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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 19

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 19 sätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf dein Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde 'Wdanchtljon ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Knrfürsten Friedrich des Welsen und Johann des Beständigen. Das Nathans und die Stadtkirche sind bemerkenswert dnrch berühmte Gemälde von Lnkas Cranach. Sein früheres Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Bor dem Elsterlore hat man anch die Stelle, wo Luther am 10. 12. 1520 die päpstliche Bulle verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen Augnsliner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar. Luther- und Melanchthondenkmal aus dem Marktplatze in Wittenberge Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar; die Bewohner wandten sich daher^ hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht die Wollmaren- und Tuchfabrikation. Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabrikeu, Braunkohleil- und Bergmehlgruben. Das alte Schloß, in dem Luther und Mclanchthon gern und oft weilten, dient jetzt als Strafanstalt. Roullll (11), d. h. die Stadt in der Rossel-Ane. Die fruchtbare Umgebung wies die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage au der Elbe und drei Eisen- bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin. Die nahen Waldungen veranlaßten die Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel- ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind die Schiffbauerei (Werft) und der Peiroleumhafen, die Zitronensäure- und die ^trontianfabrik. (Die Strontianfalze finden bei der Reinignng des Zuckers und bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt häufig die herzogliche Familie Wohnung. 2*

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 33

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 33 1'ätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf dem Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde Melanchthon ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Kurfürsten Friedrich des Weisen und Johann des Beständigen. Das Rathaus und die Stadlkirche sind bemerkenswert durch berühmte Gemälde von Lukas Cranach. Sein früheres Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Vor dem Elsterlore hat man auch die Stelle, wo Luther am 10.12. 1520 die päpstliche Bnlle verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen Augnstiner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar. Neue Photograph. Gesellschaft A.-G., Steglitz-Berlin. Luther- und Melanchthondenkmal auf dem Marktplatze in Wittenberg. Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar- die Bewohner waudten sich daher hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht die Wollwaren- und Tuchfabrikation- Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabriken, Brannkohlen- und Bergmehlgruben. Das alte Schloß, in dem Luther und Melanchthon gern und oft weilten, dient jetzt als Strafanstalt. Roßlau (ll), d. h. die Stadt in der Rossel-Aue. Die fruchtbare Umgebung wies die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage an der Elbe und drei Eisen- bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin.. Die nahen Waldungen veranlaßten die Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel- ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind die Schiffbauern (Werft) und der Petroleumhafen, die Zitronensäure- und die Strontiansabrik. (Die Strontiansalze finden bei der Reinigung des Zuckers und bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt häufig die herzogliche Familie Wohnung. Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 3

3. Die Heimat - S. 157

1899 - Leipzig : Degener
— 157 — a) Die Großstadt Braunschweig. 1. Das Bild der Stadt: Braunschweig soll nach der Sage schon im 9. Jahrhundert von einem Bruno gegründet sein, dessen Name iu der Stadt- benennuug uoch fortlebt ibruuswyk, Brunswich — vom althochd. wich = Flecken —). Die Stadt ist eigentlich, wie auch München, ein Werk Heinrichs des Löwen, der dieselbe befestigte und mit Vorrechten ausstattete. Juuerhalb der alten Befestigungswerke, welche jetzt in Promenaden umgewandelt sind, dehnt sich die Stadt aus, die von mehreren Armen der Oker umschlossen wird. In ihrer Entwicklung blieb sie hinter Hannover und Magdeburg zurück; erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ist sie in die Reihe der Großstädte eingerückt (115 000 Einwohner). In dem Bilde der Stadt zeigt sich eine glanzvolle Vergangenheit: hochgiebelige alte Bürgerhäuser, das Altstadt-Rathaus Burg Dankwarderode in Braunschweig. (ein prachtvoller gotischer Bau), zahlreiche Renaissance-Bauten (Gewandhaus :c.), stolze Kirchen geben der Stadt das eigenartige Gepräge und reden von dem Reichtum ihrer Bewohner. Das Residenzschloß ist ein neuerer Bau. ^ Nebeu dem herrlichen Dome steht die jetzt restaurierte Burg Dankwarderode, welche der <^age nach von einem Dankwarth gegründet wurde (s. Bild!). Ihre ersten Bestandteile rühren noch aus der Zeit Heinrichs des Löwen her. Das gewaltige Baudenkmal ist ein Seitenstück zu dem altberühmten Kaiserhaus in Goslar. Die Wandgemälde im Untergeschoß stellen dar: Zeit, Erde, die Tierkreise, die Arbeiten der 12 Monate, die 4 Kardinaltugenden (Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung). Im Obergeschoß, dem Festsaal und der Kemenate, sind Bilder aus dem Leben und der Zeit Heinrichs des Löwen.

