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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 61

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 61 — Wie Nestfeste Amerika. Gliederung. 108. Das Festland der westlichen Halbkugel oder die „neue Welt" hat von allen Erdteilen die größte Ausdehnung in der Richtung des Meridians und erstreckt sich über vier Zonen; seine nordsüdliche Ausdehunng übertrifft die westöstliche der alten Welt. — Die Westfeste ist ein Doppelkontinent, der ans zwei selbständigen Festländern von fast gleicher Größe, Nordamerika und Südamerika, besteht; eine schmale Landbrücke, Centralamerika, ver- bindet beide. Südamerika. Natürliche Gliederung. § 109. Lage und Begrenzung. 1. Südamerika hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen längste Seite nach W. schaut. Es wird in seiner breiteren Nordhälfte vom Äqnator durchschnitten und liegt deshalb hauptsächlich in der heißen Zone; nur das südliche Viertel gehört der südlichen gemäßigten Zone an. 2. Der wenig gegliederte Erdteil wird im N. durch das karibische oder Antillenmeer mit dem Golf von Maraekibo (oder Venezuela, spr. weue- ßuela), im 0. vom atlantischen und im W. vom großen oder stillen Oeean bespült. Der flachen Ostküste ist im äußersten N. die In. Trinadad, im äußersten Süden die Gruppe der Falklaud-Ju. vorgelagert. Zwischen der Südspitze und dem in Inseln zerklüfteten Feuerlande führt die klippeu- reiche Magellau-Straße^) aus dem atlantischen in den großen Oeean. Vor der steilen Westküste liegen unter dem Äquator die Galapagos-Ju. § 110. Kodenform im allgemeinen. Der südamerikanische Kontinent enthält im Westen ein gewaltiges Faltungsgebirge (Cordilleras de los Audes) und im 0. zwei mittelhohe, flach ausgebreitete Gebirgsscholleu (Tasellaud vou Brasilien und Hochland von Guayana). Diese sind mit dem Andensystem durch ein riesiges, den ganzen Erdteil durchziehendes Tiefland (südamerikanisches) x) Schon 1520 durchfuhr der Portugiese Magellanus die nach ihm benannte Straße; aber fast 100 Jahre später erst wurde von den Holländern die südlichste Insel des Feuer- landes mit dem Kap Hoorn entdeckt.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 77

