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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 33

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 33 1'ätze sind jetzt auf den Metalltüren der Schloßkirche in Bronze eingegraben. Auf dem Marktplatze hat man dem großen Reformator und seinem Freunde Melanchthon ein Denkmal gesetzt. In der Schloßkirche, wo beide gelehrt haben, befinden sich ihre Grabstätten wie auch die ihrer hohen Beschützer, der Kurfürsten Friedrich des Weisen und Johann des Beständigen. Das Rathaus und die Stadlkirche sind bemerkenswert durch berühmte Gemälde von Lukas Cranach. Sein früheres Wohnhaus ist wie das Melanchthons durch eine Gedenktafel bezeichnet. Vor dem Elsterlore hat man auch die Stelle, wo Luther am 10.12. 1520 die päpstliche Bnlle verbrannte, mit einer Eiche geschmückt und umgittert. Die Räume des ehemaligen Augnstiner-Klosters dienen jetzt als Predigerseminar. Neue Photograph. Gesellschaft A.-G., Steglitz-Berlin. Luther- und Melanchthondenkmal auf dem Marktplatze in Wittenberg. Coswig (9). Die Umgebung ist wenig fruchtbar- die Bewohner waudten sich daher hauptsächlich der Fabriktätigkeit und dem Gewerbe zu. Besonders blüht die Wollwaren- und Tuchfabrikation- Außerdem gibt es Sägemühlen, Ziegeleien und Töpfereien, Papier- und Zündholzsabriken, Brannkohlen- und Bergmehlgruben. Das alte Schloß, in dem Luther und Melanchthon gern und oft weilten, dient jetzt als Strafanstalt. Roßlau (ll), d. h. die Stadt in der Rossel-Aue. Die fruchtbare Umgebung wies die Bewohner auf den Ackerbau, die günstige Lage an der Elbe und drei Eisen- bahnen auf gewerbliche Tätigkeit hin.. Die nahen Waldungen veranlaßten die Anlage von Sägemühlen, die Tongruben die von Ziegeleien, die reichen Kartoffel- ernten die von Brennereien und Stärkefabriken. Die bedeutendsten Anlagen sind die Schiffbauern (Werft) und der Petroleumhafen, die Zitronensäure- und die Strontiansabrik. (Die Strontiansalze finden bei der Reinigung des Zuckers und bei der Herstellung des bengalischen Feuers Verwendung.) In dem Schlosse nimmt häufig die herzogliche Familie Wohnung. Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 3

