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1. Das Altertum - S. 26

1907 - Leipzig : Voigtländer
Kabmus Pelops Einwirkung der Drientalen Perseus Grpheus Herakles 26 Geschichte der Griechen. mußten sie in der Unterwelt unaufhörlich Wasser in ein durchlöchertes Faß gießen. 3. Kabmus kam aus phönizien, um seine von Zeus geraubte Schwester (Europa zu suchen, und gründete in Böotien die Stadt Theben mit der Burg Kabmea. (Er galt als Begrünber des Ackerbaues und als Lehrer der Buchstabenschrift. 4. Pelops, der Sohn des hartbestraften Tantalus, roanberte aus Kleinasien in Sübgriechenlanb ein. hier herrschte er später als König, so daß die Halbinsel nach ihm Peloponnes benannt würde. Seine Söhne, Ätreus und Thyestes, lebten in greuelvollembruberzwist. fluch fltreus hatte zwei Söhne, von benen Agamemnon in Mykenä, Xtteneläus in Sparta herrschte. 3n diesen Sagen birgt sich die Tatsache, daß orientalische Völker durch Handelsverkehr und flnsieblungen den Griechen Erzeugnisse, (Einrichtungen, Kenntnisse und Fertigkeiten aller Art überbrachten. Besonders taten bies die Phönizier. Doch haben die Griechen alles, was ihnen vorn Auslande zugeführt wurde, ihrer (Eigenart angepaßt und veredelt. § 21. Griechische volkshelöen. Die griechische Sage erzählt auch von volkstümlichen Helden (heröen). Sie führt deren Ursprung zumeist auf Götter zurück und schreibt ihnen übermenschliche Taten zu. Don diesen Helden sind Perseus und Orpheus, besonders aber Herkules und Theseus zu nennen. 1. Perseus, der Sohn des Zeus und der Königstochter Danae, erschlägt die schlangenhaarige Medusa und schenkt ihr Haupt, das jeden Beschauer in Stein verwandelt, der Göttin Athene. (Er tötet auch einen Drachen und befreit so die schöne Anbrömeba, die von dem Ungeheuer auf einem Felsen im Meere gefangen gehalten würde. 2. Orpheus, der Sohn des Apollo und der epischen Muse Kalliope, bewegt durch Saitenspiel und Lieb die Menschen, die Tiere der Umlbnis und selbst die Felsen. Als seine Gattin Eurydike durch Schlangenbiß getötet ist, rührt er durch seine Klagen sogar die Mächte der Unterwelt. Sie geben Eurydike frei, boch bars er sich beim verlassen des Schattenreiches nicht nach ihr umsehen. (Er verletzt bies Gebot und verliert die (Beliebte aufs neue. Z. Herakles (Herkules) ist ein Sohn des Zeus, aber der Hera verhaßt. Sie senbet zwei Schlangen, die das Kind töten sollen; boch der Kleine erwürgt sie. Dem Jüngling erscheinen zwei Frauengestalten, Genuß und Tugend, und jede sucht ihn mit sich zu führen. An diesem Scheidewege

