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1. Neueste Geschichte - S. 12

1859 - Leipzig : Fleischer
12 sein Auge glanzlos und lauernd. Danton dagegen war eine furchtbar ge- waltige Natur, die Kraft seiner leidenschaftlichen, donnernden Beredtsamkeit beherrschte die Zuhörer. Marat, früher Arzt in Diensten des Grafen von Artois, von abschreckender Häßlichkeit, cynisch in seinem Aeußern und seinen Sitten, regte durch sein Journal „der Volksfreund" mit immer steigendem Haß und Blutdurst den Pöbel zu Mord und Gewaltthaten auf. Dadurch aber, daß der Jakobinerclub sich über ganz Frankreich verbreitete, und daß die Clubs in den Provinzen mit dem der Hauptstadt in steter Verbindung blieben, erlangte dieser sene Gewalt, die er mit so furchtbarem Terrorismus gebraucht hat. Was von der alten Verfassung noch übrig war, wurde nun mit rascher und unbesonnener Gewalt umgestürzt. Die Güter der Geistlichkeit wurden für ein Eigenthum der Nation erklärt, die alte Eintheilung des Königreichs in Provinzen aufgehoben, und dafür das ganze Reich in 83 Departements getheilt, eine Eintheilung, die noch jetzt besteht, und da durch die Aufhebung fast aller bisherigen Steuern die Cassen sich in der äußersten Noth befanden, so wurde ein Papiergeld geschaffen, Assignaten genannt. So nützlich eine mäßige Summe von Papiergeld ist, weil dadurch der tägliche Geldverkehr sehr erleichtert wird, so schädlich ist es, sobald so viel davon ausgegeben wird, daß es nicht jeden Augenblick gegen klingendes Geld umgesetzt werden kann. Der letztere Fall trat bald ein; denn die Männer, die in den ersten Jahren der Revolution die größte Macht hatten, vermehrten es zu so unge- heurer Menge, daß es nach und nach am Werthe verlor, und zuletzt fast gar nichts mehr galt. Die Auswanderungen nahmen immer mehr zu. Diese Emigrirten waren meist Edellente, die mit den neuen Umänderungen unzufrieden waren, und sich vorzüglich in Coblenz an den dorthin geflüchteten Grafen von Artois an- schlossen. Sie suchten überall der Revolution Feinde zu erwecken, und hofften durch Hülfe der fremden Fürsten einst siegreich in ihr Vaterland zurückkehren zu können. Aber sie richteten wenig aus, denn überall im Auslande zeigte sich eine große Vorliebe für die französische Revolution. Viele Schriftsteller, getäuscht durch einzelne lobenswerthe Einrichtungen, priesen sie als eine äußerst wohlthätige Erscheinung, und als den Anfang einer herrlichen Zeit. Wohl ist eine schönere Zeit nachmals aus ihr hervorgegangen, aber wahrlich nicht durch jene überspannten Menschen in Frankreich, sondern durch die Alles zum Besten der Menschheit leitende göttliche Vorsehung, die sich auch der Thor- heit und Verbrechen verblendeter Menschen bedient, um Gutes zu stiften. Diese guten Folgen der Revolution waren damals noch weniger vorherzusehen, als die entsetzlichen Greuelthaten, mit welchen sie sich befleckt hat. Durch jene Lobpreiser verbreitete sich nun immer mehr ein Haß gegen die bevor- rechteten Stände, und die Idee, daß das Volk gewisse Rechte habe, die ihm die Fürsten nicht vorenthalten dürften. Auch hierbei zeigten sich die Deutschen als die Vernünftigsten. Fast nirgends zeigten sich hier gewaltsame Auf- lehnungen gegen die Obrigkeit, wogegen in Holland und England der revo- lutionäre Geist kaum mit Waffengewalt niedergehalten werden konnte. So endigte sich das erste Jahr der Revolution. Das Jahr 1790 brach unter trüben Aussichten an. Der König, den es betrübte, daß man allge-

