Höhen. 93
und den Geiz. (S. Sage S- 102.) In dem Heldenkaiser Wilhelm I. war dem
Vaterlande Barbarossa wieder erwacht; denn er schnf dnrch ruhmvolle Siege ein
einiges deutsches Kaiserreich. Zum Danke hat darum das deutsche Volk (die deutschen
Kriegerverbände) Kaiser Wilhelm dem Siegreichen auf dem Kyffhäuser in unseren
Tagen ein herrliches Denkmal erbaut.
Es ist neben der alten Vurg Kyffhaufen ganz aus dem Gestein des Kyffhäusers
errichtet. Einzelne Teile sind sogar in den Felsen gehauen. Eine halbkreisförmige
Terrasse von 100 in Durchmesser umgibt das Denkmal und bildet die Grundfläche.
Auf ihr erhebt sich eiue zweite Terrasse. Auf dem fchloßhofartigeu Platze derselben
sieht man das Rubegemach Friedrich Barbarossas. Die mächtige Gestalt des alten
Kaisers hält den Reichsapfel und das Schwert in den Händen. Breite Treppen
führen von hier aus auf die letzte Stufe, auf der sich ein kirchtnrmhoher Ban erhebt
(64 m). In der Mitte des Tnrmes befindet sich auf einem Vorsprunge das Reiter-
standbild Kaiser Wilhelm I. (9,70 m). Die Kaiserkrone bildet die spitze des Deuk-
malturmes. Im Innern des Turmes ist eine große, hellerleuchtete Halle, die als
Versammluugssaal dient. Zur Kroue führt eine Treppe hinauf. Von hier aus
hat man eine große Fernsicht. Obwohl das Gebirge wasserarm ist, so ist es doch
dicht mit Bucheu und Eichen bewaldet.
Der Bergzug besteht aus rotein Sandstein, der vielfach gebrochen und
zu vortrefflichen Mühlsteinen verarbeitet wird. Der Sandstein schließt
zahlreiche versteinerte Holzstämme ein. Der Südabhang des Kyffhäusers
schimmert mit feinen weißen Bergkegeln weithin; es sind Gipsfelsen.
Gipsberge sind gewöhnlich reich an Höhlen, die wegen der geringen
Festigkeit des Gesteins vom unterirdischen Wasser ausgewaschen sind.
Auch hier entdeckte man eine größere Höhle, die B a r b a r o s s a h ö h l e
(früher Falkenhöhle). An den Wänden und von der Decke hängen zahl-
lose Gipsstreiseit, -bänder und -klumpen von wunderlichen Gestalten herab.
In den vier Teilen der Höhlen sind neun größere, tiefe Teiche. Die
Höhle ist vielleicht die größte und schönste unseres Vaterlandes. Wetter-
reget: „Steht Kaiser Friedrich ohne Hut, bleibt das Wetter schön und
gut; trägt er einen Degen, so gibt's Regen."
b) Die Hainleite, d. h. Hain ^ Wald, Leite ^ Bergrücken.
Die Hainleite beginnt am Eichsselder Tore und endet an der
Unstrut mit der Höhe der Sachsenburg. Sie ist ein langer Bergzug mit
wenigen Einsenkungen. Die Unstrutwipper und die Eisenbahn Erfurt-
Nordhausen benutzen diese. Zur Unstrutwipper fällt der waldige Rückeu
oft schroff ab. Auf dem rechten Unstrutuser setzt sich der Höhenzug als
Schmücke (d. h. sanster Anstieg) und Finne (d. h. Sumpshöhe) fort.
Das Durchbruchstal der Unstrut heißt die Thüringer Psorte. Die
Finne zieht als breite, waldige Hochfläche (ihr nördlicher Rand wird an-
fangs die Schrecke genannt, d. h. steiler Bergzug) bis zur Saale. Die
Finne bildet oft liebliche Täler, z. B. bei dem Badeorte Rastenberg. Der
Volksmund sagt: „Auf der Finne gibt's große Schüsseln und wenig drinne."
e) Die Hörselberge.
Die Hörselberge ziehen oft unterbrochen in Gestalt einer Mauer
längs der Hörsel nach So. Den Höhepunkt der kahlen Kalkselsen bildet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Barbarossa Barbarossa Wilhelm Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Wilhelm_I. Friedrich Friedrich
88 6. Thüringer Wald, Fraukenwald und Fichtelgebirge.
