Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
60 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
gefüllte Waschbecken. In kurzer Zeit hat sich das Stück Löß wie ein
Schwamm vollgesogen; aus der Oberfläche des Wassers schwimmen kleine
verfaulte Wurzelreste. Wir gießen das Wasser ab, und erst uach längerer
Zeit wird das Stück Löß auch im Innern wieder trocken. (Erkläre den
Vorgang!) Diese eigentümliche Beschaffenheit des Löß ist für das Gedeihen
des Getreides und der Hackfrüchte von der größten Bedeutung. Die
langen Wurzeln der Zichorien und Zuckerrüben dringen ties in die Humus-
schicht hinein. Zur Zeit der Dürre gibt die Lößschicht immer noch Feuch-
tigkeit an die Faserwurzeln der Pflanzen ab; zur Zeit des anhaltenden
Regens saugt sie das durch den lockeren Humus hindurchsickernde viele
Wasser aus. Zeiten der Dürre und des übermäßigen Regens sind deshalb
für das Wachstum der Pflanzen in der Börde nicht so schädlich wie in
anderen Gegenden.
Unter der Lößschicht finden wir die dritte Schicht aus Saud und
Geröll bestehend.
Wie mag dieser Löß entstanden sein?
Löß besteht aus kleinen Staubteilchen, die durch Verwitterung gebildet
worden sind. Zur Zeit einer langen Dürre, so sagen die Gelehrten,
wurden diese Verwitterungsstosse von starken Winden in die Höhe
gehoben, nach bestimmten Richtungen geweht und an gewissen Stellen
abgelagert. Da der Alvenslebener Höhenzug dem Winde Einhalt gebot,
so lagerten sich diese dicken Staubmassen in fast gleichmäßiger Stärke in
der Bördegegend ab. Die Ablagerung reichte über die Bode hinweg bis
an den Harz und im Süden über die Saale fort bis in die Gegend von
Halle. Die Oberfläche der Lößschicht bedeckte sich im Lause der Zeit mit
Gras und Gestrüpp; daraus erklären sich die Röhren und Löcher iin
Löß, in denen versanlte Wurzelreste noch heute zu finden sind.
b) Die Bodenschätze im Innern der Erde.
Besonders im Süden der Börde birgt das Erdinnere wertvolle
Schätze an Steinsalzen. Kalisalzen und Braunkohlen. Vor
60 Jahren wurden in Staßsurt und Leopoldshall erfolgreiche Bohr-
versuche auf Steinsalz gemacht. Als man bald darauf den großen
Wert der über den Steinsalzschichten lagernden Kalisalze für die Land-
Wirtschaft erkannte, wurde die Gewinnung des Steinsalzen zur Nebensache.
Die Staßfurter Kalisalze wurden nicht mehr als Abraum (erkläre den
Namen) behandelt, fondern in großen Masfen zutage gefördert und an
die Landwirte als Düngemittel verkauft. Eisenbahnen und Schiffe
befördern heute die Kalifalze nach allen europäischen Ländern, selbst nach
Amerika. Staßsurt, ein Städtchen von 17000 Einwohnern, ist heute in
der ganzen Welt bekannt. Dnrch die reiche Verwendung der Staßsurter
Kalisalze als Düngemittel wurde es deu Bewohnern der Börde erst
möglich, dem ertragreichen Boden die herrlichsten Getreidesorten, Hack-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Bördegegend Staßsurt Amerika
122
8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
wohnlich Roteisenstein, in seinem reinstem Zustande aber Eisenglanz heißt.—
Fand bei Bildung von kohlensaurem Eisenoxydul ein Ausbruch von heißflüssigen
Massen aus dem Erdiunern statt, so wurde die Temperatur des Meerwassers
in der ganzen Umgebung bedeutend gesteigert, wodurch die Kohlensäure gewalt-
sam ausgetrieben wurde. Das Eisenoxydul, so der Kohlensäure beraubt, mußte
sich in reinem Zustande niederschlagen. Unter dem Wasser konnte es nur lang-
sam Sauerstoff aufnehmen, so daß es allmählich in Eisenoxyduloxyd überging,
welches wir jetzt unter dem Namen Magneteisenstein kennen.