2. Die Heimat - S. 127

1899 - Leipzig : Degener
— 127 — Wölbungen des Fläming hervorzuheben sind. Der Boden ist sandig, so daß der Getreidebau kaum den Bedarf der Gegend deckt. Bis gegen Torgau hin, wo eine Kuppe eruptiven Gesteins hervorragt, wird die Elbe von niedrigen Höhenzügen begleitet, dann aber strömt sie zwischen flachen Usern hin, an denen sich nur selten eine Erhöhung des Bodens.zeigt. Deshalb mußten zur Abwehr der Überschwemmungen an beiden Ufern des Stroms starke Dämme errichtet werden. Die Ufer dieses Stromes sind fruchtbar und bilden (besonders von Prettin bis Wittenberg) anmutige Auen, die mit ihrem frischen Grün das Auge des Wanderers erquicken. An kleineren Seen ist die Gegend, besonders auf dem linken Elbufer, reich; von ihnen ist der große Teich bei Torgau hervorzuheben. Alle diese Gewässer sind sehr fischreich. Die Schwarze Elster hat bei ihrem geringen Gefälle einen fast schleichenden Gang, weshalb sie auch in ihrer Niederung sehr zur Teich- und Sumpfbildung geneigt ist. Ihren Beinamen trägt sie von dem schmutzigen Sumpfwasser. Links nimmt die Schwarze Elster die Pulsnitz aus, welche von Ortrand bis Elsterwerda in der Provinz Sachsen durch den Schraden, einen früheren Bruch, fließt. Weiter abwärts empfängt sie die Röder, die sich in zwei Arme teilt; der eine mündet zwischen Elsterwerda und Liebenwerda in die Elster, der andere geht bei Ubigau in den „Neuen Graben", der sich von der Elster abzweigt und durch die Auuaburger Heide fließt. Auf den Sandfeldern findet man das Heidekorn, Buchweizen, Kartoffeln, in der Elb-Aue dagegeu gedeihen Gerste und Weizen vortrefflich; auch trifft man hin und wieder (z. B. bei Jessen) aus Weiupflauzungen, die aber geringere Sorten liefern. Die Elb- und Elster-Gegenden sind mit zahlreichen Waldungen bestanden, welche sämtlich mit Wild bevölkert sind. In den zahlreichen Heiden beschäftigen sich die Bewohner mit Bienenzucht. An nutzbaren Mineralien sind ansehnliche Torflager, einzelne Braunkohlenbildungen und größere Thonlager bei Belgern vorhanden; zwischen Wittenberg und Zahna befindet sich Pfeifen- und Töpferthon in seltener Reinheit. a) Auf dem hier festen linken Elbufer liegt die Elbfestung Torgau (lls/4), die zugleich eine Brückenstadt des Elbstromes ist. Als Waffenplatz hat sie ihre Hauptbedeutung. Das auf eiueni Felsen an der Elbe liegende Schloß Hartenfels dient jetzt als Kaserne. (In Torgau wurde 1526 der torgauer Bund zwischen Sachsen und Hessen gegen die kathol. Reichsstände geschlossen. Luther und seine Freunde verfaßten hier 1530 die Torgauer Artikel, die Grundlage der Augsburgischen Konfession' und 1576 ward zur Beilegung der kryptocalvinistischen Streitigkeiten hier das Torgauer Buch veröffentlicht.) Etwas westlich von Torgau sind die Höhen von Siiptitz, wo am 3. No- vember 1760 die Österreicher unter Daun von Friedrich d. Gr. geschlagen wurden (Denkmal daselbst). 1811 ward Torgau auf Napoleons I. Befehl befestigt, hielt 1813 eine 3 monatliche Belagerung durch Tauenzien aus und ergab sich erst am 10. Januar 1814 auf Kapitulation. In der Nähe von Torgau befindet sich auf der rechten Elbseite das königliche Hauptgestiit Graditz. Links von der Elbe liegen noch in diesem Kreise die 3 Städte Belgern, Schildau und Dommitzsch. Belgeru (3), am linken Ufer der Elbe, ist eine Gründung der Sorbenwenden. Die Ein- wohner betreiben Ackerbau und Steingutfabrikation. Der hier gegrabene feine Ton wird nach Berlin, Leipzig und Dresden versandt. Auch Braunkohlengruben befinden sich in der Nähe. —

3. Die Heimat - S. 128

1899 - Leipzig : Degener
— 128 Westlich von Belgern liegt Schildau oder Schilda (Iv4). Hier wurde ©neifenau*) geboren, als sein Nater, der österreichischer Hauptmann war, während des 7 jährigen Krieges hier stand. (Der Volkswitz schrieb früher deu Bewohnern, wie den Schöppenstedtern it. ct., allerlei lächerliche Streiche zu. et. Lesebuch: „Die Schildbürger".) Sich gegenüber liegen die alte Sorbenstadt Dommitzsch (1^) an der linken, Prettin (l3/.») an der rechten Elbseite. Bei der letzteren Stadt ist Schloß Lichtenburg, wo 1520 Luther und Melanchthon mit dem päpstlichen Legaten Miltitz zusammen- kamen. Jetzt ist es eine Strafanstalt. — Das Schloß in dem Flecken Annaburg (früher Lochau), von Anna, der Gemahlin des Kurfürsten August I. erbaut, ist jetzt ein Militärknabeninstitut, in dem 400 Söhne von Militärpersonen vom 10. bis 15. Jahre erzogen und unterrichtet werden. Ungefähr der 4. Teil bleibt bis zum 18. Jahre in der Anstalt, und diese werden zu Unteroffizieren oder Musikern für die Armee ausgebildet. — Auf der nahen Annaburger oder Lochauer Heide wurde 1547 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen nach der Schlacht bei Mühlberg gefangen genommen. d) Wittenberg (16'/2)**) ist eine Brückenstadt und wächst über die zum Teil abgetragenen Befestigungswerke hinaus. Die Stadt hat eine ruhmreiche Vergangenheit. Sie war Residenz der Kurfürsten von Sachsen und zugleich Universitätsstadt; als solche wurde sie durch Luther und Melanchthon der Ausgangspunkt der Reformation in Teutschland. Als aber 1547 die Kurwürde auf die albertinifche Linie des sächsischen Hauses überging, gab Wittenberg seinen hauptstädtischen Ruhm an Dresden ab, dazu verlor es 1815 seine Universität, die mit der zu Halle vereinigt wurde. An die einstige Bedeutung erinnert ein Blick auf nebenstehendes Bild. Rechts steht neben dem Marktplatze das alte Rathaus, in dem außer mehreren historischen Merkwürdigkeiten die bildliche Darstellung der 10 Gebote von Lukas Cranach, dem Maler der Reformationszeit, zugleich Apotheker und Bürgermeister zu Wittenberg, aufbewahrt wird. Auf dem Markte stehen die Statuen Luthers von Schadow und Melanchthons von Drake. An der Thür der schönen Schloßkirche liest man die in Erz gegrabenen 95 Thesen Luthers. Die Kirche selbst enthält die Grabstätten Luthers, Melanchthons, Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen. *) Gneisenau (geb. 1760) war einer der bedeutendsten Helden des deutschen Befreiungs- krieges und einer der größten Staatsmänner jener Zeit. Er starb 1831 zu Posen an der Eholera. **) Die Entstehung verdankt Wittenberg wahrscheinlich den Flämingern, die den Crt nach den aufgeschwemmten Sandschichten an der Elbe Witt — Weißberg oder Weißburg nannten. Ahn- lich bei Wittenberge (im Rgbz. Potsdam). V: t: 100000a. Das £and au der Elbe und Schwarzen Elster im Bezirk Merseburg.

