Das Flachland. 85
der unteren Unstrut als nordthürmgische Mundart gesprochen wird. Die
Bewohner sind von kräftigem Bau und lebhaft in ihrem ganzen Wesen.
Gegen Fremde zeigen sie sich freundlich und ohne Mißtrauen. Voll Witz
wissen sie sehr lebhaft und gewandt zu erzählen. Das Hauptfest der
Bewohner im No. ist die Kirmeß, im So. das Erntedankfest.
Wie man in den Grunddörfern am See spricht.
„Gutteu Tahk au, Froh Nackferrn, is'n Ehr Mann derrheme?" „Gutten
Tahk, Härr Frawalter, giehn Se mant tttnn in dä Schtobbe, Bärkmann is drinne.
Heile is's odder au eiszackerlingenkohlt," — „Na, was brengen Se 'n uns Guts?
Anrehs, laut ämool ä Schlhul rebber, daß sich derr Härr ä liuschen setzen kann?"
„No loß mant, Guts breiige ich gerode au niche. 'N Härru Ammetmauu hauu
se's geschtakt, daß Erru dä Hasen wäcksangen tetet. Ä is mächtig ratterig geworrn.
Geschtiehl 'rn Eire Schuld inn?" — „Was sarr ä Wäckwors hat änu suune Ge-
schichten usfs Tapehl gebracht?" — Do odder gunk's drußue uff äimool gerode
ivedder ze bimmeln luljs. „Nu kummet, Härr Frawalter, ich will Eich weisen,
ab'ch dä Haseu wäcksange, abber uich!" Hiugne im Gohrteu sahtz wedder ä Hase
in änner Schläfe. Uu weil'r sich maut mett 'u Hingerleisten gefangen hutte, sprunk
ä rickwärtzg uu sorwärtzg, rebber und uebber. Rutsch, rlitsch, do hutt'n ohle Bärk-
mann im Genicke, macht'u dä Schläfe luhs, schmaucht'u melt sei'n Ruhrschtoke
ä paar damische epper — un luß'n loofen! Alle duuschkeu, lätschkeu, kunne dar
auskratzen: Hupp, hupp, doch'n Zaun, was gibbest dä, was kannt dä, pärscht ä dä
Howebrete uahn — un wäck war ä! „Säht, Härr Frawalter, fit varrhält sich dä
Sache, Där kimmt seiu Laben nich wedder un bekuabbert mein'ne Kuhlschtauden.
Nu derrzehlt 's Eirn Härrn." Nach L. Kreidner.
Bei Mücheln in Th. spricht man etwa so:
A.: Na endlich kummderr! Wi lange blcibderuar? Derr kunnd doch ä biß-
chen ier vou Hein sordjie! Merr sin äb'u vun Kossendrinken usfgestann uu ham
alles schun abgereimd. Ihr wißtche: Wer nich kimmt zur rechden Zeid, der muß
nähme, was er kreid.
B.: I, das is'che su! Merr hadd'u vermiddche nach siere vähl zedune un da
hadd sich de Zeid verkräbelt. Merr kunud'n schun enne Schtunne ier bei Eich sei.
Ich sahde je och zun Jungen, se sallten de Färe anspanne, aber da woar kene
Hierschle uu kene Siehste. A. Langrock.
F. Sage.
Der labe auf dem Schloßhofe zu Merseburg.
Der Bischof Thilo von Trotha hielt sich zu seinem Vergnügeu eiuen Raben,
der ihm durch seiu Schwatzen viel Spaß machte. Eines Tages vermißte der Bischof
seinen kostbaren Siegelring. Mau durchsuchte jeden Winkel des Hauses und ver-
hörte die Dienerschaft: aber der Ring blieb verschwunden. Da kam dem Leib-
jäger des Bischofs ein häßlicher Gedanke. Er trug schon lauge gegen den alten Kammer-
diener eineil schweren Groll im Herzen, weil er ihn um des Bischofs Gunst beneidete.
