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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die Oberstufe - S. 30

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
30 Heimatkunde von Pommern Ii. Die meisten sind jetzt festgelegt worden, erst mit Strauchwerk, dann mit Sandgräsern, später mit Wald. Durch Ladegäste oder durch weidende Tiere wer- den oft unversehens Sandstellen entblößt, der Wind kann nun angreifen und reißt eine große Scharte in den Dünenwall. Oie Staatsbe- Hörde greift aber dann ein und be- steckt unter Auf- wendung großer Kosten den Windriß schnell mit Strauch- werk, um größeres Unheil einer lvan- derdünezuverhüten. Das unbefugte Be- treten solcher Dünen ist verboten. Iii. Die Ostsee und die pommersche ttüste. 1. Lage und Gröhe. Das große Wasser, nach dem Pommern als „Land am Meer" bezeichnet wurde, ist die O st s e e. Dieser Name ist von den Dänen übernommen worden, obwohl das Meer seiner Lage nach für Pommern die Nordsee war. Die alten Bewohner Preußens nannten sie das Baltische Meer, d. h. das weiße Meer. Der Pommern begrenzende Abschnitt gehört zum südbaltischen Teil der Ostsee. Da sie ringsum von Land eingeschlossen ist und die Verbindung mit der Nordsee nur durch drei enge, flache Meeresstraßen, den Sund und die beiden Belte herstellt, muß die Ostsee als ein Binnenmeer bezeichnet werden. Ihre größte Längenausdehnung beträgt 1550 km, ihre Breite zwischen Schweden und Deutschland 75—220 Km, ihr Zlächeninhalt etwa 415 480 qkm. (Zum vergleich: Deutsches Reich = 540 000 qkm.) Die Ostsee ist also fast 4/s mal so groß wie das Deutsche Reich, l4 mal so groß wie Pommern. 2. Entstehung, vor Beginn der Eiszeit schon hat im Norden Pommerns ein Meeresbecken bestanden, das der Rest des großen Tertiärmeeres war, durch das die norddeutsche Tiefebene überflutet wurde. Dann wurde der südliche Teil des Meeres- bodens durch Bewegungen in der Erdkruste aus dem lvasser emporgehoben, während der nördliche Teil als flache lvasserrinne bestehen blieb. In diese drangen zur Eiszeit die gewaltigen Gletschermassen des Nordens und füllten allmählich die Tiefe der See aus. Oie See war noch nicht 60 m tief, das Eis aber über 1000 m dick. Beim Rück- gang und Abschmelzen des Eises wurde das Meeresbecken wieder mit Wasser angefüllt. Z. Oer Meeresboden bietet ebenso eine Abwechslung von Berg und Tal wie das Land. Durchschnittlich ist die Ostsee 67 m tief, aber an manchen Stellen sehr flach. Diese Eigentümlichkeit schafft für Hinterpommern den besten Schutz

