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1. Die Heimat - S. 127

1899 - Leipzig : Degener
— 127 — Wölbungen des Fläming hervorzuheben sind. Der Boden ist sandig, so daß der Getreidebau kaum den Bedarf der Gegend deckt. Bis gegen Torgau hin, wo eine Kuppe eruptiven Gesteins hervorragt, wird die Elbe von niedrigen Höhenzügen begleitet, dann aber strömt sie zwischen flachen Usern hin, an denen sich nur selten eine Erhöhung des Bodens.zeigt. Deshalb mußten zur Abwehr der Überschwemmungen an beiden Ufern des Stroms starke Dämme errichtet werden. Die Ufer dieses Stromes sind fruchtbar und bilden (besonders von Prettin bis Wittenberg) anmutige Auen, die mit ihrem frischen Grün das Auge des Wanderers erquicken. An kleineren Seen ist die Gegend, besonders auf dem linken Elbufer, reich; von ihnen ist der große Teich bei Torgau hervorzuheben. Alle diese Gewässer sind sehr fischreich. Die Schwarze Elster hat bei ihrem geringen Gefälle einen fast schleichenden Gang, weshalb sie auch in ihrer Niederung sehr zur Teich- und Sumpfbildung geneigt ist. Ihren Beinamen trägt sie von dem schmutzigen Sumpfwasser. Links nimmt die Schwarze Elster die Pulsnitz aus, welche von Ortrand bis Elsterwerda in der Provinz Sachsen durch den Schraden, einen früheren Bruch, fließt. Weiter abwärts empfängt sie die Röder, die sich in zwei Arme teilt; der eine mündet zwischen Elsterwerda und Liebenwerda in die Elster, der andere geht bei Ubigau in den „Neuen Graben", der sich von der Elster abzweigt und durch die Auuaburger Heide fließt. Auf den Sandfeldern findet man das Heidekorn, Buchweizen, Kartoffeln, in der Elb-Aue dagegeu gedeihen Gerste und Weizen vortrefflich; auch trifft man hin und wieder (z. B. bei Jessen) aus Weiupflauzungen, die aber geringere Sorten liefern. Die Elb- und Elster-Gegenden sind mit zahlreichen Waldungen bestanden, welche sämtlich mit Wild bevölkert sind. In den zahlreichen Heiden beschäftigen sich die Bewohner mit Bienenzucht. An nutzbaren Mineralien sind ansehnliche Torflager, einzelne Braunkohlenbildungen und größere Thonlager bei Belgern vorhanden; zwischen Wittenberg und Zahna befindet sich Pfeifen- und Töpferthon in seltener Reinheit. a) Auf dem hier festen linken Elbufer liegt die Elbfestung Torgau (lls/4), die zugleich eine Brückenstadt des Elbstromes ist. Als Waffenplatz hat sie ihre Hauptbedeutung. Das auf eiueni Felsen an der Elbe liegende Schloß Hartenfels dient jetzt als Kaserne. (In Torgau wurde 1526 der torgauer Bund zwischen Sachsen und Hessen gegen die kathol. Reichsstände geschlossen. Luther und seine Freunde verfaßten hier 1530 die Torgauer Artikel, die Grundlage der Augsburgischen Konfession' und 1576 ward zur Beilegung der kryptocalvinistischen Streitigkeiten hier das Torgauer Buch veröffentlicht.) Etwas westlich von Torgau sind die Höhen von Siiptitz, wo am 3. No- vember 1760 die Österreicher unter Daun von Friedrich d. Gr. geschlagen wurden (Denkmal daselbst). 1811 ward Torgau auf Napoleons I. Befehl befestigt, hielt 1813 eine 3 monatliche Belagerung durch Tauenzien aus und ergab sich erst am 10. Januar 1814 auf Kapitulation. In der Nähe von Torgau befindet sich auf der rechten Elbseite das königliche Hauptgestiit Graditz. Links von der Elbe liegen noch in diesem Kreise die 3 Städte Belgern, Schildau und Dommitzsch. Belgeru (3), am linken Ufer der Elbe, ist eine Gründung der Sorbenwenden. Die Ein- wohner betreiben Ackerbau und Steingutfabrikation. Der hier gegrabene feine Ton wird nach Berlin, Leipzig und Dresden versandt. Auch Braunkohlengruben befinden sich in der Nähe. —

