Ortskunde. 19
sätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf
dein Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde 'Wdanchtljon
ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich
ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Knrfürsten Friedrich
des Welsen und Johann des Beständigen. Das Nathans und die Stadtkirche sind
bemerkenswert dnrch berühmte Gemälde von Lnkas Cranach. Sein früheres
Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Bor dem
Elsterlore hat man anch die Stelle, wo Luther am 10. 12. 1520 die päpstliche Bulle
verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen
Augnsliner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar.
Luther- und Melanchthondenkmal aus dem Marktplatze in Wittenberge
Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar; die Bewohner wandten sich
daher^ hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht
die Wollmaren- und Tuchfabrikation. Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien
und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabrikeu, Braunkohleil- und Bergmehlgruben.
Das alte Schloß, in dem Luther und Mclanchthon gern und oft weilten,
dient jetzt als Strafanstalt.
Roullll (11), d. h. die Stadt in der Rossel-Ane. Die fruchtbare Umgebung wies
die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage au der Elbe und drei Eisen-
bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin. Die nahen Waldungen veranlaßten die
Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel-
ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind
die Schiffbauerei (Werft) und der Peiroleumhafen, die Zitronensäure- und die
^trontianfabrik. (Die Strontianfalze finden bei der Reinignng des Zuckers und
bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt
häufig die herzogliche Familie Wohnung.
2*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Johann Lnkas_Cranach
Ortskunde. 103
gehoben. Beim Abschiede gab der Mönch dem braven Bergmanne zwei Stangen
Gold und sagte: „Das schenkt dir der Kaiser Barbarossa." Überglücklich eilte der
Bergmann nach Hause und erzählte hier von seinem Erlebnis.
H. Ortslmnde.
a) Südlich vom Thüringerwalde. Schlettsilis>en(4). Fabriken: Holzspielmaren,
Glas-, Porzellansachen, Pappe, Holzstifte, Weberei.
Suhl (14). Fabriken: Eisenwaren, Gewehre, Holzwaren, Porzellan.
Schmalkalden, d. h. an der Schmalkalde gelegen (10) In der Nähe wird Schwer-
spat gebrochen. Mutelpunkt einer bedeutenden Schlosserindustrie. (Zella-Mehlis,
Steinbach-Hallenberg.)
b) An der Denn. Treffurt (2). Obstbau, Zigarrenfabriken.
e) An der Hörst!. Eiseimch (38). Fabriken: Leder, Farben, Kammgarn. In
der Nähe ist die Wartburg, die besterhaltene Burg. Berühmte Waffensammlung.
Hier lebten einst die heilige Elisabeth und später Dr. Martin Lnther.
(1) An der Vera. Erfurt, d. h. Furt, an der Erpo wohnte (112). Weil der
Acker außerordentlich fruchtbar ist und geschützt liegt, darum Acker- und Gemüse-
bau, Blumen- und Samenzucht. Fabriken: Woll-, Baumwoll-, Strumpswaren.
Maschinen, Tapeten, Lampen. Bedeutende Spinnereien. Erfurt ist die Hauptstadt
des gleichnamigen Regierungsbezirks. Baudenkmäler: Dom (große Glocke), das
Waisenhans „Martinsstifl" mit Luthers Zelle, das Kaufhans, Rathaus, Luther-
denkmal. Lehrerseminar. Geschichtliches: Erfurt war schon im 8. Jahrhundert
eine Stadt. Bonifatius nennt sie so, und Karl der Große bestimmte sie zu einem
Haupthandelsplatze. Mancher Kaiser weilte hier. Nördlich von Erfurt liegt ein
großes Steinsalzbergwerk bei Ilversgehofen.
Gebesee (2).
e) An der Anstrlü. Dittgelstiidt (4). Sehr arme Umgegend: Weberei. Stein-
bräche.
Mtthlhauseil (35). Ergiebiger Acker, deshalb Handel mit Getreide und Garten-
erzengnissen. Fabriken: Woll-, Baumwoll-, Schuhwaren, Watte, Tabak. Färberei,
Gerberei, Bierbrauerei.
Tenllstcidt (3). Badeort. Woll- und Leinenfabriken.
Thamsvrück (I).
