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1. Die Heimat - S. 103

1899 - Leipzig : Degener
— 103 - Erbo.*) Daraus entstand der Name Erfurt. Diese Stadt verdankt ihre Bedeutung der Lage im Herzen Thüringens in der Mitte der südthüringischen Handelsstraße an der Stelle^, wo nicht nur von Ost nach West, sondern auch von Nord nach Siid durch die Gera natürliche Straßenzüge vorgezeichnet waren. Diese günstige Lage an Verkehrs- und Heeresstraßen sichert Ersnrt den Vor- rang unter den Nachbarstädten Thüringens. Erfurts Geschichte. Schon Bonifatius fand hier eine befestigte Niederlassung der Thüringer vor. Derselbe gründete ein Bistum, welches mit dem Mainzer vereinigt wurde. Zur Zeit Karls des Großen war der Ort ein wichtiger Handelsplatz, der namentlich im 13. Jahrhundert zu hoher Blüte gelangte; von hervorragender Bedeutung war der Waidhandel bis zum 17. Jahrhundert, in welcher Zeit die Einführung des Jndigos den Airbau der für die Blaufärberei einst so wich- tigen Waidpflanze zum Erliegen brachte. Die große Verkehrsstraße war die Veranlassung, daß Heeresmassen durch diese Gegenden zogen, hier zusammentrafen und Fürsten ihre Zusammenkünfte in Erfurt abhielten. So hielt Heinrich I. 936 hier seinen letzten Reichstag. 1181 war hier der denkwürdige Reichstag, ans welchem sich Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen dem Kaiser- Friedrich l. unterwarf. Im Jahre 1289 hielt Rndolf von Habsburg in Erfurt einen Reichstag, um dem Faustrecht jm. Thüringen zu steuern. So kam diese Stadt zu Reichtum und Ansehen. Im 14. Jahrhundert war sie so wohlhabend, daß sie aus eigenen Mitteln eine Universität gründen konnte (1378—92), welche bald eine der berühmtesten und besuchtesten Stätten der Wissenschaft ward; auch Martin Luther besuchte sie. Die religiösen Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts, unter denen Erfurt viel zu leiden hatte, bedingten den Rückgang der Stadt. Im Anfange des 19. Jahrhunderts wurde Erfurt preußisch. Bis 1874 war die Stadt in ihrer Weiterentwickelung durch die alte Umwallnng gehindert. Seit jener Zeit aber, in welcher die Befestigungswerke fielen, hat die Stadt gewaltig an Umfang zugenommen, so daß ihre Einwohnerzahl 1885 schon 58 400 und 1895: 78 200 betrug; somit ist jetzt Erfurt hart an die Grenze der Großstädte herangerückt. Erfurts Sehenswürdigkeiten: Das äußere Ansehen mit den vielen Türmen und Türm- chen, die von dem Dome und der Severikirche überragt werden, und den 2 ehemaligen Eitadellen ist durchaus mittelalterlich und imposant. Diese beiden Eitadellen, noch jetzt hervorstechende Punkte, sind der dicht am Dome liegende Petersberg und die höhäe, vou der Stadt entferntere Eyriaks- bnrg (ehemals ein Kloster). Das merkwürdigste Gebäude und die erste Zierde der Stadt ist der Dom, die katholische Hauptkirche, die sich unweit des Petersberges neben der kath. Severikirche erhebt (s. Abbildung); zu beiden Kirchen steigt man vom schönen Friedrich-Wilhelmsplatze ans 48 breiten, steinernen Stufen hinauf, von denen der frühere Name des Platzes „Vor den Graden" (Stufen) herrührt. Der schönste Teil des Domes ist der im 14. Jahrhundert gebaute Chor. Kein Pfeiler trägt das große, hohe Gewölbe. Auf dem sehr starken Turme des Domes, welcher um den Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut wurde, befindet sich die berühmte große Glocke (Maria gloriosa), eine der größten in Deutschland, 9,5 m im Umfang haltend, 3 m hoch, 15 cm dick und mit dem 11 Etr. schweren Klöppel und dem übrigen Eisenwerk 300 Etr. wiegend. Das Innere des Domes ist geschmackvoll und würdig. Zugleich erinnert derselbe lebhast an den Apostel Deutsch- lauds, der an seiner Stelle das christliche Heilszeichen des Kreuzes aufpflanzte. Noch wird hier am Sonntag nach dem 5. Juni sein Todestag feierlich begangen, und die Kirche rühmt sich, die Leiber zweier Heiligen, Eobanus und Adelarius, die mit Bonifatius bei Dokkum den Märtyrertod starben, zu besitzen. Auf dem Friedrich-Wilhelmsplatze steht ein großer Obelisk mit Medaillon zum Andenken an den letzten Kurfürsten von Mainz, Friedrich Karl Joseph von Erthal. Evangelische Kirchen sind die Predigerkirche, die Augustinerkirche bei dem ehemaligen Augustinerkloster, in das sich Luther aus der Angst der Welt 1505 begab. Unter dem Namen Martinsstift ist letzteres jetzt ein Waisenhaus. Luthers Zelle ist im alten Zustande erhalten. Man sieht hier seinen Tisch und <-tuhl, sein Reiseschreibzeug, eine Bibel mit handschriftlichen Bemerkungen von Luther und Me- lanchthon. Unter den übrigen Gebäuden verdienen das Regierungsgebände, das neue Rathaus, die Wage oder das Kaufhaus je., sowie Kasernen und andere militärische Gebäude Beachtung. Erfurt ist der Sitz der Regierung, eines laudrätlichen Amts für den Landkreis Erfurt, eiues Amts- und Landgerichts ?e. Hier befinden sich viele gute Schulanstalten, Fabriken in Woll-, Baumivoll-, und Strumpfwaren nebst Spinnereien, Eisengießereien und Maschinenfabriken, eine kaiserliche Ge- Wehrfabrik ze. *) Vielleicht an der Furtmühle, die heute mitten in Erfurt liegt. — Der Name Erfurt kauu anch unter Wegfall des „G" aus Gerfurt entstanden sein — Furt an der Gera.

2. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 27 Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.) Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 64

1914 - München : Oldenbourg
— 64 — als bei4>em-3ierben des Zinsbauern erlegt werden mußte. Beim Tode des_lrundholden hatte der Zinsherr das Recht, sich das schönste Stück Vieh anzueignen, das Besthaupt zu erhalten. was ein Teil der Untererthaler Bauern irrt *5. Jahrhundert an regelmäßigen 2lbgaben zu entrichten hatte, zeigen einige Beispiele aus einen: J 500 angefertigten Giltregister. „Michael Dittrich gibt von seinem Gut, darauf er sitzt, beden Junkern Küchenmeister 9 Schill., \ Schönbrot an Weihnachten, 2 Fastnachtshühner, ^ Lambsbauch und im Jahr 3 Tag mit einem Pferd gedient, Z?eu und Grummet und Krautsetzen, und nit mehr. Item den Junkern 3 pfd. Unfchlitt, \ Vierling, 7 Schill, von wiesen und Ackern' Tcmz März 3 ^ vom Baus, \ Schönbrot, 2<\ (Eiet an Ostern, Kraut-fetzen, Z?eu und Grummet (Fron!), \ Sommerhuhn de area beim Steg, l Sommerhuhn vom Talborn . . . ." weitere Tasten ersieht man aus einem Schreiben der Untererthaler Nachbarn an den Fürstabt: „Z?ochroirdiger fürst, Gnediger sperre, hiermit lassen sich die Mertner erkennen, daß es ir erblich gut sey und etliche nter dann von hundert Jahren von Iren (Eltern her haben; wo aber einer das selbig verkeufft oder feufft, so muß er geben den Jungkherrn den zehenden pfenia zu handlon .... wir müssen auch des Rindvihs hüten von einem peterstag zum andern und der Sruetn von Sant Peter an biß zu sant Martin, daz wir keinen tag dinsts gefreyt fein .... Auch hat euer fürstlich gnade 45 man, die euer gnaden leip eigen feint, muß jeglicher von feinem leib geben \ Schill, uff Sant Walpurgistag, darnach zu meiennachten so müssen dieselben fuldifche menner 6 pfd. •geben zu Bete von im leibern . . . Item mer müssen die merter thun jerlich zum Send (geistliches Gericht) geben \ matter habern euer gnaden Amtmann uff 5 hauß ge in Saleck. Auch \ acht! im Sendt, 4 malder in die Capellen geben 6 menner." An Stelle der Leibschillinge wurden auch Hauchhühner gegeben, weitere Belastungen bildeten die viehsteuer (jedenfalls eine Abgabe für Weidegerechtigkeit), die Lentknacken zur Bestreitung der Unkosten bei Einrichtungen, Land- und Türkensteuer und der Zehnt. — 2. Der Zehnt. Der Zehnt war eine Abgabe, die von alters her der Kirche geleistet tdurde. -Ejäufig waren die Zehnterträgnisse in mehrere Teile geschieden und wurden von verschiedenen Herrschaften gehoben. (Eine Betrachtung der Zehntgefälle zu f)örstem im Freigericht mag uns näheren (Einblick gewähren.