Die zunehmende Abkühlung der Erde bewirkte eine Zusammenziehung der
Erdkruste, wodurch Spalten und Risse in derselben entstanden. Durch dieselben
drang das feuerflüssige Erdinnere, bedeckte obere Teile der Erdrinde und füllte
die Spalten aus. Bei weiter zunehmender Abkühlung mußte eilte zweite Kngel-
hülle erkalten. Durch die Zusammenziehung derselben trat eine zweifache Bewegung
in der oberen Kugelhülle ein. Da die Massen beider Kngelhüllen fest zusammen-
hingen, wurden die oberen Schichten notwendig mit fortgezogen, was aber nur
dadurch möglich war, daß die Teile der letzteren sich zusammenschoben, gepreßt,
gebogen und zerbrochen wurden. Mächtige Erdschollen wurden auf diese Weise
aus ihrer ursprünglich wagrechten Lage in mehr oder weniger geneigte Stellungen
gebracht. So entstanden Gebirgsketten, wie wir es deutlich am Thüringer Walde
sehen. Außer der horizontalen Bewegung war auch eiue vertikale die uuausbleib-
liche Folge der sortschreiteudeu Erkaltung der Erdoberfläche. In tieferen Schichten
mußten sich Hohlräume bilden, über welchen die Gewölbe, von den oberen Erd-
schichten gebildet, wegen ihrer Schwere sich langsam senkten oder plötzlich einbrechen
mußten (cf. oberrheinische Tiefebene, nördliches Vorland des Harzes, gegenwärtige
Erdbewegungen in Eisleben, wo die Entstehung der Hohlräume vou audereu Ur-
sacheu abhängig ist, :c.)-
In der Zeit des geologischen Altertums entstanden auf die angedeutete Weise
schroffe Höhen neben tiefen Einschnitten und kesselartigen Abgründen, von denen
wir uns heute keine Vorstellung machen können. Das Wasser hat die gewaltigen
Höhenunterschiede ausgeglichen. In jener Zeit fand infolge der merklich höheren
Temperatur ein reichlicheres Aufsteigen von Wasserdämpfen in die warme At-
mosphäre statt. Ungeheure Regengüsse, wie wir sie heute glücklicherweise nicht
mehr kennen, waren die Folge. Gewaltige Wasserströme trugen das verwitterte
Gestein der Gebirge in die Thäler und Abgründe. In nächster Nähe der Ge-
birge entstanden die Ablagerungen der Gerölle, die mit der Zeit vielfach in festes
Konglomeratgestein übergingen, mehr entfernt vom Gebirge bildeten sich Sand-
flächen und in noch größerer Entfernung setzten sich endlich die Massen von feinem
Thon nieder. (Nachweis dafür am Nordrande des Harzes!)
Gleichzeitig mit der mechanischen Wirkung des fließenden Wassers nahm die
chemische Thätigkeit im ruhigeren Wasser der Seen und Meere ihren Fortgang.
Davon zeugen in erster Linie die mächtigen Niederschläge von Kalk, dessen Aus-
scheidung aus dem Meerwasser von zwei Ursachen abhängig war. Fanden plnto-
nische Ausbrüche statt, so wurde das Meerwasser in solchen Gegenden beträchtlich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
— 2 —
Durch Ausstrahlung der Wärme in den Weltenraum hinaus müssen die
Körper erkalten, und zwar um so schneller, je kleiner sie sind. So haben die
Monde und Asteroiden nahezu den Zustand völliger Erstarrung erreicht, während
unsere Erde au ihrer Oberfläche erkaltet, im Innern aber wahrscheinlich noch
glühend ist.
