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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 132

1911 - Magdeburg : Creutz
132 Das Norddeutsche Flachland. denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Bewohner. a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und -schlemmerei; 6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- zucht, Beerensammeln;

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

3. Die Heimat - S. 33

1899 - Leipzig : Degener
— 33 — Dieses Gebiet führt den Namen Osterländisches Stufenland, weil es ein Teil der alten nordthüringischen oder Osterländischen Mark ist, die, von Gero ge- gründet, sich von 'der Saale über die Mulde und Elbe ausdehnte. Etwa die Linien eines Dreiecks von Hof nach Saalfeld und Altenburg begrenzen dieses Stufenland, welches sich allmählich nach der Ebene zu absenkt. Hier hat sich eine Industrie entwickelt, die uns ein Beweis dafür ist, daß die gewerbliche Thatigkeit nicht immer von den Bodenschätzen des betreffenden Ge-' bietes abhängig ist, sondern daß dieselbe auch anknüpft an billige Arbeitskräfte. So war hier früher eine arme Gegend, in der die Arbeitskräfte für geringen Lohn zu haben waren. Im 16. Jahrhundert führten eingewanderte Niederländer die Textil-, be- sonders die Wollwaren-Industrie ein, bei der die Osterländer willkommene Be- schäftignng faudeu. Als dann im 18. Jahrhundert mechanische Webstühle erfunden, dann die Auffindung des benachbarten Zwickauer Kohlenbeckens den Dampfbetrieb in den Wollwarenfabriken ermöglichte, endlich zahlreiche Eisenbahnen die Rohstoffe hierher führten und die fertigen Waren in die Welt hinaus trugen, da nahm diese Gegend an den Hauptverkehrsadern einen vorher nie geahnten Aufschwung. In erster Linie ist das Thal der „Weißen Elster" wegen der-Hauptverkehrs- ader vou der sächsisch-thüringischen Tieflandsbucht nach dem westlichen Böhmen mit einer Seitenlinie nach Baiern als Industrieland emporgeblüht. In diesem Thale liegen außer dem sächsischen Plauen uoch Greiz (22 T. — zu Reuß ä. L.) und die doppelt so große Stadt Gera (Reuß j. L.). Beide Orte siud die Hauptplätze für die deutsche Kammgarnweberei. Auch iu der ganzen Umgebung dieser Hauptcentren finden wir die Webeindustrie, so im Gebiet der Weida (l. Nebenfl. der Elster) in den Städten Weida (zu S.-Weimar) und Zeulenroda (zu R. ä. L.), iu Ronneburg :c. Thalabwärts von Gera ans liegt das stadtähnliche Dorf Köstritz mit Solbad, großen Gärtnereien und bedeutender Bierbrauerei; hier lebte der Dichter Julius Sturm. Nordwestlich von Köstritz befindet sich Eisenberg (zu Altenburg) mit Eisen- und Porzellanindustrie. Westlich von dem Elstergebiete, der Mitte des Osterländischen Stufenlandes, liegt ein höheres, waldreiches Land im Gebiete der Saale, wo Viehzucht und Wald- Wirtschaft getrieben wird. Hier im Wiesenthal die Stadt Schleiz (R. j. L.), Gefell mit Ockergruben (Prov. Sachsen), Lobenstein mit Stahlbad (R. j. L.), Ziegenrück und Ranis (Prov. Sachsen). Östlich von dem Elstergebiete liegt der Altenbnr- gische Ostkreis, die Kornkammer Ostthüringens. Hauptstadt ist Altenburg mit reger Industrie und bedeutendem Getreidehandel (Prinzenraub 1455). Schmölln mit Steinnußknopffabrikation. Gößnitz mit vielen Fabriken. 7. Die Hauptstapelplähe für die Sedürfnilse der Waldbewohner. Bei der dichten Bevölkerung des Thüringer Waldes und der geringen Ergiebig- keit seiner kleinen bebauten Ackerflächen ist es erklärlich, daß die notwendigsten Lebensbedürfnisse aus gesegneten Nachbarländern hierher geführt werden müssen. Steckel, Prov. Sachsen. Z

