Ortskunde. 19
sätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf
dein Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde 'Wdanchtljon
ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich
ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Knrfürsten Friedrich
des Welsen und Johann des Beständigen. Das Nathans und die Stadtkirche sind
bemerkenswert dnrch berühmte Gemälde von Lnkas Cranach. Sein früheres
Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Bor dem
Elsterlore hat man anch die Stelle, wo Luther am 10. 12. 1520 die päpstliche Bulle
verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen
Augnsliner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar.
Luther- und Melanchthondenkmal aus dem Marktplatze in Wittenberge
Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar; die Bewohner wandten sich
daher^ hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht
die Wollmaren- und Tuchfabrikation. Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien
und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabrikeu, Braunkohleil- und Bergmehlgruben.
Das alte Schloß, in dem Luther und Mclanchthon gern und oft weilten,
dient jetzt als Strafanstalt.
Roullll (11), d. h. die Stadt in der Rossel-Ane. Die fruchtbare Umgebung wies
die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage au der Elbe und drei Eisen-
bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin. Die nahen Waldungen veranlaßten die
Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel-
ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind
die Schiffbauerei (Werft) und der Peiroleumhafen, die Zitronensäure- und die
^trontianfabrik. (Die Strontianfalze finden bei der Reinignng des Zuckers und
bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt
häufig die herzogliche Familie Wohnung.
2*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Johann Lnkas_Cranach
Ortskunde. 33
1'ätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf
dem Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde Melanchthon
ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich
ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Kurfürsten Friedrich
des Weisen und Johann des Beständigen. Das Rathaus und die Stadlkirche sind
bemerkenswert durch berühmte Gemälde von Lukas Cranach. Sein früheres
Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Vor dem
Elsterlore hat man auch die Stelle, wo Luther am 10.12. 1520 die päpstliche Bnlle
verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen
Augnstiner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar.
Neue Photograph. Gesellschaft A.-G., Steglitz-Berlin.
Luther- und Melanchthondenkmal auf dem Marktplatze in Wittenberg.
Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar- die Bewohner waudten sich
daher hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht
die Wollwaren- und Tuchfabrikation- Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien
und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabriken, Brannkohlen- und Bergmehlgruben.
Das alte Schloß, in dem Luther und Melanchthon gern und oft weilten,
dient jetzt als Strafanstalt.
Roßlau (ll), d. h. die Stadt in der Rossel-Aue. Die fruchtbare Umgebung wies
die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage an der Elbe und drei Eisen-
bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin.. Die nahen Waldungen veranlaßten die
Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel-
ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind
die Schiffbauern (Werft) und der Petroleumhafen, die Zitronensäure- und die
Strontiansabrik. (Die Strontiansalze finden bei der Reinigung des Zuckers und
bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt
häufig die herzogliche Familie Wohnung.
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 3
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Melanchthon Friedrich Friedrich Johann Lukas_Cranach Melanchthon
— 157 —
a) Die Großstadt Braunschweig. 1. Das Bild der Stadt: Braunschweig soll nach
der Sage schon im 9. Jahrhundert von einem Bruno gegründet sein, dessen Name iu der Stadt-
benennuug uoch fortlebt ibruuswyk, Brunswich — vom althochd. wich = Flecken —). Die Stadt
ist eigentlich, wie auch München, ein Werk Heinrichs des Löwen, der dieselbe befestigte und mit
Vorrechten ausstattete.
Juuerhalb der alten Befestigungswerke, welche jetzt in Promenaden umgewandelt sind, dehnt
sich die Stadt aus, die von mehreren Armen der Oker umschlossen wird. In ihrer Entwicklung
blieb sie hinter Hannover und Magdeburg zurück; erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts
ist sie in die Reihe der Großstädte eingerückt (115 000 Einwohner). In dem Bilde der Stadt
zeigt sich eine glanzvolle Vergangenheit: hochgiebelige alte Bürgerhäuser, das Altstadt-Rathaus
Burg Dankwarderode in Braunschweig.
