Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch für Volksschulen - S. 354

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
354 6. Ein wunderbares Beispiel van der Klugheit und dein edlen Opfer- mute der Hunde liefern ilns die Bernhardiner Hunde, welche in dem Hospiz des St. Bernhard in der Schweiz gehalten werden. Die Mouche dieses Klosters machen sich bei schlimmem Wetter ans, um erstarrte oder von Lawinen ver- schüttete Wanderer auszusuchen, wobei ihnen dann ihre Hunde die vortrefflichsten Dienste leisten. Diese Hunde tragen am Halse ein Körbchen mit Nahrungsmitteln und eine Flasche Wein. Haben sie einen Ver- unglückten ausgewit- tert, so scharren sie ihn ans dem Schnee her- vor und melden ihn eiligst bei den Mön- chen. Der berühmteste unter ihnen warbarry. Er rettete mehr als vierzig Menschen das Leben. Einst wußte er einen aufgefunde- nen Knaben- zu be- wegen, sich ans seinen Rücken zu setzen. Er- freut eilte er mit ihm Hunde von St. Bernhard. 3^tn Kloster, zog an der Klingel, übergab den Mönchen den Findling und eilte sogleich aufs neue zum Suchen fort. 7. Die Tollwut des Hundes erscheint in zwei Formen, entweder als rasende oder als stille Wut. Sie soll entstehen, wenn es den Hunden an Wasser zum Saufen fehlt, oder bei schneller Abwechselung von Hitze und Kälte. Daß die tollen Hunde auch immer wasserscheu seien, ist ein Irrtum. Sie saufen sogar gern; aber nicht alle können das Wasser schlucken. Das Schäumen des Maules kommt nur bei den Hunden vor, die au der stillen Wut leiden; bei diesen sind die Unterkiefer vollständig erschlafft, weshalb sie das Maul stets geöffnet haben. Es ist auch nicht richtig, daß tolle Hunde immer geradeaus laufen oder den Schwanz zwischen die Beine klemmen. Die sichersten Kennzeichen der Tollwut fiub folgende: 1. Der tolle Hund ist traurig und still, scheut das Licht und knurrt gegen seinen Herrn. 2. Er verliert den Appetit, verschluckt aber gern kleine Stückchen Torf, Stroh, Holz, Lappen, Erde rc. 3. Er bellt nicht mehr, sondern heult heiser. 4. Es tritt eine größere Beißlust ein als gewöhnlich. — Wird jemand vom tollen Hunde ge- bissen, so schicke man gleich zum Arzte. Bis zu dessen Ankunft aber wasche man die Wunde mit lauwarmem Wasser. Fe,,g u.a.

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 356

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
356 407. Das Pferd. 1. Das schönste aller Säugetiere ist das Pferd, besonders das in sorgsamer Pflege stehende Reitpferd. Wie aus Erz gegossen steht es da, und dennoch schlank wie ein Reh. Sicher ist sein Tritt; stolz trägt es sein Haupt mit der schon ge- wölbten Stirn und Nase. Das runde, lebhafte Auge mit dem schwarzen Glanze erspähet den Feind und erleuchtet mit grünem Schein den dunkeln Pfad. Es spielt mit den spitzen Ohren, hört jeden Laut, stutzt und warnt seinen Reiter. Zur Seite des schlanken, glatten Nackens fällt die seidenschinnnernde Mähne. Seine Brust, voll und breit, stellt sich keck der Gefahr entgegen, und der glatte Leib ruht sicher ans festen Lenden und nervigen Füßen. Die eisenfesten Hufe stampfen un- geduldig den Boden. Auf den Wink des Reiters springt es auf wie ein Luchs und stürmt dahin wie im Fluge. Mit dem Krieger zieht es gegen den Feind, es beißt schäumend in die Zügel, schüttelt die Mähne, scharrt den Boden und schnaubt und wiehert vor Kampfeslust. Da schmettern die Trompeten, und entgegen springt cs blitzenden Bajonetten. Es ist eins mit seinem Reiter nild steht unerschrocken und fest lvie ein Fels mitten im Rauch und im Donner der Geschütze. Nicht das Kriegs- getümmel, nicht das Sausen der Kugeln, nicht das Klagen und Jammern der Ver- wundeten und Sterbenden bringt es zum Wanken, lind ist sein Führer gefallen, so stellt es sich in die Reihen der Genossen und stürzt allein in das Getümmel der Schlacht. 1 2. Das Arbeitspferd ist zlvar nicht so schön als das Reitpferd, aber es ist fast noch nützlicher als dieses. Die besten Dienste leistet es dem Landmann. Es zieht den Pflug, die Egge, die Walze und den schweren Ernteivagen und ist immer willig und gehorsam. Darum hält auch der Landmann viel auf sein Pferd und pflegt es, wo er nur kann. Leider giebt es aber auch rohe Fuhrleute, die von dem Pferde mehr verlangen, als es leisten kann, und mit der Peitsche unmenschlich auf das arme Tier losschlagen, imnut es den schweren Stein- oder Frachtwagen nicht ziehen kann. Das ist gottlos und unbarmherzig, und wird mit Recht vom Richter als Tierquälerei bestraft. 3. Bewundernswert ist das Gedächtnis des Pferdes. Es kennt den Weg oft besser als der Führer. Am Scheidewege widersetzt es sich ihm starrsinnig, ivenn er den gewohnten Weg nicht fahren will. Den Gasthof, in welchem es einmal ein- gekehrt ist, erkennt es schnell wieder und hält hartnäckig still vor demselben, wenn der Führer vorüberfahren ivill. Sieht es seinen Herrn nach Jahren wieder, so wiehert es ihn an, leckt ihn und bezeugt eine gar innige Freude. So hatte ein Herr ein Reitpferd, das ihm sehr lieb war. Wenn er ausging, brachte er dem- selben nicht selten einige Znckerstücke in der Rocktasche mit. Das Tier merkte sich das bald, und wenn sein Herr zu ihm kam, dnrchschnnpperte es stets die Rocktasche. Als der Herr Soldat werden mußte, verkaufte er sein Pferd. Nach Jahren kam er einmal nach Berlin. Plötzlich zupfte jemand hinten an seiner Rocktasche. Er wandte sich um und erblickte zu seiner Freude sein ehemaliges Reitpferd, das jetzt Eigentum eines Offiziers war. Eine Zuckertute wurde schnell herbeigeholt und dadurch die alte Bekanntschaft wieder aufgefrischt. 4. Das Pferd ist ein sehr gelehriges Tier. Int Cirkus marschiert es nach dem Takte der Musik, geht auf den Hinterbeinen und springt durch einen mit Papier beklebtett Reif. Auf Fragen antwortet es „ja" oder „nein", indem es mit dem Kopfe nickt oder schüttelt. Wenn sein Herr cs befiehlt, stellt es sich krank, steht dumm mit ausgebreiteten Beinen da und hängt den Kopf, schwankt traurig und matt, sinkt langsam um und liegt wie tot da. Aber aufs Wort: der „Henker kommt!" springt es froh und munter ivieder auf. Nach strä&te, Schemin...«.

