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1. Die Weltgeschichte - S. 47

1835 - Mainz : Kupferberg
S o l o n. 47 das Gcgonthcil durch ibre blutige Strenge. Kylon bemäch-v.c.t. tigt sich als Tyrann der Akropolis (Ol. 42,1.), muß jedoch vor den Alkmaoniden die Flucht ergreifen, — seine Anhänger gemordet. Pest in Athen. Reinigung der Stadt durch Epi- menides. Parteiungen dauere fort. Das empörte Salamis vergebens angegriffen; erneute Versuche mit Todesstrafe ver- boten. Dessenungeachtet der Krieg durch Solon's Einfluß be- schlossen; die Insel erobert, sowie auch Kirrha und Krissa bezwungen. Die Unzufriedenheit der gedrückten Aermeren steigt immer höher. Drei Parteien: die eine für die Aristokratie, die andere für eine gemischte Verfassung und die dritte für die Demokratie, drohen mit Aufruhr. Solon, als Archon Eponymos allgemein geachtet, soll 592. durch Vermittlung den Staat retten, und gibt seine weisen Gesetze, wodurch die bisherige Willkührhcrrschaft beschränkt, und der niedere Stand aus seiner Entwürdigung zu einem Bürgerthum cmporgehoben wird, in welchem er an der Gesetz- gebung, der Erwählung und Prüfung der Magistrate, wie an den Gerichten selbst Thcil erhält: 1. Die Seisachtheia, Ermäßigung der Schuldfordernngen und ihr entsprechende Erhöhung des Geldwerthes bei Zins - und Capital- zahlungen; Aufhebung des alten Schuldrechtes, Verbot auf die Person zu borgen. 2. Eintheilung des Volkes nach dem Stande: ») Freie Bürger, von Bürgern abstammend, mit allen Rechten des Bürgerthums. 1>) Die Metöken (Beifassen), Ausländer unter dem Schutze der Gesetze, aber ohne unmittelbares Rechtsverhältniß, ein Bürger ihr Ver- treter, — Kopfsteuer und andere Leistungen. «) Sklaven, gekaufte Fremdlinge und deren Nachkommen, der Willkühr ihrer Herrn preisgegeben; mit dem Rechte, gegen Mißhandlung zu klagen; die freigelassenen treten in die Rechte der Metöken. 3. Eintheilung der Bürger nach dem als Steuerkapital gescbätzten Vermögen in vier Klassen: Pentakosiomcdimnoi, Hippeis, Zeugitai, Thetes; nur die erste Klaffe besetzt die hohen Aemter, namentlich das Archontat; die beiden mittleren bilden das Heer zu Roß und zu Fuß, und nehmen Theil an dem Rathe der Vierhundert; die vierte ist in der

2. Die Weltgeschichte - S. 118

1835 - Mainz : Kupferberg
Erster K r e u z z u g. Kirchenversammlung Urban's H zu Piacenza und Clermont 1095 (Adamar von Puy). Allgemeine Rüstungen zu einem Kreuzzuge. Indessen verunglückter Zug Peters von Amiens uiit Walther von Perejo und Walther ohne Habe, anfgerieben bei Helenopolis durch den Sultan von Nicäa 1096. Eben so der Zug des Priesters Gottschalk, der in Ungarn scheitert, und des Nheingrafen Emico mit seinem Gesindel ( gegen die Juden ). Endlich Erster geordneter Kreuzzug im August 1096, an welchem ausgezeichnete Grafen und Ritter aus Frankreich, Lothringen und Ita- lien Theil nehmen, vorzüglich Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, Bömund, Fürst von Tarent, und dessen Neffe Taukred von Brindisi'um rc. Ihre Unterhandlungen mit dem grie- chischen Kaiser Alexius; Belagerung von Nicäa; Sieg gegen die Türken bei Dorylteum; unsägliche Mühsale; Balduin, Gottfrieds Bruder, gründet sich eine Grafschaft in Edessa. Lang dauernde Be- lagerung und Eroberung von Antiochien (Bömund Fürst daselbst); endlich erschöpft und einer völligen Auflösung nahe, erstürmen sie 1099 am 15. Juli das wohlvertheidigte Jerusalem. Gottfried von Bouillon Oberhaupt des neuen Reiches, als Herzog, siegt gegen ein ägyptisches Heer bei Askalon, und stirbt allgemein geachtet 1100. Sein Bruder Balduin I., der ihm als König folgt, macht, während einzelne Kreuzheere, die indessen heran ziehen, jammervoll uutergehen, große Eroberungen: Akkon, Tripolis, Sidon rc. Ihm folgt 1118 sein Ver- wandter Balduin Ii. von Boules, dem er Edessa übergeben (seine Gefangenschaft). Unter seinem Nachfolger Fulko 1131 geht Antiochia an die Griechen verloren, stirbt 1143, und unter dessen Sohne Balduin Iii. wird Edessa 1144 von Zenghi, dem Statthalter von Mosul, erobert. Durch die Kreuzzüge entstehen geistliche Ritterorden: der Jo- hanniter oder Hospitaliter-Orden, hervorgehend aus einem Kloster von Amalfi für arme und kranke Pilger, durch Paschalis 1113 bestätigt; der Templer-Orden 1118 durch neun französische Ritter gegründet, und von Pabst Honorius n. 1127 bestätigt. 4. Schwäbische Kaiser — Hohenstaufen, von 1137 bis 1250. * Wie einestheils das Reich durch die fortdauerudeit italienischen Streitigkeiten seine innere selbstständige Kraft verliert, und die Großen immer mehr ihre Unab- hängigkeit befestigen, so zeigt sich anderntheils der ächte Geist des Ritterthums in den Kreuzzügen wie in dem Minnegesang von seiner glänzendsten Seiten

