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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 19

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 19 sätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf dein Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde 'Wdanchtljon ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Knrfürsten Friedrich des Welsen und Johann des Beständigen. Das Nathans und die Stadtkirche sind bemerkenswert dnrch berühmte Gemälde von Lnkas Cranach. Sein früheres Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Bor dem Elsterlore hat man anch die Stelle, wo Luther am 10. 12. 1520 die päpstliche Bulle verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen Augnsliner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar. Luther- und Melanchthondenkmal aus dem Marktplatze in Wittenberge Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar; die Bewohner wandten sich daher^ hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht die Wollmaren- und Tuchfabrikation. Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabrikeu, Braunkohleil- und Bergmehlgruben. Das alte Schloß, in dem Luther und Mclanchthon gern und oft weilten, dient jetzt als Strafanstalt. Roullll (11), d. h. die Stadt in der Rossel-Ane. Die fruchtbare Umgebung wies die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage au der Elbe und drei Eisen- bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin. Die nahen Waldungen veranlaßten die Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel- ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind die Schiffbauerei (Werft) und der Peiroleumhafen, die Zitronensäure- und die ^trontianfabrik. (Die Strontianfalze finden bei der Reinignng des Zuckers und bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt häufig die herzogliche Familie Wohnung. 2*

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 103

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 103 gehoben. Beim Abschiede gab der Mönch dem braven Bergmanne zwei Stangen Gold und sagte: „Das schenkt dir der Kaiser Barbarossa." Überglücklich eilte der Bergmann nach Hause und erzählte hier von seinem Erlebnis. H. Ortslmnde. a) Südlich vom Thüringerwalde. Schlettsilis>en(4). Fabriken: Holzspielmaren, Glas-, Porzellansachen, Pappe, Holzstifte, Weberei. Suhl (14). Fabriken: Eisenwaren, Gewehre, Holzwaren, Porzellan. Schmalkalden, d. h. an der Schmalkalde gelegen (10) In der Nähe wird Schwer- spat gebrochen. Mutelpunkt einer bedeutenden Schlosserindustrie. (Zella-Mehlis, Steinbach-Hallenberg.) b) An der Denn. Treffurt (2). Obstbau, Zigarrenfabriken. e) An der Hörst!. Eiseimch (38). Fabriken: Leder, Farben, Kammgarn. In der Nähe ist die Wartburg, die besterhaltene Burg. Berühmte Waffensammlung. Hier lebten einst die heilige Elisabeth und später Dr. Martin Lnther. (1) An der Vera. Erfurt, d. h. Furt, an der Erpo wohnte (112). Weil der Acker außerordentlich fruchtbar ist und geschützt liegt, darum Acker- und Gemüse- bau, Blumen- und Samenzucht. Fabriken: Woll-, Baumwoll-, Strumpswaren. Maschinen, Tapeten, Lampen. Bedeutende Spinnereien. Erfurt ist die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks. Baudenkmäler: Dom (große Glocke), das Waisenhans „Martinsstifl" mit Luthers Zelle, das Kaufhans, Rathaus, Luther- denkmal. Lehrerseminar. Geschichtliches: Erfurt war schon im 8. Jahrhundert eine Stadt. Bonifatius nennt sie so, und Karl der Große bestimmte sie zu einem Haupthandelsplatze. Mancher Kaiser weilte hier. Nördlich von Erfurt liegt ein großes Steinsalzbergwerk bei Ilversgehofen. Gebesee (2). e) An der Anstrlü. Dittgelstiidt (4). Sehr arme Umgegend: Weberei. Stein- bräche. Mtthlhauseil (35). Ergiebiger Acker, deshalb Handel mit Getreide und Garten- erzengnissen. Fabriken: Woll-, Baumwoll-, Schuhwaren, Watte, Tabak. Färberei, Gerberei, Bierbrauerei. Tenllstcidt (3). Badeort. Woll- und Leinenfabriken. Thamsvrück (I). Lanaensalza (13). Gartenbau. Schwefelquelle, daher Badeort. Fabriken: Sago, Wagen, Malz. Zigarren. Wollwarenhandel. Druckereien. Geburtsort des Dichters Georg Neumark. (Wer nur den lieben Gott läßt walten.) Am 27. 6. 1866 mußte sich hier die hannöversche Armee den Preußen ergeben. In der Nähe das große Dorf Großengoltern, das bedeutenden Garten- bau treibt. Sömmerda (5). Berühmt durch seine Gewehrfabriken. Geburtsort des großen Erziehers Salzmann (Schnepfenthal) und v. Dreyses, des Erfinders des Züud- nadelgewehres. t) Südlich von der unteren Zlnstrut. Heldruttgeil(3). Bedeuteuder Gemüsebau. Bibra, d. h. ^>tadt am Biberbache (1). (Biber im Stadtwappen.) Eisenquelle, deshalb Badeort. Kölleda (3). Bedeutender Gemüse- und Ackerbau. Wiehe (2) Die selten Niedmiesen weisen die Bevölkerung auf die Viehzucht hin. In der Nähe find die Ruinen der berühmten Pfalz Memleben. (Heinrich I. und Otto I.) Eckartsberga (2). Das Eckartshaus ist eine Erziehungsanstalt für verwahrloste Kinder. Von der alten Eckartsburg steht nur noch ein Turm. In der Nähe liegt das Dorf Auerstädt, wo die Preußen 14. 10. 1806 von den Franzosen geschlagen wurden.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 49 getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die sich int Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalz lag er haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in Staßsurt, Egeln und Oschersleben. Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt- schaft, für die Zuckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden, so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land- Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Dresch- und Häcksel- Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr usw. Die Bedingungen für die Einrichtung von Fabriken waren vorhanden. Aus den nahen Braunkohlengruben holte man die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht fo teuer waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe- ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen. So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West- elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten führen!) 4. Bewohner der Börde. a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, fo merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhos. Durch den schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt. Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt- schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden. In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen, Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 4