man von der südlichen Ebene aus nur eine große Menge ineist mit Kiefern-
wald bestandener Berge schaut, ohne den Rücken mit seinen Kuppen
deutlich zu erkennen. Die Täler sind hier lang und windungsreich. Weil
dem Thüringer Walde große Längstäler gänzlich fehlen, konnte sich kein
bedeutender Fluß entwickeln. Alle Abflüsse wenden sich entweder der
Werra, dem Main oder der Saale zu. Der Kamm scheidet sie vonein-
ander (Wasserscheide). Die ausgedehnten Wälder und der Moosboden
halten viel Wasser sest, das sich dann in den Moorgründen, z. B. dem
Teufelskreise am Schneekops, sammelt. Wald und Moor bilden so die
Sammelbecken, aus deren zahlreichen Rinnsalen sich Bäche und Flüsse
bilden. Vom Nordabhange des Thüringer Waldes stießen: Schwarza, Ilm,
Gera, Apselstedt und Hörsel. An manchen Stellen ist die Bergkette
so schmal (Eisenach, Hohe Sonne, Tambach), daß man das Gebirge hier-
in einenr Nachmittag übersteigen und von seiner Höhe nach beiden Seiten
in die Ebene blicken kann. Die Breite beträgt an wenigen Stellen über
15 km (Ruhla, Jnsels- und Beerberg). Aus dein Kamme erheben sich
im So. der dicht bewaldete Grofze Veerberg (984 m) und der kahle
Schneekopf (976 m), im Nw. vor dein Kamme der schöne Jnselsberg
(Emsenberg) 915 m. Auf einem Seitenaste, der wie ein mächtiger Vor-
sprung in die nördliche Ebene ragt, liegt der Wartburgberg.
Hier steht die herrliche Wartburg, die Ludwig der Springer vor mehr als
800 Jahren erbauen ließ. Der Landesherr (Großherzog Karl Alexander) hat die
Burg in alter Schönheit wiederherstellen lassen. Hier lebte die heilige Elisabeth,
der Engel der Armen, und Dr. M. Luther begann hier die Übersetzung der Bibel.
Da die Nbergangspäfse im Kamine nur geringe Einsattelungen bilden,
so konnte selbst auf dein Rücken in feiner Längsrichtung ein Verkehrsweg
entstehen. Schon seit dem 14. Jahrhundert läuft der meist fahrbare
Rennsteig (d. h. Grenzweg, weil er die nördlich wohnenden Thüringer
von den südlich wohnenden Franken schied), von der Werra bis zur Saale
aus dein Kamme entlang (220 km). Ebenso bieten die vielen Übergänge
quer über das Gebirge keine großen Schwierigkeiten, obgleich sie Sen-
kungen, Einsattelungen und Kammeinschnitte zu überwinden haben. Mehr
als 20 Straßen führen darüber. Der Thüringer Wald ist daher unser
wegsamstes Gebirge. Der höchste der Pässe, den die Waldstraße benutzt,
zieht über Oberhos (827 m) nach Suhl und vermittelt den großen Ver-
kehr zwischen Nord- und Süddeutschland. Welche Eisenbahnlinien? Das
vorherrschende Gestein ist Porphyr, aber auch Quarz. Schiefer und Rot-
liegendes treten vielfach auf. An den Abhängen des Gebirges und in
den Tälern wechseln weite saftige Wiesenflächen mit herrlichem Walde
ab. Die Häuser, die sich teilweise bis nahe an den Rücken erstrecken
(Oberbos, Gehlberg), sind häufig mit Schindeln bedeckt; selbst das Kirchlein
ist oft aus Holz gebaut. Ju neuerer Zeit muß die Holzbedachung aber
den Ziegel- (W.) und den Schieferdächern (O.) weichen. (Brand von
Brotterode.) Ein Blick von der Höhe über den Nord- und Südabhang
läßt den Thüringer Wald wie einen wohlgepflegten Garten (Park) erscheinen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Schwarza Ruhla Ludwig_der_Springer Ludwig Karl_Alexander) Karl Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Fraukenwald Main Schneekops Gera Eisenach Tambach Beerberg Jnselsberg Emsenberg Wartburgberg Suhl Gehlberg
Schätze in der Tiefe. 89
Die Schönheit des Gebirges macht dieses zum Reiseziele zahlloser Aus-
flügler; Friedrichsroda nennt man deshalb im Scherz einen Vorort von
Berlin.
b) Der Frankenwald.
Im So. setzt sich an den Thüringer Wald eine breite Hochebene
an. Die Flüßchen Schwarza nach N. und Werra nach S. trennen beide
Höhenzüge voneinander. Die Hochebene, die bis an die Saale reicht,
heißt nach den ehemaligen Anwohnern im S. der Frankenwald. Er
ist gekennzeichnet durch steile, vielfach gewundene Täler und halbkugelige,
plumpe Kuppen. Der Wetzstein (829 m) unweit Lobenstein ist^ der
höchste Bergkegel. Die Gewässer stürzen in wildem Laufe meist den Süd-
abhang hinab. Der vorherrschende Wald ist Nadelholz. In den breiten
Talmulden liegen fruchtbare Äcker neben saftigen Wiesen. Weil die Hoch-
ebene niedrig ist, bot sie dem Verkehr keine Schwierigkeiten. Seit alters her
führt über sie von S. nach N. eine wichtige Handelsstraße und heute
sogar eine Eisenbahn. Der Frankenwald besteht größtenteils aus dunkel-
farbigem Schieferstein, das in großen Brüchen gewonnen wird.
c) Das Fichtelgebirge.
