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1. Haus und Heimat II - S. 3

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
u^au^u^au^üu^üu^iiu^a 3 ~^hv^ü werden es schirmen und werden es halten, werden besiegen die dunkeln Gewalten. Ist unser Häuschen auch noch so klein, drin wird ein ewiger Zrühling sein! 5. Aein Mensch zu Haus. von Friedrich Rückert. „Geh, es ist kein ^Ilensch zu Haus!" rief der Geizige heraus, als den Gast er Hörle pochen. hat er Wahrheit nicht gesprochen? Wo man läßt den Gast nicht ein, muß kein Wensch im Hause sein. 4. Der Arme und der Reiche. Von den vrüdern Grimm. Vor alten Zeiten, als der liebe Gott noch selber auf Erden unter den Menschen wandelte, trug es sich zu, daß er eines Abends müde war und ihn die Nacht überfiel, bevor er zu einer Herberge kommen konnte. Nun standen auf dem Weg vor ihm zwei Häuser einander gegenüber, das eine groß und schön, das andere klein und ärmlich anzusehen, und gehörte das große einem reichen, das kleine einem armen Manne. Da dachte unser Herrgott: „Dem Reichen werde ich nicht beschwerlich fallen; bei ihm will ich übernachten." Der Reiche, als er an seine Türe klopfen hörte, machte das Fenster auf und fragte den Fremdling, was er suche. Der Herr antwortete: „Ich bitte um ein Nachtlager." Der Reiche guckte den Wandersmann von Haupt bis zu den Füßen an, und weil der liebe Gott schlichte Kleider trug und nicht aussah wie einer, der viel Geld in der Tasche hat, schüttelte er mit dem Kopf und sprach: „Ich kann Euch nicht aufnehmen, meine Kammern liegen voll Kräuter und Samen, und sollte ich einen jeden beherbergen, der an meine Türe klopft, so könnte ich selber den Bettelstab in die Hand nehmen. Sucht Euch anderswo ein Auskommen." Schlug damit sein Fenster zu und ließ den lieben Gott stehen. Also kehrte ihm der liebe Gott den Rücken und ging hinüber zu dem kleinen Haus. Kaum hatte er angeklopft, so klinkte der Arme schon

2. Haus und Heimat II - S. 65

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
v^xi65 z^az^az^v^az^az^az^ schuld daran, daß wir in dem sauren Essigkruge leben müssen; wären wir nur nicht da!" Die Frau hat aber gesagt: „Nein, du bist schuld daran," und da haben sie angefangen, miteinander zu kippeln und zu zanken, und ist eins dem andern in dem Essigkruge nachgelaufen. Da ist einstmals ein goldiges Vögelein an den Essigkrug gekommen, dies hat gesagt: „Was habt ihr denn nur so miteinander?" „Ei," hat die Frau gesagt, „wir sind's Essigkrügle überdrüssig und möchten auch einmal wohnen wie andre Leute; hernach wollen wir gern zufriede'a sein." Da hat sie das goldene Vögelein aus dem Essigkruge heraus- gelassen, hat sie an ein neues Häuschen geführt, wo hinten dran ein zierliches Gärtchen gewesen ist, und hat zu ihnen gesagt: „Dies ist euer! Lebt jetzt einig und zufrieden untereinander, und wenn ihr mich braucht, so dürft ihr nur dreimal in die Hände klatschen und rufen: „„Goldvögelein im Sonnenstrahl! Goldvögelein im Demantsaal! Goldvögelein überall!"" so bin ich da." Damit flog's Goldvögelein fort, und der Mann und die Frau waren froh, daß sie nicht mehr in dem sauren Essigkruge wohnten, und freuten sich über ihr nettes Häuschen und grünes Gärtchen. Das dauerte aber nur eine Weile; denn wie sie nun ein paar Wochen in den: Häuschen gewohnt hatten und in der Nachbarschaft herumgekommeu waren, da hatten sie die großen, stattlichen Bauernhöfe gesehen, mit großen Stallungen, Gärten, Äckern, vielem Gesinde und Vieh. Und Ernst, Deutsches Lesebuch für Mädchenschulen. 6. Iii. 5