2. Für die Oberstufe - S. 1

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Provinz Pommern. I. Die heimatliche Erde. Lei der Bildung der Erde unterscheidet man verschiedene, nach Jahrtausenden messende Zeitabschnitte: Die Urzeit, das Altertum, das Mittelalter und die Neuzeit. Pommern gehört zu dem großen, westeuropäischen Schollengebiet, in dem Zerstückelungen der Erdrinde in nordwest-südöstlicher und südwest-nordöstlicher Richtung sich erkennen lassen. So geben einerseits diese Bruchlinien, ander- seits die Einwirkung der Eiszeit dem pommernlande seine Oberflächengestaltung. 1. Das Altertum der Erde. Die ältesten Ablagerungen lassen sich in unsrer Heimat nicht nachweisen, und auch die Erdbildung dieses Zeitabschnittes kann nur andeutungsweise durch Solquellen festgestellt werden. Unterirdische Wasser lösen hier in Zechstein- schichten eingelagertes salziges Gestein auf, das dann als Euelle an die Ober- fläche gelangt. In Pommern sind eine Menge von Salzquellen aufgedeckt worden, die besonders über Vorpommern und die Nammin-Nolberger Gegend sich verteilen. Oer östlichste Punkt, an dem Sole im Untergrund festgestellt wurde, ist der Marktplatz in Köslin. Zrüher war das Salz ein wichtiger Gegenstand des Handels, Oie aus der Salzquelle kommende Flüssigkeit (Sole) wurde in den Salinen gesotten oder gesiedet, die im Mittelalter bei Golchen, Richtenberg, Greifswald, Roblentz (slaw. = Salzwiese) bei pasewalk und Dolberg bestanden (vgl. Teil I, S. 104). von allen diesen pommerschen Salinen ist keine mehr im Betrieb- sie dienen nur noch Heilzwecken. Oie in neuerer Zeit erbohrten Solquellen zu Heringsdorf, Swinemünde, Karrmiin, Oievenow haben die gleiche Benutzung gefunden. Außerdem ist Sole nachgewiesen worden bei Oemmin, Treptow a. d. Tollense, Barth und Umgegend, Grimmen, Kölzirt bei Gützkow, Stralsund (in der kreide bei 50 m Tiefe und auf Sumpfwiesen südlich der Stadt), Stettin (auf der Lastadie), am Madüe- und plönesee, bei Pyritz, Horst, Peenemünde, bei Nammin (in Torfmooren), in Belgard und Köslirc. 2. Dem Mittelalter der Erde gehören die Schichtenglieder der Iura- und der Nreidebildung an. Oie Juraschichten sind von hoher Bedeutung wegen ihrer Verwendung zur Baukalk-Bereitung, Mergelung des Zeldes usw. Oie Zurakalke sind be- sonders im westlichen Hinterpommern festgestellt worden, z. B. bei Rlemmen, Zritzow, Tribsow, Zarnglaff, Schwanteshagen und Bartin bei Dolberg. Wirt- waterstraat, Heimatkunde von Pommern Ii. 1

3. Für die Oberstufe - S. 46

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
46 Heimatkunde von Pommern Ii. dem Loden, der vielfach schon bis 2 m Tiefe entfallt ist, nun wieder den so nötigen Pflanzennährstoff zu. Die kreide von Rügen und wollin wird zur Herstellung von Zement und in der Zarbenindustrie verwendet. Unter dem Moorboden liegende Seekreide wird durch Laggerung (Jatznick, Gramenz) gewonnen und mit Ton zur Zement verarbeitet. 3. Wald. von der Gesamtfläche des preußischen Staates sind 23,4 % mit Wald bedeckt. 3n der Provinz Pommern trägt 17—21 % des Lodens Wald, also fast ein Zünftel des Landes, vorwiegend ist der Nadelwald, während der Laubwald nur ein viertel der Waldfläche beansprucht. Oer Nadelwald ist auf sandigem Loden erwachsen- der Laubwald dagegen verlangt bessere Lebensbedingungen. Um- fangreiche, geschlossene Waldungen bedecken die linke Seite des tiefen Lebatals, das (Quellgebiet der Stolpe, Wipper, Radüe und des Nestbaches, die Landschaft zwischen Gollnow und Stargard, die Stettiner Luchheide, das Süd- ufer des Stettiner Haffs, die halb- insel Jasmund auf Rügen. Große Bestände (mehr als 400 qkm) von Eichenwald weisen besonders der Stettiner und Stral- sunder Bezirk auf, von Luchen- Hochwald der Kösliner und Stet- tiner Bezirk. Im allgemeinen aber überwiegt der Hochwald aus liefern und Lärchen. Die Umtriebszeit beträgt bei den als Nutzholz hauptsächlich in Betracht kommenden Nadelholz- arten für die Kiefer 60—140, für die $ichte 80—120 Jahre. Arn ertragreichsten sind die Nadelhölzer (Kiefern, Lärchen, Richten, Tannen), während die Laubhölzer (Eiche, Buche, Birke, Erle, Esche) in der Hauptsache als Brennholz Verwendung finden. In waldreichen Gegenden mit guter ver- kehrslage sind viele Sägemühlen errichtet, in denen das Nutzholz zu Balken und Brettern zerschnitten wird. Außerdem verdanken verschiedene Holzpapier- und Zellulosefabriken dem Wald ihr Bestehen, desgleichen die große Zündholzfabrik in Zanow am Gollenwalde und eine Stuhlfabrik in Gollnow. 4. Besiebelung. 1. Bis zum 13. Jahrhundert hatte Pommern eine rein slawische Bevölkerung, die in ihren Burgwällen den militärischen, wirtschaftlichen und religiösen mittel- punkt des Bezirks hatte, wie z. B. Stettin, Stargard, Piflitz, Wollin, Usedom, Demmirt. fluch in der Anlage ihrer vörfer wählten die Wenden wie bei den Burgwällen die runde, geschlossene Korm (Rundling), die nur einen größern Eingang in die Ortschaft hatte. Namentlich bevorzugt waren die am Wasser liegenden Wohnstätten. Eine verhältnismäßig dünn gesäete Bevölkerung fristete auf pommerscher Erde Jahrhunderte hindurch ihr Leben, ohne daß von ihrem vasein eine andre Kunde auf uns gekommen wäre als einige Gräberfunde

