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1. Ueber Vaterlandsliebe im Kulturleben der Völker - S. 1

1877 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
Ueber Vaterlandsliebe trn Kulturleben der "Völker Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von Dr. Kuöert /Wingerath Gewerbeschin^berlebrer. Gewerbeschrn^berlehrer. Preis 50 Pfennig. Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt. Leipzig, 1877. Verlag von Siegismund & Volkening. Buchhandlung für pädagogische Literatur.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 474

1877 - Berlin : Herbig
474 Neuere Geschichte, Vierte Periode. vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur Kapitulation von Paris durch die 1871. Uebereinkunft von Versailles. 28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer; 2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian- tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt 200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm- lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und Frieden entscheiden soll. Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge- brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank- reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor- deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis- marck. Das Ergebnis derselben sind die 26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles: 1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^ Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird. I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den 3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be- stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche« m Lothringen) in dein definitiven

3. Die mittlere und neue Welt - S. 149

1873 - München : Lindauer
149 nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt. Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572). Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba von den Niederlanden ab (1573). Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts- 60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung

4. Die mittlere und neue Welt - S. 228

1873 - München : Lindauer
328 meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung. § 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871. Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes. 3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September. Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven

5. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 109

1874 - Kreuznach : Voigtländer
109 I. im Westen. A. linksrheinisch (also, nach rmischer Bezeichnung, 'in Gallien): 1. die Tribker im Elsa; 2. bttwe meter um Speyer; 3. die Vangionen um Worms; 4. die Treverer, Trierer; 5. die Nervier in Belgien; Treverer und Nervier machten mit eiferschtigem Ehrgeiz ihren germanischen Ursprung geltend, gleich als ob sie durch solchen Adel des Blutes vor der Gleichstellung mit den thatenlosen Galliern bewahrt wrden" (Tacit). 6. die Ubier, einst auf der rechten Rheinseite den Treverern gegenber, dann auf das linke Fluufer bergesiedelt, wo sie die Stadt der Ubier", das sptere Kln, grndeten; 7. die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein. B. rechtsrheinisch: 1. die Usipeter am Niederrhein, nrdlich von der Lippe; 2. die Tenchtherer rheinaufwrts von jenen, den Ubiern gegenber, Meister in der Reitkunst"; 3. die Bructerer zwischen Lippe und Ems; 4. die Sigamb e rn an der Sieg; 5. die Chatten d. i. Hessen, ausgezeichnet durch groe Abhrtung, gedrungenen Gliederbau,. drohenden Blick, lebhaften Muth und klugen Sin. Ihre Hauptstrke beruhte auf dem Fuvolk. Die Jnglinge lieen Haar und Bart wachsen, und legten diese Tracht, mit der sie sich der Tapferkeit verpfndeten,, erst ab, wenn sie einen Feind getbtet hatten. Die Allertapfersten trugen berdies noch einen eisernen Ring das Schmachzeichen der Knechtschaft wie eine Fessel, bis sie durch Erlegung eines Feindes sich lsten"; 6. die Cherusker an beiden Seiten der mittleren Weser; 7. die Chauken an der Nordsee zwischen Ems und Elbe, das edelste Volk unter beit Germanen, das seine Gre am liebsten durch Gerechtigkeit sichern will"; 8. die Friesen, westlich von den Chanken, von der Ems bis zu den Rheinmndungen. Sie haben, wie die Chatten,, bis heute ihre Wohnsitze behauptet ;

6. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 61

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
61 Nach Bernhards Tode nahmen die Franzosen den 1639. Kksaß in Besitz nebst den Gebieten von Metz, Toul und Berdün, und die Schweden dringen nach Böhmen und Sachsen vor und verheeren es. 1642. Torstenson siegt bei Leipzig über die Kaiserlichen. 1645. zieht nach Mähren, belagert Brünn, siegt in Böhmen und tritt dann den Oberbefehl an Wrangek ab. Nun beginnt von den verbündeten Schweden und 1647. Franzosen ein Plünderungszug durch Baiern; die Schweden dringen auch wieder in Böhmen vor und erobern einen Theil Prags, bis endlich 1648. Der westfälische Kriede (zu Münster und Osnabrück in Westfalen abgeschlossen) dem langen Kriege ein Ende macht. § 60. Der westfälische Friede und die Folgen des 30jährigen Krieges. A. Friedensbedingungen. 1. Schweden erhielt Vorpommern, die Insel Rügen, einen Theil Hinterpommerns, Wismar und Bremen und 5 Millionen Thaler. 2. Krankreich erhielt den Elsaß und die Bisthümer Metz, Toul und Verdun. 3. Brandenburg: den größten Theil von Hinterpommern und die Bisthümer Magdeburg, Minden und Halberstadt. 4. Sachsen: die Lausitz. 5. Mecklenburg: die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg. 6. Waiern: die Oberpfalz und die Kurfürstenwürde. 7. Die Niederlande und die Schweiz wurden selbstständige Staaten. 8. Die Protestanten erhielten das Recht freier Religionsübung und gleiche bürgerliche Rechte mit den Katholiken. B. Folgen des Krieges. 1. Deutschlands Wohlstand war in Folge des ver-verheerenden Krieges auf lange vernichtet. 2. Viele Ortschaften waren niedergebrannt und wurden, weil es an Menschen fehlte, nicht wieder aufgebaut. 3. Alle Gewerbe lagen darnieder. 4. Das Schwert, wie Hunger und Seuchen hatten ganze Gegenden menschenleer gemacht; es fehlte zum Theil an Arbeitern, um den Acker zu bestellen.

