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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

2. Die Provinz Sachsen - S. 17

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
17 über 30000) ein nicht unbedeutender Handel mit Getreide betrieben wird. Mühlhausen war früher eine freie Reichsstadt. 1802 kam es an Preußen. Georg Neumark, der Dichter des Liedes „Wer nur den lieben Gott läßt walten", wurde in Mühlhauseu geboren (1621). Südlich von Mühlhausen zieht ein Höhenzug, der Hainich, nach Südosten. Auf ihm entquillt die Salza. Dies kleine Flüßchen mündet in die Unstrut, An ihm liegt, kurz vor der Mündung und mitten zwischen schönen Gemüsegärten und fruchtbaren Getreide- feldern, die Stadt Langensalza (11000 Einwohner). Am 27. Juni 1866 kam es hier zu einem mörderischen Kampfe zwischen den Preußen und den in diesem Kriege auf Seiten der Oesterreicher stehenden Hannoveranern, infolgedessen die hannoversche Armee sich ergeben mußte. Die Unstrnt wendet sich nun ganz nach Osten. Bald darauf fließt ihr vom Thüringerwalde die Gera zu. An dieser liegt Erfurt mit 78000 Einwohnern. Es ist die Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. — Unter den 20 Kirchen Erfurts ist der Dom die wichtigste. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehört eine große Glocke, Maria gloriosa genannt, die 275 Centner wiegt und 10 m im Umfange hat. Früher gehörte Erfurt und ebenso auch das Eichsfeld zu dem Kur? fürsteutum Mainz. Im Jahre 1802 aber kam beides an Preußen. Nach der unglücklichen Schlacht von Jena nahmen es die Franzosen in Besitz. Als dann Napoleon aus preußischen und anderen deutschen Gebietsteilen das Königreich Westfalen bildete (er gab dasselbe seinem Bruder Jerome), wurde auch das Eichsfeld ein Teil desselben. Erfurt aber blieb in unmittelbarem Besitz der Franzosen, bis in den ewig denkwürdigen Freiheitskriegen(1813—1815) die verbündeten Preußen, Russen und Oesterreicher der napoleonischen Herr- schaft ein Ende machten und die Franzosen aus Deutschland wieder hinaus- jagten. Seitdem gehören Eichsfeld und Erfurt wieder zu Preußen. Im Mittelalter befand sich in Erfurt eine Universität. Diese besuchte Luther. Nach dem Willen seines Vaters sollte er hier die Rechtswissenschaft studieren. Er aber beschäftigte sich am liebsten mit der Religionswissenschaft (Theologie). Damals be- standen in Erfurt auch zahlreiche Klöster. Eins derselben war das Augustinerkloster. In das trat Luther ein. Dadurch wurde er ein Augustinermönch. In Erfurt ist ein Landgericht. Erfurt ist durch seinen Garten - und Gemüsebau berühmt. Mit Sämereien betreibt es einen bedeutenden Handel; werden doch jährlich über tausend Centner Sämereien von hier versandt. Von Erfurt zieht in östlicher Richtung der schön bewaldete Steiger zum Thal der Ilm. Eine halbe Meile nördlich von Erfurt liegt an der Gera das Dorf Ilversgehofen, bei welchem sich ein großes Stein- salzlager besindet. Das Salz wird entweder aus salzhaltigem Wasser (Sole) oder gleich als fester Körper (Steinsalz) gewonnen. Aus der Sole gewinnt 2

