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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 14

1911 - Magdeburg : Creutz
14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme, die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind. C. Schätze in der Tiefe. Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf (Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau) oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar). Steinbruch von Gommern und Plötzky. Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln, Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel- steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend. Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte. Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 37

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 37 Beim Dorfe Steinfeld liegt das größte altmärkische Hünengrab. An der Elbe. Tangermünde (4)? Zuckerfabriken und -Raffinerien, Schiffbau, Schiffahrt, Fischerei, Handel mit Getreide, Holz und Kohlen. Baudenkmäler: Schloß, Rathaus und Stadttore, Stephanskirche. Tangerhütte: Eisengießerei. Dorf Buch: Stammsitz des treuen Ratgebers Ottos Iv. Weil Buch ehemals ein Flecken war, hat es einen Roland. Könnigde: Das Gut gehörte Joachim Hennigs von Treffenfeld. Er mar ein kühner Feldherr des großen Kurfürsten (Fehrbellin). Arncburg (2), d. h. Adlerburg. Fabrik: Zucker. Schiffahrt. Haudel mit Getreide. Arbeitsraum einer Töpferei in Nenhaldensleben. Werben, d. h. Ort zwischen den Weiden, in der fruchtbaren Wische. Schiff- fahrt. Getreidehandel. Baudenkmäler: St. Johanniskirche (Marienaltar, kostbarer Abendmahlskelch, Glasmalereien). An der Ähre. Calvörde (2). Nenhaldensleben (11). Fabriken: Handschuhe, Stärke, Malzkaffee, Wagen, Dampsmahl- und Sägemühlen. Wollspinnereien. Am meisten sind die Töpfereien vertreten. Der bessere Ton wird aus anderen Gegenden bezogen und auf dem Wasserwege und der Eisenbahn befördert. Unser Bild führt uns in eine solche Töpferei. In dem Arbeitsraume sehen wir an den Töpferscheiben, die durch Dampf getrieben werden, vier Töpfer, die mit dem Formen von Tellern beschäftigt sind. Hinter den Töpfern stehen anf kleinen Tischen je zwei große Tonzylinder, die ans geschlämmtem und geknetetem Tone geformt worden sind. Mittels eines dünnen Drahtes schneidet jeder von

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 49 getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die sich int Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalz lag er haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in Staßsurt, Egeln und Oschersleben. Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt- schaft, für die Zuckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden, so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land- Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Dresch- und Häcksel- Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr usw. Die Bedingungen für die Einrichtung von Fabriken waren vorhanden. Aus den nahen Braunkohlengruben holte man die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht fo teuer waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe- ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen. So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West- elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten führen!) 4. Bewohner der Börde. a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, fo merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhos. Durch den schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt. Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt- schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden. In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen, Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 4

