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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 197

1914 - München : Oldenbourg
- *9? — ein paar Würste, Brot und Bier. Hier am Feuer ging es mitunter lustig her, die Treiber bildeten einen Kreis und schmetterten aus rauhen Kehlen das meidfröhliche Spessartlied in den hallenden Wald. Nach der Rückkehr in das Zagdschlößchen, wenn die Abendschatten sanken, hörte der Regent den Portrag seines Generaladjutanten und erledigte die laufenden Regierungsgeschäfte, worauf um 7 Uhr abends die Hauptmahlzeit mit Münchener Bier eingenommen wurde. Die anschließende Unterhaltung, durch Leibjäger Skell mit köstlichen Zithervorträgen gewürzt, denen der Regent oft bis zu einer Stunde zuhörte, hatte echt jägermäßiges Gepräge. An den Sonntagen fuhr der Regent mit kleiner Begleitung zum Gottesdienst nach weibersbrunn. während er im Hochgebirge, umklungen vom Glockenton aus tiefem Tal, vor dem Feldaltar der Messe beiwohnte, beugte er hier im schlichten Spessartkirchlein das Knie vor dem Allerhöchsten. Für die Bevölkerung war solch eine Sonntagmorgenfahrt ein festliches (Ereignis, sie bildete Spalier das Dorf entlang und namentlich die Kinder kannten keine Schranken in ihrem )ubel. Da lächelte gütig der Regent und sonnige Freude über die Anhänglichkeit der )ugend, die die Zukunft des Vaterlandes in Händen hält, erhellte seine milden Züge. Und manche Gabe an Arme und Gemeinden zeugte von seinem väterlich sorgenden Sinn. Bekannt ist die Luitpoldstiftung, aus deren Zinsen alljährlich den Kindern von Waldarbeitern in Altenbuch, Bischbrunn, Schoiibrunn und weibersbrunn 50 Mark in Gestalt eines Sparkassenbuches überreicht werden.

2. Deutsche Geschichte - S. 72

1912 - Halle a.S. : Schroedel
72 gehrt ihnen noch heute. So hatten etwa 6 Millionen Menschen fr diesen Zweck ihr Leben vergeblich geopfert. Und doch brauchten die Völker des Westens jene Zge nicht zu bereuen; denn sie brachten ihnen auch vielen Nutzen. 1. Der Einflu der Kreuzzge auf den Ritterstand. Die Kreuzheere bestanden hauptschlich aus Rittern. Von allen Nationen des christlichen Abendlandes strmten sie herbei. Treulich teilten sie Jahre hindurch Freud und Leid. Dabei lernten sie einander nher kennen und schtzen. Bald fhlten die Ritter, da sie eigentlich zusammengehrten, wenn sie auch aus verschiedenen Lndern stammten. So bildeten sie zuletzt eine groe Gemeinschaft, die nach ihren eignen Gesetzen lebte. Die Lehrmeister fr alle waren die Franzosen, ihre gelehrigsten Schler die Deutschen. Daher kommt es, da die meisten Ausdrcke fr die ritterlichen Bruche franzsischen Ursprungs sind, so Abenteuer und Turnier. 2. Der Einflu auf den Brger- und den Bauernstand. Den grten Gewinn brachten die Kreuzzge dem Brgerstand. Die Lente des Westens lernten jetzt die Erzeugnisse des Morgeulaudes kennen: Reis und Zucker, edle Gewrze und feurige Weine, kstliche Frchte und heilkrftige Pflanzen. Auch staunten sie der die prchtigen Stoffe ans (Summet und Seibe, der die kostbaren Teppiche, die man in Smyrna wob, und der die scharfen Klingen, die Damaskus lieferte. Auch Gewebe, wie Damast, Mousselin und Kattun verraten durch ihre Namen ihre morgenlnbische Herkunft. Alle diese Erzeugnisse, auch kunstvolle Golbarbeiten und zierliche Elfenbeinschnitzereien wanderten jetzt in groen Massen nach Europa. Besonders die Italiener waren eifrig an der Arbeit. In den Hfen von Venedig und Genua wimmelte es von Schiffen; beide Städte schwangen sich damals zu groen Handelspltzen empor. Aber die Italiener wollten ihre Waren auch wieber absetzen. Einen groen Teil von ihnen verkauften sie nach Deutschland Schwerbeladene Saumrosse gingen nun der die Alpenstraen, und so kam der Welthandel auch in unfre Städte. Zuerst blhte Augsburg auf; doch lief ihm Nrnberg bald den Rang ab. Am Rheine regte es sich besonders in Strabrg, Speyer, Worms und Mainz. Letzteres ward sogar als das goldene Mainz" gepriesen. Auch Frankfurt gewann eine groe Bedeutung. Frher war das Geld selten: jetzt wurde es weit mehr geprgt und fing an, im Verkehr eine wichtige Rolle zu spielen. Die Geldwirtschaft verdrngte die bisherige Naturalwirtschaft. In den Stadien mehrte sich der Wohlstand. Der Brger baute fein Haus stattlicher als frher und richtete es im Innern bequemer eilt; die Kleibung wrbe reicher und die Lebenshaltung beffer. Es dauerte nicht lange, so gab es Leute, die der ppigkeit und Verschwenbnng klagten. Sofa und Divan wrben bamals eingefhrt, auch das Badewesen kam auf. Auch fr den Bauernstand blieben die Kreuzzge nicht ohne Segen. Die meisten Bauern waren damals unfrei. Wenn sie aber das Kreuz nahmen, wurden sie frei. Viele Gutsherren erleichterten ihnen ihre Lasten, um sie in der Heimat zu halten.

