14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme,
die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind.
C. Schätze in der Tiefe.
Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft
wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf
(Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für
die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau)
oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar).
Steinbruch von Gommern und Plötzky.
Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln,
Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause
angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche
Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man
an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel-
steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend.
Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus
Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus
einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte
und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte.
Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große
Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Ortskunde. 37
Beim Dorfe Steinfeld liegt das größte altmärkische Hünengrab.
An der Elbe. Tangermünde (4)? Zuckerfabriken und -Raffinerien, Schiffbau,
Schiffahrt, Fischerei, Handel mit Getreide, Holz und Kohlen. Baudenkmäler:
Schloß, Rathaus und Stadttore, Stephanskirche.
Tangerhütte: Eisengießerei.
Dorf Buch: Stammsitz des treuen Ratgebers Ottos Iv. Weil Buch ehemals
ein Flecken war, hat es einen Roland.
Könnigde: Das Gut gehörte Joachim Hennigs von Treffenfeld. Er mar
ein kühner Feldherr des großen Kurfürsten (Fehrbellin).
Arncburg (2), d. h. Adlerburg. Fabrik: Zucker. Schiffahrt. Haudel mit
Getreide.
Arbeitsraum einer Töpferei in Nenhaldensleben.
Werben, d. h. Ort zwischen den Weiden, in der fruchtbaren Wische. Schiff-
fahrt. Getreidehandel. Baudenkmäler: St. Johanniskirche (Marienaltar, kostbarer
Abendmahlskelch, Glasmalereien).
An der Ähre. Calvörde (2).
Nenhaldensleben (11). Fabriken: Handschuhe, Stärke, Malzkaffee, Wagen,
Dampsmahl- und Sägemühlen. Wollspinnereien.
Am meisten sind die Töpfereien vertreten. Der bessere Ton wird aus
anderen Gegenden bezogen und auf dem Wasserwege und der Eisenbahn befördert.
Unser Bild führt uns in eine solche Töpferei. In dem Arbeitsraume sehen
wir an den Töpferscheiben, die durch Dampf getrieben werden, vier Töpfer, die
mit dem Formen von Tellern beschäftigt sind. Hinter den Töpfern stehen anf
kleinen Tischen je zwei große Tonzylinder, die ans geschlämmtem und geknetetem
Tone geformt worden sind. Mittels eines dünnen Drahtes schneidet jeder von
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Steinfeld Baudenkmäler Ottos Roland Könnigde Joachim_Hennigs_von_Treffenfeld Baudenkmäler
Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Das Flachland. 49
getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die
Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die
sich int Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln
und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalz lag er
haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die
Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen
zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit
entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in
Staßsurt, Egeln und Oschersleben.
Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt-
schaft, für die Zuckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden,
so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten
elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land-
Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Dresch- und Häcksel-
Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte
ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr
usw. Die Bedingungen für die Einrichtung von Fabriken
waren vorhanden. Aus den nahen Braunkohlengruben holte man
die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht fo teuer
waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe-
ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen.
So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt
bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West-
elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten
führen!)
4. Bewohner der Börde.
a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, fo
merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte
Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhos. Durch den
schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den
Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das
zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt.
Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt-
schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts
von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der
Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit
Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die
schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An
den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine
und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden.
In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange
Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und
Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche
Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen,
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 4
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Das Flachland. 121
Wer diese nicht kann finden, muß Besen binden." (Umgegend von Trebnitz.)
Heiden und große Kiefernwaldungen, hier und da auch Eichen, ja Buchen
(Jerichowsche Schweiz) bedecken ihn. Die Oberschlesische Platte, die in
der Tiefe Muschelkalk und unter diesem unermeßliche Schätze an Blei-,
Zink-, Eisenerzen und Steinkohlen birgt, ist das bedeutungsvollste Stück.