Lanaensalza (13). Gartenbau. Schwefelquelle, daher Badeort. Fabriken: Sago,
Wagen, Malz. Zigarren. Wollwarenhandel. Druckereien. Geburtsort des Dichters
Georg Neumark. (Wer nur den lieben Gott läßt walten.) Am 27. 6. 1866 mußte
sich hier die hannöversche Armee den Preußen ergeben.
In der Nähe das große Dorf Großengoltern, das bedeutenden Garten-
bau treibt.
Sömmerda (5). Berühmt durch seine Gewehrfabriken. Geburtsort des großen
Erziehers Salzmann (Schnepfenthal) und v. Dreyses, des Erfinders des Züud-
nadelgewehres.
t) Südlich von der unteren Zlnstrut. Heldruttgeil(3). Bedeuteuder Gemüsebau.
Bibra, d. h. ^>tadt am Biberbache (1). (Biber im Stadtwappen.) Eisenquelle,
deshalb Badeort.
Kölleda (3). Bedeutender Gemüse- und Ackerbau.
Wiehe (2) Die selten Niedmiesen weisen die Bevölkerung auf die Viehzucht
hin. In der Nähe find die Ruinen der berühmten Pfalz Memleben. (Heinrich I.
und Otto I.)
Eckartsberga (2). Das Eckartshaus ist eine Erziehungsanstalt für verwahrloste
Kinder. Von der alten Eckartsburg steht nur noch ein Turm.
In der Nähe liegt das Dorf Auerstädt, wo die Preußen 14. 10. 1806
von den Franzosen geschlagen wurden.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa H._Ortslmnde Martin_Lnther Baudenkmäler Bonifatius Karl_der_Große Karl Georg_Neumark Sömmerda Salzmann Kölleda Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I.)
Eckartsberga Otto_I.
Das Flachland. 49
getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die
Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die
sich int Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln
und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalz lag er
haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die
Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen
zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit
entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in
Staßsurt, Egeln und Oschersleben.
Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt-
schaft, für die Zuckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden,
so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten
elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land-
Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Dresch- und Häcksel-
Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte
ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr
usw. Die Bedingungen für die Einrichtung von Fabriken
waren vorhanden. Aus den nahen Braunkohlengruben holte man
die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht fo teuer
waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe-
ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen.
So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt
bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West-
elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten
führen!)
4. Bewohner der Börde.
a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, fo
merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte
Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhos. Durch den
schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den
Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das
zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt.
Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt-
schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts
von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der
Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit
Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die
schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An
den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine
und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden.
In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange
Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und
Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche
Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen,
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 4
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
132 Das Norddeutsche Flachland.
denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch
wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst
seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und
Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland.
Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle
gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen,
Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink
ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde
geworden ist.
E. Die Bewohner.
a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion.
a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der
Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine
Bevölkerung folgende Nährquellen:
1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie;
2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau;
3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa-
raffingewinnung;
4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken;
5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial:
Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und
-schlemmerei;
6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton:
Ziegelei, Töpferei;
7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,
Viehzucht;
8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei,
Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln,
Jagd;
9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie;
10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und
Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken,
Brennereien;
11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden:
Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu-
bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern
außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen
von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein
und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen
und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in
Pommern und Posen);
12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen-
zucht, Beerensammeln;
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Bunzlau Oberschlesischen Deutschland Oberschlesischen Weinzone Pommern Oldenburg Friesland Schleswig-Holstein Mecklenburg Westfalen Braunschweig Pommern Posen
Das Flachland. S3
sich, das er mit Ol speist. Die Bergjungen werfen die Schiefer«
Massen in die kleinen Förderwagen, Hunde genannt, und bringen diese in
mühsamer Weise bis zum nächsten Gange. Die Schiefermassen werden
hier in größere Förderwagen geschüttet, welche darauf von den Schleppern
nach den großen Förderstrecken gestoßen werden. Nachdem der Inhalt in
die großen eisernen
Wagen umgeladen
ist, rollen diese in
Zügen, meistens von
Pferden gezogen, auf
Schienen dem Förder-
schachte zu. Durch
Aufzüge gelangen
nun die Schiefer-
Massen an die Erd-
oberfläche. Auf
Schienen oder Draht-
feilbahnen dringt
man die Schiefer-
stücke, die geschmolzen
werden sollen, zu Seit
Roh Hütten, wo die
Verarbeitung vor-
genommen wird. Das
gewonnene Silber
wird an die König-
liche Münze ab-
geliefert. Früher
wurden daraus Taler
geprägt. Ihre In-
schrift lautet: „Se-
gen des Mansfelder
Bergbaues". — In
noch größerer Menge
holt man aus der
Tiefe Braunkohlen
und Kalifalze. Bei Förderwagen.