3. Die Weltgeschichte - S. 62

1835 - Mainz : Kupferberg
62 Griechenland. Cpaminondas. v.c.g Die persischen Friedensvorschläge des Pelopidas werden in 366. einer Versammlung zu Theben von den griechischen Abgeord- neten nicht beachtet. Ueberall Unruhen der verschiedenen Par- 365. teien. Pelopidas siegt und fällt in der Schlacht bei Kynoskephalä gegen den Tyrannen Alerander von Pherä. Letzter Einfall der Thebäcr unter Ep am in on- das in den Peloponnes. Sparta durch Agesilaos gerettet. Epaminondas gegen Tegea zurück, siegt und fällt bei 362. Mantineia. Die Schlacht ohne Entscheidung für das All- gemeine. # Theben sinkt in seiner rasch gewonnenen Gr^ße. Die Verwirrung dauert fort. Kein einzelner Staat ver- mag ferner einen gewichtigen Mittelpunkt- für alle zu bilden. Die im Zwang gehaltene Bnndesgenossenschaft der üppigen Athenäer löst sich alsbald auf; alle sittliche Schranken brechen im heiligen Kriege zusammen, und so konnte ein fremder, kräftig sich aufrichtender Nachbar- staat dem ersterbenden Griechenland leicht seinen völligen U n t e r g a n g b e r e i t e n. Lakedämon schließt sich wegen Messenien dem allgemeinen Frieden nicht an. Agesilaos leistet dem ägyptischen Könige 361. Hilfe gegen die Perser, stirbt auf seiner Rückkehr. Messenien durch die Mitwirkung Athens als unabhängig anerkannt. 4. Bundesgenossenkrieg der Athenäer, 358 bis 356 v. C h. G. Die Athenäer vergeuden frech und schamlos ihre letz- ten Kräfte in verzehrender üppiger Selbstsucht; ihr Lurus und Aufwand im Privatleben, wie öffentlich für die Bühne, geht ins Unsinnige. Daher der Druck ihrer Bu n des gen offen. 358. Mausolos, der Herrscher von Karien, vereint die Bewohner von Ehios, Kos, Rhodos und Byzantion in einem Bunde gegen Athen. Chares und Ehabrias, eben so Jphi- krates und Timotheos richten nichts gegen sie ans, — Unab- hängigkeit der Bundesgenossen. 5. Philippos von Macedónien tritt als Er- oberer ans, und raubt dem tief gesunkenen, in