2. Neueste Geschichte - S. 8

1859 - Leipzig : Fleischer
8 herrschen zu können. Der König wußte recht gut, daß dieser Tumult am 5. October stattfinden sollte. Man redete ihm zu, eilig nach Metz zu entfliehen, und dort sich an die Spitze der Truppen zu stellen; aber er war nicht zu bewegen, von seinem Posten zu weichen. Orleans hatte an den ausgestreuten Verleumdungen nicht genug; er ließ durch seine Leute die nach Paris fah- renden Kornwagen aufhalten, und als nun Brotmangel in der Stadt ent- stand, sprengte er aus, der König wolle Paris aushungern. Schon am 4. October wurden in Paris Geld und Waffen ausgetheilt. Volksredner und Rednerinnen hielten im Garten des Palais Royal von Tischen herab Reden an das Volk, und forderten es auf, am folgenden Tage nach Versailles zu ziehen, um den König und die Königin zu fragen, woher der Brotmangel entstanden sei. Als der 5. October (1789) anbrach, war ganz Paris in unruhiger Bewegung. Männer in Frauenskleidern und betrunkene Weiber, unter denen sich die Fischweiber (die sogenannten Damen der Halle) auszeichneten, zogen schreiend durch die Straßen, und rissen Alle, die ihnen begegneten, mit sich. Die Sturmglocken läuteten, die Trommeln wirbelten. Alles strömte nach dem Greveplatze, auf welchem das Stadthaus steht, und schrie laut nach Brot. Die Nationalgarde, die Ordnung hätte stiften sollen, weigerte sich, die Waffen gegen den tobenden Haufen zu gebrauchen. Einige stürmten das Stadthaus, drohten den ganzen Bürgerrath an die Laternen zu hängen, und plünderten die Cassen und Waffenmagazine. Endlich stellte sich Maillard, ein Kerl in einem abgeschabten schwarzen Kleide, der schon bei der Erstür- mung der Bastille voran gewesen war, an die Spitze des Haufens, und führte ihn nach Versailles ab. — Gleich darauf füllte sich der Greveplatz aufs Neue. Die französische Garde, die längst von Orleans und Mirabeau dem Könige untreu gemacht worden war, marschirte auf. Nationalgardisten, Pöbel, Weiber, Meuchelmörder, Leute von jedem Schlage drängten sich da- zwischen, Alle erfüllt vom Durste nach Mordthaten, wenigstens nach Gewalt- thätigkeiten. Mehr als 40,000 Menschen schrieen: „Nach Versailles! nach Versailles!" Der Marquis de la Fayette, derselbe, der an dem ameri- kanischen Freiheitskriege so thätig Antheil genommen hatte, jetzt Befehlshaber der Nationalgarde, sollte sie führen. Lange weigerte er sich, und machte ihnen Vorstellungen; endlich setzten die Garden ihm die Bajonette auf die Brust, wenn er sich nicht augenblicklich an ihre Spitze stellte. Er mußte gehorchen, und um 5 Uhr Abends brach auch dieser Haufen, trotz eines hef- tigen Regenschauers, mit 22 Kanonen unter wildem Freudengeschrei nach Versailles auf. Der König war auf diesen Besuch so wenig vorbereitet, daß er sich auf der Jagd befand, von der er eilig zurückgerufen wurde, als um Mittag die erste Nachricht vom Anzuge der Weiber nach Versailles kam. Um vier Uhr stürzten diese nach dem Saale der Nationalversammlung. Maillard und 12 Weiber wurden eingelassen, und schrieen laut nach Brot. Die Ver- sammlung suchte sie zu beruhigen, und der Präsident führte sie zum Könige ins Schloß. Dieser gab ihnen die besten Versprechungen; ja, er umarmte sogar eines der Weiber, weil sie ihm sonst nicht glauben wollten. Den Soldaten hatte Ludwig ausdrücklich jeden Gebrauch der Waffen verboten;

3. Neueste Geschichte - S. 58

1859 - Leipzig : Fleischer
58 man für einen Louisd'or Metallgeld einige Tausend Franken in Assignaten erhalten konnte. Woher nun Geld nehmen? Zwar ließen die Directoren ein neues Papiergeld ansertigen, aber dies wollten die Leute eben so wenig an- nehmen, und schon wußten jene nicht, was sie anfangen sollten, als glücklicher Weise — Bouaparte half. Die andern Heerführer hatten, wie schon erzählt, den Deutschen, er aber ganz besonders den Italienern so starke Contributio- nen aufgelegt, daß von diesen Summen allein die Regierungsausgaben in Frankreich bestritten werden konnten, und so hat er es nachher immer ge- halten: was Frankreich gebrauchte, mußte das Ausland liefern. Dadurch wurde nun freilich der Regierung geholfen, aber nicht den armen Untertha- nen. Wer sein Bermögen aus der Revolution noch gerettet hatte, besonders eine Menge von Waisen, sah sich plötzlich durch das Fallen der Assignaten an den Bettelstab gebracht. Ihr baares Geld hatten sie hergeben müssen, und hatten dafür Papier bekommen, welches nichts mehr galt. Allerdings ein großes — großes Unglück! Wie tief griff das' nicht in das Glück der Familien ein! Was die Directoren noch verhaßter machte, war, daß sie am 4. Sep- tember 1797 plötzlich eine Menge meist recht geachteter Männer, die ihren herrschsüchtigen Planen im Wege waren, und sich nicht undeutlich hatten merken lassen, daß sie eine Rückkehr der Ausgewanderten und eine Herstel- lung des Königthums wünschten, gefangen nehmen ließen, und nach den un- gesunden Sümpfen von Cayenne deportirten. Darunter war selbst einer der Directoren (Barthelemy; der andere, Carnot, war entflohen), auch der wackre Pichegru, der aber nachher aus Cayenne entkam, nach England ging, und späterhin noch einmal, wie unten erzählt werden wird, in Frankreich austrat. Das Bolk sah dem Allen gleichgültig zu; denn es war der ewigen Unruhen so überdrüssig, daß es sich jetzt Alles gefallen ließ. So elend nun auch die französische Verfassung war, so wollten doch seine Machthaber dieselbe auch andern Nationen aufdringen. Holland war das erste Land, welches damit beglückt wurde, und den Namen der bata- vischen Republik annehmen mußte. Die ehemaligen östreichischen Be- sitzungen in Italien, wozu noch die Länder einiger kleinen Fürsten Oberita- liens geschlagen wurden, erhielten unter dem Namen der cisalpinischen Republik die französische Verfassung, und selbst die kleine Republik Ge- nua wurde umgeformt, und die ligurische Republik genannt. Während dieser mannigfachen Veränderungen fiel in Preußen ein Re- gentenwechsel vor. Friedrich Wilhelm Ii. starb am 16. November 1797; sein Sohn, Friedrich Wilhelm Iii., bestieg den Thron, und verrieth gleich durch seine ersten Maßregeln seinen ernsten und festen Willen, sein Volk recht glücklich zu machen. Noch oft werden wir bei der Geschichte der folgenden Jahre auf diesen rechtlichgesinnten König zurückkommen.