Die Urzeit.
(Archäische Periode.)
Der Erdkörper war anfangs ein im glühenden Schmelze befindlicher Ball,
welcher ohne Aufhören Gase ausstieß, so daß sich, ähnlich wie bei der Sonne,
eine leuchtende Gashülle bildete, welche sich mit dein Erdballe drehte. Bei dem
Laufe durch den Weltenraum strahlte Wärme aus, so daß sich die Gase zu einer
düsteren, mit Mineralbildungsstoffen erfüllten Duusthülle verdichteten; letztere aber
entzog wieder dem Erdkörper von seiner Oberfläche soviel Wärme, daß diese all-
mählich erstarrte und eine feste Schlackenschicht über der tieferen noch flüssigen
Glasmasse entstand. Aber noch lange Zeit blieb diese feste Rinde so heiß, daß
sämtliches Wasser über ihr Dampfgestalt behalten mußte. Nach weiterer Ab-
kühluug trat endlich ein Zeitpunkt ein, wo das erste tropfbar flüssige Wasser sich
bilden und auf der Erdoberfläche erscheinen konnte. Aber dieses erste Wasser
mußte selbst noch eine sehr hohe Temperatur haben. Es nahm nur sehr all-
mählich aus der Atmosphäre einige andere Gase in sich ans, vornehmlich Chlor-
wasserstoffgas, mit welchem es sofort begann, die eben erstarrte Erdrinde auf
chemischem Wege heftig anzugreifen. Es lösten sich in dem heißen Wasser alle
Stoffe auf, aus denen die Erdrinde damals bestand, z. B. Kieselsäure, Phosphor-
säure, Thonerde, Kalkerde, Bittererde, Kali, Natron, Eisenoxydul, überhaupt alle
Substanzen, aus denen unsere jetzige Erdrinde besteht.
Als der Sättigungsgrad des Wassers überstiegen war, mußte es die Stoffe
nach und nach ausscheiden. Zuerst war es die Kieselsäure, welche aus dem immer
noch sehr heißen Wasser als breiartige Masse ausschied, die man als „Magma"
zu bezeichnen pflegt. Hieraus entstand bei vollständiger Ausscheidung des Wassers
brachte er auf vorsichtige Weise mittelst einer Pipette einen Tropfen dieser letztgenannten Substanz.
Der Öltropfen nahm sofort die Kugelgestalt an, und jeder ferner eingeführte Tropfen vereinigte
sich mit dem ersten zu einer größeren Kugel. Nun versetzte er mittelst einer kleinen, an einer
drehbaren Achse befestigten Scheibe, welche in die Mitte der Ölkugel zu liegen kam, diese letztere
in drehende Bewegung. Wurde nun die Drehgeschwindigkeit langsam vergrößert, so erfolgte eine
Abplattung der Kugel an ihren Polen, und wenn die Rotation noch mehr beschleunigt wurde,
so löste sich ein Olring ab, welcher sich genau im Sinne des Ölsphäroides bewegte. Bei noch-
maliger Verstärkung der Umdrehungsgeschwindigkeit teilte sich diese durch die Flüssigkeit dem £)l=
ring mit, derselbe zerriß, um einzelne Kugeln entstehen zu lassen, welche die Hauptkugel uun genau
in derselben Weise umkreisten, wie vorher der Olring, sich gleichzeitig aber auch in derselben Richtung
wie erstere um ihre Achse drehten. Beim Plateanschen Experiment sind teilweise andere Kräfte
mit thätig, wie z. B. die eigentümlichen Spannungen an der Oberfläche von Flüssigkeiten, während
bei der Entstehung des Sonnensystems die Schwerkraft fast einzig und allein als centralisierende
Macht austrat. Aber Hier wie dort bleibt die Wirkung der Centrifugalkraft die gleiche."
(Haas, Sturm- und Drangperiode der Erde, I. B.)