(ein prachtvoller gotischer Bau), zahlreiche Renaissance-Bauten (Gewandhaus :c.), stolze Kirchen
geben der Stadt das eigenartige Gepräge und reden von dem Reichtum ihrer Bewohner. Das
Residenzschloß ist ein neuerer Bau.
^ Nebeu dem herrlichen Dome steht die jetzt restaurierte Burg Dankwarderode, welche der
<^age nach von einem Dankwarth gegründet wurde (s. Bild!). Ihre ersten Bestandteile rühren
noch aus der Zeit Heinrichs des Löwen her. Das gewaltige Baudenkmal ist ein Seitenstück zu
dem altberühmten Kaiserhaus in Goslar. Die Wandgemälde im Untergeschoß stellen dar: Zeit,
Erde, die Tierkreise, die Arbeiten der 12 Monate, die 4 Kardinaltugenden (Weisheit, Tapferkeit,
Gerechtigkeit, Mäßigung). Im Obergeschoß, dem Festsaal und der Kemenate, sind Bilder aus dem
Leben und der Zeit Heinrichs des Löwen.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Bruno Heinrichs Heinrichs Heinrichs
— 103 -
Erbo.*) Daraus entstand der Name Erfurt. Diese Stadt verdankt ihre Bedeutung der Lage
im Herzen Thüringens in der Mitte der südthüringischen Handelsstraße an der Stelle^, wo nicht
nur von Ost nach West, sondern auch von Nord nach Siid durch die Gera natürliche Straßenzüge
vorgezeichnet waren. Diese günstige Lage an Verkehrs- und Heeresstraßen sichert Ersnrt den Vor-
rang unter den Nachbarstädten Thüringens.
Erfurts Geschichte. Schon Bonifatius fand hier eine befestigte Niederlassung der Thüringer
vor. Derselbe gründete ein Bistum, welches mit dem Mainzer vereinigt wurde. Zur Zeit Karls
des Großen war der Ort ein wichtiger Handelsplatz, der namentlich im 13. Jahrhundert zu hoher
Blüte gelangte; von hervorragender Bedeutung war der Waidhandel bis zum 17. Jahrhundert,
in welcher Zeit die Einführung des Jndigos den Airbau der für die Blaufärberei einst so wich-
tigen Waidpflanze zum Erliegen brachte. Die große Verkehrsstraße war die Veranlassung, daß
Heeresmassen durch diese Gegenden zogen, hier zusammentrafen und Fürsten ihre Zusammenkünfte
in Erfurt abhielten. So hielt Heinrich I. 936 hier seinen letzten Reichstag. 1181 war hier
der denkwürdige Reichstag, ans welchem sich Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen dem Kaiser-
Friedrich l. unterwarf. Im Jahre 1289 hielt Rndolf von Habsburg in Erfurt einen Reichstag,
um dem Faustrecht jm. Thüringen zu steuern. So kam diese Stadt zu Reichtum und Ansehen.
Im 14. Jahrhundert war sie so wohlhabend, daß sie aus eigenen Mitteln eine Universität gründen
konnte (1378—92), welche bald eine der berühmtesten und besuchtesten Stätten der Wissenschaft
ward; auch Martin Luther besuchte sie. Die religiösen Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts,
unter denen Erfurt viel zu leiden hatte, bedingten den Rückgang der Stadt. Im Anfange des
19. Jahrhunderts wurde Erfurt preußisch. Bis 1874 war die Stadt in ihrer Weiterentwickelung
durch die alte Umwallnng gehindert. Seit jener Zeit aber, in welcher die Befestigungswerke fielen,
hat die Stadt gewaltig an Umfang zugenommen, so daß ihre Einwohnerzahl 1885 schon 58 400
und 1895: 78 200 betrug; somit ist jetzt Erfurt hart an die Grenze der Großstädte herangerückt.