3. Haus und Heimat II - S. 66

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
66 Z>Zi< U^rii Vzzh V^xi U^ii V^ii da hat es ihnen schon wieder nicht mehr gefallen in ihrem winzigen Häuslein, und sind's ganz überdrüssig geworden, und an einem schönen Morgen haben sie beide fast zu gleicher Zeit in die Hände geklatscht und gerufen: „Goldvögelein im Sonnenstrahl! Goldvögelein im Demantsaal! Goldvögelein überall!" Witsch! da ist das goldige Vögelein zum Fenster hereingeflogen gekommen und hat sie gefragt, was sie denn schon wieder wollten. „Ach," haben sie gesagt, „das Häuslein ist doch gar zu klein; wenn wir nur auch so einen großen, prächtigen Bauernhof hätten, hernach wollten wir zufrieden sein!" Das goldige Vögelein blinzte ein wenig mit seinen Guckäuglein, sagte aber nichts und führte den Mann und die Frau an einen großen, prächtigen Bauernhof, wo viel Äcker daran waren und Stallungen mit Vieh und Knechten und Mägden, und hat ihnen alles geschenkt. Der Mann und die Frau sprangen deckenhoch und konnten sich vor Freuden gar nicht lassen. Und jetzt sind sie ein ganzes Jahr lang zufrieden und fröhlich gewesen und haben sich gar nichts Besseres denken können. Aber länger hat's auch nicht gedauert, keinen Tag; denn weil sie jetzt manchmal in die Stadt gefahren sind, haben sie die schönen, großen Häuser und die schön geputzten Herren und Damen sehen spazieren gehen; da haben sie gedacht: Ei, in der Stadt muß es aber herrlich sein, und da braucht man nicht viel zu tun und zu arbeiten; und die Frau hat sich gar nicht können satt sehen an dem Staate und dem Wohlleben und hat zu ihrem Manne gesagt: „Wir wollen auch in die Stadt, ruf du dem goldigen Vögelein. Wir sind schon lange genug auf dem schmutzigen Bauernhöfe." Der Mann hat aber ge- sagt: „Frau, ruf du ihm!" — Endlich hat die Frau dreimal in die Hände geklatscht und hat gerufen: „Goldvögelein im Sonnenstrahl! Goldvögelein im Demantsaal! Goldvögelein überall!" Da ist das goldige Vögelein wieder zum Fenster hereingeflogen und hat gesagt: „Was wollt ihr nur von mir?" — „Ach," hat die Frau gesagt, „wir sind des Bauernlebens müde. Wir möchten auch gern Stadtleute sein und schöne Kleider haben und in einem so großen Hause wohnen; hernach wollen wir zufrieden sein." Das goldige Vögelein hat wieder mit seinen Guckäuglein geblinzt, hat aber nichts

4. Haus und Heimat II - S. 26

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
v^x< v^a 26 v¿~\< r^-n z^x< u^a u^a v^x< v¿r¡< er. „Was hast .du von deiner Wanderschaft mitgebracht?" „Weiter nichts als einen Esel." „Esel gibt's hier genug," sagte der Vater, „da wäre mir doch eine gute Ziege lieber gewesen." „Ja," antwortete der Sohn, „aber es ist kein gemeiner Esel, sondern ein Goldesel; wenn ich sage: .Bricklebrit', so speit Euch das gute Tier ein ganzes Tuch voll Goldstücke. Laßt nur alle Verwandte herbeirufen, ich mache sie alle zu reichen Leuten." „Das lasst ich mir gefallen," sagte der Schneider, „dann brauch' ich mich mit der Nadel nicht weiter zu quälen," sprang selbst fort und rief die Verwandten herbei. Sobald sie beisammen waren, hieß sie der Müller Platz machen, breitete sein Tuch aus und brachte den Esel in die Stube. „Jetzt gebt acht," sagte er und rief: „Bricklebrit", aber es waren keine Goldstücke, was herabfiel, und es zeigte sich, daß das Tier nichts von der Kunst verstand; denn es bringt's nicht jeder Esel so weit. Da machte der arme Müller ein langes Gesicht, sah, daß er betrogen war, und bat die Verwandten um Verzeihung, die so arm heimgingen, als sie gekommen waren. Es blieb nichts übrig: der Alte mußte wieder nach der Nadel greifen und der Junge sich bei einem Müller verdingen. Der dritte Bruder war zu einem Drechsler in die Lehre ge- gangen, und weil es ein kunstreiches Handwerk ist, mußte er am längste)! lernen. Seine Brüder aber meldeten ihm in einem Briefe, wie schlimm es ihnen ergangen wäre, und wie sie der Wirt ))och am letzten Abende nur ihre schönen Wünschdinge gebracht hätte. Als der Drechsler nun ausgelernt hatte und wandern sollte, so schenkte ihm sein Meister, weil er sich so wohl gehalten, einen Sack und sagte: „Es liegt ein Knüppel darin." „Den Sack kann ich umhängen, und er kann mir gute Dienste leisten, aber was soll der Knüppel darin? Der macht ihn nur schwer." „Das will ich dir sagen," antwortete der Meister, „hat dir jemand etwas zuleid' getan, so sprich nur: .Knüppel, aus dem Sack', so springt dir der Knüppel heraus unter die Leute und tanzt ihnen so lustig auf dem Rücken herum, daß sie sich acht Tage lang nicht regen und bewegen können; und eher läßt er nicht ab, als bis du sagst: .Knüppel, in den Sack'". Der Gesell dankte ihm, hing den Sack um, und wenn ihm jemand zu nahe kam und auf den Leib wollte, so sprach er: „Knüppel, ans dem Sack!" Alsbald sprang der Knüppel heraus und klopfte einem nach dem andern den Rock oder Wams gleich auf dem Rücken aus und wartete nicht erst, bis er ihn ausgezogen hatte; und das ging so geschwind, daß, eh' sich's einer versah, die Reihe schon an ihm war. Der junge Drechsler langte zur Abendzeit in dem Wirtshaus an, wo seine Brüder waren betrogen