(Bergbau und Industrie.) Als besonders merkwürdig muß der Teil links
von der Oder bis zum Bober bezeichnet werden. Von der Hauptkette
zweigt sich hier mehr nördlich eine Erhebung ab, die als D a l k a u -
Grünberger Landrücken bezeichnet wird. Ihre Höhen tragen an-
mutige Weingärten. Grünberg ist der Mittelpunkt einer Weinzone, die
von den Städten Sorau. Sagau, Züllichau, Bonist und Wöllstein begrenzt
wird. Zwar ist der Grünberger Wein noch eine beliebtere Zielscheibe
des Spottes als der von Jena, dennoch ist er besser als sein Ruf.
Namentlich in neuerer Zeit hat hier der Weinbau einen großen Auf-
fchwung genommen. Die „Grünberger" dienen hauptsächlich als Verschnitt-
weine. Mit dieser Weinzone erreicht die Weingrenze ihren nördlichsten
Punkt.
Ii. Das Flachland.
a) I m allgemeinen.
Das große Flachland, das sich zwischen dem Nördlichen und dem Südlichen
Höhenzug und zwischen dem Rhein (W-) und der Weichsel (O-) ausbreitet, ist eine
gewaltige Ebene. Das breite Elbtal scheidet sie in ein großes östliches und ein
kleineres westliches Stück. Die größte Längenausdehnung hat das Deutsche
Tiefland von O- nach W (1150 km), die größte Breite zwischen Oderberg und
Roxhöst an der Ostsee (450 km). Nach W- verengert es sich mehr und mehr (die
Buchten von Köln und Münster), so daß es zwischen Minden und Cuxhaven nur
noch 170 km breit ist. Der Pflug des Landmannes bearbeitet den sehr ungleich-
artigen Boden überall. Die Ackerkrume besteht streckenweis aus Lehm, Ton, Sand,
an den Flußniederungen auch aus sehr fruchtbarem Schwemmlande und Lößboden.
Der norddeutsche Bauer hat im allgemeinen mit seinem Acker große Mühe, da der
Ackerkrume meist der für das Wachstum der Pflanzen unentbehrliche Kalk fehlt.
Deshalb sucht er durch „Tiefkultur", tiefes Pflügen und Rigolen, den kalkreichen
Lehm der Tiefe oder den Mergel an die Oberfläche zu bringen, er „mergelt" seinen
Acker. Nach fleißiger Bearbeitung gibt dieser denn auch gute Ernten. Leider sind
aber die ergiebigen Lehingegenden weniger vorhanden als die großen Sandflächen,
die von vielen Mooren und Brüchen unterbrochen werden. Der Sand ist durch
die Gletscherarbeit entstanden, teils ausgewaschen, teils mitgebracht. Einige frühere
Sümpfe hat man in ertragreiche Fluren verwandelt, so den Warthe-, Oder-,
Rhin-, Havel-, Fienerbruch; andere Gebiete hat man dem Meere abgerungen,
so die fruchtbare Marsch längs der Nordseeküste. Durchwandert man das westliche
Tiefland von S. nach Nw (Magdeburg—wilhelmshaven), so trifft man aufeinander
folgend: lehmigen Ackerboden, Heide, Geest, Moor und gesegnetes Marschland. Im
östlichen Teile wechseln fruchtbare Niederungen, Sandboden und Seen miteinander ab.
b) D i e Lüneburger Heide.
Die Lüneburger Heide dehnt sich zwischen der Elbe und der Aller
aus. Ihre sanften Erhebungen sind wie die der Altmark die letzten
Ausläufer des Südlichen Höhenzuges. Die steilen Abhänge sind meist
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
132 Das Norddeutsche Flachland.
denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch
wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst
seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und
Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland.
Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle
gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen,
Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink
ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde
geworden ist.