4. Neueste Geschichte - S. 105

1859 - Leipzig : Fleischer
105 will ich meinen Geist aufgeben." Auch ließ er sich nicht die Augen verbinden, und commandirte selbst: „Gebt Feuer!" Kaiser Franz hat nachmals sowohl seine Familie, als den braven Speckbacher, der nur durch seine Geistesgegen- wart entkam, im Oestreichischen versorgt.*) So war also abermals so vieles Menschenblut vergebens geflossen, um Europa von den Anmaßungen Napoleons zu befreien, und wohl konnte man es den Gutgesinnten nicht verargen, wenn sie an der Hoffnung verzweifelten, bessere Zeiten zu erleben. Aber so pflegt es die göttliche Vorsehung zu machen: will sie die Menschen in einen glücklichern Zustand führen, so läßt sie es erst recht arg werden, damit sie das Glück der bürgerlichen Ruhe er- kennen, sich mit vollem Vertrauen an Gott halten, und die schlummernden Kräfte Hervorrufen und üben. Dann kommt sie mit ihrer Hülfe, ehe wir es denken, wenn es die rechte Zeit dazu ist; vorher aber scheitern alle mensch- liche Entwürfe. Gerade so war es auch bei der Reformation; Wickliffe's, Huß's und anderer wackern Männer Bemühungen scheiterten, bis es Luther, Melanchthon, Zwingli und Calvin gelang, weil es da der Wille der Vor- sehung war. 120. Schweden. (Gustav Iv. Adolph von Schweden 1792—1809. Krieg gegen Frankreich, Rußland und Dänemark. Gefangennehmung des Königs 13. März 1809. Karl Xiii. 1809—1818. Frieden in Friedrichsham 17. Sept. 1809. Thronfolger von Schweden Prinz von Hol- stein-Sonderburg-Augustenburg, dann Bernadotte Fürst von Pontecorvo. Karl Johann 1818. Oskar 1844.) Nachdem Gustav Iii., König von Schweden, 1792 von Ankerström er- mordet worden war, bestieg sein Sohn Gustav Iv. Adolph den Thron, ein Mann, der alle Fehler Karls Xii. hatte, ohne dessen Beharrlichkeit und Kraft zu besitzen. Aber eigenwillig, durchgreifend, herrisch und für seine An- *) Speckbacher, der auch geächtet war, irrte lange von Berg zu Berg umher; einmal blieb er vier Tage lang ohne Speise. Als er glaubte, daß man ihn weniger eifrig fnche, begab er sich eines Tages zu seiner Frau, die sich in einer abgelegenen Hütte unerkannt bei guten Freunden aufhielt. Aber kaum saß er hier einen Augenblick, so rief das Kind des Hauses hinein: „Es kommen Baiern!" Eben will er aus der Hinterthüre entsprin- gen, als er schon das Geräusch von Flintenkolben hört, welche die Soldaten vor der Thüre auf die Erde setzen. Er fliegt nach der Vorderthüre; aber hier sieht er eben sieben Mann von dem Berge herab ihm entgegenkvmmen. Doch die Geistesgegenwart verläßt ihn nicht. Er ergreift einen kleinen Schlitten, der an der Schwelle liegt, wirft ihn, als wäre er ein Knecht des Hauses, auf die Schultern, und geht damit den Soldaten, als wolle er Holz aus dem Walde holen, getrost entgegen. Die Baiern rufen ihm zu, ihnen aus dem Wege zu gehen; er aber erwiederte ihnen keck, das sei ihre Pflicht; er habe noch drei Lasten Holz nach Hause zu fahren, und so entkommt dr in den Wald. — Nachmals lebte er in einer Höhle, ganz mit Schnee bedeckt, unter den größten Entbehrungen. Hier verrenkte er sich'einst die Hüfte; mit Mühe kroch er nach seiner Wohnung, wo ihm der treue Knecht unter den Dielen des Stalles ein Lager bereitete, in welchem er, mit Mist und Stroh bedeckt, kaum athmen konnte. Hier lag er fast sieben Wochen verscharrt; nur der Knecht kannte seinen Aufenthalt, und speiste ihn täglich. Oft gingen Baiern, ihn suchend, über ihn hinweg. Als seine Frau nun hörte, wo er so lange gewesen, weinte sie überlaut. Nachdem er sich etwas erholt hatte, floh er über die Gebirge, ohne Rast, weil ihn die Kälte nicht lange ruhen ließ, bis er endlich Oestreich erreichte.