4. Die Heimat - S. 103

1899 - Leipzig : Degener
— 103 - Erbo.*) Daraus entstand der Name Erfurt. Diese Stadt verdankt ihre Bedeutung der Lage im Herzen Thüringens in der Mitte der südthüringischen Handelsstraße an der Stelle^, wo nicht nur von Ost nach West, sondern auch von Nord nach Siid durch die Gera natürliche Straßenzüge vorgezeichnet waren. Diese günstige Lage an Verkehrs- und Heeresstraßen sichert Ersnrt den Vor- rang unter den Nachbarstädten Thüringens. Erfurts Geschichte. Schon Bonifatius fand hier eine befestigte Niederlassung der Thüringer vor. Derselbe gründete ein Bistum, welches mit dem Mainzer vereinigt wurde. Zur Zeit Karls des Großen war der Ort ein wichtiger Handelsplatz, der namentlich im 13. Jahrhundert zu hoher Blüte gelangte; von hervorragender Bedeutung war der Waidhandel bis zum 17. Jahrhundert, in welcher Zeit die Einführung des Jndigos den Airbau der für die Blaufärberei einst so wich- tigen Waidpflanze zum Erliegen brachte. Die große Verkehrsstraße war die Veranlassung, daß Heeresmassen durch diese Gegenden zogen, hier zusammentrafen und Fürsten ihre Zusammenkünfte in Erfurt abhielten. So hielt Heinrich I. 936 hier seinen letzten Reichstag. 1181 war hier der denkwürdige Reichstag, ans welchem sich Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen dem Kaiser- Friedrich l. unterwarf. Im Jahre 1289 hielt Rndolf von Habsburg in Erfurt einen Reichstag, um dem Faustrecht jm. Thüringen zu steuern. So kam diese Stadt zu Reichtum und Ansehen. Im 14. Jahrhundert war sie so wohlhabend, daß sie aus eigenen Mitteln eine Universität gründen konnte (1378—92), welche bald eine der berühmtesten und besuchtesten Stätten der Wissenschaft ward; auch Martin Luther besuchte sie. Die religiösen Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts, unter denen Erfurt viel zu leiden hatte, bedingten den Rückgang der Stadt. Im Anfange des 19. Jahrhunderts wurde Erfurt preußisch. Bis 1874 war die Stadt in ihrer Weiterentwickelung durch die alte Umwallnng gehindert. Seit jener Zeit aber, in welcher die Befestigungswerke fielen, hat die Stadt gewaltig an Umfang zugenommen, so daß ihre Einwohnerzahl 1885 schon 58 400 und 1895: 78 200 betrug; somit ist jetzt Erfurt hart an die Grenze der Großstädte herangerückt. Erfurts Sehenswürdigkeiten: Das äußere Ansehen mit den vielen Türmen und Türm- chen, die von dem Dome und der Severikirche überragt werden, und den 2 ehemaligen Eitadellen ist durchaus mittelalterlich und imposant. Diese beiden Eitadellen, noch jetzt hervorstechende Punkte, sind der dicht am Dome liegende Petersberg und die höhäe, vou der Stadt entferntere Eyriaks- bnrg (ehemals ein Kloster). Das merkwürdigste Gebäude und die erste Zierde der Stadt ist der Dom, die katholische Hauptkirche, die sich unweit des Petersberges neben der kath. Severikirche erhebt (s. Abbildung); zu beiden Kirchen steigt man vom schönen Friedrich-Wilhelmsplatze ans 48 breiten, steinernen Stufen hinauf, von denen der frühere Name des Platzes „Vor den Graden" (Stufen) herrührt. Der schönste Teil des Domes ist der im 14. Jahrhundert gebaute Chor. Kein Pfeiler trägt das große, hohe Gewölbe. Auf dem sehr starken Turme des Domes, welcher um den Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut wurde, befindet sich die berühmte große Glocke (Maria gloriosa), eine der größten in Deutschland, 9,5 m im Umfang haltend, 3 m hoch, 15 cm dick und mit dem 11 Etr. schweren Klöppel und dem übrigen Eisenwerk 300 Etr. wiegend. Das Innere des Domes ist geschmackvoll und würdig. Zugleich erinnert derselbe lebhast an den Apostel Deutsch- lauds, der an seiner Stelle das christliche Heilszeichen des Kreuzes aufpflanzte. Noch wird hier am Sonntag nach dem 5. Juni sein Todestag feierlich begangen, und die Kirche rühmt sich, die Leiber zweier Heiligen, Eobanus und Adelarius, die mit Bonifatius bei Dokkum den Märtyrertod starben, zu besitzen. Auf dem Friedrich-Wilhelmsplatze steht ein großer Obelisk mit Medaillon zum Andenken an den letzten Kurfürsten von Mainz, Friedrich Karl Joseph von Erthal. Evangelische Kirchen sind die Predigerkirche, die Augustinerkirche bei dem ehemaligen Augustinerkloster, in das sich Luther aus der Angst der Welt 1505 begab. Unter dem Namen Martinsstift ist letzteres jetzt ein Waisenhaus. Luthers Zelle ist im alten Zustande erhalten. Man sieht hier seinen Tisch und <-tuhl, sein Reiseschreibzeug, eine Bibel mit handschriftlichen Bemerkungen von Luther und Me- lanchthon. Unter den übrigen Gebäuden verdienen das Regierungsgebände, das neue Rathaus, die Wage oder das Kaufhaus je., sowie Kasernen und andere militärische Gebäude Beachtung. Erfurt ist der Sitz der Regierung, eines laudrätlichen Amts für den Landkreis Erfurt, eiues Amts- und Landgerichts ?e. Hier befinden sich viele gute Schulanstalten, Fabriken in Woll-, Baumivoll-, und Strumpfwaren nebst Spinnereien, Eisengießereien und Maschinenfabriken, eine kaiserliche Ge- Wehrfabrik ze. *) Vielleicht an der Furtmühle, die heute mitten in Erfurt liegt. — Der Name Erfurt kauu anch unter Wegfall des „G" aus Gerfurt entstanden sein — Furt an der Gera.