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
— 5 —
Um in wasserreichen Zeiten die vielfach engen Thäler vor Überschwemmungen
zu sichern und in wasserarmen Zeiten den Bächen und Flüssen möglichst gleich-
mäßige Wassermeugeu zu erhalten, sind durch sogenannte Thalsperren ( = feste
Dämme) Regnliernngsbecken für das Gebirgswasser eingerichtet, die man Gebirgs-
teiche oder Gebirgsseen nennt.
Das Altertum.
(Paläozoische Periode.)
Nach Bildung des Urgebirges waren auch Lust und Wasser selbständige Stoffe,
welche nun auf das Urgebirge wirkten. Es folgt nun neben den gebirgsbildenden
Eruptionen aus dem Innern der Erde eine Zerstörung vorhandener Gesteinsmassen
und eine Umbildung derselben zu neuen Gesteiueu durch Ablagerung aus dem
Wasser.
Mit der zunehmenden Abkühlung unserer Erde wurde die chemische Kraft
der Kieselsäure immer schwächer. Dagegen erschien ein anderes Bildungselement,
dessen chemische Wirksamkeit mit abnehmender Temperatur fortwährend zunahm.
Es war die Kohlensäure, welche während der hohen Temperatur die Erde in
Gasform umhüllte. Bei zunehmender Erkaltung des Wassers nahm dasselbe mehr
und mehr kohlensaures Gas in sich auf, so daß eiu immer stärker kohlensaures
Wasser entstand. Dasselbe griff nun die kristallinischen Schiefer an und entzog
ihnen Kalkerde, Bittererde, Eisenoxydul je., und es blieb nur die Kieselerde und
Thonerde als Quarzsand, Gerolle und Thouschlamm am Boden des Urmeeres
zurück.
Es trat nunmehr eine Überladung der Kohlensäure mit jenen Grundstoffen
ein; das saure Wasser schied einen Teil des Gelösten in fester Form aus. So
entstanden die ersten kristallinischen Niederschläge von kohlensaurer Kalkerde (Ur-
kalk oder Marmor), kohlensaurer Bittererde, kohlensaurem Eisenoxydul :c., während
die zurückgelassenen kieseligen und thonigen Trümmer wieder erhärteten und mit
Beihilfe des ausgeschiedenen Kalkes Konglomerate, alte Sandsteine und Schiefer-
thon bildeten, welche als die ältesten Trümmergesteine den Namen Grauwacke
führen.
Die oben erwähnten Ausscheidungen von kohlensaurer Kalkerde gingen zu-
nächst langsam vor sich, wodurch körniger Kalkstein, Urkalk oder Marmor ent-
stand; später giugen diese Ausscheidungen schneller vor sich, die Kristallisation wurde
immer undeutlicher, und so ging der körnige Sandstein über in den gemeinen oder
dichten Kalkstein.
Das ausgeschiedene kohlensaure Eisenoxydul bildete in seinem Niederschlag
den Spateisenstein, welcher sich als solcher erhielt, solange er unter Wasser
oder tief unter der Erdoberfläche blieb. Wurde aber ein solches Eisensteinlager
durch innere Kräfte der Erde emporgehoben, so mnßte die schwach gebundene
Kohlensäure in die Atmosphäre entweichen, und unter Aufnahme von Sauerstoff
verwandelte sich das Eisenoxydul allmählich in Eisenoxyd, welches als Eisenerz ge-
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
28
Heimatkunde der Provinz Sachsen.
sich sehr. Ms es aber näher kam, erschraken sie gewaltig. Venn ein ungeheurer, riefen-
großer Mann ging ganz gebückt in der Strecke bergauf. Er war mit Kutte und Kappe
bekleidet wie ein Mönch. In der Hand trug er ein mächtiges Grubenlicht. Zreundlich
sagte er zu den ängstlichen Bergleuten: „habt keine Zurcht, ich will euch helfen." Er
schüttete ihnen von seiner Lampe Dl auf ihre Lampen. Dann arbeitete er für sie und
oerrichtete in einer Stunde mehr, als sie in der ganzen Woche.