5. Neueste Geschichte - S. 106

1859 - Leipzig : Fleischer
106 sicht eingenommen war er wie dieser. Eine Leidenschaft bewegte ihn vor allen: ein wüthender Haß gegen Napoleon. Darum hatte er auch 1806 ihm den Krieg erklärt, während Preußen gegen Frankreich so unglücklich kämpfte. Aber er sing Alles verkehrt an; so lange die preußischen und russischen Heere noch im Felde standen, führte er gegen die französischen Truppen den Krieg in Pommern lau, und schloß endlich gar einen Waffenstillstand, und als endlich der Frieden in Tilsit geschlossen war. kündigte er den Stillstand auf, und er- neuerte den Krieg, er, der schwache Schwedenkönig gegen die ungeheure Macht Napoleons. Dieser verachtete natürlich den kleinen Feind, machte sich über dessen Thorheit lustig, und dies brachte den leidenschaftlichen König immer mehr auf. Die Folge des unklugen Kriegs war, daß die Franzosen Schwe- disch-Pommern und die Insel Rügen Wegnahmen. Um aber die Thorheit voll zu machen, beleidigte er auch den Kaiser Alexander, indem er demselben den russischen Andreasorden zurückschickte, und andere Thorheiten beging, und ein russisches Heer rückte 1808 in Finnland ein. Schnell wurde diese Pro- vinz erobert, während auch Dänemark den Krieg erklärte. Statt nun wenig- stens einzulenken, und den Frieden durch einige Opfer zu erkaufen, machte das Unglück den verblendeten König immer unbesonnener. Er wüthete gegen seine Soldaten, weil sie ihm Finnland nicht wieder erobern konnten, und ließ namentlich die Garden seinen ganzen Zorn fühlen. Der König von England schickte ihm 10,000 Mann Hülsstruppen; Gustav Adolph verlangte, daß sie unter seinem Befehle stehen sollten, und da König Georg das nicht zugeben wollte, gerieth er so in Zorn, daß er den englischen Befehlshaber wollte ge- fangen nehmen lassen. Geschwind eilte dieser wieder auf seine Schiffe, und segelte mit dem ganzen Hülfsheere davon. Bei solchem Betragen konnte es nicht fehlen, daß seine Unterthanen äußerst unzufrieden waren. Nicht nur hatte die Unklugheit des Königs das Reich um eine schöne Provinz gebracht, sondern auch die Staatsgelder wurden durch den Krieg verschleudert, und eine Menge Landeskinder nutzlos aufge- opfert. Die Schweden sahen immer mehr ein, daß der König zur Regierung ganz unfähig sei, und besonders in den beiden Heeren, die gegen Finnland und gegen Norwegen im Felde standen, hatte die Unzufriedenheit den höchsten Grad erreicht. Biele vom Adel traten in eine Verschwörung zusammen. Zuerst erklärte sich das an der norwegischen Gränze stehende Heer gegen den König, und setzte sich, von Adlerspar re geführt, gegen Stockholm in Be- wegung. Als der König den Vorgang erfuhr, wollte er mit einigen treuen Re- gimentern den Rebellen entgegengehen, verlangte aber vorher zwei Millionen aus der Bank, und als die Vorsteher derselben dies verweigerten, weil sie das gegen die Reichsstände nicht verantworten könnten, so befahl er der Bürger- wache, das Geld mit Gewalt zu nehmen. Länger glaubten die Verschworenen den Unfug nicht dulden zu können. Am 13. März 1809 begaben sich Feld- marschall Klingspor und General Adlerkreuz zu ihm, und machten Vorstellungen gegen seine Abreise und gegen seine verkehrten Maßregeln. Obgleich Klingspor ihn auf den Knieen beschwor, wurde er doch so aufge- bracht, daß er ihn und den General Adlerkreuz mit Schimpfwörtern aus der Thüre trieb. Dieser kam aber bald mit einigen Offizieren zurück, und er- klärte dem Könige, er müsse ihn, da alle Vorstellungen vergebens wären, im

