Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

2. Die Provinz Sachsen - S. 17

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
17 über 30000) ein nicht unbedeutender Handel mit Getreide betrieben wird. Mühlhausen war früher eine freie Reichsstadt. 1802 kam es an Preußen. Georg Neumark, der Dichter des Liedes „Wer nur den lieben Gott läßt walten", wurde in Mühlhauseu geboren (1621). Südlich von Mühlhausen zieht ein Höhenzug, der Hainich, nach Südosten. Auf ihm entquillt die Salza. Dies kleine Flüßchen mündet in die Unstrut, An ihm liegt, kurz vor der Mündung und mitten zwischen schönen Gemüsegärten und fruchtbaren Getreide- feldern, die Stadt Langensalza (11000 Einwohner). Am 27. Juni 1866 kam es hier zu einem mörderischen Kampfe zwischen den Preußen und den in diesem Kriege auf Seiten der Oesterreicher stehenden Hannoveranern, infolgedessen die hannoversche Armee sich ergeben mußte. Die Unstrnt wendet sich nun ganz nach Osten. Bald darauf fließt ihr vom Thüringerwalde die Gera zu. An dieser liegt Erfurt mit 78000 Einwohnern. Es ist die Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. — Unter den 20 Kirchen Erfurts ist der Dom die wichtigste. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehört eine große Glocke, Maria gloriosa genannt, die 275 Centner wiegt und 10 m im Umfange hat. Früher gehörte Erfurt und ebenso auch das Eichsfeld zu dem Kur? fürsteutum Mainz. Im Jahre 1802 aber kam beides an Preußen. Nach der unglücklichen Schlacht von Jena nahmen es die Franzosen in Besitz. Als dann Napoleon aus preußischen und anderen deutschen Gebietsteilen das Königreich Westfalen bildete (er gab dasselbe seinem Bruder Jerome), wurde auch das Eichsfeld ein Teil desselben. Erfurt aber blieb in unmittelbarem Besitz der Franzosen, bis in den ewig denkwürdigen Freiheitskriegen(1813—1815) die verbündeten Preußen, Russen und Oesterreicher der napoleonischen Herr- schaft ein Ende machten und die Franzosen aus Deutschland wieder hinaus- jagten. Seitdem gehören Eichsfeld und Erfurt wieder zu Preußen. Im Mittelalter befand sich in Erfurt eine Universität. Diese besuchte Luther. Nach dem Willen seines Vaters sollte er hier die Rechtswissenschaft studieren. Er aber beschäftigte sich am liebsten mit der Religionswissenschaft (Theologie). Damals be- standen in Erfurt auch zahlreiche Klöster. Eins derselben war das Augustinerkloster. In das trat Luther ein. Dadurch wurde er ein Augustinermönch. In Erfurt ist ein Landgericht. Erfurt ist durch seinen Garten - und Gemüsebau berühmt. Mit Sämereien betreibt es einen bedeutenden Handel; werden doch jährlich über tausend Centner Sämereien von hier versandt. Von Erfurt zieht in östlicher Richtung der schön bewaldete Steiger zum Thal der Ilm. Eine halbe Meile nördlich von Erfurt liegt an der Gera das Dorf Ilversgehofen, bei welchem sich ein großes Stein- salzlager besindet. Das Salz wird entweder aus salzhaltigem Wasser (Sole) oder gleich als fester Körper (Steinsalz) gewonnen. Aus der Sole gewinnt 2