4. Die Heimat - S. 101

1899 - Leipzig : Degener
— 101 — Die große Mehrzahl der Bewohner in der Provinz Sachsen ist evangelisch (92 1/2%), ein kleinerer Teil katholisch (7 °/0). Etwa V2 % gehört den Juden und einzelnen Sekten an. Iii. Gruppenbilder der Provinz Sachsen.*) A. Regierungsbezirk Erfurt. 1. Die Gebiete an der oberen Saale und auf dem Thüringer Walde. (Kreise: Ziegenrück und Schleusingen.) Neben den Naturschönheiten bieten die Gegenden an der oberen Saale und besonders auf dem Thüringer Walde seit langer Zeit eine besonders reiche In- dnstrie. Da der spärliche, dem Ackerbau gewidmete Boden die zahlreiche Be- völkernng nicht zu ernähren vermag, so hat dieselbe, mannigfach angeregt durch Ansiedler aus der Ferne, sich nützlichen Beschäftigungen aller Art zugewendet, zu welchen die natürlichen Schätze des Gebirges das geeignete Material reichlich dar- bieten. So sind Glashütten, Porzellanmanufakturen mit Malereien, Messer- und Gewehrfabriken, sowie Spielzeugmanufakturen entstanden, welche einen zwar nur spärlichen, aber der genügsamen Bevölkerung ausreichenden Erwerb bieteu. Wo aber, wie in den Gegenden der oberen Saale, das Land nicht so reich an Schätzen ist, da suchen sich die Bewohner in der Beschäftigung mit Wollspinnerei, Flanell- Weberei:c. eine Ernährungsquelle, (cf. S. 29—33.) a) Im Gebiete der oberen Saale liegt der Kreis Ziegenrück, zu dem mehrere kleine Stücke (Exklaven) gehören. Ziegenrück (an der Saale) mit Wollspinnerei, Flanellweberei, Holzstoff- und V: 1 : 1 tooooo. Die Gebiete der j?rov. Sachsen an der oberen Saale und auf dem Thüringer Walde. (Kreise: Ziegenrück und Schleusingen. Pappenfabrikation (1).**) Nordwestlich davon liegt Ranis (2), die Kreisstadt, über der sich auf hohem Dolomitfelsen eine verfallene Burg erhebt. An der bairischen Grenze sind die Voigtländischen Exklaven Gefell (1*/,), Sparenberg, Blintendorf, Kamsdorf und Blankenberg. In Kamsdorf wird Kobalt, ein Halbmetall, gewonnen, aus dem eine blaue Farbe, die Schmälte, bereitet wird. b) Am Südabhauge des Thüringer Waldes liegt der ebenfalls von der Hauptmasse der *) cf. „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzenden Gebiete." Herausgegeben von der historischen Kommission der Provinz Sachsen. Die eingeklammerten Ziffern geben die Tausende der Einwohner nach der Volkszählung von 1895 an.

5. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 98

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
98 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Oer Roland von Stendal. vor dem Rathause steht ein Roland, aus Stein gemeißelt. Er ist mit Schwert und Schild bewaffnet und sieht aus wie ein Krieger des Mittelalters, von ihm erzählt folgende Sage: Einst ging des 5lbends spät ein Bürger aus dem Weinhause über den Markt nach Hause. Er hatte des Guten etwas zu viel getan und einen Spitz. Oeshalb war er sehr fröhlicher Laune. Übermütig stellte er sich vor den Roland, höhnte ihn und rief: „he, du alter, trockener Mann da! Du steinerner Narr! Du tränkest wohl auch gern ein Gläschen Wein auf deinem hohen Gerüste!" Dabei machte er allerhand Bocks- sprünge und schnitt dem Roland Gesichter zu. •— Oer alte Roland hatte die Narrheiten lange mit ernstem Gesichte angesehen. Aber auf einmal drehte der steinerne Niese sich auf seinem Gerüste herum, dem Narren den Rücken zu. Oa wurde der arme Bürger plötzlich nüchtern. Es überkam ihn eine solche tlngst, daß er nicht von der Stelle weichen konnte. Er rief laut um Hilfe: „he dheit mi wat! he dheit mi wat!" (Er tut mir was, er tut mir was!) Man nutzte ihn fast krank nach Hause tragen. 5lm andern Morgen stand der alte Roland wieder wie früher. Oer Mann hat sich aber in seinem Leben nicht mehr betrunken. In einer fruchtbaren Gliederung der Milde liegt Gardelegen. Oas ist der Mittelpunkt des altmärkischen Hopfenbaues. Oaher entstanden mehrere Bierbrauereien. Krüher wurde hier das „Garlei" gebraut, ein Bier, das in ganz Oeutschland berühmt war. Sehenswerte Bauten sind die Marienkirche, das Nathans und das Salzwedeler Tor. E a l b e im Ealbeschsn Werder treibt ebenfalls hopfenbau. Tangermünde liegt hoch über dem Elbstrom, wo der Tanger mündet. Oie Lage der Stadt an der Elbe begünstigt die Schiffahrt, den Schiffbau sowie den Handel mit Getreide, holz, Nohlen und Zucker. Tangermünde war eine Residenz der Brandenburger Nurfürsten. Naiser Narl Iv. wohnte mit seiner Gemahlin oft hier im prächtigen Schlosse. Oas Nathans und schöne Stadttore erinnern noch heute an jene Blütezeit der Stadt. In der Nähe liegt Tangerhütte mit berühmter Eisengießerei. Gsterburg, d. i. Gstburg, ist eine kleine Landstadt mit Getreide-, Nonserven- und Gbsthandel. S a l z w e d e I, d. i. Salzfurt, an der Reetze', war früher Hauptort der Nordmark. In der Burg wohnten die Markgrafen. Oie Stadt hat Zabriken in Leinen, Oamast, Baumwolle und Steck- nadeln. Neuhaldensleben an der Ghre hat Stärke- und Malzkaffeefabriken. Zwölf Steingutfabriken beschäftigen mehr als 2000 Arbeiter. 5. Die staatlichen Verhältnisse des Tieslandes der Provinz Sachsen. Oas Tiefland der Provinz Sachsen gehört zum größten Teile den Regierungs- bezirken Merseburg und Magdeburg an. Leide hängen durch einen schmalen Landstreifen bei Aschersleben zusammen. Zwischen beide Regierungsbezirke schiebt sich das Herzogtum ü n h a l t ein. In das übrige Gebiet teilen sich die Provinz Brandenburg, das Königreich Sachsen und die Herzogtümer Braun- schweig und Sachsen-Ültenburg. Oer Regierungsbezirk schließt südlich von Gardelegen das braunschweigische Amt Talvörde ein. Zeige, in welchen Staaten die einzelnen Landschaften liegen! Zeige und nenne die Hauptstädte der genannten Staaten! Lestimme die Länder, in denen die erwähnten Städte liegen!

6. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 72

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
72 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Oer Boden der Tiefebene unserer Provinz wird von älterem und jüngerem Schwemm- lande bedeckt. 3. Landschaften des Tieflandes: 1. Die Leipziger Tieflandsbucht. 2. Das Land rechts von der Elbe. Z. Das nördliche Harzvorland mit der Magdeburger Borde. 4. Die Altmark. Kbb. 47. Die Leipziger Tieflandsbucht. 1. Die Leipziger Tieflandsbucht. Landschaftsbild. 1. Lage und Name. Das Tiefland der Provinz Sachsen schiebt sich zwischen dem sächsischen Lerglande und der (Zzuerfurter platte tief nach Südwesten hin vor. Wie ein Meeresarm greift es in das südliche Lergland bis in die Meitzer und Menburger Gegend ein. Es bildet hier gleichsam eine Bucht. Sie heißt

