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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 55

1902 - Leipzig : Hirt
55. Napoleons Fall. 55 angriffe suchte er die von Eisen starrenden feindlichen Vierecke zu er-schttern. Sie standen, aber ihre Verluste waren groß. Sie wnschten die Nacht oder die Preußen" herbei. Diese kamen auf den durch an-haltenden Regen grundlos gewordenen Wegen noch zu rechter Zeit an und entschieden die Schlacht. Auch der trotzige Todesmut der franzsischen Garde*) konnte nichts mehr retten. Blcher und Wellington auf der Hhe bei Belle-Alliance. Verfolgung durch Gneifenan bis zum letzten Hauch von Ro und Mann". Napoleon selbst entkam ohne Hut und Degen nach Paris. Von der Volksvertretung aufgefordert, daukte er ab.' Zu Rochefort begab er sich auf ein englisches Kriegs-schiff, auf die Gromut der Englnder hoffend. Er wurde aber nach St. Helena gebracht und scharf bewacht, bis er 1821 starb. 8. Napoleons weltgeschichtliche Bedeutung. Obgleich sich Napo-leon als den Vollender der Revolution hinstellte, waren die von ihm gewhrten Freiheiten nur scheinbare, und die Gleichheit war nur die der Unterdrckung. Unermelich waren die Verluste an Menschenleben und Wohlstand. In den von ihm unterworfenen Lndern aber wurde dadurch, da er das Alte mit rauher Hand zerstrte, der Anfang einer neuen, besseren Zeit herbeigefhrt. Die Steinschen Reformen waren eine Folge der Schlacht bei Jena. Deutschland verdankt Napoleon den Beginn seiner politischen Wiedergeburt. Welche verschiedene Haltung zeigte das franzsische Volk gegen seinen Kaiser zur Zeit seines hchsten Kriegsruhmes, nach dem Feldzuge 1814, vor dem Feld-zuge 1815 und nach demselben? Charakteristik Napoleons (Napoleon als Feldherr, als Staatsmann und als Mensch). - Vergleiche Napoleon mit Attila. 9. Der zweite Pariser friede, 1815. Nach der Schlacht bei 1815. Waterloo nahm Blcher zum zweiten Male Paris ein und trat nun mit kriegerischer Strenge auf. Zwar verbot ihm sein Kllig, die Brcke von Jena" in die Luft zu sprengen und eine Kriegssteuer von 100 Millionen Franken einzutreiben, aber desto eifriger suchte er die geraubten Mnstschtze auf und schickte sie nach Deutschland zurck. Mit Hilse der Englnder wurde Ludwig Xviii. wieder auf deu Thron gesetzt. Mit ihm schlssen die Verbndeten den zweiten Pariser Frieden. Durch Vermittlung Englands und Rulands brauchte Frankreich nur einige unbedeutende Grenzpltze abzutreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zu bezahlen und ein Besatzungsheer einige Jahre zu verpflegen. Whrend der Friedensunterhandlungen schlo Kaiser Alexander mit dem König voll Preueu und dem Kaiser von Oster-reich die Heilige Allianz, wodurch sie sich verpflichteten, nach den *) Die Garde stirbt; aber sie ergibt sich nicht."