E. Die Bewohner.
a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion.
a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der
Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine
Bevölkerung folgende Nährquellen:
1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie;
2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau;
3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa-
raffingewinnung;
4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken;
5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial:
Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und
-schlemmerei;
6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton:
Ziegelei, Töpferei;
7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,
Viehzucht;
8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei,
Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln,
Jagd;
9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie;
10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und
Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken,
Brennereien;
11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden:
Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu-
bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern
außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen
von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein
und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen
und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in
Pommern und Posen);
12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen-
zucht, Beerensammeln;
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Bunzlau Oberschlesischen Deutschland Oberschlesischen Weinzone Pommern Oldenburg Friesland Schleswig-Holstein Mecklenburg Westfalen Braunschweig Pommern Posen
Polltisches.
133
13. für die Bewohner der großen Städte: Fabriktätigkeit, Großgewerbe,
Handel mit heimatlichen Erzeugnissen und den
Einfuhrstoffen;
^„Förster Gewand geht durchs ganze Land."
„Lübeck ein Kaufhaus,
Danzig ein Kornhaus,
Hamburg ein Brauhaus,
Magdeburg eiu Backhaus,
Rostock ein Malzhaus,
Lüneburg ein Salzhaus,
Stettin ein Fischhaus.
14. „ „ „ günstig gelegenen Küsten- und Jnselorte: Bäder,
Fremdenverkehr;
15. „ „ Anwohner „ Gewässer: Schiffahrt, Handel,Fischerei, Matrosen--
und Lotsendienst.
b) Das ganze Norddeutsche Flachland wird fast nur von echt deutschen
Volksstämmen bewohnt. In der Hauptsache sind die Bewohner Nieder-
deutsche. Im westlichen Tieflande sind die deutschen Volksstämme am
zahlreichsten und reinsten vertreten. Die Nordseeküste nebst den Inseln
nimmt der Stamm der Friesen ein. Von der Eigenart der Väter ist aber
schon viel verschwunden; selbst die Sprache wird nur noch auf einigen
Inseln unverfälscht gesprochen. Das Nordseehinterland füllen die Nieder-
sachsen, die Westfalen und Rheinfranken, die niederfächsisch und
westfälisch reden. Im O. dehnte sich seit der Völkerwanderung der slavische
Volksstamm aus. In den erbitterten Kämpfen zwischen Deutschen und
Slaven gewannen erstere die Oberhand. Die Slaveu (Wenden) wurden
verdrängt; es sand nach und nach auch eine Vermischung beider Stämme
statt, so daß jetzt im östlichen Tieslande auch vorherrschend Niederdeutsche
wohnen. Merkwürdigerweise leben in Ostpreußen viele _£) b e rb e it tsch e,
die zur Zeit der Ordensritter hier einwanderten. Die Überreste slavischer
Bevölkerung bilden die S p r e e w ä l d l e r, die K a s s u b e n (Stolp, Danzig)
und Polen in den Provinzen Preußen, Posen und Schlesien. In Nord-
schleswig wohnen Dänen.
e) Religion.
Dem Glauben nach sind die Flachlandbewohner evangelisch (2/3),
katholisch (1/3), jübisch (Berlin, Posen, 3/5 Mill.). Den N. nehmen haupt-
sächlich die Evangelischen, den S. die Katholiken ein.
F. Politisches.
Das weite Norddeutsche Flachland umsaßt nahezu den ganzen
preußischen Staat. Fast alle Provinzen des Königreichs Preußen
und eine größere Zahl der deutschen Klein- und Mittelstaaten
gehören der Ebene an. Die Küstenländer sind: die Provinzen Ost- und
Westpreußen, Pommern, die Großherzogtümer Mecklenburg-
Schwerin und Mecklenb n rg-Strelitz, das Gebiet der Freien
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Politisches. 135
Gewässer: Unterlauf der Oder (Dainmer-See, Kaiserfahrt, Papenwasser,
großes und kleines Haff, Peene, Swine, Dievenow), Ucker, Peene, Rega, Persante,
Wipper, Stolpe, Lubow, Leba, Mady- und Plöne-See.
Nährquellen: Landwirtschast: Vorpommern blühend, Hinterpommern gering
-außer dem Sw.