2. Das Altertum - S. 27

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 21. Volkshelden. §22. Gemeinsame Heerfahrten der Heldenzeit. 27 folgt er der Tugend. Das Orakel zu Delphi befiehlt ihm, dem König Curystheus von Mykenä zwölf Arbeiten zu leisten; er erwürgt nun den nemeischen £öroen, tötet die neunköpfige ht)bra, säubert den Stall des Rugias, bekämpft das kriegerische Frauenvolk der Rmaz onen, holt mit des Riesen Rtlas Hilfe die goldenen Äpfel der hesperiden, bringt den Cerberus aus der Unterwelt herauf und wieder dorthin zurück u. a. mehr. Nach Ablauf seiner Knechtschaft verrichtet er neue Heldentaten. Zuletzt tötet er den Centauren Nessus, der seine (Battin Dejanira rauben will. Ruf den Rat des sterbenden Centauren bestreicht Dejanira mit dessen vergiftetem Blute ein Festgewand des Herakles, um sich die Liebe des Gatten zu sichern, Rls Herakles dies Gewand angelegt hat, bereitet ihm das Nessusgift unerträgliche Schmerzen; er läßt sich auf dem Öta verbrennen. Nun wird er in den Kreis der Götter aufgenommen, und heb e, die Göttin der Jugend, wird seine Gemahlin. 4. Theseus, der Sohn des Königs Ägeus von Rthen, befreit das m^eus griechische Land von mordlustigen Wegelagerern, z. B. von Prokruste s. Cr tötet in Kreta den Minotaurus, dem die Rthener alle neun Jahre Menschenopfer darbringen mußten, und rettet sich und seine Gefährten mittelst eines Fadens, den er von der Königstochter Rriadne empfangen, aus den Irrgängen des Labyrinths. Ruf der heimfahrt vergißt er, das schwarze Crauersegel seines Schiffes mit einem weißen zu vertauschen; sein Vater Rgeus hält deshalb das Unternehmen für mißlungen und stürzt sich aus Schmerz in das („Rgäische") Meer. Theseus wird König und ordnet das athenische Staatswesen (Cheseus — Gründer). § 22. Gemeinsame Heerfahrten -er Helöenzeit. Die griechische Sage berichtet auch von ganzen Heldenscharen, die sich zugemeinsamenheereszügen vereinigten. Solche Heerfahrten sind: 1. der Rrgonautenzug, 2. der Zug der Sieben gegen Cheben, 3. der Crojanische Krieg. 1. Der Brgonmitengug. Phrijus und seine Schwester helle, die Kinder eines Königs in Das goiöne Böotien, fliehen vor ihrer bösen Stiefmutter auf einem Widder mit goldenem mies Diies, d. i. Fell, durch die Lüste, helle ertrinkt imhellespont (Meer der helle), Phrijus gelangt nach dem Lande Kolchis am Ostufer des Schwarzen Meeres. Dort opfert er den Widder und schenkt das Fell dem König, der es durch einen Drachen bewachen läßt.

3. Das Altertum - S. 29

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 22. Gemeinsame Heerfahrten der Heldenzeit. 29 aus Kreons Gebot lebendig in ein Felsengrab eingeschlossen; dort gibt sie sich den Tod. Nun tötet sich auch Kreons Sohn hämon, der Bräutigam Antigones, und Kreons Haus steht verödet. 3. Der Trojanische Krieg. a) Die Griechen vor Troja. Linst sind alle himmlischen zu einem Der Raub Feste geladen, nur (Eris, die Göttin der Zwietracht, nicht. Da wirst sie der ^eiena unter die Gaste einen goldenen Hpfel mit der Rufschrift: „Der Schönsten!" Sogleich beginnen die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite zu streiten, welcher von ihnen der Hpfel gebühre. Der schöne Paris, ein Sohn des Königs priamus von Troja, soll Richter sein. Er spricht den Hpfel der Hphrodite zu, die ihm die schönste Frau der Erde als Gattin verheißt. Die schönste aller Frauen ist damals Helena, die Gattin des Königs Uteneläus von Sparta. Paris begibt sich nach Sparta und beredet Helena, mit ihm nach Troja zu entfliehen. Uteneläus vereinigt alle Könige und Helden Griechenlands zum Bache- v-r 3ug zuge gegen Troja. Den Oberbefehl erhält Agamemnon, 6es Uteneläus9e9m tcroia Bruder, der mächtige König von Mykenä. Rchilles und sein Freund Patröklos zeichnen sich durch Heldenkraft aus, der greise Nestor durch Weisheit, Gdqsseus, der König von Ithaka, durch List. 3n Ruits in Böotien versammeln sich die Griechen zur Überfahrt nach Troja. Die Göttin Rrtemis jedoch zürnt Rgamemnon und hält die Flotte durch eine Windstille im Hafen zurück. Ruf den Rat eines Sehers entschließt sich der König, seine Tochter Iphigenie der Göttin zum (Dpfer darzubringen. Doch Rrtemis entrückt die Jungfrau nach Tauris, wo diese ihr hinfort als Priesterin dient, mit günstigem Fahrwind gelangen die Griechen nach Troja. Zehn Jahre währen die Kämpfe um Troja, das besonders von dem vr- Kämpfe tapfern hektor verteidigt wird. Doch hektor erliegt dem starken um *x°ia Rchilles; auch dieser fällt durch einen Pfeil des Paris, der ihm die allein verwundbare Ferse durchbohrt. Endlich wird Troja durch eine List des ©dqfseus erobert. Er läßt ein riesiges hölzernesroß bauen, in dessen hohlem Leib sich die besten Griechenhelden verbergen. Trotz der Warnung des Priesters L a o k o o n ziehen die Trojaner das Ungetüm in die Stadt. 3n nächtlichem Kampfe wird Troja erobert und verbrannt, der greise Priamus erschlagen, seine Gemahlin heftuba, ihre Tochter Kassändra und Hektars Witwe Rndrömache gefangen nach Griechenland geführt. b) Rgamemnon wird bei seiner Rückkehr von seiner Gemahlin ctgamem. Kli)tämnestra und seinem Vetter Rgfsthus, den sie geheiratet hat nons Toi) meuchlings ermordet. Sein Sohn Grestes flieht nach Korinth, schließt