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 411

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Etwas aus der Volkswirtschaft. 457. Reichtum und Armut. Es ist schon viel über den Reichtum nachgedacht und geschrieben worden, und manche denken gewiß wie Hänschen Schlau: „Es ist sonderbar bestellt, daß nur die Reichen in der Welt das meiste Geld besitzen." Andere Menschen meinen wohl, es wäre am besten und schönsten, wenn es nur reiche Leute gäbe und gar keine Armen. Aber wäre denn das überhaupt möglich? Wenn heute irgend eine gütige Fee jedem Menschen eine Million Mark unter das Kopfkissen legte, so wären morgen alle gleich arm. „Ja, wie kommt das?" werdet ihr vielleicht fragen und schüttelt ungläubig mit dem Kopfe. Das kommt davon, daß alles sofort entsprechend teurer tviirde. Der Bäcker würde für jede Senunel hundert bare Mark, und der Metzger für jedes Pfund Fleisch ein paar tausend Mark verlangen, und die vielen Millionäre, die in der Stadt und auf dem Lande herumliefen, würden es bezahlen. So käme es schließ- lich nach ein paar kurzen unvernünftigen Wochen wieder dahin, daß jeder arbeiten müßte, um sich sein Brot 51t erwerben. Dann würde sich ein fleißiger Arbeiter vielleicht fünfzigtausend Mark an einem Tage verdienen; aber er müßte ebensoviel ausgeben, um seinen einfachen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wem wäre es dann auch zu verargen, wenn er nicht täglich zehn oder auch nur fünf Stunden hinter den Büchern oder hinter dein Leister: sitzen wollte, sondern sich lieber einen ver- gnügten Tag machte? Leider giebt es nur tvenige Menschen, denen die Arbeit ein Bergnilgen ist, und noch weniger Millionäre, die aus bloßenr Vergnügen tag- aus, tagein Stiefel oder Kleider machen und den Kindern das Abc oder das Einmaleins beibringen. Wären also alle Menschen reich, so müßten wir barfuß und nackt umhergehen und könnten weder lesen noch schreiben noch rechnen, gerade so wie die Wilden. „Hm, das sehe ich jetzt wohl ein," meint gewiß nun mancher; „aber Recht muß doch Recht bleiben! Können nicht alle reich sein, so mögen doch wenigstens alle gleich arm sein." Gesetzt aber, es wären alle Menschen gleich arm, so könnte keiner die Arbeit des andern bezahlen, so daß jeder sich nur damit kleiden und davor: nähren müßte, was er sich durch seiner eigenen Hände Arbeit verschaffte. Wer da nicht in Tier- felle gekleidet umhergehen und sich von den wildwachsenden Früchten des Feldes wie ein zweiter Robinson nähren wollte, der wäre übet daran. Wir würden wiederum wie die Wilder: leben, uird jeder Fortschritt in der guten Sitte, in Wissen- schaft und Kunst, kurz in allem, was den Menschen znm Menschen macht, wäre geradezu unmöglich. Daher wird's wohl so an: besten sein, tvie es gerade in der Welt ist, daß es nämlich beides, Reiche und Arme, giebt, oder mit andern Worten, daß ein

