Kulturgeschichtliche Grundbegriffe.
Xii
Amerika unter dem irrtmlichen Namen Indianer (heutzutage im Aussterben begriffen); 3. braune oder malaiisch-papuanische Rasse, vor allem in Sdostasien Polynesien (Inselwelt der Sdsee) und Australien; 4. gelbe oder mongolische Rasse, insbesondere in Mittel- und Ostasien; ihre wichtigsten Kulturtrger sind die Chinesen und die Japaner. Die dritte und vierte Rasse knnen auch als eine betrachtet werden; 5. weie oder mittellndische Rasse, hauptschlich in den Lndern um das Mittelmeer, also Vorderasien, Nordafrika und Europas; von hier aus verbreitete sich die weie Rasse im 16. Jahrh. der Amerika und beherrscht heute fast den ganzen Erdball. Jede Hauptrasse spaltet sich wieder in Zweigrassen, deren Unterscheidungsmerkmale man neben der Krperbildung vor allem in der Sprache findet. Die wichtigsten Zweigrassen (Sprachfamilien) der weien Rasse sind:
A. Die Semiten (benannt nach dem ltesten Sohn S e m des biblischen Noah); sie waren bereits in vorgeschichtlicher Zeit Trger und Frderer der Kultur. Soweit das Licht der Geschichte zurckreicht, findet man die ltesten Spuren semitischer Kultur im Tiefland des Euphrat und Tigris. Von hier aus verbreitete sie sich nach Vorderasien, Nordafrika, der die griechische Inselwelt nach Griechenland, der Malta und Sizilien nach Italien sowie der die Suleu des Herkules nach Spanien (Gades, Cadix). Whrend diese Ausbreitung der Semiten groenteils wohl in die vorgeschichtliche Zeit fllt, haben wir eine, wenn auch schwchere Wiederholung im 7. Jahrh. it. Chr. (Araber, Islam). Zu den Semiten zhlen im Altertum die Babylonier und Assyrer, die Phnicier (Punier) und die Israeliten, in unserer Zeit neben den Israeliten noch die Araber und die Abessinier. Selbst die herrschenden Klassen der alten gypter waren hchstwahrscheinlich Semiten.
B. Die Jndogermanen. Die Herkunft derselben hllt sich groenteils in vorgeschichtliches Dunkel. Die gemeinsamen Sagen der Mittelmeerlnder und -Völker deuten nur an, da jene Vlkerwellen stets aus dem Norden oder Nord-osten kamen. Wir htten also als Urheimat der Jndogermanen die Tiefebenen zu betrachten, die sich von der Nord- und Ostsee aus durch Nord- und Osteuropa bis gegen Nordasien hin erstrecken. bervlkerung, Abenteuerlust und die Sehnsucht nach reicheren und kulturell hher entwickelten Lndern mgen dann von Zeit zu Zeit Teile der Jndogermanen zu greren Wanderungen veranlat haben.
Bei ihrem Eintritt in das Licht der Geschichte zeigen sich die I n d o g e r -tnanen krperlich und geistig hervorragend begabt; mit ausgesprochener Vorliebe fr Krieg und Rechtsstreit verbinden sie ein sittenreines Familienleben, das sich auf Achtung und Verehrung der Frau grndet. Ihrem Kulturstand nach erscheinen sie teilweise noch als N o m a d e n, die aber im Begriffe sind, den der-
*) Die neuere Anthropologie teilt die europische Bevlkerung hauptschlich nach ihren leiblichen Unterschieden, in zweiter Linie erst nach ihren geistigen Merkmalen in folgende Zweigrassen ein:
1. die Nordische Nasse, die sich durch Krpergre, blonde Haare, blaue oder doch helle Augen, weie Haut, langes Gesicht und langen Kopf auszeichnet;
2. die Alpine Rasse, deren Wuchs kleiner, deren Haare, Augen und Haut dunkel und deren Kopf bei einem breiten Gesicht rund ist;
3. die Mediterrane Rasse (Rasse der Mittelmeerlnder), welche der Alpinen gleicht, nur da Kopf und Gesicht lnglich sind.
Nb. Von auereuropischen Rassen sind die Mongolen der Alpinen Rasse am nch-
sten verwandt.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Polynesien Australien Ostasien Nordafrika Europas Amerika Vorderasien Nordafrika Griechenland Malta Sizilien Italien Spanien Cadix Osteuropa Nordasien
Einleitung.