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 Wer diese nicht kann finden, muß Besen binden." (Umgegend von Trebnitz.) Heiden und große Kiefernwaldungen, hier und da auch Eichen, ja Buchen (Jerichowsche Schweiz) bedecken ihn. Die Oberschlesische Platte, die in der Tiefe Muschelkalk und unter diesem unermeßliche Schätze an Blei-, Zink-, Eisenerzen und Steinkohlen birgt, ist das bedeutungsvollste Stück. (Bergbau und Industrie.) Als besonders merkwürdig muß der Teil links von der Oder bis zum Bober bezeichnet werden. Von der Hauptkette zweigt sich hier mehr nördlich eine Erhebung ab, die als D a l k a u - Grünberger Landrücken bezeichnet wird. Ihre Höhen tragen an- mutige Weingärten. Grünberg ist der Mittelpunkt einer Weinzone, die von den Städten Sorau. Sagau, Züllichau, Bonist und Wöllstein begrenzt wird. Zwar ist der Grünberger Wein noch eine beliebtere Zielscheibe des Spottes als der von Jena, dennoch ist er besser als sein Ruf. Namentlich in neuerer Zeit hat hier der Weinbau einen großen Auf- fchwung genommen. Die „Grünberger" dienen hauptsächlich als Verschnitt- weine. Mit dieser Weinzone erreicht die Weingrenze ihren nördlichsten Punkt. Ii. Das Flachland. a) I m allgemeinen. Das große Flachland, das sich zwischen dem Nördlichen und dem Südlichen Höhenzug und zwischen dem Rhein (W-) und der Weichsel (O-) ausbreitet, ist eine gewaltige Ebene. Das breite Elbtal scheidet sie in ein großes östliches und ein kleineres westliches Stück. Die größte Längenausdehnung hat das Deutsche Tiefland von O- nach W (1150 km), die größte Breite zwischen Oderberg und Roxhöst an der Ostsee (450 km). Nach W- verengert es sich mehr und mehr (die Buchten von Köln und Münster), so daß es zwischen Minden und Cuxhaven nur noch 170 km breit ist. Der Pflug des Landmannes bearbeitet den sehr ungleich- artigen Boden überall. Die Ackerkrume besteht streckenweis aus Lehm, Ton, Sand, an den Flußniederungen auch aus sehr fruchtbarem Schwemmlande und Lößboden. Der norddeutsche Bauer hat im allgemeinen mit seinem Acker große Mühe, da der Ackerkrume meist der für das Wachstum der Pflanzen unentbehrliche Kalk fehlt. Deshalb sucht er durch „Tiefkultur", tiefes Pflügen und Rigolen, den kalkreichen Lehm der Tiefe oder den Mergel an die Oberfläche zu bringen, er „mergelt" seinen Acker. Nach fleißiger Bearbeitung gibt dieser denn auch gute Ernten. Leider sind aber die ergiebigen Lehingegenden weniger vorhanden als die großen Sandflächen, die von vielen Mooren und Brüchen unterbrochen werden. Der Sand ist durch die Gletscherarbeit entstanden, teils ausgewaschen, teils mitgebracht. Einige frühere Sümpfe hat man in ertragreiche Fluren verwandelt, so den Warthe-, Oder-, Rhin-, Havel-, Fienerbruch; andere Gebiete hat man dem Meere abgerungen, so die fruchtbare Marsch längs der Nordseeküste. Durchwandert man das westliche Tiefland von S. nach Nw (Magdeburg—wilhelmshaven), so trifft man aufeinander folgend: lehmigen Ackerboden, Heide, Geest, Moor und gesegnetes Marschland. Im östlichen Teile wechseln fruchtbare Niederungen, Sandboden und Seen miteinander ab. b) D i e Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide dehnt sich zwischen der Elbe und der Aller aus. Ihre sanften Erhebungen sind wie die der Altmark die letzten Ausläufer des Südlichen Höhenzuges. Die steilen Abhänge sind meist

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 132

1911 - Magdeburg : Creutz
132 Das Norddeutsche Flachland. denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Bewohner. a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und -schlemmerei; 6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- zucht, Beerensammeln;

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 133

1911 - Magdeburg : Creutz
Polltisches. 133 13. für die Bewohner der großen Städte: Fabriktätigkeit, Großgewerbe, Handel mit heimatlichen Erzeugnissen und den Einfuhrstoffen; ^„Förster Gewand geht durchs ganze Land." „Lübeck ein Kaufhaus, Danzig ein Kornhaus, Hamburg ein Brauhaus, Magdeburg eiu Backhaus, Rostock ein Malzhaus, Lüneburg ein Salzhaus, Stettin ein Fischhaus. 14. „ „ „ günstig gelegenen Küsten- und Jnselorte: Bäder, Fremdenverkehr; 15. „ „ Anwohner „ Gewässer: Schiffahrt, Handel,Fischerei, Matrosen-- und Lotsendienst. b) Das ganze Norddeutsche Flachland wird fast nur von echt deutschen Volksstämmen bewohnt. In der Hauptsache sind die Bewohner Nieder- deutsche. Im westlichen Tieflande sind die deutschen Volksstämme am zahlreichsten und reinsten vertreten. Die Nordseeküste nebst den Inseln nimmt der Stamm der Friesen ein. Von der Eigenart der Väter ist aber schon viel verschwunden; selbst die Sprache wird nur noch auf einigen Inseln unverfälscht gesprochen. Das Nordseehinterland füllen die Nieder- sachsen, die Westfalen und Rheinfranken, die niederfächsisch und westfälisch reden. Im O. dehnte sich seit der Völkerwanderung der slavische Volksstamm aus. In den erbitterten Kämpfen zwischen Deutschen und Slaven gewannen erstere die Oberhand. Die Slaveu (Wenden) wurden verdrängt; es sand nach und nach auch eine Vermischung beider Stämme statt, so daß jetzt im östlichen Tieslande auch vorherrschend Niederdeutsche wohnen. Merkwürdigerweise leben in Ostpreußen viele _£) b e rb e it tsch e, die zur Zeit der Ordensritter hier einwanderten. Die Überreste slavischer Bevölkerung bilden die S p r e e w ä l d l e r, die K a s s u b e n (Stolp, Danzig) und Polen in den Provinzen Preußen, Posen und Schlesien. In Nord- schleswig wohnen Dänen. e) Religion. Dem Glauben nach sind die Flachlandbewohner evangelisch (2/3), katholisch (1/3), jübisch (Berlin, Posen, 3/5 Mill.). Den N. nehmen haupt- sächlich die Evangelischen, den S. die Katholiken ein. F. Politisches. Das weite Norddeutsche Flachland umsaßt nahezu den ganzen preußischen Staat. Fast alle Provinzen des Königreichs Preußen und eine größere Zahl der deutschen Klein- und Mittelstaaten gehören der Ebene an. Die Küstenländer sind: die Provinzen Ost- und Westpreußen, Pommern, die Großherzogtümer Mecklenburg- Schwerin und Mecklenb n rg-Strelitz, das Gebiet der Freien