Er brachte dem Raben die Worte: „Haus Dieb, Hans Dieb" bei: Johannes, kurz
Hans, hieß nämlich der Kammerdiener^ Als der Bischof den Rabeu diese Worte
rufen hörte, hielt er sie für ein Urteil Gottes und ließ den alten Kammerdiener
ergreifen. Trotzdem dieser leugnete und seine Unschuld beteiterte, wurde er ins
Gefängnis geworfen, verurteilt und hingerichtet. — Bald darauf hatten Dachdecker
am Turme des bischöflichen Palastes zu tun. Aus Neugierde durchsuchten sie das
Nest des Raben, das sich hier befand; denn sie wußten, daß Rabeu gern glänzende
Sachen stehlen. Zu ihrem größten Erstaunen sahen sie hier eine Menge Gold-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: L._Kreidner Hein enne_Schtunne Thilo_von_Trotha Hans_Dieb" Johannes Hans
Das Flachland. 99
der unteren Unstrut als nordthüringische Mundart gesprochen wird. Die
Bewohner sind von kräftigem Bau und lebhaft in ihrem ganzen Wesen.
Gegen Fremde zeigen sie sich freundlich und ohne Mißtrauen. Voll Witz
wissen sie sehr lebhaft und gewandt zu erzählen. Das Hauptfest der
Bewohner im No. ist die Kirmeß, im So. das Erntedankfest.
Wie man in den Grnnddörfern am See spricht.
„Gutten Tahk au, Froh Nackserrn, is'n Ehr Mann derrheme?" „Gutten
Tahk, Härr Frawalter, giehn Se mant ninn in dä Schtobbe, Bärkmann is drinne.
Heite is's odder au eiszackerlingenkohlt— „Na, tuaö brengen Se 'n uns Guts?
Anrehs, lank ämool ä Schthul rebber, daß sich derr Härr ä linschen setzen kann?"
„No loß mant, Guts brenge ich gerode au niche. 'N Härrn Ammetinann Hann
se's geschtakt, daß Errn dä Hasen wäcksangen tetet. Ä is mächtig ratterig geworrn.
Geschtieht 'rn Eire Schuld inn?" — „Was sarr ä Wäckwors hat änn sunne Ge-
schichten uffs Tapeht gebracht?" — Do odder gunk's drußne uff äimool gerode
wedder ze bimmeln luhs. „Nu kummet, Härr Frawalter, ich will Eich weisen,
ab'ch dä Hasen wäckfange, abber nich!" Hingne im Gohrten sahtz wedder ä Hase
in änner Schläfe. Un weil'r sich mant mett 'n Hingerleisten gefangen hulte, sprunk
ä rickwärtzg un formärtzg, rebber und nebber. Rutsch, rutsch, do hutt'u ohle Bärk-
mann im Genicke, macht'n dä Schläfe luhs, schmancht'n melt sei'n Ruhrschtoke
ä paar damische epper — un luß'n loosen! Alle dunschken, lätschken, kunne dar
auskratzen: Hupp, hupp, doch'n Zaun, was gibbest dä, was kannt dä, pärscht ä dä
Howebrete nahn — nn wäck war ä! „«säht, Härr Frawalter, fit varrhält sich dä
Sache. Dar kimmt sein Läben nich wedder un beknabbert mein'ne Kuhlschtauden.
Nu derrzehlt 's Eirn Härrn." Nach L, Kr ei d n er.
Bei Mücheln in Th. spricht man etwa so:
M.: Na endlich kummderr! Wi lauge bleibdernar? Derr kuund doch ä biß-
chen ier von hem sordjie! Merr sin äb'n vun Koffendrinken usfgestann un ham
alles schun abgereimd. Ihr wißtche: Wer nich kimmt zur rechden Zeid, der muß
nähme, was er kreid-
B.: I, das is che su! Merr hadd'n vermiddche nach^siere vähl zedune uu da
hadd sich de Zeid verkräbelt. Merr kunnd'n schun enne Schtunne ier bei Eich sei.