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 132

1911 - Magdeburg : Creutz
132 Das Norddeutsche Flachland. denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Bewohner. a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und -schlemmerei; 6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- zucht, Beerensammeln;

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 83

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. S3 sich, das er mit Ol speist. Die Bergjungen werfen die Schiefer« Massen in die kleinen Förderwagen, Hunde genannt, und bringen diese in mühsamer Weise bis zum nächsten Gange. Die Schiefermassen werden hier in größere Förderwagen geschüttet, welche darauf von den Schleppern nach den großen Förderstrecken gestoßen werden. Nachdem der Inhalt in die großen eisernen Wagen umgeladen ist, rollen diese in Zügen, meistens von Pferden gezogen, auf Schienen dem Förder- schachte zu. Durch Aufzüge gelangen nun die Schiefer- Massen an die Erd- oberfläche. Auf Schienen oder Draht- feilbahnen dringt man die Schiefer- stücke, die geschmolzen werden sollen, zu Seit Roh Hütten, wo die Verarbeitung vor- genommen wird. Das gewonnene Silber wird an die König- liche Münze ab- geliefert. Früher wurden daraus Taler geprägt. Ihre In- schrift lautet: „Se- gen des Mansfelder Bergbaues". — In noch größerer Menge holt man aus der Tiefe Braunkohlen und Kalifalze. Bei Förderwagen. Artern gewinnt man ohne Gradierwerk ans der starken Sole Salz, und im No. des Gebietes bei Wettin baute man bis vor kurzem sogar Steinkohle ab. An vielen Orten findet sich treffliche Tonerde, die gute Mauer- und Ziegelsteine liefert. Bei den Dörfern Dölau, Morl, Sennewitz, Lieskau (Halle) gräbt man aus- gezeichnete Porzellanerde, die zum Teil in den Porzellanfabriken von Berlin und Stettin zu feinstem Geschirr verarbeitet wird. Ebenso bricht man wertvolle Steine, z. B. Kalk- (Schraplau), Sandstein (Kelbra,