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 70

1914 - München : Oldenbourg
— 70 — Um Amorbach suchte sich der Helle lichte Zausen zu ordnen und die Grundsätze niederzuschreiben, welche die Richtschnur für die Bauern sein sollten. Der Amtskeller in Miltenberg machte ihnen einen Entwurf. Am 30. April besetzten die rebellischen Bauern Amorbach. Götz von Berlichingen und Jörg Metzler kamen zu Pferde, stiegen in der mainzischen Kellerei ab, kamen dann in das Kloster und redeten mit dem Abte und dem Konvent von ihrer brüderlichen christlichen Reformation, weswegen alle Barschaft an Geld, alles Silberwerk und alle Kleinodien ausgeliefert werden sollten. Inzwischen fielen die Bauern in das Kloster ein und plünderten alle Zellen und Kammern. Am Mai mußten die Fratres ihre silbernen Becher herausgeben und das Kloster wurde noch» ntals geplündert. Der Abt mußte einen Leinenkittel anziehen. Am 2. Mai wurde beim Morgenessen aus lauter Kelchen getrunken. Ein Bauer, der mehrere Kelche geheim für sich behalten wollte, wurde ausgepeitscht und vom Haufen gejagt. Nachdem alles wohl geplündert war, sind sie von Niederhall mit ihrem Fähnlein auf den Gotthardsberg gezogen und haben solchen geplündert. Jetzt vereinigten sich die übrigen der Städte mit dem Hellen lichten Haufen, zogen vor Aschaffenburg, belagerten diese Stadt, in welcher sich der Statthalter von Mainz befand, nahmen die Stadt ein und zwangen den Statthalter, die gemeinen zwölf Artikel und acht zu Miltenberg geschmiedete anzunehmen. Während dieser Dorf alle war der Brandmeister von den Bauern mit einer Rotte in Amorbach zurückgeblieben in der Absicht, nach völliger Ausplünderung das Kloster zu verbrennen, wenn die Bauernschaft diese Gegend verlassen würde. Allein die Bürger haben dafür gebeten aus Furcht, es möge das Feuer dann auch das Stäbtlein ergreifen, weshalb die Hauptleute befahlen, die Mühlen und Scheuern stehen zu lassen, das andere aber bis in den Grund abzubrechen, welches dann die Bürger auch zu bewerkstelligen sich sonderlich beflissen, die Dächer abhoben, die (Lüren heraustaten, die Kloben herausbrachen usw. 3m Kurstaat Mainz war nun nichts mehr zu tun. Die Bauern zogen daher ab und nahmen ihre Richtung auf Franken. In Wertheim überfielen sie den Grafen Jörg von Wertheim und zwangen denselben, mit ihnen gemeinschaftliche Sache zu machen. Am Sonntag Jubilate kamen die Bauern aus dem Odenwald in Höchberg vor Würzburg an. d) Wie die Bauernhaufen gegen Würzburg zogen. Dazumal lag die Versammlung der Bauern vom Neckar und (Odenwald zu Amorbach. Ihre Hauptmänner waren Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand und Georg Metzler von Ballenberg. Diese Bauern wurden von etlichen Bürgern von Würzburg ersucht und geladen, gegen Würzburg zu kommen, was sie gerne taten. Am Sonntag, den 7. Mai, langten sie bei Höchberg, nicht fern von Würzburg, an und schlugen da-