4. Das Altertum - S. 56

1907 - Leipzig : Voigtländer
56 Geschichte der Griechen. war der Sohn eines wohlhabenden Waffenfabrikanten; sein Vater starb früh, und durch ungetreue Vormünder büßte Demosthenes einen großen Teil seines (Erbgutes ein. Er bildete sich zum Redner aus. Doch seine er ste Re d e fand wenig Beifall; man tadelte die Unklarheit seiner Satze, die Schwäche Ausübung seiner Stimme, seine Kurzatmigkeit und sein Stottern. Mit ernster Beharrlichkeit suchte er diese Mängel zu beseitigen. In einem unterirdischen Gemache soll er das Geschichtswerk des Thucydides achtmal abgeschrieben haben, um sich die klaren Ausdrücke des großen Geschichtschreibers zu eigen zu machen. Er ging an das Itteer und bemühte sich, die tosenden Wellen zu übertönen; er stieg steile höhen hinan und sprach dabei anhaltend, um sich an längere Rtemzüge zu gewöhnen; er legte Kiesel auf die Zunge und versuchte trotz dieses Hindernisses deutlich zu sprechen. So wurde er der schäften größte Redner des Ritertums; zu seiner Beredsamkeit aber gesellte sich tiefe staatsmännische (Einsicht, ein unerschrockener Sinn ^Reöen^2 Un^ Sehende Vaterlandsliebe. 3n seinen gewaltigen „philippischen Reden warnte er seine Mitbürger vor der Gefahr, welche ihrer Freiheit durch Philipps (Eroberungslust drohte. 3. Die Schlacht bei Chäronea 338. Doch die von Philipp Be-kschines stochenen, vor allen der athenische Redner Rschirtes, arbeiteten Demosthenes entgegen. Ls gelang ihm nicht, die Griechen zu rechtzeitigem widerstand Ll 3u vereinigen. Da rückte Philipp plötzlich mit Heeresmacht durch Me streich Thermopylen und nahm eine wichtige Stadt in Besitz. Nun brachte Demosthenes zwar ein Bündnis zwischen Rthen und Theben zustande, und ein zahlreiches Heer wurde gegen Philipp ins Zeld geschickt; aber die wohlgeübte Phalanx der Mazedonier besiegte das Bürgerheer nach langem, Sctäroneaei h^m Kampfe in der entscheidenden Schlacht bei Chäronea 338. 338 Dald war ganz Griechenland unter mazedonischer Herrschaft. 4. Philipps Xlob. Nun rüstete sich Philipp als „Gberfeldherr der Ssöbs ®rte^en" 3u einem Feldzuge gegen die Perser. Da wurde er 336 bei dem hochzeitsfest seiner Tochter von einem Hauptmann seiner Leibwache ermordet. Fünfter Zeitraum. Die mazedonische Zeit 358—146 (Karte I). Alexander § 34. fuegmtders des Großen (336—323) Jugend und 336—323 ' Regierungsantritt. Erziehung 1. Alexanders Jugend. Ruf Philipp folgte sein Sohn Rlexander. Er hatte glänzende Gaben des Geistes und Herzens, und Rriftöteles,