Die Urgeschichte der Menschheit.'
1. Die ltere Steinzeit. Die ltesten sicheren Spuren menschlichen Da-seins lassen sich in Mitteleuropa zurckverfolgen bis in die Groe Eiszeit. Es gab nmlich einen Abschnitt der Erdgeschichte, in dem die Alpen sowie die Ge-birge Skandinaviens viel mehr vergletschert waren und diese Gletscher bedeu-tend weiter in das umliegende Gebiet sich erstreckten als heutzutage. Streng-genommen mssen sogar mehrere Eiszeiten angenommen werden, die durch wrmere Zwischeneiszeiten getrennt waren. Whrend der Zwischen-eiszeiten bedeckten ppige Wlder von Laub- und Nadelhlzern das Land. In ihnen tummelten sich Scharen grerer Pflanzenfresser, darunter der riesige Urelefant, das Nashorn, der mchtige Wisent (Urochs), der Riesenhirsch--) und unsere jetzigen Waldtiere. Ihnen stellten gewaltige Raubtiere nach, z. B. der Hhlenlwe, der Hhlentiger, der Hhlenbr so benannt, weil man ihre Knochen in Hhlen findet , die Hyne n. a. In den Gewssem hauste das massige Flupferd. Beim Herannahen einer neuen Eiszeit nderte sich dann mit dem rauher werdenden Klima auch das Pflanzen- und Tierleben. Von den obengenannten Tieren z. B. wanderten einige nach wrmeren Lndern aus oder sie gingen zugrunde; andere erhielten von der Natur einen wrmeren Haarpelz. Zu ihnen gesellten sich als besondere Tiere der Eiszeit das dicht-behaarte M a m m u t, das R e n n t i e r, das Elentier, der Moschusochse u. a.
Whrend der letzten Zwischeneiszeit erscheinen nun auch die Urmenschen. Unftat zogen sie durch das Land und gingen ihrer Nahrung nach. Als solche diente ihnen alles Geniebare; obwohl man die Pflanzenkost keineswegs ver-schmhte, wurde doch die Fleischkost weit vorgezogen. Die groen Dickhuter fing und ttete man vermutlich in berdeckten Fallgruben. Auch wuten die Urmenschen bereits mit Angelhaken Fische zu fangen. Die erlangte Beute wurde dann am offenen Feuer gebraten oder gerstet. berhaupt war die Anwendung des Feuers fr den Urmenschen von hchster Bedeutung. Denn damit konnte er nicht nur die kltere Jahreszeit ertrglicher machen und die tgliche Nahrung zubereiten sondern auch berflssige Lebensrnittel, besonders Fleisch, durch Rsten oder Ruchern gegen Fulnis schtzen und so fr Zeiten des Mangels aufbewahren, ferner das Raubwild scheuchen u. dgl. Als
') Im allgemeinen beschrnkt auf Mitteleuropa.
2) Ein durch seine breiten Schaufeln auffallendes Skelett des Riefenhirsches findet sich im Mnchener Palontologischen Museum (M. fr urgeschichtliche Funde). Daselbst zeigt man auch ein bei Kraiburg a. I. gefundenes vortrefflich erhaltenes Skelett eines Nashorns.
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104 Deutschland unter der Borherrschaft der Luxemburger.
Unter den Landshuter Fürsten sind zu merken der eben genannte Heinrich der Reiche (f 1450) sowie sein Sohn Ludwig der Reiche (f 1479). Beide sicherten den Landfrieden, schtzten Gewerbe und Handel und hoben so den Wohlstand ihres Landes. Um die Wissenschaft machte sich Ludwig der Reiche verdient durch die oegr. 1472 Grndung der Universitt Ingolstadt, die sich bald zu einer der bedeutendsten f 1503 Hochschulen Deutschlands entwickelte. Ludwigs Sohn Georg der Reiche setzte, weil er keine mnnlichen Nachkommen hatte, den Gemahl seiner Tochter Elisabeth, den Pfalzgrafen Ruprecht (f. Stammtafel) zum Erben seines Landes ein. Damit verstie er aber gegen die bestehenden Erbvertrge, nach denen das Land an den Zweig Mnchen fallen mute. Deshalb entbrannte der Landshuter Erbfolge-krieg (15031505). Er endete mit einem Vergleich, laut dessen der Hauptteil der strittigen Gebiete an Mnchen (Albrecht Iv.) fiel; ein Rest kam unter dem Namen Pfalzgrafschaft Neuburg-Sulzbach an den Sohn des inzwischen (1504) verstorbenen Ruprecht, Otto Heinrich.