Ich sahde ie och zun Jungen, se sollten de Färe anspanne, aber da woar kene
Hierschte un kene Siehfk. A. Langrock.
F. Sage.
per Rabe auf dem Schloßhofe zu Merseburg.
Der Bischof Thilo von Trotha hielt sich zu seinem Vergnügen einen Raben,
der ihm durch sein Schwatzen viel Spaß machte. Eines Tages vermißte der Bischof
feinen kostbaren Siegelring. Man durchsuchte jeden Winkel des Hauses und ver-
hörte die Dienerschaft: aber der Ring blieb verschwunden. Da kam dem Leib-
jäger des Bischofs ein häßlicher Gedanke. Er trug schon lange gegen den alten Kammer-
diener einen schweren Groll im Herzen, weil er ihn um des Bischofs Gunst beneidete.
Er brachte dem Raben die Worte: „Hans Dieb, Hans Dieb" bei: Johannes, kurz
Hans, hieß nämlich der Kammerdiener. Als der Bischof den Raben diese Worte
rufen hörte, hielt er sie für ein Urteil Gottes und ließ den alten Kammerdiener
ergreifen. Trotzdem dieser leugnete und seine Unschuld beteuerte, wurde er ins
Gefängnis geworfen, verurteilt und hingerichtet. — Bald darauf hatten Dachdecker
am Turme des bischöflichen Palastes zu tun. Aus Neugierde durchsuchten sie das
Nest des Raben, das sich hier befand; denn sie wußten, daß Raben gern glänzende
Sachen stehlen. Zu ihrem größten Erstauuen sahen sie hier eine Menge Gold-
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TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: enne_Schtunne Thilo_von_Trotha Hans_Dieb" Johannes Hans
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Heimatkunde der Provinz Sachsen.
sich sehr. Ms es aber näher kam, erschraken sie gewaltig. Venn ein ungeheurer, riefen-
großer Mann ging ganz gebückt in der Strecke bergauf. Er war mit Kutte und Kappe
bekleidet wie ein Mönch. In der Hand trug er ein mächtiges Grubenlicht. Zreundlich
sagte er zu den ängstlichen Bergleuten: „habt keine Zurcht, ich will euch helfen." Er
schüttete ihnen von seiner Lampe Dl auf ihre Lampen. Dann arbeitete er für sie und
oerrichtete in einer Stunde mehr, als sie in der ganzen Woche.
„Sagt's ja keinem Menschen, dasz ihr mich gesehen habt!" rief er den Bergleuten
zu. Nun schlug er mit der Kaust an eine Seitenwand. Oie tat sich auseinander. Oa
sahen sie eine lange Strecke, die schimmerte ganz von Gold und Silber. Oer wunderbare
Glanz blendete ihre Augen. Sie wendeten sich daher ab. hätten sie doch das nicht getan,
sondern ihren Hammer oder ihre Spitzhacke in die Strecke hineingeworfen. Öa wäre
sie offen geblieben, und sie wären sehr reich geworden. Nun war aber alles verschwunden.
Doch das Gl des Berggeistes nahm auf ihren Lampen nicht ab. Aber einmal
plauderten die Bergleute doch die ganze Geschichte ihren guten Zreunden im Wirtshause
aus. Oa war am anderen Morgen das (Dl von der Lampe verschwunden. Sie muhten
nun jedesmal wieder wie früher frisch aufschütten.
4. Gewerbe. Oer Reichtum an holz und Metallen hat im harz eine rege
Zabriktätigkeit hervorgerufen. Oas Wasser liefert dazu eine billige Betriebs-
kraft. In zahlreichen holzwaren-, Zündholz-, Papier-, Maschinen-
und Eisenwarenfabriken werden die vorhandenen Rohstoffe verarbeitet.
Außerdem sind Tuch-, Watten-, Leinen - und Wollwarenfabriken
vorhanden. Kür diese müssen die Rohstoffe eingeführt werden.