Das Fichtelgebirge bildet eine große Hufeisensorm (38 km Seitenlänge).
Der Bolksmnnd bezeichnet es nur als einen großen Berg, den Fichtelberg. In
Wirklichkeit ist es aber eine zerklüftete Hochfläche. Auf dieser erheben sich der
Schneeberg und der Ochsenkopf über 1000 m hoch. Der Name des Gebirges
erinnert an den Fichtenbaum, der früher in großen Waldnngen hier wncbs.
Merkwürdig ist, daß voin Fichrelgebirge nach den vier Haupt- und Nebenhimmels-
gegenden virr größere Höhenzüge ausstrahlen und vier Flüsse ihren Ausgang nehmen.
Deshalb nennt man das Fichtelgebirge einen Gebirgsknoten und eine Wasserscheide.
Der Frankenwald und Thüriuger Wald bilden den nordwestlichen Höhenzug, und die
Saale ist der nördlich eilende Fluß. Die ärmlichen Bewohner glauben im Fichtel-
gebirge große Goldschätze verborgen. Während der arme Mann seine Arbeit tut:
Kohlen brennt, Pech siedet, Steine bricht, Erze sucht, Holz fällt, Vieh weidet, dünkt
er sich als der reichste Mann, dem nur die Wünschelrute zum Schatzlager fehlt. Selbst
der gewöhnliche Feldstein soll in sich edles Metall bergen. Das Volk sagt deshalb:
„Der Bauer wirft einen Stein nach der Kuh, und er ist mehr wert als die Kuh."
B. Schätze in der Tiefe.
Der Thüringer und der Frankenwald bergen im' Innern vielerlei
wertvolle Stoffe. Diese sinden sich teils fest mit dem Gestein vermischt,
teils frei in großen Lagern. Die Bewohner gewinnen hauptsächlich Eisen-
erz, Kupserschieser, Gips, Quarzsand, Sandstein, Kalkstein. Steinkohle,
Porzellanerde und Farbstoffe. Auch eisen- und salzhaltiges Wasser dringt
häusig aus der Tiefe.
0. Ubersicht über die Beschäftigung der Kemohner.
'Nirgends sinden sich im Thüringer und Frankenwalde große und
ergiebige Ackerflächen. Nur an den Abhängen und in den Talmulden
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Lobenstein
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Frankenwald Frankenwald Frankenwald Frankenwald Fichtel- Frankenwald
102 6. Thüringer Wald, Frankenwald und Fichtelgebirge.
man von der südlichen Ebene aus nur eine große Menge meist mit Kiefern-
wald bestandener Berge schaut, ohne deir Rücken mit seinen Kuppen
deutlich zu erkennen. Die Täler sind hier lang und windungsreich. Weil
dem Thüringer Walde große Längstäler gänzlich fehlen, konnte sich kein
bedeutender Fluß entwickeln. Alle Abflüsse wenden sich entweder der
Werra, dem Main oder der Saale zu. Der Kamm scheidet sie vonein-
ander (Wasserscheide). Die ausgedehnten Wälder und der Moosboden
halten viel Wasser sest, das sich dann in den Moorgründen, z. B. dem
Teufelskreise am Schneekopf, sammelt. Wald und Moor bilden so die
Sammelbecken, aus deren zahlreichen Rinnsalen sich Bäche und Flüsse
bilden. Vom Nordabhange des Thüringer Waldes fließen: Schwarza, Ilm,
Gera, Apfelstedt und Hörsel. An manchen Stellen ist die Bergkette
so schmal (Eisenach, Hohe Sonne, Tambach), daß man das Gebirge hier
in einein Nachmittag übersteigen und von seiner Höhe nach beiden Seiten
in die Ebene blicken kann. Die Breite beträgt an wenigen Stellen über
15 km (Ruhla, Jnsels- und Beerberg). Aus dem Kamme erheben sich
im So. der dicht bewaldete Gro^e Beerberg (984 m) und der kahle
Schneekops (976 m), im Nw. vor dem Kamme der schöne Jnselsberg
(Emsenberg) 915 m. Auf einem Seitenaste, der wie ein mächtiger Vor-
sprung in die nördliche Ebene ragt, liegt der Wartburgberg.
Hier steht die herrliche Wartburg, die Ludwig der Springer vor mehr als
800 Jahren erbauen liefe. Der Landesherr ((Zroßherzog Karl Alexander) hat die
Burg in alter Schönheit wiederherstellen lassen. Hier lebte die heilige Elisabeth,
der Engel der Armen, und Dr. M. Luther begann hier die Übersetzung der Bibel.