3. Deutsche Geschichte - S. 252

1912 - Halle a.S. : Schroedel
252 2. Heer und Flotte. Kaiser Wilhelm verlie sich indessen nicht blo auf Bndnisse; er wute, da der beste Hort des Friedens eine starke, schlag, fertige Wehrmacht ist. Deshalb vermehrte er das Heer ganz bedeutend. Um selbst zu prfen, ob die Ausbildung der Truppen gut sei, hielt er jedes Jahr in einer Provinz ein groes Kaisermanver ab. Ebenso sorgte er fr die Grndung und den Ausbau einer Flotte. Wilhelmshaven und Kiel entwickelten sich zu gewaltigen Kriegshfen. 3. Einheitliches Recht. Ein groer Mangel im neuen Reiche war die Verschiedenheit des Rechts. Was in einem Lande Recht war, war oft im andern Unrecht. Da erschien 1879 das Strafgesetzbuch fr das ganze Reich. Seitdem werden bertretungen, Vergehen und Verbrechen in ganz Deutschlaub mit bemselben Mae gemessen. Nicht so schnell ging es mit 'beut Brgerlichen Gesetzbuch. Es wrbe zwar schon unter der Regierung Wilhelms I. ausgearbeitet, trat aber erst am 1. Januar 1900 in Kraft Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht zu Leipzig. Leipzig hat gesprochen, der Streit ist aus." 4. Wirtschaftliche Fortschritte. An die alte Zersplitterung erinnerte auch die bunte Mannigfaltigkeit der Mnzen, Mae und Gewichte in den einzelnen deutschen Lndern. In Preußen rechnete man nach Talern, in den Sdstaaten nach Gulben. Es gab Groschen, Batzen und Kreuzer. Elle, Fu und Zoll hatten die verschiedensten Lngen, und ebenso waren Pfund und Lot, Ma und Schoppen hier grer, dort kleiner. Diesen Mistnden wurde 1875 mit einem Schlag ein Ende gemacht. Von jetzt ab rechnete man berall nach Mark, Meter, Liter, Kilogramm. 5. Post- und Tclegraphenwefen. Das Reich bernahm ferner das Post- und Telegraphenwesen in allen deutschen Lndern mit Aus-nhme von Bayern und Wrttemberg und lie es fortan bnrch das Reichs-Postamt verwalten. An feiner Spitze stanb lange Zeit der Generalpost-meist er Heinrich Stephan. Durch ihn erhielt selbst jedes grere Dorf feine Postanstalt; die kleineren bekamen Postagentnren oder Posthilfsstellen. Telegraph und Telephon verbanden bald die meisten Städte und Drfer. Diesen Mann verehren nicht nur die Deutschen; ganz Europa und viele berseeische Lnder sind ihm groen Dank schuldig. Frher war nmlich das Porto fr Briefe, die ins Ausland gingen, sehr hoch; ein einzelner kostete wohl mehrere Mark. Da rief Stephan 1875 den Weltpostverein ins Leben. Seitdem zahlt man fr einen Brief, der nach einem dec entferntesten Punkte nnsrer Erde geht, nur doppelt so viel als fr den, der nach einem Orte des Inlandes befrdert wird. 6. Eisenbahn- und Kanalbau. Auch das Eisenbahnwesen nahm einen gewaltigen Aufschwung. Bis dahin hatte der Staat den Bau von Eisenbahnen meistens Privatgesellschaften berlassen. Diese bauten natrlich nur solche Strecken, die ihnen Gewinn brachten. Arme Gegenden blieben darum ohne Schienenwege. Jetzt bernahm Preußen die wichtigsten Eisenbahnlinien in seinem Gebiet. Der Staat konnte auch Strecken bauen, die sich nicht lohnten. Da wurde mancher abgelegene Winkel mit der Welt verbunden. Den Leuten war es nun mglich, ihre Erzeugnisse zu besseren