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 77 — besonders Romanen (Spanier und Franzosen). Die Nachkommen der ehe- maligen Negersklaven bilden einen bedeutenden Prozentsatz der Bevölkerung; in Calisornien leben viele Chinesen. Die Mischlinge (Mulatten, Mestizen, Zambos) sind nur in Mexico zahlreich. I. Das cordillerische Gebirgsjystcm. § 139. Ksdenform und Gewässer. Das Gebirgssystem der nord- amerikanischen Cordilleren ist ein Faltungsgebirge, dessen Hochketten riesige Tafelländer und Becken einschließen. Den politischen Grenzen folgend, unter- scheidet man die mexieanischen Cordilleren, die Cordilleren der vereinigten Staaten und die eauadisch-alaskischeu Cordilleren. Die mericanischm Eordisseren bilden im 8. eine einheitliche Kette, welche sich jedoch bald in zwei nach N. auseinander tretende Gebirgszüge teilt. Diese schließen das große mexicanische Tafelland ein, dessen südlicher Teil (Plateau von Anahnac, spr. ana-uak, d. h. Land am Wasser) den 5600 m hohen Ptc von Orizaba (spr. orrmba) oder Citlaltepetl (d. h. Stern- berg) trägt. Auch die Eordisseren der vereinigten Staaten gliedern sich in zwei Rand- gebirge (die pacifischen Cordilleren im W. und die Felsengebirge im 0.), welche riesige Tafelländer (Colorado- und Columbia-Tafellaud) und weite Hochlands- becken (großes Becken mit dem großen Salzsee) einschließen. — Das breite Felsengebirge enthält zwischen vulkanischen Hochketten steppen- oder wüsten^ artige Thäler, die mit ihren heißen Quellen, Kratern, Geysirn, mit ihren turmhohen Dampf- und Wassersäulen alle ähnlichen Erscheinungen der alten Welt übertreffen (Jellowstone-Park, spr. jellostcm1). Die Felsengebirge sind das Quellgebiet des Colorado, des Rio Grande del Norte, des Arkansas, des Missouri und des Columbia, welche vielfach in tief eingeschnittenen Thälern (Erosionsfchluchten oder Canons) dahinbrausen (f. Abb. 6). Die Gliederung der Cordilleren in zwei Randgebirge und ein von ihnen eingeschlossenes Plateau setzt sich auch in den canadisch-ataskischen Eordisseren fort, deren Küste von einer Menge felsiger Inseln (Vaneonver, spr. wänküw'r) begleitet ist. Unweit des Meeres erheben sich der Eliasberg und der Monnt i) Das erst seit 1870 genauer erforschte, zum Nationalpark bestimmte Jellowstone- Gebiet (von der Größe des Königreichs Sachsen) ist eine um den Dellowstoue-See gelegene, etwa 2400 m über dem Meeresspiegel besindliche slachwellige Hochebene, die von Canons durchfurcht und von hohen Schneeriesen umgeben ist. Sie zeigt überall Spuren reger vul- kauischer Thätigkeit, heiße Schwefel- und Alaunquellen, Krater und Geysire; letztere senden Wasserstrahlen bis zu 70, Dampfsäulen bis zu 300 m Höhe empor.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 19

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 19 — Tie Tienl'chanländer umfassen die Steppen, Oasen und Wüsten des westl. Tienschan, des Tarimbeckens (Osttnrkestan) und der Nordwest!. Gobi. Die Mongolei, das größte, aber menschenärmste chinesische Nebenland, umfaßt die uuwirtliche Wüste Gobi. Thalftädte der südlichen Randgebirge: 1. Lasa (d. h. Sitz Gottes), das „tibetanische Rom", Residenz des Dalai- Lama mit zahlreichen Heiligtümern und Hauptwallfahrtsort der Buddhisten. 2. Srin^gar oder Kaschmir, an einem Nebenflüsse des Indus, Haupt- ftadt Kaschmirs, Mittelpunkt der berühmten Shawlweberei. Städte am Fuße der nördlichen Grenzgebirge: 3. Kaschgar und Jarkaud au den Quellflüssen des Tarim, Handels- stationen an der Karawanenstraße, die Osttnrkestan (China) mit Westtnrkestan (Rußland) verbindet. 4. Urga (oder Bogdo-Kuren, d. h. Palast und heiliges Lager), größte Stadt der Mongolei, Haupthandelsplatz zwischen China und Sibirien. 5. Maimatschiu (chines.) und Kjachta (russ.), uördl. von Urga gelegene Tauschplätze chinesischer und russischer Waren (nach Rußland Karawanen- und Ziegelthee, Seidenzeuge, nach China russische Manufakturwaren, Pelzwerk, gemünztes Edelmetall). Ii. Das chinesische Lergland. § 23. Bodenform und Gewässer. Das chinesische Bergland wird durch eine östliche Fortsetzung des Knenlnn, des „großen centralasiatischen Länderteilers", in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt. Die Nord- Hälfte, das einförmige, von kahlen Bergen durchzogene Flußgebiet des Hoaugho, ist durch ihren Reichtum an Löß^) ausgezeichnet. Die Südhülste, das Flußgebiet des Jaugtsekjaug (d. h. Sohn des Oeeans), ist eine echte Gebirgslandschaft mit fruchtbaren Becken, breiten Schluchten und Thülern. — An der fjordartigen Steilküste des chinesischen Berglandes liegen die beiden felsigen In. Hain an und Formosa. § 24. Erwerbsquellen. Der Ackerbau, durch die Fruchtbarkeit des Lößbodens und des Schwemmlandes an den Flüssen gefördert, bildet die Hauptnahrungsquelle. Außer Reis werden Weizen, Hirse, Hülsenfrüchte, zahl- *) Der Löß, hier als Berglöß, sonst als Thallöß vorkommend, ist ein seiner, lockerer, gelbbrauner Schlamm oder Lehm, der in China in mächtigen, bis zu 500 m dicken Schichten vorkommt und die Neigung hat, in senkrechten Wänden abzustürzen. Er ist wahrscheinlich durch Ablagerung der Staubmassen gebildet, welche die Winde aus den Steppen und Wüsten Centralasiens und des nördlichen China herbeiführen. Der Hoangho (d. h. gelber Fluß) trägt seinen Namen nach dem gelblichen Lößschlamm, den er mit sich führt. 2 *