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 55

1902 - Leipzig : Hirt
55. Napoleons Fall. 55 angriffe suchte er die von Eisen starrenden feindlichen Vierecke zu er-schttern. Sie standen, aber ihre Verluste waren groß. Sie wnschten die Nacht oder die Preußen" herbei. Diese kamen auf den durch an-haltenden Regen grundlos gewordenen Wegen noch zu rechter Zeit an und entschieden die Schlacht. Auch der trotzige Todesmut der frcm-zsischen Garde*) konnte nichts mehr retten. Blcher und Wellington auf der Hhe bei Belle-Alliance. Verfolgung durch Gueisenau bis zum letzten Hauch von Ro und Mann". Napoleon selbst entkam ohne Hut und Degen nach Paris. Von der Volksvertretung aufgefordert, dankte er ab. Zu Rochefort begab er sich auf ein englisches Kriegs-schiff, auf die Gromut der Englnder hoffend. Er wurde aber nach St. Helena gebracht und scharf bewacht, bis er 1821 starb. 8. Napoleons weltgeschichtliche Bedeutung. Obgleich sich Napo-leou als den Vollender der Revolution hinstellte, waren die von ihm gewhrten Freiheiten nur scheinbare, und die Gleichheit war nur die der Unterdrckung. Unermelich waren die Verluste an Menschenleben und Wohlstand. In den von ihm unterworfenen Lndern aber wurde dadurch, da er das Alte mit rauher Hand zerstrte, der Anfang einer neuen, besseren Zeit herbeigefhrt. Die Steinschen Reformen waren eine Folge der Schlacht bei Jena. Deutschland verdankt Napoleon den Beginn seiner politischen Wiedergeburt. Welche verschiedene Haltung zeigte das franzsische Volk gegen seinen Kaiser zur Zeit seines hchsten Kriegsruhmes, nach dem Feldzuge 1814, vor dem Feldzuge 1815 und nach demselben? Charakteristik Napoleons (Napoleon als Feldherr, als Staatsmann -und als Mensch). Vergleiche Napoleon mit Attila. 9. Der zweite Pariser Friede, 1815. Nach der Schlacht bei 1815. Waterloo nahm Blcher zum zweiten Male Paris ein und trat nun mit kriegerischer Strenge auf. Zwar verbot ihm sein König, die Brcke von Jena" in die Lust zu sprengen und eine Kriegssteuer vou 100 Millionen Franken einzutreiben, aber desto eifriger suchte er die geraubten Kunstschtze auf und schickte sie nach Deutschland zurck. Mit Hilfe der Englnder wurde Ludwig Xviii. wieder auf den Thron gesetzt. Mit ihm schlssen die Verbndeten den zweiten Pariser Frieden. Durch Vermitteluug Englands und Rulands brauchte Frankreich nur einige unbedeutende Grenzpltze abzutreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten zu bezahlen und ein Besatzungsheer einige Jahre zu verpflegen. Whrend der Friedensnnterhandlnngen schlo Kaiser Alexander mit dem König von Preußen und dem Kaiser von fter-reich die Heilige Allianz, wodurch sie sich verpflichteten, nach den *) Die Garde stirbt; aber sie ergibt sich nicht."