Da die llbergangspässe im Kamme nur geringe Einsattelungen bilden,
so konnte selbst auf dem Rücken in seiner Längsrichtung ein Verkehrsweg
entstehen. Schon seit dem 14. Jahrhundert läuft der meist fahrbare
Rennsteig (d. h. Grenzweg, weil er die nördlich wohnenden Thüringer
von den südlich wohnenden Franken schied), von der Werra bis zur Saale
auf dem Kamme entlang (220 km). Ebenso bieten die vielen Übergänge
quer über das Gebirge keine großen Schwierigkeiten, obgleich sie Sen-
kungen, Einsatteluugeu und Kammeinschnitte zu überwinden haben. Mehr
als 20 Straßen führen darüber. Der Thüringer Wald ist daher unser
wegsamstes Gebirge. Der höchste der Pässe, den die Waldstraße benutzt,
zieht über Oberhof (827 m) nach Suhl und vermittelt den großen Ver-
kehr zwischen Nord- und Süddeutschland. Welche Eisenbahnlinien? Das
vorherrschende Gestein ist Porphyr, aber auch Quarz, Schiefer und Rot-
liegendes treten vielfach auf. An den Abhängen des Gebirges und in
den Tälern wechseln weite saftige Wiesenflächen mit herrlichem Walde
ab. Die Häuser, die sich teilweise bis uahe an den Rücken erstrecken
(Oberbof, Gehlberg), sind häusig mit Schindeln bedeckt; selbst das Kirchlein
ist oft aus Holz gebaut. In neuerer Zeit muß die Holzbedachung aber
den Ziegel- (W.) und den Schieferdächern (O.) weichen. (Brand von
Brotterode.) Ein Blick von der Höhe über den Nord- und Südabhang
läßt den Thüringer Wald wie einen wohlgepflegten Garten (Park) erscheinen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Schwarza Ruhla Ludwig_der_Springer Ludwig Karl_Alexander) Karl Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Frankenwald Main Schneekopf Gera Eisenach Tambach Beerberg Beerberg Jnselsberg
(Emsenberg Wartburgberg Oberhof Suhl Oberbof Gehlberg
Schätze in der Tiefe. 103
Die Schönheit des Gebirges macht dieses zum Reiseziele zahlloser Aus-
flügler; Friedrichsroda nennt man deshalb im Scherz einen Vorort von
Berlin.
b) Der Franken Wald.
Im So. setzt sich an den Thüringer Wald eine breite Hochebene
an. Die Flüßchen Schwarza nach N. und Werra nach S. trennen beide
Höhenzüge voneinander. Die Hochebene, die bis an die Saale reicht,
heißt nach den ehemaligen Anwohnern im S. der Frankenwald. Er
ist gekennzeichnet durch steile, vielfach gewundene Täler und halbkugelige,
plumpe Kuppen. Der Wetzstein (829 m) unweit Lobenstein ist der
höchste Bergkegel. Die Gewässer stürzen in wildem Laufe meist den Süd-
abhang hinab. Der vorherrschende Wald ist Nadelholz. In den breiten
Talmulden liegen fruchtbare Äcker neben saftigen Wiesen. Weil die Hoch-
ebene niedrig ist, bot sie dem Verkehr keine Schwierigkeiten. Seit alters her
führt über sie von S. nach N. eine wichtige Handelsstraße und heute
sogar eine Eisenbahn. Der Frankenwald besteht größtenteils aus dunkel-
farbigem Schieferstein, das in großen Brüchen gewonnen wird.
c) Das Fich telgebirge.
Das Fichtelgebirge bildet eine große Hufeisenform (38 km Seitenlänge).
Der Volksmund bezeichnet es nur als einen großen Berg, den Fichtelberg. In
Wirklichkeit ist es aber eine zerklüftete Hochfläche. Auf dieser erheben sich der
Schneeberg und der Ochsenkopf über 1000 m hoch. Der Name des Gebirges
erinnert an den Fichtenbaum, der früher in großen Waldungen hier wuchs.
Merkwürdig ist, daß vom Fichtelgebirge nach den vier Haupt- und Nebenhimmels-
gegenden vier größere Höhenzüge ausstrahlen und vier Flüsse ihren Ausgang nehmen.
Deshalb nennt man das Fichtelgebirge einen Gebirgsknoten und eine Wasserscheide.
Der Frankenwald und Thüringer Wald bilden den nordwestlichen Höhenzug, und die
Saale ist der nördlich eilende Fluß. Die ärmlichen Bewohner glauben im Fichtel-
gebirge große Goldschätze verborgen. Während der arme Mann seine Arbeit tut:
Kohlen brennt, Pech siedet, Steine bricht, Erze sucht, Holz fällt, Vieh weidet, dünkt
er sich als der reichste Mann, dem nur die Wünschelrute zum Schatzlager fehlt. Selbst
der gewöhnliche Feldstein soll in sich edles Metall bergen. Das Volk sagt deshalb:
„Der Bauer wirft einen Stein nach der Kuh, und er ist mehr wert als die Kuh."