2. Deutsche Geschichte - S. 116

1912 - Halle a.S. : Schroedel
116 Fortschritte der neuen Cehre. 9. Die Kriege des Kaisers mit Franz I. von Frankreich frdern die Aus-breitung der neuen Lehre. Wenn der mchtige Kaiser gleich nach dem Reichs-tage zu Worms an die Ausrottung der neuen Lehre gegangen wre, so htte er wahrscheinlich leichte Arbeit gehabt; denn erst wenige Fürsten hingen ihr an. Aber er wurde daran durch auswrtige Kriege gehindert; vor allem durch die mit dem König Franz I. von Frankreich. Sie nahmen ihn mit einigen Unterbrechungen gegen zwanzig Jahre in Anspruch. Es handelte stch dabei fr ihn um Groes: um die Herrschaft der Italien. Dieser lauge Hader war fr Luther und die Seinen ein groes Glck; denn so konnte sich Karl nur vorbergehend um die deutschen Verhltnisse kmmern, und sie fanden Zeit, immer mehr Anhnger zu gewinnen. Die Kriege Karls mit Franz waren darum das Wetterglas fr die Anhnger der neuen Lehre. Herrschte Streit zwischen beiden, so stand es fr die Lutherauer auf Schn Wetter, und der Kaiser erlaubte ihnen vorlufig, bei ihrem Glauben zu bleiben; hatten sie aber Frieden geschlossen, so zeigte es auf Sturm; dann forderte der Kaiser, da Luthers Anhnger zur alten Lehre zurckkehren sollten. 10. Die Reichstage zu Speyer (1529) und zu Augsburg (1530). Im ^ahre 1529 kam es zu einer Einigung zwischen Kaiser und König, und nun gedachte Karl den Lutheranern zu Leibe zu gehe. Er berief einen Reichs-tag nach Speyer. Sein Bruder Ferdinand fhrte den Vorsitz, Es wurde der Beschlu gefat, da alle kirchlichen Neuerungen streng untersagt sein sollten, da also das Wormser Edikt jetzt durchgefhrt werden sollte. Da aber erhoben die anwesenden Anhnger Luthers Widerspruch oder Protest; man nannte sie deshalb Protestanten. Ein Jahr spter hielt Karl dann selbst einen Reichstag zu Augsburg ab. Dort legten ihm die protestantischen Reichsstnde ihr Glaubende kennt-nis vor. Melanchthon, der Freund Luthers, hatte es verfat; er war behutsamer und friedfertiger als der strmische Reformator. Sie meinten nmlich, wenn sie entgegenkmen, knnten sich Protestanten und Katholiken noch einigen. Aber die Schrift machte auf den Kaiser keinen Eindruck. Er setzte das Wormjer Edikt von neuem in Kraft und bedrohte die protestantischen Fürsten tntr-Kn^ Tuemr-fre nicht bis Ostern nchsten Jahres zur alten Lehre zurckkehrten. 11: Der Schmalkaldische Bund, Vorlufiger Friede. Da schlssen diese den Schmalka ldischen Bund und dachten, ihren Glauben mit den Waffen in der Hand zu verteidigen. Aber der Kaiser konnte auch diesmal noch nicht Ernst mit dem Nieder-werfen machen. Gerade zu jener Zeit fetzten die Trken Deutschland wieder in Schrecken. Um sie wirksam bekmpfen zu lnnen, brauchte Karl die Hilfe der protestantischen Fürsten. Deshalb erlaubte er ihnen, frei ihres Glaubens zu leben, bis eine allgemeine Kirchenversammlung die Entscheidung der die Lehre getroffen htte.