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 115

1900 - Leipzig : Hirt
Der dreiigjhrige Krieg. 115 Auf seinen Gtern kmmerte er sich um Kleines und Groes; er wute, wie viel Gnse und Hhner sich auf jedem seiner Hfe befanden. _ Wie in der Armee seine Generale, so schulte er hier seine Beamten. Er verstand wie ein geborener Herrscher ungefgige Naturen zu willenlosen Werkzeugen zu machen, und auf dieser Kunst beruhen seine Erfolge. Von der Herrschaft Fried-land in Bhmen fhrte er den Herzvgstitel. Nrdlingen. Nach Wallensteins Ermordung wurde des Kaisers ltester Sohn Ferdinand zum Oberanfhrer des Heeres ernannt. Die Seele der Heeresleitung war Graf Gallas. Dieser wute die Uneinigkeit, die zwischen dem schwedischen Kanzler und den Generalen bestand, so gut auszuntzen, da er im Jahre 1634 den glorreichen Sieg bei Nrdlingen im bayrischen Schwaben errang. Der schwedisch - deutsch - franzsische "Krieg. Infolge dieses Waffenerfolges traten auch die Franzosen 1635 ffentlich in den Kampf ein, und es beginnt nun der vierte Abschnitt des Krieges, der schwedisch-deutsch-franzsische Krieg, der bis 1648 dauerte. Leiter der frau-zsischen Staatsangelegenheiten war damals Kardinal Richelieu. Im eigenen Lande hielt er die Hugenotten nieder, in Deutschland untersttzte er die Anhnger der Reformation gegen den Kaiser. Seit den Tagen Marias von Burgund zieht sich durch die franzsische auswrtige Staats-leitung das stete Bestreben, das Haus Habsburg zu schwchen. Die letzte Zeit des Krieges geht hin in wsten und wilden Zgen. Die Schweden verlangten Pommern, die Franzosen das Elsa, die ver-lierenden Fürsten Entschdigungen. Johann von Werth. Zu den ruhmreichsten Feldherren des dreiig-jhrigen Krieges auf kaiserlicher Seite gehrt Johann von Werth. Er war der König unter den Reitergeneralen dieses Krieges, der Liebling der Soldaten, der Schrecken seiner Feinde. Nach der Sage soll er in seiner Jugend auf einem Hofe zu Kln als Schweinehirt gedient haben und in den Krieg gezogen sein, weil eine Dienstmagd des Hofes von seinen Bewerbungen nichts wissen wollte. In seinem Testamente aber sagt er selbst, er sei zu Bttgen bei Neu erzogen und habe den grten Teil seiner Jugend dort verlebt. Seine Familie war von altem Adel, aber verarmt. Zwar spricht ihm die Sage ab, da er Schulunterricht genossen habe, aber er schrieb eine feste, schne Handschrift, und seine Berichte waren in gebildeter und kerniger Sprache gehalten. In vielen Schlachten hat er zum Siege wesentlich bei-getragen. Er besa besonderes Talent fr den sogenannten kleinen Krieg; er wute den Feind zu berraschen und ihn aus seinem Standorte zu jagen; mit kleinen Hansen machte er Streifzge, wagte sich in die Mitte der Feinde und benutzte jede Gelegenheit, ihnen Verluste beizubringen; mitten in der Nacht berfiel er sie im Lager. Bald war er au der Isar, bald an der Donau, bald am Lech, bald am Main, bald am Neckar, bald am Rhein, bald an der Maas. Als er mit seiner Reiterschar in Frankreich einzog, 8*

4. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 115

1900 - Leipzig : Hirt
Der dreiigjhrige Krieg. 115 Aus seinen Gtern kmmerte er sich um Kleines und (Arodes; er ftmfjte, wie viel Gnse und Hhner sich auf jedem seiner Hfe befanden. Wie in der Armee seine Generale, so schulte er hier seine Beamten. Er verstand wie ein geborener Herrscher ungefgige Naturen zu willenlosen Werkzeugen zu machen, und auf dieser Kunst beruhen seine Erfolge. Von der Herrschaft Fried-land in Bhmen fhrte er den Herzogstitel. Nrdlingen. Nach Wallensteins Ermordung wurde des Kaisers ltester Sohn Ferdinand zum Oberanfhrer des Heeres ernannt. Die Seele der Heeresleitung war Graf Gallas. Dieser wute die Uneinigkeit, die zwischen dem schwedischen Kanzler und den Generalen bestand, so gut auszuntzen, da er im Jahre 1634 den glorreichen Sieg bei Nrdlingen im bayrischen Schwaben errang. Der schwedisch - deutsch - franzsische Krieg. Infolge dieses Waffenerfolges traten auch die Franzosen 1635 ffentlich in den Kampf ein, und es beginnt nun der vierte Abschnitt des Krieges, der schwedisch-deutsch-franzsische Krieg, der bis 1648 dauerte. Leiter der fran-zsischen Staatsangelegenheiten war damals Kardinal Richelieu. Im eigenen Lande hielt er die Hugenotten nieder, in Deutschland untersttzte er die Anhnger der Reformation gegen den Kaiser. Seit den Tagen Marias von Burgund zieht sich durch die franzsische auswrtige Staats-leitung das stete Bestreben, das Haus Habsburg zu schwchen. Die letzte Zeit des Krieges geht hin in wsten und wilden Zgen. Die Schweden verlangten Pommern, die Franzosen das Elsa, die ver-lierenden Fürsten Entschdigungen. Johann von N)erth. Zu den ruhmreichsten Feldherren des dreiig-jhrigen Krieges auf kaiserlicher Seite gehrt Johann von Werth. Er war der König unter den Reitergeneralen dieses Krieges, der Liebling der Soldaten, der Schrecken seiner Feinde. Nach der Sage soll er in seiner Jugend auf einem Hofe zu Kln als Schweinehirt gedient haben und in den Krieg gezogen fein, weil eine Dienstmagd des Hofes von seinen Bewerbungen nichts wissen wollte. In seinem Testamente aber sagt er selbst, er sei zu Bttgen bei Neu erzogen und habe den grten Teil seiner Jugend dort verlebt. Seine Familie war von altem Adel, aber, verarmt. Zwar spricht ihm die Sage ab, da er Schulunterricht genossen habe, aber er schrieb eine feste, schne Handschrift, und seine Berichte waren in gebildeter und kerniger Sprache gehalten. In vielen Schlachten hat er zum Siege wesentlich bei-getragen. Er besa besonderes Talent fr den sogenannten kleinen Krieg; er wute den Feind zu berraschen und ihn aus seinem Standorte zu jagen; mit kleinen Haufen machte er Streifzge, wagte sich in die Mitte der Feinde und benutzte jede Gelegenheit, ihnen Verluste beizubringen; mitten in der Nacht berfiel er sie im Lager. Bald war er an der Isar, bald an der Donau, bald am Lech, bald am Main, bald am Neckar, bald am Rhein, bald an der Maas. Als er mit seiner Reiterschar in Frankreich einzog, 8*

5. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 35

1912 - Leipzig : Hirt
144. Die Unglcksjahre 1805-1807. 35 Männer fr die leitenden Stellen heraus. Er wollte berall nur kal-mieren", jeden 6clat" vermeiden. Die groe Schuldenlast, die er bei seinem Regierungsantritt Vorsand, hatte eine bertriebene Sparsamkeit im Heerwesen, in der Bewaffnung und Instandhaltung der Festungen zur Folge, und auch die Ausbildung der Offiziere und Mannschaften blieb hinter der franzsischen zurck. Im Gefecht war die alte Lineartaktik beibehalten, wobei eine groe Truppenmasse in einer geschlossenen Linie zum Vorsto gefhrt wurde, so da das Heer wie eine Maschine arbeitete, in der jeder Offizier und jeder Mann seinen festen Platz hatte, während die Infanterie Napoleons in aufgelster Schlachtordnung das Gelnde besser benutzen konnte und den einzelnen Befehlshabern bis zum untersten herab grere Selbstndigkeit des Handelns zugewiesen war. 144. Die Unglcksjahre 18051807. 1. Der dritte Koalitionskrieg, 1805. Den Frieden von Amiens sahen beide Teile nur als einen Waffenstillstand an. Schon 1803 kam es 1803. wieder zum Bruch zwischen England und Frankreich, weil die Briten mit der Rumung Maltas zgerten. Napoleon begann die Feindseligkeiten damit, da er Hannover besetzen lie ein neuer Eingriff in den leb-losen deutschen Reichskrper und die Einfuhr englischer Waren und Kolonialprodukte nach Frankreich verbot. Bald folgten weitere Gewalt-schritte Napoleons. Er verwandelte die Zisalpinische Republik in ein Knig-reich Italien, setzte sich selbst als Knig-in Mailand die eiserne" Krone auf und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais zum Vizeknig. Die Ligurische Republik sowie die Herzogtmer Parma und Piacenza vereinigte er mit Frankreich. Da einigten sich 1805 f)ftprrpirfi lkq.rv und Rußland, wo seit 1801 Alexander I. regierte, mjtengland, wo Pitt wieder die Leitung der Geschfte bernommen hatte, zu einer Koalition gegen Frankreich, um das europische Gleichgewicht wieder-herzustellen. Preußen erklrte, neutral bleiben zu wollen. Bayern, Wrttem-berg und Baden dagegen lieen sich zu einem Bndnis mit Frankreich gewinnen. Osterreich ergriff noch im Herbst die Offensive mit zwei Heeren; eins unter dem Erzherzog Karl zog nach Italien, wo man Napoleon erwartete, ein zweites unter dem weniger fhigen General Mack bemchtigte sich Bayerns. Napoleon aber berlie die Verteidigung Italiens anderen, wandte sich selbst gegen Mack, schlo ihn durch glckliche Gefechte in der Festung Ulm ein und konnte schon nach wenigen Tagen die 25000 Soldaten. die Mack noch geblieben waren, als Gefangene nach Frankreich ab-fhren lassen. Um dieselbe Zeit vernichtete Admiral Nelson beim Kap Trafalgar die franzsische Flotte, bezahlte aber den Sieg mit seinem 3*

6. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 9

1912 - Leipzig : Hirt
135. Der Nordamerikanische Unabhngigkeitskrieg, 17751783. 9 zelnen Kolonien bei weitgehender republikanischer Selbstverwaltung fast selbstndig da. Gemeinsame Beziehungen ergaben sich aus den Kmpfen gegen die Indianer und Franzosen. Wirtschaftlich aber waren sie unfrei, da die englische Regierung fremde Nationen vom Warenverkehr mit ihren Kolonien ausschlo (vgl. die Navigationsakte Cromwells), ferner den Kolo-nisten die Fabrikation in Eisen untersagte. So waren diese fr zahlreiche Lebensbedrfnisse auf die Zufuhr aus England angewiesen. Freilich wurde die englische Maregel durch einen schwunghaften Schmuggel an der Hafen-reichen Kste zum guten Teil hinfllig. Durch den Krieg gegen Frankreich (17551763) war die Staatsschuld Englands bedeutend gestiegen. Da der Krieg im Interesse der Kolonien gefhrt war, suchte die englische Regierung diese zur Bestreitung der Kosten heranzuziehen, verfgte die Einfhrung des Stempelpapiers (alle Vertrge waren nur rechtsgltig, wenn sie auf diesem Papier nieder-geschrieben waren) und erhob Abgaben von Waren, die aus England ein-gefhrt wurden. Die Amerikaner aber wollten sich nach dem altenglischen Grundsatz: No taxation without representation", nicht von einem Par-lament besteuern lassen, in dem sie nicht vertreten waren, und auch im Parlament selbst standen viele auf ihrer Seite. Die Regierung nahm deshalb ihre Manahmen zurck bis auf einen kleinen Teezoll, den sie des Prinzips wegen beibehielt. Aber gerade um das Prinzip war es den Amerikanern zu tun. Der Streit nahm eine schrfere Form an, als 1773 1773. in Boston vermummte Brger die Ladung von drei englischen Teeschiffen ins Meer warfen. Georg Ii. lie den Hafen von Boston sperren, und dies veranlagte die brigen Kolonien, mit Boston gemeinsame Sache zu machen und Abgeordnete zu einem Kongre nach Philadelphia zu schicken, der alle Handelsverbindungen mit England abzubrechen beschlo. 2. Der Verlauf des Krieges. 1775 begannen die Feindseligkeiten 1775. gegen die von England gesandten Truppen, unter denen sich auch viele gekaufte Deutsche, namentlich Hessens befanden. Zum Oberbefehlshaber ernannte der Kongre Georg Washington, einen virginischen Pflanzer, der im Kriege gegen Frankreich als englischer Offizier seine militrische Ausbildung erworben Hatte. Mit groer Geschicklichkeit und Uneigenntzig-keit fhrte Washington die schwierige Aufgabe durch, mit ungeschulten, mangelhaft ausgersteten Milizen, Landleuten und Handwerkern, die nach kurzer Dienstzeit nach Hanse gingen, um anderen Platz zu machen, gegen gebte Soldaten zu kmpfen**). Trotz mancher Verluste erklrte der Kongre 1776 die Unabhngigkeit der Kolonien von England. Um 1776. biefert Schritt zu rechtfertigen, stellte er eine Erklrung der natrlichen Menschenrechte voran, die in dem Satze gipfelte, da jeder Mensch ein Blinde Hessen" genannt, weil sie wie blind darauf losgingen. **) Um die Organisation des amerikanischen Heeres machte sich der frhere preuische Offizier von Steuden verdient.

7. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 26

1912 - Leipzig : Hirt
26 Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 141. 1796. in Paris niederschlug. Zum Lohn dafr erhielt er 1796 den Oberbefehl in Italien und durch Vermittlung eines der Direktoren die Hand der reichen Witwe Josephine Beauharnais. Josephine, geboren 1768 aus Martinique, heiratete in Frankreich den General Beauharnais und schenkte ihm zwei Kinder, Eugen und Hortense. Beauharnais endete aus der Guillotine, weil man ihm vorwarf, da er die Einnahme von Mainz durch die Preußen nicht verhindert habe, und Josephine kam ins Gefngnis. Der 9. Thermidor brachte ihr die Befreiung, und auch ihre Gter erhielt sie zurck. In den Pariser Salons lernte sie den General Bonaparte kennen. 2. Der Feldzug in Italien, 17961797. Nach der Hochzeit begab sich Napoleon als 27jhriger General nach Oberitalien zu seinem Heere. ' Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden Soldaten Ordnung und Vertrauen her, verhie ihnen Ehre und Besitztmer. Von vornherein brach er mit der alten methodischen Manvrierkunst, indem er den Feind durch Feldschlachten zu vernichten suchte. Oberitalien wurde die Schau-bhne seines Ruhmes, aus der er sich in glnzender Weise den Franzosen zeigte. Er trennte die sterreicher durch glckliche Gefechte von ihren sardinischen Verbndeten, drngte sie nach Osten zurck und nahm Mai-land ein. Den kleinen italienischen Fürsten lie er vorlufig ihre Existenz C ^ und nahm ihnen dafr Land, Geld und Kunstschtze. Darauf begann er die Belagerung des durch seine Lage geschtzten Mantua, des letzten Boll-Werks der sterreichischen Herrschaft in Italien. Viermal versuchten die sterreicher vergebens, die wichtige Festung zu entsetzen, bis sie sich ergab. Nun rckte der junge Erzherzog Karl, des Kaisers Bruder und sterreichs grter Feldherr in der Napoleonischen Zeit, von Norden heran, nachdem er in Sddeutschland zwei franzsische Heere unter Jourdan und Moreau der den Rhein zurckgeworfen hatte. Auch ihn trieb Napoleon zurck und verfolgte ihn durch Krnten nach Steiermark. Aber in der klugen Erkenntnis, da seine Lage unsicher war, da die in seinem Rcken liegende Lombardei sich gegen ihn erhob und sterreichs Mittel keineswegs 1797. erschpft waren, lie er sich 1797 auf Unterhandlungen ein, denen der Friede zu Campo Formio (in Venezien) folgte: der Kaiser trat Belgien an Frankreich, die Lombardei an die neugebildete Zisalpinische Republik ab und erhielt dafr das wegen seiner Lage am Meere wert-volle Venezien nebst Jstrien und Dalmatien (Untergang der bisherigen Republik Venedig). Zum Abschlu des Friedens mit dem Deutschen Reiche sollte ein Kongre nach Rastatt berufen werden. Die Republik Genua mute sich die Umwandlung in eine Ligurische Republik gefallen lassen. 3. Das Direktorium und die neuen Republiken. Die Direktoren fanden den Staat in der traurigsten Lage und konnten die Snden der vorigen Regierung nicht wieder giltmachen. Bei der herrschenden Geldnot, dem hufigen Besitzwechsel, der Selbstsucht und Unredlichkeit, der ffentlichen

8. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 27

1912 - Leipzig : Hirt
141. Die Zeit des Direktoriums, 1795 17^9. 27 Unsicherheit konnte Frankreich sich nicht erholen. Obgleich die Steuer-schraube ihre ganze Kraft einsetzte und der Staat aus Italien und den linksrheinischen deutschen Lndern groe Summen bezog, war der Staats-bankrott nicht mehr aufzuhalten: die Regierung sah sich gentigt, zwei Drittel der Staatsschuld auf einmal zu streichen und damit auf allen Kredit zu verzichten. Im Rate der Fnfhundert und dem der Alten bildete sich eine starke realistische Opposition, unter den Direktoren selbst herrschte Zwiespalt, und sie schwankten zwischen den Parteien hin und her. Um sich zu halten, bedurften sie auswrtiger Ersolge. Der Tod eines Franzosen bei einem Volksauflauf in Rom gab willkommene Veranlassung, den Kirchenstaat zu besetzen und eine Rmische Republik einzurichten; der Papst wurde gefangen nach Frankreich abgefhrt. Ebenso gewaltsam war das Vorgehen gegen die Schweizerische Eidgenossenschaft. Die Franzosen untersttzten einen Aufstand des Kantons Waadt gegen die aristokratische Berner Regierung und erklrten die Helvetische Republik; nur Genf wurde mit Frankreich vereinigt. Die beiden neuen Republiken erhielten ebenso wie die drei obengenannten Verfassungen nach franzsischem Muster und muten mit Frankreich Schutz- und Trutzbndnisse eingehen. Nur wenige Monate bestand die Parthenopische Republik, die 1799 die Herrschaft der Bourbons in Neapel unterbrach. / Wie erklären sich die antiken Namen der Republiken? -4. Napoleon in gypten und Syrien, 17981799. Der Krieg gegen England dauerte fort. Whrend Rstungen in den nordwestlichen Kriegs-Hfen auf die Absicht einer Landung in England zu deuten schienen, be-reitete Napoleon mglichst unauffllig in den sdlichen Hfen eine. Unter-nehmung gegen gypten vor, um von hier aus spter die englische Herr-schast in Ostindien anzugreifen, wozu die Direktoren dem ihnen selbst ge-fhrlichen Manne gern die Einwilligung gaben. gypten war fr die Trkei nur ein halber Besitz. Die Gewalt im Lande hatten die Mame-lncken, ein im 13. Jahrhundert aus Asien eingewandertes Reitervolk, dessen Beis unter der Oberhoheit der Pforte eine willkrliche Regierung fhrten und die brige Bevlkerung, die Kopten, Araber und Trken, unterdrckten. Von Toulon aus stach Napoleon in See, vereinigte Schiffe aus 1798. Korsika und der Rmischen Republik mit seiner Flotte, nahm Malta den Johannitern (vgl. 77, 7) weg (nicht ohne Verrat) und landete bei Alexandria, das die Franzosen erstrmten. Der Bevlkerung kndigte er sich als Befreier von der Mameluckenherrschaft, als Feind des Papstes und Freund ihres Glaubens an. Nach beschwerlichem Marsche schlug er bei den Pyramiden (von denen 40 Jahrhunderte auf die Soldaten herab-sahen"), Kairo gegenber, die Hauptmacht der Mamelucken. Whrend er dann in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durch-forschten die Gelehrten und Knstler, die den Zug mitgemacht hatten, die Natur, Geschichte und Kunst des bis dahin ziemlich unbekannten Landes