4. Lesebuch für Volksschulen - S. 371

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
371 4. Wahrhaft rührend ist die Mutterliebe, mit der die Ricke das Kälbchen bewacht. Naht sich in den ersten Tagen, wo das Junge nach sehr hilflos ist, Gefahr, so sucht sie dieselbe durch allerlei List abzuwenden. Kommt z. B. ein Mensch in die Nähe des Lagers, so versteckt sie das Junge im hohen Grase und springt selbst vor, um die Aufmerksamkeit von dem Kälbchen weg auf sich zu lenken. Dann läuft sie fort, kehrt aber nach einigen Quersprüngen zum Lager zurück. Schleicht der Fuchs an das Kälbchen heran, so sucht sie dasselbe mit ihrem Körper zu decken und stampft den Räuber mit den Vorderfüßen. 420. Der Fuchs. 1. Ter Fuchs ist ein vollendeter Spitzbube und Räuber. Seine Jagd gilt allem möglichen Getier von dem jungen oder kranken Reh an bis zum Käfer herab. Er ist aber auch zum Räuber ausgerüstet wie kein zweites Tier bei uns. Das zeigt uns vor allem sein scharfes Gebiß. Mit einem Ruck beißt er dem Hahn den Hals ab. Sein Gehör ist so scharf, daß er schon ans hundert Schritt die Maus piepen oder im Laube rascheln hört, und Mäuse sind seine Hauptspeise. An manchen Tagen frißt er zwei bis drei Dutzend. Sein Auge sieht gleich dem Auge der Katze auch im Dunkeln vorzüglich. Daher jagt er auch gern des Nachts, wo ihn niemand sieht. Dann schleicht er oft an den Hecken des Dorfes entlang. Er kennt die Gegend, von woher sein scharfes Gehör die Enten hat schnattern und die Hühner gackern hören. Seine feine Nase führt ihn leicht und sicher zu dem Hühner- oder Gänsestall. Hier würgt er alles ohne Unterschied. Er beißt den Gänsen und Hühnern den Hals ab, schleppt sie Stück für Stück fort und verscharrt sie in einem Versteck, um sie dann in den nächsten Tagen zu verspeisen. Im Herbst kommt er auch in den Garten und sucht sich Äpfel, Birnen und Weintrauben. — Seine Beine sind dünn, fast zierlich, aber doch sehr kräftig. Mit ihnen läuft er so schnell, daß selbst der Hase ihm nicht entrinnt, wenn er nicht einen Haken schlägt und den Fuchs vorbeischießen läßt. Auch springen kann er vorzüglich. 2. Am Tage, namentlich bei schlechtem Wetter, hält sich der Fuchs meist in seinem Bau aus. Derselbe liegt sehr versteckt, gewöhnlich in einem Geklüft, zwischen Wurzeln und an andern günstigen Stellen. Wenn es irgend geht, gräbt sich der Fuchs den Ban nicht selber, sondern siedelt sich in einem Kaninchen- oder Dachsbau an. Die Kaninchen frißt er nicht selten aus, den Dachs beißt er hinaus oder stört ihn so lange, bis er seine Wohnung räumt. Gewöhnlich hat der Fuchsbau eine Hauptröhre, welche als Eingang dient, und mehrere Seitenröhren, durch welche er entflieht, wenn er verfolgt wird. Hinten im Ban ist die Kammer oder der „Kessel". Derselbe hat ein Meter im Durchmesser und ist weich mit Moos und Laub gepolstert. 3. Anfangs Mai wird es im Fuchsbau lebendig. Es liegen jetzt drei bis sieben Junge darin. Haben sie nach zehn bis vierzehn Tagen ihre Augenlider ge- öffnet, so führt die sorgsame Mutter die feinen Kinderlein während des warmen Sonnenscheins ein wenig vor die Thür, spielt mit ihnen, trägt ihnen Vögel, Ei- dechsen u. s. .w. zu und lehrt sie, die Tiere zu fangen und zu verzehren. Beim leisesten verdächtigen Geräusch aber trägt -die stets wachsame Füchsin die Jungen sogleich im Maule in die Höhle zurück. Haben sie die Größe halberwachsener Katzen erreicht, so liegen sic bei guter Witterung gern morgens und abends vor dem Bau und erwarten die Heimkehr der Alten. Es giebt keinen anmutigeren Anblick, als solche Füchslein miteinander spielen zu sehen. Ihre Bewegungen sind so leicht, behend und geschmeidig, daß selbst junge Katzen plump dagegen erscheinen. Schon 24* k