Artern gewinnt man
ohne Gradierwerk ans der starken Sole Salz, und im No. des Gebietes bei
Wettin baute man bis vor kurzem sogar Steinkohle ab. An vielen Orten
findet sich treffliche Tonerde, die gute Mauer- und Ziegelsteine liefert. Bei
den Dörfern Dölau, Morl, Sennewitz, Lieskau (Halle) gräbt man aus-
gezeichnete Porzellanerde, die zum Teil in den Porzellanfabriken von
Berlin und Stettin zu feinstem Geschirr verarbeitet wird. Ebenso bricht
man wertvolle Steine, z. B. Kalk- (Schraplau), Sandstein (Kelbra,
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Kelbra
Extrahierte Ortsnamen: Artern Wettin Sennewitz Berlin Stettin
Ortskunde. 117
gehoben. Beim Abschiede gab der Mönch dem braven Bergmanne zwei Standen
Gold und sagte: „Das schenkt dir der Kaiser Barbarossa." Überglücklich eilte der
Bergmann nach Hause und erzählte hier von seinem Erlebnis.
H. Ortsknnde.
a) Südlich vom Thüringerivalde. Schleusingen(4). Fabriken: Holzspielwaren,
Glas-, Porzellansachen, Pappe, Holzstifte, Weberei.
Suhl (14). Fabriken: Eisenwaren, Gewehre, Holzwaren, Porzellan.
Schmalkalden, d. h. an der Schmalkalde gelegen (10) In dernähe wird Schwer-
spat gebrochen. Mittelpunkt einer bedeutenden Schlosserindnstrie. (Zella-Mehlis,
Steinbach-Hallenberg.)
b) Au ilcr Werra Treffurt (2). Obstbau, Zigarrenfabriken.
e) An der Dorsel. Eisenach (38). Fabriken: Leder, Farben, Kammgarn. In
der Nähe ist die Wartburg, die besterhaltene Burg. Berühmte Waffensammlung.
Hier lebten einst die heilige Elisabeth und später Dr. Martiu Luther.
d) An der Üjcrfl. Erfurt, d. h. Furt, an der Erpo wohnte (112). Weil der
Acker außerordentlich fruchtbar ist und geschützt liegt, darum Acker- und Gemüse-
bau, Blumen- und Samenzucht. Fabriken: Woll-, Banmwoll-, Strumpfwaren,
Maschinen, Tapeten, Lampen. Bedeutende Spiunereien. Erfurt ist die Hauptstadt
des gleichnamigen Regierungsbezirks. Baudenkmäler: Dom (große Glocke), das
Waisenhalls „Martinsstist" mit Luthers Zelle, das Kaufhaus, Rathaus. Luther-
denkmal. Lehrerseminar. Geschichtliches: Erfurt war schon im 8. Jahrhuuderr
eine Stadt- Bonifatills nennt sie so, lind Karl der Große bestimmte sie zu einem
Haupthandelsplatze. Maucher Kaiser weilte hier. Nördlich von Erfurt liegt ein
großes Steinsalzbergwerk bei Ilversgehofen.
Gebesce (2).
6) An der Mstrul. Dingelstädt (4). Sehr arme Umgegend: Weberei. Stein-
briiche.
Mühlhausen (35). Ergiebiger Acker, deshalb Handel mit Getreide und Garten-
erzeugnissen. Fabrikeil: Woll-, Baumwoll-, Schuhwaren, Watte, Tabak. Färberei,
Gerberei, Bierbrauerei.
Tenustädt (8). Badeort. Woll- und Leinenfabriken.
Thamsbrück (I).
Langensalza (13). Gartenbau. Schwefelquelle, daher Badeort. Fabriken: Sago,
Wagen, Malz, Zigarren. Wollwarenhandel. Drnckereien. Geburtsort des Dichters
Georg Neumark. (Wer llur den lieben Gott läßt walten.) Am 27. 6. 1866 mnßte
sich hier die hannöversche Armee den Preußen ergeben.