4. Die Weltgeschichte - S. 146

1835 - Mainz : Kupferberg
146 Westfälischer Frieden. Neichskammergericht. Frankreich erhält das österreichische Elsaß, den Sund- gau, Breisach, Philippsburg und die Bestätig ring der älteren Eroberungen von Metz, Toul und Verdun. Schweden? Vorpommern, Stettin, Rügen, Bremen und Verden mit Wismar und fünf Millionen Thaler. Chur branden bürg zur Entschädigung für Vorpom. m c r u: die A n >v a r t s ch a f t auf das E r z b i s t h u m M a g d e b'u r g, die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin mit Hin- te r p o m m e r n. Hessen-Cassel (Amalia): die Abtei Hersfeld und Au. theil an der Grafschaft Schaumburg, mit Bückeburg re. und 600000 Thaler. Karl Ludwig von der Pfalz: seine Erbländer bis auf die Ober Pfalz, welche Baiern mit der Chur behält; für ihn eine n e u e Ch ur w ü r d e in i t d em Erz sch atz m eister-A n> t e rc. Unabhängigkeit der schweizerischen Eidgenossenschaft und der Niederlande. Religionssache: Der Passauer Vertrag (von 1552) Grundlage; das Jahr 1624 Normaljahr; die katholische und protestantische Religion (mit Einschluß der refor- mirten) gleich herrschend im Reiche. , Jeder deutsche Reichsstand hat Landeshoheit, kann Bündnisse, Krieg und Frieden beschließen, nur nicht zum Schaden des Reichs. Schweden u u d Frankreich sind Bürgen der deutschen Verfassung und des Friedens. Was die übrige Cultur der Periode anbelangt, so erhält das Reichskammergericht durch den westfälischen Frieden einen katho- lischen Kammerrichter von hohem Adel, durch den Kaiser präsentirt, vier Präsidenten, ebenfalls vom Kaiser ernannt (zwei katholisch und zwei evangelisch) und fünfzig Assessoren in Senate getheilt, wovon der Kaiser zwei katholische, die protestantischen Reichsstände vier und zwanzig von ihrer Confessio», und die katholischen vier und zwanzig von der ihrigen präsentirten rc. *). Daneben gewinnt der kaiserliche Reichs Hofrath immer mehr Gewicht. Die Sitten der Nation werden durch die steigende Bevölkerung, den Handel, aufblühende Künste und Wissenschaften im Allgemeinen *) So war allerdings die damalige Bestimmung; allein die volle Zahl der Angestellte» kam niemals zusammen.

5. Neuere Geschichte - S. 105

1869 - Mainz : Kunze
105 Volkswohlstand drückten die hohen und ungleich vertheilten Staats- lasten um so stärker und steigerten die allgemeine Unzufriedenheit. Dazu kam ein Mißwachs im Jahre 1788. 6. Die ungeheure Staatsschuld, seit Ludwig Xiv durch Kriegführung (uuter Ludwig Xvi zuletzt der nordamerika- uische Krieg) und Verschwendung veranlaßt und unter Ludwig Xvi so gestiegeu, daß dessen Regierung mit einem jährlichen Déficit von 100 Millionen Francs begann, 1787 bei einem Deficit öoit 198 Millionen vor dem Staatsbankerott stand. Die sämmtlich scheiternden Versuche seiner Minister, den Finanzzustand zu heilen — namentlich Turgots tiefgreifende Reformen, Neckers Ein- schränkungen und Anleihen, Calonnes leichtfertige Verwaltung — führten unter Calonnes mtb Briennes Ministerium 1787 zur sogenannten Notabeln-Versammlung, dann unter Neckers zweitem Ministerium zur Berufung der Reichs stände (état« généraux5- Mai r,w s. S. 70) nach Versailles.

6. Alte Geschichte - S. 154

1869 - Mainz : Kunze
154 Philipp zog feine Besatzung aus den griechischen Städten, und Flamininus (griechisch gebildet) erklärte unter ungeheurem Jubel bei den isthmischen Spielen Griechenland für frei 196. Ein zweifelhaftes Geschenk: die Römer hatten von nun an bei allen griechischen Angelegenheiten die Hand im Spiele, nährten die Zwietracht der Parteien, um das Land zu schwächen und zur Unterjochung reif zu machen. Dies war um so leichter, weil es den griechischen Staaten an Verbindung fehlte; die Bündnisse, der achäische und ätolische, waren locker, standen sich feindselig gegen- über und waren zu nachhaltigem Widerstande unfähig. 2. Der Krieg gegen Antiü'chus von Syrien (192—189). Die Aetoler. Antiochus Iii. hatte in Kleinasien und in Europa große Er- oberungen gemacht, ohne daß die Römer, welche mit Philipp be- schäftigt waren, gegen ihn eingeschritten waren. Als sie ihn später aufforderten, die griechischen Städte iit Kleinasien und auf dem thraeischen Chersones frei zu geben, ließ er sich durch die Aetoler ermuthigen, nach Griechenland zu kommen und ihr Oberfeldherr zu werden (192); er nahm Euböa und viele Städte in Thessalien und besetzte, als die Römer von Norden her gegen ihn rückten, 191 den Engpaß der Thermopylen, wo er 191 vom Consnl Mü Aeilius Glabrio gänzlich besiegt wurde. Nachdem die Römer mit den Aetolern einen Waffenstillstand geschloffen, setzten sie nach Kleinasien über, wo L. Cornelius Seipio (Afiatieus) den Antiochus bei Magnesia (in der Nähe von Smyrna) 'oo 190 besiegte und zum Frieden nöthigte. Bedingungen: Antiochus tritt seine Besitzungen diesseits des Taurus und Halys ab (Rhodus erhalt Lyeien und Carlen, Eume- nes von Pergamum Mysien, Lycaonien, Phrygien, den thraeischen Chersones re.), zahlt ungeheure Summen und liefert die Flotte aus. 1^9 189 werden auch die Aetoler, die sich neue Feindseligkeiten gegen die Römer hatten zu Schulden kommen lassen, von Fulvius Nobilior gezwungen, 500 Talente zu zahlen, Geißeln zu stellen und sich zum Gehorsam gegen die Römer zu verpflichten. Hannibal am Hofe des Antiochus, den er zum Kriege gegen Rom aufgehetzt hatte, soll ausgeliefert werden, entflieht zum Könige