3. Deutsche Geschichte - S. 30

1912 - Halle a.S. : Schroedel
und Rinder, auf dem Hofe wimmelte es von Gnsen und Enten, Hhnern und Tauben. Der Garten lieferte Gemse aller Art. Gewhnliches und edles Obst war im berflu vorhanden. Um Weihnachten hatte jeder Amt-mann dem Könige Rechnung abzulegen der das Inventar und den Ertrag des Gutes. Da mute aufgeschrieben werden, was vorhanden war an Fel-dern, Wiesen, Weinbergen, Brcken, Teichen, an Heu, Wolle, Flachs, Nssen und andern Frchten, an Getreidevorrten, an Handwerkern und Zinspflich. tigen; was abgeliefert oder verkauft worden war an Speck, Wurst Bier Wein, Honig, Wachs, Kse, Butter, Eieru u. dergl. mehr. Auch'grte Sauberkeit bei der Herstellung dieser Dinge wird in einer Verordnung Mpitnlare) von 812 gefordert. Darin wird auch genau vorgeschrieben, welche Kchenpflanzen und Bume in den Grten gezogen werden sollen^ welche Handwerker vorhanden sein mssen. Am Palmsonntage muten die Einnahmen des Gutes abgeliefert werden So herrschte Flei und Ordnung berall. Dadurch wurden die Krongter aber auch Musteranstalten fr das ganze Reich. 7. Karls Frsorge fr die Bildung. Die Sorge Karls galt aber auch der geistigen Bildung. Seit dem Zuge gegen die Langobarden war er noch mehrmals in Italien gewesen. Da hatte er deutlich gemerkt, da die Rmer viel gebildeter waren als die Franken. Darum bemhte er sich, die italienische Bildung in seine germanischen Gebiete zu verpflanzen. Karl berief berhmte Gelehrte nach Aachen, die ihm bei dem groen Werke helfen sollten. Unter ihnen ragte Einhart hervor, der sich als Baumeister, Bildhauer und Geschichtsschreiber auszeichnete. Von allen diesen lie sich der ganze Hofstaat belehren, und der eifrigste Schler war der kluge Fürst selbst. Er eignete sich eine Bildung an, der welche die Zeitgenossen staunten. Das Lateinische sprach er gelufig; sogar Griechisch soll er verstanden haben. Dabei vernachlssigt er seine Muttersprache keineswegs. Ihre Pflege lag ihm sogar besonders am Herzen; er sorgte dafr, da die alten Heldenlieder aufgezeichnet wurden, damit sie nicht der Vergessenheit anheimfielen, und ersann fr die Monate Lrobe aus einer Urkunde Karls des Groen. Die Figur nach dem ersten Wort ist das Monogramm Karolus; der Haken in dem O stammt von Karl. Die andern Worte lauten: Signuni Caroli gloriosissimi regia (das Zeichen des ruhmvollsten Knigs Karh. statt der rmischen Namen deutsche, z. B. Hornnng, Lenz-, Wonne-, Wein-und Christmonat. Selbst die Kunst des Schreibens bemhte er sich zu erlernen, aber seine Hand, die wohl gewohnt war, das gewichtige Schwert