Von der Mnchener Zweiglinie sind besonders Albrecht Iii. und Mbrecht Iv. zu nennen. Albrecht Hl der Fromme (t 1460) suchte seinem Lande vor allem die Segnungen des Friedens zu erhalten. Deshalb schlug er die ihm angebotene bhmische Krone aus, da sie ohne Kampf doch nicht zu behaupten war; femer duldete er, da Heinrich der Reiche von Landshut sich des Jngolstdter Erbes allein bemchtigte (1447), weil Mbrecht seine Ansprche nicht mit Waffengewalt durch-setzen wollte. Albrechts Iii. Sohn Albrecht Iv. der Weise (t 1508) mute wiederum gegen seine jngeren Brder, besonders Christoph den Starken, kmpfen, die Anteil an der Regierung haben wollten. Da nun die unseligen Teilungen nicht blo zu fortgesetzten Streitigkeiten fhrten und die bayerische Macht zersplitterten sondern auch Bayems Ansehen und Einflu in Deutschland schwer schdigten, erlie 1506 Albrecht endlich das Primogeniturgesetz (von primogenitus = der Erstgeborne). Das Gesetz bestimmte, da fortan die vereinigten bayerischen Stamm-lande ungeteilt bleiben und stets auf den Erstgebomen in gerade absteigender Linie (oder den nchstberechtigten Erben) bergehen sollten. Jngere Brder des Herrschers erhielten nur mehr den Grafentitel und eine jhrliche Rente (von 4000 Gulden). Dadurch wurde die staatliche Einheit Bayems fest begrndet. Im brigen sorgte Albrecht fr den Handel und Bergbau und legte Straen an, wie die von Kochel der den Kesselberg nach Mittenwald, deren Fortsetzung der Bozen nach Venedig fhrte.
Auch die Rudolfslinie in der Pfalz spaltete sich spter in mehrere Zweige (Heidelberg, Simmern, Zweibrcken), die nacheinander die Kurwrde bekleideten. Von bedeutenden Pflzer Fürsten sind zu merken Ruprecht L (t 1390), Stifter v-gr. 1886 der Universitt Heidelberg und vor allem Friedrich I. der Siegreiche (t 1476), der die von Gustav Schwab im Mahl zu Heidelberg" besungene Pflzer Fehde fhrte.
2. Karls Ttigkeit fr seine Erblande. Schon Karls Vater Johann hatte zu seinem Hausbesitz Bhmen-Mahren-Lnxemburg die Lehenshoheit der Schlesien gewonnen. Karl selbst fgte noch die Mark Brandenburg hinzu, gab aber Mhren und Luxemburg an Verwandte.
Der Verwaltung dieser wohlabgerundeten ^) Hausmacht, besonders Bhmens, widmete nun Karl eine ganz hervorragende Sorgfalt. Er erhob mit ppstlicher
x) Vgl. damit die weit auseinanderliegenden Erwerbungen Ludwigs des Bayern.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Georg Elisabeth Albrecht_Iv. Albrecht_Iv. Otto_Heinrich Otto Heinrich Albrecht_Iii Albrecht Albrecht Albrecht Heinrich_der_Reiche_von_Landshut Heinrich Albrechts Albrechts Albrecht_Iv Albrecht Christoph Albrecht Albrecht Bayems Albrecht Albrecht Friedrich_I. Gustav_Schwab Gustav Karls_Ttigkeit Karls Karls_Vater_Johann Karls Johann Karl Karl Karl Karl Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Neuburg-Sulzbach Deutschland Kochel Mittenwald Bozen Venedig Heidelberg Heidelberg Heidelberg Bhmen-Mahren-Lnxemburg Brandenburg Luxemburg Bayern
Kulturgeschichtliche Grundbegriffe. Iv
Abgaben) gleichfalls in Naturalien geleistet werden. Ebenso selbstverstndlich ist es, da auf dieser Stufe des Wirtschaftslebens der W e r t m e s s e r beim Aus-tausch von Gtern (Handel) durch Naturalien dargestellt wurde. Bei greren Werten war dies gewhnlich das Rind (das Wort peeuma = Geld" ist abgeleitet von pecus Rind) oder das Pferd (Streitro), letzteres besonders bei den alten Persem und Germanen, heute noch bei den Arabern, Beduinen, bei welchen auerdem das Kamel als Wertmesser eine Rolle spielt.
Kleinere Werte werden dargestellt durch bestimmte Quantitten Getreide, Schafe, Hhner u. . Diese Wirtschaftsform findet sich nicht nur bei Naturvlkern sondern auch bei Kulturvlkern, solange sie berwiegend Ackerbau treiben. Im Alten Testament wird hufig mit Rindern, Schafen und Kamelen bezahlt; in dem Homerischen Gedicht Ilms wird der Wert der Rstungen, welche die beiden Helden Glaukos und Diomedes austauschen, in Rindern angegeben. Noch heut-zutage zahlen manche Bauern in den unteren Donaulndern (Serbien, Bulgarien, Rumnien) ihre Steuern in Ertrgnissen der Landwirtschaft, z. B. in Getreide,, Schweinen, Zwetschgen u. dgl. Es ist jedoch leicht ersichtlich, da Handel und geschftlicher Verkehr umstndlich und bedenklich waren, wenn der Wertmesser selbst einen so schwankenden tatschlichen Wert hatte, wie das bei Naturalien in der Natur der Sache liegt. (Ein Rind z. B. kann seinen Wert tglich ndern, alt und jung, fett und mager, groß und klein sein, Begriffe, die auch beim scharfsinnigsten Vertrag nicht genau festgelegt werden knnen; es braucht Futter, Pflege, Stall, kann krank werden und abstehen; hnlich ist es bei den anderen Naturalien.) Das bildete auch tatschlich eine Quelle endloser Streitig-leiten, ba der Lieferungspflichtige begreiflicherweise ein mglichst wertloses Natural geben, der Empfangsberechtigte ein mglichst wertvolles erhalten wollte. Mager wie ein Zinshahn" war im ganzen Mittelalter bis in die Neuzeit ein bekanntes Sprichwort.
Diese Verhltnisse wrben um so unertrglicher, je mehr sich bei zunehmender Bevlkerungsbichte und Arbeitsteilung Industrie und Handel ausbildeten, also vor allem in den Stdten. Die unaufhaltsame Entwicklung verlangte einen Wertmesser, der auf kleinerem Raum greren Wert vereinigt, benmach in der Natur seltener vorkommt, leicht in eine gewnschte Form gebracht werben kann, die er dann beibehlt; ferner bequem zu befrbern und aufzubewahren ist, ohne seinen Wert zu nbern, nichts verzehrt, nicht von selbst zugrunde geht, keine tgliche Pflege beansprucht usw. Es kann bies nichts Organisches, es mu etwas Anorganisches sein. So kamen die Kulturvlker auf die (S d e I m e t a 11 e (Silber, (Mb); der Ubergang zur
Geldwirtschast war gegeben. Anfangs wrbe das Ebelmetall nach seinem Feingehalt bestimmt und dann gewogen (ein Pfunb Silber, ein Pfund Heller; heute noch ein Pfunb Sterling). Well aber das jebesntalige Wiegen sehr umstnblich war, fertigte bald eine grere Gemeinschaft (Stadt, Staat) ein bestimmtes Gewicht als Einheit und setzte als Zeichen der Garantie ihren Stempel daraus. Wo die Geldwirtschaft streng durchgefhrt ist, werden alle Verpflichtungen des einzelnen und der Gesamtheit (Einnahmen und Ausgaben) in Metallgeld geleistet (Lhne, Gehlter, Preise der Produkte, Steuern 2c.). Der moderne Geldverkehr hat zur Vereinfachung sogar nur Anweisungen auf Metallgeld eingefhrt, z. B. Banknoten, Postanweisungen, Schecks:c. Diese sind so lange vollgltig, als sie durch den vorhandenen Metallbestand gedeckt sind, d. h. jederzeit ersetzt werden knnen.
Lorenz, Geschichte fr Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten Ii. 13
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Ix Soziale Verhltnisse.