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 135

1911 - Magdeburg : Creutz
Politisches. 135 Gewässer: Unterlauf der Oder (Dainmer-See, Kaiserfahrt, Papenwasser, großes und kleines Haff, Peene, Swine, Dievenow), Ucker, Peene, Rega, Persante, Wipper, Stolpe, Lubow, Leba, Mady- und Plöne-See. Nährquellen: Landwirtschast: Vorpommern blühend, Hinterpommern gering -außer dem Sw. Viehzucht: Schafzucht ist nirgends bedeutender. Gäufe- und Schweinezucht. Waldwirtschaft: 7« der Bodenfläche ist Wald (Kiefern). Vorpommern ist waldarm. Industrie: Schiffsbau in Stettin (Vulkan) und Barth. Fischerei: nährt 7? der Bevölkerung. Handel: Stettin ist Haupthandelsplatz. Seebäder: Kolberg, Misdroy, Swinemünde, Heringsdorf, Zinnowitz, Saß- mtz, Binz. Ortskunde: Rügenwalde, Kolberg, Stettin, Swinemünde, Wolgast, Greifs- wald, Stralsund, Köslin, Stargard. Geschichtliches: Pommern hatte sast bis zum 30jährigen Kriege selbständige Fürsten. 1646 wurde Vorpommern und Kamin mit Brandenburg vereinigt; 1815 kamen Neuvorpommern und Rügen noch hinzu. 4 Die beiden Croßljmogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Ztrelitz. M.-Schw. 13 500 qkm, 624831 Einw., M.-Str. 3000 qkm, 103 251 Einw. Natürliche Landschaften: a) Die Seenplatte, b) das Vorland. Gewässer: Warnow, die Havel, der Müritz-, der Schweriner-See. Nährquelleu: a) Landwirtschaft (uördliches Vorland fruchtbar, südliches kärglich), b) Handel: Seeschiffahrt (Rostock, Wismar). Ortskunde: Schwerin, Wismar, Rostock (Universität), Warnemünde, Neu- Strelitz. 5. Die Freie und Hansastadt Lübeck. 293 qkm, 98620 Einwohner. Alte Seehandelsstadt, bedeutende Gärtnereien. 6. Jlrouiii? Schleswig-Holstein. 19 000 qkm, 1,504 Mill. Einwohner. Natürliche Landschaften: a) die Ostküste, b) die Heide, c) die Marsch Ä) die Inseln der Ostsee: Fehmarn und Alfen, e) Inseln der Nordsee: Föhr, Sylt die Halligen, Helgolaud. Gewässer:. Eider, Köingsau, Kaiser-Wilhelm-Kanal, die wundervollen Jührden bei Ki^l und Flensburg, der Plöner See. ^Nährqnellen: Landwirtschaft (sehr fruchtbar) in der Marsch (W.) und auf der Seenplatte (O). Probsteier Getreide hat weiten Ruf. Viehzucht: Die bedeutendste des Vaterlandes. Rindvieh, „Holsteiner", Schweinezucht. Haudel: Seebandel. Industrie: Schiffsbau (Kiel und Flensburg). Fischerei: Heringssaug, „Kieler Sprotten", Austernfang. Seebäder: Föhr, toplt, Helgoland. Ortskuude: Kiel, Eckernsörde, Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Altona, Ottensen, Glückstadt, Itzehoe, Brunsbüttel. Geschichtliches: Die Provinz war einst ein Herzogtum; dann gehörte sie zu Dänemark. Durch den Krieg 1864 mit Dänemark und 1866 mit Österreich kamen Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen-