4. Deutsche Geschichte - S. 31

1912 - Halle a.S. : Schroedel
31 zu führen, kam mit dem leichten Schreibgriffel nicht zurecht. Freilich war das Schreiben auch damals schwieriger als jetzt: man machte nmlich recht kunstvolle Schnrkel. An der Aachener Pfalz entstand auch eine Hoffchule fr die Shne seiner Beamten (Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt. Gerok), und bald lie er hnliche Anstalten an andern wichtigen Orten einrichten fr die Kinder von vornehm und gering. Ihre Zahl war aber nur klein. In das niedere Volk drang von dem rmischen Wissen so gut wie nichts. Der Herrscher verga bei seinen Bestrebungen auch die Kunst nicht. Italienische Snger wirkten zur Verschnerung des Gottesdienstes mit, und italienische Baumeister errichteten die kaiserliche Pfalz zu Aachen und die daranstoende Palastkapelle, deren achteckiger Bau noch heute steht. Ein Bischof unterrichtet vornehme Frauen; rechts von ihm zwei schreibende Mnche. Das turmartige Gebude ist ein Bcherschrank, aus dem eine Bcherrolle heraushngt. 8. Seine Frsorge fr den Handel und Verkehr. Karl nahm sich auch des Handels an. Dieser war zumeist Tauschhandel. Bares Geld bekam man in seinem Reich selten zu sehen; auf der rechten Rheinseite gab es keine Mnzsttten. Um den Verkehr zu erleichtern, befahl Karl seinen Grafen, Wege und Brcken zu bauen. Ja, er fate den khnen Plan, einen Kanal von der Rezat nach der Altmiihl zu führen und dadurch Rhein und Donau zu verbinden. Das Unternehmen wurde auch begonnen; Karl selbst weilte wochenlang an Ort und Stelle. Allein die Arbeiter waren unkundig, die Werkzeuge noch zu mangelhaft, und so lie der Herrscher seinen Lieblings-gedanken fallen. 9. Karls Einfachheit und Migkeit. Wie in feiner Jugend, so liebte Karl auch noch im Alter das Reiten, Schwimmen und Jagen. Daher blieb

5. Deutsche Geschichte - S. 100

1912 - Halle a.S. : Schroedel
100 sein Urteil gab es keine Berufung an ein hheres Gericht. Er erhob Steuern, wie es ihn gut dnkte, und was er verfgte, hatte ohne weiteres Gesetzes-kraft. Eigentlich behandelte der Rat alle Brger wie unerwachsene Menschen; denn er kmmerte sich um vieles, was heute die Obrigkeit ganz der Familie oder dem einzelnen berlt. So bestimmte er die Preise fr Wein und Bier, machte bekannt, wieviel Geld jeder fr eine Kiudtaufe oder Romanisches Haus in Gelnhausen. eine Hochzeit aufwenden drfe, ja, er setzte wohl gar die Lnge fr die Nachsleuffen" fest, fr die Schleppen der Frauen. 5. Die Frmmigkeit der Brger. Die Brger jener Zeit waren fromme Leute. Keiner schlo die Augen, ohne der Kirche etwas zu hinterlassen. Da die Familien gewhnlich sehr kinderreich waren, so bestand bei den Patriziern der Brauch, einen Sohn fr den geistlichen Stand zu bestimmen und auch eine Tochter in ein Kloster einzukaufen.