4. Für die Oberstufe - S. 3

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. Die heimatliche Erde. 3 man früher zu Gewehrschlössern, im Kltertum aber zu Weitzeln, Äxten, Lanzen- und Pfeilspitzen, zu denen die ältesten Bewohner Pommerns diesen Zeuerstein zuerst geschlagen haben. Vie Kreide liegt an vielen Stetten in großen Schollen offen zu Tage oder ist im Untergrund erbohrt worden, wie z. 33. in Stralsund, Stettin, Greifswald. Hm bekanntesten sind die Kreidelager bei Zinkenwalde (Stettin), Lebbin (Insel Wollin) und auf der rügenschen Halbinsel Iasmund. Die Kreidefelsen zwischen Satznitz und Stubbenkammer, die ursprünglich tief unter der Meeresfläche ent- standen, sind bis zu 164 m über den Spiegel der See gehoben worden. Ivo die Kreide reichlich vorhanden ist, lätzt man sie in Schlämmereien zu der sogenannten Schlämmkreide reinigen. Diese dient zur Herstellung von Zarbe, 5ibb. 2. Bänderton. (phot. R. Richter, Stettin.) Kitt oder Dachpappe. Außerdem gewinnt man die Kreide in großen Brüchen zur Zementbereitung, wie in Zinkenwalde, Lebbin, Erampas und Sagard. Tier- und Pflanzenreste lassen erkennen, daß im Mittelalter der Erde ein tropisches Klima geherrscht hat. 3. Die Neuzeit der Erde stellt sich in der Tertiärformation dar, deren ältere Schichten aus einem Meere abgelagert sind. Solche findet man als Ton oder Sand in den großen Zinkenwalder Kreidegruben, bei Jershöft, Rügenwalde, als dunklen, fetten Ton und gelben „Stettiner Sand" in der Stettiner Gegend. In die älteren tertiären Sande sind Bernsteinstückchen eingebettet. Einige Krten von Nadelbäumen waren reich an goldgelbem harz, das von den Stämmen herunterfloß. Kls das Meer über die Wälder einbrach, wurde das harz aus- gewaschen und in den Bernsteinsanden zusammengehäuft. Solche Sandschollen

