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1. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 51

1854 - Rinteln : Bösendahl
51 Naturkunde. Orte in einen sehr hellen geht, so schadet man den Augen; und in sehr Helles Licht, öder gar in die Sonne darf man nicht starr hinein sehen, weil entweder Schwache des Gestchts, oder völlige Blindheit daraus entsteht. Manche Dinge leuch- ten, ohne daß sie brennen. Faules, feuchtes Holz giebt des Nachts einen hellen Schein. Manche Thierchen, besonders die rothen Johanniswürmchen, leuchten des Nachtö. Man hat aber auch einen durch die Kunst bereiteten, leuchtenden Kör» per, der Phosphorus heißt, womit mau Buchstaben, die im Finstern leuchten, schreiben kann. Wenn man eine gläserne Röhre anhaltend reibt, so er- scheint an derselben ein Licht, welches der Hand folgt. Und wenn man fortfährt zu reiben, so wird die Röhre in den Stand gesetzt, daß, wenn. man ihr mit dem Finger nahe kommt, zwischen dem Finger und der Röhre ein bläulicher Lichtstrahl erscheint, der den Finger empfindlich schlägt imb einen Laut verursachet. Ein Gleiches erfolgt, wenn man anstattderröh- re eine Stange Siegellack oder überhaupt einen harzigen Körper nimmt. Dies Feuer nennt man elektrisches Feuer, oder electrifche Materie. Wenn man den erwärmten Rücken einer Katze oder eines Hundes im Finstern reibt t so sieht man solches Feuer in kleitten Fünkchen mit Knistern hervor- kommen, weil die Haare lebendiger Thiere clcctrifch find. Man hat nun Electrisirmafchinen, durch welche man dieses Feuer sehr leicht und in einem so hohen Grade hervorbringen kann, daß es Menschen, wie der Blitz, lähmt, oder tödtet. Wenn sich die elektrische Materie in den Wolken sammelt und aus denselben herausbricht, so erzeugt sie den Blitz, wovon der Donner nur die Folge ist. Der Blitz ists also, welcher einschlägt und zerschmettert; ist dieser einmal vorbei, so hat man sich vor dem Donner nicht zu fürchten. Weil er aber am häufigsten in hohe Gebäude und Räume einschlägt, so muß man bei solchen während des Gewitters keine Zuflucht vor dem Regen suchen. Man kann die elektrische Materie mittels der Metalle, auch des Wassers, sammeln und fortleiten, mithin durch eine auf einem Gebäude aufgerichtete metallene Stange den Blitz auffangen, und durch Stabe, Blech, Drath, die an den, Gebäude herabgehen, in die feuchte Erde leiten; dann scha- det er dem Gebäude nicht. Da die Gewitter, wenn man Vorsicht gebraucht, gar nicht oft schädliche Folgen haben: so hat man nicht Ursache, sich vor ihnen zu fürchten. Viel- st*

2. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 56

1854 - Rinteln : Bösendahl
56 Naturkunde. walt und Geräusch hinein. Der Wind halt so lange an, bis das Gleichgewicht in der Luft wieder hergestellt ist. Die Winde werden eingetheilt nach den Weltgegenden, gus welchen sie kommen. Da sind vier Hauptwinde: Der Ost- oder Morgenwind, der Süd- oder Mittagswind, der West- oder Abendwind und der Nord- oder Mitternachts- wind. Die vier dazwischen liegenden Winde heißen: Nord- Ostwind, Nord-Westwind, Süd-Ostwind, Sud-Westwind. Die Schiffer, welche den Wind sehr genau beobachten müs- sen, weil er sie führt, benennen ihn auch nach seinen verschie- denen Graden oder Wirkungen und rechnen sogar 32 Win- de. Es giebt gewöhnliche Winde, Sturmwinde und Orka- ne, d. i. solche Stürme, wo die Winde Plötzlich mit einem donnernden Getöse von allen Gegenden her mit Gewalt auf einander stoßen. Wirbelwinde entstehen, wenn zwei starke Winde einander cntgegenblasen, und daher da, wo sie zusam- menstoßen, die Luft, auch Staub und Wasser, in einem Krei- se herumtreiben. Die Winde reinigen die Luft, bewahren sie vor der Faul- nisi, vermindern ihre Hitze oder auch ihre Kälte, in dem sie warme, oder kalte Luft aus andern Gegenden herbeiführen, trocknen die Erde, und machen sie feucht, indem sie die Wol- ken und dadurch den Regen allenthalben vertheilen, zerstreu- en den Blumenstand, wodurch die Baume und Pflanzen be- fruchtet werden, streuen den Samen der Bäume und Gewäch- se umher, bewegen das Wasser, daß es nicht faule, tragen die Schiffe über daö Meer, treiben die Windmühlen, erschüt- tern die Baume und befördern dadurch den Umlauf der Safte. / Den Windev haben wir es zu verdanken, daß unser Luft- kreis geftin^ ist, und paß schädliche Ausdünstungen nicht in einer Gegend bleiben und dieselbe zum Bewohnen untüchtig machen. Ein scharfer und starker Wind aber kann den Au- gen, dem Gehör und überhaupt dem Körper nachtheilig wer- den, ein nasser aber Flüsse und Schnupfen verursachen. Die Kühlung, welche uns in der Hitze des Sommers ein frischer Wind zuwehet, ist zwar angenehm, kann aber gefährliche Krankheiten hervorbringen, wenn man. den mit Schweiß be- deckten Körper auf einmal demselben aussetzt. — Wie viele Wohlthaten erzeigt uns Gott nicht durch das eine Geschenk der Luft, die wir nicht einmal sehen tind die wir doch unter allen Wohlthaten Gpttes am öftersten, bei jedem Athemzuge, Tag und Nacht genießen ! —

3. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 58

1854 - Rinteln : Bösendahl
58 Naturkunde. Körper so schädlich ist. Auch zum Waschen gebraucht, leistet es dem Körper einen weit größer» Nutzen, als die meiste» Men- schen wissen und glauben. Das fließende Wasser ist weder so rein, »och so gesund und wohlschmeckend, als das Quellwasser. Das Negenwaffer und das Wasser, welches aus geschmolze- nem Hagel, Schnee und Eis entstehet, ist ebenfalls weniger zum Trinken dienlich. Trinke ja nicht ohne Behutsamkeit <uts unbekannten Quellen, oder aus Pfützen und stehendem Wasser. — An manchen Orten ist das Wasser mit minerali- schen Theilen vermischt tind giebt Gesundbrunnen, deren Hei- jrafte in vielen Krankheiten vortreffliche Wirkungen her- vorbringen. Die Nachbarschaft voir vielen seichten stehenden Wassern ist für die Gesundheit schädlich, weil faule Ausdün- stungen daraus aufsteigen. Das Baden in fließendem kalten Wasser ist ein großeö Beförderungsmittel der Gesundheit; ober jungen Leuten kann dabei die Vorsicht nicht genug em- pfohlen werden, daß sie weder mit erhitztem Körper ins Was- ser gehen, noch zu lange im Wasser bleiben, noch an unsi- chern Stellen der Flusse sich baden und sich der Gefahr zu er- trinken aussetzen. Auö einer Menge wässeriger Dünste besteht der Nebel, welcher in der untern Luft schwebt, und darin verdickt wird. Diese Verdickung der Dunste geschieht besonders buvcb die Kälte. Zuweilen fuhrt der Nebel Thetkchen bei sich, welche einen unangenehmen Geruch geben, z. B. der sogenannte Hö- henrauch. Wolken sind nichts anders, als Nebel und wässe- riger Dunst, der in die Höhe gestiegen und von der Erde entfernt ist. Der Thau kommt von wässerigen Dünsten, wel- che in der Nacht von der Erde und besonders von den Pflan- zen aufsteigen, und sich entweder sogleich des Abends auf der Oberfläche der Pflanzen zu Tropfen verdicken, oder deö Mor- gens bei der stärkeren Erkältung der Luft vor Aufgang der Sonne in Tropfen sammeln und niederfallen. Der Thau dient dazu, das Erdreich zu befeuchten und fruchtbar zu ma- chen, besonders wenn es an Regen fehlt. Der Ho n i gth a n besteht zuweilen aus der Ausdünstung der Bäume und Kräu- ter, die sich bei trockenem und warmem Wetter auf ihrer Oberfläche verdichtet, gewöhnlich aber aus Tropfen einer sü- ßen Flüssigkeit, M'lche die Blattläuse auf die Gewächse spri- tzen. Er wird von den Ameisen, zum Theil auch von den Bienen, aufgeleckt. Der R e i f, den man im Frühjahre und Herbste sieht, ist gcfrorner Thau oder Nebel.

4. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 60

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60 Naturkunde. Gliedmaßen werden dadurch wieder belebt und vor dem Brand bewahrt, daß man sie in Schnee hält und mit Schnee reibt. Wenn durch die Erkaltung der Luft das Wasser alle sei- ne Wärme verliert, die es in Flüssigkeit erhielt: so gerinnt es zu Eis. Sei vorsichtig hei dem Gehen oder Schlittschuh- laufen auf dem Eise. 4. Erde. Die Erde als Element genommen begreift die festen Stoffe, aus welchen der Erdkörper mit allen Erzeugnissen desselben be- steht. Es sind die salzigen Gesteine oder Salze, die erdigen Gesteine oder Erdarten, die metallischen Gesteine oder Erze und die brenzlichen Gesteine oder Brenze. Es ist wahrscheinlich, und darauf führt auch die Mosai- sche Schöpfungs Geschichte, daß unsere Erde, selbst die feste- sten Gebirge, ehemals flüssig gewesen ist, und daß dieses Flüs- sige alle die Körper, die wir jetzt als Gebirgö- und Erdar- ien auf und in der Erde antreffen, in sich enthalten hat. Diese Gebirge und Erdarten aber scheinen ihre jetzige Gestalt und Festigkeit zu verschiedenen Zeiten erhalten zu haben. Die härtesten, welche auch in ihrer jetzigen Gestalt die ältesten sein mögen, sind diejenigen, welche wir Granit- auch Ur-Gebirge zu nennen Pflegen. Spätern Ursprungs scheinen die Gebir- ge zu sein, welche die Erze enthalten, die zwischen jenen in Streifen und Gängen befindlich sind; daher heißen sie auch Gang-Gebirge. Noch jüngern Ursprungs sind die Gebirge, welche aus Steinlagern ähnlicher Art, die Flötzc genannt werden, bestehen, und welche größtentheils Neste von Thie- ren und Pflanzen enthalten, die versteinert oder mit einer Masse durchzogen sind, welche zu Stein verhärtet ist. Größ- tentheilö sind cs Reste von Seethieren.. Dadurch wird wahr- scheinlich, daß unser jetziges festes Land ehemals der Meeres- boden der Vorwelt gewesen ist. Außer jenen drei Arten der Gebirge trifft man auf der Erde, besonders in niedern Gegenden, Erdlagen in weiten Strecken und mächtigen Schichten an, welche gleichfalls vom Wasser zusammen geschwemmt scheinen, z. B. lockern Sand, Lehm, Mergeltuff und dergleichen. Auch diese enthalten zu Kalk gewordene, aber gut erhaltene, Reste von Seemuscheln in ungeheurer Menge. Diese Gebirge und Erdlagen, welche aus dem Wasser geschieden und durch dasselbe zusammen geführt worden, ha-

5. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 61

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 61 bcn aber auch viele Veränderungen durch unterirdische Feuer erfahren. Eine Probe davon geben jene Berge, welche feu- rige geschmolzene Massen auswerfen. Sie heißen feuerspei- ende Berge (Vulkane). „ Dergleichen ist z. B. der Vesuv im Königreich Neapel, der Ätna auf der Insel Sicilien, der Hecla mif der Insel Island. Die Masse, welche sie von Zeit zu Zeit auswerfen, heißt Lava. Anfangs ist sie heiß und flüs- sig; aber endlich erkaltet sie und wird hart; ja im Fortgan- ge der Zeit verwittert sie, überzieht sich mit Erde und wird fruchtbar. B. Die Naturreiche. Um die einzelnen Naturkörper zu übersehen, theilt man sie nach ihrem Wesen, ihren Gestalten, ihren Eigenschaften und ihren Zusammensetzungen in Reiche, Classen, Ordnungen, Familien, Gattungen und Arten. So zerfallen alle Natur- körper ihrer Gestalt lund ihrer innern Einrichtung nach in zwei große Abtheilungen- Die einen bestehen äußerlich wie innerlich aus verschiedenen Theilen, deren jeder eine gewisse bestimmte Verrichtung hat, mittels welcher diese Naturkörper sich erhalten. Diese Theile nennt man ihre Werkzeuge oder Organe und die Körper danach organische, d. i. Thiere lind Pflanzen. Die andern bestehen entweder gar nicht aitö ver- schiedenen Theilen, oder wenn sie aus verschiedenen Theilen bestehen, so hat doch keine eine Verrichtung zur Erhaltung des Ganzen; da ihnen also die genannten Werkzeuge oder Organe fehlen, so heißen sie unorganische, Irden oder Mine- ralien. Die organischen Naturkörper zerfallen wieder in zwei Abtheilungen, in solche, unter deren Werkzeugen einige den Körper in Bewegung setzen, d. t. Thiere; in solche, denen die Werkzeuge zur freien Bewegung fehlen, d. i. Pflanzen. Thiere und Pflanzen nennt man auch lebendige und schreibt ihnen Leben zu, oder Thätigket auö eigener Kraft. Also zer- fallen die Naturkörper in drei Theile, oder Reiche, in orga- nische und lebendige' mit freier Bewegung,, Thiere, in drga- nische und lebendige ohne diese freie Bewegung, Pflanzen, und in unorganische und leblose Irden. 1. Irden.' Die unorganischen Körper, von denen bis jetzt etwa 10,000 Arten bekannt sind, haben keine besonderen Werkzeuge zu ihrem

6. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 63

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 63 Aus der Thon-Erde, welche sich im Feuer verhärtet, werden die irdenen Gefäße, welche der Töpfer bereitet, gemacht. Aus der Kiesel-Erde wird das nützliche Glas, auö der Porzellan- Erde das reinliche Porzellan gebrannt. Die Steine dienen zum Pflastern, znm Bauen der Brücken und Häuser, wie der Kieselstein, der Sandstein, der Kalkstein; zu schönen Wer- ken der Kunst, wie der Marmor, der zu den Kalksteinen ge- hört; und zum Schmuck, wie die Edelsteine. Außer diesen vier Gattungen der zum Erdreiche gehö- renden Körper verdienen die versteinerten Thiere und Pflan- zen, welche in und auf der Erde, so wie in und auf Gebir- gen gefunden werden, eine besondere Aufmerksamkeit. Wahr- scheinlich sind jene Thiere bei einer großen Ueberschwcmmung, oder einer ähnlichen Veränderung auf der Erde, umgekom- men, und, so wie viele Pflanzen, in eine Lage gebracht wor- den, bei der ihr Körper, statt zu verwesen, sich ganz oder theilweise erhalten und mit erdigen oder metallischen Stof- fen, oder mit Erdharzen durchzogen hat. So findet man Seethiere, z. B. versteinerte Muscheln, in ungeheurer Menge auf den höchsten Bergen, zum Beweise, daß das Wasser einst die Berge überströmt haben müsse. Eben so findet man Abdrücke von Waldgewächsen tief in der Erde. Auch findet man große Landthiere, z. V. Elephanten, in Sandber- gen, die das Wasser da begrabet: zu haben scheint. Manche dieser versteinerten Thiere und Pflanzen sind sehr keitntlich, weil ihre Arten noch in der Thier- und Pflanzenwelt vor- handen sind. Aber von andern trifft man ihr Geschlecht nicht mehr auf der Erde an, sondern sie sind nur noch vorhan- denen ähnlich. Dies gilt besonders von ausgegrabenen Kno- chen großer Säugethiere, z. B. von Bären, Elennthieren u. a. Manche aber sind und völlig unbekannt, und eö haben sich- bis jetzt auch nicht einmal ähnliche lebende gefunden, z. B, die sogenannten Mammut. Diese Versteinerungen beweisen^ welche große Veränderungen mit unserer Erde vorgegangen: sein müssen, zumal da versteinte Seegeschöpfe auf den höch- sten Gebirgen 7844 Fuß hoch über der Mceresfläche und ver- steinte Abdrücke von Waldgewächsen über 2000 Fuß tief un-, ter der Meeresfläche gefunden werden. Z. Von den metallischen Gesteinen.' Die metallischen Gesteine oder Metalle sind die schwersten Körper in der Natur. Sie sind völlig undurchsichtig; aber

7. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 114

1854 - Rinteln : Bösendahl
114 Menschenkunde. Häutchen unfern Körper bedeckt, ist ein feines Leder und hat als solches unzählbare Oeffnungenund Löcherchen, aus welchen beständig ein feiner Dunst steigt. Bewegung und reine, trockene Luft unterhält die natürlichen Ausdün- stungen aus der Haut am besten. Wer sich von Jugend auf an freie Luft gewöhnt, den Körper fleißig mit kaltem Wasser wäscht und nicht mit zu viel Kleidungsstücken einhüllet, große Stubenwärme vermeidet, dessen Ausdünstung geht am be- sten von Statten, und dem schadet die Abwechslung der Wit- terung am wenigsten. Doch muß sich auch der Gesündeste bei starker Erhitzung vor Kälte, Zugluft und Nässe in Acht nehmen, weil er sich sonst großer Gefahr aussetzt. Wenn sich bei heftiger Bewegung, oder auch aus andern Ursachen, der aus dem Körper gehende Dunst auf die Haut in Tropfen setzt, so heißt er Sch weiß. Von Erkältung entstehen Fluß- fieber, Husten, Schnupfen und Zahnschmerzen. Man muß sich also vor derselben hüten. Reinlichkeit ist ein Hauptmit- tel zur Erhaltung der Gesundheit. 4. Luftröhre, Speiseröhre und Magen. Die Luftröhre dient zum Athemholen und zum Sprachen. Sie besteht aus harten knorpelichten Ringen. Durch die Speiseröhre gehen die Speisen in den Ma- gen. Die Luftröhre liegt im Halse vorn, folglich müssen die Speisen und Getränke über dieselbe hinweggehen. Da- mit nun nichts hineinfalle und in die Lunge komme, ist ihre Oeffnung mit einem Deckel versehen, welcher, wenn wir Etwas verschlucken, auf den Spalt der Kehle niedergedrückt wird und so die Luftröhre verschließt. Die Speiseröhre wird durch harte, spitzige oder zu große Körper, die hineinkom- men, leicht gefährlich verletzt. Daher nehme man nichts in den Mund, das unversehens in den Schlund kommen und darin stecken bleiben könnte, wie Geld, Nadeln rc. und kaue die Speisen ordentlich, damit weder Knochen oder andere fremde Dinge, noch zu große Stücke von den Speisen hin- unter geschluckt werden. Am Ende der Speiseröhre hängt im Unterleibe ein wei- ter Sack, welchen man Magen nennt. Er ist in beständi- ger Bewegung und zerreibt dadurch die Speisen zu einem feinen Brei. Hat er nichts zu verarbeiten, so reibt er an sich selbst; dadurch entsteht der Hunger. Man muß sich hü- ten , daß man den Magen weder zu lange leer lasse, noch

8. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 68

1854 - Rinteln : Bösendahl
68 Naturkunde. Nutzen der Pflanzen. Die Pflanzen haben einen sehr mannichfaltigen Nutzen. Der größte Theil der Thiere erhalt von den Pflanzen sein Futter. Uns Menschen dienen sie zu Speise und Trank, Kleidung, Erwärmung und Wohnung, mancherlei Geräth- schnften, Arzneien und' Vergnügungen. Keine Pflanze ist an sich unnütz, keine ist bloß schädlich. Wenn wir gleich den Nutzen aller, die uns unnütz scheinen, oder auf eine gewisse Weise schädlich sind, jetzt noch nicht wissen: so wird er doch künftig entdeckt werden. Manche der giftigsten Pflanzen sind Heilmittel in vielen Krankheiten. — Einen allgemeinen und wichtigen Nutzen der Pflanzen überhaupt hat man darin ent- deckt, daß sie die Luft reinigen und verbessern, welches eine von den Ursachen ist, warum das Wohnen auf dem Lande gesunder ist. — Man kann alle Theile der Pflanzen gebrau- chen: den Samen, die Fruchte, die Blätter, Stengel, die Rinde, daö Mark und die Wurzeln. Man kann auch so- wohl entwickelte und reife, als unreife Pflanzen, Schosse und Knospen nützen. Man genießt manche.pflanzen-Früchte entweder roh oder man bereitet sie auf vielerlei Art zu, und macht sie auch dadurch geschickt, daß sie sich lange zum Ge- brauche aufbewahren lassen. Man kann die Pflanzen nach ihren äußern Gestalten in folgenden fünf Abtheilungen übersehen: 1. Bäume. Man theilt die Bäume in W a l d- und Gartenbau- m e. Jene pflanzen sich in den Wäldern fort, diese aber wer- den in den Gärten gezogen. — Die Forstbäume theilt man in Nadel- und Laubholz ein. Die nützlichsten Nadel- hölzer sind bei uns: die Tanne, die Fichte, die Kiefer, der Lerchcnbaum, der Wachholder; unter den ausländischen Bäu- men die Ceder vom Libanon. Unter der großen Menge der Waldbäume, welche zum Laubholz gehören, sind die vorzüg- lichsten : die Eiche, die Buche, die Birke, die Erle, die Ulme, die Esche, der Ahorn, die Linde, die Pappel, die Espe, die Weide, der Vogelbeerbaum. — Die Eiche ist der größte, dickste tind dauerhafteste unter den inländischen Bäumen. Sie wächst in allen Gegenden und fast in jedem Boden, nur nicht auf hohen und kalten Gebirgen. Die daran wach-

9. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 118

1854 - Rinteln : Bösendahl
118 Menschenkunde. wie auch verhärtetes, nicht zu rechter Zeit herausgeschafftes Ohrenschmalz. 9. Nerven imb Gehirn. Die Nerven kommen in den Hanptstämmen aus dem Gehirne und aus dem Rückenmarke und verbreiten sich in un- zählbaren, im Fortgange nie sich verwirrenden Fäden im gan- zen Körper und geben demselben das Gefühl. Das Geht r n nebst dem Rückenmarle ist also der Sitz 'aller Empfin- dung, folglich des Lebend. Darum schützte cö auch Gott durch feste, gewölbte Knochen, weil es ohne tödtliche Folgen nicht verletzt werden kann. Um die Nerven gesund und stark zu erhalten, sei die Jugend, — denn diese ist am meisten in Gefahr, sic zu schwächen, — mäßig im Essen und Trin- ken und in ihren Leidenschaften; sie gewöhne sich zur Arbeit und zu beständigen Beschäftigungen, meide alle Verzärtelung, bade und wasche sich oft mit kaltem Wasser, und verlasse sich nie, um ihren Lüsten mit Sicherheit nachhangen zu können, auf sogenannte nervenstärkende Arzneimittel. Sie find nie im Stande, dem ausgemergelten, an Leibes- und Seelenkräf- tcn erschöpften Unglücklichen, der cö durch seine eigne Schuld geworden ist, seine erste Munterkeit und das edle Gefühl von Kraft wieder zu geben, das ihm Gott verliehen hatte. Al- kes, was dem Gehirne und den Nerven schadet, schadet auch dem Leben und dem Verstände. Dieser hat gleichsam nur in einem gesunden Gehirne seinen Sitz. Der Mensch hat unter allen lebendigen Geschöpfen verhältnißmäßig das größte Ge- hirn- — Von den Nerven hangt auch die freiwillige Bewe- gung der Glieder mittels der Muskeln ab. 10. Zäh tt e. Der Mensch hat 28 bis 32 Z a h n e. Sie haben einen glasartigen Ucberzug. Eö giebt dreierlei Zähne. Acht scharfe S ch neide; ä h n e und vier S p i tz z ä h n e sitzen vorne zum Abbeißen und Zerschneiden, dann folgen die breiten Ba- ckenzähne zum Zermalmen. Jeder Zahn hat inwendig ei- lte glatte, auöpolirte H ö h l u n g, in welcher ein Aedcrchen mtb feine Nerven sitzen. Sobald Etwas an diese Nerven kommt, entsteht der heftigste Zahnschmerz. Man muß die Zähne sorgfältig vor Nissen hüten und darum auf keine zu harte Sachen beißen, um ja nicht die so zarten Wände der Zahn- höhlen der Backellzähne durch den Andruck der Zahnwurzeln

10. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 72

1854 - Rinteln : Bösendahl
72 Naturkunde. wie den Lein, und verfertigt Bindfaden, Stricke, Seile, auch grobe Leinwand, insonderheit zu Pack- und Segeltüchern, daraus. Geschickte Arbeiter haben nicht allein den feinsten Zwirn, der viel dauerhafter ist, als der flachfene, sondern auch die feinste Leinwand davon gemacht. Auö Lumpen von Lein- wand wird gewöhnlich das Schreibpapier verfertigt. Aus dem Hanfsamen kann ein Öl gepreßt werden; auch füttern wir gewöhnlich die Vögel damit. — Man hat gesunden, daß es eine beträchtliche Menge anderer Gewächse gebe, woraus Fäden und Garn gemacht werden können. Selbst auö Bren- nesseln kann ein feines Garn gesponnen und zu Nesseltuch verarbeitet werden. Die Tabacköpslanze ist iin Igh’tt Jahrhundert aus Ame- rika nach Europa gekommen, und wird in vielen Ländern ge- bauet. Der Ing w e r ist die Wurzel eines ostindischen Krautö. Der St a l m u S ist die Wurzel einer Wasserpflanze. Safran besteht aus den Staubfäden einer Art von Crocus. Man muß den Safran sehr mäßig gebrauchen, weil er ein feines Gift in steh enthält. Von Majoran, Thimian. Salbei, Ba- silikum, Melisse, Beifuß. Pimpernelle, Krause,nünze braucht man die Blätter. Von Anis, Fenchel, Koriander, Küm- mel, Senf und andern den Samen. Der Saft des Zucker- rohrs giebt den Zucker. Es wird dieses Rohr in Guropa wenig, in Amerika aber ain häufigsten gebaut. 'Zu Arzneien dienen unzählige Pflanzen in Feldern und Wäldern, in Thälern und auf Bergen. Sie find die am längsten bekann- ten und gemeinsten Mittel zur Wiederherstellung der Gesund- heit und zur Heilung innerer und äußerer Beschädigungen. Es giebt einige giftige Kräuter, vor welchen nian sich sorgfältig hüten nnlß. Dahin gehört 1) der Schierling, der viel Ähnliches mit dem Körbel hat und au feuchten, schattigen Orten wächst; er wird oft drei biö vier Fuß hoch, und hat einen rothfleckigen Stengel; die Wurzel riecht ei- nigermaßen wie Pastinack. Ferner 2) das Bilsenkraut mit einer gelblichen, dunkelroth geäderten Blume. Auch ist 3) Hundspetersilie (Gletsse), die oft unter der Pe- tersilie wächst, gefährlich. Die Blätter sehen den Peurstlien- blättern sehr ähnlich, sind aber mehr glänzend und haben den Petersiliengeruch nicht. 4) Der Eisenh u t, eine schöne blaue Blume, dle man leider oft in Gärten findet. 5) Der Stechapfel mit einer langen trichterförmigen Blume und einer stachlichten Samenkapsel; und 6) die Belladonna
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