3. Deutsche Geschichte - S. 125

1912 - Halle a.S. : Schroedel
125 Vi. Die Gegenreformation in Deutschland. J. Die Ausbreitung der evangelischen Lehre. Nach dem Augsburger Religiousfrieden kam fr die Evangelischen in Teutschland eine gnstige Zeit. Ferdinand I. hinderte die Ausbreitung des neuen Glaubens nicht, und M a x i m i l i a n Ii. galt als sein heimlicher Anhnger. Unter der Regierung dieses Kaisers gewann die Reformation im Reiche ihre grte Ausdehnung. Nenn Zehntel der Bevlkerung waren evangelisch, und selbst im Stephans-dorn zu Wien wurde evangelischer Gottesdienst gehalten. Auch konnten die Protestanten eine grere Anzahl von geistlichen Frstentmern in ihren Besitz bringen. 2. Der Kampf gegen sie. Nun suchten die Leiter der katholischen Kirche das verlorene Gebiet wiederzugewinnen. Man nennt ihre Bemhungen die Gegenreformation. Die Aussichten auf Erfolg waren nicht un> gnstig; denn die evangelische Kirche war gespalten, und Lutheraner und Reformierte bekmpften sich als Todfeinde. Dagegen gab es in der katholischen Kirche keinen Lehrstreit. Das Konzil zu Trient hatte alle Glaubensstze ganz klar festgestellt, und jeder Katholik wute genau, was er anzunehmen und zu verwerfen habe. 3. Die Kmpfer. Als bester Streiter der katholischen Kirche zeigte sich der Jesuitenorden. Sein Grnder war der spanische Ritter Ignatius von Loyola. Als Offizier im Heere Karls V. trug er eine schwere Wunde davon. Ans seinem Krankenlager las er besonders religise Schriften. Sie machten einen so tiefen Eindruck auf ihn, da er dem Kriegshandwerk ent-sagte und sein Leben ganz dem Dienste der Kirche widmete. Hab und Gut verteilte er unter die Armen und pilgerte dann nach dem Heiligen Laude, um den Jzuhammebanern das Evangelium zu predigen. Als dieses Unternehmen fehlschlug, kehrte Ignatius nach Spanien zurck. Hier stiftete er die Ge-sellschast Jesu, die 1540 vom Papste besttigt wurde. Ihre Mitglieder, die hinten waren Mnche, doch ohne besondere Tracht. Auer den blichen drei Gelbten legten sie noch ein viertes ab: sie verpflichteten sich zum unbedingten Gehorsam gegen den Papst. 4. Ihre Erfolge. Die Jesuiten grndeten in Deutschland zahlreiche Lateinschulen und unterrichteten die Jugend; sie pflegten eifrig die Predigt und hatten deshalb groen Zulauf. In ihrem Kampfe gegen den Protestantismus errangen sie bald bedeutende Erfolge. Viele ganz evangelische Emwohner^ ^ h^ten nach einiger Zeit nur noch katholische o r hre Freunde unter den Fürsten. Ihre Fortschritte verdankten die ^efmte besonders auch der Gunst mehrerer deutschen Fürsten. Ru ihnen gehorte vor allen der Kaiser Rudolf Ii. (1576 bis 1612). Dieser Herrscher, dem die Astrologie wichtiger war als alle Reichsgeschfte, lie dem Orden vllig freie Hand. Begeisterte Verehrer der Jesuiten waren auch Ferdinand (V! tetermarf und Maximilian von Bayern. Von dem Frsten-rechte, die Religion in ihren Landen zu bestimmen, machten beide den schrfsten Gebrauch; andersglubige Untertanen duldeten sie nicht.