5. Für die Oberstufe - S. 4

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
4 Heimatkunde von Pommern Ii. stecken auch im Untergrunde der Ostsee. Daher werden bei kräftigen Nordost- oder Nordwestwinden fast regelmäßig zahlreiche Lernsteintrümmer an den Strand gespült. Im Lande wurde nach dem Bernstein gegraben bei Kammirt und bei Stolp. Namentlich geschätzt wird der Lernstein in Südeuropa, wohin in sagenhafter Zeit die alte Handelsstadt vineta den Handelsverkehr vermittelt hat. Infolge der Bedeckung durch dies Meer entstand auch der dunkelgraue bis schwarze, gleichmäßige, fette Ton mit großen Kalkknollen, der, mit Sand gemengt, zu Ziegeln gebrannt und bei der Zementbereitung mit kreide gemischt wird. Süßwasserablagerungen dagegen oder Bildungen des Festlandes sind die Braunkohle n-Gebilde der jüngern Tertiärzeit, die in ganz Pommern vor- kommen. Aber nur an wenigen Stellen haben die Braunkohlenflöze solche Mächtigkeit, daß sie abgebaut werden können (bei podejuch, P^ritz, Stargard, im Lauenburger kreise). Gegenwärtig wird hier aber keine Braunkohle gewonnen. In der Braunkohlen-Periode kühlt sich das Klima allmählich ab und nähert sich dem gemäßigten. Auf die Tertiärzeit der Erde folgt die Tuartärzeit, in der als oberste Erd- schichten das Diluvium und Alluvium gebildet wurden. Pommern erscheint nach der Braunkohlenzeit als flachwelliges Hügelland. Die Erhebungen mußten sich in westöstlicher Richtung ausdehnen, da die Gebirge im Norden und Süden keinen andern Raum gestatteten. Das war der Anfang des Baltischen Land- rückens. Die Ostsee war damals vielleicht nur ein breites Abflußtal der skandinavischen Flüsse. a) Die Eiszeit wurde wahrscheinlich durch mehrere periodisch wiederholte Schwankungen des Erdklimas hervorgerufen. Im Anfang des Diluviums trat eine erhebliche Abkühlung ein, die sich mit vermehrten Niederschlägen verband. Infolgedessen wuchsen die ungeheuren Schneemassen auf den skandinavischen Hochgebirgen immer mehr und fingen an, sich auszubreiten. Die ungeheure Last glitt allmählich von den höhern Stellen des Landes in die Senke der Ostsee hinab und schob sich dann, da immer andre Massen dieses Inlandeises nach- drängten, weiter vor bis an den Zuß der deutschen Mittelgebirge. Eine solche Vereisung des pommerschen Kestlandes fand in drei verschiedenen Zeiten statt,- in den Zwischenräumen wurde das Land bis nach Skandinavien völlig oder teilweise eisfrei, und ein milderes Klima trat ein. Die Schneefelder Norwegens sind die letzten Reste der Eiszeit. Das Eis hat dem Boden seine Züge eingegraben, lvenn ein etwa looo m dicker Gletscher zu wandern anfing, schob er ein innig durchgeknetetes Gemenge des weichen Bodens (Kreide, Ton, Sand, Kies usw.) vor sich her. Damit ver- mischte der Gletscher alle Gesteinsbrocken, die er in seinen untern Lagen einst aus den fernen skandinavischen Bergen mitbrachte. Die fremden und einheimischen Gesteine zusammen bilden an der Grundfläche des Gletschers den sogenannten Geschiebemergel. Die zunehmende Temperatur verhinderte schließlich ein weiteres Vordringen des Eises. Dieses fing an zu tauen und ließ dabei alle Gesteine, die es eingeschlossen hatte, fallen. Aus diesem Schutt bestehen die diluvialen Gesteine. Nach der Art des Abtauens unterscheidet man das Gestein, verging das Eis, ohne viel Wasser