7. Europa - S. 92

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
92 Zweites Buch. Europa. eine Menge sehr wichtiger Pässe, die namentlich im Anfange des Mittelalters stark benutzt wurden3). 3. Vom Jura gehört hieher der südlichste Thal ganz; vom übrigen Jura liegt der breite Westabfall auf französischem Gebiet. 4. Vom deutschen Mittelgebirgsland gehört zu Frankreich der westliche Absall des südlichen Wasgenwaldes (Vogesen) (nördlich bis zur Saarquelle). Das c. 250 m hohe Plateau v on Lothringen (§ 286), ein Uebergangsland von Deutschland nach Frankreich, gehört jetzt zu 3/* zu letzterem. Es lehnt sich im O. an den Wasgenwald an und wird im W. durch die Maasberge und (nördlicher) durch die Doppelkette der unwegsamen und stark bewaldeten, doch nur bis c. 400 in hohen Argonnen auf dem linken Maasufer begrenzt, die nördlich bis an die Ardennen reichen^). B. Das französische Mittelgebirge ist eine steil nach O. zum Rhonethal, allmählich (in Terrassen) nach W. abfallende Massenerhebung aus Granit, in der die Flüsse so tiese Furchen eingerissen haben, daß durch sie Gebirgsketten hergestellt scheinen, während an andern Stellen vulkanische Ge- steines emporgequollen sind und sich in langen Strömen über die ursprünglichen Massen ergossen haben. Im No. führen Kalkmassen zum deutschen Mittelgebirge hinüber. Von der Senkung d.s Canal du Midi führen die Ceveinien (bis über 1500 m hoch) zur eigentlichen Centralmasse des Mittelgebirgs, dem Hoch- lande von Gevaudan und Vivarais mit dem Mont de la Lozere (1700 m) und dem nördlicheren M. Mezin (1750 m)6). s) Damals waren nämlich die östlicheren Alpenpässe weniger gangbar; diese erst später unter den hohenstaufischen und Habsburgischen Kaisern mehr aufgekommen. Zu erwähnen sind namentlich folgende Straßen und Pässe: a. Von Nizza über den Col di Tenda (1800 m hoch), nach der Poebene. b. Von Avignon im Thal der Durance entlang über den M. Genevre nach Snsa (wiederholt von französischen Heeren überschritten, 1900 m hoch), c. Von der Jsere und ihrem Nebenfluß Arc aus über den M. Cenis nach Snsa (Karl d. Große 773 gegen die Langobarden, Heinrich Iv. 1076 nach Canossa. Hauptpaß bis in die Hohenstaufenzeit auch für die durch Burgund heranziehenden Deutschen). Durch Napoleon I. hier eine schöne über 2000 in hohe Kunststraße ange- legt, sehr befahren. Gegenwärtig führt aber namentlich eine Eisenbahn durch einen l3/s M. langen Tunnel im Sw. des Mt. Cenis nach Snsa «Zur oberen Jsere gelangt man entweder von Lyon aus durch das Rhonethal und dann über Chambery, oder, minder bequem, durch das Thal der unteren Jsere über Grenoble, das diese Straße hütet, ci. Von der Jsere über den Kleinen St. Bernhard nach Aosta, der be- qnemste, aber längste Weg, den wahrscheinlich anch Hannibal eingeschlagen hat (Er war über das Rhonethal und das Thal von Chambery gekommen). 4) Im Plateau von Lothringen 2 Hauptstraßen, du.ch entsprechende Senkungen führend: a. Verduu — Metz (— Saarbrücken — Mainz!, b. Toul — Nancy — Lnneville (— Straßburg), beide in der Kriegsgeschichte sehr wichtig. Wer von O. her auf diesen Straßen vordringt, gelangt schließlich auf die wichtige Übergangsstelle an der Marne bei Chälons (Schlacht 451 n. Chr.). Ganz nahe der zweiten Straße der wichtige Marne — Rhein — Canal. — Der Argonueuwald ist wegen seiner Be^ schasfenheit ein Schutzwall gegen östlich herandringende Heere. Eine eigentümliche Rolle hat er in dieser Hinsicht in der Campagne i 792 gespielt (!). 5) Daher in der Nähe noch jetzt mehrfach warme Quellen. 6) Auf dem M de la Lozere entspringen Tarn* und Lo t und die Allier- quelle ist nahe; unfern des M. Mezin (= Berg der Mitte) entspringt die Loire. Die Cevennen und dies nördliche Hochland sind wiederholt ein Schutz für die um des Glaubens willen Bedrängten gewesen, so in den Albigenserkriegen (1208—29) und in den Camisardenkriegen (1701-5).