Viehzucht: Schafzucht ist nirgends bedeutender. Gäufe- und Schweinezucht.
Waldwirtschaft: 7« der Bodenfläche ist Wald (Kiefern). Vorpommern ist
waldarm.
Industrie: Schiffsbau in Stettin (Vulkan) und Barth. Fischerei: nährt
7? der Bevölkerung.
Handel: Stettin ist Haupthandelsplatz.
Seebäder: Kolberg, Misdroy, Swinemünde, Heringsdorf, Zinnowitz, Saß-
mtz, Binz.
Ortskunde: Rügenwalde, Kolberg, Stettin, Swinemünde, Wolgast, Greifs-
wald, Stralsund, Köslin, Stargard.
Geschichtliches: Pommern hatte sast bis zum 30jährigen Kriege selbständige
Fürsten. 1646 wurde Vorpommern und Kamin mit Brandenburg vereinigt; 1815
kamen Neuvorpommern und Rügen noch hinzu.
4 Die beiden Croßljmogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Ztrelitz.
M.-Schw. 13 500 qkm, 624831 Einw., M.-Str. 3000 qkm, 103 251 Einw.
Natürliche Landschaften: a) Die Seenplatte, b) das Vorland.
Gewässer: Warnow, die Havel, der Müritz-, der Schweriner-See.
Nährquelleu: a) Landwirtschaft (uördliches Vorland fruchtbar, südliches
kärglich), b) Handel: Seeschiffahrt (Rostock, Wismar).
Ortskunde: Schwerin, Wismar, Rostock (Universität), Warnemünde, Neu-
Strelitz.
5. Die Freie und Hansastadt Lübeck.
293 qkm, 98620 Einwohner.
Alte Seehandelsstadt, bedeutende Gärtnereien.
6. Jlrouiii? Schleswig-Holstein.
19 000 qkm, 1,504 Mill. Einwohner.
Natürliche Landschaften: a) die Ostküste, b) die Heide, c) die Marsch
Ä) die Inseln der Ostsee: Fehmarn und Alfen, e) Inseln der Nordsee: Föhr, Sylt
die Halligen, Helgolaud.
Gewässer:. Eider, Köingsau, Kaiser-Wilhelm-Kanal, die wundervollen
Jührden bei Ki^l und Flensburg, der Plöner See.
^Nährqnellen: Landwirtschaft (sehr fruchtbar) in der Marsch (W.) und auf
der Seenplatte (O). Probsteier Getreide hat weiten Ruf.
Viehzucht: Die bedeutendste des Vaterlandes. Rindvieh, „Holsteiner",
Schweinezucht.
Haudel: Seebandel.
Industrie: Schiffsbau (Kiel und Flensburg).
Fischerei: Heringssaug, „Kieler Sprotten", Austernfang.
Seebäder: Föhr, toplt, Helgoland.
Ortskuude: Kiel, Eckernsörde, Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Altona,
Ottensen, Glückstadt, Itzehoe, Brunsbüttel.
Geschichtliches: Die Provinz war einst ein Herzogtum; dann gehörte sie
zu Dänemark. Durch den Krieg 1864 mit Dänemark und 1866 mit Österreich kamen
Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
136 Das Norddeutsche Flachland.
7. Provinz Posen.
29000 qkm, 1,986 Mill. Einwohner.
Natürliche Landschaften: a) Die Seenplatte, b) die Bruchlandschaften
an der Netze und Obra, c) das Gebiet des südlichen Laudrückens.
Gewässer: Netze, Warthe, Bromberger Kanal, Goplosee,
Nährquellen: Landwirtschaft: sehr fruchtbar in den Frnchtgegenden und in
Kujavien (Weizen und Zuckerrüben), Hopfen bei Neutonnschel.
Waldwirtschaft: fast V* der Bodenfläche ist Wald.
Handel: Holzflößerei und Getreide.
Bergbau: Salz bei Hohensalza, Braunkohlen bei Lissa, Torf in den Brüchen.