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 80

1902 - Magdeburg : Creutz
80 Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. die von O. eindrangen. Zu seiner Zeit brachten fromme Leute (Missionare) den Thüringern das Christentum, z. B. Kilian und Bonifatins. Kirchen und Klöster entstanden nun überall. Im Dorfe Helfta soll die älteste Kirche Thüringens liegen. In kirchlicher Beziehung gehörte Thüringen seitdem zu dem Erzbishune Mainz und dem Bistume Merseburg. Die deutschen Kaiser, z. B- Heinrich l. und Otto 1. hatten in Thüringen ihre Pfalzen (Memlebeu, Tilleda). Nach und nach zerfiel das Land in eine große Zahl kleinerer Länder, die teils unter Fürsten, teils uuter Herzögeu und Großherzögen standen. Seit dem Anfange dieses Jahrhunderts gehört ein großes Stück von Thüringen zum Königreich Preußen, während der übrige Teil noch seine besonderen Regenten hat. Die günstige Lage Thüringens zwischen dem N. und S. nnseres Vaterlandes gab ihm seit alters eine große Bedeutung. Durch das Saaletal, über den Thürinyerwald und durch das Hörseltal führten Heerstraßen, an denen wichtige Handelsplätze entstanden, z. B. Erfnrt, Mühlhausen, Nordhausen, Merseburg, Halle. Gl Sagen» 1. Der verzauberte Kaiser. Ein ehrsamer Bergmann ging einmal am 3. Ostertage ans den Kifshäuser. Hier sah er einen steinalten Mönch mit schneeweißem Barte neben dem Wartturme sitzen. Als der Mönch den Bergmann bemerkte, trat er aus ihn zu und sprach: „Komin mit zu Kaiser Friedrich. Der Zwerg hat mir eben eine Springwurzel gebracht." Dem Bergmann bangte zwar ein wenig, aber der Mönch redete ihm freundlich zu. So gingen sie miteinander auf eiueu freien Platz. Hier zeichnete der Mönch einen großen Kreis und hieß deu Bergmann eintreten. Dann las er lant einige Gebete vor, schlug mit dem Stabe dreimal ans die Erde und rief: „Tue dich auf!" Da erzitterte der Berg und eiu dumpfes Getöse wurde Hörbar- Jetzt faßte der Möuch deu Bergmann bei der Hand, und beide sanken auf der Kreisfläche in die Tiefe. Nun waren sie in einem großen Gewölbe- Der Mönch schritt voran und der Berginann folgte- In einem Kreuzgange machte der^Mönch Halt und zündete 2 Fackeln an. Dann betete er wieder und öffnete mit der Spring- wurzel eine verschlossene Tür. Nun staudeu sie in einer prächtigen Kapelle. Der Boden war glatt wie Eis, die Decke und die Wände flimmerten beim Fackelscheine wie Gold und Edelstein. In der einen Ecke stand ein Altar und in der andern ein goldenes Taufbecken mit silbernem Fuße. Der Bergmann war von allein Glänze geblendet und wagte nicht weiterzugehen. Doch der Mönch winkte ihm, hieß ihn in der Mitte stehen bleiben und beide Fackelu halteu. Er selbst trat au eine Tür, die wie blankes Silber schimmerte. Nachdem er dreimal angeklopft hatte, that sich die Tür auf. Ju dem hellen Zimmer saß ans einem goldenen Throne der Kaiser Friedrich Barbarossa mit einer goldenen Krone ans dein Kopfe. Sein langer, roter Bart war dnrch den steinernen Tisch, der vor ihm stand, hindurch: gewachsen. Der Kaiser nickte mit dem Kopse, bewegte die Augenlider und winkte den Mönch zu sich. Den: Bergmann klopfte das Herz, als er den lieben Kaiser sah, von den: die Leute soviel Gutes erzählten. Es war der glücklichste Tag seines Lebens. Endlich kam der Mönch zurück, und sie gingen dem Eingange zu. Hier wurden sie wieder sanft emporgehoben. Beim Abschiede gab der Mönch dem braven Bergmanne zwei Stangen Gold und sagte: „Das schenkt Dir der Kaiser Barbarossa." Überglücklich eilte der Bergmann nach Hause und erzählte hier von seinem Erlebnis. 2. Der Kaiser Larbarossa und der gmige Kauer. Ein Bauer wollte eine Fnhre Getreide nach Nordhausen auf den Markt bringeil. Aber in der Gegend des Kiffhäusers blieb der Wagen im Schmutze stecken. Die matten Pferde konnten ihn nicht heranszieheu. Alles Schelten und