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 137

1876 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 137 mußten die Reiter heimkehren, die Fußgänger wurden auf 1200 Wagen fortgeschafft. Bei Fehrbellin erfuhren die Schweden, daß der Kurfürst beifchrbellm nicht in Franken, sondern ihnen gegenüber stand. Nach ungeheueren 16‘5* Anstrengungen siegten die Brandenburger und jagten die Schweden in die Flucht.*) Der Kurfürst erntete allenthalben großen Ruhm, und Montecuculi ließ auf die Kunde von diesem Siege drei Ehrensalven abfeuern; er war auffallender Weise am Tage vor der Schlacht bei Fehrbellin von seinem großen Gegner Türenne, welchen eine Kanonenkugel in der Schlacht bei Saßbach getroffen hatte, unerwartet befreit worden. Der Krieg ward noch vier Jahre zu Wasser und zu Lande ge- Umwegen führt. Ludwig Xiv. war trotz feiner Siege des Krieges müde, weil i6?8. der Aufwand an Geld und Mannschaft den Kräften feines Landes zu f chwer fiel, und schloß auf Englands Rath d ert Frieden zu Nymwegen. Spanien und Deutschland mußten die Zeche bezahlen. Als der große Kurfürst vernahm, daß er die den Schweden ab genommenen Länder wieder herausgeben mußte, weil der Kaiser ihn aus kleinlicher Eifersucht preisgegeben habe, rief er voll Schmerz aus: „Möchte einst aus meinem Geschlechte ein Rächer entstehen !" 4. Straßburgs Verlust und Ludwigs Reunionsunfug. Ludwig Xiv. war durch das Glück, welches alle feine Unter- ^”2'* nehmungen bisher begleitet hatte, übermüthig geworden. Als ihm der onstammern Parlamentsrath Roland de Revaulx einen Plan vorlegte, wie er am Oberrhein bedeutende Länderstrecken erwerben könne, wenn er die im westfälischen Frieden gebrauchten Worte „das Elsaß und die anderen Landschaften seien mit allen ihren Dependenzen an Frankreich abgetreten" richtig auslegen lasse, bestellte Ludwig (1680) sogleich vier Gerichtshöfe, unter dem Namen Reunionskammern, zu Metz, Doornik, Breisach und Besan^on, welche feststellen sollten, was nach Rolands ____ ^ 11l ■v'vt-' Ansicht Frankreich an Land und Leuten noch anzusprechen habe. Man größerung klügelte heraus, daß Rechtsansprüche auf das Kloster Weißenburg, auf Frankreichs Germersheim, Zweibrücken, Saarbrück, Mömpelgard, Straßburg und die freien Städte im Elsaß vorlägen. Ludwig ließ sich durch nichts beirren. *) Die Schlacht bei Fehrbellin ist durch den Tod des Stallmeisters Fro-ben bekannt. Er hatte bemerkt, daß die Feinde sich den Schimmel seines fürstlichen Herrn zum Zielpunkte wählten, und den Kurfürsten gebeten das Pferd mit ihm zu tauschen. Kaum hatte Frobenins den Schimmel bestiegen, so tobtete ihn zwei Schritte von dem Kurfürsten die diesem bestimmte Kugel.

9. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 420

1877 - Oldenburg : Stalling
- 420 ritt ein Huflein der gefrchteten Ulanen in Nancy, der alten Hauptstadt Lothringens, ein, die ohne Besatzung war, und requirirte vom Brgermeister 50,000 Francs Kontribution und Hafer fr die Pferde. Dann rissen die Ulanen die Eisenbahnschienen auf, zerstrten den Telegraphen und hin-derten die Verbindung mit dem Feinde. Aehnlich ging es in Luneville. Ein Husarenofmer ritt am 12. August mit seinen Leuten in die Stadt, machte dem Brgermeister seinen Besuch, nahm dte ffentliche Kasse in Beschlag und lie sich die Schlssel der Stadt geben, die ihm auf einem rochen gold-bordirten Sammetkissen berreicht wurden. Am 15. August, an dem Tage, an welchem die Franzosen als Sieger in Berlin einzurcken gedachten, nahm der Kronprinz sein Hauptquartier in Luneville, im Herzen Frankreichs, wo man ungeheure Borrthe fand, wahrscheinlich den ganzen Proviant-Vorrath der Armee Mac Mahons, im Werths von mehr als 2 Mill. Frcs. Am 16. August war das Hauptquartier m Nancy. Da inzwischen auch die zweite Armee unter Prinz Friedrich Karl nach der Mosel vorgerckt war, so war zwischen der dritten und zweiten Armee vollstndige Fhlung erreicht, und man stand nunmehr an der wichtigen Mosellinie, welche durch die Punkte Nancy, Pont Mousson, wo am 16. August das knigliche Hauptquartier war, und Metz bezeichnet ist. Hier erhielt die Sdarmee die Kunbe von den am 14. und 16. August bei Metz gelieferten Schlachten. Der weitere Marsch derselben, wobei die Festung Toul cernirt ward, ging der Commercy, Bar le Duc nach Chalons. Die Festung Nitry, die mehrere Bahnlinien beherrscht, ergab sich. In allen von den Deutschen durchzogenen Orten wurde der Eisenbahn-, Post- und Telegraphendienst deutschen Beamten bertragen. Bei Chalons. wo die Franzosen seit Jahren ein groes befestigtes Lager hatten, von dem stets viel Rhmens ge-macht worden, erwartete man eine Schlacht, da sich die Neste von Mac Mahons Armee mit dem Corps Douai und Lebrun vereinigt hatten und durch 15,000 Mann Mobilgarden verstrkt worden waren. Da steckten die Franzosen zum groen Erstaunen der Feinde ihr viel gerhmtes Lager in Brand (23. August) und zogen von Chalons ab. Die dritte Armee