5. Haus und Heimat II - S. 68

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
68 c^r? v^a z^a v^a sein." Da hat aber das goldene Vögelein gar arg mit den Äuglein geblinzelt uitb hat gesagt: „Ihr unzufriedenen Leute! Werdet ihr denn nicht einmal genug haben? Ich will euch zu Edelleuten machen, es ist euch aber nichts nutz!" und hat ihnen gleich ein schönes Schloß geschenkt, Kutschen und Pferde und eine reiche Bedienung. — Jetzt sind sie nun Edelleute gewesen, sind alle Tage spazieren gefahren und haben an nichts mehr gedacht, als wie sie die Tage herumbringen wollten in Freuden und mit Nichtstun. Einmal sind sie in die Hauptstadt gefahren, ein großes Fest zu sehen. Da sind der König und die Königin in ihrer ganz vergoldeten Kutsche gesessen, in goldgestickten Kleidern, und vorn und hinten und aus beiden Seiten sind Marschälle, Hosleute, Edelknaben und Soldaten geritten, und alle Leute haben die Hüte und Taschentücher geschwenkt, wo der König und die Königin vorbeigefahren sind. Ach, wie hat da dem Manne und der Frau vor Ungeduld das Herz geklopft! Kaum waren sie wieder nach Hause, so sprachen sie: „Jetzt wollen wir noch König und Königin werden; hernach wollen wir aber einhalten." Und da haben sie wieder alle zwei miteinander in die Hände geklatscht und haben gerufen, was sie nur rufen konnten: „Goldvögelein im Sonnenstrahl! Goldvögelein im Demantsaal! Goldvögelein überall!" Da ist das goldene Vögelein wieder zum Fenster hereingeflogen und hat gefragt: „Was wollt ihr nur von mir?" Da haben sie beide geantwortet: „Wir möchten gern König und Königin sein." Da hat aber das Vögelein ganz schrecklich arg mit den Augen geblinzelt, hat alle Federchen gesträubt, hat mit den Flügelchen geschlagen und ge- sagt: „Ihr wüsten Leute, wann werdet ihr denn einmal genug haben? Ich will euch noch zum König und zur Königin machen; aber dabei wird's doch nicht bleiben sollen; denn ihr habt nimmermehr genug." Jetzt sind sie nun König und Königin gewesen und haben übers ganze Land zu gebieten gehabt, haben sich einen großen Hofstaat ge- halten, und ihre Minister und Hofleute haben müssen auf die Kuie niederfallen, wenn sie eines von ihnen ansichtig wurden. Auch haben sie nach und nach alle Beamten im ganzen Lande vor sich kommen lassen und ihnen vom Throne herab ihre strengen Befehle erteilt. Und was es nur Teures und Prächtiges in aller Herren Länder gab, das mußte herbeigeschafft werden, so daß ein Glanz und Reichtum sie umgab, der unbeschreiblich ist. Und doch sind sie jetzt noch nicht