5. Lesebuch für Volksschulen - S. 416

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 416 — Es gefällt mir nur nicht, daß der eine so viel, der andere sv wenig verdient. Der Lohn müßte bei allen gleich sein. W. Das gefiele dir ja selber nicht. Denke dir nur, du hättest die ganze Woche Roggen gemäht, Peter Bassel aber mit einer Klapper die Sperlinge ans dem Weizenfelde getrieben, und am Ende der Woche hättet ihr beide gleichen Lohn. B. Nein, das wäre Unrecht. Ich meine aber, es giebt so viele Leute, die so wenig thun und noch mehr verdienen als ich, wie z. B. unser Pastor, der Amtsrichter, der Doktor n. et., die ich des Nachtnittags so mit dem Spazierstock durch die Felder wandert: sehe. W. Meinst du etwa, die Herren hätten nichts zu thun? Warum bist du denn nicht auch Pastor oder Doktor geworden? B. Weil ich kein Geld hatte; denn das Lernen kostet Geld. W. Gaitz recht. Es sitid aber auch Anlagen dazu ttötig. Du weißt es gewiß noch recht gut, daß dir die Kopfarbeit in der Schttle nie Spaß gemacht hat. B. Das weiß ich. Warum aber werden denn diese Herren für ihre Arbeit noch viel besser bezahlt als unser einer? W. Das sollst du dir selber sagen. Denk einmal, du hättest das Geld, deinen ältesten Sohn studieren zu lassen. Würdest du das thun, wenn du wüßtest, daß er als Arzt oder Pastor eben tiicht mehr verdiettte als wir hier beim Kartoffel- hacken ? B. Nein, uni keinen Preis. W. Gut. Damit giebst du nänrlich ztt, daß Kopfarbeit noch schwerer ist als Handarbeit. Hub daß die schwerere Arbeit auch besser bezahlt werden muß als leichte, hast dit vorhin selber gesagt. Es ist also durchaus keine Ungerechtigkeit, wenn ein gelehrter Mann für seine Arbeit besser bezahlt wird als tvir. B. Das kann ich nicht bestreiten. Aber — W. Nun höre aber endlich mit deinem „Aber" ans. Bist du mit deinen Verhältnissen nicht zufrieden, so sieh nicht scheel ans andere, sondern fange bei dir selbst zu bessern an. Ich habe immer etwas weniger ausgegeben, als ich ver- diente. Dadurch habe ich nach und nach eine kleine Snmtne erspart. Diese habe ich zttr Anzahlung auf mein Hans benutzt. Und an meinem Haus und Gartett habe ich mehr Freude als mancher Graf an feinem Schlosse." — Die Sonne war jetzt dem Untergange nahe, tind beide Arbeiter gingen nach Hause. — Seit jenem Tage sind fünfzehn Jahre vergangen. Braun ist inzwischen bedeutend älter geworden, aber er sieht nicht mehr so vergrämt aus wie früher. Er hat sich nach und nach etwas Geld erspart, vor einigen Jahren sich ein Häns- chen mit Garten und ettvas Ackerland gekauft und sieht nun die Reichen nicht mehr so scheel an tvie ehedem. 462. Vom Kapital. Eines Sonntags hatten sich die Nachbarn unter dem großen schattigen Nuß- baum zusammettgefnnden, und die Jünglinge horten dein Gespräche der Alten auf- merksam zu. Man erzählte allerlei Geschichten von Bewohnern des Dorfes und der Umgegend, tvelche von armer Herkunft und durch Sparsamkeit mit der Zeit wohlhabend, selbst reich geworden war. Es war soeben die Rede davon, daß Karl, der Sohn eines Wagners, ein kleines Hans mit ziemlich großem Acker dabei für 5000 Ji> gekauft habe. Er hatte sogleich 3000 Jb angezahlt, und den Rest tvollte er zu verschiedenen fest- gesetzten Zeitpunkten bezahlen. Denn er verdiente täglich 31 /2 M und verbrauchte nur 2 jis.

6. Lesebuch für Volksschulen - S. 417

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
417 „Wenn er fortfährt, so sparsam zu sein, wird er sich ein Vermögen erwerben," sagten alle. Die jungen Leute hatten auch Lust, reich zu werden. „Ihr braucht nur zu arbeiten und zu sparen, d. h. ihr müßt nicht zu viel ausgeben," sagte Vater Reinhard zu ihnen. „Vor allem sparen!" fügte der Lehrer hinzu. „Wenn ihr noch so andauernd und hart arbeitet, aber jeden Tag das ausgebt, was ihr an demselben Tage verdient, also von der Hand in den Mund lebt, werdet ihr nie in den Besitz eines Kapitals gelangen. Durch Arbeit kann man Geld gewinnen, durch Sparsamkeit es bewahren und vermehren." „Also das Kapital besteht aus Geld?" fragte Paul. „Gewiß!" riefen mehrere der Umstehenden zugleich. „Nicht immer," versetzte der Lehrer. Als man glaubte, er scherze, sagte er: „Hier seht ihr ein Fünfmarkstück. Das ist doch Geld, nicht wahr!" „Ja, ja!" „Nun gut. Wenn ich für dieses Geld Brot zum Verzehren kaufe, so ist das kein Kapital. Kaufe ich dagegen für dieses Geld ein Buch, welches ich zum Unter- richt gebrauche, so ist dies mein Werkzeug, — das Buch ist mein Hammer, mein Hobel — und da die Werkzeuge einen Teil des Kapitals bilden, so sind die fünf Mark, welche ich für das Buch ausgab, als Kapital anzusehen. Das Geld, welches man zur Befriedigung seiner Bedürfnisse ausgiebt, ist kein Kapital." „Sind denn der Pflug, die Ochsen, die Schafe ebenfalls Kapital?" Ohne Zweifel. Denken wir uns einen jungen Mann, der jeden Tag von seinem Verdienst 1 Ji> erspart, nach 100 Tagen hat er 100 M erspart. Ist dies ein Kapital? So lange er sie in der Schublade verwahrt, noch nicht. Legt er sie aber in der Sparkasse zu 3"Io Zinsen an, so ist es ein Kapital; denn es er- zeugt ein Einkommen. Wer alle Jahre 20 M erspart und zu 4 Prozent zinstragend anlegt, wird nach zwanzig Jahren eine Summe von etwas über 600 Jua sein eigen nennen. Nun könnte aber mancher Arbeiter, Geselle n. s. w. mit Leichtigkeit jährlich nicht bloß 20 Jio, sondern wohl das Doppelte ersparen, wenn er nur seine Ausgaben für Bier und Cigarren etwas einschränken wollte. So gelangt man durch Sparen zum Kapital. Sparen heißt sich einschränken. Wer sich aber einschränkt, kann etwas zurücklegen. Halm bei Halm baut sich der Vogel ein Nest, und aus kleinen Bächen entstehen große Flüsse. Es ist nicht nötig, daß man viel verdient, um sparen zu können. Man kann dies auch bei geringem Verdienst: man muß nur weniger ausgeben, als man einnimmt. Nach Block. 463. Das Eigentum. Fritz hat sich einen Papierdrachen gemacht, und sein Onkel hat ihm einen Ball geschenkt. Den Drachen sowohl wie den Ball betrachtet er als sein Eigentum, mit dem er machen kann, was er will. Er ist der alleinige Besitzer dieser Dinge, und schlimmsten Falls würde er sein Recht darauf verteidigen mit allen Mitteln, sowie er seine Ohren verteidigen wiirde, wenn jemand sie ihm abschneiden wollte. lind es ist gut, daß dem so ist. Warum? Weil die Gewißheit, sein Eigentum genießen zu können, zur angestrengten Thätigkeit führt. Dadurch wird das Eigentumsrecht die Veranlassung, nützliche Er- zeugnisse aller Art hervorzubringen. Wo sonst hundert Wilde kaum Nahrung fanden, sieht man jetzt 10 000 Familien, die durch ihre Thätigkeit sich ein Vermögen er- werben und im Wohlstände leben. Kah»meher u. Schulze, Lesebuch. 27

7. Lesebuch für Volksschulen - S. 377

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
377 425. Die Kreuzotter. 1. Tie Kreuzotter ist ein unheimliches Tier. Schon ihr Äußeres ist ab- schreckend. Ihr Körper hat die Gestalt eines großen, langen Wurmes. Er ist mit Schuppen bedeckt, damit sich das Tier beim Umherkriechen nicht so leicht verletze. Die Färbung ist nach Alter, Gegend, Jahreszeit re. verschieden, auf der Oberseite meist dunkelbraun, ans der Unterseite bläulich oder gelblich. Über den Rücken läuft in der Regel eine schwarze Zickzacklinie, und auf dem Kopfe findet sich eine dunkle Zeichnung, welche an ein Kreuz erinnert und der Schlange den Namen gegeben hat. Unheimlich sieht es besonders aus, wenn die Kreuzotter ihre zweispaltige Zunge hervorstreckt, um damit zu „züngeln". Sie kann aber mit derselben nicht stechen, sondern tastet nur damit umher. Beine hat sie nicht. Beim Kriechen stützt sie sich auf ihre Rippen, die wie Beine bewegt werden können. Was uns die Kreuzotter am meisten verhaßt macht, das sind ihre Giftzähne. Dieselben sitzen im Oberkiefer, sind hohl und nahe an der Spitze mit einer kleinen Öffnung versehen. Am Grunde aber Kopf der Kreuzotter. steht jeder der beiden Giftzähne mit einer Drüse in Verbindung, die mit Gift gefüllt ist und an beiden Seiten des Kopfes in der Schläfengegend liegt. Bei jedem Bisse fließt durch den Druck der Schläfenmuskeln etwas Gift in den hohlen Zahn und durch diesen in die Wunde. Wer das Unglück hat, von einer Kreuzotter gebissen zu werden, thut gut, die Wunde sofort auszusangen. Das darf jedoch nur geschehen, wenn man keine wunde Stelle im Munde hat, da das Gift im Blute sofort tödlich wirkt. Das wirksamste Mittel gegen den Biß der Kreuzotter jedoch ist, recht viel Rum oder Cognac zu trinken. In jedem Falle aber lege man sich ins Bett, nehme etwas zu schwitzen ein Und lasse den Arzt rufen. 2. Die Kreuzotter nährt sich »reist von Mäusen. Wird sie eine Maus ge- wahr, so schießt sie mit hochgehobenem Kopfe auf dieselbe los. Bei dem Bisse zuckt die Mails zusammen, der Leib schwillt sofort ans, nur noch einige Schritte schwankt sie weiter — dann füllt sie auf die Seite itiib stirbt. Auch Frösche und selbst junge Vögel frißt sie. So fand man einst in dem Magen einer Kreuzotter drei fast flügge Hänflinge, in dem einer andern sogar zwei kleine Wiesel. Da die Otter die ge- töteten Tiere mit ihren Zähnen rricht zerbeißen karrn, so muß sie dieselben stets ganz hinunterschlucken. Dies karrrr sie um so eher, als sie ihre Kiefern ungemein ans- dehrren und so ihren Rachen weit aufreißen kann. 3. Kreuzottern kommen irr Deutschland fast überall vor. Am zahlreichsten leben sie in Mooren und den daran grenzenden Wäldern. Dort wohnen sie in Mauselöchern, Fuchs- und Kaninchenhöhlen, hohlen Baumstämmen, unter Wurzel- werk re. Oft liegt die Otter vor ihrem Loche wie ein Teller zusammengerollt rrrrd sonnt sich. Im Hochsommer legt sie gegen fünfzehn Eier, aus denen sofort die Jullgeil auskriechen. Zum Winter fällt sie in eineil Winterschlaf. Jil Pommern fanden einst Arbeiter belln Roden eines Ellernbruches unter einem Erlenstnbben 81 Kreuzottern, welche hier ihr gemeinschaftliches Winterbett hatten. In Wäldern, wo sich Kreuzottern aufhalten, sei man sehr vorsichtig. Niemals betrete man die- selben barfuß, auch vermeide man es, mit der Hand in Baumlöcher, Mauselöcher u. s. w. hineinzufassen.

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 420

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
420 trägnisse reichen aber lange nicht aus, und deshalb müssen die Bewohner zu den Ausgaben des Staates etwas beitragen. Das können sie auch ganz gern thun; denn die Sicherheit, deren sie sich erfreuen, und die Förderungen, die sie.in ihrer Arbeit erfahren, verdanken sie ganz allein den Einrichtungen des Staates. Die Summe, welche der Bürger nu den Staat zu zahlen hat, nennt man Steuern. Die Steuern sind verschiedener Art. Wer ein Haus oder ein Grundstück besitzt, zahlt Grundsteuer. Wer eine Fabrik besitzt oder ein Geschäft betreibt, hat Gewerbesteuer zu zahlen. Außerdem muß jeder von seinem jährlichen Einkommen steuern; so der Beamte von seinem Gehalt, der Arbeiter von seinem Verdienst, der Kaufmann von seinem Gewinn, der Bauer von dem Ertrage seines Hofes re. In Preußen ist jeder, der über 3000 Mark Einkommen hat, verpflichtet, die Höhe seines Ein- kommens anzugeben. (Selbsteinschätzung.) Dabei ist die Einrichtung getroffen, daß ein großes Einkommen verhältnismäßig viel höher besteuert wird als ein kleines. So hat z. B. der Schuhmacher N. ein jährliches Einkommen von 800 Mark und muß dafür 20 Mark jährlich steuern. Dicht neben ihm wohnt ein Arzt, der hat zehnmal so viel Einkommen, also 8000 Mark. Wer nun aber meinen sollte, der Arzt hätte muí) nur zehnmal soviel Steuern zu zahlen als der Schuhmacher, der irrt. Der Arzt wird nicht zehnmal zwanzig Mark — 200 Mark, sondern vielleicht 15 X 20 Mark — 300 Mark zu zahlen haben. Daraus ersieht man, daß die Reichen weitaus den größten Teil der Steuern bezahlen müssen. Alle die hier erwähnten Stenern sind direkte Steuern, weil sie der Besteuerte unmittelbar (direkt) an den Staat zahlt. Außer diesen direkten Steuern giebt cs aber auch indirekte Steuern. Der Staat verlangt z. B. eine Steirer für jedes Glas Bier, welches )vir trinken. Es wäre aber sehr umständlich, wenn mir nach jedem Glas Bier, das wir getrunken, zum Steuereinnehmer gehen und den kleinen Betrag bezahlen sollten. Deshalb hält sich der Staat an den Bierbrauer, und dieser muß die Steuer für alles Bier, welches er herstellt, entrichten. Der Brauer verlegt aber nur diese Summe, und wenn er ein Faß an den Gastwirt verkauft, so muß dieser ihm die Steuer zurückzahlen; der Gastwirt endlich erhöht den Preis eines jeden Glases um den Betrag der Steuer, und so kommt nun endlich derjenige Mann an das Bezahlen der Biersteuer, von welchem man dieselbe haben wollte, nämlich der Biertrinker. Weil eine solche Steuer ans Umwegen, mittelbar erhoben wird, nennt man sie mit einem fremden Worte indirekte Steuer. Andere Einnahmen hat der Staat durch die Zölle, welche an den Grenzen des Landes von Waren erhoben werden, die ans dein Anslande eingeführt werden; hierdurch erhält der Staat nicht allein Geld, sondern er schützt auch das einheimische Gewerbe. Denn wenn z. B. eine im Auslande hergestellte Maschine durch verschiedene Umstände 100 Mark kostet, eine gleiche aber im Jnlande nur für 110 Mark hergestellt werden kann, so mürben alle Leute derartige ausländische Maschinen kaufen, und unsere eigenen Gewerbe- treibenden könnten ihre Werkstätten zuschließen und feiern; dies zu verhüten legt man an der Grenze einen Zoll, vielleicht von zehn oder zwölf Mark, auf jede solche Maschine, und nunmehr können unsere deutschen Arbeiter wieder die Hände rühren. Da man die indirekten Steuern mit dem Preise der Ware vereinigt hat, so merkt man fast gar nicht, daß man sie bezahlen muß. Manche indirekte Steuern, z. B. solche, die ans Wein, Schnaps, Bier, Tabak und Cigarren gelegt sind, braucht man nicht zu bezahlen, wenn man nicht will. Denn niemand ist gezwungen, Schnaps zu trinken und Tabak zu rauchen. Die ganzen Einnahmen und Ausgaben des Staates verwaltet der Finanz minister. Nach O. Pache u. o.

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 422

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
422 467. Etwas über das Papiergeld. Jedes Stück Papiergeld ist eigentlich ein Schuldschein. Bei der „Banknote" ist die Bank die Schuldnerin, bei der „Aktie" die Aktiengesellschaft, bei dem „Wechsel" irgend eine Privatperson, beim „Staatspapier" der Staat. Das Papiergeld ent- hält also ein Zahlungsversprechen. Wir wollen uns dies am Staatspapier klar zu machen suchen. Wenn ein Staat für gewisse Zwecke, z. B. zum Ban einer Eisenbahn, eines Kanals rc., mehr Geld auszugeben hat, als er einnimmt, so ist er gezwungen, eine Anleihe zu machen. Dies geschieht in folgender Weise: Er stellt eine Anzahl Schuld- scheine über so viel kleinere Summen (100, 200, 500, 1000 rc. Mark) ans, als er anleihen will. Diese Schuldscheine giebt er gegen bares Geld in Verkehr und erlangt so das erforderliche Kapital. Jeder Inhaber eines solchen Schuldscheines ist also ein Gläubiger des Staates. Damit nun der Staat aber auch Abnehmer für seine Schuldscheine findet, ver- spricht er auch Zinsen für das anzuleihende Kapital. Diese Zinsen zahlt er zunächst ebenfalls in Zinsscheinen aus, die er gleich dem Schuldscheine beifügt, und die den Namen Coupons führen. Die Coupons sind also auch eine Art Schuld- oder An- weisungsschein. Sie können in den dazu bestimmten Kassen für bares Geld ein- gelöst werden. Diese Einlösung must aber innerhalb bestimmter Jahre (gewöhnlich vier) erfolgt sein. Nach dieser Zeit verfallen die Coupons, d. h. sie sind ungültig. Den Wert, mif welchen die Staatspapiere lauten, nennen wir ihren „Nominal- wert". Aber der Wert bleibt sich nicht immer gleich. Er steigt und fällt, je nachdem der Kredit des Staates größer oder geringer ist. Je weniger Schulden und je mehr Vermögen (Domänen, Forsten rc.) ein Staat hat, desto sicherer sind seine Papiere, und desto höher steigen sie auch im Wert, und umgekehrt: je mehr Schulden und je weniger Vermögen der Staat hat, desto unsicherer sind seine Papiere, und desto mehr fällt auch ihr Wert. Haben die Papiere den Nominalwert, so sagt man: sie stehen al pari. Stehen sie höher als ihr Nominalwert, so sagt man: sie stehen über pari, stehen sie tiefer, so sagt man: sie stehen unter pari. Die jeweilige Höhe der Staatspapiere nennt man den „Kurs". Das Schwanken des Kurses kann außer von den Schulden eines Staates noch von mancherlei andern Umständen abhängen, namentlich davon, ob ruhige oder unruhige Zeiten im Lande herrschen. In Kriegs- zeiten, wo der Kredit eines Staates im Sinken begriffen ist, sinkt der Wert der Staatspapiere oft sehr bedeutend. Die Banknoten sind einem solchen Kurse nicht unterworfen. Die Banknoten der deutschen Reichsbank heißen Reichskassenscheine. Es giebt deren im Werte von 1000, 100, 50, 20 und 5 Mark. Dieses sogenannte Papiergeld ivird statt des baren Geldes ausgegeben. Es bringt daher auch nicht wie die Staatsschnldscheine u. s. w. Zinsen, wird aber von der Reichsbank zu jeder Zeit gegen klingende Münze eingelöst. Der Nutzen des Papiergeldes liegt besonders darin, daß durch dasselbe Handel und Verkehr erleichtert werden. England, der erste Handelsstaat der Welt, zahlt im öffentlichen Verkehr 90°/o mit Papiergeld und nur 10°/o in bar. Druck von Belhagen <fc Klasiiig in Bielefeld.