6. Deutsche Geschichte - S. 185

1912 - Halle a.S. : Schroedel
185 Die hohen Preise erregten beim Volke viel Unzufriedenheit, Sie wurde noch grer, weil der König die Zoll- und Steuerbeamten aus Frankreich berief, wo fchon hnliche Einrichtungen bestanden. Zudem rgerten diese Fremdlinge die Leute durch ihren Hochmut und betrogen den Staat um ge-waltige Summen. In religisen Dingen dachte Friedrich milde und duldsam. Jeder gehorsame Untertan konnte nach seiner Fa^on selig, werden." Deshalb Der Alte Fritz. Nach Menzel. fanden auch solche Leute, die anderswo verfolgt wurden, in Preußen Unter-knnft. Selbst der Jesuitenorden, der damals vom Papste aufgehoben und aus den katholischen Staaten vertrieben wurde, blieb in Schlesien uu-behelligt. Am Hofe Friedrichs herrschte das Franzsische vor. Seine besten waren Franzosen. Er selbst sprach und schrieb mit Vorliebe fran-Filsch. x$u jngeren Jahren spottete er zuweilen der die arme, plumpe Sprache des deutschen Volkes. Gerade während seiner Regierung blhte

7. Deutsche Geschichte - S. 12

1912 - Halle a.S. : Schroedel
12 In ihrer groen Not hatten die Rmer alle Truppen aus Britannien zurckgezogen. Darum wurden die Bewohner bald von den ruberischen Pikten und Skoten von Norden her heimgesucht. Sie riefen deshalb die Ringeln und die Sachsen, die im heutigen Schleswig wohnten, zu Hilfe Diese setzten hinber, wurden aber aus Helfern bald Herren des Landes So gtng auch Britannien dem rmischen Reiche gnzlich verloren (449). er rs 6' Ama, die Gottesgeiel, und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 451. Um das Jahr 450 war das westrmische Reich bis ans stalten und einen Teil von Gallien durch Germanen b e f e tz t. der diese Lnder ergo sich pltzlich eine hunnische Sturzwelle. Die Hunnen hatten inzwischen als Nomadenvolk gegen siebzig Jahre in den Steppen zwischen Donau und Wolga mit ihren Herden gelebt. Da wurde mg 6er alle ihre Stmme. Trotz seiner kleinen Gestalt aemte dieser Mongole eine groe Tatkraft. Er lebte sehr einfach, und auf seinen Xilch kamen nur hlzerne Gefe. Bald zitterten Könige und Fürsten vor dem gewaltigen Manne, und die Leute nannten ihn Gottesgeiel." Attila fate den khnen Plan, fein Reich bis an den Ozean auszu-dehnen. So zog er mit einem ungeheuren Heere westwrts. Die Donau zeigte ihm den Weg. Alle Könige, auf deren Reiche er unterwegs stie, muten steh ihm unterwerfen. Bei Mainz berschritt er den Rhein. Die schnen Städte an diesem Strome wurden von seinen wilden Scharen zerstrt. Wohin der Fu feines Pferdes trat, da wuchs kein Gras mehr, sagten bte Leute. '' 1 9 Schon stand Attila mitten in Gallien. Dort aber stellten sich ihm Rmer und Westgoten entgegen. Auf den Katalannifchen Feldern bei Chalons an der Marne kam es 451 zu einer mrderischen Schlacht. Siele. Tausende fielen; auch der tapfere Westgotenknig lag unter den Toten. Aber Attila wurde besiegt und mute abziehen. ^ Mar das Abendland vor der Hunnenherrfchaft getrotz dieser Niederlage fiel Attila im folgenden Jahre in Italien etn und verwstete die Poebene. Ihre Bewohner ergriff Angst und Schrecken. Viele von ihnen flchteten auf die kleinen Inseln eines Strandsees an der Kste des Asiatischen Meeres und bauten sich dort an. So entstand die spter so mchtige Stadt Ven edi g. .der die Poebene kam Attila nicht hinaus. In seinem Heere brach nmlich eine schlimme Seuche aus. Ganze Scharen seiner Krieger sanken dahin. Deshalb trat er den Rckzug an. Schon ein Jahr spter starb er eines pltzlichen Todes. Sein gewaltiges Reich zerfiel bald, und die Hunnen verloren sich in den Steppen Sdrulands. 7. Das Ende des westrmischen Reiches. Odoaker König von Italien. 476. Die westrmischen Kaiser spielten schon lange eine hchst traurige Rolle; sie waren nicht einmal mehr Herren von Italien. Dort fhrten die Huptlinge ihrer Sldnerscharen das Regiment. Ihnen mute der Kaiser stets den Willen tun, sonst setzten sie ihn ab oder brachten ihn gar um.