B. Schätze in der Tiefe.
Der Thüringer und der Frankenwald bergen im Innern vielerlei
wertvolle Stoffe. Diese sinden sich teils fest mit dem Gestein vermischt,
teils frei in großen Lagern. Die Bewohner gewinnen hauptsächlich Eisen-
erz, Kupferschiefer, Gips, Quarzsand, Sandstein, Kalkstein, Steinkohle,
Porzellanerde und Farbstoffe. Auch eisen- und salzhaltiges Wasser dringt
häusig aus der Tiefe.
C. Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner.
Nirgends sinden sich im Thüringer und Frankenwalde große und
ergiebige Ackerflächen. Nur an den Abhängen und in den Talmulden
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Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Frankenwald Frankenwald Frankenwald Fichtel- Frankenwald
— 8 —
In dieser Periode trat das meiste Land unserer Erdteile über den Meeres-
spiegel hinaus, wodurch es der Abnagung, der Erosion und Denudation mehr
und mehr ausgesetzt wurde. Die höchsten Partien wurden zerstört,' die tiefsten
mit Schutt ausgefüllt. Letzterer, aus Sandsteinen und Konglomeraten bestehend,
bildete das Rotliegende, sogenannt wegen der eisenschüssigen Farbe und wegen
seiner Lage unter einer erzführenden Schicht. Nach der Festlandsperiode, während
welcher das Rotliegende gebildet wurde, tauchte ein großer Teil des nördlichen
Centralenropas unter den Meeresspiegel hinab, und es kam der Zechstein zur Ab-
lagerung. Das Südufer dieses Zechsteinmeeres ging von Mittelengland nach dem
nordwestlichen Teile des rheinischen Schiefergebirges, dem Odenwalds, an den Nord-
gehangen des Erzgebirges entlang bis nach Kurland. Solche Zechsteinmeere bil-
deten sich auch in anderen Ländern. Über dem Rotliegeudeu bildete sich nun ein.
Kalkniederschlag zu einem festen Kalkstein, den die thüringischen Bergleute Zech-
stein nannten. Das untere Glied des Zechsteins, namentlich in Deutschland, ist
wegen der Kupfererzführung von industrieller Wichtigkeit. Es ist der Kupfer-
schiefer, ein schwarzer, bituminöser Mergelschiefer von höchstens 1 m Mächtigkeit,
der von dem sogenannten Dachflötz überlagert ist; auf letzterem liegt der eigeut-
liche Zechstein. Sonst hinterließ das jedenfalls sehr seichte Zechsteinmeer an an-
deren Orten mächtige Gips- und Steinsalzlager, besonders im Gebiete des Heu-
tigeu Norddeutschlauds.
Hand in Hand mit der mechanischen und chemischen Wirkung des Wassers
im Altertum ging eine großartige Entfaltung vulkanischer Kräfte; es türmten sich
Vulkankegel auf, und enorme Lavaströme, Diabase oder Grünsteine, Porphyre und
Melaphyre, ergossen sich über das Land. Die Diabase bilden Gänge und Decken
namentlich in den älteren Sedimentformationen. Wir finden dieses Gestein im
Harz bei Rübeland, in Sachseu und Nassau, iu größeren Massen in Schottland
und Skandinavien. Der Porphyr, welcher ein festes Gestein ist, bildet vielfach '
groteske Berg- und Felsformen, wie den Giebichenstein bei Halle. Er findet sich
in großer Verbreitung in Sachsen, Thüringen, im Harze, Odeuwalde, Schwarz-
Walde :c. Wegen der Härte wird der Porphyr als Beschotterungsmaterial bei
Straßenbauten, wegen seiner Politnrfähigkeit zu Kunstbauten, Säulen und Ge-
säßen verwendet.
Der Melaphyr dagegen verwittert leicht, liefert aber nach seiner Zersetzung
einen fruchtbaren Lehmboden. Er durchsetzt oder bedeckt das Rotliegeude, so am
Thüringer Walde au vielen Orten, bei Ilfeld am Harz, Waldenburg in Schlesien:c.
Das Mittelalter.
(Mesozoische Periode.)
Seit der Zechsteinepoche wurde das Festland mehr und mehr verkleinert, und
das große Meer setzte uach und nach drei Gesteinsschichten ab, die wir als Buut-
saudstein, Muschelkalk und Keuper bezeichnen. Man nennt diese drei Schichten,
die mehr oder weniger immer zusammen auftreten, die Trias. In Deutschland
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
— 11
tums sich uns im Porphyr zeigt, so tritt uns dieselbe in den späteren Weltaltern
bis zum Beginn der Diluvialperiode im Basalt entgegen. Er ist ein schwarzes
oder schwarzgraues Gestein mit dichtem Gefüge, sehr sest und schwer sprengbar.