6. Haus und Heimat II - S. 28

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
28 v^av^nv^amnvza Drechsler: „Wo du das Tischchen deck' dich und den Goldesel nicht wieder herausgibst, so soll der Tanz von neuem angehen." „Ach nein," rief der Wirt ganz kleinlaut, „ich gebe alles gerne wieder heraus; laßt nur den verwünschten Kobold wieder in den Sack kriechen." Da sprach der Geselle: „Ich will Gnade für Recht ergehen lassen, aber hüte dich vor Schaden!" Dann rief er: „Knüppel, in den Sack!" und ließ ihn ruhen. Der Drechsler zog am andern Morgen mit dem Tischchen deck' dich und dem Goldesel heim zu seinem Vater. Der Schneider freute sich, als er ihn wiedersah, und fragte auch ihn, was er in der Fremde gelernt hätte. „Lieber Vater," antwortete er, „ich bin ein Drechsler geworden." „Ein kunstreiches Handwerk," sagte der Vater, „was hast du von der Wanderschaft mitgebracht?" „Ein kostbares Stück, lieber Vater," antwortete der Sohn, „einen Knüppel in dem Sack." „Was!" rief der Vater, „einen Knüppel? Das ist der Mühe wert! Den kannst du dir von jedem Baume abhauen." „Aber einen solchen nicht, lieber Vater; sage ich: ,Knüppel, aus dem Sack', so springt der Knüppel heraus und macht mit dem, der es nicht gut mit mir meint, einen schlimmen Tanz und läßt nicht eher nach, als bis er auf der Erde liegt und um gut Wetter bittet. Seht Ihr, mit diesem Knüppel habe ich das Tischchen deck' dich und den Goldesel wieder herbeigeschafft, die der diebische Wirt meinen Brüdern abgenommen hatte. Jetzt laßt sie beide rufen und ladet alle Verwandten ein: ich will sie speisen und tränken und will ihnen die Taschen noch mit Gold füllen." Der alte Schneider wollte nicht recht trauen, brachte aber doch die Verwandten zusammen. Da deckte der Drechsler ein Tuch in die Stube, führte den Goldesel herein und sagte zu seinem Bruder: „Nun, lieber Bruder, sprich mit ihm." Der Müller sagte: „Bricklebrit", und augenblicklich sprangen die Goldstücke auf das Tuch herab, als käme ein Platzregen,

7. Haus und Heimat II - S. 29

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
u^r< 29 v^a c^r? u^a u>^r< v^a v^a und der Esel hörte nicht eher auf, als bis alle so viel hatten, daß sie nicht mehr tragen konnten. (Ich sehe dir's an, du wärst auch gerne dabei gewesen.) Dann holte der Drechsler das Tischchen und sagte: „Lieber Bruder, nun sprich mit ihm." Und kaum hatte der Schreiner „Tischchen, deck' dich" gesagt, so war es gedeckt und mit den schönsten Schüsseln reichlich besetzt. Da ward eine Mahlzeit gehalten, wie der gute Schneider noch keine in seinem Hause erlebt hatte, und die ganze Verwandtschaft blieb beisammen bis in die Nacht, und waren alle lustig und vergnügt. Der Schneider verschloß Nadel und Zwirn, Elle und Bügeleisen in einen Schrank und lebte mit seinen drei Söhnen in Freude und Herrlichkeit. Wo ist aber die Ziege hingekommen, die schuld war, daß der Schneider seine drei Söhne fortjagte? Das will ich dir sagen. Sie schämte sich, daß sie einen kahlen Kopf hatte, lief in eine Fuchshöhle und verkroch sich hinein. Als der Fuchs nach Haus kam, funkelten ihm ein paar große Augen aus der Dunkelheit entgegen, daß er erschrak und wieder zurücklief. Der Bär begegnete ihm, und da der Fuchs ganz verstört aussah, so sprach er: „Was ist dir, Bruder Fuchs, was machst du für ein Gesicht?" „Ach," antwortete der Rote, „ein grimmig Tier sitzt in meiner Höhle und hat mich mit feurigen Augen angeglotzt." „Das wollen wir bald austreiben," sprach der Bär, ging mit zu der Höhle und schaute hinein; als er aber die feurigen Augen erblickte, wandelte ihn ebenfalls Furcht an; er wollte mit dem grimmigen Tiere nichts zu tun haben und nahm Reißaus. Die Biene begegnete ihm, und da sie merkte, daß es ihm in seiner Haut nicht wohl zumute war, sprach sie: „Bär, du machst ja ein gewaltig verdrießlich Gesicht! Wo ist deine Lustigkeit geblieben?" „Du hast gut reden," antwortete der Bär, „es sitzt ein grimmiges Tier mit Glotzaugen in dem Hause des Roten, und wir können es nicht herausjagen." Die Biene sprach: „Du dauerst mich, Bär! Ich bin ein armes, schwaches Geschöpf, das ihr im Wege nicht anguckt, aber ich glaube doch, daß ich euch helfen kann." Sie flog in die Fuchshöhle, setzte sich der Ziege aus den glatten, ge- schorenen Kopf und stach sie so gewaltig, daß sie aufsprang, „meh! meh!" schrie und wie toll in die Welt hineinlief, und weiß niemand auf diese Stunde, wo sie hingelaufen ist. n. Von der Stadtmaus und der Feldmaus. von Martin Luther. Sine Ttadtmaus ging spazieren und kam zu einer Feldmaus. Die tat ihr gütlich mit Eicheln, Gerste, Nüssen und womit ste konnte. Aber