Mas,enumsatz betreibt und meist mit dem Ausland, hausig auch b--, se-tsch verleyrt dann Klem. oder Detailhandel, der die Gut einzeln in die Hnde der Konsumenten Verzehrenden bringt, und Zwischenhandel, der die Gter vom Grohandel dem Kleinhandel bermittelt).
bic irtschrit-nb- Knltnr stets hhere Ansordemngen
an d.e Vorbildung sur gennsse Amter und Bewse stellt, geht bic Erziehung der fgend mehr und mehr von der Familie an die Gesamtheit (Gemeinde Staat) der; letztere unterhlt ffentliche Schulen. Sie teilen sich in: 1. niedere Schulen
faulen, deren Besuch fr die Kinder aller Stnde verbindlich ist-dadurch soll der Grund gelegt werden zu einem rcksichtsvollen und vertta-
o mimrnilben bm verschiedenen gesellschaftlichen Klassen und Stnde. 2 Mittelschulen, deren Besuch freiwillig ist. Man unterscheidet humani-stische Anstalten (Gymnasien), die mehr die geistig-sthetifche Vorbildung und den Zusammenhang unserer Kultur mit der Vergangenheit betonen (alte Sprachen, Geschichte)^ und r e a l i st i sch - t e ch n i s ch e Schulen, die mehr die geistig-praktische Vorbildung und den Zusammenhang der Kultur mit der Gegenwart hervorheben (neuere Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften). Fr Berufe, die eine ganz eigenartige Borbildung verlangen, sind Fach-schulen errichtet. 3. Hochschulen; sie haben vollstndige Lehr- und Lernfreiheit-doch setzt ihr Besuch eine bestimmte, auf den Mittelschulen zu erlangende Vorbildung voraus. Die Hochschulen teilen sich im allgemeinen in Universitten (Fortsetzung der humanistischen Mittelschulen) und in Technische Hochschulen (Fortsetzung der realistischen Mittelschulen).
Steuern und Zlle. Die von dem einzelnen auf die Gesamtheit bertragenen und wiederum der Gesamtheit dienenden Verpflichtungen erfordern Geld Dieses erhebt die Gesamtheit (Gemeinde, Staat) unter dem Namen Abgaben (Steuern, Umlagen) und Zlle. Bezahlt der einzelne einen bestimmten Teil seines Einkorn^ mens oder Besitzes unmittelbar (direkt) an eine ffentliche Kasse, dann spricht man von direkten Stenern. Legt aber die Gesamtheit auf Heistellung, Ver-kauf, Ein- und Aussuhr gewisser Verbrauchsgegenstnde (Getreide, Fleisch, Holz Elsen, Verkauf von Haus und Hof u. dgl.) eine feste Abgabe, so verteuert diese naturgem den Verkaufspreis des betreffenden Gegenstandes und jeder Kufer zahlt also mittelbar (indirekt) einen Teil der Abgabe; in dem Fall sprechen wir von indirekten Steuern. Eine wichtige Rolle spielen die bei der Einfuhr vermiedener Massengegenstnde an den Grenzen erhobenen Zlle. Die wichtigsten sind: 1. ffinanzzoll; er soll lediglich Geld in die Staats- oder Gemeindekasse liefern. 2. Schutzzoll; dieser hat den Zweck, das auslndische, billigere Produkt derart zu verteuern, da der inlndische Produzent, der sein Produkt nicht gleich billig herstellen kann, noch konkurrenz- und damit existenzfhig bleibt. 3. Prohibitivzoll; er macht das auslndische Produkt so teuer, da es im Inland neben dem einheimischen nicht mehr verkuflich ist und dadurch ferngehalten wird (prohibere abhalten1).
x) Die Zollfrage gilt als eine der wichtigsten und schwierigsten im Staatsleben: man denke an. die Gctreidezlle. Die groe, brotverzehrende Masse des Volkes wnscht mglichst billiges Getreide aus dem Ausland zu bekommen, während die inlndische Landwirtschaft natrlich dahin trachtet, den Preis des Getreides ziemlich hoch zu halten, demnach das auslndische Getreide womglich fernzuhalten oder wenigstens so zu ver-teuern, da der inlndische Landwirt konkurrenzfhig bleibt. Nun ist es fr jeden Staat
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