5. Handel. Daher hat sich ein lebhafter Handel entwickelt. Wolle, Baum-
wolle, Kohlen, Getreide und allerhand Kaufmannswaren werden ein-, die Zabrik-
waren ausgeführt, viele Leute leben auch vom Hausierhandel. Sie ziehen
im Planwagen oder mit dem „Reff" in die benachbarten Gegenden und verkaufen
allerhand holz- und Webereiwaren. )n vielen Orten treibt man einen ein-
träglichen Handel mit Singvögeln: Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen. Le-
rühmt sind die harzer Kanarienvögel, die besonders in flndreasberg
gezüchtet werden, hier werden jährlich für ca. 100 000 Mark verkauft. Gute
Schläger kosten oft 100 Mark. Sogar über den Ozean werden die harzer
„Roller" verschickt, .fluch aus dem lebhaften Fremdenverkehr im Sommer und
Winter erwächst den Harzbewohnern eine gute Linnahme.
Ii. Verkehrswege.
Die Gebirge hindern gewöhnlich den Verkehr. Doch die Lodenform des
Harzes bietet dem Verkehr nicht allzugroße Schwierigkeiten. Die vielen Täler
machen das Gebirge wegsam. Zwar sind ihre Ein- und Ausgänge mehr oder
weniger steil. Aber sie führen an den höchsten Stellen über freie, offene Hoch-
ebenen. Das Gebirge konnte deshalb ohne große Schwierigkeiten überschritten
werden, fluch zahlreiche Straßen und Eisenbahnen konnten angelegt werden.
Schöne Kunststraßen in bestem Zustande führen daher nach allen Richtungen
durch das Gebirge. Ven Harzrand durchziehen ringsum Hauptbahnlinien.
Die legen sich wie ein Gürtel um die Harzmasse. Von dieser Gürtelbahn führen
Nebenlinien bis tief in den harz hinein, ja bis auf den Brocken hinauf. Die
Harzquerbahn durchquert den ganzen harz von Norden nach Süden.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 15 —
c) Die Bischofsweihe (ältere Zeit).
Eine ältere Ordnung schildert ausführlich die Vorgänge der weihe-wie folgt: Der Bischof muß alle Abte und Prälaten des ganzen Stiftes zusammenrufen, und wenn sie kommen, um der weihe beizuwohnen, soll sich jeder an seiner gebührlichen Sitzstatt, die mit Teppichen behängt ist, niederlassen, wenn dann alle Personen beieinander sind, der Weihbischof und die Abte in ihren Znfuln, auch die Pröpste alle angetan, soll der Kirchner allein mit zwei Kreuzen des Domstifts und dem silbernen Stab, danach die vier Orden, den Markt hinab bis zu den Seilern gehen und daselbst auf den Bischof warten, wenn dann der Bischof mit den Grafen und Herren von dem Schloß herabgeritten bis zur St. Gotthards-Kapelle, soll er absteigen, seine Kleider austun und einen groben Rock anlegen und mit einem langen, groben Strick gegürtet werden, daß der Graf von Henneberg ihn kann führen. 21uch alle, die mit vom Berg herabgeritten sind, müssen absteigen und dem Bischof zu Fuß nachfolgen aus St. Kilians-Chor. Aber Weihbischof, Abte, Dompropst, Dechant und Senior verharren auf der Greden*) und der Domdechant hat das beste Kruzifix in der Hand.
wenn der Kirchner sieht, daß man den Bischof herführt am Strick, soll er umkehren und langsam wieder zum Domstift gehen. Alle Glocken läuten. Der Bischof folgt nach, geführt vom Grafen von Henneberg» Zur Rechten geht ihm der Graf von Römhild und zur Linken der Graf von Castell, trägt jeder ein gülden Stück an einer Stange.
wenn der Bischof zu der Greden kommt, geht er hinauf bis zu der oberen Staffel und kniet dort nieder zur (Ehre des Kreuzes, welches ihm der Dechant mit dem Dompropst und den Altesten entgegenträgt. Dann fragt ihn der Dechant: Bruder, was begehrst Du? Dem antwortet der Bischof: 3ch bitte um das Almosen Christi. Dann spricht der Dechant: 3ch als Dekan gebe Dir in meinem und des ganzen Würzburger Kapitels Zi amen das Almosen des hl. Kilian im Namen des Paters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen. Sodann gibt der Dechant dem Bischof das Kreuz zu küssen.