4. Deutsche Geschichte - S. 90

1912 - Halle a.S. : Schroedel
90 Franken, nach Brandenburg, ja bis nach Mecklenburg hin ergossen sich ihre Scharen. An der Ostsee fllten sie zum Andenken ihre Feldflaschen mit Meerwasser. So konnte es nicht weitergehen. Eine Kirchenversammlung zu Basel schuf endlich Wandel und erlaubte den Hussiten den Kelch. Jetzt erkannten die Bhmen Sigismund an. Dieselbe Kirchenversammlung versuchte es auch mit einer Reformation. Aber wiederum konnten Papst und Versammlung nicht zu einer Einigung kommen, und das Konzil lste sich auf. So wurde aus der Reformation abermals nichts. Die Klagen der die Mistnde in der Kirche wollten darum nicht verstummen. Iv. Gefhrliche Nachbarn. 1. Die polnische Gefahr. Einige Jahrhunderte hindurch hatte das Deutschtum im Norden und Osten unseres Vaterlandes Eroberungen machen knnen, vielfach sogar auf friedliche Weise. Da traf das Reich ein schwerer Verlust. Der Deutsche Orden stand lngst nicht mehr auf seiner alten Hhe. Die Ritter, die frher so einfach und strenge gelebt hatten, waren ppig und prachtliebend geworden. Auch wollten sie das Land ganz allein regieren und die Adeligen und Städte gar nicht mehr mitreden laffen. Das rief viel Groll hervor, und es kam so weit, da sich die Unzufriedenen mit dem mchtigen König von Polen und Littauen verbanden. Bald brach der Krieg aus. Bei Tannenberg erlitt das stolze Heer des Ordens 1410 eine vllige Niederlage. Wohl glckte es dem Hochmeister, durch eine schwere Geldsumme den Frieden zu erkaufen; aber Ruhe gab es im Lande nicht. Schlielich sahen sich die Ritter gezwungen, im Frieden zu Thoru 1466 Westpreuen samt der Marienburg an Polen abzutreten; fr. Ostpreuen muten sie die Oberhoheit des Knigs von Polen anerkennen. Der Hoch-meister siedelte nach Knigsberg der. Mit der Macht des Ordens war es nun fr immer aus. 2. Brandenburg in Gefahr. Seine Rettung durch Friedrich von Nrn-berg. Auch der Mark Brandenburg, die ganz den Slaven abgenommen war, drohten gerade damals schwere Gefahren. Nach dem Aussterben der Askanier kamen zwei Herrscherhuser dorthin, die sich nicht viel um das Kurfrstentum bekmmern konnten: die Witt elsbacher und die Luxemburger. Da gab es viel Unordnung im Lande. Nirgendwo hausten die Raubritter rger als hier. Sie plnderten und brandschatzten Städte und Drfer ganz nach ihrem Belieben. Natrlich waren die bsen Nachbarn bei der Hand, Teile der Mark an sich zu reien. Von Norden drohten die Dnen, von Osten auch die Polen. Diesen gelang es sogar, sich in der Neumark festzusetzen. Das Deutschtum stlich der Elbe war also in grter Gefahr. Da kam ihm ein Retter in dem Burggrafen Friedrich von Nrnberg. Ihn sandte Kaiser Sigismund im Jahre 1411 hin, um Ordnung zu schaffen, und als der umsichtige und tapfere Mann das binnen kurzem erreicht hatte, bertrug er ihm 1415 die Kurfrstenwrde. Damit war das Deutschtum im Norden unseres Vaterlandes gerettet.

