Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg.
]n neuer, verbesserter Auflage erschien:
Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn
oon Cduard Gaebler.
Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch.
Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit
Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.—
Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger
Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über-
troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht
jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer
politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung
der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend.
Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten
der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer
Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner,
welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in
der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste!
— Sie ist auch die größte.
Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die
unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf
oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu.
Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung.
Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg
oon £duard Gaebler.
format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch.
Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj
Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.—
Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen
ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen
kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts
haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes
sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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über 30000) ein nicht unbedeutender Handel mit Getreide betrieben
wird. Mühlhausen war früher eine freie Reichsstadt. 1802 kam es an
Preußen. Georg Neumark, der Dichter des Liedes „Wer nur den lieben
Gott läßt walten", wurde in Mühlhauseu geboren (1621).
Südlich von Mühlhausen zieht ein Höhenzug, der Hainich,
nach Südosten. Auf ihm entquillt die Salza. Dies kleine
Flüßchen mündet in die Unstrut, An ihm liegt, kurz vor der Mündung
und mitten zwischen schönen Gemüsegärten und fruchtbaren Getreide-
feldern, die Stadt Langensalza (11000 Einwohner). Am 27. Juni
1866 kam es hier zu einem mörderischen Kampfe zwischen den Preußen und
den in diesem Kriege auf Seiten der Oesterreicher stehenden Hannoveranern,
infolgedessen die hannoversche Armee sich ergeben mußte.
Die Unstrnt wendet sich nun ganz nach Osten. Bald darauf
fließt ihr vom Thüringerwalde die Gera zu.
An dieser liegt Erfurt mit 78000 Einwohnern. Es ist die
Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. — Unter den 20 Kirchen
Erfurts ist der Dom die wichtigste. Zu seinen Sehenswürdigkeiten
gehört eine große Glocke, Maria gloriosa genannt, die 275 Centner
wiegt und 10 m im Umfange hat.
Früher gehörte Erfurt und ebenso auch das Eichsfeld zu dem Kur?
fürsteutum Mainz. Im Jahre 1802 aber kam beides an Preußen. Nach der
unglücklichen Schlacht von Jena nahmen es die Franzosen in Besitz. Als
dann Napoleon aus preußischen und anderen deutschen Gebietsteilen das
Königreich Westfalen bildete (er gab dasselbe seinem Bruder Jerome), wurde
auch das Eichsfeld ein Teil desselben. Erfurt aber blieb in unmittelbarem
Besitz der Franzosen, bis in den ewig denkwürdigen Freiheitskriegen(1813—1815)
die verbündeten Preußen, Russen und Oesterreicher der napoleonischen Herr-
schaft ein Ende machten und die Franzosen aus Deutschland wieder hinaus-
jagten. Seitdem gehören Eichsfeld und Erfurt wieder zu Preußen.
Im Mittelalter befand sich in Erfurt eine Universität.
Diese besuchte Luther. Nach dem Willen seines Vaters sollte er
hier die Rechtswissenschaft studieren. Er aber beschäftigte sich am
liebsten mit der Religionswissenschaft (Theologie). Damals be-
standen in Erfurt auch zahlreiche Klöster. Eins derselben war das
Augustinerkloster. In das trat Luther ein. Dadurch wurde
er ein Augustinermönch.
In Erfurt ist ein Landgericht.
Erfurt ist durch seinen Garten - und Gemüsebau berühmt.
Mit Sämereien betreibt es einen bedeutenden Handel; werden
doch jährlich über tausend Centner Sämereien von hier versandt.
Von Erfurt zieht in östlicher Richtung der schön bewaldete
Steiger zum Thal der Ilm.
Eine halbe Meile nördlich von Erfurt liegt an der Gera
das Dorf Ilversgehofen, bei welchem sich ein großes Stein-
salzlager besindet.