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 29

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 29 — iiier, Perser, Araber, Franken, d. h. Europäer). Die Industrie Smyrnas liefert Webwaren, der Handel umfaßt alle Ausfuhrartikel Kleinasiens (Feigen). Handels- und Industriestädte des Hochlandes: 32. Afiüm Karahissar (d. h. Opinm-Schwarzstadt), ein Centrum des Mohubaues und Opiumhandels. 33. Angora, Hauptstation der von Skutari ausgehenden anatolischen Eisenbahn, die durch Kleinasien und Mesopotamien bis zum persischen Golf geführt wird; bedeutender Handel mit Angorawolle und Augoragewebeu. Xi. Das syrisch-arabische Tafelland. § 50* Vodenform und Gewässer. Arabien nebst Syrien bildet zwei zusammenhängende Tafelländer (syrisches im N., arabisches im S.). Das syrische Tafelland, ein Dreieck zwischen dem „mesopotamischen Steppenmeer", dem „arabischen Sandmeer" und dem „mittelländischen Wasser- meer", wird größtenteils von der syrischen Wüste ausgefüllt. Den ge- birgigen Westrand Syriens durchzieht eine 750 km lange, tiefe Erdspalte, die syrisch-palästinische Grabensenke. In ihr fließt der Orontes nach N., der Jordan nach 8. (durch die Seen Merom und Tiberias oder Geuezareth in das tote Meer, den Salz- und Asphaltsee, dessen Spiegel fast 400 m unter dem Meeresspiegel liegt1). Die westlichen Gebirgsränder dieser tiefsten Depression der Erde sind der Libanons und das Hügelland von Palästina (Eliasberg oder Karmel, Garizim, Ölberg); letzteres steigt süd- wärts zur Halbinsel Sinai an, die im Granitmassiv des Sinaigebirges (Dschebel Mnsa, d. h. Mosesberg, und Horeb) gipfelt. Östlich von der Graben- senke liegt dem Libanon gegenüber der Antilibanon, der sich nach 8. zu niedrigen Höhen (Berg Nebo) verflacht. — Das arabische Tafelland, Wasser- los und im Innern sehr wenig erforscht, umfaßt zwei unabsehbare Wüsten- flächen, welche durch die Berg- und Oasenlandschaft Nedschd getrennt sind. Die erhöhten Ränder des Tafellandes umschließen in einiger Entfernung von den heißen und regenarmen Küsten wasserreiche und fruchtbare Landstriche. G 51. Erwerbsquellen. Der Landbau bildet besonders für Syrien die Haupterwerbsquelle. Außer Getreide, Datteln und Feigen bringt er im N. *) Der über 20% betragende Salzgehalt des toten Meeres hat fast alles Leben in ihm und an seinen Ufern ertötet; bei heftigen Winden oder Erdbeben werden Asphaltklumpen an die Ufer gespült; am Ostrande sprudeln Solfataren (heiße Schwefelquellen). 2) Vom Libanon (d. h. weißer Berg, nach dem Schnee auf den Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins) sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden Herbst, und zu seinen Füßen schlummert der Sommer im Schatten der Palmen."