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 117

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 117 gehoben. Beim Abschiede gab der Mönch dem braven Bergmanne zwei Standen Gold und sagte: „Das schenkt dir der Kaiser Barbarossa." Überglücklich eilte der Bergmann nach Hause und erzählte hier von seinem Erlebnis. H. Ortsknnde. a) Südlich vom Thüringerivalde. Schleusingen(4). Fabriken: Holzspielwaren, Glas-, Porzellansachen, Pappe, Holzstifte, Weberei. Suhl (14). Fabriken: Eisenwaren, Gewehre, Holzwaren, Porzellan. Schmalkalden, d. h. an der Schmalkalde gelegen (10) In dernähe wird Schwer- spat gebrochen. Mittelpunkt einer bedeutenden Schlosserindnstrie. (Zella-Mehlis, Steinbach-Hallenberg.) b) Au ilcr Werra Treffurt (2). Obstbau, Zigarrenfabriken. e) An der Dorsel. Eisenach (38). Fabriken: Leder, Farben, Kammgarn. In der Nähe ist die Wartburg, die besterhaltene Burg. Berühmte Waffensammlung. Hier lebten einst die heilige Elisabeth und später Dr. Martiu Luther. d) An der Üjcrfl. Erfurt, d. h. Furt, an der Erpo wohnte (112). Weil der Acker außerordentlich fruchtbar ist und geschützt liegt, darum Acker- und Gemüse- bau, Blumen- und Samenzucht. Fabriken: Woll-, Banmwoll-, Strumpfwaren, Maschinen, Tapeten, Lampen. Bedeutende Spiunereien. Erfurt ist die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks. Baudenkmäler: Dom (große Glocke), das Waisenhalls „Martinsstist" mit Luthers Zelle, das Kaufhaus, Rathaus. Luther- denkmal. Lehrerseminar. Geschichtliches: Erfurt war schon im 8. Jahrhuuderr eine Stadt- Bonifatills nennt sie so, lind Karl der Große bestimmte sie zu einem Haupthandelsplatze. Maucher Kaiser weilte hier. Nördlich von Erfurt liegt ein großes Steinsalzbergwerk bei Ilversgehofen. Gebesce (2). 6) An der Mstrul. Dingelstädt (4). Sehr arme Umgegend: Weberei. Stein- briiche. Mühlhausen (35). Ergiebiger Acker, deshalb Handel mit Getreide und Garten- erzeugnissen. Fabrikeil: Woll-, Baumwoll-, Schuhwaren, Watte, Tabak. Färberei, Gerberei, Bierbrauerei. Tenustädt (8). Badeort. Woll- und Leinenfabriken. Thamsbrück (I). Langensalza (13). Gartenbau. Schwefelquelle, daher Badeort. Fabriken: Sago, Wagen, Malz, Zigarren. Wollwarenhandel. Drnckereien. Geburtsort des Dichters Georg Neumark. (Wer llur den lieben Gott läßt walten.) Am 27. 6. 1866 mnßte sich hier die hannöversche Armee den Preußen ergeben. In der Nähe das große Dorf Großengottern, das bedeutenden Garten- bau treibt. Sömmerda (5). Berühmt durch seine Gewehrfabriken. Geburtsort des großen Erziehers Salzmann (Schnepfenthal) und v. Dreyfes, des Erfinders des Zünd- nadelgewehres. k) Südlich von der unteren zlnstrut. Heldrungen(3). Bedeutender Gemüseball. Bibra, d. h. Stadt am Biberbache (1). (Biber im Stadtwappen.) Eisenquelle, deshalb Badeort. Kölleda (3). Bedentender Gemüse- und Ackerbau. Wiehe (2)._ Die fetten Niedwiesen weisen die Bevölkerung auf die Biehzucht hin. In der Nähe sind die Ruinen der berühmten Pfalz Memleben. (Heinrich 1. und Otto I.) Eckartsberga (2). Das Eckartshaus ist eine Erziehungsanstalt für verwahrloste Kinder. Von der allen Eckartsburg steht nur uoch ein Turm. Jn^der Nähe liegt das Dorf Auerstädt, wo die Preußen 14. 10. 1806 von den Franzosen geschlagen wurden.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 146

1911 - Magdeburg : Creutz
146 Das Norddeutsche Flachland, denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei auf der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Kemohner. a) Beschäftigung, b) Volksstämme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. „ „ „ „ Weinzone: Weinbau: 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei. Kreidebrüche und -schlemmerei; „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. .. „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,. Viehzucht; „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ ,f Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. .. .. .. „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkesabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ wasser-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 13. „ „ „ „ Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- gucht, Beerensammeln;

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 63

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 63 getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die sich im Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalzlager haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in Staßsurt, Egeln und Oschersleben. Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt- sch ast, für die Zu ckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden, so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land- Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Drefch- und Häcksel- Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr usw. Die Bedingungen sür die Einrichtung von Fabriken waren vorhanden. Aus den nahen Braun kohlen gruben holte man die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht so teuer waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe- ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen. So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West- elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten führend) 4. Bewohner der Börde. a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, so merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhof. Durch den schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt. Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt- schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden. In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen,