Das Salz wird entweder aus salzhaltigem Wasser (Sole) oder
gleich als fester Körper (Steinsalz) gewonnen. Aus der Sole gewinnt
2
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Neumark Maria Maria Napoleon Luther
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhauseu Mühlhausen Langensalza Gera Erfurt Erfurts Erfurt Mainz Jena Westfalen Deutschland Erfurt Erfurt Erfurt Erfurt Erfurt Erfurt Gera
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Pfalz an sich zu reien, eilte er mit einemiheere an den Rhein. Es gelang ihm, Bonn zu erobern und das Gebiet des Niederrheins von dem
Feinde zu befreien. Ebenso leistete er Leopold in den Trken-kriegen Hilfe. So hat er wie einst fein Vater allzeit treu zu Kaiser und Reich gestanden.
4. Seine Sorge fr Wissen-schaft und Kunst. In Halle grndete Friedrich eine Universi-tat. Zu deu Professoren, die hier wirkten, gehrte auch der fromme August Hermann Francke. Aus Liebe zur Jugend richtete er eine Reihe von Schulen ein, und ans Erbarmen gegen elternlose Kinder begann er den Bau eines Waisen-Hauses. Als er den Grundstein legte, besa er nur sieben Gulden; aber in glubigem Vertrauen auf Gott ging er ans Werk, und glcklich durfte er es vollenden. Seine Stiftungen bildeten schlie-lich eine kleine Stadt; sie blhen
Spielmann und Grenadier aus der Leibgarde Friedrichs I. Uoch heute.
Gleich der Wissenschaft pflegte Friedrich auch die Kunst. Die alte, einfache Frstenburg, die einer Festung glich, gengte ihm nicht mehr. Sie wurde deshalb nach den Plnen des berhmten Bildhauers und Architekten Andreas Schlter umgebaut, und fo entstand das prchtige Knigliche Schlo. Von Schlter stammt auch das Zeughaus, die jetzige Ruhmeshalle, in der die eroberten Fahnen und Kanonen und andre Siegeszeichen aufbewahrt werden. Ebenso schuf er das wundervolle Denkmal des Groen Kurfrsten auf der Langen Brcke. Endlich wurde Berlin um einen ganzen Stadtteil erweitert, der nach dem König den Namen Friedrichsstadt trug. Die Residenz zhlte jetzt 55000 Einwohner, darunter 6000 Franzosen; denn wie fein Vater gewhrte auch Friedrich I. vielen Hugenotten eine Zuflucht.
5. Schattenseiten der Knigsherrlichkeit. Schon als Kurfürst liebte Friedrich Glanz und Pracht; als König konnte er dieser Neigung noch mehr nachgeben. Wie die meisten Fürsten jener Zeit sah er in dem Hof von Versailles fein Muster und Vorbild. Immer grer wurde die Zahl der Beamten und Diener. So riefen tglich 24 Trompeter zur kniglichen Tafel. Dazu folgte ein Fest dem andern. Das alles kostete natrlich gewaltige Summen. Auch die Bauten verschlangen viel Geld, und endlich flssen Tausende in die Taschen unehrlicher Leute, denen der gutmtige König sein Vertrauen schenkte. So muten die alten Abgaben erhht und neue einge-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Friedrich Friedrich August Hermann_Francke Friedrichs_I. Friedrich Friedrich Andreas_Schlter Friedrich_I. Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Bonn Friedrichs Langen_Brcke Berlin Versailles
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48. Die Universitt Halle-Wittenberg.
1. Wittenberg. Bei der Neuordnung der Verhltnisse nach den Befreiungskriegen trat an die Regierung die Frage heran, was .mit den beiden Universitten in der neugebildeten Provinz Sachsen, mit Wittenberg und Halle, werden sollte. Die alte knrschsische Fridericiana in Wittenberg, einst die glorreichste aller deutschen Universitten, war zwei Jahrhunderte lang nur ein Zerrbild alter Gre gewesen; sie, von der einst die Befreiung aus geistiger Knecht-schast ausgegangen war, war zur Hochburg eines geistlosen Buchstaben-glanbens geworden. Und als endlich gegen Ausgang des 18. Jahrhunderts ein freier Geist in den entweihten Hrsaal des Reformators einzog, war der Verfall der Hochschule nicht mehr auszuhalten. Die Belagerung von 1813 gab der Universitt den Todessto: die Studenten stoben auseinander, die Bibliothek ward geflchtet, die akademischen Gebude gingen in Flammen auf, und das kleine Huf--lein der Professoren, das sich nach Schmiedeberg geflchtet hatte, legte L>em schsischen Hofe selber die Frage vor, ob nicht eine Vereinigung mit Leipzig geboten sei. Nun war Wittenberg preuisch geworden. Sollte jetzt der König auf dieser Trmmersttte einen Neubau auf-fhren, so nahe bei den drei andern schsischen Universitten, die einander ohnehin schon das Licht vertraten? Nicht ohne dringende Notwendigkeit wollte Friedrich Wilhelm, ein treuer Protestant, die Wiege der Reformation antasten; aber die lebendige Gegenwart forderte ihr Recht vor der ruhmvollen Vergangenheit, und in Wittenberg war nichts mehr zu zerstren, es konnte nicht mehr .weiterbestehen.