Außer anderen Bestandteilen enthält der Basalt Magneteisen. Er kommt in Platten-,
Säulen und Kugelform vor. Weltberühmt unter den säulenförmigen Basaltbilduugeu
ist die Fingalshöhle auf derjusel Stasfa. Überhaupt ist der Basalt über die ganze
Erde verbreitet. In größeren Massen erscheint er in Deutschland in der säch-
sischen Lausitz, in Nordböhmen, an zahlreichen Punkten des Erzgebirges, in der
Rhön, im Vogelsgebirge, im rheinischen Schiefergebirge, besonders in der Eifel,
im isolierten Kaiserstuhl bei Freiburg :c.
Dem Basalt ähnelt der Phonolith oder Kling st ein. Er ist ebenfalls ein
Lavagebilde, welches auch Feldspat enthält. Seine Farbe ist grünlichdnnkelgrau.
In dünnen Platten giebt er beim Anschlagen mit dem Hammer einen hellen
Glockenton. Er findet sich in den Sandsteinbrüchen bei Pirna, im böhmischen
Mittelgebirge, im Vogelsgebirge, im Hohentwiel (cf. Ekkehard, 8. Kapitel: „der
graue Klingstein, der des Berges Kern ist") :c.
Ebenso ist der Trachyt ein vulkanisches, aber meist poröses Lavagebilde von
weißgrauer, grünlicher oder rötlichbrauner Farbe. Er kommt abwechselnd mit
Basalt im rheinischen Siebengebirge vor. Trachytische Gesteine sind auch Bims-
sand und Tuffsteine, welche als Baumaterial beliebt sind.
Die Basaltsäulen finden bei Ufer- und Hafenbauten Verwendung; zu Straßen-
bauten eignet sich dieses Gestein vorzüglich. Auf dem verwitterten Basaltboden
entwickelt sich fast überall eine üppige Fruchtbarkeit. Das Gestern besitzt die Fähig-
keit, Feuchtigkeit stark anzuziehen und das Wasser tief eindringen zu lassen, wo-
durch der Basalt trotz seiner Festigkeit leicht zerstört wird und einen sehr frncht-
baren Boden bildet, der von keinem anderen übertroffen wird. Das beweist der
Rheingau: seinen herrlichen Wein verdankt der Rheinländer dem Basaltboden.
Auch sind alle Basaltkuppen mit der üppigsten Vegetation bedeckt.
Nachwirkungen der vulkanischen Thätigkeit in der Umgebung der Basalt-
gebilde dürften in den zahlreichen Thermen zu erkennen sein, wie wir sie finden
in Badenweiler, Baden, Wiesbaden, Soden, Kronthal, Homburg, Nauheim,
Kissingen (Thermalsolqnellen), Karlsbad :c.
Die Neuheit.
(Känozoische Periode.)
In der ältesten Epoche dieser Zeit beginnt das Meer wieder an Umfang zu
gewinnen. In Europa überflutet es das nordfranzösische, das südostenglische
Becken und dringt in die norddeutsche Tiefebene ein. Bis in die Thäler des Ge-
birges geht das Meer. Es bildet sich ein Boden, den man mit dem Namen
Tertiärgebirge bezeichnet. Dasselbe ist über die ganze Erde verbreitet und bildet
die Unterlage der jüngsten Ablagerungen in den meisten Tiefebenen. Die Pflanzen
fanden durch das Vordringen des Meeres in dieser Zeit ihren Untergang, wurden
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Ekkehard
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nordböhmen Freiburg Pirna Rheingau Basalt- Badenweiler Baden Wiesbaden Homburg Nauheim Kissingen Karlsbad Europa
— 21 —
am südöstlichen Ende der „Große Beerberg" (984 in), der nordöstlich benachbarte
„Schneekopf" (976 m) und in der Nähe des Nordwestendes der bekannteste und
besuchteste der Gipfel, der imposante „Jnselsberg" (915 m).
1). Geologische Beschaffenheit.
Im Fraukenwald tritt uns eiu Grauwacke-Thouschiesermassiv entgegen, welches
wegen der Gleichheit seines Materials eine ziemlich gleichmäßige Oberfläche
bildet. Die Formen des Harzes und rheinischen Schiefergebirges werden hier
wiederholt. Auf der Höhe des Frankenwaldes lagert noch eine kleine Partie von
Buntsandstein. An einzelneu Stellen ist die Fläche durch Urgebirge (Diabas)
unterbrochen, und dort erheben sich einzelne Berge aus der Hochfläche heraus.
Der Horst des Thüringer Waldes ist ein Schollengebirge, dessen Kamm
durch einen Schollenbruch entstanden ist. In altzeitlichen Perioden sind hier die
Glutmassen aus dem Erdinueru hervorgedrungen, so daß dieses Gebirge wegen
seiner eigentümlichen Formation und der großen Mannigfaltigkeit der Gesteins-
arten zu den interessantesten und lehrreichsten Gebieten Deutschlands gehört.