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 259

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
41. Der westfälische Friede. 259 Hagenau, Colmar, Schlettstalt, Weißenburg, Landau u.s. w.; auch die Stadt Breisach auf dem rechten Rheinufer, eine der stärksten Festungen damaliger Zeit, deren Belagerung und Eroberung im Laufe des Krieges zu den wichtigsten Begebenheiten gehört hatte, dann das Besatzungsrecht in Philippsburg, und in Italien Pignerol, worüber dem Reiche die Lehnzhoheit zustand. Alles dies erhielt die Krone Frankreich zu vollem Eigenthum, ohne in irgend eine Beziehung zu dem Reiche zu treten. Schweden bekam ganz Vorpommern und Rügen sammt einem kleinen Theile von Hinterpommern, dann die Stadt Wismar, die Stifte Bremen und Verden. Es behielt die Reichsstandschaft für diese Länder bei, indem es dadurch den kürzesten und sichersten Weg zu weiterer Einmischung und weiterem Erwerbe im Reiche gefunden zu haben glaubte. Das schwedische Heer, das die eigene Krone nicht bezahlen konnte, wurde noch besonders bedacht. Fünf Millionen Thaler wurden ihm als Reichs-Contribution für seinen rückständigen Sold bewilligt. Durch die Ueberlaffung Pommerns an Schweden wurden die unzählige Male verbrieften Rechte Brandenburgs schwer verletzt, denn nach dem Erlöschen des pommerschen herzoglichen Hauses, das im Laufe des Krieges erfolgt war, stand dem brandenburgischen die Nachfolge in dem ganzen Lande zu. Doch erhielt Brandenburg außer dem größten Theile von Hinterpommern an den fäcularisirten Bisthümern Halberstadt, Camin, Minden und Magdeburg einen mehr als hinreichenden Ersatz. Auch Mecklenburg konnte für das abgetretene Wismar sich mit den sacularisirten Bisthümern Schwerin und Ratzeburg zufrieden geben. Hessen-Kassel hatte nicht umsonst noch nach dem Prager Frieden im schwedischen Bündnisse ausgeharrt. (S. S. 253.) Es erhielt durch Schwedens dankbare Bemühungen einen Theil der Grafschaft Schauenburg (über welchen ihm die Lehnsherrlichkeit zustand), das säcularisirte Stift Hersfeld und 600,000 Thaler Kriegsentschädigung, auf die nächstgelegenen geistlichen Fürstenthümer Mainz, Köln, Paderborn, Münster und Fulda angewiesen. Der Pfalz graf Karl Ludwig, der Sohn des vertriebenen und in der Verbannung gestorbenen Friedrich V., erhielt die Pfalz am Rhein zurück und damit seine Kurstimme. Sein Stammesvetter Maximilian mußte sich mit der Oberpfalz und einer baierischen Kurstimme begnügen, so daß die Zahl der Kurstimmen jetzt auf acht, fünf katholische und drei protestantische, stieg. Alle andern vertriebenen, geächteten oder ihrer Lande beraubten fürstlichen Häuser, Herren, Ritter und Unterthanen wurden durch eine Generalamnestie in den vollen Rechtszustand von 1618 wieder eingesetzt. Härtere Kämpfe als die Entschädigungsfrage kostete die religiöse. Endlich kam man dahin überein, daß der Augsburger Religionsfriede auch auf die Ealvinisten ausgedehnt werden sollte. Aber außer diesen drei Konfessionen wurde jeder andern eine rechtliche Gültigkeit im Reiche abgesprochen. 17*
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