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 45

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 45 — werbszweige leiden jedoch unter dem Mangel an Arbeitern und Lasttieren, da der ostafrikanische Neger nicht dauernd arbeiten mag, und Pferde, Esel, Stiere, Kamele und Elefanten an der Küste dem Fieber, im Innern der Tsetsefliege unterliegen. Der Import erstreckt sich vor allem auf Baumwollstoffe, Getreide, Konserven, Getränke und Jndnstrieartikel. — Bagamoyo, gegenüber Sansibar, ist der wichtigste Ausgangspunkt der Karawanen nach dem Innern und der Haupthasen. — Dar-es-Salam besitzt einen besseren Handelshafen als B. und ist Sitz des kaiserlichen Gouverneurs. An der Karawanenstraße vom Meere nach dem Tanganyikasee liegen: Mpwapwa (spr. mpnapna) und Tabora, Missionsstationen und wichtige Handelsplätze; Udschidschi am Nordostufer des Tanganyika, ehe- mals ein großer arabischer Markt und Hafenplatz, deutsche Station. Iii. Vas kongodecken/) § 78. Vodenform und Gewässer. Das fruchtbare Kongobecken ist eine ungeheure, vom Kongo und seinen Nebenflüssen durchzogene Mulde von 400 m Höhe. Es reicht von der südäqnatorialen bis zur nordäquatorialen Wasserscheide (unter 5" nördl. Br.) und ist in seiner nördlichen Hälfte -mit Urwäldern bedeckt, während die Südhälfte meist von Grassteppen erfüllt ist. Der Kongo, der zweitlängste Strom des Erdteils, führt die Gewässer des Beckens mit Ausnahme einiger Küstenflüsse dem atlantischen Ocean zu. Nach der Vereinigung seiner beiden Quellflüsse (s. § 74) bildet er eine breite, fahr- bare Straße bis zum Äquator, wo ihn die sieben Stanley-Fälle unter- brechen. Von hier fließt er als 1500 km lange, oft reich verzweigte, schiff- bare Wasserstraße bis zum westlichen Randgebirge der Mulde, das er mit den pfeilschnell dahinfließenden Jellala-Stromschnellen durchbricht. § 79» Erwerbsquellen. Im fruchtbaren Kongobecken haben die Neger ihre höchste Kulturstufe erreicht. Der Ackerbau (meist von Frauen betrieben, welche die Hacke statt des Pfluges gebrauchen) erstreckt sich auf Hirse, Mais, Erdnüsse, Bataten, Bohnen, Ananas, Melonen, Kürbisse, Tabak, Zuckerrohr, Baumwolle und Hanf. Hirsebier und Palmwein (Saft der Öl- Palme) werden getrunken. Die Viehzucht wird nur spärlich betrieben, da auch hier die Tsetsefliege die Herden schädigt. Die Ausfuhr besteht in Palmnüssen, Kautschuk und Elfenbein, die Einfuhr in Jndustrie-(Baumwoll-) und Schmuckartikeln, Waffen und Pnlver. § 80* Stnnken und Stiidke. Politisch zerfällt das Kougobecken in einen unabhängigen Staat, den Kongostaat, und portugiesische und französische Besitzungen. *) Erforscher: Cameron (1873—75), Stanley (1877, 1882), Wißmann (mit Pogge zusammen 1881—82, cm der Spitze einer Expedition 1884—85).