6. Neueste Geschichte - S. 189

1859 - Leipzig : Fleischer
189 erhoben jene jungen Leute einen solchen Lärm, daß der Redner schweigen mußte, und als ein dritter sich erhob, wurde auch er durch ein noch ärgeres Geschrei zum Schweigen gebracht. Dadurch wurde nun die neue Ernennung Chlopicki's zum Dictator bewirkt; aber man setzte ihm eine Commission zu seiner Beaufsichtigung zur Seite. Aber bald zeigte sich Chlopicki's gänzliche Unfähigkeit zur Regierung. Zuvörderst zog er sich den Unwillen der Meisten dadurch zu, daß er sich durchaus weigerte, die Bewohner der sonst zu Polen gehörigen, nachmals mit Rußland vereinigten Provinzen, namentlich Litthauens, zur Theilnahme am Aufstande auszurusen. Ferner gerieth er bei seinem herrischen und bar- schen Wesen bald mit allen Behörden in Streit, die ihm in vielen Fällen Gehorsam zu leisten sich weigerten, wodurch jedes Mal zwischen ihnen und ihm sehr heftige Scenen herbeigeführt wurden. Zuletzt verlangte die Be- aufsichtigungseommission geradezu, daß er sich mit dem Oberbefehl über das Heer begnügen solle, und da er sich dessen weigerte, so berathschlagte sich jene über seine völlige Entsetzung. Chlopicki, der jetzt zu seinem Schrecken be- merkte, daß er die Liebe selbst seiner ihm sonst so ergebenen Partei verloren habe, kam der Absetzung dadurch zuvor, daß er 18. Jan. 1831 seine Ent- lassung einreichte, worauf der Reichstag wieder zusammentrat. Die Er- bitterung des Volks gegen den sonst angebeteten Chlopicki war jetzt so groß, daß die Nationalgarde ihn nur mit Mühe vor Ermordung beschützen konnte. Schon 21. Jan. (1831) wurde auf den Antrag des Landboten Solthk der Beschluß gefaßt, daß das Haus Romanow über Polen zu regieren auf- gehört habe. Zugleich wurde eine neue Regierung, die aus 5 Männern (Czartoryski, Niemojowski, Morawski, Barzikowski und Lelewel) bestand, ein- gesetzt. Da man aber diese Fünfmänner ans allen Parteien genommen hatte, so fehlte es der neuen Regierung an aller Einheit und Einigkeit, und bald riß in allen Zweigen der Verwaltung eine gränzenlose Verwirrung ein. Das Einzige, was mit Kraft und Umsicht betrieben wurde, war die Organisation des Heeres; denn eine allgemeine Begeisterung hatte sich des Volks bemäch- tigt, und von allen Seiten drängte man sich zur Ergreifung der Waffen, so daß bald ein Heer von 64,000 Mann bereit stand, das aber bis zu 130,000 Mann vermehrt werden konnte. In Rußland hatte man die Nachricht vom Aufstande der Polen mit tiefem Unwillen vernommen, und das russische Heer betrachtete den bevor- stehenden Feldzug als einen Nationalkrieg. Zum Anführer hatte der Kaiser den Grafen Diebitsch-Sabalkanski ernannt. Ehe der Krieg begann, forderte Nikolaus die Polen noch einmal zur Unterwerfung auf, und versprach Verzeihung; da die Polen aber antworteten, daß Tod oder Freiheit ihr Wahlspruch sei, so rückten die Russen 5. und 6. Februar 183 l über die Gränze. An Chlopicki's Stelle war Fürst Michael Radziwill, ein edler, bescheidener, aber dieser Stellung nicht gewachsener Mann, zum Oberseld- herrn ernannt worden. Ihm stand Chlopicki, der den Krieg als Freiwilliger mitmachte, mit Rath und That zur Seite. Das polnische Heer erwartete die Russen unweit Praga, jener bekannten Vorstadt Warschau's am rechten Weichselufer. Nachdem diese alle Schwierigkeiten, die ihnen grundlose Wege