Danach gehen Dechant, Dompropst, Senior, Weihebischof, Abte und Prälaten wieder auf den Chor und der Bischof folgt nach bis zum Kiliansaltar. Dann läßt ihn der Graf von Henneberg gehen. Der Bischof kniet hierauf vor dem Altare nieder und spricht sein Gebet, wenn solches aus ist, gehen Dechant, Dompropst und Senior mit ihm in die Sakristei. Dort steigt der Bischof auf die Truhe, da die Bischofstafel hängt und schreibt darauf folgende Worte: Im Jahre des Herrn . . . am Tage ... im Monat . . . haben wir N. Zt. unseren Umzug in die Würzburger Kirche vollzogen.
*) Domstufen.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 38 —
sammelten sich die älteren Ritter, die nicht mehr an den Spielen teilnahmen, die edlen Frauen, die hohen Herren des fürstlichen Hofes und der Stadt.
Die Zulassung zum Stechen war nach einer Turnierordnung geregelt, die von der fränkischen Rittergesellschaft der Fürspanger entworfen worden war. Aus derselben seien einige Bestimmungen auszugsweise wiedergegeben.
V Don der Kleidung.
(£5 sollen Ritter und Knechte keine güldene Decke und der Gemeine vom Adel keine Decke und keinen wappenrock von Samt, Damast oder Atlas führen. Eine jegliche Frau oder Jungfrau habe nicht über vier Röcke, mit denen sie sich schmücken will, von diesen seien nicht mehr als zwei von Samt. wer diese Vorschrift nicht einhält, soll des Dankes und der Dortänze beraubt sein.
2. Von der Rüstung.
Das Schwert soll drei bis vier Finger breit und vornen an der Spitze in derselben Breite stumpf abgeschliffen sein, daß es weder steche noch schneide. Dieses Schwert soll jeder mit seinem Kleinod zur Prüfung tragen lassen. Die Klinge sei drei Spannen lang.
An Zaum, Zügel, Sattel oder Steigleder darf kein (Eisen angebracht sein, das im Turnier gefährlich werden könnte, wenn man zum Turnierbeginn bläst, mag jeder sein Schwert ziehen und gegen das Kleinod seines Turniergenossen hauen, sonst soll er es aber nicht gebrauchen. Andere Waffen habe keiner dabei.
Der Kolben sei an der Spitze daumendick, hänge an einer Kette und dürfe keinen Nagel haben. Niemand darf im Sattel befestigt sein. Schild und Krone muß jeder unverdeckt führen.
Ein Fürst soll vier, ein Graf oder Herr drei, ein Ritter zwei Knechte haben, ein (Edelmann einen Knecht.
3. wer nicht ins Turnier gehöret.
Nicht zum Turnier darf zugelassen werden, wer einen falschen Eid geschworen hat, wer im Feldgefängnis meineidig worden war, wer sein Handgelübde auf Brief und Siegel nicht hielt,
wer vom Heerhaufen des Herrn oder Freundes flüchtete,
wer Frauenehre nicht achtete, wer als Wucherer bekannt war, wer Straßenraub, Mord oder i)errat verübte, wer Kirchen zerstörte, wer Ketzerei trieb, wer des Ehebruchs überführt war,
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TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— U8
lehnten sie jedoch ab. 3n der ebenfalls willfährigen freien Reichsstadt Schweinfurt wurde auf Ansuchen des Fürstbischofs die bisherige kaiserliche Werbung eingestellt, was um so notwendiger erschien, als das höhere kaiserliche Angebot die Erfolge der Würzburger stark beeinträchtigen mußte.