5. Die Heimat - S. 128

1899 - Leipzig : Degener
— 128 Westlich von Belgern liegt Schildau oder Schilda (Iv4). Hier wurde ©neifenau*) geboren, als sein Nater, der österreichischer Hauptmann war, während des 7 jährigen Krieges hier stand. (Der Volkswitz schrieb früher deu Bewohnern, wie den Schöppenstedtern it. ct., allerlei lächerliche Streiche zu. et. Lesebuch: „Die Schildbürger".) Sich gegenüber liegen die alte Sorbenstadt Dommitzsch (1^) an der linken, Prettin (l3/.») an der rechten Elbseite. Bei der letzteren Stadt ist Schloß Lichtenburg, wo 1520 Luther und Melanchthon mit dem päpstlichen Legaten Miltitz zusammen- kamen. Jetzt ist es eine Strafanstalt. — Das Schloß in dem Flecken Annaburg (früher Lochau), von Anna, der Gemahlin des Kurfürsten August I. erbaut, ist jetzt ein Militärknabeninstitut, in dem 400 Söhne von Militärpersonen vom 10. bis 15. Jahre erzogen und unterrichtet werden. Ungefähr der 4. Teil bleibt bis zum 18. Jahre in der Anstalt, und diese werden zu Unteroffizieren oder Musikern für die Armee ausgebildet. — Auf der nahen Annaburger oder Lochauer Heide wurde 1547 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen nach der Schlacht bei Mühlberg gefangen genommen. d) Wittenberg (16'/2)**) ist eine Brückenstadt und wächst über die zum Teil abgetragenen Befestigungswerke hinaus. Die Stadt hat eine ruhmreiche Vergangenheit. Sie war Residenz der Kurfürsten von Sachsen und zugleich Universitätsstadt; als solche wurde sie durch Luther und Melanchthon der Ausgangspunkt der Reformation in Teutschland. Als aber 1547 die Kurwürde auf die albertinifche Linie des sächsischen Hauses überging, gab Wittenberg seinen hauptstädtischen Ruhm an Dresden ab, dazu verlor es 1815 seine Universität, die mit der zu Halle vereinigt wurde. An die einstige Bedeutung erinnert ein Blick auf nebenstehendes Bild. Rechts steht neben dem Marktplatze das alte Rathaus, in dem außer mehreren historischen Merkwürdigkeiten die bildliche Darstellung der 10 Gebote von Lukas Cranach, dem Maler der Reformationszeit, zugleich Apotheker und Bürgermeister zu Wittenberg, aufbewahrt wird. Auf dem Markte stehen die Statuen Luthers von Schadow und Melanchthons von Drake. An der Thür der schönen Schloßkirche liest man die in Erz gegrabenen 95 Thesen Luthers. Die Kirche selbst enthält die Grabstätten Luthers, Melanchthons, Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen. *) Gneisenau (geb. 1760) war einer der bedeutendsten Helden des deutschen Befreiungs- krieges und einer der größten Staatsmänner jener Zeit. Er starb 1831 zu Posen an der Eholera. **) Die Entstehung verdankt Wittenberg wahrscheinlich den Flämingern, die den Crt nach den aufgeschwemmten Sandschichten an der Elbe Witt — Weißberg oder Weißburg nannten. Ahn- lich bei Wittenberge (im Rgbz. Potsdam). V: t: 100000a. Das £and au der Elbe und Schwarzen Elster im Bezirk Merseburg.