5. Deutsche Geschichte - S. 152

1912 - Halle a.S. : Schroedel
152 eines Kurfrsten jedesmal ganz dem ltesten Sohne zufallen solle. Dieses Gesetz aus dem Jahre 1473 heit das Hohenzollernsche Hausgesetz. Es hat die Mark vor Zersplitterung und damit vor Ohnmacht "bewahrt. Johann Licero. 1^86 bis Johann Cicero, Albrechts Sohn, war der erste Hohenzoller, der dauernd in der Mark wohnte und hier auch die letzte Ruhesttte fand. Um die Bildung seines Volkes zu heben, grndete er eine Universitt zu Frankfurt an der Oder; doch erlebte er ihre Vollendung nicht. Ioachnn I. 1(499 bis 1(555. 1. Joachim und die Raubritter. Joachim I. trat die Regierung bereits mit fnfzehn Jahren an. Darum glaubten manche Adelige, wieder ungestraft auf Raub ausziehen zu knnen. Selbst Edellente vom Hofe des Kurfrsten gingen bei Nacht auf den Fang. Ja, die Wegelagerer wagten es, ihrem Landesherrn einen Fehdebrief zu senden, und bei einer Jagd gedachten sie ihn zu berfallen. Allein Joachim wurde von einem Junker gewarnt, trieb die Verschworenen mit seinen Reisigen aus dem Hinterhalt und nahm siebzig von ihnen fest. Sie erlitten einen schrecklichen Tod. Da gab es Ruhe. 2. Joachim und die Rechtspflege. Damit nun jedermann wisse, da er unbedingt sein Recht finden knne, setzte Joachim das Kammergericht zu Berlin ein. Es war der oberste Gerichtshof des Landes, der in allen Streitfragen die letzte Entscheidung hatte. Auch die Vornehmsten waren seinem Urteil unterworfen. 3. Joachim und die Reformation. In Joachims Regierungszeit fllt der Beginn der Reformation. Wie Kaiser Karl V., so stand auch er ihr feindlich gegenber. Die neue Lehre durfte in Brandenburg nicht verkndigt werden. Trotzdem fand sie im stillen Eingang, und zahlreiche Brger und Adelige hingen ihr an. Ja, die eigene Gemahlin des Kurfrsten, Elisabeth, lie sich heimlich das Abendmahl nach evangelischer Weise reichen. Als Joachim das erfuhr, war er auer sich vor Zorn und drohte ihr mit Kerker und Banden. Da floh sie in der Nacht, als Buerin verkleidet, aus Berlin, um in Kursachsen ein Asyl zu suchen. Seine Shne aber lie der Kurfürst schwren, dem alten Glauben treu zu bleiben. 3oacbitit Ii. 1(555 bis J571u 1. Wechsel des Bekenntnisses. Trotz seinem Eide trat Joachim Ii, weil sein Gewissen ihn trieb, 1539 zur Lehre Luthers der. Seinem Beispiel folgte in wenigen Wochen fast das ganze Land. Am Schmalkaldischen Kriege nahm er indessen nicht teil. . 2. Wichtige Vertrge. Eifrig war der Kurfürst darauf bedacht, feinen Landbesitz zu vermehren. Wenn es ihm auch nicht gelang, selbst groe Ge-biete zu erwerben, so hat er doch fr die Zukunft gesorgt. Er vermhlte den Kurprinzen mit einer Tochter des Herzogs von Siegnitz, Brieg und Wohlan; zugleich heiratete ein Sohn dieses Fürsten eine brandenburgische Prinzessin. So waren die beiden Familien nahe verwandt geworden,

6. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 91

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
31. Der Bauernkrieg. 91 .Ha gegen Fürsten und Herren verbanden sich in seiner Seele mit einem hochfahrenden, rastlosen Ehrgeize und einer malosen, religisen Schwrmerei. Auf die Bibel legte er wenig Wert, hielt aber viel von Trumen und Gesichten und glaubte mit Gott persnlich ver-kehren zu knnen. Um dem armen Volke zu helfen, predigte er den Umsturz der bestehenden Verhltnisse und die Gleichheit aller Menschen. Seine zndende Beredsamkeit schaffte ihm viele Anhnger, und berall, wohin er kam, grndete er Vereine, welche die Aufrichtung der all-gemeinen Gleichheit, Gtergemeinschaft und Vernichtung der Obrigkeit auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Daher duldete man ihn auch uirgends lange. Zwickau mute er bald verlassen; er wandte sich nach Bhmen, fand aber hier keine Aufnahme und kehrte wieder in -seine Heimat zurck. Eine kurze Zeit hielt er sich in Nordhausen auf, dann ging er als Prediger nach Allstedt in S.-Weimar. Hier fand er groen Anhang; viele Meilen weit kamen die Menschen her, von Eisleben, Mansfeld, Sangerhausen, Frankenhausen, Halle, schersleben, um seine Predigt zu hren. Der Beifall der Menge machte ihn khn, immer lauter mahnte er, den unertrglichen Verhltnissen ein Ende zu machen. Da es bereits zu Aus-'schreitungen kam, griff der Kurfürst von Sachsen ein, und Mnzer mute nach ungefhr einem Jahre im August 1524 Allstedt wieder verlassen. Er wandte sich nach Mhlhausen. 3. Pfeiffer in Mhlhausen. In Mhlhausen wirkte damals ein Geistesverwandter Mnzers, das war Heinrich Pfeiffer. Dieser war in dem eichsfelder Kloster Reiffenstein Mnch gewesen, hatte das Kloster aber 1521 verlassen und Unterkunft bei dem Junker Heinz von Entzenberg auf der nahen Burg Scharfenstein gefunden, wo er Burgkaplan ward; auerdem predigte er auch den umwohnenden Bauern auf lutherisch". Da er in seinen Predigten den Landes-Herrn, den Kurfrsten von Mainz, angegriffen hatte, sollte er verhaftet werden, entwich aber noch rechtzeitig nach seiner Vaterstadt 'Mhlhausen. Am Sonntage Sexagesim 1523 trat er hier zum ersten Male ffentlich auf. Als nach beendigtem Gottesdienst der sogenannte Bierrufer, wie blich, von dem neben der Kirche liegenden Bierrufersteine" aus neues Bier ausgerufen hatte, sprang er auf 'i>en Stein und rief der berraschten Menge zu: Hrt zu, ich will euch ein ander Bier verkndigen," und dann griff er in seiner Rede heftig die Geistlichen an; Mnche, Pfaffen und Nonnen seien Teufelsgesinde, alles, was sie htten, wre armer Leute Blut und Schwei. Auch Sen Adel und die Fürsten schonte er nicht. Bei der Menge fand er groen Beifall, und der Rat mute es dulden, da Pfeiffer in einigen Kirchen predigte. Als aber ein Aufruhr in der Stadt ent--stand, den man ihm zur Last legte, mute er die Stadt im August 1523 verlassen. Gegen Ende des Jahres aber kehrte er wieder Zurck und predigte wie zuvor, was der Rat stillschweigend duldete,

7. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 101

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
33. Lukas Cranach, der wittenberger Brgermeister und Maler :c. 101 lberg; da kniet er vor einem Felsen zwischen krppeligem Strauch-werk. Er wird gekreuzigt; da erhebt sich neben dem Kreuze eine mchtige Tanne. Deutschland ist das Land der Burgen. Hier dichtete Luther Ein' feste Burg ist unser Gott", und Richard Wagner Auf Bergeshhe die Gtterburg, prunkvoll prangt der prchtige Bau". So blicken auch bei Cranach fast auf jedem Bilde Burgen mit altersgrauen Trmen aus dem dunklen Grn der Tannen hervor. Zackige Felsen erheben sich, ein Fuhrmann mit seinem Last-wagen, ein Landsknecht mit Hellebarde kommt auf dem gewundenen Wege daher; fichtenbewaldete Hhen, sonnige Wiesen, strohgedeckte Bauernhuser, eine morsche Brcke der einen rauschenden Bergslu: das sind Gegenstnde in Cranachs Landschaften. 3. Cranach und die schsischen Kurfrsten. Lukas Cranach war Hofmaler der drei letzten Kurfrsten ernestinischer Linie. Diese waren stolz darauf, einen solchen Knstler an ihrem Hofe zu haben, und prunkten gern mit ihm. Zu allen wichtigen Versammlungen und Zusammenknften mute er sie begleiten, und auch auf ihren Jagden war er gewhnlich ihr Gast. Besonders innig war sein Verhltnis zu Johann Friedrich, dem letzten Kurfrsten. Als dieser vom Kaiser gefangen genommen war, erbat er sich die Erlaubnis, ihm im Gefngnis Gesellschaft leisten zu drfen. Er verlie nun Wittenberg fr immer und reiste nach Innsbruck in die Gefangen-schast zu seinem Herrn. Drei Jahre blieb er dort und suchte ihm die Langeweile zu vertreiben. Und als Johann Friedrich 1552 die Freiheit erhielt, sa Cranach mit ihm im Reisewagen, um sich nach Weimar zu begeben. Hier blieb er, und hier ist er 1553 im 81. Lebensjahre gestorben. Sein Grabmal ist hier noch zu sehen. 4. Cranachs Werke. Seine Hauptwerke befinden sich in den groen Museen und Gemldegalerien von ganz Europa, in Berlin, Braunschweig, Breslau, Budapest, Dresden, Kopenhagen, London, Petersburg, Wien. In unserer Heimat und in unserer nheren Umgebung finden sich Bilder von ihm: in der Schlo-kirche zu Mausfeld ein Altarbild: Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung; im Dom zu Merseburg: ein Altarwerk, die Kreuzigung; im Dom zu Erfurt: Verlobung der Katharina; in der Marienkirche zu Halle: ein Marienaltar; in der Marien-kirche zu Torgau: die 14 Nothelfer; in der Wenzelskirche zu Naumburg: Jesus und die Kindlein und Anbetung der Könige; in der Blasiikirche zu Nordhausen: Ecce horno (Christuskopf mit der Dornenkrone); in dem Museum zu Gotha: Urteil des Paris; auf der Beste zu Koburg: Lukretia; im Dom zu Meien: Ecce homo; auf der Wartburg: Luthers Eltern; im Museum zu Weimar: Sibylle von Cleve als Braut (des Kurfrsten Johann Friedrich); in der Stadtbibliothek zu Leipzig: Luther als Junker Jrg.

8. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 81

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
29. Die Fürsten in unserer Provinz zur Zeit der Reformation. gl gotischer Kirchen. Perlen gotischen Baustils sind ferner die Marien-und die St. Blasiuskirche in Mhlhausen, die beide aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts stammen. Auch der Dom zu Nord-Hausen, dessen Trme und Crypta noch romanisch sind, gehrt mit dem Chor und dem Langhause dem gotischen Stile an. In der Altmark entwickelte sich erst im 15. Jahrhundert eine lebhafte Bau-ttigkeit, die in den vorhergehenden unruhigen Zeiten der bayerischen und luxemburgischen Markgrafen sehr darniederlag. Nur die St. Stephanskirche in Tangermnde, die durch Karl Iv. gebaut wurde, ist aus dieser Zeit zu nennen. Erst zur Zeit der Hohen-zollern schuf die Baukunst hier eine Reihe der herrlichsten gotischen Denkmler im Backsteinbau. Das groartigste Werk ist der Dom in Stendal, der von 14201463 erbaut wurde; ferner ist in Stendal zu bemerken die St. Marienkirche, in Tangermnde die Elisabeth-Arche und das Rathaus, in Salzwedel die Marien- und Katharinen-kirche, in Osterburg die Nikolaikirche. 29* Die Fürsten t unserer Provinz ,ur Zeit der Reformation. 1. Die brandenburger Kurfrsten. Joachim I. von Branden-brg war einer der mchtigsten Gegner der Reformation. Den Stdten und dem Adel gegenber setzte er sein Ansehen durch und vereinigte eine solche Machtflle in seinen Landen, wie keiner seiner Vorgnger. Durch seinen persnlichen Einflu auf kirchliche Angelegenheiten, durch Frderung der Gewalt der Landesbischfe, durch Stiftung der Frank-surter Universitt als Gegengewicht gegen Wittenberg und durch die von hier ausgehende Verbreitung des rmischen Rechts suchte er die refor-matorische Bewegung niederzuhalten, doch wollte er nicht mit Blut und Gewalt den Untertanen seinen Glauben aufzwingen. Seine Gemahlin Elisabeth dagegen war der Lehre Luthers standhaft zugetan. Da sie von ihrem Gemahl bedroht wurde, floh sie nach Sachsen zu ihren frstlichen Verwandten. Sie hielt sich zuerst in Torgau auf, begab sich dann nach Wittenberg und wohnte schlielich auf dem Schlosse in Prettin, bis sie 1545 zurckkehrte und in Spandau wohnte. Joachims I. beide Shne, Joachim Ii. und Johann, die sich trotz des achilleischen Hausgesetzes in die Mark geteilt hatten, fhrten die Reformation in ihren Landen ein. 2. Die Kurfrsten von Sachsen. Diese waren treue Schtzer und Pfleger der Reformation, wie sie auch sonst ihrem Lande eine vterliche Frsorge augedeiheu lieen. Friedrich der Weise, der schon 1486 nach dem durch einen Sturz vom Pferde erfolgten Tode eines Vaters Ernst die Regierung bernahm, wirkte im grten Heine u. Rosenburg, Geschichte der Provinz Sachsen. g

9. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 86

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
86 30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. hier die evangelische Bewegung ihren Fortgang, und als der Erz-bischof die lutherische Predigt in der Stadt verbot, zogen die Brger scharenweise in die benachbarten kurschsischen und mansfelder Orte. Da griff der Erzbischof zu schrferen Mitteln. Als Ostern 1534 die neu gewhlten Ratsherrn sich weigerten, das Abendmahl in alter Weise zu nehmen, verbannte er sie mit Weib und Kind aus der Stadt. Die Brger, die nach auswrts zum evangelischen Gottes-dienst gingen, lie er ins Gefngnis werfen. Aber durch solche Schreckmittel wuchs nur die Liebe zum Evangelium. Und endlich kam auch fr die Brger Halles die Stunde der Befreiung von all den Verfolgungen und Qulereien. Der Erzbischof gebrauchte fr seine Liebhabereien und zur Befriedigung seiner Prachtliebe sehr viel Geld, so da seine Einknfte fr den Aufwand, den er trieb, bei weitem nicht ausreichten. Wiederholt hatten seine Untertanen schon die Schulden fr ihn bezahlt, jetzt sollte das Stift wieder 400000 Taler aufbringen, was fr Halle einen Anteil von 22000 Taler trug. Da erklrten die Brger, sie wrden die Summe nur dann bezahlen, wenn ihnen evangelische Prediger bewilligt wrden. Inzwischen erschien nun auch Justus Jonas in der Stadt und hielt am Karfreitag in der Kirche Unsrer lieben Frauen vor einer groen Menge die erste evangelische Predigt. Sofort ging zwar vom Erzbischof ein Schreiben an den Rat, worin er die lutherische Predigt bei Strafe verbot; aber eine Kirche nach der andern stellte einen evangelischen Prediger an. Erzbischof Albrecht verlegte nun seine Residenz nach Mainz, wo er 1545 starb. Sein Nachfolger Johann Albert von Brandenburg-Ansbach, unter dem ebenfalls Magdeburg und Halberstadt vereint waren, wohnte wieder auf der Moritzburg und suchte, da er ein eifriger Katholik war, die Reformation zu verhindern. Zum Glck fr die Stadt war aber seine Regierungszeit nur kurz, sie dauerte nur bis 1550. Erst seine beiden Nachfolger, Friedrich (von 155052) und Sigismund (155266), Shne des Kurfrsten Joachim Ii. von Brandenburg, waren evangelisch gesinnt, und Sigismund fhrte mit Zustimmung des Domkapitels in Magdeburg 1561 die Reformation durch. Nach Sigismunds Tode whlte das halberstdtische Domkapitel nicht wieder den Erzbischof von Magdeburg zu ihrem Bischof, sondern lste das seit 87 Jahren (14791566) geschlungene Band mit dem Erzstift; es whlte den zwei Jahre alten Sohn des Herzogs von Braunschweig, Heinrich Julius, und behielt sich die stellvertretende Regierung des Landes vor. In dem Be-kenntnisstand der nunmehr evangelischen Landeskirche ward dadurch aber nichts gendert. Die evangelischen Erzbischfe und Bischfe nannten sich hinfort Administratoren. Dadurch ging freilich der Glanz des geistlichen Titels verloren, denn Administratoren waren ganz allgemein Ver-

10. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 150

1903 - Wiesbaden : Behrend
150 Glockengelute zur Kirche geleiten. In ihren Predigten bertrieben sie den Wert des Ablasses so sehr, da das Volk vielfach zu dem Glauben kam, es knne schon allein durch Geld von allen Snden, auch den schwersten, erlst werden. Darum war der Zulauf zu ihnen groß, groß aber auch die Verwirrung, die sie in den Gemtern anrichteten. Einer dieser Ablaprediger war der Dominikanermnch Tetzel. Er trieb sein Wesen in unserem Gebiete mit groer Dreistigkeit, denn er stand unter dem besonderen Schutze des mchtigen Kirchenfrsten Albrecht von Hohenzollern-Brandenbnrg (dem jngeren Bruder des tatkrftigen Kurfrsten Joachims I. von Brandenburg S. 187). Albrecht war Erzbischof von Magdeburg und von Kur-Mainz, zu dem Erfurt und das Eichsfeld gehrten, und zugleich Bischof von Halber-stadt. Dazu hatte ihn der Papst zum Kardinal und zum Primas der deutschen Bischfe ernannt. Durch seine groartige Bauttigkeit in seiner Residenz Halle, durch seine ungeheure Prunksucht und glnzende Hofhaltung in der stolzen Moritzburg am Saalestrande, die ganz Dentfchland bewunderte, war der kunstsinnige und feingebildete Kirchenfrst in eine drckende Schuldenlast geraten. Er frderte den Ablahandel in seinen Landen, da ihm die Hlfte der Einnahmen zugesichert war. Als Tetzel sich in der Nhe von Wittenberg aufhielt, merkte Luther das Verderbliche seines Wirkens an dem Be-nehmen der eigenen Beichtkinder. Sie wollten nicht mehr aufrichtige Bue tun, sondern beriefen sich auf Tetzels Ablabriefe. Darum schlug Luther am 31. Oktober 1517 nach der an den Hochschulen blichen Sitte 9 5 Thesen (Stze) der den Abla, besonders der den Mibrauch desselben, an die Tr der Wittenberger Schlokirche, um durch Meinungsaustausch mit andern Gelehrten Klarheit zu schaffen. Diese Stze fanden gegen seine Erwartung bald in ganz Deutschland Verbreitung, und der stille Wittenberger Mnch wurde fast der Nacht ein berhmter Mann. Die Gegner schwiegen nicht, und bald war ein heftiger Federkrieg zwischen beiden Teilen entbrannt, der in kurzer Zeit die Deutschen in zwei feindliche Heerlager schied. Jetzt sah sich der Papst, der anfangs den Streit nicht beachtet hatte, gentigt einzugreifen; er erklrte 41 Stze Luthers fr ketzerisch und forderte ihn zum Widerrufe auf. Man dachte sich in Rom die Sache noch sehr einfach. Der Kardinal Eajetan, der 1518 in Augsburg aus dem Reichstage war, sollte den kecken Mnch zur Ruhe bringen. Bald stand Luther dort vor dem groen Kirchenmann. Herrisch forderte dieser vom demtig nahenden Mnche Widerruf. Das aber war gegen Luthers Gewissen. Er rechtfertigte seine Stze aus der heiligen Schrift und merkte dabei mit Befremden, wie wenig der Kardinal in der Bibel bewandert war. Da Luther frchten mute, da ihn Cajetan wegen seiner Weigerung mit nach Rom schleppen knnte, um ihn so unschdlich zu machen, floh er auf den Rat seiner
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