3m allgemeinen verlief das Werbegeschäft rasch und glatt.
Die Bekleidung der Truppen richtete sich nach österreichischer Vorschrift. Der Infanterist trug einen langen, bis an die Waden reichenden, perlgrauen Rock mit Schößen, ein Kamisol, d. H. eine anliegende Armel-weste, enge Kniehosen, deren untere Enden in den langen Strümpfen steckten, und Schuhe, welche die Knöchel frei ließen. Halsbinde und niederer runder Hut mit breiter, auf drei Seiten aufgeschlagener Krempe vervollständigten die Gewandung. Statt des Hutes führten die Grenadiere die mit Bärenfell überzogene Kappe, aus der nach rückwärts ein mit Borten verzierter Sack heraushing.
Die Offiziere unterschieden sich von der Mannschaft durch eine seidene Feldbinde und Goldstickereien an den Armelaufschlägen und den Patten der Seitentaschen.
Die Ausrüstung der Infanterie bestand aus einem Ranzen, der auf dem Marsche an der linken Hüfte hing, einem Lederriemen um den Leib, der an der linken Seite den Bajonettüberzug und an der rechten Seite ein kleines Pulverhorn hatte, einer Patrontasche mit 24 Patronen an der rechten Hüfte und einer Tasche über der Schulter für die Handgranaten. Der Offizier führte einen Stock. Schaufeln, Pickel, Hauen und Zelte gehörten ebenfalls zum Rüstzeuge. Bekleidung und Ausrüstung wurden in der Folge wiederholt geändert und paßten sich dem österreichischen vorbilde an. Partisane, Stoßdegen und Pistol waren die Waffen der Offiziere zu (Ende des \7. Jahrhunderts. Unteroffiziere und Gemeine trugen ebenfalls Degen und als Feuerwaffe die Bajonettflinte mit Feuersteinschloß, die Grenadiere gußeiserne Handgranaten, deren Lunten vor dem Wurfe entzündet wurden. —
Im 3ahre ^793 war in Würzburg der ganze Vorrat an verfügbarer Mannschaft aufgebraucht, so daß es angesichts der allgemeinen Rachfrage nach Rekruten fast unmöglich erschien, weiteren Ersatz auf dem bisher gebräuchlichen Wege der Werbung zu beschaffen. Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal mußte deshalb für seine Saus- und Kreistruppen die Rekrutengestellung, wie es von jeher für das Landregiment geschah und wie man sich im Notfälle schon früher öfter für die stehenden Truppen geholfen hatte, nunmehr dauernd nach dem Steuerfuße den Gemeinden übertragen; die hiezu erlassene Verfügung vom 23. Mai V93 sprach die Hoffnung aus, daß der militärische Geist, der den vormals im Felde gestandenen wie den noch gegen den Reichsfeind kämpfenden Würzburger Truppen so manchesmal bei der obersten Heeresleitung Ruhm und Ehre brachte, auch die zurzeit auf dem Lande vorhandene junge Mannschaft
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Franz_Ludwig_von_Erthal Franz Ludwig
vie Zeit der Vlkerwanderung.
I. (Bermartiett und die Gerinanen.
Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die
Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin.
Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde.
Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer
Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
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2. Die Hunnen, der Schrecken Europas. 375. Die Hunnen waren ein rohes Nomadenvolk aus den Steppen Asiens und gehrten zur mongoli-schen Rasse. Ihr gedrungener Krper und ihre starken Glieder strotzten von Kraft. Auf dem fetten Nacken sa ein dicker Kopf. Das Gesicht war breit, die Nase platt; die Backenknochen traten stark hervor, und die Augen standen schief; das Haar war schwarz und struppig. Die Kleider wurden aus Fellen zusammengefgt und solange getragen, bis sie in Fetzen vom Leibe fielen. Die Nahrung der Hunnen bildeten Wurzeln und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Huser mieden sie wie Grber; dagegen waren sie von ihren kleinen, aber flinken Pferden unzertrennlich: sie aen und tranken, kauften und verkauften, ratschlagten und schliefen wohl gar auf ihnen. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder fhrten sie auf Ochsenkarren nach. In im geheuren Schwrmen und mit dem Schlachtruf hui! hui!" ritten diese Menschen an den Feind heran und berschtteten ihn mit einem Hagel von Pfeilen. Wichen die Gegner vor ihnen zurck, so kamen sie herangesprengt, warfen ihnen Schlingen um den Hals und tteten sie; rckten die Feinde aber vor, so verschwanden sie so eilig, wie sie gekommen waren.
3. Die Westgoten weichen vor ihnen ins rmische Reich aus. Die
Hunnen strzten sich zunchst auf die Ostgoten. Diese waren bald unter-werfen und muten den Siegern als Bundesgenossen folgen. Nun drangen beibe Volker vereint gegen die Westgoten vor. Da sank biesen der Mut. Ohne einen Kamps zu wagen, zogen sie mit Weib und Kind sdwrts. So kamen sie an die Donau. Auf dem andern Ufer des Stromes begann das rmische Reich. Ihr Bischof Wlfila begab sich zum Kaiser und bat um Wohnsitze fr die Vertriebenen. Zwar waren dem Kaiser die fremden Gste nicht angenehm; doch erlaubte er ihnen, sich im heutigen Bulgarien niederzulassen.
In der neuen Heimat erging es den Westgoten anfangs schlimm genug ; benn die Rmer gaben ihnen nicht einmal soviel Nahrungsmittel, da sie ihren Hunger stillen konnten. Eine solche Behandlung aber lieen sie sich nicht lange gefallen. Voll Zornes ergriffen sie die Waffen, schlugen den Kaiser Valens bei Abrianopel (378) und verwsteten einen Teil der Balkanhalbinsel. Zum Glck kam nach zwei Jahren ein andrer Kaiser auf den Thron. Er hie Theobfius. Der neue Herrscher behandelte die Goten sreunblicher und sorgte bafr, ba sie bessere Wohnsitze erhielten. So gab es wieber fr einige Zeit Ruhe im Lande.
4. Alarich, der Westgote, zieht ins westrmische Reich. Theodosius teilte 395 das Reich unter seine beiden Shne. Der eine erhielt den Westen mit der Hauptstadt Raveuua, der andre den Osten mit der Hauptstadt Konstantinopel. Seitdem unterschied man ein west- und ein vstrmisch es Reich.
Der junge ostrmische Kaiser wollte die unbequemen Goten gern los sein und schickte sie in das westrmische Land. So fielen sie unter ihrem jugendlichen König Alarich in Italien ein und rckten schlielich vor Rom. Die Stadt, die seit langer Zeit keinen Feind mehr vor ihren Toren gesehen hatte, wrbe eingeschlossen. Bali) waren die Lebensmittel ausgezehrt. Eine furchtbare Hungersnot brach aus, und Tausende starben dahin. Erst als die
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Extrahierte Personennamen: Volker Wlfila
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Donau Bulgarien Konstantinopel Italien Rom Bali
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unsere Literatur auf. Klopstock schuf den Messias," Lessing seine Minna von Barnhelm;" Goethe und Schiller schenkten der Welt ihre Jugendwerke. Friedrich blieb dies alles gnzlich fremd. Erst kurz vor seinem Tode sprach er die Uberzeugung aus, da das deutsche Volk doch einmal so groe Dichter hervorbringen werde wie das Land jenseits des Rheins.