Hieraus erklärt es sich, daß die namhaftesten Geognosten, wie Heim, Freies-
leben, Cotta :c. diesem Gebirge ihre besondere Aufmerksamkeit zugewendet haben.
I. Aus der permischen Gesteinsgruppe sind vertreten:
1. der Zechstein, der mit geringen Unterbrechungen einen regelmäßigen Saum um den
Thüringer Wald legt und die geognostische Grenze zwischen dem Bezirk der Eruptivgesteine
und dem anstoßenden Hügellande bildet;
2. finden wir gewaltige Massen des Rotliegenden am nordwestlichen, schmal auslaufen-
den Ende des Gebirges, welches vom Tnnnel der Werrabahn bei Eisenach durch-
krochen wird.
Ii. Das eruptive Gestein des Thüringer Waldes.
Innerhalb dieses angedeuteten Saumes ist eiue große Zahl der verschiedenartigsten
eruptiven Gebilde, zwischen denen kleinere und größere Schollen des Steinkohlengebirges
und des Rotliegenden, vielfach zerrissen und zerstückelt, zum Kamme des Gebirges empor-
gehoben wurden.
Auf der Strecke von Ruhla bis uach Tambach finden wir aus dem kristallinischen
Schiefergebirge den Glimmerschiefer; von den eruptiven Plutonischen Gebilden sind hier
vertreten: der Granit, der Grünstein, der Porphyr (Jnselsberg), der Melaphyr k., welche
bald in stockförmigen Massen, bald in gangartigen Zügen bunt und wirr durch einander
lagern.
Von Tambach weiter nach S.-O. dominiert der Porphyr, der als Feldsteinporphyr
und Grünstein die ausgedehntesten Strecken des Gebirges einnimmt und die höchsten
Berge bildet, z. B. den Beerberg, den erhabensten Punkt des Thüringer Waldes.
So läßt sich der ganze Thüringer Wald in drei Gebirgsstöcke gliedern:
1. den nordwestlichen oder den Stock des Rotliegenden,
2. den mittleren oder den Glimmerschieser-Granit-Stock,
3. den südöstlichen oder Porphyr-Stock.
c. Verkehrswege.
Die Übergangspässe bilden nur geringe Einsattelungen, so daß der Gebirgs-
kämm in der Längenrichtung der Passage wenige Schwierigkeiten entgegenstellt.
Seit uralter Zeit (nachweisbar seit den Tagen des Bonifatius) läuft ein
gebahnter Weg, — der sogenannte Rennsteig oder Rainstieg (d. i. Grenzweg)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
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Provinz getrennte Kreis Schleusingen. An der Ostgrenze dieses Landes fließt die Schleuse vom
Thüringer Walde in die Werra; an derselben liegt die nach ihr benannte Kreisstadt Schleusingen
(4), welche vom 13. bis 16. Jahrhundert Residenz der Grafen von Henneberg war und 1815
preußisch geworden ist. Hier befindet sich noch das Schloß dieser Grafen. In Schleusingen ist
ein Fichtennadelbad.
Nordwestlich von Schleusingen ist in der Mitte des Kreises die größte Stadt desselben an
dem Gebirgsfliißchen Suhla*) entstanden, welche nach letzterem Suhl (12) genannt wurde. Diese
Stadt liegt an der Bahn, welche Plane (über Oberhof) mit Meiningen verbindet. Der Haupt-
nahrungszweig der Bewohner ist Eisenwaren- und Gewehrfabrikation, welch letztere seit Jahr-
Hunderten in großem Rufe steht und nicht nur Kriegswaffen aller Art, sondern auch Jagdgewehre
und die verschiedensten Luxuswaffen liefert, so daß Suhl mit Recht das „deutsche Damaskus"
genannt werden kann. Außerdem besitzt Suhl ein Solbad. Über der Stadt erhebt sich der Dom-
berg mit dem Ottilienstein, einem aussichtsreichen Porphyrselsen.
Aufgaben: Zeige am Gebiet des Thüringer Waldes die Beziehung zwischen
den Naturprodukten und der Beschäftigung der Bewohner! Bestimme die Haupt-
und Zweigbahnen dieses Gebietes.
2. Das fruchtbare Centralbecken von Thüringen.
(Kreise: Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.)
Alles Land zwischen dem Harze und dem Thüringer Walde war wohl nr-
sprünglich eine Hochebene mit dem Hauptwall im Westen, dem Eichsfeld, und mit
allmählichem Abfall nach Osten, wurde aber im Laufe der Zeit durch die iu deu
Geröllboden sich tief eingrabenden Flüsse zu Stufen und Hügeln nmgeschassen.