In der Nähe das große Dorf Großengottern, das bedeutenden Garten-
bau treibt.
Sömmerda (5). Berühmt durch seine Gewehrfabriken. Geburtsort des großen
Erziehers Salzmann (Schnepfenthal) und v. Dreyfes, des Erfinders des Zünd-
nadelgewehres.
k) Südlich von der unteren zlnstrut. Heldrungen(3). Bedeutender Gemüseball.
Bibra, d. h. Stadt am Biberbache (1). (Biber im Stadtwappen.) Eisenquelle,
deshalb Badeort.
Kölleda (3). Bedentender Gemüse- und Ackerbau.
Wiehe (2)._ Die fetten Niedwiesen weisen die Bevölkerung auf die Biehzucht
hin. In der Nähe sind die Ruinen der berühmten Pfalz Memleben. (Heinrich 1.
und Otto I.)
Eckartsberga (2). Das Eckartshaus ist eine Erziehungsanstalt für verwahrloste
Kinder. Von der allen Eckartsburg steht nur uoch ein Turm.
Jn^der Nähe liegt das Dorf Auerstädt, wo die Preußen 14. 10. 1806
von den Franzosen geschlagen wurden.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa H._Ortsknnde Martiu_Luther Baudenkmäler Karl_der_Große Karl Georg_Neumark Sömmerda Salzmann Kölleda Heinrich Heinrich Otto_I.)
Eckartsberga Otto_I.
146
Das Norddeutsche Flachland,
denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch
wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst
seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und
Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland.
Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle
gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen,
Zink und Blei auf der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink
ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde
geworden ist.
E. Die Kemohner.
a) Beschäftigung, b) Volksstämme, c) Religion.
a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der
Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine
Bevölkerung folgende Nährquellen:
1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie;
2. „ „ „ „ Weinzone: Weinbau:
3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa-
raffingewinnung;
4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken;
5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial:
Steinbrüche, Kalkbrennerei. Kreidebrüche und
-schlemmerei;
„ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton:
Ziegelei, Töpferei;
7. .. „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,.
Viehzucht;
„ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei,
Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln,
Jagd;
9. „ „ „ ,f Bernsteingegend: Bernsteinindustrie;
10. .. .. .. „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und
Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkesabriken,
Brennereien;
11. „ „ „ „ wasser-, wiesen- und weidereichen Gegenden:
Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu-
bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern
außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen
von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein
und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen
und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in
Pommern und Posen);
13. „ „ „ „ Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen-
gucht, Beerensammeln;
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Bunzlau Deutschland Oberschlesischen Weinzone Pommern Oldenburg Friesland Schleswig-Holstein Mecklenburg Westfalen Braunschweig Pommern Posen
Das Flachland.
63
getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die
Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die
sich im Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln
und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalzlager
haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die
Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen
zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit
entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in
Staßsurt, Egeln und Oschersleben.
Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt-
sch ast, für die Zu ckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden,
so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten
elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land-
Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Drefch- und Häcksel-
Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte
ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr
usw. Die Bedingungen sür die Einrichtung von Fabriken
waren vorhanden. Aus den nahen Braun kohlen gruben holte man
die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht so teuer
waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe-
ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen.
So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt
bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West-
elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten
führend)
4. Bewohner der Börde.
a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, so
merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte
Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhof. Durch den
schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den
Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das
zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt.
Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt-
schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts
von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der
Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit
Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die
schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An
den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine
und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden.
In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange
Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und
Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche
Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
12 Iii. Kreis: Wanderungen in die nächste Umgebung.
b) Gewässer.
Nenne die stehenden und die fließenden Gewässer in unserer nächsten Um-
gebung! Ju welcher Richtung fließen letztere? Erkläre die Richtung des Fluß-
lauses aus der Bodengestalt der Umgebung! Wie ist die Strömung? Warum?
Was ist aus der Beschaffenheit der User zu schließen? Weise an einem Beispiele
nach, wie die Richtung des Laufes eiues Gewässers abhängig ist vou den Boden-
formen! Weise nach, wie die Art des Bodens (Hodenbeschaffenheit) und die Frucht-
bnrkeit von der Bewässerung abhängig sind! Gib Beispiele aus der Umgebung
an, die da zeigen, daß die Pflanzen und Tiere von der Bodenbeschaffenheit und
der Bewässerung abhängig sind!