6. Für die Oberstufe - S. 5

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. Die heimatliche Erde. 5 zu bilden, so entstand die Grundmoräne. Blieb der Rand des Eises längere Zeit an einer Stelle, so daß er nach Süden abtaute, im Norden aber steten Nachschub von Eis erfuhr, dann häuften sich gewaltige Schuttmassen vor dem Eisrande an, die man Endmoränen nennt. Unsre größte End- moräne ist der Landrücken. Meine Endmoränenzüge zeigen die Rückzugs- staffeln des Eises an. Dem Geschiebemergel der Grundmoräne verdankt Pommern seinen frucht- baren Loden. Aus dem Geschiebemergel stammen die unendlich vielen Steine auf den Feldern und die großen, allein liegenden Steinblöcke (Findlinge, erratische Blöcke), wie der große Stein am Nordostrande der Insel Gristow bei Rammin, der große Stein in der Stettiner Buchheide, der große Stein in Groß-Trjchow u. a. Massen solcher Steintrümmer liegen an den pommerschen Steilküsten (Lohme, Linz, Göhren, Streckelberg, Swinhöft, Horst, Iershöft u. a.). Oie aus dem Nlergel Kbb. Z. Der Dpferstein von Huoltitz. ausgespülten Blöcke bilden einen gewaltigen Steinwall (Geschiebestrand) und dienen als Wellenbrecher und Uferschutz. Oeshalb hat es unheilvolle Folgen gehabt, als an manchen Stellen die Steine vor der Rüste fortgenommen wurden. Oas Ufer wurde dann bald von Wind und Wellen zerstört. vor dem langsam weichenden Eisrande bildeten sich große Stauseen, wie der Rummelsburger- und der persantesee, der Haff-Stausee, Seen bei Ribnitz und Barth. Diese wurden erst allmählich entwässert, nachdem tiefer gelegene Wasserpässe eisfrei geworden waren und ihr Boden durch Ablagerungen der Flüsse eine Kufhöhung erfahren hatte. Oer Nummelsburger Stausee lag 120 in, der persantesee 60 rn hoch. Leide verband eine schmale Flußrinne, die wie die Seen allmählich durch Sand aus- gefüllt wurde. So entstanden die großen hinterpommerschen Sandebenen inmitten des Geschiebemergels. Ein dritter großer See von 70—80 km Breite und 30—40 km Länge reichte von Stargard bis Stettin, pasewalk und Friedland in Mecklenburg. Nördlich bei Usedom-Wollin versperrte das Eis den Ausgang,

7. Für die Oberstufe - S. 50

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
50 Heimatkunde von Pommern Ii. Wesen und toten Dinge unter einem Dach zu oereinigen. Im Gegensatz dazu findet sich die Lauart andrer Bauernhöfe, bei denen das Haus in der Mitte allein steht, Scheunen und Ställe aber zu beiden Seiten angeordnet sind, vas ist die fränkische Lauart. In der Mstenlandschaft sieht man noch hier und da die sogenannten Rauchhäuser, der sächsischen Zorm nachgebildet, die nur ein Erdgeschoß mit wenigen kleinen Zenstern aufweisen. Oer Hausflur erhält sein Licht von den quer geteilten Türen her. Kuf der einen Seite des Klurs liegen die Wohnräume, auf der andern die Vorratsräume und die Stallung für das Vieh. 5. Die Wiederaufrichtung des preußischen Staates vor 100 Jahren brachte auch eine Änderung des Verhältnisses zwischen Gutsherren und Lauern. Den flbb. 45. Rauchhaus in Kolberger Deep. (Ptjot. R. Richter, Stettin.) Gutsherren ließ man die Wahl, das halbe Lauernland zurückzufordern oder hierfür eine Rente zu nehmen. So verloren die meisten Gutsherren das halbe Lauernland und die Arbeitskraft der Bauern, die freie Leute wurden. Kn deren Stelle traten Tagelöhner (^atenleute) als ländliche Arbeiter. Dtit der Regelung der guts- herrlichen Verhältnisse (Separation) wurde auch eine Zusammenlegung der einzelnen Ackerstücke herbeigeführt, so daß die Bewirtschaftung eine bequemere und bessere wurde. d) Die Stadt. 1. Mittelalter, vor 1000 Jahren gab es unsre Stadt noch nicht, sondern dichter Wald bedeckte das Land. Nur am Wasser waren vielleicht armselige Hütten errichtet, in denen Kischerleute ihr Obdach fanden. 5luf einer Anhöhe aber zwischen Moor und Sumpf war ein großer Burgwall angelegt, in den sich die Bewohner der ganzen Umgegend mit ihrem Vieh und ihrer sonstigen habe