Erfurts Sehenswürdigkeiten: Das äußere Ansehen mit den vielen Türmen und Türm-
chen, die von dem Dome und der Severikirche überragt werden, und den 2 ehemaligen Eitadellen
ist durchaus mittelalterlich und imposant. Diese beiden Eitadellen, noch jetzt hervorstechende Punkte,
sind der dicht am Dome liegende Petersberg und die höhäe, vou der Stadt entferntere Eyriaks-
bnrg (ehemals ein Kloster). Das merkwürdigste Gebäude und die erste Zierde der Stadt ist der
Dom, die katholische Hauptkirche, die sich unweit des Petersberges neben der kath. Severikirche
erhebt (s. Abbildung); zu beiden Kirchen steigt man vom schönen Friedrich-Wilhelmsplatze ans 48
breiten, steinernen Stufen hinauf, von denen der frühere Name des Platzes „Vor den Graden"
(Stufen) herrührt. Der schönste Teil des Domes ist der im 14. Jahrhundert gebaute Chor. Kein
Pfeiler trägt das große, hohe Gewölbe. Auf dem sehr starken Turme des Domes, welcher um
den Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut wurde, befindet sich die berühmte große Glocke (Maria
gloriosa), eine der größten in Deutschland, 9,5 m im Umfang haltend, 3 m hoch, 15 cm dick und
mit dem 11 Etr. schweren Klöppel und dem übrigen Eisenwerk 300 Etr. wiegend. Das Innere
des Domes ist geschmackvoll und würdig. Zugleich erinnert derselbe lebhast an den Apostel Deutsch-
lauds, der an seiner Stelle das christliche Heilszeichen des Kreuzes aufpflanzte. Noch wird hier
am Sonntag nach dem 5. Juni sein Todestag feierlich begangen, und die Kirche rühmt sich, die
Leiber zweier Heiligen, Eobanus und Adelarius, die mit Bonifatius bei Dokkum den Märtyrertod
starben, zu besitzen. Auf dem Friedrich-Wilhelmsplatze steht ein großer Obelisk mit Medaillon zum
Andenken an den letzten Kurfürsten von Mainz, Friedrich Karl Joseph von Erthal. Evangelische
Kirchen sind die Predigerkirche, die Augustinerkirche bei dem ehemaligen Augustinerkloster, in das
sich Luther aus der Angst der Welt 1505 begab. Unter dem Namen Martinsstift ist letzteres jetzt
ein Waisenhaus. Luthers Zelle ist im alten Zustande erhalten. Man sieht hier seinen Tisch und
<-tuhl, sein Reiseschreibzeug, eine Bibel mit handschriftlichen Bemerkungen von Luther und Me-
lanchthon. Unter den übrigen Gebäuden verdienen das Regierungsgebände, das neue Rathaus,
die Wage oder das Kaufhaus je., sowie Kasernen und andere militärische Gebäude Beachtung.
Erfurt ist der Sitz der Regierung, eines laudrätlichen Amts für den Landkreis Erfurt, eiues Amts-
und Landgerichts ?e. Hier befinden sich viele gute Schulanstalten, Fabriken in Woll-, Baumivoll-,
und Strumpfwaren nebst Spinnereien, Eisengießereien und Maschinenfabriken, eine kaiserliche Ge-
Wehrfabrik ze.
*) Vielleicht an der Furtmühle, die heute mitten in Erfurt liegt. — Der Name Erfurt kauu
anch unter Wegfall des „G" aus Gerfurt entstanden sein — Furt an der Gera.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Bonifatius Karls Heinrich_I. Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich_l Friedrich Rndolf_von_Habsburg Martin_Luther Maria Maria Apostel Friedrich_Karl_Joseph_von_Erthal Friedrich Karl
Extrahierte Ortsnamen: Erfurt Nord Gera Erfurts Erfurt Sachsen Erfurt Erfurt Erfurts Deutschland Dokkum Mainz Luthers Erfurt Erfurt Erfurt Gera
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Melanchthon Miltitz Anna August_I. Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Lukas_Cranach Schadow Drake Friedrichs Johanns Johanns
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 62 —
Abgeordneten der Stadt bleich und zitternd zu Füßen und flehten um Nachlaß. (Er aber erwiderte, wie solche Bitten und Fußfall ganz unnötig seien, das Geld sollten sie erlegen, und wo dies nicht bis den 8. des Abends 7 Uhr geschehen sei oder Geisel hiefür und zwar vier Personen von der Geistlichkeit und dem Adel, vier vom Rate und vier von der Gemeinde gestellt werden, wurde er alsbald das Schloß, die Stadt und alle umliegenden Flecken in lichte Flammen stellen."