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 62

1914 - München : Oldenbourg
— 62 — Abgeordneten der Stadt bleich und zitternd zu Füßen und flehten um Nachlaß. (Er aber erwiderte, wie solche Bitten und Fußfall ganz unnötig seien, das Geld sollten sie erlegen, und wo dies nicht bis den 8. des Abends 7 Uhr geschehen sei oder Geisel hiefür und zwar vier Personen von der Geistlichkeit und dem Adel, vier vom Rate und vier von der Gemeinde gestellt werden, wurde er alsbald das Schloß, die Stadt und alle umliegenden Flecken in lichte Flammen stellen." Ungeachtet der von der Stadt und dem Stifte, das viele silberne Kir-cheugefäße nach Frankfurt verkaufen mußte, aufgebrachten und gezahlten Brandschatzung wurde dennoch das Residenzschloß abgebrannt und in den Häusern der Stiftsgeistlichen übel gehaust. 15, Ein Kaiser in Würzbnrg (1658). Seitdem die Krönung der deutschen Könige zu Frankfurt üblich geworden war, zogen die von den Kurfürsten erwählten Habsburger auf der alten Heeresstraße, die von Wien über Regensburg, Nürnberg und Würzburg führte, zum Krönungsfeste. Infolgedessen erhielt die alte Bischofsstadt am Maine öfter kaiserliche Besuche, die uns von den Chronisten ausführlich geschildert werden. Am ](v August ^658 kam Kaiser Leopold I. auf dem Rückwege von Frankfurt unter dem Donner der Geschütze in Würz bürg an. Bis an die Zeller Steige waren 5000 Mann vom Landesausschusse und einige hundert geworbene Soldaten in Parade aufgestellt. Die gesamte Geistlichkeit war dem Kaiser bis ans Zellertor entgegengegangen und begleitete den von da unter einem Himmel Reitenden in den Dom. Pom Tore an bis zum Dome waren die Bürger und die Garnison mit Musik und Fahnen zu beiden Seiten aufgestellt, die Straßen mit Blumen bestreut, die Häuser mit grünen Zweigen und Bäumen verziert. Als der Kaiser nach abgehaltenem Tedeum mit dem (Erzherzoge und dem Kurfürsten auf das Schloß fuhr, wurde ihm an der Greden von 20 Jungfrauen ein Kranz überreicht. Am folgenden Tage nach der Tafel besuchte der Kaiser eine theatralische Aufführung in der akademischen Aula, wo er bei seiner Ankunft von dem damaligen Domprediger mit einer lateinischen Rede empfangen wurde. Nach Beendigung der Vorstellung besah Leopold die neuerbaute Mainmühle diesseits und das neue Kinderhaus und die Schneid- und Papiermühle jenseits des Maines. Am ^3., nachmittags um 3 Uhr, verließ er Würzburg unter denselben (Ehrenbezeugungen wie beim (Einzuge und reiste noch bis Kitzingen.