8. Für die Oberstufe - S. 16

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
16 Heimatkunde von Pommern Ii. mals gespalten. Aus der durch die Königsfahrt entlasteten Engen Oder zweigt sich die Larpe ab, die unterhalb von Pölitz als pölitzer Kahrt in den vammansch zurückkehrt, vorher entsendet dieser wasserarm jedoch einen Nebenarm, die Iasenitzer Zahrt, die unmittelbar in das Papenwasser ausmündet. hier erst fließen alle Ivassermassen wieder zusammen, die bei Gartz von- einander getrennt worden waren. Daher darf man diesen Punkt als Mündung der Oder in das Haff ansehen. Im Mündungsgebiet wechselt die Breite des Bettes der Hauptarme Oder und Reglitz (lvest- und Ostoder) zwischen 100 und 250 m, die Tiefe zwischen 3,5 bis 8 m. Unterhalb Stettins beträgt die Wassertiefe 7 m; eine weitere Ver- tiefung auf 8 m soll erfolgen. Die Strecke Stettin—königsfahrt ist eigentlich flbb. 14. Dorf im lveizacker. (Phot, K. Stubenrauch, Stettin.) als ein Seekanal zu betrachten. Unterhalb der Königsfahrt nimmt der see- artige Mündungsstrom irrt Dammansch an Breite zu, die am Anfang des Papen- wassers 1,5 km beträgt. 5. Oberflächengestaltung und Anbau im Gebiet der pommerschen Oder. Das Höhenland auf der rechten Oderseite hat an seinem Steilhang leichten Sand- boden, während sich auf der Hochfläche selbst meistenteils fruchtbarer Lehm- boden zeigt, der mit Sand oder Mergel gemischt ist. Die Talgründe der Fließe sind größtenteils mit Torfmoor bedeckt. Oer Höhenzug der Stettiner Buchheide — 147 m höchste Erhebung - hat nach dem niedern Gebiet des Oammschen Sees und dem unteren plönetal zu einen steilen Abfall, nach Südwesten und Südosten dagegen eine sanfte Böschung. Bei dem 54 qkm großen Dammschen See verflacht sich

9. Für die Oberstufe - S. 23

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. Die pommersche Landschaft. 23 Der 137 m hohe waldige Gollenberg trennt die Geschiebemergelebene in eine westliche, sanft wellige Ebene, aus der sich nur der 179 in hohe Rlorberg bei Schivelbein erhebt, und in ein östliches Hügelland. Dieses beginnt keilförmig im Südwesten und verbreitert sich im Nordosten auf 15—25 km. parallele Hügelketten, zwischen denen sich alte diluviale Längstäler finden, ziehen durch das Land, das anderseits von den tief ausgewaschenen Tälern der Güsten- flüsse durchquert wird. Oer südöstliche Teil des Lauenburger Nreises ist eine Gebirgslandschaft im kleinen, die in dem 210 m hohen Oombrowaberg ihre höchste Spitze erreicht. Ein andrer Höhenzug streicht von pollnow bis Lauen- bürg, wird aber nach Nordosten zu allmählich niedriger. Grabow, lvipper, Stolpe und Lupow brechen in tief eingeschnittenen Tälern durch den reich bewaldeten, landschaftlich schönen Höhenzug. Steil fällt zur Lupow bei Schmolsin der die ganze fruchtbare Landschaft beherrschende, 115 m hohe Revekol ab, mit dem eine bei Rügenwalde beginnende Rüstenkette ihren Endpunkt erreicht. B. Der Landrücken. Oer pommersche Landrücken ist das Gebiet deruioränenlandschaft. Diese bedeckt in einer Breite von 10—15 km den südlichen Teil der kreise Nummelsburg und Lütow, von Schlawe die Gegend südlich von pollnow, von Lelgard die polziner Gegend, dagegen einen doppelten Streifen in den Dreisen Neustettin und Vramburg. Äußerlich stellt sich die Noränenlandschaft als ein sehr unebenes, mit zahl- losen Seen bedecktes Land dar. Es ist zum größten Teile aus oberem Geschiebe- lehm und feinsten bis gröbsten Bruchstücken von Steinen unregelmäßig auf- gebaut. Aus dem Geschiebemergel sind alle andern diluvialen Gebilde der Moränenlandschaft entstanden, wie Ton, Tonmergel, Geschiebesande und Grande. Oer Landwirt nennt den Oeckton, der durch geschickte Behandlung (Drainage) in fruchtbares Ackerland umgewandelt ist, einfach Lehm. Oer Ton gibt dem Geschiebesand seine Ertragsfähigkeit. 5ln dem südlichen Rande der Nloränenlandschaft sind gewaltige Nassen von Geschiebe (Llockpackung) zu sehen, die als schmale Rücken oder kleine Regel auftreten und ganz das Gepräge eines Endmoränenzuges aufweisen. Oieser Steinwall (Geschiebestreifen) erstreckt sich in einer Breite von 300- 2000 m fast ununterbrochen von Karthaus in Westpreußen bis Soldin in der Neumark. Oie Uloränenhügel sind aber nicht aus den Geschieben aufgebaut, die nur auf ihrer Oberfläche abgelagert sind. Im Innern der Nloränenlandschaft ist noch ein zweiter, weniger entwickelter Endmoränenzug aufgebaut, dem auch der an Steinen reiche Steinberg angehört. C. Das südliche Vorland. vie größern Geschiebe blieben in der Uloränenlandschaft zurück. Oagegen wurden die transportfähigen Teile der Grundmoräne durch die Schmelzwasser- ströme, die aus den Stillstandsrändern des Eises sich ergossen, nach Süden geführt. Diesen verdankt das Heidesandgebiet seine Entstehung. Es stellt sich als eine wellige, von einzelnen Sandbergen überhöhte, von Nord nach Süd