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

4. Deutsche Geschichte - S. 185

1912 - Halle a.S. : Schroedel
185 Die hohen Preise erregten beim Volke viel Unzufriedenheit, Sie wurde noch grer, weil der König die Zoll- und Steuerbeamten aus Frankreich berief, wo fchon hnliche Einrichtungen bestanden. Zudem rgerten diese Fremdlinge die Leute durch ihren Hochmut und betrogen den Staat um ge-waltige Summen. In religisen Dingen dachte Friedrich milde und duldsam. Jeder gehorsame Untertan konnte nach seiner Fa^on selig, werden." Deshalb Der Alte Fritz. Nach Menzel. fanden auch solche Leute, die anderswo verfolgt wurden, in Preußen Unter-knnft. Selbst der Jesuitenorden, der damals vom Papste aufgehoben und aus den katholischen Staaten vertrieben wurde, blieb in Schlesien uu-behelligt. Am Hofe Friedrichs herrschte das Franzsische vor. Seine besten waren Franzosen. Er selbst sprach und schrieb mit Vorliebe fran-Filsch. x$u jngeren Jahren spottete er zuweilen der die arme, plumpe Sprache des deutschen Volkes. Gerade während seiner Regierung blhte

5. Deutsche Geschichte - S. 118

1912 - Halle a.S. : Schroedel
118 In aller Stille rstete der Sachse ein Heer und rckte dann in Eil-Mrschen auf Innsbruck los, wo Karl ohne Truppen weilte. Bei Nacht flchtete dieser aus der Stadt. Von Gichtschmerzen geqult, konnte er kein Pferd besteigen; Diener trugen ihn in einer Snfte der den Brenner bis nach Krnten. 14. Der Religionsfriede zu Augsburg. 1555. Den beiden Gegnern war Karl nicht gewachsen; Er berlie es seinem Bruder Ferdinand, den Streit zu Ende zu führen. Nach langen Verhandlungen kam es 1555 zum Religionsfrieden zu Augsburg. Durch ihn wurden das lutherische und das katholische Bekenntnis in Deutschland gleichberechtigt. Doch hatte nicht jeder einzelne Deutsche das Recht, die Religion zu whlen; die Fürsten und die Obrigkeiten der Reichsstdte sollten sie fr ihr Gebiet bestimmen. Wer von den Untertanen sich ihnen nicht fgen wollte, durfte aus> wandern. Eine andere Bestimmung dieses Friedens betraf die geistlichen Frstentmer. Ferdinand setzte durch, da diese der katholischen Kirche vorbehalten wurden, da also keines von ihnen mehr evangelisch gemacht werden drfe. Wenn ein Bischof zur neuen Lehre bertrat, so mute er sein Frstentum aufgeben. Die Protestanten aber erkannten diese Bestimmung nicht an, sondern erklrten, sie wrden alles daran setzen, diese Gter zu gewinnen. So ward diese Bestimmung eine Quelle bestndige Haders zwischen den Anhngern beider Bekenntnisse. 15. Luthers Tod. Karls V. Ausgang. Luther hatte den Schmalkaldischen Krieg und die ihm folgenden Wirren nicht mehr erlebt. Er starb 1546 zu Eisleben, wohin er trotz schweren krperlichen Leidens gereist war, um einen Streit zwischen den Mansfelder Grafen zu schlichten. In der Schlo-kirche zu Wittenberg liegt er begraben. Karl V. war von all den Mhen und Mierfolgen seines Lebens vor der Zeit alt geworden. Mde und gebrochen legte er 1556 die Regierung nieder. In Deutschland folgte ihm sein Bruder Ferdinand; alle brigen Besitzungen, Spanien, die Niederlande und die Kolonien, bergab er seinem Sohne Philipp. Daun zog er sich in die Einsamkeit des spanischen Klosters San Dste zurck. Zwei Jahre nach seiner Abdankung starb er. Ii. Die Reformation in der Schweis. 1. Ulrich Zwingli. Wie Luther in Deutschland, so wirkte Ulrich Zwingli in der Schweiz. Er stammte aus Wildhaus und war zuletzt Pfarrer am Groen Mnster zu Zrich. In den meisten Lehren stimmte er mit Luther berein; dagegen hatten beide vom Abendmahl eine Oer* fchiedene Auffassung. Um eine Spaltung zu verhindern, lud der Landgraf Philipp von Hessen die Reformatoren zu einem Religionsgesprch nach Marburg ein. Hier verhandelte sie mehrere Tage; aber zur Einigung kam es nicht. Zwinglis Lehre setzte sich zunchst in Zrich durch. Auch mehrere andre

6. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 84

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
84 30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. Albrecht lag nichts ferner, als sich mit solchen ernsten Fragen zu beschftigen; er hielt treu zum rmischen Bekenntnis, denn der Abla-Handel brachte ihm Geld ein. 30+ Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. 1. Im Kurfrstentum Sachsen. Hier, wo Luther und seine Freunde, zu denen auch der Kurfürst Johann gehrte, wirkten, kam die Reformation am schnellsten zum Abschlu. Die Universitt Wittenberg war der eigentliche Mittelpunkt der neuen Lehre, und zwar nicht blo fr Kursachsen, sondern fr ganz Deutschland, ja fr ganz Europa. Gleich nach seinem Regierungsantritt lie Kurfürst Johann den Gottesdienst in deutscher Sprache abhalten und setzte berall evangelische Prediger ein. Schon 1528 lie er die erste allgemeine Kirchenvisitation vornehmen und dem evangelischen Gottes-dienste eine bestimmte Ordnung geben. Diese erste evangelische Kirchen-ordnung, die fr ein Land erlassen wurde, ist deshalb von Bedeutung, weil sie von Melanchthon unter Sitthers Billigung mit besonderer Sorgfalt verfat ward und daher das Vorbild fr sptere wurde. 2. Im Herzogtum Sachsen. Fr unsere Provinz kommen hierbei die Gegenden von Landsberg, Bitterseld, Zrbig, der grte Teil des Kreises Liebenwerda wie auch ein Teil des Kreises Eckarts-berga in Betracht. Hier hielt die Reformation erst nach Herzog Georgs Tode im Jahre 1539 ihren Einzug. 3. In der Altmark. Auch in der Altmark fand die Reformation frh Anhnger. Zwar war Kurfürst Joachim I. ein Gegner der evangelischen Lehre; aber doch konnte er nicht hindern, da auch m seinem Lande Luthers Lieder gesungen und die Bibel in lutherischer bersetzung gelesen wurde. Viele Altmrker hatten in Wittenberg studiert und brachten nun den Samen des Evangeliums mit in die Heimat. So kam es, da die Stendaler Brgerschaft sich bald von dem katholischen Kirchentnm abwandte, trotzdem ihnen der Kurfürst gebot, die Gesnge und Martin Luthers Ding" abzuschaffen. 1538 predigte Justus Jonas in der Marienkirche daselbst, und im folgenden Jahre schon wurde dort das heilige Abendmahl in evangelischer Weise gefeiert. Und als 1539 auch Kurfürst Joachim Il zur lutherischen Lehre bertrat, folgte bald das ganze Land nach, ^n allen Stdten und Drfern wnrden nun evangelische Prediger angestellt. 1540 bis 1542 war eine Kirchenvisitation, nach welcher eine evangelische Kirchenordnung eingefhrt wurde. Bei der Um-Wandlung ging man berall mit weiser Schonung vor, so da stcy

7. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 87

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. 87 ivalter von Kirchengut; Ansehen gab dem Administrator eigentlich nur seine angeborene Frstenwrde. In Magdeburg regierte von 15661598 Joachim Friedrich, ein brandenburgischer Prinz; als dieser sich 1570 vermhlte, forderte der Papst vom Kaiser die Ab-setzung des Administrators und erkannte ihn hinfort nicht mehr als Haupt des Erzstists an; alle Reichsschreiben ergingen auch, als ob die Stelle erledigt wre (Sedisvakanz), nicht an den Administrator, sondern an das Domkapitel als die hchste Landesbehrde. Damals bewhrte sich die evangelische Treue des Domkapitels und der Land-stnde zu ihrem Fürsten, und die Gefahr, da die Existenz des evangelischen Erzstists erschttert wrde, ging vorber. Auch in Stadt und Stift Halberstadt, das ja auch dem Erzbischof Albrecht unterstand, hatte die Reformation mit groen Schwierigkeiten zu kmpfen. Schon 1521 hatte in Halberstadt der Propst des Augustinerklosters Weidensee mit zwei Kaplnen evangelisch gepredigt, bis sie 1523 ausgewiesen wurden. Der Domprediger Hammenstedt, der ebenfalls evangelisch gepredigt hatte, floh nach Magdeburg, während der Brgermeister Schreiber, auch ein Freund Luthers, bei seiner Flucht nach Wernigerode gefangen genommen wurde; er kam gegen eine Bue von 1000 Gulden frei, mute aber mich Halberstadt verlassen. Doch der Widerstand des Erzbischoss war vergeblich, in Stadt und Land brach die Reformation siegreich durch. In Aschersleben dankte der katholische Pfarrer 1527 ab, um einem evangelischen Platz zu macheu. Ermsleben und Osterwick bekamen 1535 evangelische Prediger, Croppenstedt 1538. Schlielich erkannte auch der Erzbischof, da die Bewegung nicht mehr aufzuhalten sei, und auf einem Landtage zu Kalbe 1539 erkannte er dem Stift Halberstadt Religionsfreiheit gegen bernahme von 200000 Gulden Schulden des Erzbischoss zu, nur die Stifter und Klster sollten frei -sein. Nach Stadtgrningen kam 1544 und nach Wegeleben 1545 ein evangelischer Prediger. Um diese Zeit war die Reformation im ganzen Stift durchgedrungen, wenn auch hier und da erst spter-evangelische Geistliche eingesetzt wurden, so in Kchstedt 1556 und in Schwanebeck 1559. 5. Im Mansfeldischen, in der Heimat Luthers, wurde die evangelische Lehre frh eingefhrt. Die Grafen von Mansfeld waren Freunde Luthers, und schon 1523 wurde in Mansfeld evangelisch -gepredigt. Eisleben nahm 1525 die Lehre Luthers an, und in den umliegenden kleinen Stdten und Drfern finden sich 1526 evangelische Prediger. Einen besonderen Einflu auf die Gestaltung des evangelischen Gemeindelebens gewann hier der Superintendent Erasmus Sarcerius in Eisleben, der 1555 eine Kirchenvisitation veranstaltete And dazu eine Visitationsordnung erlie, die noch heute einen wert-vollen Beitrag zur Kenntnis der damaligen sittlichen und kirchlichen Zustnde unseres Volkes bildet.

8. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 102

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
102 34. Magdeburg im Kampfe gegen den Kaiser und das Interim. 5. Lukas Cranach der Jngere. Die Shne von Lukas Cranach hatten das Talent ihres Vaters geerbt. Ein hoffnungsvoller Sohn, Hans, starb in Bologna. Ein zweiter, auch Lukas geheien, blieb in Wittenberg und ward auch hier, wie sein Vater, Brger-meister. Als Maler ist er unter dem Namen Lukas Cranach der Jngere bekannt. Wenn er auch an Bedeutung seinem Vater nicht gleichkommt, so hat er doch mehrere wertvolle Werke hinterlassen, wie z. 93. eine Auferweckung des Lazarus, das sich in der Blasii-kirche in Nordhausen befindet. Auch sind wohl manche Bilder, die unter dem Namen seines Vaters gehen, von ihm gemalt. 34. Magdeburg im Kampfe gegen den Kaiser nd das Interim. 1. Das Interim. Nach Niederwerfung des schmalkaldischen Bundes erlie der Kaiser 1548 von Augsburg aus das sogenannte Interim, d. h. eine Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten in der Zwischenzeit bis zu einer allgemein anerkannten Kirchenversammlung. Dieses Interim entsprach aber den Wnschen der Protestanten durchaus nicht, es wurde ihnen darin nur das Abendmahl unter beiderlei Gestalt und die Priesterehe zugestanden. 2. Magdeburg und Interim. Von allen Seiten erfuhr das Interim Widerspruch, am entschiedensten von Magdeburg aus. Diese Stadt war gerade damals mchtig im Aufstreben begriffen, durch ihren Handel, dem in Norddeutschland nur der von Hamburg au die Seite gesetzt werden konnte, war sie reich und selbstndig geworden. Die Reformation hatte sie trotz der heftigen Gegnerschaft des Erz-bischofs Albert angenommen; und als dieser 1545 gestorben war und sein Vetter Johann Albrecht, ein eifriger Katholik, ihm folgte, erkannten die Magdeburger ihn nicht an. Seitdem stand die Stadt mit dem Erzbischof auf dem Kriegsfu. Als daher Kurfürst Johann Friedrich den Erzbischof 1547 zum Verzicht auf seine Gebiete gezwungen hatte, ergriffen die Magdeburger gern die Gelegenheit, den Kurfrsten als Herrn anzuerkennen. Nach dem Sturze Johann Friedrichs weigerten sie sich hartnckig, dem Kaiser sich zu unter-werfen. Dafr sprach der Kaiser die Acht der die Stadt aus. Ebenso entschieden lehnten sie auch die Annahme des Interims ab. Nirgends wurde der Streit gegen dasselbe so leidenschaftlich gefhrt wie hier. Wegen der Menge der Streitschriften, die von hier aus gegen das Interim ausging in den Jahren von 15491551 zhlt man der 150 erhielt die Stadt die Bezeichnung uusers Herrgotts Kanzlei". Immer erbitterter wurde die Gegnerschaft

9. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 155

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
155 48. Die Universitt Halle-Wittenberg. 1. Wittenberg. Bei der Neuordnung der Verhltnisse nach den Befreiungskriegen trat an die Regierung die Frage heran, was .mit den beiden Universitten in der neugebildeten Provinz Sachsen, mit Wittenberg und Halle, werden sollte. Die alte knrschsische Fridericiana in Wittenberg, einst die glorreichste aller deutschen Universitten, war zwei Jahrhunderte lang nur ein Zerrbild alter Gre gewesen; sie, von der einst die Befreiung aus geistiger Knecht-schast ausgegangen war, war zur Hochburg eines geistlosen Buchstaben-glanbens geworden. Und als endlich gegen Ausgang des 18. Jahrhunderts ein freier Geist in den entweihten Hrsaal des Reformators einzog, war der Verfall der Hochschule nicht mehr auszuhalten. Die Belagerung von 1813 gab der Universitt den Todessto: die Studenten stoben auseinander, die Bibliothek ward geflchtet, die akademischen Gebude gingen in Flammen auf, und das kleine Huf--lein der Professoren, das sich nach Schmiedeberg geflchtet hatte, legte L>em schsischen Hofe selber die Frage vor, ob nicht eine Vereinigung mit Leipzig geboten sei. Nun war Wittenberg preuisch geworden. Sollte jetzt der König auf dieser Trmmersttte einen Neubau auf-fhren, so nahe bei den drei andern schsischen Universitten, die einander ohnehin schon das Licht vertraten? Nicht ohne dringende Notwendigkeit wollte Friedrich Wilhelm, ein treuer Protestant, die Wiege der Reformation antasten; aber die lebendige Gegenwart forderte ihr Recht vor der ruhmvollen Vergangenheit, und in Wittenberg war nichts mehr zu zerstren, es konnte nicht mehr .weiterbestehen. 2. Halle-Wittenberg. Die Friedrichs-Universitt in Halle war ivhrend der Fremdherrschaft zweimal geschlossen worden, zuerst 1807. Sie wurde aber auf Bitten des berhmten Pdagogen und Theologen August Hermann Niemeyer im Mai 1808 wieder erffnet. Und als im Sommer 1813 nach dem unglcklichen russischen Feldzuge Jerome im Lande umherreiste und Halle ihm einen kalten Empfang bereitet hatte, war er der die Hallenser erbittert; und Napoleon, der auf Halle nie gut zu sprechen war, drohte, eine ganze Reihe Brger erschieen zu lassen, der Stadt eine schwere Kontribution aufzuerlegen und Studenten und Professoren zum Teufel jagen zu wollen. Am 15. Juli wurde die Universitt aufgehoben. Sofort nach dem Einzge der Preußen wurde sie aber wieder erffnet. Trotz schwerer Verluste besa sie auch noch einen leidlich vollstndigen Lehrkrper, zahlreiche Institute und eine rasch wieder anwachsende Studentenschaft. Daher befahl der König schon von Wien aus im April 1815, da Wittenberg mit Halle vereinigt werden sollte. Die Wittenberger Professoren versuchten keinen 'Widerspruch, ihrer sieben traten in die neue Universitt Halle-Witten-