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 184

1914 - München : Oldenbourg
— w — lautes Burra auf die Opferwilligkeit der Würzburger aus und manche Träne des Dankes und der Rührung war geflossen. Da die hiesige breite steinerne Brücke nicht ausreichte, batten die württembergischen Pioniere unterhalb Würzburg zwischen Talavera und der Mestendhalle mit erstaunlicher Schnelle eine Schiffbrücke geschlagen, über die lange Reihen von Truppen den ganzen Tag über gingen. Die wurtternbergische Kavallerie hatte sich vorher dicht daran eine Furt ausfindig gemacht und ritt durch den Fluß; derselben folgte ein Piehtransport schwimmend nach. Alles dies bot ein unvergleichlich kriegerisches Bild. Nachmittags trafen nun auch einige Divisionen bayerischer Truppen ein. Die Lebensrnittel und Getränke fingen gegen Abend an selten zu werden, mehrere Wirtschaften mußten gänzlich geschlossen werden. Nur wenige Truppen blieben hier, alle anderen zogen östlich, mit ihnen die Hauptquartiere des 7. und 8. Armeekorps, die das anderthalb Stunden von hier gelegene Rottendorf bezogen. Noch spät abends trafen Boten aus den aller Nahrungsmittel entblößten Ortschaften ein mit der Bitte um Per-abfolgung von Lebensrnitteln, doch konnte nur das Notdürftigste noch befriedigt werden. Abends kamen noch zahlreiche schwer verwundete Preußen hier an, welche sofort in Pflege genommen wurden; die Lateinschule, das Gymnasium und andere Schulen mußten zur Unterbringung, der Perwundeten plötzlich geräumt werden. Am 27. )uli rückten die Preußen auf Würzburg vor. Oldenburger und preußische Batterien beschossen von Westen her die Festung Marienberg; die Bayern hatten auf der rechten Mainseite Geschütze bei dem Notkreuzhof und dem Schenkenturme aufgefahren. Bald schlugen die Flammen aus dem Zeughause der Festung. Pielc Waffen verbrannten. Auch in die Stadt fielen Geschosse. Tags darauf trat Waffenruhe ein. Am 2. August besetzten die Preußen die rechtsmainische Stadt; Mainviertel und Feste blieben in bayerischen Bänden. 16. Der Friede. V Der Art. ^ des Friedensvertrages lautete: Nachdem zur Wahrung strategischer und Perkehrsinteressen eine Grenzregulierung als erforderlich befunden worden ist, tritt Seine Majestät der König von Bayern das Bezirksamt Gersfeld und einen Bezirk um Orb sowie die zwischen Saatfeld und dem preußischen Landkreis Ziegenrück gelegene Enklave Kaulsdorf an Seine Majestät den König von Preußen ab. Die hohen Kontrahenten werden sofort nach dem Austausche der Ratifikationen des gegenwärtigen Pertrages Kommissarien ernennen, welche die Regulierung der Grenze vorzunehmen haben. Die Übergabe der vorgenannten Landesteile erfolgt innerhalb vier Wochen nach der Ratifikation dieses Pertrages. Pon der Kriegskostenentschädigung im Betrage zu 30 Millionen Gulden müssen jo Millionen sofort, \o Millionen nach drei Monaten und die weiteren jo Millionen nach sechs Monaten bezahlt werden.