7. Alte Geschichte - S. 137

1869 - Mainz : Kunze
137 aufsicht (regimen morum disciplinaeque Romanae) entwickelte sich erst später aus dem Amte der Censur, Die zwei Censaren wur- den gewählt in den Centuriatcomitien; die Amtsdauer fünf, seit 434 anderthalb Jahre. Häufig wurden statt der Militärtribunen Consuln gewählt?) Ueberhaupt nehmen die Patrizier eine übermüthige Stellung ein, was sich namentlich in der Ermordung des Volksfreundes Sp. Maelius, eines reichen plebejischen Ritters, der bei einer Hungersnoth Getreide vertheilte und des Strebeus nach der Kö-' nigsherrschaft beschuldigt wurde (439), zeigte. . 439 Als im Jahre 421 nach dem Verlangen der Patrizier die 421 Wahl der Quästoren (Anfangs als Gehülfen der Könige Criminal- richter, seit Einführung der Republik Finanzbeamte, Verwalter des im Tempel des Saturnus beruhenden Staatsschatzes) auf vier erhöht wurde, setzten es die Tribunen durch, daß die Plebejer für zulässig zu diesem Amte erklärt wurden (nt pars quaestorum ex plebe fieret). Zwei Quästoren sollten in der Stadt sein (quae- stores urbani, aerarii), zwei sollten die Consuln im Felde beglei- ten.* **)^) 409 drei plebejische Quästoren. Dle Plebejer glaubten 409 mit diesem Siege sich den Weg zum Consulate geöffnet zu haben. 3. Sturz der etruskischen Macht (396). Einnahme Roms durch die Gallier (389). Einen bedeutenden Schritt zur Eroberung Italiens thaten die Römer in der Bezwingung Vejis, während auf der andern Seite die Einnahme ihrer eignen Stadt durch die Gallier nur von vorübergehender Wirkung war. Den Sturz der etruskischen Macht führte ein Zusammenfluß von Ereignissen herbei: 1) Die Uebermacht der griechischen See- macht (besonders der syracusanischen) auf dem tyrrhenischen Meere; 2) die Unterwerfung der Etrusker in Campanien durch die sa- bellischen Völkerschaften; 3) die Ausbreitung der Celteu im nörd- lichen Gallien; 4) die innere Uneinigkeit; 5) die Siege der Römer. *) Ob Consuln oder Militärtribunen zu wählen seien, hing von dem Er- messen des Senates ab. Von 444—409 zwanzig Consulate und 45 Militär- tribunale. Von 408 an werden die Militärtribunale Regel. **) Zwei Quästoren reichten später bei der Ausdehnung der römischen Kriege nicht mehr aus; ihre Zahl wurde 267 aus acht, durch Sulla auf zwanzig, durch Cäsar sogar auf vierzig erhöht.