4. Friedrichs Lebensweise. Friedrich nannte sich den ersten Diener des Staates; darum wollte er auch der ttigste sein. Frh stand er des-halb auf, im Sommer oft schon um drei, im Winter um fnf Uhr. Sein Kammerdiener hatte strengen Befehl, ihn rechtzeitig zu wecken. Jede Stunde des Tages hatte ihre Bestimmung. Alle Regierungsgeschfte besorgte er allein. Fr die Erholung blieb nur wenig Zeit brig; wie in seiner Jugend, so liebte er auch noch in spteren Jahren das Fltenspiel. All-jhrlich bereiste der König das Land, um die Truppen zu mustern und auch sonst berall nach hem Rechten zu sehen. Gro war stets der Andrang des Volkes; denn alle wollten den geliebten Herrscher begren. Fr jeden, der ein Anliegen hatte, war der freundliche König zu sprechen. Die armen Leute," pflegte er zu sagen, wissen, da ich ihr Landesvater bin; ich mu sie hren."
Die groen Anstrengungen des Geistes und des Krpers hatten Friedrich vor der Zeit alt gemacht; er war der Alte Fritz geworden. Seine gebengte Gestalt lehnte sich auf den Krckstock. Aus dem hageren eingefallenen Gesicht blickten groe, klare und durchdringende Augen. Gewhnlich trug er einen dreieckigen Hut, einen schlichten blauen Rock und Beinkleider aus schwarzem Samt. Die gelbe Weste war meist mit Schnupf-tabak berst. Die Untertanen blickten zu ihm auf wie Kinder zu ihrem Vater. So oft er von seinem Schlosse Sanssouci nach Berlin kam, lief alt und jung zusammen und lie den Alten Fritz hochleben.
5. Sein Ende. Die letzten Lebensjahre des Knigs waren trbe. Seine Freunde sanken ins Grab, und es wurde immer einsamer um ihn. Die Gicht plagte ihn; die Finger bekamen das Zittern, die Zhne fielen ihm aus, und so mute er sogar dem geliebten Fltenspiel entsagen. Monate-lang sa er Tag und Nacht im Sessel, weil er das Liegen nicht vertragen konnte. Trotz der grten Schmerzen blieb er heiter und ergeben. Seine Arbeit erledigte der Greis wie in gesunden Tagen. Schon um vier Uhr morgens hatten seine Rte vor ihm zu erscheinen. Mein Leben ist auf der Neige," sagte er, die Zeit, die ich noch habe, mu ich benutzen; sie gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Am 17. August 1786 starb der groe König zu Sanssouci, beweint von seinem Volke und betrauert von der ganzen Welt. Er ruht in der Garnisonkirche zu Potsdam. Auf seinem Sarge stehen nur die Worte: Friedrich Ii. Die Nachwelt aber nennt ihn nicht anders als Friedrich den Groen.
Vii. Lebensart und Bildung des achtzehnten Jahrhunderts.
1. Eine Reise im achtzehnten Jahrhundert. Das Reisen war zur Zeit Friedrichs des Groen lange nicht so einfach wie heute. Reiche Leute hielten sich selbst Pferd und Wagen; die rmeren durchwanderten das Land zu Fu; alle brigen waren auf die Postkutsche angewiesen.
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Extrahierte Personennamen: Minna_von_Barnhelm Goethe Schiller Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Fritz August Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Rheins Sanssouci Berlin Sanssouci Garnisonkirche Potsdam
62. Volkssprache, Haus und Hof und volkstmliche Eigenart in unserer Provinz. 179
zu. Bezglich der Krpergre liegen nur fr einzelne Bezirke
statistische Verffentlichungen vor; so betrgt das Mittelma der stellungspflichtigen Mannschaft
im Landkreise Erfurt 1670 mm Kreise Weiensee 1667 Eckartsberga 1664 Thringerwalde 1659
Mansfelder Seekr. 1653
in Halle 1652
im Saalkreise 1649
Diese Tabelle zeigt ein stetiges Abnehmen nach der Saale zu
und der diese hinaus; mglicherweise kommt hierbei der strkere slavische Zuschlag in Betracht.
Druck von Lehmann & Bernhard. Schnberg i. Meckl.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Lehmann Bernhard Schnberg