8. Haus und Heimat II - S. 30

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Vzri'i v^xi C^T< 30 Cysyt U^i< U^ii V^Zxi V^ii V^xi die Stadtmaus sprach: „Du bist eine arme Maus. was willst du hier- in Armut leben? Aomm mit mir, ich will dir und mir genug schaffen von allerlei köstlicher Speise!" Die Feldmaus zog mit ihr hin in ein herrliches, schönes Haus, worin die Stadtmaus wohnte. Sie gingen in die Speisekammer. Da war vollauf von Fleisch, Speck, Würsten, Brot und Aäse. Da sprach die Stadtmaus: „Nun iß und sei guter Dinge! Solche Speise hab' ich täglich im Überstusse." Unterdes kommt der Aeller- meister und rurnpelt mit den Schlüsseln an der Tür. Die Mäuse er- schraken und liefen davon. Die Stadtmaus fand bald ihr §och, aber die Feldmaus wußte nirgend hin, lief die Wand auf und ab und inachte sich schon aus den Tod gefaßt. Als der Kellermeister wieder hinaus war, sprach die Stadtmaus: „Ts hat nun keine Not, laß uns guter Dinge sein!" Die Feldmaus antwortete: „Du haft gut reden. Du wußtest dein ltoch sein zu treffen, während ich vor Angst bald gestorben bin. Ich will dir sagen, was meine Meinung ist: bleib du eine reiche Stadtmaus und friß Würste und Speck. Ich will ein armes Feldmäuslein bleiben und ineine Eicheln essen. Du bist keinen Augenblick sicher vor dem Kellermeister, vor den Katzen, vor den Mäusefallen, und dir ist das ganze Haus feind. Ich aber bin frei und sicher in meinem armen Feldlöchlein." Wer reich ist, hat viel Sorge. \2. Gesundheit und Arankheit. (Sprichwörter.) Gesund Geblüt, frisch Gemüt. — Gesundheit schätzt man erst, wenn nlan krank wird. — Früh zu Bett, früh wieder aus macht gesund und reich in Kauf. — Arbeit, Mäßigkeit und Ruh' schließt dem Arzt die Türe zu. — Gesundheit ist der größte Reichtum. — Tin frohes herz, gesundes Blut ist bester als viel Geld und Gut. — Geduld ist die beste Arznei. — Wer krank ist, den ärgert die Fliege an der Wand. — Nur in einem gesunden Körper kann ein gesunder Geist wohnen. — Frische Wunden sind gut zu heilen. — beiden währt nicht immer, Ungeduld macht's schlimmer. — Man soll an keinem Aranken verzagen, solange er noch atmet.