Ungeachtet der von der Stadt und dem Stifte, das viele silberne Kir-cheugefäße nach Frankfurt verkaufen mußte, aufgebrachten und gezahlten Brandschatzung wurde dennoch das Residenzschloß abgebrannt und in den Häusern der Stiftsgeistlichen übel gehaust.
15, Ein Kaiser in Würzbnrg (1658).
Seitdem die Krönung der deutschen Könige zu Frankfurt üblich geworden war, zogen die von den Kurfürsten erwählten Habsburger auf der alten Heeresstraße, die von Wien über Regensburg, Nürnberg und Würzburg führte, zum Krönungsfeste. Infolgedessen erhielt die alte Bischofsstadt am Maine öfter kaiserliche Besuche, die uns von den Chronisten ausführlich geschildert werden.
Am ](v August ^658 kam Kaiser Leopold I. auf dem Rückwege von Frankfurt unter dem Donner der Geschütze in Würz bürg an. Bis an die Zeller Steige waren 5000 Mann vom Landesausschusse und einige hundert geworbene Soldaten in Parade aufgestellt. Die gesamte Geistlichkeit war dem Kaiser bis ans Zellertor entgegengegangen und begleitete den von da unter einem Himmel Reitenden in den Dom. Pom Tore an bis zum Dome waren die Bürger und die Garnison mit Musik und Fahnen zu beiden Seiten aufgestellt, die Straßen mit Blumen bestreut, die Häuser mit grünen Zweigen und Bäumen verziert. Als der Kaiser nach abgehaltenem Tedeum mit dem (Erzherzoge und dem Kurfürsten auf das Schloß fuhr, wurde ihm an der Greden von 20 Jungfrauen ein Kranz überreicht. Am folgenden Tage nach der Tafel besuchte der Kaiser eine theatralische Aufführung in der akademischen Aula, wo er bei seiner Ankunft von dem damaligen Domprediger mit einer lateinischen Rede empfangen wurde. Nach Beendigung der Vorstellung besah Leopold die neuerbaute Mainmühle diesseits und das neue Kinderhaus und die Schneid- und Papiermühle jenseits des Maines. Am ^3., nachmittags um 3 Uhr, verließ er Würzburg unter denselben (Ehrenbezeugungen wie beim (Einzuge und reiste noch bis Kitzingen.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: August Leopold_I. Zeller Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Würzbnrg Frankfurt Wien Regensburg Nürnberg Maine Frankfurt Maines Würzburg Kitzingen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— w —
lautes Burra auf die Opferwilligkeit der Würzburger aus und manche Träne des Dankes und der Rührung war geflossen.