2. Halle-Wittenberg. Die Friedrichs-Universitt in Halle war ivhrend der Fremdherrschaft zweimal geschlossen worden, zuerst 1807. Sie wurde aber auf Bitten des berhmten Pdagogen und Theologen August Hermann Niemeyer im Mai 1808 wieder erffnet. Und als im Sommer 1813 nach dem unglcklichen russischen Feldzuge Jerome im Lande umherreiste und Halle ihm einen kalten Empfang bereitet hatte, war er der die Hallenser erbittert; und Napoleon, der auf Halle nie gut zu sprechen war, drohte, eine ganze Reihe Brger erschieen zu lassen, der Stadt eine schwere Kontribution aufzuerlegen und Studenten und Professoren zum Teufel jagen zu wollen. Am 15. Juli wurde die Universitt aufgehoben. Sofort nach dem Einzge der Preußen wurde sie aber wieder erffnet. Trotz schwerer Verluste besa sie auch noch einen leidlich vollstndigen Lehrkrper, zahlreiche Institute und eine rasch wieder anwachsende Studentenschaft. Daher befahl der König schon von Wien aus im April 1815, da Wittenberg mit Halle vereinigt werden sollte. Die Wittenberger Professoren versuchten keinen 'Widerspruch, ihrer sieben traten in die neue Universitt Halle-Witten-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm August Hermann_Niemeyer Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Wittenberg Wittenberg Schmiedeberg Wittenberg Wittenberg Wien Wittenberg
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4. Ruhm des Heeres und Erwerbungen. Als Ludwig Xiv. im dritten Raubkriege das linke Rheinufer verwsten lie, kmpfte der junge Kurfürst am Rheine gegen die Franzosen. Glcklich eroberte er das von ihnen besetzte Bonn und befreite das Gebiet des Niederrheines von dem Feinde. Bei der Belagerung von Bonn flehte er in heiem Gebete zum Himmel, Gott mge ihn doch bei seinem ersten Unternehmen keinen Schimpf erleben lassen.
Seine Truppen bewahrten und vermehrten den jungen branden-burgisch-preuischen Kriegsruhm. Als Kurfrstliche hatten sie unter dem kaiserlichen Feldherrn Prinz Eugen in den Steppen Ungarns mit Auszeichnung gegen die Trken gekmpft (S. 134, 179), unter dem neuen Knigsbanner entschieden sie im Spanischen Erbfolgekriege unter der Leitung des jungen Leopold von Dessau durch ihre ungestme Tapferkeit die groe Schlacht bei Turin 1706. (S. 178.)
Auch Friedrich vergrerte sein Land. Durch Erbschaft erhielt er die Grafschaften Mrs und Ltgen; die Grafschaft Tecklenburg erwarb er durch Kauf.
5. Sorge fr Ackerbau und Gewerbe. Weil das Land noch immer schwach bevlkert war, fhrte Friedrich das von seinem Vater begonnene Werk der Ansiedelungen fort. Zn den wirtschaftlichen Unternehmungen Friedrichs I. gehrt die Trockenlegung des Sees von Gatersleben bei Aschersleben. Die Pracht, mit welcher sich der König umgab, frderte die Gewerbttigkeit des Landes. Das Handwerk fand an ihm eine wirksame Sttze, da geschickte Handwerker stets lohnende Beschftigung hatten.