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 12

1911 - Magdeburg : Creutz
12 Iii. Kreis: Wanderungen in die nächste Umgebung. b) Gewässer. Nenne die stehenden und die fließenden Gewässer in unserer nächsten Um- gebung! Ju welcher Richtung fließen letztere? Erkläre die Richtung des Fluß- lauses aus der Bodengestalt der Umgebung! Wie ist die Strömung? Warum? Was ist aus der Beschaffenheit der User zu schließen? Weise an einem Beispiele nach, wie die Richtung des Laufes eiues Gewässers abhängig ist vou den Boden- formen! Weise nach, wie die Art des Bodens (Hodenbeschaffenheit) und die Frucht- bnrkeit von der Bewässerung abhängig sind! Gib Beispiele aus der Umgebung an, die da zeigen, daß die Pflanzen und Tiere von der Bodenbeschaffenheit und der Bewässerung abhängig sind! Das Flusznctz.*) Ein Fluß ist anfangs jo klein, daß man ihn mit der Hand aufhalten kann. Er entsteht ans einer Quelle. Sie liegt ge- wohnlich auf einem Berge oder an feinein Abhänge. Das Wasser der Quelle sucht sich einen Weg ins Tal und bildet ein Büch lein. Unter- Wegs gesellen sich noch andere Bächlein dazu und vereinigen sich mit ihm zu einem Bache. Dieser nimmt wieder andere Bäche ans und heißt nun ein Flusz. Ein Fluß ist bedeutend breiter und wasserreicher als ein Bach. Vereinigen sich mit dem Flusse noch andere Wafferläufe, so nennt man den enteren Hauptfluß und letztere Nebenflüsse. Je nach dein User, aus dem sie münden, heißen sie rechte oder linke Nebenflüsse. Durch Nebenflüsse wird der Hauptfluß breit und wasserreich, und man nennt ihn dann auch wohl Strom. Sein Wasser ergießt er in das Meer. Ein Fluß mit allen seinen Nebenflüssen, Bächen und Bächlein bildet ein Flußnetz oder Flußsystem. Zeichne das Flußnetz der nächsten Umgegend. c) psiamen, Tiere, Mineralien der Zlmgtgend. Welche Halm- und Hackfrüchte werden besonders angebaut? An welchen 'Abhängen gedeihen die Pflanzen am besten? Welche Gewächse zieht man mir für den Hausbedarf? Mit welchen treibt man Handel? Welche Obstsorten herrschen var? Welcher Waldbaum wird am häufigsten angetroffen? Zähle Haustiere auf! Welche Tiere werden als schädliche verfolgt? Was für Gesteine, Erden, Salze^ Brennstoffe und Erze findet man? Welchen Zwecken dienen diese? d) Beschäftigungen der Semohner in der Zlmgegend. Womit beschäftigen sich die Bewohner der Umgegend hauptsächlich? Welche besonderen Nährzweige sind dem Heimatorte und der Umgegend eigen? In welchen Orten sind Fabriken (Zncker-, Zichorien-, Ziegeleien . . .)? Stelle in Beziehung zu ein- ander: a Bodenbeschaffenheit, b Bodenerzeugnisse und Beschäftigung der Bewohiw! e. Verkehrs Urlisten, die den Heimatort mit anderen Orten verbindend) Wenn wir aus dem Heimatorte hinausgehen, so kommen wir auf Wege, die durch das Feld zu den nächsten Dörfern oder Städten führen. *) Aus Th, Henze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg"- Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 33

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 33 1'ätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf dem Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde Melanchthon ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Kurfürsten Friedrich des Weisen und Johann des Beständigen. Das Rathaus und die Stadlkirche sind bemerkenswert durch berühmte Gemälde von Lukas Cranach. Sein früheres Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Vor dem Elsterlore hat man auch die Stelle, wo Luther am 10.12. 1520 die päpstliche Bnlle verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen Augnstiner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar. Neue Photograph. Gesellschaft A.-G., Steglitz-Berlin. Luther- und Melanchthondenkmal auf dem Marktplatze in Wittenberg. Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar- die Bewohner waudten sich daher hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht die Wollwaren- und Tuchfabrikation- Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabriken, Brannkohlen- und Bergmehlgruben. Das alte Schloß, in dem Luther und Melanchthon gern und oft weilten, dient jetzt als Strafanstalt. Roßlau (ll), d. h. die Stadt in der Rossel-Aue. Die fruchtbare Umgebung wies die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage an der Elbe und drei Eisen- bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin.. Die nahen Waldungen veranlaßten die Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel- ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind die Schiffbauern (Werft) und der Petroleumhafen, die Zitronensäure- und die Strontiansabrik. (Die Strontiansalze finden bei der Reinigung des Zuckers und bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt häufig die herzogliche Familie Wohnung. Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 3
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