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 136

1911 - Magdeburg : Creutz
136 Das Norddeutsche Flachland. 7. Provinz Posen. 29000 qkm, 1,986 Mill. Einwohner. Natürliche Landschaften: a) Die Seenplatte, b) die Bruchlandschaften an der Netze und Obra, c) das Gebiet des südlichen Laudrückens. Gewässer: Netze, Warthe, Bromberger Kanal, Goplosee, Nährquellen: Landwirtschaft: sehr fruchtbar in den Frnchtgegenden und in Kujavien (Weizen und Zuckerrüben), Hopfen bei Neutonnschel. Waldwirtschaft: fast V* der Bodenfläche ist Wald. Handel: Holzflößerei und Getreide. Bergbau: Salz bei Hohensalza, Braunkohlen bei Lissa, Torf in den Brüchen. Orts künde: Posen, Fraustadt, Lissa, Brombcrg, Gnesen, Schneideinühl. Ein Teil der Bewohner Posens sucht wie der Westpreußens während des sommers in den reichen Rübenländern und Industriegebieten Westdeutschlands Arbeit und Verdienst. (Sachsengänger.) Geschichtliches, Die Provinz Posen gehörte einst zu dem Königreiche Polen, kam unter Friedrich dem Großen an Preußen (1772 und 1793). In Preußens Unglückszeit 1807—1814 ging die Provinz wieder verloren, wurde aber 1815 wieder an Preußen abgetreten. 8. Provini Brandenburg. 40000 qkm, 4 Mill. Einwohner. Natürliche Landschaften: a) Die Ausläufer der Seenplatte, b) der Fläming, c) die Niederlausitz, d) das Senkungsgebiet der Oder, Warthe, Havel und Spree. Nährquellen: Landwirtschaft: fruchtbar im Odertale und -Bruche, im Spreewalde, im Havelbruch und in der Uckermarks Weniger Getreide, sehr viel gute Kartoffeln, Viehzucht: Schaf- und Pferdezucht (Nienstädt a. D. und Lindenau [Gestüte]). Waldwirtschaft: mit die waldreichste Provinz. Vs des Bodens Kiefer; wildreich: Rot-, Damwild, Wasservögel, Handel: Berlin ist der Mittelpunkt des Handels. Industrie: Tuch-, Woll-, Glaswaren, Leinweberei in der Lausitz. Bergbau: Braunkohlen (Frankfurt), Salz bei Sperenberg. Ortskunde: Berlin an der Spree, die Haupt- und Residenzstadt unseres Vaterlandes, rechnet nicht zur Provinz, sie bildet ein Gebiet für sich. S. unten. Frankfurt. Landsberg a. W, Küstrin, Schwedt, Guben, Forst, Kottbus, Lübben, Charlottenburg, Spandau, Potsdam, Brandenburg, Rathenow, Prenzlan, Schlachtorte: Kunersdorf (1759), Zorndorf (1758), Bennewitz ('1813), Fehrbelliu (1676). Geschichtliches: Ursprünglich wendisches Gebiet, seit 1415 von den Hohen- zollern durch Kamps und Tausch erweiterte 1815 kam die Niederlausitz dazu. Berlin (2064000 Einwohner). Berlin hat sich aus einem kleinen Fischerdorfe in 200 Iahren zu einer Welt- stadt entwickelte An einer Flirt, die den bequemen Durchgang durch die Spree gestattete, lag das germanische Fischerdorf Berlin und dicht dabei auf einer Fluß- iusel das wendische Dorf Kölln. Je mehr in unserem Vaterlande Handel und Wandel aufblühten, um so mehr mußte die günstige Lage Berlins (Mittelpunkt des Landes) Bedeutung gewinnen; es wurde ein Knotenpunkt vieler Handelsstraßen, die von N. nach S, von O nach W. führen. Doch seine heutige Größe erlangte Berlin erst dadurch, daß die Hohenzollernfürsten es zu ihrer Haupt- und Residenz- stadt machten. Sie erkannten, daß von hier aus der Ausbreitung der heidnischen Wenden am besten und sichersten entgegengetreten werden konnte. Wie nun der
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