtigen Aufschwung. In Berlin errichtete Friedrich eine Porzellanfabrik. Fr Kaufleute grndete er eine Bank, die gegen mige Zinsen Geld auslieh, soda keiner mehr bei Wucherern zu borgen brauchte. Neue Wasserwege erleichterten die Schiffahrt im Lande. Der Plauenfche Kanal zwischen Havel und Elbe verkrzte die Entfernung zwischen Brandenburg und Magdeburg; der Finow-Kanal verband Havel und Oder. (Fiener Bruch und Drmling).
Fr die groen Aufgaben, die Friedrich sich stellte, brauchte er viel Geld. Darum wurde die Akzise, die schon der Groe Kurfürst eingefhrt hatte, bedeutend erhht, doch sollten dabei die rmeren Leute mglichst geschont werden. So blieben Getreide, Mehl und Schweinefleisch steuerfrei; wohl aber kamen schwere Abgaben aus Wein und Branntwein, die der König fr entbehrliche Genumittel ansah. Als Luxusdinge betrachtete er auch Kaffee und Tabak. Mit diesen Waren sowie mit Salz handelte jetzt allein der Staat, und alle Leute muten sie von den Personen beziehen, die er bestimmt hatte. Er besa also das Monopol. Natrlich schrieb der Staat auch die Preise vor, und da er viel Geld verdienen wollte, wurden die Waren recht teuer. So kostete das Pfund Kaffee damals wenigstens drei Mark.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Altmark Berlin Brandenburg Magdeburg
136 42. Friedrichs des Groen Friedenswerke in unserer Provinz.
gleich denjenigen Lenthen, welche mit dem Hopfenbau noch nicht fr recht nmbzngehen wissen durch solche, die selbigen verstehen, dazu An-Weisung gegeben werden, damit die Vermehrung des Hopfenbaues guten Fortgang haben mge." Als Hindernis fr die weitere Ent-Wickelung des Anbaues wird der Mangel an Hopfenstangen und ihr hoher Preis angegeben. Da lt der König den Preis der Hopfen-stanzen aus seinen Forsten von 1 Taler 12 Groschen das Schock er-migen auf einen Taler. Fr den, der den meisten Hopfen baut, setzte er auch eine Prmie aus.
4. Auf dem Gebiete des Handels, der Industrie und des Verkehrs traten Verbesserungen ein. Der Handel beschrnkte sich im wesentlichen auf Landesprodukte. In frherer Zeit war Magdeburg der Endpunkt des Wasserverkehrs elbaufwrts gewesen; alles aus dem Erzstift und vom Oberland kommende Korn durfte nur hier ver laden werden. Dieses Stapelrecht hatte die Stadt allmhlich verloren. Fr den Getreidehandel war Hamburg der Hauptmarkt geworden. Der Hopfen ging auer nach Magdeburg auch nach Braun-schweig, Lbeck, Holstein und Dnemark. Der Durchgangshandel von Hamburg nach Magdeburg ging entweder zu Wasser auf der Elbe oder auf der groen Landstrae der Salzwedel und Gardelegen. Um Magdeburgs Bedeutung fr den Handel zu erhhen, bestimmte Friedrich der Groe, da die schsischen Schiffe nicht mehr nach Hamburg fahren durften, sie muten in Magdeburg ausladen; das schsische und bhmische Holz, das die Elbe herunterkam, mute in Magdeburg seine bestimmte Tagestaxe halten. Auf den Waren, die ins Ausland gingen, stand ein Zoll. Fr die Waren, die auf dem Landwege durch Fuhrwerk fortgeschafft wurden, mute frher ein Pferdezoll entrichtet werden; der Fuhrmann bezahlte, einerlei, was er fuhr, pro Pferd 15 Groschen, wenn er nach Schlesien wollte, 1 Taler 15 Groschen, wenn er nach dem Reich, und 2 Taler 15 Groschen, wenn er nach Sachsen, Ofterreich und Anhalt wollte. Statt dieses Pferdezolles fhrte Friedrich einen einheitlichen Zentnerzoll ein.
Von nachhaltiger Bedeutung war es, da der Staat die Salz-industrie in die Hand nahm. Schon Friedrich Wilhelm I. hatte damit begonnen. Die kniglichen Salinen zu Halle und Schnebeck wurden zu groartigen, technisch vollendet eingerichteten Unternehmungen ausgestaltet. Die bisherigen pfnnerschaftlichen Betriebe konnten damit nicht Schritt halten und gingen immer mehr und mehr zurck.
Die Naturschtze des Landes wurden unter Friedrich dem Groen schon nach allen Seiten hin ausgenutzt und damit die Grundlagen gelegt fr die knftige Gre der industriellen Entwicklung unserer Provinz. Neben dem alten Handwerk stehen jetzt schon die neuen Betriebsformen der Hans- und Fabrikindnstrie, der Bergwerke und-Salinen. Aus den Amtleuten, Kaufleuten und Grounternehmern
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_der_Groe Friedrich Fuhrmann Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich