51
Naturkunde.
Orte in einen sehr hellen geht, so schadet man den Augen;
und in sehr Helles Licht, öder gar in die Sonne darf man
nicht starr hinein sehen, weil entweder Schwache des Gestchts,
oder völlige Blindheit daraus entsteht. Manche Dinge leuch-
ten, ohne daß sie brennen. Faules, feuchtes Holz giebt des
Nachts einen hellen Schein. Manche Thierchen, besonders
die rothen Johanniswürmchen, leuchten des Nachtö. Man hat
aber auch einen durch die Kunst bereiteten, leuchtenden Kör»
per, der Phosphorus heißt, womit mau Buchstaben, die
im Finstern leuchten, schreiben kann.
Wenn man eine gläserne Röhre anhaltend reibt, so er-
scheint an derselben ein Licht, welches der Hand folgt. Und
wenn man fortfährt zu reiben, so wird die Röhre in den
Stand gesetzt, daß, wenn. man ihr mit dem Finger nahe kommt,
zwischen dem Finger und der Röhre ein bläulicher Lichtstrahl
erscheint, der den Finger empfindlich schlägt imb einen Laut
verursachet. Ein Gleiches erfolgt, wenn man anstattderröh-
re eine Stange Siegellack oder überhaupt einen harzigen
Körper nimmt. Dies Feuer nennt man elektrisches Feuer,
oder electrifche Materie. Wenn man den erwärmten Rücken
einer Katze oder eines Hundes im Finstern reibt t so sieht
man solches Feuer in kleitten Fünkchen mit Knistern hervor-
kommen, weil die Haare lebendiger Thiere clcctrifch find.
Man hat nun Electrisirmafchinen, durch welche man dieses
Feuer sehr leicht und in einem so hohen Grade hervorbringen
kann, daß es Menschen, wie der Blitz, lähmt, oder tödtet.
Wenn sich die elektrische Materie in den Wolken sammelt und
aus denselben herausbricht, so erzeugt sie den Blitz, wovon
der Donner nur die Folge ist. Der Blitz ists also, welcher
einschlägt und zerschmettert; ist dieser einmal vorbei, so hat
man sich vor dem Donner nicht zu fürchten. Weil er aber am
häufigsten in hohe Gebäude und Räume einschlägt, so muß
man bei solchen während des Gewitters keine Zuflucht vor dem
Regen suchen. Man kann die elektrische Materie mittels der
Metalle, auch des Wassers, sammeln und fortleiten, mithin
durch eine auf einem Gebäude aufgerichtete metallene Stange
den Blitz auffangen, und durch Stabe, Blech, Drath, die an
den, Gebäude herabgehen, in die feuchte Erde leiten; dann scha-
det er dem Gebäude nicht. Da die Gewitter, wenn man
Vorsicht gebraucht, gar nicht oft schädliche Folgen haben:
so hat man nicht Ursache, sich vor ihnen zu fürchten. Viel-
st*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
56 Naturkunde.
walt und Geräusch hinein. Der Wind halt so lange an,
bis das Gleichgewicht in der Luft wieder hergestellt ist.
Die Winde werden eingetheilt nach den Weltgegenden,
gus welchen sie kommen. Da sind vier Hauptwinde: Der
Ost- oder Morgenwind, der Süd- oder Mittagswind, der
West- oder Abendwind und der Nord- oder Mitternachts-
wind. Die vier dazwischen liegenden Winde heißen: Nord-
Ostwind, Nord-Westwind, Süd-Ostwind, Sud-Westwind.
Die Schiffer, welche den Wind sehr genau beobachten müs-
sen, weil er sie führt, benennen ihn auch nach seinen verschie-
denen Graden oder Wirkungen und rechnen sogar 32 Win-
de. Es giebt gewöhnliche Winde, Sturmwinde und Orka-
ne, d. i. solche Stürme, wo die Winde Plötzlich mit einem
donnernden Getöse von allen Gegenden her mit Gewalt auf
einander stoßen. Wirbelwinde entstehen, wenn zwei starke
Winde einander cntgegenblasen, und daher da, wo sie zusam-
menstoßen, die Luft, auch Staub und Wasser, in einem Krei-
se herumtreiben.
Die Winde reinigen die Luft, bewahren sie vor der Faul-
nisi, vermindern ihre Hitze oder auch ihre Kälte, in dem sie
warme, oder kalte Luft aus andern Gegenden herbeiführen,
trocknen die Erde, und machen sie feucht, indem sie die Wol-
ken und dadurch den Regen allenthalben vertheilen, zerstreu-
en den Blumenstand, wodurch die Baume und Pflanzen be-
fruchtet werden, streuen den Samen der Bäume und Gewäch-
se umher, bewegen das Wasser, daß es nicht faule, tragen
die Schiffe über daö Meer, treiben die Windmühlen, erschüt-
tern die Baume und befördern dadurch den Umlauf der Safte.
/ Den Windev haben wir es zu verdanken, daß unser Luft-
kreis geftin^ ist, und paß schädliche Ausdünstungen nicht in
einer Gegend bleiben und dieselbe zum Bewohnen untüchtig
machen. Ein scharfer und starker Wind aber kann den Au-
gen, dem Gehör und überhaupt dem Körper nachtheilig wer-
den, ein nasser aber Flüsse und Schnupfen verursachen. Die
Kühlung, welche uns in der Hitze des Sommers ein frischer
Wind zuwehet, ist zwar angenehm, kann aber gefährliche
Krankheiten hervorbringen, wenn man. den mit Schweiß be-
deckten Körper auf einmal demselben aussetzt. — Wie viele
Wohlthaten erzeigt uns Gott nicht durch das eine Geschenk der
Luft, die wir nicht einmal sehen tind die wir doch unter allen
Wohlthaten Gpttes am öftersten, bei jedem Athemzuge, Tag
und Nacht genießen ! —
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
58 Naturkunde.
Körper so schädlich ist. Auch zum Waschen gebraucht, leistet
es dem Körper einen weit größer» Nutzen, als die meiste» Men-
schen wissen und glauben. Das fließende Wasser ist weder so
rein, »och so gesund und wohlschmeckend, als das Quellwasser.
Das Negenwaffer und das Wasser, welches aus geschmolze-
nem Hagel, Schnee und Eis entstehet, ist ebenfalls weniger
zum Trinken dienlich. Trinke ja nicht ohne Behutsamkeit
<uts unbekannten Quellen, oder aus Pfützen und stehendem
Wasser. — An manchen Orten ist das Wasser mit minerali-
schen Theilen vermischt tind giebt Gesundbrunnen, deren Hei-
jrafte in vielen Krankheiten vortreffliche Wirkungen her-
vorbringen. Die Nachbarschaft voir vielen seichten stehenden
Wassern ist für die Gesundheit schädlich, weil faule Ausdün-
stungen daraus aufsteigen. Das Baden in fließendem kalten
Wasser ist ein großeö Beförderungsmittel der Gesundheit;
ober jungen Leuten kann dabei die Vorsicht nicht genug em-
pfohlen werden, daß sie weder mit erhitztem Körper ins Was-
ser gehen, noch zu lange im Wasser bleiben, noch an unsi-
chern Stellen der Flusse sich baden und sich der Gefahr zu er-
trinken aussetzen.
Auö einer Menge wässeriger Dünste besteht der Nebel,
welcher in der untern Luft schwebt, und darin verdickt wird.
Diese Verdickung der Dunste geschieht besonders buvcb die
Kälte. Zuweilen fuhrt der Nebel Thetkchen bei sich, welche
einen unangenehmen Geruch geben, z. B. der sogenannte Hö-
henrauch. Wolken sind nichts anders, als Nebel und wässe-
riger Dunst, der in die Höhe gestiegen und von der Erde
entfernt ist. Der Thau kommt von wässerigen Dünsten, wel-
che in der Nacht von der Erde und besonders von den Pflan-
zen aufsteigen, und sich entweder sogleich des Abends auf der
Oberfläche der Pflanzen zu Tropfen verdicken, oder deö Mor-
gens bei der stärkeren Erkältung der Luft vor Aufgang der
Sonne in Tropfen sammeln und niederfallen. Der Thau
dient dazu, das Erdreich zu befeuchten und fruchtbar zu ma-
chen, besonders wenn es an Regen fehlt. Der Ho n i gth a n
besteht zuweilen aus der Ausdünstung der Bäume und Kräu-
ter, die sich bei trockenem und warmem Wetter auf ihrer
Oberfläche verdichtet, gewöhnlich aber aus Tropfen einer sü-
ßen Flüssigkeit, M'lche die Blattläuse auf die Gewächse spri-
tzen. Er wird von den Ameisen, zum Theil auch von den
Bienen, aufgeleckt. Der R e i f, den man im Frühjahre und
Herbste sieht, ist gcfrorner Thau oder Nebel.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
60 Naturkunde.
Gliedmaßen werden dadurch wieder belebt und vor dem Brand
bewahrt, daß man sie in Schnee hält und mit Schnee reibt.
Wenn durch die Erkaltung der Luft das Wasser alle sei-
ne Wärme verliert, die es in Flüssigkeit erhielt: so gerinnt
es zu Eis. Sei vorsichtig hei dem Gehen oder Schlittschuh-
laufen auf dem Eise.
4. Erde.
Die Erde als Element genommen begreift die festen Stoffe,
aus welchen der Erdkörper mit allen Erzeugnissen desselben be-
steht. Es sind die salzigen Gesteine oder Salze, die erdigen
Gesteine oder Erdarten, die metallischen Gesteine oder Erze
und die brenzlichen Gesteine oder Brenze.
Es ist wahrscheinlich, und darauf führt auch die Mosai-
sche Schöpfungs Geschichte, daß unsere Erde, selbst die feste-
sten Gebirge, ehemals flüssig gewesen ist, und daß dieses Flüs-
sige alle die Körper, die wir jetzt als Gebirgö- und Erdar-
ien auf und in der Erde antreffen, in sich enthalten hat.
Diese Gebirge und Erdarten aber scheinen ihre jetzige Gestalt
und Festigkeit zu verschiedenen Zeiten erhalten zu haben. Die
härtesten, welche auch in ihrer jetzigen Gestalt die ältesten sein
mögen, sind diejenigen, welche wir Granit- auch Ur-Gebirge
zu nennen Pflegen. Spätern Ursprungs scheinen die Gebir-
ge zu sein, welche die Erze enthalten, die zwischen jenen in
Streifen und Gängen befindlich sind; daher heißen sie auch
Gang-Gebirge. Noch jüngern Ursprungs sind die Gebirge,
welche aus Steinlagern ähnlicher Art, die Flötzc genannt
werden, bestehen, und welche größtentheils Neste von Thie-
ren und Pflanzen enthalten, die versteinert oder mit einer
Masse durchzogen sind, welche zu Stein verhärtet ist. Größ-
tentheilö sind cs Reste von Seethieren.. Dadurch wird wahr-
scheinlich, daß unser jetziges festes Land ehemals der Meeres-
boden der Vorwelt gewesen ist.
Außer jenen drei Arten der Gebirge trifft man auf der
Erde, besonders in niedern Gegenden, Erdlagen in weiten
Strecken und mächtigen Schichten an, welche gleichfalls vom
Wasser zusammen geschwemmt scheinen, z. B. lockern Sand,
Lehm, Mergeltuff und dergleichen. Auch diese enthalten zu
Kalk gewordene, aber gut erhaltene, Reste von Seemuscheln in
ungeheurer Menge.
Diese Gebirge und Erdlagen, welche aus dem Wasser
geschieden und durch dasselbe zusammen geführt worden, ha-
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Naturkunde. 61
bcn aber auch viele Veränderungen durch unterirdische Feuer
erfahren. Eine Probe davon geben jene Berge, welche feu-
rige geschmolzene Massen auswerfen. Sie heißen feuerspei-
ende Berge (Vulkane). „ Dergleichen ist z. B. der Vesuv im
Königreich Neapel, der Ätna auf der Insel Sicilien, der Hecla
mif der Insel Island. Die Masse, welche sie von Zeit zu
Zeit auswerfen, heißt Lava. Anfangs ist sie heiß und flüs-
sig; aber endlich erkaltet sie und wird hart; ja im Fortgan-
ge der Zeit verwittert sie, überzieht sich mit Erde und wird
fruchtbar.
B. Die Naturreiche.
Um die einzelnen Naturkörper zu übersehen, theilt man
sie nach ihrem Wesen, ihren Gestalten, ihren Eigenschaften
und ihren Zusammensetzungen in Reiche, Classen, Ordnungen,
Familien, Gattungen und Arten. So zerfallen alle Natur-
körper ihrer Gestalt lund ihrer innern Einrichtung nach in
zwei große Abtheilungen- Die einen bestehen äußerlich wie
innerlich aus verschiedenen Theilen, deren jeder eine gewisse
bestimmte Verrichtung hat, mittels welcher diese Naturkörper
sich erhalten. Diese Theile nennt man ihre Werkzeuge oder
Organe und die Körper danach organische, d. i. Thiere lind
Pflanzen. Die andern bestehen entweder gar nicht aitö ver-
schiedenen Theilen, oder wenn sie aus verschiedenen Theilen
bestehen, so hat doch keine eine Verrichtung zur Erhaltung
des Ganzen; da ihnen also die genannten Werkzeuge oder
Organe fehlen, so heißen sie unorganische, Irden oder Mine-
ralien. Die organischen Naturkörper zerfallen wieder in zwei
Abtheilungen, in solche, unter deren Werkzeugen einige den
Körper in Bewegung setzen, d. t. Thiere; in solche, denen
die Werkzeuge zur freien Bewegung fehlen, d. i. Pflanzen.
Thiere und Pflanzen nennt man auch lebendige und schreibt
ihnen Leben zu, oder Thätigket auö eigener Kraft. Also zer-
fallen die Naturkörper in drei Theile, oder Reiche, in orga-
nische und lebendige' mit freier Bewegung,, Thiere, in drga-
nische und lebendige ohne diese freie Bewegung, Pflanzen, und
in unorganische und leblose Irden.
1. Irden.'
Die unorganischen Körper, von denen bis jetzt etwa 10,000
Arten bekannt sind, haben keine besonderen Werkzeuge zu ihrem
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Naturkunde. 63
Aus der Thon-Erde, welche sich im Feuer verhärtet, werden
die irdenen Gefäße, welche der Töpfer bereitet, gemacht. Aus
der Kiesel-Erde wird das nützliche Glas, auö der Porzellan-
Erde das reinliche Porzellan gebrannt. Die Steine dienen
zum Pflastern, znm Bauen der Brücken und Häuser, wie
der Kieselstein, der Sandstein, der Kalkstein; zu schönen Wer-
ken der Kunst, wie der Marmor, der zu den Kalksteinen ge-
hört; und zum Schmuck, wie die Edelsteine.
Außer diesen vier Gattungen der zum Erdreiche gehö-
renden Körper verdienen die versteinerten Thiere und Pflan-
zen, welche in und auf der Erde, so wie in und auf Gebir-
gen gefunden werden, eine besondere Aufmerksamkeit. Wahr-
scheinlich sind jene Thiere bei einer großen Ueberschwcmmung,
oder einer ähnlichen Veränderung auf der Erde, umgekom-
men, und, so wie viele Pflanzen, in eine Lage gebracht wor-
den, bei der ihr Körper, statt zu verwesen, sich ganz oder
theilweise erhalten und mit erdigen oder metallischen Stof-
fen, oder mit Erdharzen durchzogen hat. So findet man
Seethiere, z. B. versteinerte Muscheln, in ungeheurer Menge
auf den höchsten Bergen, zum Beweise, daß das Wasser
einst die Berge überströmt haben müsse. Eben so findet
man Abdrücke von Waldgewächsen tief in der Erde. Auch
findet man große Landthiere, z. V. Elephanten, in Sandber-
gen, die das Wasser da begrabet: zu haben scheint. Manche
dieser versteinerten Thiere und Pflanzen sind sehr keitntlich,
weil ihre Arten noch in der Thier- und Pflanzenwelt vor-
handen sind. Aber von andern trifft man ihr Geschlecht nicht
mehr auf der Erde an, sondern sie sind nur noch vorhan-
denen ähnlich. Dies gilt besonders von ausgegrabenen Kno-
chen großer Säugethiere, z. B. von Bären, Elennthieren u. a.
Manche aber sind und völlig unbekannt, und eö haben sich-
bis jetzt auch nicht einmal ähnliche lebende gefunden, z. B,
die sogenannten Mammut. Diese Versteinerungen beweisen^
welche große Veränderungen mit unserer Erde vorgegangen:
sein müssen, zumal da versteinte Seegeschöpfe auf den höch-
sten Gebirgen 7844 Fuß hoch über der Mceresfläche und ver-
steinte Abdrücke von Waldgewächsen über 2000 Fuß tief un-,
ter der Meeresfläche gefunden werden.
Z. Von den metallischen Gesteinen.'
Die metallischen Gesteine oder Metalle sind die schwersten
Körper in der Natur. Sie sind völlig undurchsichtig; aber
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
114 Menschenkunde.
Häutchen unfern Körper bedeckt, ist ein feines Leder und
hat als solches unzählbare Oeffnungenund Löcherchen,
aus welchen beständig ein feiner Dunst steigt. Bewegung
und reine, trockene Luft unterhält die natürlichen Ausdün-
stungen aus der Haut am besten. Wer sich von Jugend auf
an freie Luft gewöhnt, den Körper fleißig mit kaltem Wasser
wäscht und nicht mit zu viel Kleidungsstücken einhüllet, große
Stubenwärme vermeidet, dessen Ausdünstung geht am be-
sten von Statten, und dem schadet die Abwechslung der Wit-
terung am wenigsten. Doch muß sich auch der Gesündeste
bei starker Erhitzung vor Kälte, Zugluft und Nässe in Acht
nehmen, weil er sich sonst großer Gefahr aussetzt. Wenn sich
bei heftiger Bewegung, oder auch aus andern Ursachen, der
aus dem Körper gehende Dunst auf die Haut in Tropfen
setzt, so heißt er Sch weiß. Von Erkältung entstehen Fluß-
fieber, Husten, Schnupfen und Zahnschmerzen. Man muß
sich also vor derselben hüten. Reinlichkeit ist ein Hauptmit-
tel zur Erhaltung der Gesundheit.
4. Luftröhre, Speiseröhre und Magen.
Die Luftröhre dient zum Athemholen und zum
Sprachen. Sie besteht aus harten knorpelichten Ringen.
Durch die Speiseröhre gehen die Speisen in den Ma-
gen. Die Luftröhre liegt im Halse vorn, folglich müssen
die Speisen und Getränke über dieselbe hinweggehen. Da-
mit nun nichts hineinfalle und in die Lunge komme, ist ihre
Oeffnung mit einem Deckel versehen, welcher, wenn wir
Etwas verschlucken, auf den Spalt der Kehle niedergedrückt
wird und so die Luftröhre verschließt. Die Speiseröhre wird
durch harte, spitzige oder zu große Körper, die hineinkom-
men, leicht gefährlich verletzt. Daher nehme man nichts in
den Mund, das unversehens in den Schlund kommen und
darin stecken bleiben könnte, wie Geld, Nadeln rc. und kaue
die Speisen ordentlich, damit weder Knochen oder andere
fremde Dinge, noch zu große Stücke von den Speisen hin-
unter geschluckt werden.
Am Ende der Speiseröhre hängt im Unterleibe ein wei-
ter Sack, welchen man Magen nennt. Er ist in beständi-
ger Bewegung und zerreibt dadurch die Speisen zu einem
feinen Brei. Hat er nichts zu verarbeiten, so reibt er an
sich selbst; dadurch entsteht der Hunger. Man muß sich hü-
ten , daß man den Magen weder zu lange leer lasse, noch
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
68 Naturkunde.
Nutzen der Pflanzen.
Die Pflanzen haben einen sehr mannichfaltigen Nutzen.
Der größte Theil der Thiere erhalt von den Pflanzen sein
Futter. Uns Menschen dienen sie zu Speise und Trank,
Kleidung, Erwärmung und Wohnung, mancherlei Geräth-
schnften, Arzneien und' Vergnügungen. Keine Pflanze ist an
sich unnütz, keine ist bloß schädlich. Wenn wir gleich den
Nutzen aller, die uns unnütz scheinen, oder auf eine gewisse
Weise schädlich sind, jetzt noch nicht wissen: so wird er doch
künftig entdeckt werden. Manche der giftigsten Pflanzen sind
Heilmittel in vielen Krankheiten. — Einen allgemeinen und
wichtigen Nutzen der Pflanzen überhaupt hat man darin ent-
deckt, daß sie die Luft reinigen und verbessern, welches eine
von den Ursachen ist, warum das Wohnen auf dem Lande
gesunder ist. — Man kann alle Theile der Pflanzen gebrau-
chen: den Samen, die Fruchte, die Blätter, Stengel, die
Rinde, daö Mark und die Wurzeln. Man kann auch so-
wohl entwickelte und reife, als unreife Pflanzen, Schosse und
Knospen nützen. Man genießt manche.pflanzen-Früchte
entweder roh oder man bereitet sie auf vielerlei Art zu, und
macht sie auch dadurch geschickt, daß sie sich lange zum Ge-
brauche aufbewahren lassen.
Man kann die Pflanzen nach ihren äußern Gestalten
in folgenden fünf Abtheilungen übersehen:
1. Bäume.
Man theilt die Bäume in W a l d- und Gartenbau-
m e. Jene pflanzen sich in den Wäldern fort, diese aber wer-
den in den Gärten gezogen. — Die Forstbäume theilt man
in Nadel- und Laubholz ein. Die nützlichsten Nadel-
hölzer sind bei uns: die Tanne, die Fichte, die Kiefer, der
Lerchcnbaum, der Wachholder; unter den ausländischen Bäu-
men die Ceder vom Libanon. Unter der großen Menge der
Waldbäume, welche zum Laubholz gehören, sind die vorzüg-
lichsten : die Eiche, die Buche, die Birke, die Erle, die Ulme,
die Esche, der Ahorn, die Linde, die Pappel, die Espe, die
Weide, der Vogelbeerbaum. — Die Eiche ist der größte,
dickste tind dauerhafteste unter den inländischen Bäumen.
Sie wächst in allen Gegenden und fast in jedem Boden,
nur nicht auf hohen und kalten Gebirgen. Die daran wach-
118 Menschenkunde.
wie auch verhärtetes, nicht zu rechter Zeit herausgeschafftes
Ohrenschmalz.
9. Nerven imb Gehirn.
Die Nerven kommen in den Hanptstämmen aus dem
Gehirne und aus dem Rückenmarke und verbreiten sich in un-
zählbaren, im Fortgange nie sich verwirrenden Fäden im gan-
zen Körper und geben demselben das Gefühl. Das Geht r n
nebst dem Rückenmarle ist also der Sitz 'aller Empfin-
dung, folglich des Lebend. Darum schützte cö auch Gott
durch feste, gewölbte Knochen, weil es ohne tödtliche Folgen
nicht verletzt werden kann. Um die Nerven gesund und stark
zu erhalten, sei die Jugend, — denn diese ist am meisten
in Gefahr, sic zu schwächen, — mäßig im Essen und Trin-
ken und in ihren Leidenschaften; sie gewöhne sich zur Arbeit
und zu beständigen Beschäftigungen, meide alle Verzärtelung,
bade und wasche sich oft mit kaltem Wasser, und verlasse sich
nie, um ihren Lüsten mit Sicherheit nachhangen zu können,
auf sogenannte nervenstärkende Arzneimittel. Sie find nie
im Stande, dem ausgemergelten, an Leibes- und Seelenkräf-
tcn erschöpften Unglücklichen, der cö durch seine eigne Schuld
geworden ist, seine erste Munterkeit und das edle Gefühl von
Kraft wieder zu geben, das ihm Gott verliehen hatte. Al-
kes, was dem Gehirne und den Nerven schadet, schadet auch
dem Leben und dem Verstände. Dieser hat gleichsam nur in
einem gesunden Gehirne seinen Sitz. Der Mensch hat unter
allen lebendigen Geschöpfen verhältnißmäßig das größte Ge-
hirn- — Von den Nerven hangt auch die freiwillige Bewe-
gung der Glieder mittels der Muskeln ab.
10. Zäh tt e.
Der Mensch hat 28 bis 32 Z a h n e. Sie haben einen
glasartigen Ucberzug. Eö giebt dreierlei Zähne. Acht scharfe
S ch neide; ä h n e und vier S p i tz z ä h n e sitzen vorne
zum Abbeißen und Zerschneiden, dann folgen die breiten Ba-
ckenzähne zum Zermalmen. Jeder Zahn hat inwendig ei-
lte glatte, auöpolirte H ö h l u n g, in welcher ein Aedcrchen mtb
feine Nerven sitzen. Sobald Etwas an diese Nerven kommt,
entsteht der heftigste Zahnschmerz. Man muß die Zähne
sorgfältig vor Nissen hüten und darum auf keine zu harte
Sachen beißen, um ja nicht die so zarten Wände der Zahn-
höhlen der Backellzähne durch den Andruck der Zahnwurzeln
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
72 Naturkunde.
wie den Lein, und verfertigt Bindfaden, Stricke, Seile,
auch grobe Leinwand, insonderheit zu Pack- und Segeltüchern,
daraus. Geschickte Arbeiter haben nicht allein den feinsten
Zwirn, der viel dauerhafter ist, als der flachfene, sondern auch
die feinste Leinwand davon gemacht. Auö Lumpen von Lein-
wand wird gewöhnlich das Schreibpapier verfertigt. Aus
dem Hanfsamen kann ein Öl gepreßt werden; auch füttern
wir gewöhnlich die Vögel damit. — Man hat gesunden, daß
es eine beträchtliche Menge anderer Gewächse gebe, woraus
Fäden und Garn gemacht werden können. Selbst auö Bren-
nesseln kann ein feines Garn gesponnen und zu Nesseltuch
verarbeitet werden.
Die Tabacköpslanze ist iin Igh’tt Jahrhundert aus Ame-
rika nach Europa gekommen, und wird in vielen Ländern ge-
bauet. Der Ing w e r ist die Wurzel eines ostindischen Krautö.
Der St a l m u S ist die Wurzel einer Wasserpflanze. Safran
besteht aus den Staubfäden einer Art von Crocus. Man
muß den Safran sehr mäßig gebrauchen, weil er ein feines
Gift in steh enthält. Von Majoran, Thimian. Salbei, Ba-
silikum, Melisse, Beifuß. Pimpernelle, Krause,nünze braucht
man die Blätter. Von Anis, Fenchel, Koriander, Küm-
mel, Senf und andern den Samen. Der Saft des Zucker-
rohrs giebt den Zucker. Es wird dieses Rohr in Guropa
wenig, in Amerika aber ain häufigsten gebaut. 'Zu Arzneien
dienen unzählige Pflanzen in Feldern und Wäldern, in
Thälern und auf Bergen. Sie find die am längsten bekann-
ten und gemeinsten Mittel zur Wiederherstellung der Gesund-
heit und zur Heilung innerer und äußerer Beschädigungen.
Es giebt einige giftige Kräuter, vor welchen nian sich
sorgfältig hüten nnlß. Dahin gehört 1) der Schierling,
der viel Ähnliches mit dem Körbel hat und au feuchten,
schattigen Orten wächst; er wird oft drei biö vier Fuß hoch,
und hat einen rothfleckigen Stengel; die Wurzel riecht ei-
nigermaßen wie Pastinack. Ferner 2) das Bilsenkraut
mit einer gelblichen, dunkelroth geäderten Blume. Auch ist
3) Hundspetersilie (Gletsse), die oft unter der Pe-
tersilie wächst, gefährlich. Die Blätter sehen den Peurstlien-
blättern sehr ähnlich, sind aber mehr glänzend und haben den
Petersiliengeruch nicht. 4) Der Eisenh u t, eine schöne blaue
Blume, dle man leider oft in Gärten findet. 5) Der
Stechapfel mit einer langen trichterförmigen Blume und
einer stachlichten Samenkapsel; und 6) die Belladonna