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 35

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 35 tz M. Erwerbsquellen. Rußland ist ein Ackerbaustaat. Das Gebiet der schwarzen Erde^) und die Ostseeprovinzen liefern trotz mangelhafter Be- stellnng so reiche Erträge au Korn, Flachs und Hanf, daß Rußland einen 10. Rußland. großen Teil des übrigeu Europa damit versorgen kann. Südrußlaud baut viel Wein. Die Steppenzonen sind das Hauptgebiet der Viehzucht (Pferde l) Die berühmte „Schwarzerde" Rußlands, das Tschernosem, lagert hauptsächlich auf der Ceutralplatte. Diese humusreiche, überaus fruchtbare Bodenschicht erreicht stellenweise m Dicke (Mächtigkeit) und verdankt ihre Entstehung der Verwitterung des Felsbodenk und der Steppenpflanzen. 3*

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 40

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
40 — Island (b. h. Eisland), eine mit Vulkanen, Lavamassen und Gletschern') bedeckte, von Erdbeben heimgesuchte Einöde, ist durch seine heißen, periodisch Wasser ausspeienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan ist die Hekla, der bedeutendste Springquell der große Geysir, der oft Wasserstrahlen von 2 m Durchmesser, 25—30 ra Höhe und 100° Wärm-- emporschleudert (s. Abb. 9). — Die Bewohner Islands (Skandinavier) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. — Reykjavik (sprich reikjawik, d. h. Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. Die übrigen europäischen Staaten. 9. Tas Königreich Rumänien. § 37. Kodenform und Gewässer. Rumänien bedeckt den südwest- lichen Zipfel des großen osteuropäischen Flachlandes und enthält (s. Karte 11): ein Berg- und Hügelland, die Moldau, zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prnt; ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei; sie wird von der Aluta durchströmt und enthält im N. die transsilvanischen Alpen; ein Berg Plate au, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Gewässer des Landes strömen sämtlich der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise versumpften Ufern bildet; die mittlere der drei Mündungen ist die Hauptverkehrsader. — Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. § 38. Erwerbsquellen. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Der fruchtbare Boden liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau sind be- trächtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpf- liebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Salzlager uebst zahlreichen Petroleum- und Mineralquellen. Die Industrie beschränkt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Mehl und *) Die abbrechenden Endstücke der bis an das Meer reichenden nordischen Gletscher .Islands, Grönlands und anderer Polargebiete schwimmen als Gletschereisberge südwärts.