4. Deutsche Geschichte - S. 118

1912 - Halle a.S. : Schroedel
118 In aller Stille rstete der Sachse ein Heer und rckte dann in Eil-Mrschen auf Innsbruck los, wo Karl ohne Truppen weilte. Bei Nacht flchtete dieser aus der Stadt. Von Gichtschmerzen geqult, konnte er kein Pferd besteigen; Diener trugen ihn in einer Snfte der den Brenner bis nach Krnten. 14. Der Religionsfriede zu Augsburg. 1555. Den beiden Gegnern war Karl nicht gewachsen; Er berlie es seinem Bruder Ferdinand, den Streit zu Ende zu führen. Nach langen Verhandlungen kam es 1555 zum Religionsfrieden zu Augsburg. Durch ihn wurden das lutherische und das katholische Bekenntnis in Deutschland gleichberechtigt. Doch hatte nicht jeder einzelne Deutsche das Recht, die Religion zu whlen; die Fürsten und die Obrigkeiten der Reichsstdte sollten sie fr ihr Gebiet bestimmen. Wer von den Untertanen sich ihnen nicht fgen wollte, durfte aus> wandern. Eine andere Bestimmung dieses Friedens betraf die geistlichen Frstentmer. Ferdinand setzte durch, da diese der katholischen Kirche vorbehalten wurden, da also keines von ihnen mehr evangelisch gemacht werden drfe. Wenn ein Bischof zur neuen Lehre bertrat, so mute er sein Frstentum aufgeben. Die Protestanten aber erkannten diese Bestimmung nicht an, sondern erklrten, sie wrden alles daran setzen, diese Gter zu gewinnen. So ward diese Bestimmung eine Quelle bestndige Haders zwischen den Anhngern beider Bekenntnisse. 15. Luthers Tod. Karls V. Ausgang. Luther hatte den Schmalkaldischen Krieg und die ihm folgenden Wirren nicht mehr erlebt. Er starb 1546 zu Eisleben, wohin er trotz schweren krperlichen Leidens gereist war, um einen Streit zwischen den Mansfelder Grafen zu schlichten. In der Schlo-kirche zu Wittenberg liegt er begraben. Karl V. war von all den Mhen und Mierfolgen seines Lebens vor der Zeit alt geworden. Mde und gebrochen legte er 1556 die Regierung nieder. In Deutschland folgte ihm sein Bruder Ferdinand; alle brigen Besitzungen, Spanien, die Niederlande und die Kolonien, bergab er seinem Sohne Philipp. Daun zog er sich in die Einsamkeit des spanischen Klosters San Dste zurck. Zwei Jahre nach seiner Abdankung starb er. Ii. Die Reformation in der Schweis. 1. Ulrich Zwingli. Wie Luther in Deutschland, so wirkte Ulrich Zwingli in der Schweiz. Er stammte aus Wildhaus und war zuletzt Pfarrer am Groen Mnster zu Zrich. In den meisten Lehren stimmte er mit Luther berein; dagegen hatten beide vom Abendmahl eine Oer* fchiedene Auffassung. Um eine Spaltung zu verhindern, lud der Landgraf Philipp von Hessen die Reformatoren zu einem Religionsgesprch nach Marburg ein. Hier verhandelte sie mehrere Tage; aber zur Einigung kam es nicht. Zwinglis Lehre setzte sich zunchst in Zrich durch. Auch mehrere andre

5. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 84

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
84 30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. Albrecht lag nichts ferner, als sich mit solchen ernsten Fragen zu beschftigen; er hielt treu zum rmischen Bekenntnis, denn der Abla-Handel brachte ihm Geld ein. 30+ Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. 1. Im Kurfrstentum Sachsen. Hier, wo Luther und seine Freunde, zu denen auch der Kurfürst Johann gehrte, wirkten, kam die Reformation am schnellsten zum Abschlu. Die Universitt Wittenberg war der eigentliche Mittelpunkt der neuen Lehre, und zwar nicht blo fr Kursachsen, sondern fr ganz Deutschland, ja fr ganz Europa. Gleich nach seinem Regierungsantritt lie Kurfürst Johann den Gottesdienst in deutscher Sprache abhalten und setzte berall evangelische Prediger ein. Schon 1528 lie er die erste allgemeine Kirchenvisitation vornehmen und dem evangelischen Gottes-dienste eine bestimmte Ordnung geben. Diese erste evangelische Kirchen-ordnung, die fr ein Land erlassen wurde, ist deshalb von Bedeutung, weil sie von Melanchthon unter Sitthers Billigung mit besonderer Sorgfalt verfat ward und daher das Vorbild fr sptere wurde. 2. Im Herzogtum Sachsen. Fr unsere Provinz kommen hierbei die Gegenden von Landsberg, Bitterseld, Zrbig, der grte Teil des Kreises Liebenwerda wie auch ein Teil des Kreises Eckarts-berga in Betracht. Hier hielt die Reformation erst nach Herzog Georgs Tode im Jahre 1539 ihren Einzug. 3. In der Altmark. Auch in der Altmark fand die Reformation frh Anhnger. Zwar war Kurfürst Joachim I. ein Gegner der evangelischen Lehre; aber doch konnte er nicht hindern, da auch m seinem Lande Luthers Lieder gesungen und die Bibel in lutherischer bersetzung gelesen wurde. Viele Altmrker hatten in Wittenberg studiert und brachten nun den Samen des Evangeliums mit in die Heimat. So kam es, da die Stendaler Brgerschaft sich bald von dem katholischen Kirchentnm abwandte, trotzdem ihnen der Kurfürst gebot, die Gesnge und Martin Luthers Ding" abzuschaffen. 1538 predigte Justus Jonas in der Marienkirche daselbst, und im folgenden Jahre schon wurde dort das heilige Abendmahl in evangelischer Weise gefeiert. Und als 1539 auch Kurfürst Joachim Il zur lutherischen Lehre bertrat, folgte bald das ganze Land nach, ^n allen Stdten und Drfern wnrden nun evangelische Prediger angestellt. 1540 bis 1542 war eine Kirchenvisitation, nach welcher eine evangelische Kirchenordnung eingefhrt wurde. Bei der Um-Wandlung ging man berall mit weiser Schonung vor, so da stcy

6. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 87

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. 87 ivalter von Kirchengut; Ansehen gab dem Administrator eigentlich nur seine angeborene Frstenwrde. In Magdeburg regierte von 15661598 Joachim Friedrich, ein brandenburgischer Prinz; als dieser sich 1570 vermhlte, forderte der Papst vom Kaiser die Ab-setzung des Administrators und erkannte ihn hinfort nicht mehr als Haupt des Erzstists an; alle Reichsschreiben ergingen auch, als ob die Stelle erledigt wre (Sedisvakanz), nicht an den Administrator, sondern an das Domkapitel als die hchste Landesbehrde. Damals bewhrte sich die evangelische Treue des Domkapitels und der Land-stnde zu ihrem Fürsten, und die Gefahr, da die Existenz des evangelischen Erzstists erschttert wrde, ging vorber. Auch in Stadt und Stift Halberstadt, das ja auch dem Erzbischof Albrecht unterstand, hatte die Reformation mit groen Schwierigkeiten zu kmpfen. Schon 1521 hatte in Halberstadt der Propst des Augustinerklosters Weidensee mit zwei Kaplnen evangelisch gepredigt, bis sie 1523 ausgewiesen wurden. Der Domprediger Hammenstedt, der ebenfalls evangelisch gepredigt hatte, floh nach Magdeburg, während der Brgermeister Schreiber, auch ein Freund Luthers, bei seiner Flucht nach Wernigerode gefangen genommen wurde; er kam gegen eine Bue von 1000 Gulden frei, mute aber mich Halberstadt verlassen. Doch der Widerstand des Erzbischoss war vergeblich, in Stadt und Land brach die Reformation siegreich durch. In Aschersleben dankte der katholische Pfarrer 1527 ab, um einem evangelischen Platz zu macheu. Ermsleben und Osterwick bekamen 1535 evangelische Prediger, Croppenstedt 1538. Schlielich erkannte auch der Erzbischof, da die Bewegung nicht mehr aufzuhalten sei, und auf einem Landtage zu Kalbe 1539 erkannte er dem Stift Halberstadt Religionsfreiheit gegen bernahme von 200000 Gulden Schulden des Erzbischoss zu, nur die Stifter und Klster sollten frei -sein. Nach Stadtgrningen kam 1544 und nach Wegeleben 1545 ein evangelischer Prediger. Um diese Zeit war die Reformation im ganzen Stift durchgedrungen, wenn auch hier und da erst spter-evangelische Geistliche eingesetzt wurden, so in Kchstedt 1556 und in Schwanebeck 1559. 5. Im Mansfeldischen, in der Heimat Luthers, wurde die evangelische Lehre frh eingefhrt. Die Grafen von Mansfeld waren Freunde Luthers, und schon 1523 wurde in Mansfeld evangelisch -gepredigt. Eisleben nahm 1525 die Lehre Luthers an, und in den umliegenden kleinen Stdten und Drfern finden sich 1526 evangelische Prediger. Einen besonderen Einflu auf die Gestaltung des evangelischen Gemeindelebens gewann hier der Superintendent Erasmus Sarcerius in Eisleben, der 1555 eine Kirchenvisitation veranstaltete And dazu eine Visitationsordnung erlie, die noch heute einen wert-vollen Beitrag zur Kenntnis der damaligen sittlichen und kirchlichen Zustnde unseres Volkes bildet.

7. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 91

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
31. Der Bauernkrieg. 91 .Ha gegen Fürsten und Herren verbanden sich in seiner Seele mit einem hochfahrenden, rastlosen Ehrgeize und einer malosen, religisen Schwrmerei. Auf die Bibel legte er wenig Wert, hielt aber viel von Trumen und Gesichten und glaubte mit Gott persnlich ver-kehren zu knnen. Um dem armen Volke zu helfen, predigte er den Umsturz der bestehenden Verhltnisse und die Gleichheit aller Menschen. Seine zndende Beredsamkeit schaffte ihm viele Anhnger, und berall, wohin er kam, grndete er Vereine, welche die Aufrichtung der all-gemeinen Gleichheit, Gtergemeinschaft und Vernichtung der Obrigkeit auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Daher duldete man ihn auch uirgends lange. Zwickau mute er bald verlassen; er wandte sich nach Bhmen, fand aber hier keine Aufnahme und kehrte wieder in -seine Heimat zurck. Eine kurze Zeit hielt er sich in Nordhausen auf, dann ging er als Prediger nach Allstedt in S.-Weimar. Hier fand er groen Anhang; viele Meilen weit kamen die Menschen her, von Eisleben, Mansfeld, Sangerhausen, Frankenhausen, Halle, schersleben, um seine Predigt zu hren. Der Beifall der Menge machte ihn khn, immer lauter mahnte er, den unertrglichen Verhltnissen ein Ende zu machen. Da es bereits zu Aus-'schreitungen kam, griff der Kurfürst von Sachsen ein, und Mnzer mute nach ungefhr einem Jahre im August 1524 Allstedt wieder verlassen. Er wandte sich nach Mhlhausen. 3. Pfeiffer in Mhlhausen. In Mhlhausen wirkte damals ein Geistesverwandter Mnzers, das war Heinrich Pfeiffer. Dieser war in dem eichsfelder Kloster Reiffenstein Mnch gewesen, hatte das Kloster aber 1521 verlassen und Unterkunft bei dem Junker Heinz von Entzenberg auf der nahen Burg Scharfenstein gefunden, wo er Burgkaplan ward; auerdem predigte er auch den umwohnenden Bauern auf lutherisch". Da er in seinen Predigten den Landes-Herrn, den Kurfrsten von Mainz, angegriffen hatte, sollte er verhaftet werden, entwich aber noch rechtzeitig nach seiner Vaterstadt 'Mhlhausen. Am Sonntage Sexagesim 1523 trat er hier zum ersten Male ffentlich auf. Als nach beendigtem Gottesdienst der sogenannte Bierrufer, wie blich, von dem neben der Kirche liegenden Bierrufersteine" aus neues Bier ausgerufen hatte, sprang er auf 'i>en Stein und rief der berraschten Menge zu: Hrt zu, ich will euch ein ander Bier verkndigen," und dann griff er in seiner Rede heftig die Geistlichen an; Mnche, Pfaffen und Nonnen seien Teufelsgesinde, alles, was sie htten, wre armer Leute Blut und Schwei. Auch Sen Adel und die Fürsten schonte er nicht. Bei der Menge fand er groen Beifall, und der Rat mute es dulden, da Pfeiffer in einigen Kirchen predigte. Als aber ein Aufruhr in der Stadt ent--stand, den man ihm zur Last legte, mute er die Stadt im August 1523 verlassen. Gegen Ende des Jahres aber kehrte er wieder Zurck und predigte wie zuvor, was der Rat stillschweigend duldete,

8. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 85

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
85 die Einfhrung der neuen Lehre ohne Gewaltmaregeln und Blut-vergieen vollzog. Die der alten Lehre treu gebliebenen Geistlichen behielten, wenn sie nicht in katholischen Gegenden wieder ein Amt bernehmen wollten, bis an ihr Lebensende ihr Einkommen. Die Klster wurden aufgehoben und in Hospitler oder Armenhuser verwandelt, ihre Besitzungen fielen dem Staate zu oder wurden zum Unterhalt von Predigern und Lehrern verwandt. 4, Im Erzbistum Magdeburg. Auch hier fand die neue Lehre rasch Eingang. Die Stadt Magdeburg nahm sie schon 1524 an. Die Bewegung ging hier ebenfalls von der Niedern Brgerschaft aus, ein aus dem Kloster zu Helmstedt entlaufener Mnch, ein Arzt Cyklops und andere Anhnger Luthers waren die Fhrer. Der Rat hielt sich vorsichtig zurck. Die Aufregung in der Brgerschaft wuchs schnell; Luthers Schriften wurden auf den Straen verkauft, seine Lieder auf ffentlichen Pltzen, zu Hause und sogar in der Kirche gesungen. Auch blieb es nicht aus, da die altglubigen Prediger auf der Kanzel mit allerlei Zwischenrufen unterbrochen wurden. In einigen Kirchen wurde schon evangelischer Gottesdienst abgehalten, und auf Ansuchen der lutherisch gesinnten Brgerschaft beschlo der Rat, der nach und nach Vertrauen zu der neuen Bewegung gefat hatte, die katholischen Geistlichen zu entlassen, wenn sie nicht evangelisch predigen wollten. Im Juni kam Luther selbst nach Magdeburg und predigte unter groem Andrnge des Volks. Alle katholischen Geistlichen, die sich weigerten, die neue Lehre zu ver-knden, wurden nun abgesetzt und evangelische an ihre Stelle berufen. So war in 3 Monaten, von Mai bis Juli 1524, die Reformation in Magdeburg durchgefhrt. Nur der Dom blieb noch katholisch; erst 1567 ward auch er dem evangelischen Gottesdienst bergeben. Das Beispiel Magdeburgs wirkte gnstig auf das ganze magdeburger Land mit seinen Stdten und Drfern. In einigen Orten wurde die Reformation auch schon 1524 eingefhrt, in anderen etwas spter; als von 1562 bis 1564 die erste Kirchenvisitation stattfand, war das ganze Land evangelisch. In Halle und im Saalkreise brach die Reformation sich langsamer Bahn. Da Halle die gewhnliche Residenz der Erz-bischfe war, stand die Brgerschaft in groer Abhngigkeit vom Erzbischos und zeigte kein rechtes Selbstvertrauen. Als die ersten Spuren der Erregung in Halle auftraten, wandte der Erzbischof allerlei Mittel an, die Brger einzuschchtern; er entfernte die evangelisch gesinnten Ratsherrn aus ihrem Amte und ermahnte den Rat im Frhjahr 1531, au der fr Palmsonntag von ihm angeordneten feierlichen Prozession vollzhlig teilzunehmen und das Abendmahl in katholischer Weise zu feiern, um den Brgern ein gutes Beispiel zu geben. Er trat mglichst viel vor das Volk und'hielt hufig persnlich die Gottesdienste ab. Trotzdem aber nahm anch

9. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 86

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
86 30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. hier die evangelische Bewegung ihren Fortgang, und als der Erz-bischof die lutherische Predigt in der Stadt verbot, zogen die Brger scharenweise in die benachbarten kurschsischen und mansfelder Orte. Da griff der Erzbischof zu schrferen Mitteln. Als Ostern 1534 die neu gewhlten Ratsherrn sich weigerten, das Abendmahl in alter Weise zu nehmen, verbannte er sie mit Weib und Kind aus der Stadt. Die Brger, die nach auswrts zum evangelischen Gottes-dienst gingen, lie er ins Gefngnis werfen. Aber durch solche Schreckmittel wuchs nur die Liebe zum Evangelium. Und endlich kam auch fr die Brger Halles die Stunde der Befreiung von all den Verfolgungen und Qulereien. Der Erzbischof gebrauchte fr seine Liebhabereien und zur Befriedigung seiner Prachtliebe sehr viel Geld, so da seine Einknfte fr den Aufwand, den er trieb, bei weitem nicht ausreichten. Wiederholt hatten seine Untertanen schon die Schulden fr ihn bezahlt, jetzt sollte das Stift wieder 400000 Taler aufbringen, was fr Halle einen Anteil von 22000 Taler trug. Da erklrten die Brger, sie wrden die Summe nur dann bezahlen, wenn ihnen evangelische Prediger bewilligt wrden. Inzwischen erschien nun auch Justus Jonas in der Stadt und hielt am Karfreitag in der Kirche Unsrer lieben Frauen vor einer groen Menge die erste evangelische Predigt. Sofort ging zwar vom Erzbischof ein Schreiben an den Rat, worin er die lutherische Predigt bei Strafe verbot; aber eine Kirche nach der andern stellte einen evangelischen Prediger an. Erzbischof Albrecht verlegte nun seine Residenz nach Mainz, wo er 1545 starb. Sein Nachfolger Johann Albert von Brandenburg-Ansbach, unter dem ebenfalls Magdeburg und Halberstadt vereint waren, wohnte wieder auf der Moritzburg und suchte, da er ein eifriger Katholik war, die Reformation zu verhindern. Zum Glck fr die Stadt war aber seine Regierungszeit nur kurz, sie dauerte nur bis 1550. Erst seine beiden Nachfolger, Friedrich (von 155052) und Sigismund (155266), Shne des Kurfrsten Joachim Ii. von Brandenburg, waren evangelisch gesinnt, und Sigismund fhrte mit Zustimmung des Domkapitels in Magdeburg 1561 die Reformation durch. Nach Sigismunds Tode whlte das halberstdtische Domkapitel nicht wieder den Erzbischof von Magdeburg zu ihrem Bischof, sondern lste das seit 87 Jahren (14791566) geschlungene Band mit dem Erzstift; es whlte den zwei Jahre alten Sohn des Herzogs von Braunschweig, Heinrich Julius, und behielt sich die stellvertretende Regierung des Landes vor. In dem Be-kenntnisstand der nunmehr evangelischen Landeskirche ward dadurch aber nichts gendert. Die evangelischen Erzbischfe und Bischfe nannten sich hinfort Administratoren. Dadurch ging freilich der Glanz des geistlichen Titels verloren, denn Administratoren waren ganz allgemein Ver-