6. Deutsche Geschichte - S. 115

1912 - Halle a.S. : Schroedel
115 Den Bauern ging es in jener Zeit sehr bel. Die meisten waren Leib-eigene. Vor lauter Abgaben und Frondiensten wuten sie sich kaum noch zu helfen. Auerdem hatten sie schwer unter den Fehden der Ritter zu leiden; denn hufig gingen dabei ihre Huser in Flammen auf, und das Vieh ward ihnen geraubt. Das Wild verwstete ihre Felder, und wenn ein Bauer einen Hirsch oder einen Eber scho, so konnte es geschehen, da der Gutsherr ihm eine Hand abhauen oder ein Auge ausstechen lie. Schon lngst vor Luther war es deshalb zu blutigen Bauernaufstnden gekommen. 7. Der Bauernaufstand. Nun verfate Luther die Schrift Von der Freiheit eines Christenmenschen." Er meinte damit die religisefreiheit; die Bauern verstanden sie so, als ob man keinen weltlichen Herrn der sich zu dulden brauche. Sie taten sich zusammen und verlangten von Fürsten und Herren, da sie ihr Los erleichterten. Besonders forderten sie die Aufhebung der Leibeigen-schaft, sowie die Verminderung der Abgaben und Fronden. Luther, der das Schriftstck las, erklrte ihre Wnsche fr berechtigt, warnte aber vor jeder Gewalttat. Leider beherzigten die Bauern feinen Rat nicht, fondern griffen alsbald zu den Waffen. Sie fanden gebte Heerfhrer, darunter den Ritter Gtz von 33 er lieh in gen, der gezwungen wurde, mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. In ganz Sd deutschend tobte der Aufruhr. Raubend, brennend und morbenb zogen die wilben Scharen bahnt. In Franken allein zerstrten sie fast breihnnbert Burgen und der fnfzig Klster. Die vornehmen Gefangenen brachten sie unter grauenhaften Mihandlungen um. Aber auch in Thringen, wo Thomas Mnzer die Bauern aufhetzte, ging es frchterlich her. 8. Das Ende mit Schrecken. Der Kaiser war auswrts und konnte sich beshalb um nichts kmmern. Da rsteten evangelische und katholische Fürsten ihre Heere. Die sddeutschen Bauern wurden in mehreren Schlachten besiegt, die norddeutschen bei Frankenhausen vllig geschlagen. Nun brach ein furchtbares Strafgericht der die Bezwungenen herein. Viele starben auf der Folter, am Galgen ober unter dem Beil. Fr die andern wrben die Abgaben noch hher, die Fronbienste noch schwerer; an Freiheit war weniger zu benfen als vorher. Die Bauern hatten durch den Krieg ihr Elenb nur verschlimmert. 8* Die aufrhrerischen Bauern.