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 123

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
39. Unsere Provinz zur Zeit des Groen Kurfrsten. 123 Braunschweig und nach den schsischen und westlichen Lndern. Auch fhrte er das Stempelpapier und die Akzise ein. 6. Frderung des wirtschaftlichen Lebens. Nach dem 30jhrigen Kriege sahen Fürsten und Völker immer mehr ein, da das Fort-bestehen eines Staates nicht sowohl von verbrieften Rechten, als vielmehr von seinen Machtmitteln abhngt. Wer Macht in die Wag-fchale werfen konnte, dessen Wort galt. Darum ging der Staat nun darauf aus, seine Machtmittel zu vergrern, und er glaubte das er-reichen zu knnen durch staatliche Beeinflussung des wirtschaftlichen Lebens. Es setzte nun eine vllige Bevormundung des Wirtschaftslebens ein, eine Wirtschaftspolitik, die man als Merkantilismus bezeichnet (merkantil, was mit dem Handel zusammenhngt). Das Ziel aller merkantilistischen Staatsweisheit war ein doppeltes: mglichst viel Menschen und mglichst viel Geld! Die Vermehrung der Menschen wollte man dadurch erreichen, da man Ein-Wanderer ins Land zog. Als nach Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 viele Reformierte aus Frankreich auswanderten, er-lie der Groe Kurfürst das sogenannte Potsdamer Edikt, durch welches er die franzsischen Reformierten, die Refngi^s, einlud, nach Brandenburg zu kommen. Allerdings trafen damals in unserer Provinz wenig oder gar keine Flchtlinge aus Frankreich ein; dagegen lieen sich Waldenser, die ebenfalls infolge des Edikts von Nantes aus ihren stillen Alpentlern vertrieben wurden und die der Groe Kur-frst auch einladen lie, in grerer Anzahl bei uns nieder, so in Magdeburg, in Stendal, in Burg. Zum Bebauen der wsten Land-flchen rief er besonders Niederlnder ins Land. Er selbst gab aber seinen eigenen Untertanen die Auswanderungsfreiheit nicht. Um das Geld im Lande zu erhalten, wandte er besonders der gewerblichen Produktion seine Aufmerksamkeit zu. Sein Streben in dieser Hinsicht war: mglichst viel an das Ausland verkaufen, und mglichst wenig vom Auslande einkaufen. Es wurde deshalb die Einfuhr im wesentlichen auf unentbehrliche Rohstoffe beschrnkt. Die Ausfuhr von Rohstoffen, von Leder, Huten, Wolle, Silber wurde > gnzlich verboten. Eng zusammen hngt hiermit das Bestreben, sich die Roh-ftofflnder selbst zu sichern, was wieder zu einer Kolonial-Politik fhrte. Die erste Voraussetzung hierzu ist aber eine Flotte. Auch der Groe Kurfürst grndete eine verhltnismig stattliche Flotte und eine Kolonie. Er hat allerdings selbst eingestanden, da jeder Dukaten, den er aus afrikanischem Golde geprgt habe, ihm mindestens 2 Dukaten Unkosten verursacht habe. 7. Die letzte Pest. Unter der Regierung des Groen Kurfrsten brach zum letzten Male die aus dem Osten stammende Pest in unser Gegenden aus. Fast alle Gebiete unserer Provinz wurden von der Seuche ergriffen, frei blieb nur die Grafschaft Wernigerode. Sie dauerte von 168082. Handel und Wandel kam durch sie zurck,
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