8. Alte Geschichte - S. 131

1869 - Mainz : Kunze
131 Postumius gesiegt haben sollen, ist poetisch ausgeschmückt (Dios- curen), nach homerischer Weise aus Einzelkämpfen bestehend. Der Inhalt des im Jahre 493 zwischen Rom und dreißig latinischen^ Städten abgeschlossenen Schutz- und Trutzbündnisses zeigt, daß der Krieg zu Gunsten der Latiner entschieden worden ist; der Friede lautete nämlich auf 1) Conubium; 2) Wechselseitiges Recht in fremden Gebieten Grundstücke zu erwerben, Geschäfte zu treiben und rechtsgültig zu handeln. 3) Theilnahme an Opfern und Festen. 4) Theilnahme an gemeinschaftlich gemachter Beute. Tod des Tarquinius 496 bei dem Tyrannen Aristodemus von Cumä. 3. Die Auswanderung der Plebs und das Tribunal. 494. Ursachen. Die Patricier, vom Druck des Königkhums befreit, wenden sich gegen die Plebejer. Die Patricier, im Besitze aller bürgerlichen und priesterlichen Aemter, ohne Conubium mit den Plebejern. Die Plebs durch die Einfälle der Feinde, durch un- entgeltliche Kriegsdienste und schwere Steuern verarmt und ver- schuldet. Der ager publicus auf Kosten der Plebejer vom Tri- butum befreit. Strenge des Schuldrechts, hoher Zinssatz; am Ende des Jahres wurden die nicht gezahlten Zinsen zum Capital geschlagen; der Schuldner hastete mit seiner Person für die Zahlung, der Gläubiger ergriff ihn, wenn das Darlehn am Ende des Jahres nicht bezahlt war, ohne vorangegangenes richterliches Urtheil, ließ ihn in Arbeitshäusern arbeiten und legte ihn, um ihm die Flucht abzuschneiden, fest; Mißhandlungen kamen häufig hinzu. Im Jahre 495 !cuit die Gährung während eines Krieges mit den 495 Volskern zum Ausbruch angeblich durch einen bent Schuldgesäng- niß entsprungenen, schrecklich Centurio. Die Ple- bejer , welche den Kriegsdienst verweigerten, durch ein Edikt des milden und verständigen Consnls Servilius beschwichtigt, welches jeden Theilnehmer an: Kriege für unangreifbar erklärte. Die Plebejer strömen jetzt haufenweise aus den Schuldge- fängnissen. Die Volsker und bald darauf auch die Sabiner und Aurnnker geschlagen. Nach der Rückkehr die siegenden Schuldner von dem andern Cónsul Appius Claudius*) wieder verhaftet. *) Appius Claudius, Sabiner, war 504 nach Rom gekommen. Die ganze Familie zeichnete sich durch Hochmuth und Plebejerhaß aus, besonders Appius Claudius der Decemvir. y*

9. Alte Geschichte - S. 111

1872 - Mainz : Kunze
Ill •an den alten patriardjatifdjen 3uftanben, galje ^apferfeit, Siebe §ur freien Statur geidfjneten sie au3. 2>ie Cstrugfer. 2)er groeiteurftamm ist der der @tru3f er, S^rrfjener ober, mie sie fid) felber nannten, der D^afena. 3^re ©P^adje, beren 3ftcfte ga^tretc^ auf un§ gef'ommen, after nod) nidjt entgiffert *) ftnb, I) at feine 2le|nlicpeit mit den italijdjen Sdialeften, ja läßt fidj an feine befannte ©pradje anfdf)ließen und geprt oielleidjt ntce)t dem inbo= germanifcfjen @pradf)ftamme an. 2bie in der ©pradje, fo untere fcfjeiben sie fic£) auc^ in i^rer äußeren (Srfdjeinung und in ifjrern 6f)ara!ter oon den ^talifern. ®ie regelmäßigen ^cpnen formen beö Körperbaues, die ibeale Kopfbilbung, mie sie den eigen maren, fanb man nidfjt bei il>nen. @ie roaren plump, Ratten einen gebrungenen, flammigen Körper, einen großen Kopf und btcfe Slrme. Sdie ©itten und ©ebräuclje biefeio Sßolles beuten ebenfalls auf eine urfprüngtid)e 23erfd)iebenf)eit, befonbers aber die religiöfen Sborftellungen, die bureaus finfter maren. £)ie böfen ©eifter fpielen die Hauptrolle, und i^nen mürben ^Jienfcfienopfer gebraut Sdie (Strusfer Ratten eine §oke, in meldfje die ©eelen der Verdorbenen burd) ©drangen gur Reinigung gefdfjleppt mürben. 23ei den (Struss fern mar der nüdjterne praftifdje Sßerftanb oor^errfdjenb; aud) die Sünftlerifc^e £f)ätigfeit mar oorjugsmeije auf die ied£)ntfdje Lotten-bung gerietet: sie finb die (Srfinber bes ausgebilbeten ©emölbebaues. 2)ic ^a|>^9cr. Sßon ifjrer ©prad()e finb giemlide) oiele Ueberrefte oor^anben, die bisher nicfjt enträtselt finb; sie geigt mefentlidje 3scrfd^iebens feiten oon allen italifdjen £)ialeften. 9tocf) im oierteu ^a^rliunbert o. (5l)r. erfcf)einen die ^apqger *n %er ©igentljümlicfjfeit und raer= den als Barbaren begeid^net; gmei ^a^rliunberte fpäter finb sie, ofjne daß eine (Solonifirung oon ©riedf)enlanb aus ftattfanb, üöhtg ^ellenifirt, und aus der Seidjtigfeit, raomit fic^ biefe ^ellenifirung oolljog, mill man auf eine 5ßermanbtfc^aft if)rer ©pradje mit der gried^ijc^en ffließen. *) 3n einem bereits angefiinbigteit Sberfe toon Sbittjelm (Sovffen foß die Entzifferung be§ ©trusfijdjen nunmetjr gelungen fein und ergeben Ijaben, daß baffelbe eine rein italifdje, mit dem i'ateinijdjen, Umbrijd)en, 0§fifd)en nafyetier= ttmnbte Sprache ist, ein Sjertjältuiji, mit meldjem die obigen Angaben nid)t über’ einftimmen.