8. Deutsche Geschichte - S. 165

1912 - Halle a.S. : Schroedel
165 fhrt werden. Wiederholt erhob man eine allgemeine Kopfftener, sogar eine Perckensteuer blieb nicht aus. Dennoch herrschte im kniglichen Schlosse immer Geldnot. Wenn nun auch das Volk unter den schweren Lasten seufzte, so liebte es den König trotzdem; denn es wute, da die Schuld weniger an ihm als an seinen schlimmen Ratgebern lag. 6. Sophie Charlotte. Die zweite Gemahlin Friedrichs I. hie Sophie Charlotte. Sie fand keinen Gefallen an den vielen Prunkfesten, sondern liebte schlichtes, einfaches Wesen. Allgemein rhmte man ihren scharfen Verstand und ihre Wibegierde. Am wohlsten fhlte sie sich in dem Schlosse zu Charlottenburg, das ihr der Gemahl hatte bauen lassen. Hier sammelte sie einen Kreis gelehrter Männer um sich, unter denen der Philosoph Leibniz der bedeutendste war. Da wurden Bcher gelesen, Bhnenstcke aufgefhrt, musikalische oder wissenschaftliche Vortrge angehrt oder ernste Gesprche gehalten. Sophie Charlotte wurde nicht mde zu fragen, soda Leibniz einmal von ihr sagte, sie wolle das Warum vom Warum wissen. Leider starb die liebenswrdige, geistvolle Frau schon im Alter von zweiunddreiig Jahren. Die Knigskrone hatte sie nur fnf Jahre getragen. V. Anig Friedrich Wilhelm I* \7\5 bis <7^0. 1. Der sparsame Haushalter. Es war ein groes Glck fr das Landt da ihm gerade damals ein Herrscher wie Friedrich Wilhelm I. bescher, wurde. Er war in vielen Stcken das Gegenteil seines Vaters. Pracht und Glanz waren ihm von Jugend auf verhat. Kaum ein andrer Fürst ist einfacher, schlichter und sparsamer gewesen als der zweite preuische König. Als er vom Sterbebette seines Vaters kam, verlangte er die Liste der Hofbeamten. Die meisten wurden entlassen; so blieben von hundert Kammerherrn nur zwlf. Die brigen erhielten ein geringeres Gehalt. der hundert Luxuspferde, viele prachtvolle Wagen und Snften befahl der König zu verkaufen; auch teure Mbel, Edelsteine und Perlen kamen unter den Hammer, mehrere knigliche Gebude und Grten wurden verpachtet. Auf seinem Tische duldete Friedrich Wilhelm nur brgerliche Gerichte. Den Kchenzettel lie er sich tglich vorlegen, und teure Speisen strich er ohne weiteres. Prunkvolle Gewnder waren ihm ein Greuel. Als Kronprinz hatte er einen seidenen Schlafrock, ein Geschenk seines Vaters, ins lodernde Kammfeuer geworfen. Als König trug er bald stets die schlichte Uniform. Die Percke verschwand, und an ihre Stelle trat der straffe Zopf. Im Arbeitszimmer des Herrschers sah man nur hlzerne Sthle und Bnke. Die glnzenden Feste am Berliner Hofe hrten auf. Schauspiel- und Opernhaus schloffen ihre Pforten. Dieselbe Sparsamkeit, die der König in seinem eigenen Haushalt ein-fhrte, herrschte fortan auch im Staate. So tilgte er nicht nur die Schulden die sem Vater hinterlassen hatte, sondern sammelte auch einen Schatz von 27 Millionen Mark. Da man ihn hier und da einen Geizhals schalt machte ihn nicht irre. Ich wei wohl," sagte er, in Berlin und Dresden

9. Deutsche Geschichte - S. 178

1912 - Halle a.S. : Schroedel
178 2. Sanssouci. Am liebsten weilte Friedrich auf dem Schlosse Sans-sonci, das er auf einem Weinberg bei Potsdam erbaut hatte. Sein Tage-werk war genau geordnet. Zehn Stunden widmete er den Staatsgeschften, vier dem Studium und der Schriftstellern. Am Abend ergtzte er sich erst an der Musik und dann an geistreicher Unterhaltung mit Freunden und Gelehrten. Zu dieser Tafelrunde gehrte auch der Franzose Voltaire. Die Haushaltung Friedrichs war sehr einfach. Sie verlangte jhr-lich nicht mehr als 600000 Mark, während der Herzog von Wrttemberg Schlo und Park Sanssouci. auf ein einziges Fest doppelt soviel verwendete. Preußen," sagte der König einmal, ist ein armes Land; darum mssen seine Regenten sparsam sein." Der Siebenjhrige Arieg. \756 bis 1(763. 1. Der Ausbruch des Kriegsbrandes. Maria Theresia konnte die verlorene Provinz nicht vergessen. So oft sie einen Schlesier sah, ging ihr ein Stich durchs Herz, und Trnen traten ihr in die Augen. Um jeden Preis wollte sie die Perle ihrer Krone" wiedergewinnen. Darum bereitete sie einen neuen Krieg vor und scheute keine Kosten, um ihr Heer zu vermehren und zu verbessern. Indes wute die kluge Frau wohl, da sie ohne fremde Hilfe ihr Ziel nicht erreichen knne. Sie sah sich also nach Bundesgenossen um. Zwei waren bald gefunden: Rußland und Sachsen; denn die Kaiserin Elisabeth von Rußland hate Friedrich glhend, weil er der ihren sitten-losen Lebenswandel spottete, und Sachsen sah mit Neid, wie Preußen hher und hher stieg, wollte zudem gerne die Scharte von Kesselsdorf auswetzen.