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 184

1914 - München : Oldenbourg
— w — lautes Burra auf die Opferwilligkeit der Würzburger aus und manche Träne des Dankes und der Rührung war geflossen. Da die hiesige breite steinerne Brücke nicht ausreichte, batten die württembergischen Pioniere unterhalb Würzburg zwischen Talavera und der Mestendhalle mit erstaunlicher Schnelle eine Schiffbrücke geschlagen, über die lange Reihen von Truppen den ganzen Tag über gingen. Die wurtternbergische Kavallerie hatte sich vorher dicht daran eine Furt ausfindig gemacht und ritt durch den Fluß; derselben folgte ein Piehtransport schwimmend nach. Alles dies bot ein unvergleichlich kriegerisches Bild. Nachmittags trafen nun auch einige Divisionen bayerischer Truppen ein. Die Lebensrnittel und Getränke fingen gegen Abend an selten zu werden, mehrere Wirtschaften mußten gänzlich geschlossen werden. Nur wenige Truppen blieben hier, alle anderen zogen östlich, mit ihnen die Hauptquartiere des 7. und 8. Armeekorps, die das anderthalb Stunden von hier gelegene Rottendorf bezogen. Noch spät abends trafen Boten aus den aller Nahrungsmittel entblößten Ortschaften ein mit der Bitte um Per-abfolgung von Lebensrnitteln, doch konnte nur das Notdürftigste noch befriedigt werden. Abends kamen noch zahlreiche schwer verwundete Preußen hier an, welche sofort in Pflege genommen wurden; die Lateinschule, das Gymnasium und andere Schulen mußten zur Unterbringung, der Perwundeten plötzlich geräumt werden. Am 27. )uli rückten die Preußen auf Würzburg vor. Oldenburger und preußische Batterien beschossen von Westen her die Festung Marienberg; die Bayern hatten auf der rechten Mainseite Geschütze bei dem Notkreuzhof und dem Schenkenturme aufgefahren. Bald schlugen die Flammen aus dem Zeughause der Festung. Pielc Waffen verbrannten. Auch in die Stadt fielen Geschosse. Tags darauf trat Waffenruhe ein. Am 2. August besetzten die Preußen die rechtsmainische Stadt; Mainviertel und Feste blieben in bayerischen Bänden. 16. Der Friede. V Der Art. ^ des Friedensvertrages lautete: Nachdem zur Wahrung strategischer und Perkehrsinteressen eine Grenzregulierung als erforderlich befunden worden ist, tritt Seine Majestät der König von Bayern das Bezirksamt Gersfeld und einen Bezirk um Orb sowie die zwischen Saatfeld und dem preußischen Landkreis Ziegenrück gelegene Enklave Kaulsdorf an Seine Majestät den König von Preußen ab. Die hohen Kontrahenten werden sofort nach dem Austausche der Ratifikationen des gegenwärtigen Pertrages Kommissarien ernennen, welche die Regulierung der Grenze vorzunehmen haben. Die Übergabe der vorgenannten Landesteile erfolgt innerhalb vier Wochen nach der Ratifikation dieses Pertrages. Pon der Kriegskostenentschädigung im Betrage zu 30 Millionen Gulden müssen jo Millionen sofort, \o Millionen nach drei Monaten und die weiteren jo Millionen nach sechs Monaten bezahlt werden.