8. Das Deutsche Reich - S. 5

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 5 — bei einer Reise in nordsüdlicher Richtung beweist, daß die Erdoberfläche in der Richtung von N. nach S. gekrümmt ist. Die Krümmung der Erdoberfläche verbirgt uns die allzuweit nach N. und S. stehenden Gestirne. Auch unter dem östlichen und westlichen Horizont verbergen sich Sterne; diese werden aber durch die allgemeine Drehung des Himmels in ostwestlicher Richtung im Laufe von 24 Stunden an unserem Auge vorübergeführt. e) Wenn die Erde eine wagerechte Scheibe wäre, so müßte die Sonne für alle Bewohner dieser Scheibe zu gleicher Zeit auf- und untergehen. Machen wir aber eine Reise nach Osten, so merken wir bald, daß unsere Taschenuhren im Vergleich zu den Uhren der östlich von uns liegenden Orte zurückbleiben. Reisen wir z. B. von Berlin in östlicher Richtung bis zur deutsch-russischen Grenze, so zeigt dort die Ortsuhr bereits 12 Uhr 20 Mi- nuten, während unsere Taschenuhr nach Berliner Zeit erst 12 Uhr zeigt. An der Grenze ist also 20minuten früher Mittag, d.h. die Sonne hat 20mi- nuten früher kulminiert als in Berlin; soviel früher ist sie dort also auch aufgegangen. Für die weiter nach 0. gelegenen Gegenden geht die Sonne früher, für die westwärts von uns liegenden später auf als bei uns. Diese Verfrühuug der Aufgangszeit nach 0. findet ebenfalls ganz allmählich statt. Daraus geht hervor, daß die Erdoberfläche auch in der Richtung von W. nach 0. gekrümmt ist. 2. Eine Fläche, die in nordsüdlicher und ostwestlicher Richtung ge- krümmt ist, muß einer Kugelfläche sehr ähnlich sehen. Es hat also die Erde, da ihre Oberfläche einer Kugelfläche ähuelt, ungefähr die Gestalt einer Kugel; doch ist diese Kugel von so gewaltigem Umfange, daß ihre Ober- fläche dem Menschen überall als horizontale Scheibe erscheint^). — Ein sehr verkleinertes, mit einer Zeichnung der Erdteile und Meere bedecktes Modell der Erdkugel nennt man Globus; ein aus Thon, Gips oder Holz ange- fertigtes erhabenes oder plastisches Bild einer Erdgegend ist ein Relief; eine Zeichnung der beiden Erdhalbkugeln, der östlichen und der westlichen Hälfte, nennt man Planig loben (s. Fig. 4). ]) Wenn von den übrigen, sonst üblichen Beweisen für die Kugelgestalt der Erde hier Abstand genommen wird, so bedarf das einer kurzen Rechtfertigung, 1. Die Kreisförmig- keit jeder Horizontfläche beweist nichts für die Kugelform; denn wir würden auch auf einer riesigen Ebene überall (ausgenommen am Rande, der ja aber nicht vorhanden ist) nur kreisförmige Horizontflächen sehen. 2. Das frühere Auftauchen der oberen, das frühere Verschwinden der unteren Teile von Gegenständen, die am Horizonte erscheinen, läßt sich auch aus der Trübung der unteren Partien der Atmosphäre erklären. 3. Die Zunahme der Größe des Horizonts bei Erhöhung des Standorts trifft nur in gewissem Grade zu. Dem Luftschiffer erscheint aus bedeutender Höhe die Erde aus- gehöhlt wie ein riesiges Becken. 4. Die Reisen in gerader Linie um die Erde sind noch nie ausgeführt worden; stets waren große Abweichungen von der Geraden nötig, und

9. Das Deutsche Reich - S. 14

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 14 — Während Edelmetalle seltener vorkommen, sind nutzbare Metallerze, vor allem Eisenerze, in unerschöpflicher Menge vorhanden. An Steinsalz- lagern, Solquellen und heilkräftigen Mineralbrunnen ist ebenfalls kein Mangel. Brenn- und Leuchtmaterial liefern die Stein- und Braunkohlen- lager, die torfreichen Moore und die hier und da erbohrteu Petroleum- quellen. Die Basalt-, Granit- und Kalkfelsen der Gebirge bieten Stoff zu Hau- und Werksteinen, die Sand-, Thon- und Lehmschichten der Ebenen das Material zu Backsteinbauten. 3. Die Pflanzenwelt (Flora) verteilt sich auf Waldland, Feld-, Wiesen- und Gartenboden, Moor und Heide. Der Wald ist auf besserem Boden Laubwald (Buchen und Eichen), auf Sandboden Nadelwald (Kiefern, Fichten, Tannen), oder ein aus beiden Baumarten zusammengesetzter Mischwald. Er bietet reichlich wildwachsende Beerensträucher und eßbare Pilze. Acker- und Gartenland nimmt die Hälfte der gesamten Bodenfläche ein und trägt Getreidearten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Ölfrüchte, Flachs und Hanf. Die Wiesen bieten dem Vieh Gräser, die Heiden Heidekräuter. 4. Die Tierwelt (Fauna) des Reiches ist durch den fortschreitenden Anbau des Bodens sehr vermindert. Jagdbares Wild ist uuter den Säugetieren der Edelhirsch, der Damhirsch, das Reh, der Hase, das Wild- schwein; zu den Seltenheiten gehören das Elchwild, die Gemse, der Biber, der Dachs, der Wolf, die Wildkatze und die Fischotter. Jagdbares Ge- slügel liefern Wildenten, Fasanen, Reb-, Auer-, Birk- und Haselhühner. Von den Reptilien sind die giftige Kreuzotter und die Ringelnatter zu nennen. Groß ist der Fischreichtum der deutschen Gewässer. — An Menge wie an Wichtigkeit für den Menschen treten die freilebenden Tiere weit zurück gegen die Haustiere. Die Baudschaften des deutsche« Teiches. I. Das deutsche Alpenvorland, tz 14. Bodenfvrm und Gewässer. 1. Das deutsche Alpen- Vorland hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, welches im 8. von den deutschen Kalkalpen, im No. vom Böhmer Walde und im Nw. vom deutschen Jura eingeschlossen ist (s. Karte 6 hinten), a) Die deutschen Nalkatpen oder das bayrische Alpenland erstrecken sich vom Bodensee bis znr Salzach (d. h. Salzfluß), einem Nebenflusse des Inn.