7. Deutsche Geschichte - S. 118

1912 - Halle a.S. : Schroedel
118 In aller Stille rstete der Sachse ein Heer und rckte dann in Eil-Mrschen auf Innsbruck los, wo Karl ohne Truppen weilte. Bei Nacht flchtete dieser aus der Stadt. Von Gichtschmerzen geqult, konnte er kein Pferd besteigen; Diener trugen ihn in einer Snfte der den Brenner bis nach Krnten. 14. Der Religionsfriede zu Augsburg. 1555. Den beiden Gegnern war Karl nicht gewachsen; Er berlie es seinem Bruder Ferdinand, den Streit zu Ende zu führen. Nach langen Verhandlungen kam es 1555 zum Religionsfrieden zu Augsburg. Durch ihn wurden das lutherische und das katholische Bekenntnis in Deutschland gleichberechtigt. Doch hatte nicht jeder einzelne Deutsche das Recht, die Religion zu whlen; die Fürsten und die Obrigkeiten der Reichsstdte sollten sie fr ihr Gebiet bestimmen. Wer von den Untertanen sich ihnen nicht fgen wollte, durfte aus> wandern. Eine andere Bestimmung dieses Friedens betraf die geistlichen Frstentmer. Ferdinand setzte durch, da diese der katholischen Kirche vorbehalten wurden, da also keines von ihnen mehr evangelisch gemacht werden drfe. Wenn ein Bischof zur neuen Lehre bertrat, so mute er sein Frstentum aufgeben. Die Protestanten aber erkannten diese Bestimmung nicht an, sondern erklrten, sie wrden alles daran setzen, diese Gter zu gewinnen. So ward diese Bestimmung eine Quelle bestndige Haders zwischen den Anhngern beider Bekenntnisse. 15. Luthers Tod. Karls V. Ausgang. Luther hatte den Schmalkaldischen Krieg und die ihm folgenden Wirren nicht mehr erlebt. Er starb 1546 zu Eisleben, wohin er trotz schweren krperlichen Leidens gereist war, um einen Streit zwischen den Mansfelder Grafen zu schlichten. In der Schlo-kirche zu Wittenberg liegt er begraben. Karl V. war von all den Mhen und Mierfolgen seines Lebens vor der Zeit alt geworden. Mde und gebrochen legte er 1556 die Regierung nieder. In Deutschland folgte ihm sein Bruder Ferdinand; alle brigen Besitzungen, Spanien, die Niederlande und die Kolonien, bergab er seinem Sohne Philipp. Daun zog er sich in die Einsamkeit des spanischen Klosters San Dste zurck. Zwei Jahre nach seiner Abdankung starb er. Ii. Die Reformation in der Schweis. 1. Ulrich Zwingli. Wie Luther in Deutschland, so wirkte Ulrich Zwingli in der Schweiz. Er stammte aus Wildhaus und war zuletzt Pfarrer am Groen Mnster zu Zrich. In den meisten Lehren stimmte er mit Luther berein; dagegen hatten beide vom Abendmahl eine Oer* fchiedene Auffassung. Um eine Spaltung zu verhindern, lud der Landgraf Philipp von Hessen die Reformatoren zu einem Religionsgesprch nach Marburg ein. Hier verhandelte sie mehrere Tage; aber zur Einigung kam es nicht. Zwinglis Lehre setzte sich zunchst in Zrich durch. Auch mehrere andre

8. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 91

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
31. Der Bauernkrieg. 91 .Ha gegen Fürsten und Herren verbanden sich in seiner Seele mit einem hochfahrenden, rastlosen Ehrgeize und einer malosen, religisen Schwrmerei. Auf die Bibel legte er wenig Wert, hielt aber viel von Trumen und Gesichten und glaubte mit Gott persnlich ver-kehren zu knnen. Um dem armen Volke zu helfen, predigte er den Umsturz der bestehenden Verhltnisse und die Gleichheit aller Menschen. Seine zndende Beredsamkeit schaffte ihm viele Anhnger, und berall, wohin er kam, grndete er Vereine, welche die Aufrichtung der all-gemeinen Gleichheit, Gtergemeinschaft und Vernichtung der Obrigkeit auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Daher duldete man ihn auch uirgends lange. Zwickau mute er bald verlassen; er wandte sich nach Bhmen, fand aber hier keine Aufnahme und kehrte wieder in -seine Heimat zurck. Eine kurze Zeit hielt er sich in Nordhausen auf, dann ging er als Prediger nach Allstedt in S.-Weimar. Hier fand er groen Anhang; viele Meilen weit kamen die Menschen her, von Eisleben, Mansfeld, Sangerhausen, Frankenhausen, Halle, schersleben, um seine Predigt zu hren. Der Beifall der Menge machte ihn khn, immer lauter mahnte er, den unertrglichen Verhltnissen ein Ende zu machen. Da es bereits zu Aus-'schreitungen kam, griff der Kurfürst von Sachsen ein, und Mnzer mute nach ungefhr einem Jahre im August 1524 Allstedt wieder verlassen. Er wandte sich nach Mhlhausen. 3. Pfeiffer in Mhlhausen. In Mhlhausen wirkte damals ein Geistesverwandter Mnzers, das war Heinrich Pfeiffer. Dieser war in dem eichsfelder Kloster Reiffenstein Mnch gewesen, hatte das Kloster aber 1521 verlassen und Unterkunft bei dem Junker Heinz von Entzenberg auf der nahen Burg Scharfenstein gefunden, wo er Burgkaplan ward; auerdem predigte er auch den umwohnenden Bauern auf lutherisch". Da er in seinen Predigten den Landes-Herrn, den Kurfrsten von Mainz, angegriffen hatte, sollte er verhaftet werden, entwich aber noch rechtzeitig nach seiner Vaterstadt 'Mhlhausen. Am Sonntage Sexagesim 1523 trat er hier zum ersten Male ffentlich auf. Als nach beendigtem Gottesdienst der sogenannte Bierrufer, wie blich, von dem neben der Kirche liegenden Bierrufersteine" aus neues Bier ausgerufen hatte, sprang er auf 'i>en Stein und rief der berraschten Menge zu: Hrt zu, ich will euch ein ander Bier verkndigen," und dann griff er in seiner Rede heftig die Geistlichen an; Mnche, Pfaffen und Nonnen seien Teufelsgesinde, alles, was sie htten, wre armer Leute Blut und Schwei. Auch Sen Adel und die Fürsten schonte er nicht. Bei der Menge fand er groen Beifall, und der Rat mute es dulden, da Pfeiffer in einigen Kirchen predigte. Als aber ein Aufruhr in der Stadt ent--stand, den man ihm zur Last legte, mute er die Stadt im August 1523 verlassen. Gegen Ende des Jahres aber kehrte er wieder Zurck und predigte wie zuvor, was der Rat stillschweigend duldete,

9. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 92

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
92 31. Der Bauernkrieg. wie er es ebenfalls geschehen lie, da in einigen Kirchen evangelisch gepredigt wurde. 4. Mnnzer kommt nach Mhlhausen. Bis August 1524 herrschte Ruhe in Mhlhausen; doch war es nur eine Ruhe vor dem Sturm. Das zeigte sich, als Mnzer Mitte August kam. Ungesumt ging dieser an die Arbeit; der Boden war ihm ja durch Pfeiffer vorbereitet, mit dem er nun gemeinsame Sache machte. Unter groem Zulauf des Volks predigte er in den Kirchen und sagte, sie brauchten keiner Obrigkeit zu gehorchen und niemand Zins und Steuer' zu. geben. Diese Reden trugen bald schlimme Frchte; im September schon kam es zum Aufruhr gegen den Rat. Doch blieb dieser vor-lufig noch Sieger, und Pfeiffer und Mnzer wurden ausgewiesen. Sie wandten sich nach Sddeutschland, wo unter den Bauern groe Aufregung herrschte. Pfeiffer kehrte jedoch schon im Dezember wieder zurck, während Mnzer Sddeutschland durchzog und die aufgeregten Gemter immer mehr aufreizte, bis hier der Aufruhr zur hell auf' lodernden Flamme entfacht war. Anfang 1525 kehrte dann auch Mnzer wieder nach Mhlhausen zurck und nahm im Verein mit Pfeiffer seine Whlarbeit wieder auf; schlielich erreichten sie es euch,, da der alte Rat ab- und ein neuer ewiger" Rat eingesetzt wurde, der aus ihren Anhngern bestand. 5. Pfeiffers und Mnzers Plnderungszge. Zwar bemhte sich der neue Rat, eine geordnete Verwaltung in der Stadt herbei-zufhren; aber die aufgeregte Menge konnte die Hnde nicht unttig in den Scho legen. Dazu kam, da die sddeutschen Unruhen mit Windesschnelle um sich griffen und sich nach Mitteldeutschland hinein verbreiteten. Hier und da zuckten die Blitze des Unwetters schon auf. Einzelne Klster wurden beraubt. Die Bauern weigerten sich, Zins zu entrichten; so erklrten die Leute in Niederdorla in der Vogtei dem Amtmann in Treffurt, sie gehorchten nur einem Herrn, nmlich Gott. In Langensalza kam es im April 1525 zum Aufruhr; die Gemeinde emprte sich gegen den Rat und verlangte Bewilligung, einer Reihe von Forderungen. Von Mhlhausen aus zog ihnen ein Haufe von 400 Mann unter Mnzers Fhrung zu Hilfe. Doch hatte sich der Rat in Langensalza mit den Aufstndischen bereits geeinigt und lie die Mhlhuser nicht ein, sondern veranlagte sie zum baldigen Abzge. Auf dem Rckwege wurde noch das Kloster Homburg geplndert, dann machte man bei Gottern Halt und labte sich an dem Bier, das ihnen der Langensalzaer Rat gespendet hatte. Dann zogen sie weiter und bernachteten in Hngeda; das zweite Nachtlager war auf dem Kirchhofe in Germar. Nachdem sie dann das Kloster Volkerode geplndert hatten, zogen sie wieder zurck nach Germar, und hier vereinigte sich nun mit Mnzers Schar die Rotte Pfeiffers, die unterdessen die Klster Annerode und Zelle auf dem Eichsselde geplndert hatte und aus acht Wagen den Raub mit