4. Deutsche Geschichte - S. 269

1912 - Halle a.S. : Schroedel
269 Ist der Landtag zusammengetreten, so gibt ihm die Regierung den Haushaltungsplan fr das kommende Jahr bekannt. Darin sind alle Einnahmen und Ausgaben des Staates enthalten. Man nennt ihn den Etat oder das Budget. Er wird sorgfltig geprft, und erst wenn beide Kammern ihn genehmigt haben, ist er gltig. Seine Einnahmen zieht der preuische Staat aus seinen Domnen, Bergwerken, Eisenbahnen und andern Betrieben. Weil sie aber nicht ans-reichen, um alle Ausgaben zu decken, werden Steuern erhoben. Die wichtigsten sind die Einkommen- und die Vermgenssteuer. Das Deutsche Reich. Preußen bildet mit noch 25 Bundesstaaten das Deutsche Reich. Auch auf seine Spuren stoen wir in jeder Stadt. Ihm gehren alle Brief-ksten und Postgebude. Die Postbeamten sind Reichsbeamte, die Post ist Reichspost. Nur Bayern und Wrttemberg haben ihre eigne Post-Verwaltung. Auch die Kriegsmarine gehrt dem Reich. 1. Die Verfassung. An seiner Spitze steht der Deutsche Kaiser Es ist der jeweilige König von Preußen. Seine Wrde ist erblich. Er vertritt das Reich dem Ausland gegenber, geht in seinem Namen Vertrge und Bndnisse ein, ernennt die Botschafter, Gesandten und Konsuln, erklrt den Krieg und schliet den Frieden. Im Kriege hat er als oberster Feld-Herr die Verfgung der smtliche Streitkrfte des Reiches zu Lande und zu Wasser. Die eigentliche Reichsregierung bt inbessen der Kaiser nicht aus, ebensowenig alle Fürsten persnlich zusammen; vielmehr ist bies Sache bei Bunbesrats. Er besteht aus Ministern ober andern Vertretern der Emzelstaaten. Seine Beratungen hlt er in Berlin ab. Die Einberufung erfolgt durch den Kaiser. Den Vorsitz fhrt der Reichskanzler. Der-Bundesrat arbeitet die Entwrfe von Reichsgesetzen durch, stellt ihren Wort-laut fest und legt sie dann dem Reichstage vor. Bei seinen Verhanblnnaen t. z7?tc^ a^e Einzelstaaten gleichen Einflu; dieser hngt vielmehr von ihrer Groe und Bedeutung ab. Die kleinsten Staaten haben je eine Stimme, die greren mehrere; Preußen verfgt der 17. Im ganzen zahlt der Bundesrat 61 Stimmen. w .Me Angelegenheiten des Reiches besorgen die Reichsmter, die den Ministerien Preuens entsprechen. Sie stehen unter der Leitung von (Staats-sekretaren. Der oberste Beamte des Reiches ist der Reichskanzler den der Kaiser ernennt. ^ 9 ' Das Volk nimmt an der Gesetzgebung des Reiches durch den Reichstag fclf 'e^ stch aus 397 Abgeordneten zusammen, die alle fnf Jahre Tage statt^er ie findet im ganzen Reiche an demselben Whlen darf jeder Deutsche, der 25 Jahre alt ist. Das Wahlrecht ist also allgemein. Ausgenommen sind allerdings smtliche Militrpersonen ferner ieute, die tn Konkurs geraten finb, auch solche, die unter Vormnnbschast stehen, ffentliche Armenuntersttzung beziehen ober die brgerlichen Ehrenrechte verloren haben. '

5. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 92

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
92 31. Der Bauernkrieg. wie er es ebenfalls geschehen lie, da in einigen Kirchen evangelisch gepredigt wurde. 4. Mnnzer kommt nach Mhlhausen. Bis August 1524 herrschte Ruhe in Mhlhausen; doch war es nur eine Ruhe vor dem Sturm. Das zeigte sich, als Mnzer Mitte August kam. Ungesumt ging dieser an die Arbeit; der Boden war ihm ja durch Pfeiffer vorbereitet, mit dem er nun gemeinsame Sache machte. Unter groem Zulauf des Volks predigte er in den Kirchen und sagte, sie brauchten keiner Obrigkeit zu gehorchen und niemand Zins und Steuer' zu. geben. Diese Reden trugen bald schlimme Frchte; im September schon kam es zum Aufruhr gegen den Rat. Doch blieb dieser vor-lufig noch Sieger, und Pfeiffer und Mnzer wurden ausgewiesen. Sie wandten sich nach Sddeutschland, wo unter den Bauern groe Aufregung herrschte. Pfeiffer kehrte jedoch schon im Dezember wieder zurck, während Mnzer Sddeutschland durchzog und die aufgeregten Gemter immer mehr aufreizte, bis hier der Aufruhr zur hell auf' lodernden Flamme entfacht war. Anfang 1525 kehrte dann auch Mnzer wieder nach Mhlhausen zurck und nahm im Verein mit Pfeiffer seine Whlarbeit wieder auf; schlielich erreichten sie es euch,, da der alte Rat ab- und ein neuer ewiger" Rat eingesetzt wurde, der aus ihren Anhngern bestand. 5. Pfeiffers und Mnzers Plnderungszge. Zwar bemhte sich der neue Rat, eine geordnete Verwaltung in der Stadt herbei-zufhren; aber die aufgeregte Menge konnte die Hnde nicht unttig in den Scho legen. Dazu kam, da die sddeutschen Unruhen mit Windesschnelle um sich griffen und sich nach Mitteldeutschland hinein verbreiteten. Hier und da zuckten die Blitze des Unwetters schon auf. Einzelne Klster wurden beraubt. Die Bauern weigerten sich, Zins zu entrichten; so erklrten die Leute in Niederdorla in der Vogtei dem Amtmann in Treffurt, sie gehorchten nur einem Herrn, nmlich Gott. In Langensalza kam es im April 1525 zum Aufruhr; die Gemeinde emprte sich gegen den Rat und verlangte Bewilligung, einer Reihe von Forderungen. Von Mhlhausen aus zog ihnen ein Haufe von 400 Mann unter Mnzers Fhrung zu Hilfe. Doch hatte sich der Rat in Langensalza mit den Aufstndischen bereits geeinigt und lie die Mhlhuser nicht ein, sondern veranlagte sie zum baldigen Abzge. Auf dem Rckwege wurde noch das Kloster Homburg geplndert, dann machte man bei Gottern Halt und labte sich an dem Bier, das ihnen der Langensalzaer Rat gespendet hatte. Dann zogen sie weiter und bernachteten in Hngeda; das zweite Nachtlager war auf dem Kirchhofe in Germar. Nachdem sie dann das Kloster Volkerode geplndert hatten, zogen sie wieder zurck nach Germar, und hier vereinigte sich nun mit Mnzers Schar die Rotte Pfeiffers, die unterdessen die Klster Annerode und Zelle auf dem Eichsselde geplndert hatte und aus acht Wagen den Raub mit

6. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 155

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
155 48. Die Universitt Halle-Wittenberg. 1. Wittenberg. Bei der Neuordnung der Verhltnisse nach den Befreiungskriegen trat an die Regierung die Frage heran, was .mit den beiden Universitten in der neugebildeten Provinz Sachsen, mit Wittenberg und Halle, werden sollte. Die alte knrschsische Fridericiana in Wittenberg, einst die glorreichste aller deutschen Universitten, war zwei Jahrhunderte lang nur ein Zerrbild alter Gre gewesen; sie, von der einst die Befreiung aus geistiger Knecht-schast ausgegangen war, war zur Hochburg eines geistlosen Buchstaben-glanbens geworden. Und als endlich gegen Ausgang des 18. Jahrhunderts ein freier Geist in den entweihten Hrsaal des Reformators einzog, war der Verfall der Hochschule nicht mehr auszuhalten. Die Belagerung von 1813 gab der Universitt den Todessto: die Studenten stoben auseinander, die Bibliothek ward geflchtet, die akademischen Gebude gingen in Flammen auf, und das kleine Huf--lein der Professoren, das sich nach Schmiedeberg geflchtet hatte, legte L>em schsischen Hofe selber die Frage vor, ob nicht eine Vereinigung mit Leipzig geboten sei. Nun war Wittenberg preuisch geworden. Sollte jetzt der König auf dieser Trmmersttte einen Neubau auf-fhren, so nahe bei den drei andern schsischen Universitten, die einander ohnehin schon das Licht vertraten? Nicht ohne dringende Notwendigkeit wollte Friedrich Wilhelm, ein treuer Protestant, die Wiege der Reformation antasten; aber die lebendige Gegenwart forderte ihr Recht vor der ruhmvollen Vergangenheit, und in Wittenberg war nichts mehr zu zerstren, es konnte nicht mehr .weiterbestehen. 2. Halle-Wittenberg. Die Friedrichs-Universitt in Halle war ivhrend der Fremdherrschaft zweimal geschlossen worden, zuerst 1807. Sie wurde aber auf Bitten des berhmten Pdagogen und Theologen August Hermann Niemeyer im Mai 1808 wieder erffnet. Und als im Sommer 1813 nach dem unglcklichen russischen Feldzuge Jerome im Lande umherreiste und Halle ihm einen kalten Empfang bereitet hatte, war er der die Hallenser erbittert; und Napoleon, der auf Halle nie gut zu sprechen war, drohte, eine ganze Reihe Brger erschieen zu lassen, der Stadt eine schwere Kontribution aufzuerlegen und Studenten und Professoren zum Teufel jagen zu wollen. Am 15. Juli wurde die Universitt aufgehoben. Sofort nach dem Einzge der Preußen wurde sie aber wieder erffnet. Trotz schwerer Verluste besa sie auch noch einen leidlich vollstndigen Lehrkrper, zahlreiche Institute und eine rasch wieder anwachsende Studentenschaft. Daher befahl der König schon von Wien aus im April 1815, da Wittenberg mit Halle vereinigt werden sollte. Die Wittenberger Professoren versuchten keinen 'Widerspruch, ihrer sieben traten in die neue Universitt Halle-Witten-

7. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 161

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