10. Alte Geschichte - S. 124

1872 - Mainz : Kunze
124 2. ©eroiug f)ob bte Stellung Dtomg dem latinifchen 23unbe i gegenüber, ©emeinfchaftlicher 23au beg 2)ianentempelg auf bent / ^oentinug, morin fiel) 9fomg Vorrang ausfimäj't. 3. 23au der oon £arquiniug ^ßrigcug begonnenen Ringmauer, in die audf) der $üninalig und (Sgquilinug ^ineingegogen mürben. ©einer fchauberljaft auggefchmücften ©rmorbung liegt rao^l alg hiftorifcher jtern eine burä) feine Reformen fjeroorgerufene patricifcije Sfooolution und feine geraaltfame Entthronung ju ©runbe. Sarquiniug ©up er bug (534—510). ©eine geroaltfame Erhebung auf den ^ron. ©tettung nach innen: Slbfolute ^errfc^aft ohne Befragung beg ©enateg. 2ßillfür= liehe 93efteuerung nach köpfen, ©eine ©ericljtgbarbeit roirb Mittel §ur Vereiterung und jur 23efeitigung feiner $einbe. 23olfgöer= fammlungen nerboten. ©ehetme ^ßoligei und ßeibroac^e. 2)ie ^ßlebä nieberge^alten burcl) entfe&lidfje $rol;nbienfte bei bent 33au beg 3upiter= tempelg fo toie der non Starquiniug ^pri^cug in Eingriff genommen neu Sloafen, namentlich der cloaca maxima etc. ^ade) au^en: Ofontg glan^enbe ©teuung. Sserbinbung mit den Jjerrfdfjenben Familien in den latinifchen ©täbten. Satium in 2lb= hängigfeit oon 9^om. , Ärieg mit ©abii: die ©age oon der burdt) die Sift beg ©e;ctug ^ompejug bemerfftelligten Einnahme beffelben. ©ein Jtrieg mit den $olgfern, die Kolonien ©ignia und ©rceji. £)eg ©ertug £arquiniug ^reoelt|at an der Sucretia. 2)ie 23er* treibung beg Starquiniug (510), in meinem der i)a| übertreibenb den S^pug eineg gried^ifd^en iprattnen auägebrütft fyat, ftekt ftdf) alg eine gegen das Jtönigthum gerichtete Sserfd^roöruttg der ©e= fcfjlecfjter herauf, benen alle $ortheile der neuen 23er« faffung gufielen. Erwerbung der fißpffinifd^en 33üdjer alg ©taatgorafel. 23e= beututtg berfelben. 6. Weufjeres 9icfultat ier ßöttifläregterung. 2)ie junge ©tabt Dlom behauptet ftdh fiegreidf) gegen die ©a= fciner und Etrugfer ($eji, ^ibenä). 3n Satium macht sie Erobe= rungen, unter £uhu3 ^oftiliug rcirb sie ,bag £aupt beg latinifchen 33unbeg, unter 2lncug 3ftartiug erweitert ftd) ihr ©ebiet im ©üb= roeften big §um 'Ireere, unter £arquiniug Sßrigcug im 9rorboften big sum M. Lucretilis. £arquiniug ©uperbug fiebert bag ©ebiet gegen die Sßolgfer und 2lequer burd) die Kolonien ©ignia und
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