7. Neueste Geschichte - S. 198

1859 - Leipzig : Fleischer
198 auf der Flucht besiudlicheu Thäter. Es war ein gewandter Abenteurer aus Corsica, Fieschi, ehemals Soldat. Er sagte aus, daß er den König habe tödten wollen, und dazu eine Maschine mit vielen Flintenläufen, eine soge- nannte Höllenmaschine, angefertigt, gestand auch, mit den Republikanern in Verbindung zu stehen. Er wurde mit zwei seiner Mitwisser, dem Materia- lienhändler Pepin und dem Sattler Moreh, hingerichtet. Da man diese Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ruhe den Wirkungen der unge- zügelten republikanischen Presse zuschrieb, so nahm die Deputirtenkammer am 9. Sept. ein Gesetz an, welches die Herausgabe der politischen Blätter er- schwerte, die Verantwortlichkeit der Verfasser steigerte, und die Bestrafung derselben erleichterte. Diese Septembergesetze wurden von den Gegnern der Regierung mit Erbitterung ausgenommen, und trugen viel dazu bei, Ab- neigung gegen den König zu verbreiten, so daß die nachfolgenden Ministerien sich scheuten, sie in strenge Anwendung zu bringen. Denn selbst der Bürger- stand fühlte sich durch das Mißtrauen jener Gesetze in die Geschwornenge- richte, welche doch aus ihm hervorgiugen, verletzt, da man die Preßvergehen gegen die Regierung nicht mehr von den Geschworenen, sondern von der Pairskammer richten lassen wollte. Auch machte das Umgehen der verfassungs- mäßigen Bestimmungen einen üblen Eindruck. Noch kein Jahr darauf, 26. Juni 1836, wurde das Leben des Königö aufs Neue bedroht. Ein junger, arbeitsscheuer Taugenichts, Alibaud, schoß mit einer Stockflinte aus den König, als dieser eben in den Tuilerien in den Wagen gestiegen war, um zu seiner Familie nach Neuillh zu fahren. Auch hier wurde Ludwig Philipp durch die Vorsehung sichtlich geschützt. Denn der wohlgezielte Schuß fehlte, weil der König gerade eine grüßende Bewegung machte. Ob Alibaud von den Republikanern zum Königsmord augestiftet gewesen, ließ sich nicht Nachweisen; er gab seinen Haß gegen das Königthum als Beweggrund an, und wurde hingerichtet. Ueberhaupt war das Jahr 1836 für Frankreich besonders unruhig. Der älteste Sohn des ehemaligen Königs von Holland, Ludwig Napoleon, der bisher in Arenenburg, einer Besitzung seiner Mutter im Thurgau in Helvetieu, gewohnt hatte, erschien 30. Oet. 1836 plötzlich in Straßburg, wo er mit einigen Offizieren einverstanden war, und verlangte von den Soldaten, ihn als Napoleon Ii. zum Kaiser auszurufen. Der Ausgang dieses Strei- ches erregte mehr Spott als Besorgniß. Er wurde alsbald festgenommen, und aus besonderer Rücksicht unter der Bedingung, daß er nach Amerika gehen wolle, nicht vor Gericht gestellt. Seine Theilnehmer, die als eid- brüchige Militairs das Leben verwirkt hatten, wurden nach der Entlassung des Anstifters eben so willkürlich von der Jury für nicht schuldig erklärt. Ludwig Napoleon kehrte im nächsten Jahre aus Amerika zurück. Einige Wochen später erfolgte der dritte Angriff auf das Leben des Königs. Als er 27. Dec. (1836) über die Tuilerieubrücke ritt, um die Kammer der Deputirten zu eröffnen, lauerte ein ähnlicher Taugenichts, wie die früheren Mörder, Meunier, auf ihn, und drückte ein Pistol auf ihn ab. Die Kugel fehlte, und fuhr zwischen dem Könige und seinem ältesten Sohne, dem Herzog von Orleans, durch. Meunier wurde zum Tode ver- urtheilt; da aber die bisherige Strenge von ähnlichen Verbrechen nicht zurück-

8. Neueste Geschichte - S. 208

1859 - Leipzig : Fleischer
208 Eine Synode setzte 1833 die Unabhängigkeit der griechischen Kirche sest und hob die bisherige Unterordnung unter den Patriarchen von Constantinopel auf. Die Regierung verlegte Ende 1834 ihren Sitz von Nauplia nach Athen. Am 1. Juni 1835 übernahm der König selbst die Zügel der Regierung und erließ eine herzliche Anrede an sein Volk. Graf Armansperg blieb bis 1837 der Rathgeber des jungen Monarchen. Die für die Wohlfahrt des Landes zweckmäßigen Einrichtungen wurden fortgesetzt; namentlich ist die Sorge für Volksbildung durch verschiedene Schulanstalten und das Dotations- gesetz zu erwähnen. Letzteres gewährte jedem Familienhaupte das Recht, bis zur Höhe von 2000 Drachmen (500 Thaler) Nationalgut zu erwerben. Da- durch wurde es möglich, daß viele Eigenthumslose einen Besitz erhielten und mit demselben ein Interesse an geordneten Zuständen gewannen. Der Staat hob sich sichtlich; die Einwohnerzahl Athens stieg z. B. in den ersten vier Jahren von 7000 auf 18000; die Staatseinnahmen wuchsen von 7 Mill. Drachmen aus 16 Millionen. Ein lebhafter Wechselverkehr zwischen Baiern und Griechenland wurde durch gegenseitige Besuche unterhalten und 1837 vermählte sich König Otto mit der Prinzessin Amalie von Oldenburg. Allein trotz manchem Gelungenen und günstig sich Entwickelnden waren die öffentlichen Zustände doch keinesweges beruhigt und gesichert. Die Re- gierung selbst wurde namentlich durch dringende Geldnoth in der Ausführung der nöthigen Einrichtungen gehemmt und geschwächt. Noch reichten die Staats- einnahmen nicht zur Deckung der Ausgaben. Ein bedeutender Theil der erwähnten Anleihe hatte bei der nach der Wahl König Otto's durch die Pforte gebilligten .Gränzbestimmung als Entschädigung gezahlt werden müssen, und das letzte Drittheil der Anleihe verzögerte England, weil noch immer die dem Lande verheißene Verfassung nicht gegeben sei. Auch das Volk selbst wünschte die Erfüllung dieser Zusage. Ganz besonders aber wurde das Mißvergnügen der Griechen durch den Druck und den Eigennutz der fremden Beamten aufgeregt. Mancher Abenteurer war nach Griechenland gekommen, um sich dort zu bereichern oder durch ein Amt sich zu versorgen, und der Widerwille der Griechen traf dann den Schuldigen wie den Wohlmeinenden. Ueberhaupt fühlte sich der Nationalstolz verletzt, daß nach der Erlangung der Freiheit nun die Ehre und Macht der öffentlichen Stellen meist in Händen der Fremden war, daß bei der Begründung der Zustände die Nation selbst sich so wenig betheiligen durfte. Die unregelmäßigen Truppen des Befrei- ungskrieges und ihre Häuptlinge, kräftige, aber undisciplinirte Schaaren, vermehrten die Zahl der Unzufriedenen, da sie nicht die Berücksichtigung fanden, welche sie erwarteten. Zu allen diesen Schwierigkeiten und Parteiungen kam nun noch die Bevormundung des jungen Staates durch die drei Schutzmächte, welche, die Beschwerden des Nationalgefühles vermehrend, um so übler wirkte, da die Gesandten der Mächte für Erreichung ihrer besonderen Zwecke unter- und gegeneinander intriguirten. Die Regierung schien über die im Lande verbreitete Unzufriedenheit hin- wegzugehen. Km Anfang September 1843 richteten die Mächte eine Note an das griechische Ministerium, worin zur Verleihung einer Verfassung und