52. Das preuische Zollgesetz und der deutsche Zollverein. 161 mige Abgabe hauptschlich zum Schutze der heimischen Industrie. Da hierdurch die Waren etwas teurer wurden, versuchte man wohl, manche Sachen, namentlich Verbrauchsgegenstnde wie Zucker, Kaffee, Tabak, Salz usw. unverzollt der die Grenze zu schaffen, und die Grenzwchter hatten manchen Kampf mit den Schmugglern zu bestehen. Erschwert wurde die Durchfhrung des Gesetzes durch die vielen fremden Landesteile, durch die Enklaven, die von preuischem Gebiet umschlossen waren, wie besonders in der Provinz Sachsen. Kleinere Staatsteile zog Preußen einfach mit in sein Zollgebiet ein und unterhandelte dann mit den betreffenden Landesherren um An-schlu an das preuische System. Die kleinen thringischen Staaten waren der das Vorgehen Preuens emprt und ihre Fürsten in ihrer Eitelkeit aufs empfindlichste verletzt. Man redete sich in den Wahn hinein, da Preußen sich selbstgefllig von dem groen Vaterlande absondere, alles schalt ans den Berliner Hochmut und Partikularismus. Preußen hielt aber an der Einrichtung fest und hoffte, die Erkenntnis des eigenen Vorteils wrde die kleinen Dynasten bestimmen, ihre Gebiets-teile durch Vertrge dem preuischen Zollsystem anzuschlieen. Der erste, der sich mit Preußen einigte, war der Fürst von Schwarzburg-Sondershausen, dessen sogen. Unterherrschaft ganz von Preußen um-geben war. Hier war es besonders das Verdienst des Prsidenten Motz in Erfurt, der die Sondershuser Staatsmnner auf die Vorteile hinwies, die ihnen aus dem Anschlu an Preußen erwachsen wrden. Auerdem wnschte der kunstsinnige Fürst von Sondershausen, im freundlichen Tale der Wipper ein Sondershuser Nationaltheater zu grnden; es fehlten aber die Mittel dazu. Schlo er sich nun dem preuischen Zollwesen an, so war ihm aus der Not geholfen. Diese Erwgungen schlugen durch, und am 25. Oktober 1819 wurde der erste Zollanschluvertrag unterzeichnet, kraft dessen der Fürst von Sondershausen unbeschadet seiner landesherrlichen Hoheitsrechte seine Unterherrschaft dem preuischen Zollsystem unterwarf und dafr nach Magabe der Bevlkerung seinen Anteil an den Zolleinnahmen vorlufig eine Bauschsumme von 15000 Talern erhielt. Im Wippertale herrschte nun groe Freude, und der Fürst konnte sein berhmtes Rauchtheater errichten, wo er mit den Brgern seiner Residenz um die Wette den Musen des Dramas und der Rauchkunst huldigte. Die Hoffnung Preuens, da die brigen Kleinstaaten dem Beispiele Sondershausens folgen wrden, erfllte sich nicht sofort; es dauerte noch mehrere Jahre, ehe diese beitraten. Zunchst schlo sich 1828 Hessen-Darmstadt an. Und erst 1831 fingen die thringischen Staaten an, mit Preußen zu unterhandeln. Doch dauerte es bis 1833, ehe man einig wurde. Auf Preuens Vorschlag bildete sich ein Zoll- und Handelsverein der thringischen Staaten, der dem preuischen Zollvereine beitrat. Die Neujahrsnacht von 1834 zeigte Heine u. Rosenburg, Geschichte der Provinz Sachsen. 11

8. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 273

1903 - Wiesbaden : Behrend
273 dann dem Bundeskanzler Bismarck zur Bekanntmachung seine An-sprche an das deutsche Volk". Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Ver-sammlnng dreimal ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands! Heil Kaiser Dir!" So war aus dem Kriege heraus das Preuisch-deutsche Kaisertum geboren worden. (Gedicht: Ein Volk, ein Herz, ein Vaterland", von Trger). Im Herbste 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches das Nationaldenkmal in Gegenwart Kaiser Wilhelms feierlich m) Die Reichsverfassung, welche im April 1871 vom ersten Deutschen Reichstage angenommen wurde, beruht auf der Verfassung des Norddeutschen Bundes. Das neue Deutsche Reich umfat sechsundzwanzig selb-stndige Staaten, die unter sich einen unauflslichen Bundesstaat (nicht Staatenbund) bilden, an dessen Spitze der Kaiser steht. Dieser ist der oberste Kriegsherr. Er kann im Namen des Reiches mit fremden Staaten Bndnisse schlieen; er verkndet die Reichsgesetze und wacht der deu Vollzug derselben. An der Gesetzgebung des Deutscheu Reiches nehmen teil der Bundesrat und der Reichstag, die vom Kaiser ein-berufen und geschlossen werden. Der Reichsgesetzgebung unterstehen: Heer und Marine, brgerliches Recht, Strafrecht, Handelsrecht, gerichtliches Verfahren, Post- und Telegraphenwesen, Handel und Zollwesen, sowie Mae, Mnzen und Gewichte. Der Bundesrat besteht aus bevoll-mchtigteu Ministern der Bundesstaaten; ohne seine Zustimmung kann kein Reichsgesetz erlassen werden. Er umfat 58 Stimmen, von denen 17 auf Preußen kommen. An der Spitze des Bundesrates steht der hchste Beamte des Reiches, der Reichskanzler, der wie alle Reichsbeamten vom Kaiser ernannt wird. Der Reichskanzler gegenzeichnet die kaiserlichen Erlasse und ubernimmt dadurch fr sie die Verantwortlichkeit. Ihm unterstehen smtliche von Staatssekretren geleiteten Reichsbehrden: Auswrtiges Amt, Reichsamt des Innern, Reichsschatzamt, -justizamt, -Postamt, -marineamt, -eisenbahnamt und auch die Reichsbank. Die Einnahmen und Ausgaben des Reiches mssen fr jedes Jahr veranschlagt und auf den Reichshaushaltsplan gebracht werden. Die Einnahmen flieen aus den Zllen, Verbrauchssteuern und den berschssen ans dem Post- und Telegraphenwesen zusammen. Reichen diese Einnahmen fr dte Ausgaben nicht aus, so werden die erforderlichen Mittel durch Bei-trge der Bundesstaaten oder durch Anleihen aufgebracht. Der Reichs-tag fhrt seine Verhandlungen ffentlich. Die 397 Mitglieder des Reichstages werden vom Volke alle fnf Jahre durch direkte Wahlen m geheimer Abstimmung gewhlt. Die Ausbung des Froning und Grothe, Geschichte. Ausg. v. q
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 3
5 0
6 0
7 1
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 1
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 2
36 1
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 17
2 0
3 23
4 24
5 34
6 78
7 1
8 2
9 38
10 68
11 21
12 31
13 13
14 0
15 2
16 42
17 66
18 4
19 26
20 1
21 39
22 1
23 36
24 21
25 4
26 0
27 1
28 7
29 6
30 2
31 1
32 7
33 0
34 4
35 1
36 36
37 28
38 18
39 33
40 23
41 12
42 32
43 9
44 9
45 34
46 3
47 0
48 18
49 50
50 7
51 5
52 4
53 0
54 77
55 0
56 4
57 51
58 16
59 22
60 5
61 1
62 2
63 1
64 0
65 6
66 1
67 4
68 18
69 10
70 113
71 30
72 40
73 26
74 0
75 20
76 55
77 52
78 3
79 8
80 0
81 5
82 23
83 6
84 17
85 10
86 10
87 25
88 0
89 0
90 38
91 37
92 42
93 0
94 78
95 2
96 2
97 1
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 3
2 0
3 3
4 0
5 3
6 1
7 14
8 4
9 1
10 1
11 5
12 3
13 0
14 1
15 0
16 1
17 4
18 0
19 9
20 0
21 3
22 0
23 0
24 2
25 13
26 0
27 0
28 0
29 18
30 2
31 0
32 1
33 14
34 0
35 8
36 0
37 0
38 1
39 4
40 1
41 0
42 0
43 3
44 4
45 0
46 1
47 7
48 0
49 0
50 1
51 3
52 11
53 0
54 19
55 3
56 0
57 2
58 2
59 6
60 3
61 3
62 4
63 0
64 1
65 0
66 3
67 20
68 1
69 0
70 6
71 9
72 5
73 1
74 2
75 2
76 1
77 2
78 1
79 0
80 5
81 11
82 0
83 0
84 0
85 0
86 2
87 0
88 2
89 0
90 0
91 3
92 0
93 1
94 2
95 0
96 8
97 2
98 2
99 8
100 6
101 0
102 2
103 2
104 0
105 3
106 4
107 0
108 0
109 2
110 3
111 5
112 0
113 0
114 0
115 2
116 2
117 3
118 1
119 1
120 1
121 2
122 5
123 1
124 1
125 1
126 2
127 3
128 0
129 1
130 22
131 5
132 0
133 0
134 0
135 0
136 5
137 0
138 0
139 2
140 4
141 3
142 8
143 0
144 1
145 2
146 0
147 2
148 1
149 0
150 0
151 13
152 1
153 0
154 4
155 2
156 6
157 6
158 1
159 0
160 0
161 3
162 0
163 0
164 1
165 10
166 5
167 0
168 0
169 0
170 7
171 2
172 3
173 4
174 4
175 1
176 3
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 22
184 2
185 0
186 0
187 0
188 5
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 5
195 0
196 0
197 2
198 1
199 49