8. Deutsche Geschichte - S. 87

1912 - Halle a.S. : Schroedel
87 in Norwegen, zu Wisby auf der Insel Gotland und zu Nowgorod in Rußland. Am grten war das zu Bergen. Es enthielt einundzwanzig Hfe und zwei Kirchen und beherbergte zwei- bis dreitaufend Menschen. Im Ausland war der deutsche Kaufmann fo sicher wie daheim. Tie fremde Obrigkeit schtzte ihn nach Krften. Sie forgte nicht nur fr Geleit, sie trieb sogar die sumigen Schuldner zur Zahlung an. Endlich durften die Hansen ihre Waren in den fremden Lndern ganz oder fast zollfrei ein- Seeschiff. und ausfhren. So wurden sie unermelich reich. Von ihrem berflu bauten die Brger die prchtigen Kirchen und stolzen Rathuser, die noch heute manche Städte zieren. Das Haupt des Bundes war Lbeck. Hier wurden auch die Bundes-versammlungen abgehalten. Die Hansa hielt auf strenge Ordnung unter ihren Mitgliedern. Sie forgte besonders fr die Gte und das rechte Ma der Waren. Wenn ein Mitglied seine Pflicht nicht erfllte, so wurde es ausgestoen.

9. Deutsche Geschichte - S. 26

1912 - Halle a.S. : Schroedel
26 dringenden Augen. Nach der frnkischen Sitte seiner Zeit trug Karl das Haar kurz, und die Oberlippe bedeckte ein Schnurrbart. Karl war mig im Essen und Trinken. Er hatte seinen Krper durch stndige bung im Reiten, Jagen und Schwimmen gestrkt, und das gab ihm eine gewaltige Arbeitskraft. Die war aber auch ntig fr alle die groen Aufgaben, die sich der Herrscher stellte. Besonders lag ihm eine feste Ordnung des Reiches am Herzen. Eine solche aber konnte er nur durch-fhren, wenn seine Gren-zen gesichert waren. 2. Die Kriegszge Karls, besonders die Sachsenkriege (772 bis 804). Nun saen ringsum angriffslustige Vl-ker. Die Araber hatten ihre feindlichen Absichten noch nicht aufgegeben, vom heutigen Ungarn her unter-nahmen dieavaren fnrcht-bare Raubzge, im Osten drohten die Slaven und endlich im Nordosten die heidnischen Sachsen. Sie alle achteten die Grenzen feines Reiches nicht, sondern machten fortwhrend ver-heerende Plnderungszge in sein Gebiet. Als die bsesten Nach-barii erschienen ihm die Sachsen. Diese bewohnten die Norddeutsche Tiefebene zwischen Rhein und Elbe und waren noch Heiden. Sie schieden sich in eine Anzahl kleiner Stmme, die oft miteinander im Streit lagen; nur in ihremhasse gegen die Franken waren sie einig. Dieser Ha wuchs noch, als ihre Nachbarn den alten Gttern untreu wurden und zum Christentum bertraten. Unaufhrlich machten seitdem die Sachsen Einflle in das frnkische Gebiet, plnderten die Landschaften und fhrten die Menschen in die Sklaverei. Auf dem Reichstage zu Worms im Jahre 772 lie Karl den Krieg gegen die Sachsen beschlieen. Gewi dachte er damals nicht, da er mehr als dreiig Jahre brauchen wrde, um sie ganz zu unterwerfen. Im Anfang schien ihm die Arbeit leicht. Er nahm die Feste Eres-brg und zerstrte das heidnische Hauptheiligtum, die Jrminsule. Die schlechtgeordneten Scharen der Sachsen konnten gegen seine wohlgebten