9. Neueste Geschichte - S. 305

1859 - Leipzig : Fleischer
— 305 hatten, weitet vorzurücken. Auch machte der Tscherkessen-Häuptling Schamyl im August einen verwüstenden Einfall in die Gegend von Tiflis. Dorthin zog sich also auch die russische Armee zurück. — Eine zweite Neben-Partie war die Expedition nach dem weißen Meere. Drei Schiffe mit 55 Kanonen gingen dahin ab, um jene friedlichen, öden Gegenden mit Schrecken und Verwüstung zu erfüllen. Archangel fand sich unzugänglich, also erschien das Geschwader in der Onegabai, machte einige Landungen und zerstörte die Magazine. Dann ging es vor die Hauptstadt des russischen Lapplands, Kola am Kolafluß. Als der Gouverneur die Auf- forderung, sich zu ergeben, zurückwies, wurde die Stadt mit glühenden Kugeln in Brand geschossen. Im September kehrte die Expedition zurück. Endlich führt uns der Faden unserer Erzählung in das unwirthbare Kamtschatka. Drei englische Schiffe mit 36 Kanonen, und drei französische mit 102 Kanonen, segelten von den Sandwich-Inseln ab, und kamen am 28. August vor Petropaulowsk. Am 30. und 31. erfolgte die Beschießung der vor der Stadt liegenden Userbatterien; am 4 September versuchte man einen Angriff auf die von der Seeseite schwer zugängliche Stadt. Die Eng- länder und Franzosen erlitteir aber aus einem ihnen sehr ungünstigen Terrain den Verlust eines Dritttheils ihrer gelandeten Mannschaft, und erreichten ihre Absicht nicht. Ueberhaupt mußte der Zweck der Expedition, der auf Vernich- tung der russischen Seemacht im stillen Meere gerichtet gewesen, vereitelt er- scheinen, als man die Flottille nicht bei Petropaulowsk fand. Sie befand sich an der Mündung des Amur. Die verbündeten Schiffe segelten am 7. Sep- tember wieder von Kamtschatka ab. — Unsere Erzählung wendet sich wieder zu dein Schauplatz der Entscheidung dieses Krieges. Während der Winter und die Krankheiten den Kampf vor Sebastopol fesselten, hatte Oestreich am 2. Deeember 1853 ein Bündniß mit Frankreich und England geschlossen, durch welches jener Kaiserstaat zwar noch nicht an dem Kriege activ theilnahm, aber die Donaufürstenthümer gegen die Rückkehr der Russen zu schützen versprach, und überhaupt die Wichtigkeit seiner Stellung zwischen den kriegführenden Mächten befestigte. Auch der König von Sardinien, Victor Emanuel, dessen vordringende Politik in Italien der Annäherung Oestreichs an die Westmächte zuvor kommen wollte, verhandelte mit denselben, und schloß am 4 März 1855 sein Bündniß mit Frankreich und England ab, und versprach, 15,000 Mann zum Kriege zu stellen. Noch ehe dieser Vertrag vollzogen wurde, trat ein unerwartetes, großes Ereigniß in den Lauf dieser Begebenheiten. Kaiser Nikolaus von Rußland erkrankte im Februar 1855 an der Grippe. Die Erschütterungen seines Gemüthes durch das Zusammenbrechen seiner Pläne, die Aufregung, mit welcher der ge- ringe Erfolg seiner Waffen ihn ergriff, wirkten auf seinen körperlichen Zustand zurück, um so mehr, da das energische Wesen des Kaisers sich zu spät dem Rath der Aerzte fügte. Die Krankheit nahm bald einen gefährlichen Charakter an; der Kaiser verschied am 2. März 1855. Ihm folgte sein Sohn Alexan- der Ii. Noch in den letzten Tagen seines Lebens hatte der abgeschiedene Monarch eine allgemeine Volksbewaffnung anbefohlen, und dem Fürsten Gor- tfchakow an der Stelle Mentschikows den Oberbefehl in der Krim übertragen. Nöff. Wettgesch. 4. Th.