Da die hiesige breite steinerne Brücke nicht ausreichte, batten die württembergischen Pioniere unterhalb Würzburg zwischen Talavera und der Mestendhalle mit erstaunlicher Schnelle eine Schiffbrücke geschlagen, über die lange Reihen von Truppen den ganzen Tag über gingen. Die wurtternbergische Kavallerie hatte sich vorher dicht daran eine Furt ausfindig gemacht und ritt durch den Fluß; derselben folgte ein Piehtransport schwimmend nach. Alles dies bot ein unvergleichlich kriegerisches Bild. Nachmittags trafen nun auch einige Divisionen bayerischer Truppen ein. Die Lebensrnittel und Getränke fingen gegen Abend an selten zu werden, mehrere Wirtschaften mußten gänzlich geschlossen werden. Nur wenige Truppen blieben hier, alle anderen zogen östlich, mit ihnen die Hauptquartiere des 7. und 8. Armeekorps, die das anderthalb Stunden von hier gelegene Rottendorf bezogen. Noch spät abends trafen Boten aus den aller Nahrungsmittel entblößten Ortschaften ein mit der Bitte um Per-abfolgung von Lebensrnitteln, doch konnte nur das Notdürftigste noch befriedigt werden. Abends kamen noch zahlreiche schwer verwundete Preußen hier an, welche sofort in Pflege genommen wurden; die Lateinschule, das Gymnasium und andere Schulen mußten zur Unterbringung, der Perwundeten plötzlich geräumt werden.
Am 27. )uli rückten die Preußen auf Würzburg vor. Oldenburger und preußische Batterien beschossen von Westen her die Festung Marienberg; die Bayern hatten auf der rechten Mainseite Geschütze bei dem Notkreuzhof und dem Schenkenturme aufgefahren. Bald schlugen die Flammen aus dem Zeughause der Festung. Pielc Waffen verbrannten. Auch in die Stadt fielen Geschosse. Tags darauf trat Waffenruhe ein.
Am 2. August besetzten die Preußen die rechtsmainische Stadt; Mainviertel und Feste blieben in bayerischen Bänden.
16. Der Friede.
V Der Art. ^ des Friedensvertrages lautete: Nachdem zur Wahrung strategischer und Perkehrsinteressen eine Grenzregulierung als erforderlich befunden worden ist, tritt Seine Majestät der König von Bayern das Bezirksamt Gersfeld und einen Bezirk um Orb sowie die zwischen Saatfeld und dem preußischen Landkreis Ziegenrück gelegene Enklave Kaulsdorf an Seine Majestät den König von Preußen ab. Die hohen Kontrahenten werden sofort nach dem Austausche der Ratifikationen des gegenwärtigen Pertrages Kommissarien ernennen, welche die Regulierung der Grenze vorzunehmen haben. Die Übergabe der vorgenannten Landesteile erfolgt innerhalb vier Wochen nach der Ratifikation dieses Pertrages.
Pon der Kriegskostenentschädigung im Betrage zu 30 Millionen Gulden müssen jo Millionen sofort, \o Millionen nach drei Monaten und die weiteren jo Millionen nach sechs Monaten bezahlt werden.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
165
fhrt werden. Wiederholt erhob man eine allgemeine Kopfftener, sogar eine Perckensteuer blieb nicht aus. Dennoch herrschte im kniglichen Schlosse immer Geldnot. Wenn nun auch das Volk unter den schweren Lasten seufzte, so liebte es den König trotzdem; denn es wute, da die Schuld weniger an ihm als an seinen schlimmen Ratgebern lag.
6. Sophie Charlotte. Die zweite Gemahlin Friedrichs I. hie Sophie Charlotte. Sie fand keinen Gefallen an den vielen Prunkfesten, sondern liebte schlichtes, einfaches Wesen. Allgemein rhmte man ihren scharfen Verstand und ihre Wibegierde. Am wohlsten fhlte sie sich in dem Schlosse zu Charlottenburg, das ihr der Gemahl hatte bauen lassen. Hier sammelte sie einen Kreis gelehrter Männer um sich, unter denen der Philosoph Leibniz der bedeutendste war. Da wurden Bcher gelesen, Bhnenstcke aufgefhrt, musikalische oder wissenschaftliche Vortrge angehrt oder ernste Gesprche gehalten. Sophie Charlotte wurde nicht mde zu fragen, soda Leibniz einmal von ihr sagte, sie wolle das Warum vom Warum wissen. Leider starb die liebenswrdige, geistvolle Frau schon im Alter von zweiunddreiig Jahren. Die Knigskrone hatte sie nur fnf Jahre getragen.