Orts künde: Posen, Fraustadt, Lissa, Brombcrg, Gnesen, Schneideinühl.
Ein Teil der Bewohner Posens sucht wie der Westpreußens während des
sommers in den reichen Rübenländern und Industriegebieten Westdeutschlands
Arbeit und Verdienst. (Sachsengänger.)
Geschichtliches, Die Provinz Posen gehörte einst zu dem Königreiche
Polen, kam unter Friedrich dem Großen an Preußen (1772 und 1793). In
Preußens Unglückszeit 1807—1814 ging die Provinz wieder verloren, wurde aber
1815 wieder an Preußen abgetreten.
8. Provini Brandenburg.
40000 qkm, 4 Mill. Einwohner.
Natürliche Landschaften: a) Die Ausläufer der Seenplatte, b) der Fläming,
c) die Niederlausitz, d) das Senkungsgebiet der Oder, Warthe, Havel und Spree.
Nährquellen: Landwirtschaft: fruchtbar im Odertale und -Bruche, im
Spreewalde, im Havelbruch und in der Uckermarks Weniger Getreide, sehr viel
gute Kartoffeln,
Viehzucht: Schaf- und Pferdezucht (Nienstädt a. D. und Lindenau [Gestüte]).
Waldwirtschaft: mit die waldreichste Provinz. Vs des Bodens Kiefer;
wildreich: Rot-, Damwild, Wasservögel,
Handel: Berlin ist der Mittelpunkt des Handels.
Industrie: Tuch-, Woll-, Glaswaren, Leinweberei in der Lausitz.
Bergbau: Braunkohlen (Frankfurt), Salz bei Sperenberg.
Ortskunde: Berlin an der Spree, die Haupt- und Residenzstadt unseres
Vaterlandes, rechnet nicht zur Provinz, sie bildet ein Gebiet für sich. S. unten.
Frankfurt. Landsberg a. W, Küstrin, Schwedt, Guben, Forst, Kottbus,
Lübben, Charlottenburg, Spandau, Potsdam, Brandenburg, Rathenow, Prenzlan,
Schlachtorte: Kunersdorf (1759), Zorndorf (1758), Bennewitz ('1813),
Fehrbelliu (1676).
Geschichtliches: Ursprünglich wendisches Gebiet, seit 1415 von den Hohen-
zollern durch Kamps und Tausch erweiterte 1815 kam die Niederlausitz dazu.
Berlin (2064000 Einwohner).
Berlin hat sich aus einem kleinen Fischerdorfe in 200 Iahren zu einer Welt-
stadt entwickelte An einer Flirt, die den bequemen Durchgang durch die Spree
gestattete, lag das germanische Fischerdorf Berlin und dicht dabei auf einer Fluß-
iusel das wendische Dorf Kölln. Je mehr in unserem Vaterlande Handel und
Wandel aufblühten, um so mehr mußte die günstige Lage Berlins (Mittelpunkt des
Landes) Bedeutung gewinnen; es wurde ein Knotenpunkt vieler Handelsstraßen,
die von N. nach S, von O nach W. führen. Doch seine heutige Größe erlangte
Berlin erst dadurch, daß die Hohenzollernfürsten es zu ihrer Haupt- und Residenz-
stadt machten. Sie erkannten, daß von hier aus der Ausbreitung der heidnischen
Wenden am besten und sichersten entgegengetreten werden konnte. Wie nun der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Lissa Lissa Friedrich Friedrich Bennewitz
Extrahierte Ortsnamen: Posen Goplosee Hohensalza Posen Brombcrg Gnesen Westpreußens Westdeutschlands Sachsengänger Polen Brandenburg Niederlausitz Odertale Nienstädt Berlin Lausitz Frankfurt Sperenberg Berlin Frankfurt Schwedt Guben Charlottenburg Spandau Potsdam Brandenburg Rathenow Niederlausitz Berlin Berlin Berlin Berlins Berlin