5. Das Altertum - S. 28

1907 - Leipzig : Voigtländer
28 Geschichte der Griechen. Um das goldene Vlies nach Griechenland zu entführen, verbindet sich Jason mit Orpheus, Herkules, Theseus und anderen griechischen Helden zu einer Fahrt nach Kolchis. Sie fahren mit dem Schiffe ctrgo, d- H. die Schnelle, und heißen deshalb Argonauten (Hrgoschiffer). Mit Hilfe der zauberkundigen Königstochter Medea vollbringt Jason die Arbeiten, die der König von Kolchis ihm auferlegt: er pflügt mit feuer= schnaubenden Stieren und überwindet geharnischte Männer, die aus einer Saat von Drachenzähnen hervorwachsen. Endlich raubt er dem eingeschläferten Drachen das Vlies und gelangt mit Medea und seinen Gefährten glücklich nach Griechenland. Späterhin reizt Jason seine Gattin Medea durch Untreue zu furchtbarer Rachsucht. 2. Der 3ug der Sieben gegen Theben. a) König Ödipus. Lätus, der König von Theben, erhält einen schlimmen Orakelspruch: sein Sohn werde ihn erschlagen, die Mutter heiraten. (Er läßt deshalb den Neugeborenen aussetzen. Doch das Kind wird gerettet, Ödipus genannt und am Königshof zu Korinth auf erzogen. Da naht das Unheil, nicht weit von Delphi, in einem hohlweg, gerät ©Mpus in Streit mit einem Unbekannten und tötet in diesem seinen Vater Latus. hierauf befreit er Theben von der menschenmörderischen Sphinx, einem Ungeheuer mit Frauenkopf, Löwenleib und Vogelflügeln, indem er das von ihr gestellte Rätsel löst, ctls Lohn erhält er die Herrschaft von Theben und die Hand der Königswitwe Io käste, seiner ihm unbekannten Mutter. So ist der Spruch des Orakels erfüllt; doch viele Jahre noch bleibt das Geschehene verborgen. König Ddipus regiert mit Weisheit und Milde; Zwei Söhne, Lteokles und polynikes, und zwei Töchter, Hnttgone und 3smene, werden ihm geboren. Da treffen schwere Unglücksfälle das Land, und ein Seher enthüllt als ihre Ursache das grauenvolle Geheimnis. Jo Kaste nimmt sich das Leben; (Ddipus blendet sich. Hls Bettler irrt er an der Hand seiner Tochter Antigone durch Griechenland, bis er im Hain der (Eumeniden zu Kolönos bei Rthen in die Ruhe der Unterwelt eingeht. b) Der Zug der Sieben gegen Theben. Des (Ddipus Söhne Eteokles und polynikes geraten bald in heftigen Streit um den Thron. Lteokles verdrängt den polynikes; doch dieser zieht mit sechs anderen Helden gegen Theben zu Felde. Ein Zweikampf der Brüder soll entscheiden; sie fallen aber beide. Nun wird ihr ©heim Kreon König von Theben; er zwingt die Feinde zum Abzug. Bei Todesstrafe verbietet er, den Polynikes zu bestatten, weil dieser der Vaterstadt als Feind genaht sei. Hnttgone jedoch begräbt des Bruders Leiche. Zur Strafe wird sie