10. Für die Oberstufe - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. Die pommersche Landschaft. 27 so sehr zurückdrängen wie vorher, vor den rügenschen Steilküsten hatten sich im Laufe der Zeit ungeheure Mengen von Blöcken angesammelt. Man holte sie fort und verwendete sie zu Molenbauten. Nun hatte die Rüste ihren natür- lichen Schutz verloren und wich stark zurück, bis die See aus dem Geschiebemergel wieder einen neuen Schutzwall von Blöcken herausgearbeitet hatte. Va der abb. 22 u. 23. Mergelsteilküste. (Die Uirche von f)off einst und jetzt.) ursprüngliche Gletscherbrei unser bester Ackerboden ist, führt man vor den Mergel- küsten Schutzbauten auf, um weitere Landverluste zu verhindern. Z. B. das Dorf Sorenbohm, zwischen Dolberg und Köslin, konnte man nur noch durch eine gewaltige Mauer retten. Eine starke Mauer schützt auch den Streckelsberg bei Koserow. Gewöhnlich werden rechtwinklig zur Rüste pfahlreihen (Buhnen) ein- gerammt- denn die Wellen kommen fast immer im spitzen Winkel herangerollt und werden dann durch die pfahlreihen wirksam gebrochen. Zurück läuft die Brandung immer im rechten Winkel zur Rüste, das Wasser wird also durch die pfähle nicht aufgehalten. Im Ostseegebiet kommt die Mehrzahl aller Winde aus westlicher Richtung. Die Gerölle (Steine, Riese, Grande und Sande) machen infolgedessen einen Zickzackweg nach Osten zu. Lei Winden aus östlicher Richtung müssen sie freilich wieder ein Stück rückwärts wandern. Wo nicht Strömungen eine andre Richtung erzwingen, liegen die Sande also immer östlich von der Kb- bruchsküste, aus der sie stammen. §ast überall wird der Ufersaum von einer mehr oder minder breiten Strandzone eingefaßt mit Ausnahme der Stellen, an denen das Meer den festen Untergrund bloßgelegt hat. Hn diesen Strecken ist seine Abtragung durch die Strömungen stärker als die Ablagerung. Im allgemeinen geht der Hauptstrom an unsrer Rüste von Westen nach Osten. 2. Winde. Die ungleiche Erwärmung der Luft über Land und Wasser ruft an der Meeresküste einen regelmäßigen Wechsel von See- und Land- 5lbb. 24. Buhnen. Iphot. R. Richter, Stettin.)
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