10. Deutsche Geschichte - S. 110

1912 - Halle a.S. : Schroedel
110 lernen konnte als von den lateinischen. So wurden die Griechen zum zweiten Male die Lehrmeister der Welt. Aber auch auf die bildenden Knste wirkten die Vorbilder der Alten ganz bedeutend ein. Zwar waren die meisten Bauwerke aus ihrer Zeit entweder ganz verschwunden oder lagen in Trmmern, und die Bild-suleu schlummerten unter dem Schutte. Aber von dem, was da war, lernten eifrige und tchtige Leute recht viel, und durch emsiges Ausgraben wurde manches kstliche Bildwerk zutage gefrdert. Doch ahmten die Bildhauer und Baumeister diese Werke der Alten nicht einfach nach; sie bildeten sich wohl an ihnen, gingen aber sonst ihre eigenen Wege. So erstand in Italien eine Kunst, deren Werke noch heute jedermann mit Staunen erfllen. Im Buude mit der Bau- und Bildhauerkunst kam auch die Malerei bald zur grten Blte. Die bedeutendsten Bildhauer und Maler waren gewhnlich auch groe Baumeister. Michel Au gel o und Rafael haben an der Peterskirche gebaut. Von Italien verbreitete sich das Studium der alten Schriftsteller auch der die andern Lnder Europas. Bald wurde auf den deutschen Universitten das Studium der alten Sprachen emsig betrieben. Seine Freunde nannten sich Humanisten, Anhnger eines edlen, aus den Werken der Alten geschpften Lebens. Die Erfurter Humanistenschule war lange Zeit die berhmteste. Aber auch die Knste wurden mchtig von Italien aus gefrdert. Albrecht Drer, der bedeutendste deutsche Maler jener Zeit, stand mit Rafael in Verbindung, und die beiden sandten einander Bilder, um sich ihre Hand (ihr Knnen) zu weisen (zeigen)." Drer machte sich wie auch andere Maler den Buchdruck zunutze. Seine Holzschnitte und Kupferstiche erregen noch heute allgemeine Bewunderung. Bas Zeitalter der Reformation und des Dreiigjhrigen Krieges. I. Die Reformation in Deutschland. Das 2luftreten Luthers und feilte Folgen. Das Konzil zu Konstanz hatte die Schden der Kirche nicht geheilt; ebenso blieb das zu Basel ohne Erfolg. Allgemein dauerte darum bei frommen Christen das Verlangen nach einer Reform an Haupt und Gliedern" fort. Der Mann, der diesem Wunsche mit grtem Erfolge Ausdruck gab, war Doktor Martin Luther. 1. Luthers Jugend. Martin Luther war der erste Sohn des Berg-Huers Hans Luther aus Mhra bei Eisenach. Er wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Bald darauf zogen die Eltern in das nahegelegene Mansfeld, wo es dem Vater durch eisernen Flei gelang, ein paar Schmelz-
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