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1902 - Magdeburg : Creutz
E. Die Bewohner, 107 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. „ „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Paraffin- gewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbaren! Steinmaterial: Stein- bräche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche u. -schlemmerei; 6. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm u. Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse-und Obstbau, Zucker-, Cichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ wasser-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung ^Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Olden- bürg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklen- bürg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ „ „ Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienenzucht, Beerensammeln; 13. „ „ „ „ großen Städte: Fabriktätigkeit, Großgewerbe, Handel nnt den heimatlichen Erzeugnissen und den Einfuhrstoffen; ^„Förster Gewand geht durchs ganze Land." „Lübeck ein Kaufhaus, Dauzig ein Kornhaus, Hamburg ein Brauhaus, Magdeburg ein Backhaus, Rostock ein Malzhaus, Lüueburg ein Salzhaus, Stettin ein Fischhaus."^ 14. „ „ „ „ günstig gelegenen Küsten- und Inselorte: Bäder, Fremdenverkehr; 15. „ „ Anwohner „ Gewässer: Schiffahrt, Handel, Fischerei, Matrosen- und Lotsendienst. b. Das ganze Norddeutsche Flachland wird fast nur von echt deutschen Volksstämmen bewohnt. In der Hauptsache sind die Bewohner Nieder- deutsche. Im westlichen Tieflande sind die deutschen Volksstämme am zahl- reichsten und reinsten vertreten. Die Nordseeküste nebst den Inseln nimmt der Stamm der Friesen ein. Von der Eigenart der Väter ist aber schon viel verschwunden, selbst die Sprache wird nur noch auf einigen Inseln

9. Deutsche Geschichte - S. 208

1912 - Halle a.S. : Schroedel
]|208 seine Freundschaft zu gewinnen. Da blieb Friedrich Wilhelm Iii. nichts andres brig, als Frieden zu schlieen. Wohlmeinende franzsische Generale rieten ihm, seine Gemahlin nach Tilsit kommen zu lassen, wo die Verhandlungen stattfanden. Sie sollte ein gutes Wort fr Preußen einlegen und Napoleon milder stimmen. Schweren Herzens brachte die edle Knigin dieses Opfer. In ihrer Unterredung mit dem Eroberer -bat sie diesen, ihr armes Land zu schonen und ihm wenigstens Magdeburg zu lassen; doch alle ihre Vorstellungen rhrten den harten Mann nicht. Preußen verlor im Osten die Gebiete, die es durch die beiden letzten Teilungen Polens gewonnen hatte, auch Danzig und Thorn; im Westen bte es alle Lnder links der Elbe ein. Aus den polnischen Gebieten entstand das Herzogtum Warschau; westlich der Elbe schuf Napoleon fr seinen jngsten Bruder Jerome das Knigreich Westfalen mit 'der Haupt-stadt Cassel. Ferner mute Preußen eine Kriegsentschdigung von 112 Millionen Mark zahlen. Solange die Schuld nicht getilgt war, blieb ein groes feindliches Heer im Lande, dessen Verpflegung gewaltige Summen kostete. Im ganzen hat Napoleon, nach seiner eigenen Aussage, mehr als eine Milliarde Mark aus Preußen gezogen. Die preuische Armee durfte in Zu-fnft nicht der 42000 Mann stark sein. Endlich trat Preußen wie auch Rußland der Kontinentalsperre bei. Der Staat Friedrichs des Groen lag hilflos am Boden. Vi. Die Miedergeburt preuftetts* 1. Die Reformen des Freiherrn vom Stein. Tief war Preußen gefallen ; aber die Trbsal wurde ihm zum Heil. Aus den Trmmern ent-stand ein neuer Staat. Der Mann, der die Grundmauern schuf, war der Freiherr vom und zum Stein. Stein stammte aus einem alten reichsritterlichen Geschlecht. Seine Wiege stand zu Nassau au der Lahn. Frhe trat er in preuische Dienste. Bei seiner seltenen Begabung und seinem groen Eifer stieg er rasch empor. So wurde er 1804 preuischer Minister. Klar erkannte sein scharfer Verstand die Fehler in der Einrichtung des Staates. Als nun das Unglck der Preußen hereinbrach, forderte er mit aller Entschiedenheit wichtige nderungen, namentlich auch die Entlassung der alten Ratgeber. Allein der König nahm ihm seinen Freimut sehr bel und entlie ihn. Nach dem Frieden von Tilsit aber sah Friedrich Wilhelm ein, da nur Stein der rechte Mann sei, um das Land zu retten. Deshalb berief er ihn an die Spitze des Staates. Stein verga die Krnkung, die er erlitten hatte, und eilte, trotzdem er schwer leidend war, von Nassau nach Memel. Mit aller Kraft ging er alsbald daran, fr Preußen eine bessere Zeit herbeizufhren. Zunchst galt es, Geld zu schaffen, um die Franzosen aus dem Lande zu bringen. Deshalb mute berall gespart werden. Die knigliche Familie gab das schnste Beispiel. Friedrich Wilhelm verkaufte sein goldenes Tafel-geschirr, Luise ihre Diamanten. In Memel wohnte das hohe Paar in einem schlichten Hause, und an seiner Tafel ging es so einfach zu wie an der eines gewhnlichen Brgers. Die groe Sparsamkeit des Hofes wurde