6. Das Altertum - S. 30

1907 - Leipzig : Voigtländer
30 Geschichte der Griechen. innige Freundschaft mit pylades, rächt seinen Vater durch Tötung Rgisths und Kli)tämneftras, wird aber nun von den (Erinqen verfolgt und von seiner Gewissensqual erst auf Tauris bei seiner priesterlichen Schwester Iphigenie befreit. fa?rtentes o) Odysseus besteht auf zehnjähriger Irrfahrt die seltsamsten Rben- ©biifjeus teuer. Er blendet den einäugigen Cyklopen Polyp hem, überwindet die Sauberin Circe, beschwört die Schatten der Unterwelt, entgeht den Sirenen, der Scylla und (Thartjbbis und verweilt sieben Jahre bei der Nymphe Kalhpso. Nach einem Schiffbruch erreicht er die Insel der phäaken, wird von der Königstochter Nausikaa und ihrem Vater Rlktnous freundlich aufgenommen und auf einem Schiffe nach Ith aka gebracht. Dort gibt er sich zuerst dem treuen Sauhirten Eumäus und seinem Sohne Telemachus zu erkennen. Hm nächsten Tage tötet er die übermütigen Freier, die seine treue (Battin Penelope bedrängten. 4. Der geschichtliche Kern der griechischen Heldenfahrten * läßt sich nur vermuten. Dierrgonautenfahrt nach dem goldenen Vlies deutet auf eine Beutefahrt der Griechen nach dem goldreichen Kolchis hin. Forschungen Durch die Rusgrabungen des deutschen Forschers Heinrich Schliemann Schiemanns auf dem Hügel von hissarlik in der kleinasiatischen Landschaft Troas nacheinander mehrere Städte standen; eine von ihnen, deren Trümmer mit Brandschutt vermischt sind, soll das sagenberühmte Troja (Ilion) gewesen sein. 5. Zustände des Zagenzeitalters. Die Kämpfe vor Troja und die heimkefyr des Odysseus wurden schon frühe in der Ilias und der Homer Odyssee besungen, zwei Heldengedichten, die dem Dichter Homer (um 900 v. Chr.) zugeschrieben werden. Diese Meisterwerke der epischen (erzählenden) Dichtkunst gewähren uns ein anschauliches Bild von dem Leben der griechischen Heldenzeit. Volks- Die Griechen waren ein schlichtes, kräftiges Volk. charamer Königtum Rn der Spitze jeder Volksgemeinde stand ein König aus edlem und reichem Geschlecht. Er waltete in patriarchalischer (väterlicher) Weise als oberster Priester, Heerführer und Richter. Sein Wille war gewöhnlich nur durch das herkommen, nicht durch Gesetze beschränkt; doch standen ihm als Berater die Ritesten und Edelsten des Volkes zur Seite; mit ihnen beriet er alle wichtigen Rngelegenheiten. stände Das Volk zerfiel in Freie und Unfreie. Die Freien lebten der Jagd oder dem Krieg. Die Unfreien (Kriegsgefangene oder Kinder von solchen) wurden meistens milde behandelt; sie bebauten den Rcker, weideten das Vieh und fertigten an, was zum Leben gehörte.