6. Sorge fr Kunst und Wissenschaft. Auf Anregung des aus-gezeichneten Gelehrten Thomasius wurde die Ritterakademie in Halle zur Universitt umgestaltet und 1694 im Beisein des Kurfrsten an seinem Geburtstage unter groartigen Festlichkeiten eingeweiht. Trotz der Nhe der Universitten Wittenberg, Leipzig und Jena ist die zu Halle von Anfang an bis heute eine der bedeutendsten Hochschulen gewesen, die dem Staate und der Kirche viele hervorragend tch-tige Männer vorgebildet hat. Die alte Salz- und Handelsstadt wurde nun auch zur Schulstadt. In Berlin wurden die Akademie der Knste und die Akademie der Wissenschaften ins Leben gerufen. Die eine war eine Schule fr Malerei, Bildhauerei und Bankunst; die andere sollte jede edle Wissenschaft pflegen und besonders fr die Reinheit der deutschen Sprache sorgen. Das letztere war sehr ntig, denn es galt damals fr gebildet, mglichst viel Franzsisch zu sprechen; und wer es nicht richtig konnte, der fgte seiner Rede wenigstens franzsische Brocken ein. Ein Zeitgenosse klagt: Bei uns Deutschen ist die franzsische Sprache so gemein geworden, da an vielen Orten bereits Schuster, Schneider, Kinder und Gesinde dieselbe zu reden pflegen". Auf den Hochschulen herrschten die lateinische und griechische Sprache. Thomasius war der erste Universittsprofessor in Halle, der seine Vor-lesnngen in deutscher Sprache hielt.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Eugen Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs_I. Thomasius Schneider Thomasius
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): München
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 64 —
Zierschrift auf Pergament abschreiben und mit einem kostbar
ausgestatteten Saffianeinband umgeben. Das Buch wird in
der Kgl. Staatsbibliothek aufbewahrt.
Den bayer. Kanzler und treuen, weisen Rat und Gesetz-
geber Alois Wiguleus von Kreittmayr, der nach seinem Wahl-
spruch: „Des Rechtes Freund, des Unrechtes Feind" lebte,
ehrt ein Standbild mit der Inschrift:
A. W. Freiherr von Kreittmayr
churfürstl. bayer. Geheimkanzler
geboren in München 1705
gestorben 1790.
Dem Verfasser der
bayer. Gesetzbücher
das dankbare Vaterland.
. Lorenz Westenrieders haben wir schon beim Durchwandern
der Neuhauserstraße gedacht. Der nachmals so berühmte Ge-
schichtsschreiber war der Sohn einfacher Bürgersleute. Der
schwächliche aber sehr begabte Knabe widmete sich dem geist-
lichen Studium und gelangte zur Würde eines Domkapitnlars
an der Frauenkirche. Als Mitglied der Akademie der Wissen-
schasteu befaßte er sich mit Geschichte, namentlich mit bayrischer
Geschichte. Die Inschrift von Westenrieders Denkmal an dem
Sockel heißt:
Lorenz v. Westenrieder
Geheimer geistlicher Rat
geboren in München
am t. 8. 1748
gestorben daselbst
am 15. 3. 1829.
Auf der Rückseite ist zu lesen:
Die Bayern
ihrem Geschichtsschreiber.
Endlich erwähne ich noch das große Denkmal von Max
Emannel, Kurfürst von Bayern.
30. Kurfürst Mar Emanuel
war nicht nur ein schöner und liebenswürdiger sondern auch
ein kühner, unternehmender Fürst. Der erste Teil seiner Re-
gierungszeit brachte ihm Glück und Erfolg. Er unternahm,
um dem bedrängten Kaiser von Österreich zu helfen, mehrere
siegreichen Kriegszüge gegen die Türken. So half er im Verein
mit dem edlen Polenkönig Sobiesky und mehreren deutschen
Fürsten die Türken von Wien, der Hauptstadt Österreichs, ver-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Alois_Wiguleus_von_Kreittmayr Lorenz_Westenrieders Westenrieders Lorenz Max
Emannel Max Emanuel