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 107

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Napoleons Militärdespotismus 1799 —1812. 107 der Gewaltherrschaft eines das Recht mit Füßen tretenden und das Unglück verhöhnenden Despoten. Bis alle Kriegskosten bezahlt wären, blieben mehrere Festungen von den Franzosen besetzt. Im ganzen haben diese dem armen, ausgesogenen Lande mehr als 1 Milliarde Mark erpreßt. Auch mußte (1808) der König sich verpflichten, höchstens 42 000 Mann Soldaten zu halten. Infolge des Krieges traten alle norddeutschen Staaten außer Preußen und den Hansastädten dem Rheinbunde bei. 6. Die Niederlage Österreichs 1809. a) Seit dem Tilsiter Frieden schaltete Napoleon in Europa und §90. besonders in Deutschland immer rücksichtsloser. Im Herbst 1808 erschien er in Erfurt, umgeben von einer großen Fürstenversammlung, einem „Parterre von Königen“, erneuerte mit Alexander I. das Bündnis und lockte ihn ganz in seine Netze, indem er ihm von der Teilung der Weltherrschaft unter sie beide vorschwärmte. Die Rheinbundfürsten überboten sich samt ihren Völkern in Schmeicheleien gegen den Imperator, der doch die Rheinbundstaaten nur als die ergibigste Quelle für Soldaten und Steuern ansah. b) Da machte Österreich noch einen letzten Versuch, der Gewaltherrschaft Napoleons ein Ende zu bereiten. Der leitende Minister Graf Stadion war bemüht durch wohltätige Reformen die innere Kraft des Staates zu stärken und rüstete eifrig zum Kriege. Manche Umstände schienen einem solchen Unternehmen günstig zu sein. 1. Portugal hatte Napoleon durch Junot besetzen lassen („La dynastie de Bragan$a a cessö de rögner“). In Spanien hatte er die Bourbonen entthront und seinen Bruder Josef zum König gemacht; König von Neapel war Murat geworden. Doch hatte gegen diese Gewalttat das spanische Volk sich heldenmütig erhoben und führte, unterstützt von der Gunst der natürlichen Beschaffenheit des Landes und einem englischen Heere unter Lord Wellington, einen hartnäckigen und nicht erfolglosen Krieg gegen die Franzosen. 2. In Preußen und ändern Teilen Norddeutschlands wuchs der Haß gegen die Fremdherrschaft und ließ eine all-

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 87

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Revolution in Frankreich 1789—1799. 87 ß) Der Feldzug von 1792. Der verunglückte Einbruch in § Belgien (April) zeigte den schlechten Zustand der französischen Revolutionsheere. Nichtsdestoweniger endete der Feldzug von 1792 für das monarchische Europa unglücklich. Das lag 1. an der störenden Einwirkung der polnischen Frage, die ein ernstes Zusammenwirken von Österreich und Preußen ausschloß; 2. an der ungeeigneten Persönlichkeit des Oberfeldherrn der Verbündeten Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, des Neffen des Helden im Siebenjährigen Kriege, und an der Zerfahrenheit im Hauptquartier, in dem sich auch Friedrich Wil- helm Ii. befand; 3. an dem Irrtum der Verbündeten, die Bevölkerung Frankreichs werde ihnen zufallen; das Koblenzer Manifest steigerte vielmehr die revolutionäre Erbitterung. Karl drang durch die Ardennen in die Champagne ein, begnügte sich aber mit der nutzlosen Kanonade von Valmy (w. von der oberen Aisne) und trat den Rückzug an (Ende Sept.). Auf ihm litten die Truppen durch das schlechte Herbstwetter und durch Krankheiten unsäglich. Von dieser „Campagne in Frankreich“ ging in der Tat „eine neue Epoche der Weltgeschichte aus“ (Goethe)1. Custine besetzte Speier, Worms und Mainz; die geistlichen und weltlichen Landesherren flüchteten; ein revolutionärer Rausch bemächtigte sich, während sonst unsere großen Dichter und Denker von ihrer anfänglichen Begeisterung für die Revolution längst geheilt waren, eines Teiles der. rheinischen Bevölkerung. Mit leichter Mühe besetzten die Franzosen Savoyen und Nizza, womit der Krieg gegen König Yictor Amadeus von Sardinien begann (das Königreich Sardinien bestand aus der Insel Sardinien, Savoyen und Piemont; vgl. § 19ß). Im Nov. schlug Dumouriez die Österreicher bei Jemappes (ö. der obern Schelde) und eroberte ganz Belgien. 1) Für die französischen Truppen hatte Rouget de l’Isle den „Schlachtgesang der Rheinarmee“ gedichtet, den die Pariser, da sie ihn zuerst von Marseiller Freiwilligen singen hörten, Marseillaise nannten. — Bei Friedrich Wilhelms Ii. Rückkehr wurde das Brandenburgertor eingeweiht, und man hörte hier zuerst das Lied „Heil Dir im Siegerkranz“.
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