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 101

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
33. Lukas Cranach, der wittenberger Brgermeister und Maler :c. 101 lberg; da kniet er vor einem Felsen zwischen krppeligem Strauch-werk. Er wird gekreuzigt; da erhebt sich neben dem Kreuze eine mchtige Tanne. Deutschland ist das Land der Burgen. Hier dichtete Luther Ein' feste Burg ist unser Gott", und Richard Wagner Auf Bergeshhe die Gtterburg, prunkvoll prangt der prchtige Bau". So blicken auch bei Cranach fast auf jedem Bilde Burgen mit altersgrauen Trmen aus dem dunklen Grn der Tannen hervor. Zackige Felsen erheben sich, ein Fuhrmann mit seinem Last-wagen, ein Landsknecht mit Hellebarde kommt auf dem gewundenen Wege daher; fichtenbewaldete Hhen, sonnige Wiesen, strohgedeckte Bauernhuser, eine morsche Brcke der einen rauschenden Bergslu: das sind Gegenstnde in Cranachs Landschaften. 3. Cranach und die schsischen Kurfrsten. Lukas Cranach war Hofmaler der drei letzten Kurfrsten ernestinischer Linie. Diese waren stolz darauf, einen solchen Knstler an ihrem Hofe zu haben, und prunkten gern mit ihm. Zu allen wichtigen Versammlungen und Zusammenknften mute er sie begleiten, und auch auf ihren Jagden war er gewhnlich ihr Gast. Besonders innig war sein Verhltnis zu Johann Friedrich, dem letzten Kurfrsten. Als dieser vom Kaiser gefangen genommen war, erbat er sich die Erlaubnis, ihm im Gefngnis Gesellschaft leisten zu drfen. Er verlie nun Wittenberg fr immer und reiste nach Innsbruck in die Gefangen-schast zu seinem Herrn. Drei Jahre blieb er dort und suchte ihm die Langeweile zu vertreiben. Und als Johann Friedrich 1552 die Freiheit erhielt, sa Cranach mit ihm im Reisewagen, um sich nach Weimar zu begeben. Hier blieb er, und hier ist er 1553 im 81. Lebensjahre gestorben. Sein Grabmal ist hier noch zu sehen. 4. Cranachs Werke. Seine Hauptwerke befinden sich in den groen Museen und Gemldegalerien von ganz Europa, in Berlin, Braunschweig, Breslau, Budapest, Dresden, Kopenhagen, London, Petersburg, Wien. In unserer Heimat und in unserer nheren Umgebung finden sich Bilder von ihm: in der Schlo-kirche zu Mausfeld ein Altarbild: Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung; im Dom zu Merseburg: ein Altarwerk, die Kreuzigung; im Dom zu Erfurt: Verlobung der Katharina; in der Marienkirche zu Halle: ein Marienaltar; in der Marien-kirche zu Torgau: die 14 Nothelfer; in der Wenzelskirche zu Naumburg: Jesus und die Kindlein und Anbetung der Könige; in der Blasiikirche zu Nordhausen: Ecce horno (Christuskopf mit der Dornenkrone); in dem Museum zu Gotha: Urteil des Paris; auf der Beste zu Koburg: Lukretia; im Dom zu Meien: Ecce homo; auf der Wartburg: Luthers Eltern; im Museum zu Weimar: Sibylle von Cleve als Braut (des Kurfrsten Johann Friedrich); in der Stadtbibliothek zu Leipzig: Luther als Junker Jrg.
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