V. Anig Friedrich Wilhelm I* \7\5 bis <7^0.
1. Der sparsame Haushalter. Es war ein groes Glck fr das Landt da ihm gerade damals ein Herrscher wie Friedrich Wilhelm I. bescher, wurde. Er war in vielen Stcken das Gegenteil seines Vaters. Pracht und Glanz waren ihm von Jugend auf verhat. Kaum ein andrer Fürst ist einfacher, schlichter und sparsamer gewesen als der zweite preuische König.
Als er vom Sterbebette seines Vaters kam, verlangte er die Liste der Hofbeamten. Die meisten wurden entlassen; so blieben von hundert Kammerherrn nur zwlf. Die brigen erhielten ein geringeres Gehalt. der hundert Luxuspferde, viele prachtvolle Wagen und Snften befahl der König zu verkaufen; auch teure Mbel, Edelsteine und Perlen kamen unter den Hammer, mehrere knigliche Gebude und Grten wurden verpachtet. Auf seinem Tische duldete Friedrich Wilhelm nur brgerliche Gerichte. Den Kchenzettel lie er sich tglich vorlegen, und teure Speisen strich er ohne weiteres. Prunkvolle Gewnder waren ihm ein Greuel. Als Kronprinz hatte er einen seidenen Schlafrock, ein Geschenk seines Vaters, ins lodernde Kammfeuer geworfen. Als König trug er bald stets die schlichte Uniform. Die Percke verschwand, und an ihre Stelle trat der straffe Zopf. Im Arbeitszimmer des Herrschers sah man nur hlzerne Sthle und Bnke. Die glnzenden Feste am Berliner Hofe hrten auf. Schauspiel- und Opernhaus schloffen ihre Pforten.
Dieselbe Sparsamkeit, die der König in seinem eigenen Haushalt ein-fhrte, herrschte fortan auch im Staate. So tilgte er nicht nur die Schulden die sem Vater hinterlassen hatte, sondern sammelte auch einen Schatz von 27 Millionen Mark. Da man ihn hier und da einen Geizhals schalt machte ihn nicht irre. Ich wei wohl," sagte er, in Berlin und Dresden
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Extrahierte Personennamen: Sophie_Charlotte Friedrichs_I. Sophie_Charlotte Leibniz Sophie_Charlotte Leibniz Friedrich_Wilhelm_I* Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Berliner_Hofe Berlin
178
2. Sanssouci. Am liebsten weilte Friedrich auf dem Schlosse Sans-sonci, das er auf einem Weinberg bei Potsdam erbaut hatte. Sein Tage-werk war genau geordnet. Zehn Stunden widmete er den Staatsgeschften, vier dem Studium und der Schriftstellern. Am Abend ergtzte er sich erst an der Musik und dann an geistreicher Unterhaltung mit Freunden und Gelehrten. Zu dieser Tafelrunde gehrte auch der Franzose Voltaire.
Die Haushaltung Friedrichs war sehr einfach. Sie verlangte jhr-lich nicht mehr als 600000 Mark, während der Herzog von Wrttemberg
Schlo und Park Sanssouci.
auf ein einziges Fest doppelt soviel verwendete. Preußen," sagte der König einmal, ist ein armes Land; darum mssen seine Regenten sparsam sein."
Der Siebenjhrige Arieg. \756 bis 1(763.