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 93

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
31. Der Bauernkrieg. 93 -sich fhrte. Dann ging es mit dem hellen Haufen" nach Almen-hausen, Ebeleben, Keula und Orschel nach Heiligenstadt; unterwegs wurden die Schlsser Harburg und Scharfenstein eingenommen und die Klster zu Worbis, Reiffenstein und Beuern in Asche gelegt. Auf dem Rckzge nach Mhlhausen verwsteten sie dann noch Gerode. 6. Schlacht bei Frankenhausen. Nach Mhlhausen zurck-gekehrt, glaubte Mnzer, es sei nun die Zeit gekommen zu einem Hauptfeldzuge. Er verkndete, da in einem Traumgesichte Gott ihm befohlen habe, nach Sonnenaufgang zu ziehen zur Vollendung leines groen Werkes. Am 2. Mai 1525 verlie er mit einer migen Schar Mhlhausen, wo Pfeiffer zur Befestigung seiner Reform zurckblieb. Unterwegs wuchs der Haufe Mnzers, er rechnete auch noch auf Verstrkung in Thringen und auf einen Aufstand der Bergknappen im Mansseldischen. Das erste Nachtlager war in Ebeleben. Am 5. Mai kamen sie nach Frankenhausen. Von hier aus sollte der Zug ins Mansfeldische gehen. Doch als der tapfere Graf Albrecht von Mansfeld einen Zuzug Aufstndischer, ehe sie sich mit Mnzers Heer vereinigen konnten, in dem Dorfe Osterhausen berfiel, 200 derselben erschlug und den Rest versprengte, so da nur wenige zu dem hellen" Haufen kamen, da ergriff Schrecken das von Frankenhausen ausgezogene Heer, das nun wieder dahin zurckwich. Auf Dem Schlachtberge bei der Stadt verschanzten sie sich. Hier wurden sie am 15. Mai von den verbndeten Fürsten, dem Herzog Georg von Sachsen, dem Landgrafen Philipp von Hessen und dem Herzoge Heinrich von Braunschweig angegriffen. Vor Beginn des Kampfes lieen die Fürsten die Bauern auffordern, ihre Fhrer herauszugeben, alle ihre beltaten sollten ihnen dann vergeben sein. Aber die Bauern vertrauten zu sehr aus Mnzer, der zu ihnen sagte: Lat euch nicht erschrecken und greyft die feynd kuulich an, dorfft das Geschtz nicht forchten, denn ihr sollt sehen, da ich alle bnchsensteyne in ermel fassen will, die sie gegen uns schieen. Ja ihr sehent, das Gott uff unser seytten ist, denn er gibt uns jetzund ein zeichen, sehet ihr nicht den Regenbogen am Himmel, der bedeudt, das Gott uns, die wir den Regenbogen im Panier fuhren, helfen will, und trewt (drohet) den mrderischen Fürsten gericht und straffe, darumb seyd unerschrocken und trstet euch gttlicher hilff, und ftelt euch zur were, es will Gott nicht, das ihr fried mit den gottlosen Fürsten machet!" Als die Fürsten sahen, da die Bauern sich nicht ergeben wollten, griffen sie an. Nur ein kleiner Teil der Bauern setzte sich zur Wehre, der grte Teil entfloh. Fast alle wurden niedergemacht. Mnzer selbst wurde in einem Hanse in Frankenhausen gefangen genommen und zu Mhlhausen hingerichtet. 7. Bald brach auch rings um Nordhausen der Aufstand los. Die Bauern von Scharzfeld, Plettenberg, Honstein und der ganzen goldenen Aue waren auf". Besonders hatten sie es auf die Klster
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