9. Haus und Heimat II - S. 76

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
76 Va kamen zum Aüchenfenster zwei weiße Täubchen herein, und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Böglein unter dem Fimmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Aöpfchen und fingen an: pik, pik, pik, pik. und da fingen die übrigen auch an: pik, pik, pik, pik, und lasen alle guten Aörner in die Schüsseln. Und eh' eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da trug das Mädchen die Schüsseln zu der Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun dürfte es mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach: „Ts hilft dir alles nichts, du kommst nicht mit; denn du hast keine Aleider und kannst nicht tanzen; wir müßten uns deiner schämen." Damit kehrte sie ihm den Rücken zu und eilte mit ihren zwei stolzen Töchtern fort. Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den bsaselbaum und rief: „Bäumchen, rüttel dich und schütte! dich, wirs Gold und Silber über nach." Da warf ihm der Böge! ein golden und silbern Alcid herunter und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. In aller Eile zog es das Aleid an und ging zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stief- mutter kannten es nicht und meinten, es müßte eine fremde Aönigstochter fein, so schön sah es in den: goldenen Aleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und dachten, es säße daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. Der Aönigssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Tr wollte auch mit sonst nie- mand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht losließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er: „Das ist meine Tänzerin." Ts tanzte, bis es Abend war, da wollte es nach Haus gehen. Der Aönigssohn aber sprach: „Ich gehe mit und begleite dich;" denn er wollte sehen, wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Aönigssohn, bis der Bater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen wär' in das Taubenhaus gesprungen. Der Alte dachte: „Sollte es Aschenputtel sein?" und sie mußten ihm Axt und packen bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte; aber es war niemand darin. And als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Aleidern in der Asche, und ein trübes (öllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschen- puttel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herabgesprungen und war zu òeirt Haselbäumchen gelaufen: da hatte es die schönen Aleider abgezogen und aufs Grab gelegt, und der Böget hatte sie wieder

10. Haus und Heimat II - S. 79

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
v^x<v^i'i79 v^au^a z^av^au^av^a „Das ist auch nicht die rechte," sprach er, „habt j)hr keine andere Toch- ter?" „Nein", sagte der Mann, „nur von meiner verstorbenen Frau ist noch ein kleines, verbuttetes Aschenputtel da: das kann unmöglich die Braut sein." Der Aönigssohn sprach, er sollte es heraufschicken; die Mutter aber antwortete: „Ach nein, das ist viel zu schmutzig, das darf stch nicht sehen lassen." Tr wollte es aber durchaus haben, und Aschenputtel mußte gerufen werden. Da wusch es sich erst Hände und Angesicht rein, ging dann hin und neigte stch vor dem Aönigssohn, der ihm den goldenen Tchuh reichte. Dann setzte es stch auf einen Schemel, zog den Fuß aus dem schweren Holzschuh und steckte ihn in den H>an- tofsel, der war wie angegossen. Und als es sich in die Höhe richtete und der Aönig ihm ins Gesicht sah, so erkannte er das schöne Mädchen, das mit ihm getanzt hatte, und rief: „Das ist die rechte Brauti" Die Ttiefmutter und die beiden Schwestern erschraken und wurden bleich vor Arger; er aber nährn Aschenputtel aufs f)ferd und ritt mit ihm fort. Als sie aber an dem Haselbäumchen vorbeikamen, riefen die zwei weißen Täubchen: „Bucke di guck, rucke di guck, kein Blut inr Tchuck: der Schuck ist nicht zu klein, die rechte Braut, die führt er heim." Und als sie das gerufen hatten, kamen sie beide herabgeflogen und setzten sich dem Aschenputtel auf die schultern, eine rechts, die andere links, und blieben da sitzen. Als die Hochzeit mit dem Aönigssohn sollte gehalten werden, kamen die falschen Schwestern, wollten sich einschmeicheln und teil an seinem Glück nehmen. Als die Brautleute nun zur Airche gingen, war die älteste zur rechten, die jüngste zur linken Teile: da pickten die Tauben einer jeden das eine Auge aus. hernach, als sie herausgingen, war die älteste zur linken und die jüngste zur rechten: da pickten die Tauben einer jeden das andere Auge aus. Und waren sie also für ihre Bos- heit und Falschheit mit Blindheit auf ihr §ebtag gestraft. 32. Der Pfennig. Von Robert Reinick. In dem Münzhause, wo die Geldstücke gemacht werden, war eben ein Dukaten und ein Pfennig fertig geworden. Die lagen nun beide blank und sauber auf dem Tische dicht nebeneinander, und der helle Sonnenschein flimmerte recht darauf herum.
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