1. Der Ausbruch des Kriegsbrandes. Maria Theresia konnte die verlorene Provinz nicht vergessen. So oft sie einen Schlesier sah, ging ihr ein Stich durchs Herz, und Trnen traten ihr in die Augen. Um jeden Preis wollte sie die Perle ihrer Krone" wiedergewinnen. Darum bereitete sie einen neuen Krieg vor und scheute keine Kosten, um ihr Heer zu vermehren und zu verbessern. Indes wute die kluge Frau wohl, da sie ohne fremde Hilfe ihr Ziel nicht erreichen knne. Sie sah sich also nach Bundesgenossen um. Zwei waren bald gefunden: Rußland und Sachsen; denn die Kaiserin Elisabeth von Rußland hate Friedrich glhend, weil er der ihren sitten-losen Lebenswandel spottete, und Sachsen sah mit Neid, wie Preußen hher und hher stieg, wollte zudem gerne die Scharte von Kesselsdorf auswetzen.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs Wrttemberg
Schlo Maria_Theresia Maria Theresia Elisabeth_von_Rußland Friedrich Friedrich
33. Lukas Cranach, der wittenberger Brgermeister und Maler :c. 101
lberg; da kniet er vor einem Felsen zwischen krppeligem Strauch-werk. Er wird gekreuzigt; da erhebt sich neben dem Kreuze eine mchtige Tanne. Deutschland ist das Land der Burgen. Hier dichtete Luther Ein' feste Burg ist unser Gott", und Richard Wagner Auf Bergeshhe die Gtterburg, prunkvoll prangt der prchtige Bau". So blicken auch bei Cranach fast auf jedem Bilde Burgen mit altersgrauen Trmen aus dem dunklen Grn der Tannen hervor. Zackige Felsen erheben sich, ein Fuhrmann mit seinem Last-wagen, ein Landsknecht mit Hellebarde kommt auf dem gewundenen Wege daher; fichtenbewaldete Hhen, sonnige Wiesen, strohgedeckte Bauernhuser, eine morsche Brcke der einen rauschenden Bergslu: das sind Gegenstnde in Cranachs Landschaften.
3. Cranach und die schsischen Kurfrsten. Lukas Cranach war Hofmaler der drei letzten Kurfrsten ernestinischer Linie. Diese waren stolz darauf, einen solchen Knstler an ihrem Hofe zu haben, und prunkten gern mit ihm. Zu allen wichtigen Versammlungen und Zusammenknften mute er sie begleiten, und auch auf ihren Jagden war er gewhnlich ihr Gast. Besonders innig war sein Verhltnis zu Johann Friedrich, dem letzten Kurfrsten. Als dieser vom Kaiser gefangen genommen war, erbat er sich die Erlaubnis, ihm im Gefngnis Gesellschaft leisten zu drfen. Er verlie nun Wittenberg fr immer und reiste nach Innsbruck in die Gefangen-schast zu seinem Herrn. Drei Jahre blieb er dort und suchte ihm die Langeweile zu vertreiben. Und als Johann Friedrich 1552 die Freiheit erhielt, sa Cranach mit ihm im Reisewagen, um sich nach Weimar zu begeben. Hier blieb er, und hier ist er 1553 im 81. Lebensjahre gestorben. Sein Grabmal ist hier noch zu sehen.
4. Cranachs Werke. Seine Hauptwerke befinden sich in den groen Museen und Gemldegalerien von ganz Europa, in Berlin, Braunschweig, Breslau, Budapest, Dresden, Kopenhagen, London, Petersburg, Wien. In unserer Heimat und in unserer nheren Umgebung finden sich Bilder von ihm: in der Schlo-kirche zu Mausfeld ein Altarbild: Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung; im Dom zu Merseburg: ein Altarwerk, die Kreuzigung; im Dom zu Erfurt: Verlobung der Katharina; in der Marienkirche zu Halle: ein Marienaltar; in der Marien-kirche zu Torgau: die 14 Nothelfer; in der Wenzelskirche zu Naumburg: Jesus und die Kindlein und Anbetung der Könige; in der Blasiikirche zu Nordhausen: Ecce horno (Christuskopf mit der Dornenkrone); in dem Museum zu Gotha: Urteil des Paris; auf der Beste zu Koburg: Lukretia; im Dom zu Meien: Ecce homo; auf der Wartburg: Luthers Eltern; im Museum zu Weimar: Sibylle von Cleve als Braut (des Kurfrsten Johann Friedrich); in der Stadtbibliothek zu Leipzig: Luther als Junker Jrg.
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