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 88

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
88 30. Die Einfhrung der Reformation in der Provinz Sachsen. 6. Erfurt gehrt zu den Stdten, die am ersten von der katholischen Kirche abfielen; 1521 war der grte Teil der Brger schon evangelisch. Die Klster und viele Pfarrkirchen standen leer, während in andern ausgetretene Mnche den Gottesdienst in lutherischer Weise hielten. Der Rat, obgleich fast ganz aus Katholiken bestehend, lie diese Prediger gewhren; er hoffte durch den Abfall von der katholischen Kirche zugleich von der Herrschaft des Mainzer Erzbischofs befreit zu werden. Als 1525 die Bauern des Erfurter Gebietes sich erhoben und Einla in die Stadt begehrten, wurden ihnen die Tore geffnet, der Stadthauptmann fhrte sie gegen die Huser der katholischen Stiftsgeistlichen und gegen die mainzischen Amts- und Gerichtshuser, um sie zu zerstren. Doch machten diese Gewaltttig-feiten viele Brger stutzig, und die katholische Partei gewann wieder an Einflu. Auch hatte der Erzbischof Klage erhoben, und es kam zu langen Verhandlungen, die damit endigten, da der Stadt Religionsfreiheit zugesichert wurde. Doch blieb sie unter mainzischer Herrschaft. 7. In den freien Reichsstdten Nordhausen und Mhl* hausen fand Luthers Lehre ebenfalls viele Anhnger. In Nord-hausen verbreitete sie sich still und ohne Aussehen; Luther hatte hier unter den einflureichen Brgern persnliche Freunde, wie den sptem Brgermeister Meienburg und den Ratsapotheker Michel; er selbst ist in der Stadt gewesen, und sein Mitarbeiter Justus Jonas war hier geboren. 1522 ward in Nordhausen zuerst evangelisch gepredigt, und der Prediger Spangenberg, der vorher in den Stolbergischen Landen das Kirchenwesen geordnet hatte, fhrte die neue Ordnung auch hier ein. 8. Eine andere Aufnahme fand Luthers Lehre in Mhlhausen. Der aristokratische Rat der Stadt frchtete schdliche Neuerung von ihr und suchte sie zu hemmen. Das weckte Erbitterung in der Brgerschaft; sie warf sich dem Aufrhrer Thomas Mnz er in die Arme und strzte das Alte gewaltsam um, während anderswo die Umwandlung langsam vor sich ging. 9. Fr die Reformation in der Grafschaft Hohenstein ist das Kloster Walkenried von Bedeutung geworden. 1546 berief der Graf Ernst V. den Nordhuser Prediger Spangenberg, den Propst vom Kloster Mnchenlohra und andere Rte nach Walkenried, nm den Gottesdienst im Kloster evangelisch einzurichten. Im brigen blieb in der Grafschaft noch das katholische Bekenntnis bestehen. Der Graf selbst starb 1552 als Katholik. Seine Shne aber waren der Reformation zugetan. Im Jahre 1556 versammelten sie die Ritterschaft und die Geistlichen nach Walkenried, und hier wurde nun das evangelische Bekenntnis als Glaubensregel fr die Untertanen angenommen. Am darauffolgenden Sonntage, es war der Palmsonntags wurde in den Kirchen der Grafschaft zum erstenmal evangelisch ge predigt und das Abendmahl in evangelischer Weise gefeiert. Da sich aber die Gemeinden sehr schwer von den einmal gewohnten Gebruchen
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