In der Mitte dieser Gegenden liegt das große Centralbecken von Thüringen, zu
dem Flüsse und Bergzüge zusammenschießen (um den Zusammenfluß vou Unstrut
und Gera herum). Vor dein Durchbruch der Unstrut bei Sachsenburg befand
a) An der alten Hauptstraße durch Thüringen legte der Sage nach zu Anfang des 8. Jahr-
Hunderts ein gewisser Erpo den Grund zu einem Orte an der Gera, wo er die Wanderer durch
eine Furt des Flusses führte. Letztere nannte man „Erbesfurt" (Erpis fort) — die Furt des
*) Suhla, ältere Form Snlaha. Sul geht auf sa}-, sal, gehen eilen, strömen zurück: aha
— Wasser.
y: 1 : 1000000.
Das Centralbecken von Thüringen.
(Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.)
sich hier eiu großer See, weshalb dieses
Beckeu mit Diluvial- und Alluvialge-
bildeu, besonders mit Lehm und Humus-
reichem Schlamm bedeckt ist. Wegen der
großen Fruchtbarkeit nannte Luther die
Gegend von Erfurt eiue Schmalzgrube.
An dem Rande des Beckens sind die
größten Städte der Gegend entstanden,
da die Tiefe der Mulde selbst (bei
Sömmerda 162 in) dem Anbauer uicht
die nötige Sicherheit gegen Wassersge-
fahr bot. Unter dem Buntsandstein liegt
allenthalben die Zechsteinformation, an
vielen Stellen mit ausgeschlossenen Gips-
und Steinsalzlagern.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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b) An der Zorge liegt die Stadt Nordhausen (27v2). S. S. 87. An der Stadt ist der lieb-
liche Hain „Gehege". Beliebte Ausflugspunkte sind der Kohnstein, das Jhlefelder Thal und die
Ruinen des Hohnstein und der Ebersburg.
Ausgaben: Zeige, daß Nordhausen die wichtigste
Stadt dieses Gebietes ist!
Bilde nach den Hauptindustriezweigen Rückschlüsse
auf die Beschaffenheit der Gegend.
° Aufgaben über den Bezirk Erfurt: Bezeichne
nach Flüssen und Gebirgen die Grenzen des Bezirks!
Die Gestalt des Bezirks! Bestimme die Hauptprodukte!
Bilde nach der Größe folgende Städte-Grnppen: a. Stadt-
kreise, b. über 10000, c. über 5000, d. Kreisstädte!
Bestimme die Eisenbahnen des Bezirks! Suche nach dem
Ortsverzeichnis (am Schluß des Buches) die Städte
auf, welche in den letzten 80 Jahren a. am meisten
zugenommen, b. am meisten abgenommen haben, und gieb
die Gründe für diese Erscheinungen an!
B. Regierungsbezirk Merseburg.
5. Die Goldene Äue und die südlichen Vorlierge des Harzes.
(Kreis: Saugerhausen.)
Das Land zwischen Harz und Kysshänser und von Nordhausen bis Artern
führt wegen seiner Fruchtbarkeit den Namen „Goldene Aue". Wohl giebt es in
unserem Vaterlande noch andere Gegenden (wie z. B. die Centralmulde von
Thüringen), welche diesen Namen verdienten, aber gerade diesem Lande ist er
eigen geworden, vielleicht wegen der Worte des ans Palästina zurückgekehrten
Grafen Botho von Stolberg: „Ich lafse jedem das gelobte Land und lobe mir
die Goldne Au." Jedenfalls war dieselbe in der Urzeit ein in sich abgeschlossener
Meerbusen jenes Urmeeres, welches die ganze thüringische Gebirgsmnlde einst
erfüllte. In demselben setzten sich Muschelkalk und bunter Sandstein ab, und
Meeresgeschöpfe, deren Reste wir in den bekannten Enkriniten (— fossilen Resten
von Seelilien aus der Klaffe der Stachelhäuter —) des Muschelkalkes bei Sachsen-
bürg und in anderen Tierresten der Trias dieses Thales finden, erhielten ihr
Grab darin. Reiche Waldungen der Tertiärzeit sind uns in mächtigen Braun-
kohleulageru überliefert. (Im Osten der goldenen Aue von Sangerhausen und
Wallhausen bis Arteru.) Das von der Meeresflut zurückgelassene Thal nimmt
von Westen nach Osten an Breite zu und endigt an der Unstrnt bei Artern.
Die Helme ist der Hauptfluß der Aue, welcher zahlreiche Bäche des Südharzes
(Zorge Thyra :c.) aufnimmt. Tief gerötet wälzt die Helme ihre trüben Fluten
dem tiefsten Punkte bei Kalbsried zu, um sich hier in die Unstrnt zu stürzen,
deren klares Wasser bald ihr rotes Gewand annimmt. Wenn aber Wolkenbrüche
Gebiet der oberen Helme u. Edipper.
(Stadtkreis Nordhausen und Kreis
Grafschaft Hohenstein.)
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]