10. Neueste Geschichte - S. 3

1859 - Leipzig : Fleischer
3 fand sich in großer Geldnoth. Die Kriege Ludwigs Xiv. und seine kost- baren Bauten hatten große Summen gekostet, und den Staat in Schulden gestürzt. Ludwig Xv. hatte noch schlechter gewirthschaftet, und mit vollen Händen die öffentlichen Gelder unter seine Günstlinge ausgetheilt. Sein Enkel Ludwig Xvi., der 1774 den Thron bestiegen hatte, war zwar ein höchst braver und gutmeinender Mann, aber es fehlte ihm an Erfahrung, Thätigkeit und Selbstvertrauen, und darum verließ er sich zu sehr auf das, was ihm die Minister sagten. Frei von allem Stolz, war er kein Freund von äußerlichem Prunke; aber so viele Ehre ihm dies auch machte, so ver- lor er dadurch das so nöthige Ansehen bei den Franzosen, welche ihren König nicht anders als in königlicher Majestät zu sehen gewohnt waren. Seine Gemahlin, Maria Antoinette, eine Tochter der Kaiserin Maria Theresia, war anfangs ihrer großen Liebenswürdigkeit wegen von den Fran- zosen angebetet worden; aber sie war vergnügungssüchtig, vermied zu wenig den bösen Schein, und das Volk glaubte den Verleumdungen, welche der Herzog von Orleans, ein Seitenverwandter der königlichen Familie, über sie ausstreute. Dieser Herzog war einer der bösesten Menschen, die je gelebt haben, und da die Königin ihm unverholen ihren Abscheu gezeigt hatte, so haßte er sie aus dem Grunde seines Herzens, und suchte sich dadurch an ihr zu rächen, daß er die schlechtesten Handlungen von ihr erzählte, die ihr zu thun nicht eingefallen waren. Dadurch verlor sie die Achtung und die Liebe ihrer Unterthanen.*) Ebenso wenig waren die Brüder des Königs, die Grafen von Provence und von Artois, beliebt. Jener war zwar ein Mann von gutem Herzen und richtigem Verstände, aber er hatte nicht die Gabe, zu glänzen, und das verlangten die Franzosen von ihrem Königs- stamme. Artois aber war schwelgerisch und lasterhaft, und trieb eine unsin- nige Verschwendung. Vor Allem aber erregte die große Schuldenlast der Regierung das Murren des Volks. Trotz der schweren Auslagen reichten die Staatsein- künfte doch nicht zu den Ausgaben hin, weil die zu zahlenden Interessen den größten Theil jener verschlangen, und der Hof — nicht der gute König, welcher der einfachste Mann am Hofe war — die. unsinnigste Verschwendung trieb. Der König, der zu glauben schien^ daß die Schuld nur am Finanz- minister liege, ernannte bald diesen, bald jenen zu dieser wichtigen Stelle; aber keiner konnte Rctth schaffen, und einer derselben (Calonne) vermehrte gar die Schuldenlast während seiner dreijährigen Verwaltung um 1000 Mil- *) Wie verhaßt die Königin war, zeigte sich bei der berüchtigten Halsband-Geschichte. Die Königin hatte den Ankauf eines kostbaren Halsschmuckes wegen seines hohen Preises zurüögewiesen. Nun hatte zu derselben Zeit der Cardinal Rohan die Gunst bei Hofe verloren. Eine Hofdame, die Gräfin Lamotte, wußte durch List, Gaukeleien und frechen Betrug (die Person der Königin wurde durch eine niedrige Weibsperson dargestellt) den Cardinal zum Ankauf des Schmuckes zu bewegen, um die verlorne Stellung bei Hofe wieder zu gewinnen. Während der bethörte Cardinal den Schmuck in den Händen der Königin glaubte, die von Allem nichts ahnte, hatte ihn die Lamotte in England bereits verkauft. Bald wurde die Betrügerin entdeckt und ein Proceß eröffnet. Das Volk aber glaubte die abenteuerlichsten Lügen über die Königin und befriedigte seinen Haß in der Beschimpfung ihrer Würde. I*
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