7. Das Altertum - S. 35

1907 - Leipzig : Voigtländer
*5 25. Sparta. 35 4. Die fünf Ephören (Rufseher) wurden erst später eingesetzt,- sie be- Ephoren aufsichtigten die Ausführung der Gesetze und durften alle Beamten, sogar die Könige zur Ordnung weisen. b) Das Leben: Wegen der steten Kriegsgefahr von seiten der Heloten wollte Lykurg stei die Spartaner zu einem einfachen, kraftvollen Kriegervolk machen. Nur durch die Tapferkeit der Bewohner sollte Sparta gegen andringende Feinde geschützt werden; so blieb die Stadt ohne Mauern, stabt ein offener (Drt, damit das Volk nie unkriegerisch werde. Die Wohnungen sollten nur mit Axt und Säge gefertigt werden, Lebensweise also alles holzwerk aus roh bearbeiteten Balken und Brettern bestehen. Um Schwelgerei zu verhindern, führte Lykurg gemeinsame Mahlzeiten mit einfacher, derber Kost ein, an denen alle Männer, auch die Könige, teilnehmen mußten, je 15 an einem Tisch. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe. Ruch in der Kleidung war jeder Aufwand untersagt; der Besitz von Gold und Silber war verboten, und eisernes Geld wurde eingeführt. Die Beschäftigung der Spartiaten sollte weder Handel noch Ge- „bewerbe, sondern außer den Angelegenheiten des Staates nur Jagd und fd!aftl9un9 kriegerische Übung sein. Damit fremde Sitte und Üppigkeit ferngehalten würde, sollte verkehr möglichst wenig Verkehr mit dem Ruslande bestehen; daher wurde ein längerer Ruf enthalt Fremder in Sparta und Reisen der Spartaner ins Rusland nur ausnahmsweise gestattet. Ruch die (Erziehung war auf die Heranbildung eines schlichten, Erziehung kraftvollen Geschlechts berechnet. Schwächliche Kinder wurden bald nach der Geburt im Gebirge ausgesetzt. Die gesunden Knaben blieben bis zum siebentenjahre im (Elternhause, dann wurden sie in staatlichen (Erziehungsanstalten aufgezogen. Ihr Körper wurde durch kalte Bäder im(Eurotasflusse, durch leichte Kleidung, mäßige Nahrung, dürftiges Nachtlager abgehärtet, durch scharfe Züchtigung ja blutige Geißelung an das (Ertragen von Schmerzen gewöhnt, auf den Kingplätzen im Turnen und im Gebrauch der Waffen geübt. Die geistige (Erziehung bezweckte Gehorsam gegen die Gesetze, Hochachtung gegen das Rlter, verständiges Denken und kurze, treffende (lakonische) Rede. Dom 18.—20. Jahre dienten die Jünglinge dem Staate innerhalb des Landes; so mußten sie etwaigen Verschwörungen der Heloten nachspüren (Geheimpolizei). 3m 20. Jahre traten sie in das Kriegsheer der Männer ein.

8. Das Altertum - S. 17

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 16. Geschichte der Perser. yj Das perserreich erhielt ein festeres Gefüge. Die Staats- Despotische gemalt des „Großkönigs" war unbeschränkt (Despotismus); in seiner Hand lag Leben und Gut aller Untertanen. Nur wenige durften ihm nahen, und roem der Zutritt gestattet ward, der mußte sich vor dem Herrschersitz niederwerfen. Sein glänzendes hoflager (15000 Menschen) hielt der König vor xömgs-getööhnlich in Susa, der Reichshauptstadt, außerdem inpersepolis, in f,of dem kühlen Lkb ätana und später in Babylon, Rm Hofe erzog man die Söhne der vornehmen, um sie zu erfahrenen und zuverlässigen Beamten heranzubilden. Das ganze Land wurde in 20 Satrapien (Statthalterschaften)innere (Eineingeteilt. Die Satrapen hatten für Recht und Ordnung und für die Er-Hebung der Steuern zu sorgen. Rufseher und Horcher, die „Rügen" und „Dhren" des Königs, überwachten die hohen Beamten, und eine Rrt Polizei die Bevölkerung. Heerstraßen waren durch das ganze Land gezogen. Don drei zu drei Meilen sah man auf ihnen Stationshäuser; hier standen stets Berittene zur Beförderung königlicher Botschaften bereit, hier gab es Herbergen für Reisende. Rn wichtigen Punkten wurden Festungen angelegt. Besatzungen Kriegswesen wurden durch das Land hin verteilt; die zuverlässigste Heerschar war die persische Truppe von 10000 „Unsterblichen", die dem König als Leibwache dienten, von viel geringerem wert waren die ungeübten Massen, die für größere Kriegszüge in den anderen Provinzen aufgeboten wurden. Ris Flotte des Reiches dienten die Schiffe der kleinasiatischen Griechen-ftäbte, der Phönizier und der Ägypter. Darius förderte den Rnbau des Landes, den die (Drmuzblehre den candbau Persern zur heiligen Pflicht machte. Er hob den Handel durch Ein- Seif führung einheitlicher Münze (der Golddareikos galt etwa 20 Mark) und durch den Bau von Handelsstraßen, Brücken und Kanälen; so vollendete er den von Necho begonnenen Kanal vom Nil zum Roten Meere (§ 4, 3). Durch Besteuerung des Grundbesitzes, durch Wege- und steuern Wasserzölle beschaffte er die Mittel für die Verwaltung des Landes. Das persische Volk sagte von seinen drei ersten Königen: „Eqrus war ein Vater, Kambyses ein Herr, Darius ein Kaufmann." 4. Terxes, der Sohn des Darius, setzte den Kampf gegen die Griechen versau des foit. Unter ihm begann der verfall des Reiches, das endlich von dem Reuf|Cs mazedonischen Könige Rlexander dem Großen unterworfen wurde (§34—36). ilnbrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I. 2

9. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 112

1907 - Leipzig : Voigtländer
112 bei den Schweden Dienste. 3m Siebenjhrigen Kriege wurde er von preuischen Husaren gefangen genommen und lie sich kurz entschlossen bei diesen einreihen. Er war ein kecker, bermtiger Soldat und ein tollkhner Reiter. Kein Graben war ihm zu breit, keine Hecke zu hoch, kein Pferd zu wild. Einst hatte er das Unglck, den König Friedrich den Groen zu erzrnen; der oerstand keinen Spa und schrieb: Blcher kann sich zum Teufel scheren." Hb er der Nachfolger Friedrichs stellte ihn wieder als Offizier an. Blcher machte die Feldzge gegen die franzsische Republik (47, 2) und gegen Napoleon mit. In der Schlacht bei Ruerstdt suchte er durch einen Reiterangriff das Gefecht wiederherzustellen; spter schlo er die ehrenvolle Kapitulation von Lbeck ab (49, 4). Rls der Befreiungskrieg begann, stellte ihn der König an die Spitze eines Heeres. Er war damals ein stattlicher Greis, der noch mit jugendlicher Kraft sein Ro tummelte. Gebieterische hoheit lag ihm auf der freien Stirn und in den dunkeln, flammenden Rgen; um seine Lippen unter dem dicken Schnurrbart spielte Husarenlist und frhliche Lebenslust. Fr seine Soldaten sorgte er treulich. Dafr liebten sie ihn aber auch wie einen Dater, toas Blcher befahl, das taten sie freudig; das unmglich Scheinende wurde ihnen mglich, wenn sein Rge sie anblitzte. Blchers treuester Idaffengefhrte war der General von Gneisenau, der tapfere Verteidiger von Kolberg (49, 4). 2. Der Rnfattg des Krieges. Napoleon hatte nach seiner Rckkehr aus Rußland rasch ein neues groes Heer geschaffen, das er nun den verbndeten Preußen und Russen entgegenfhrte. Bei dem schsischen Dorfe Grogrschen kam es im Mai 1813 zur ersten Schlacht. Mit heldenkhnheit fochten hier vor allen die jungen preuischen Krieger; doch die Franzosen behaupteten zuletzt das Schlachtfeld, und die Verbndeten zogen sich in guter Ordnung vor der feindlichen ber-macht zurck. Leiber wurde der preuische Kriegsminister Scharnhorst im Kampf am Knie schwer verwundet; er begab sich trotzdem nach sterreich, um den sterreichischen Kaiser Franz I. fr den Kampf gegen Napoleon zu gewinnen, starb aber auf der Reise in Prag. Ruch die zweitgige Schlacht bei Bautzen fiel ungnstig fr die Verbndeten aus; sie gingen deshalb nach Schlesien zurck. Bald aber folgte diesem Zurckweichen ein mutiges vorwrtsdringen. Den Russen und Preußen schlssen sich jetzt auch die sterreicher an; drei Heere standen nun dem franzsischen Kaiser gegenber. 3. Der Sieg art der ttatzbach. Einer der heldenmtigsten Kmpfe dieses Krieges war die Schlacht an der Katzbach in Schlesien

10. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 66

1907 - Leipzig : Voigtländer
66 33. Die Reformation. 3. Luthers Stze gegen den Kblatz 1517. Da schrieb im Jahre 1517 Papst Leo X., der die prchtige Peterskirche in Rom erbauen lie, einen Fl bla aus, d. h. einen Erla der zeitlichen Strafen fr solche Znder, die ihre vergehen bereut hatten und durch gute Werke roieder gut machen wollten. Zu solchen guten Werken gehrte auch die Spende von Rlmosett. Es hatte sich aber im Volke der Irrtum verbreitet, man knne sich Vergebung der Snden durch Zahlung von Geld verschaffen. Nun zog damals ein Mnch, namens Tetzel, durch Deutschland, der Kblazettel anbot. Und viele liefen hin und kauften sich Rbla von ihm; er kam auch in die Nhe von Wittenberg. Luther geriet hierber in tiefe Entrstung, verfate 95 Stze (Thesen) gegen den mibrauch des Hblaffes und schlug sie am 31. Oktober 1517, am Vorabend des Rllerheiligenfestes, an die Tr der Schlokirche zu Wittenberg. Dies war der Rnfang seines Reformationsroerfces. 4. Die Verbrennung der ppstlichen Bulle (1520). Die Thesen wurden in 14 Tagen durch ganz Deutschland verbreitet und kamen bald auch nach Rom. Rls der Papst davon hrte, befahl er, Luther solle in Rom erscheinen und sich verantworten. Doch Luthers Landesherr, Kurfürst Kiedrich ^er jdeife, verlangte, da Luther in Deutschland verhrt werde. Das geschah denn auch. Der Papst schickte einen Gesandten, den Kardinal Kajetan; der lie Luther vor sich nach Rugsburg kommen und forderte ihn auf, seine Stze zu wider-rufen. Doch Luther schlug dies ab. Ruch der ppstliche Kammerherr Miltitz, der sich mit Luther in Ritenburg unterredete, konnte ihn nicht bewegen, die Thesen zurckzunehmen. In einer dritten Unterredung mit dem Ingolstdter Professor Dr. Eck, die in Leipzig stattfand, ging Luther einen Schritt weiter - er bestritt den gttlichen Ursprung des Papsttums, bezeichnete einige Lehren von hu als durchaus Christ-lieh und erklrte, da auch Kirchenversammlungen irren knnten. Eck begab sich hierauf nach Rom und bewirkte, da der Papst gegen Luther und dessen Rnhnger ein feierliches Schreiben, eine sogenannte Bulle, erlie. Der Papst befahl darin die Verbrennung von Luthers Schriften und bedrohte Luther mit dem Bann, wenn er nicht binnen 60 Tagen seine Irrlehren widerrufe; auch den Rnhngern Luthers wurde der Bann in Russtcht gestellt. Rls aber dieses Schreiben in Deutschland verffentlicht wurde, zog Luther mit vielen Lehrern und Studenten der Universitt vor das (Elstertor zu Wittenberg, lie dort ein Feuer anznden und verbrannte die ppstliche Bulle (1520). Er sagte sich damit vom Papste vllig los. Die Zahl seiner Rnhnger wurde trotzdem grer und grer.
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