Das Flusznctz.*) Ein Fluß ist anfangs jo klein, daß man ihn mit
der Hand aufhalten kann. Er entsteht ans einer Quelle. Sie liegt ge-
wohnlich auf einem Berge oder an feinein Abhänge. Das Wasser der
Quelle sucht sich einen Weg ins Tal und bildet ein Büch lein. Unter-
Wegs gesellen sich noch andere Bächlein dazu und vereinigen sich mit ihm
zu einem Bache. Dieser nimmt wieder andere Bäche ans und heißt nun
ein Flusz. Ein Fluß ist bedeutend breiter und wasserreicher als ein Bach.
Vereinigen sich mit dem Flusse noch andere Wafferläufe, so nennt man
den enteren Hauptfluß und letztere Nebenflüsse. Je nach dein
User, aus dem sie münden, heißen sie rechte oder linke Nebenflüsse. Durch
Nebenflüsse wird der Hauptfluß breit und wasserreich, und man nennt
ihn dann auch wohl Strom. Sein Wasser ergießt er in das Meer.
Ein Fluß mit allen seinen Nebenflüssen, Bächen und Bächlein bildet ein
Flußnetz oder Flußsystem.
Zeichne das Flußnetz der nächsten Umgegend.
c) psiamen, Tiere, Mineralien der Zlmgtgend.
Welche Halm- und Hackfrüchte werden besonders angebaut? An welchen
'Abhängen gedeihen die Pflanzen am besten? Welche Gewächse zieht man mir für
den Hausbedarf? Mit welchen treibt man Handel? Welche Obstsorten herrschen
var? Welcher Waldbaum wird am häufigsten angetroffen? Zähle Haustiere auf!
Welche Tiere werden als schädliche verfolgt? Was für Gesteine, Erden, Salze^
Brennstoffe und Erze findet man? Welchen Zwecken dienen diese?
d) Beschäftigungen der Semohner in der Zlmgegend.
Womit beschäftigen sich die Bewohner der Umgegend hauptsächlich? Welche
besonderen Nährzweige sind dem Heimatorte und der Umgegend eigen? In welchen
Orten sind Fabriken (Zncker-, Zichorien-, Ziegeleien . . .)? Stelle in Beziehung zu ein-
ander: a Bodenbeschaffenheit, b Bodenerzeugnisse und Beschäftigung der Bewohiw!
e. Verkehrs Urlisten, die den Heimatort mit anderen Orten verbindend)
Wenn wir aus dem Heimatorte hinausgehen, so kommen wir auf
Wege, die durch das Feld zu den nächsten Dörfern oder Städten führen.
*) Aus Th, Henze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg"-
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand
Ortskunde. 33
1'ätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf
dem Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde Melanchthon
ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich
ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Kurfürsten Friedrich
des Weisen und Johann des Beständigen. Das Rathaus und die Stadlkirche sind
bemerkenswert durch berühmte Gemälde von Lukas Cranach. Sein früheres
Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Vor dem
Elsterlore hat man auch die Stelle, wo Luther am 10.12. 1520 die päpstliche Bnlle
verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen
Augnstiner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar.
Neue Photograph. Gesellschaft A.-G., Steglitz-Berlin.
Luther- und Melanchthondenkmal auf dem Marktplatze in Wittenberg.
Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar- die Bewohner waudten sich
daher hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht
die Wollwaren- und Tuchfabrikation- Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien
und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabriken, Brannkohlen- und Bergmehlgruben.
Das alte Schloß, in dem Luther und Melanchthon gern und oft weilten,
dient jetzt als Strafanstalt.
Roßlau (ll), d. h. die Stadt in der Rossel-Aue. Die fruchtbare Umgebung wies
die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage an der Elbe und drei Eisen-
bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin.. Die nahen Waldungen veranlaßten die
Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel-
ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind
die Schiffbauern (Werft) und der Petroleumhafen, die Zitronensäure- und die
Strontiansabrik. (Die Strontiansalze finden bei der Reinigung des Zuckers und
bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt
häufig die herzogliche Familie Wohnung.
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 3
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Melanchthon Friedrich Friedrich Johann Lukas_Cranach Melanchthon