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 385

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
385 Netzhaut, auf (welcher sich der Sehnerv, der von hinten in das Auge tritt, netz- förmig ailsbreitet. — Die Lichtstrahlen gehen durch die geivölbte Hornhaut, das Augenwasser, die Pupille, die Krystalllinse und den Glaskörper und werden so auf die Netzhaut geleitet. Auf dieser läßt die Linse ein verkleinertes, umgekehrtes Bild entstehen. Dadurch jedoch, daß das Auge einen leuchtenden Punkt in jene Richtung zurückversetzt, alls lvelcher es den Lichteindrück erhalten hat, sehen wir dennoch die Gegenstände aufrecht. 6. Pflege des Auges. Um das Auge gesund zu erhalten, beachte man folgendes: 1. Man sehe liicht in zu grelles Licht und lese nicht bei hellem Sonnen- schein. Besonders sind kleine Kinder gegen grelles Licht zu schützen, da sonst ihre Angen sich sehr leicht entzünden oder lvvhl gar erblinden. 2. Man strenge die Augen im Dämmerlicht nicht durch Lesen, Schreiben, Nähen, Stricken u. s. w. an. з. Man beachte, daß das Licht beim Schreiben, Zeichnen, Nähen re. stets von der linken, niemals voll der rechten Seite einfalle, da sollst der Schatten das Auge unnötig anstrellgt. 4. Bein: Leseil halte man das Buch etwa 25 ein von beit Augen entfernt, vorausgesetzt, daß das Auge richtig geballt ist. 5. Soviel als möglich vermeide man unreine, mit Dämpfen, Rauch oder airdern Dünsten angefüllte Luft; auch große Hitze und Kälte wirken nachteilig ans die Augen. 6. Eingedrungene Fliegen, Steinchen rc. suche man nicht durch Reiben zu entfernen, sondern man hebe das Augenlid in die Höhe und wische sie mit einem leinenen Tuche heraus. 7. Das Gehör. Das Ohr fängt mit der äußern Ohrmuschel (1) die Schall- wellen auf und leitet sie dlirch den Gehörgailg (2) gegeli das Tronlinelfell (3). Dllrch die Erschütterung desselben geraten die in der Trommel- oder Paukenhöhle liegenden Gehörknöchelchen: Hammer (4—6 и. b), Amboß (7—9 li. a), Steigbügel (11. 12 ii. c) in Bewegung. Der Hammer der an seinem Stiele (6) mit dem Trommelfell verwachsen ist, schlägt zuerst auf den Am- boß. Dieser ist durch das Trittbrett des Steigbügels mit dem Labyrinth verbunden. Dasselbe besteht aus den drei Bogengängen (13—15), der Schnecke und dem Borhof und ist mit dem Gehörwasser angefiillt. In diesem Wasser schwimmen die Verzweigungen der Gehörnerven. Hier angelangt, setzen sich die Schallwellen in Wasserwellen um und teilen sich so den Nerven mit, welche den Schall dem Gehirn zuführen. — Übermäßig starke Schalleindrücke können das Trommelfell zertrümmern. Kanoniere öffnen daher beim Abfeuern den Mund, da vom Munde aus auch eine Röhre, die Ohrtrompete, den Schall ans die entgegengesetzte Seite des Trommelfells leitet und so einen Gegendruck ausübt, der das Zerspringen desselben verhütet. — Erbsen oder andere ähnliche Körper in den Gehörgang zu stecken, ist sehr gefährlich, ebenso das Bohren im Ohre mit einem spitzen Stifte. Das in dem Gehörgang leicht sich ansammelnde Ohrenschmalz suche man durch regelmäßiges Waschen der Ohren zu entfernen; im andern Falle ver- stopft es den Gehörgang und hat Schwerhörigkeit, ja, sogar Taubheit zur Folge. 8. Der Geruch. Das Werkzeug des Geruchs ist die Nase. Dieselbe ist im Innern mit einer schleimigen Haut überzogen, deren oberster Teil den Namen „Riech- Kahnmeyer u. Schulze, Lesebuch. 25 Das Ohr.
   bis 10 von 1272 weiter»  »»
1272 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1272 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 119
1 7
2 1
3 15
4 3
5 1026
6 1
7 209
8 5
9 5
10 16
11 2
12 6
13 1
14 0
15 12
16 189
17 0
18 4
19 35
20 0
21 2
22 3
23 0
24 10
25 5
26 6
27 4
28 16
29 4
30 231
31 0
32 0
33 122
34 0
35 1
36 20
37 603
38 39
39 50
40 1
41 1
42 0
43 17
44 0
45 33
46 3
47 8
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 125
2 0
3 1
4 5
5 7
6 22
7 1
8 0
9 2
10 5
11 10
12 29
13 1
14 0
15 0
16 158
17 342
18 2
19 63
20 0
21 109
22 2
23 16
24 89
25 2
26 6
27 0
28 61
29 4
30 2
31 0
32 6
33 0
34 2
35 7
36 45
37 6
38 30
39 249
40 16
41 5
42 148
43 7
44 1
45 89
46 2
47 1
48 4
49 10
50 2
51 6
52 12
53 0
54 178
55 1
56 0
57 2
58 5
59 8
60 4
61 1
62 0
63 0
64 2
65 0
66 50
67 0
68 13
69 3
70 17
71 8
72 23
73 2
74 0
75 128
76 35
77 871
78 2
79 17
80 1
81 7
82 174
83 3
84 156
85 2
86 2
87 253
88 2
89 0
90 1
91 118
92 172
93 0
94 953
95 5
96 0
97 3
98 6
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 77
1 31
2 92
3 112
4 4
5 24
6 106
7 19
8 14
9 9
10 12
11 5
12 326
13 426
14 13
15 1
16 0
17 28
18 30
19 13
20 5
21 11
22 2
23 3
24 88
25 122
26 22
27 1
28 315
29 213
30 2
31 8
32 49
33 377
34 114
35 23
36 30
37 0
38 3
39 59
40 3
41 124
42 819
43 298
44 10
45 1
46 135
47 11
48 8
49 3
50 888
51 1953
52 67
53 1
54 11
55 1
56 9
57 1
58 4
59 356
60 14
61 96
62 10
63 7
64 13
65 144
66 10
67 11
68 1
69 0
70 3
71 11
72 40
73 1
74 6
75 80
76 10
77 3
78 14
79 2
80 8
81 1608
82 39
83 22
84 248
85 1
86 2
87 1
88 1
89 138
90 2
91 13
92 4
93 6
94 5
95 25
96 2
97 16
98 0
99 18
100 735
101 17
102 776
103 2
104 5
105 11
106 28
107 27
108 3
109 9
110 88
111 441
112 97
113 15
114 146
115 2
116 268
117 3
118 2
119 41
120 13
121 145
122 12
123 288
124 150
125 471
126 12
127 26
128 2
129 60
130 6
131 269
132 6
133 44
134 0
135 14
136 110
137 58
138 0
139 12
140 18
141 6
142 74
143 93
144 6
145 17
146 3
147 5
148 0
149 1
150 1
151 51
152 411
153 8
154 103
155 36
156 45
157 43
158 0
159 7
160 5
161 9
162 0
163 0
164 20
165 5
166 27
167 15
168 172
169 93
170 8
171 4
172 21
173 44
174 3
175 277
176 6
177 53
178 2
179 122
180 5
181 7
182 19
183 285
184 7
185 36
186 2
187 7
188 15
189 1
190 27
191 2
192 0
193 9
194 7
195 76
196 962
197 0
198 9
199 30