„Sagt's ja keinem Menschen, dasz ihr mich gesehen habt!" rief er den Bergleuten
zu. Nun schlug er mit der Kaust an eine Seitenwand. Oie tat sich auseinander. Oa
sahen sie eine lange Strecke, die schimmerte ganz von Gold und Silber. Oer wunderbare
Glanz blendete ihre Augen. Sie wendeten sich daher ab. hätten sie doch das nicht getan,
sondern ihren Hammer oder ihre Spitzhacke in die Strecke hineingeworfen. Öa wäre
sie offen geblieben, und sie wären sehr reich geworden. Nun war aber alles verschwunden.
Doch das Gl des Berggeistes nahm auf ihren Lampen nicht ab. Aber einmal
plauderten die Bergleute doch die ganze Geschichte ihren guten Zreunden im Wirtshause
aus. Oa war am anderen Morgen das (Dl von der Lampe verschwunden. Sie muhten
nun jedesmal wieder wie früher frisch aufschütten.
4. Gewerbe. Oer Reichtum an holz und Metallen hat im harz eine rege
Zabriktätigkeit hervorgerufen. Oas Wasser liefert dazu eine billige Betriebs-
kraft. In zahlreichen holzwaren-, Zündholz-, Papier-, Maschinen-
und Eisenwarenfabriken werden die vorhandenen Rohstoffe verarbeitet.
Außerdem sind Tuch-, Watten-, Leinen - und Wollwarenfabriken
vorhanden. Kür diese müssen die Rohstoffe eingeführt werden.
5. Handel. Daher hat sich ein lebhafter Handel entwickelt. Wolle, Baum-
wolle, Kohlen, Getreide und allerhand Kaufmannswaren werden ein-, die Zabrik-
waren ausgeführt, viele Leute leben auch vom Hausierhandel. Sie ziehen
im Planwagen oder mit dem „Reff" in die benachbarten Gegenden und verkaufen
allerhand holz- und Webereiwaren. )n vielen Orten treibt man einen ein-
träglichen Handel mit Singvögeln: Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen. Le-
rühmt sind die harzer Kanarienvögel, die besonders in flndreasberg
gezüchtet werden, hier werden jährlich für ca. 100 000 Mark verkauft. Gute
Schläger kosten oft 100 Mark. Sogar über den Ozean werden die harzer
„Roller" verschickt, .fluch aus dem lebhaften Fremdenverkehr im Sommer und
Winter erwächst den Harzbewohnern eine gute Linnahme.
Ii. Verkehrswege.
Die Gebirge hindern gewöhnlich den Verkehr. Doch die Lodenform des
Harzes bietet dem Verkehr nicht allzugroße Schwierigkeiten. Die vielen Täler
machen das Gebirge wegsam. Zwar sind ihre Ein- und Ausgänge mehr oder
weniger steil. Aber sie führen an den höchsten Stellen über freie, offene Hoch-
ebenen. Das Gebirge konnte deshalb ohne große Schwierigkeiten überschritten
werden, fluch zahlreiche Straßen und Eisenbahnen konnten angelegt werden.
Schöne Kunststraßen in bestem Zustande führen daher nach allen Richtungen
durch das Gebirge. Ven Harzrand durchziehen ringsum Hauptbahnlinien.
Die legen sich wie ein Gürtel um die Harzmasse. Von dieser Gürtelbahn führen
Nebenlinien bis tief in den harz hinein, ja bis auf den Brocken hinauf. Die
Harzquerbahn durchquert den ganzen harz von Norden nach Süden.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen.
163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden.
Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." —
(Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.----------------
13. Schwedennol in Würz bürg.
Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte.
Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt.
J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause
Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Aböls Gustav Julius