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 147

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
45. Das Knigreich Westfalen. 147 folgten, so da der Ausspruch Jeromes: Gute Nackt, morgen wieder luschtik!" noch heute an seinem Andenken haftet. Die Kassen im Lande waren immer leer, und der Fehlbetrag im Staatshaushalte wurde immer grer. Um ihn zu decken, legte die Regierung dem Volke unerschwingliche Steuern auf. Um Geld zu bekommen, ver-kaufte Jerome Klster und Domnen; so erstand z. B. der Magde-burger Tabaksfabrikant Nathusius das Kloster Althaldensleben und das Schlo Hundisburg. 6. Das Heerwesen. Westfalen war Mitglied des Rheinbundes und hatte als solches 20000 Mann Infanterie, 3500 Mann Kavallerie und 1500 Mann Artillerie aufzubringen. Davon sollten aber 12500 Mann von Frankreich gestellt und als Garnison in Magdeburg verwendet werden, doch hatte sie Jerome zu besolden und zu kleiden. So ward Magdeburg westflische Stadt und zugleich franzsische Garnison. Als Grundsatz wurde die Aushebung (Konskription) auf-gestellt, Werbungen fr Geld sollten durchaus ausgeschlossen sein, doch war Stellvertretung gestattet. Stockprgel als Strafmittel waren verboten. 7. Frftenkongretz in Erfurt. Erfurt gehrte nicht mit zum Knigreich Westfalen; unter dem Namen Provinz Erfurt" hatte es Napoleon unmittelbar unter franzsische Verwaltung gestellt. Die Stadt hatte unter dem groen Regierungsapparat, der hier hergesetzt ward, und unter den beraus schweren Kriegslasten furchtbar zu leiden. Vom 27. September bis 14. Oktober 1808 berief Napoleon einen glnzenden Frstenkongre hierher, um sein Bndnis mit Kaiser Alexander zu erneuern, an dem Napoleon sehr viel lag. Um die Begegnung recht achtunggebietend zu gestalten, entbot Napoleon die deutschen Fürsten nach Erfurt; sie muten fr die beiden Kaiser den ntigen Aufputz bilden und wurden von Napoleon wie Bediente behandelt, trotzdem huldigten sie ihm jedoch unbeirrt. Ungeheurer Glanz, der sehr im Widerspruch zu der Not der Bevlkerung stand, wurde entfaltet. Eine kaiserliche Schauspieltruppe aus Paris spielte ihre franzsischen Komdien vor einem Parterre von Knigen". Auch der Geheime Rat" von Goethe war erschienen und wurde von Napoleon zur Audienz bestellt. Nachdem der Kaiser ihn eine Zeit-lang aufmerksam angeblickt hatte, sagte er: Vous etes un homme!" und als Goethe wieder gegangen war, wiederholte er zu seiner Um-gebung: Voil un homme!" Einige Tage darauf kam Napoleon auch nach Weimar und unterhielt sich auf dem ihm zu Ehren gegebenen Balle wieder mit Goethe; er forderte ihn auf, nach Paris zu kommen: Kommen Sie nach Paris, ich verlange das von Ihnen; Sie werden da eine grere Weltanschauung gewinnen und ungeheure Stoffe fr Ihre dichterische Schpfungen finden." Bald darauf erhielten er und Wieland, der auch in Erfurt gewesen war, das Kreuz der Ehrenlegion. Napoleon gewann in Erfurt den Kaiser Alexander, und Preußen mute sich vor seiner Macht beugen. 10*
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