10. Das Deutsche Reich - S. 20

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 20 — die im Wasgau entspringende Mosel mit der Saar nach dem Rheine zu entwässert. e) Das schwäbisch-fränkische Zlnsenland, der Ostflügel der Landschaft, senkt sich vom deutschen Jura stufenweise nach W. und N., bis es am Fuße der rechtsrheinischen Umwallnng als flache, waldlose Ebene endet. — Entwässert wird die Stufenlandschaft zum Rheine durch Neckar und Main. Den Nordrand des Jura begleiten burggekrönte Bergkegel, deren berühmteste der Hohenzollern und der Hohenstaufen^) sind. — Der auf dem Schwarz- wald entspringende Neckar durchschneidet nach Aufnahme von Kocher und Jagst in tiefem Thale den Odenwald. Der Main nimmt nach seinem Ein- tritt in das Becken von links her die fränkische Saale auf (Maindreieck, Mainviereck). Von der Regnitz (wie der Lauf der Rednitz von Nürnberg an fälschlich genannt wird) führt zur Altmühl der unter Ludwig I. hergestellte Ludwigs- oder Donau-Main-Kanal. § 19. Erwerbsquellen. Klima und Boden der oberrheinischen Tiefebene begünstigen den Getreide- und Weinbau sehr. Im nordöstlichen Teile der schwäbisch-fränkifchen Landschaft ist der Hopfen das wichtigste Bodenerzeugnis. In der Pfalz und im Oberrheinthal wird viel Tabak ge- baut. Die Viehzucht blüht besonders im Schwarzwalde und Spessart. Die mit Ausnahme des schwäbischen Jura mit Wald bestandenen Höhen machen das Becken zum waldreichsten Teile Deutschlands. Das Lothringer Stufen- land ist reich an Kohlen (Saarbrückener Kohlenbecken). Der Jura liefert im Altmühlthale den Solnhofener Plattenkalk, sehr geschätzt zum Belegeu von Fußböden, zum Dachdecken und als lithographischer Schiefer. Der dunkle Granit des Odenwaldes und der Buntsandstein der Landschaft bieten ein vortreffliches Baumaterial. Eine Fülle warmer und kalter Quellen, die Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, hat zur Anlage berühmter Bade- orte geführt (Baden, Kissingen, Kreuznach, Wildbad2). Zur Erhaltung der zahlreichen Bevölkerung genügen der Getreide-, Wein- und Hopsenbau iu den Ebenen, die Viehzucht und Waldwirtschaft auf den Höhen nicht; daher ist im Becken eine hochentwickelte Industrie zu finden. Im südlichen Teile der Tiefebene, in den angrenzenden Thälern und im Pfälzer Berglande werden Baumwollspinnerei, Weberei, Färberei und Eisenindustrie betrieben. Auf den Höhen der Umwalluug des Rheiuthales ernähren sich die Bewohner vielfach durch Anfertigung von Holzwaren (Schwarzwälder Uhren, Musikwerke). Die Achat-Steiuschleiserei und die Verarbeitung von Edelmetallen zu Schmuck- fachen im Thale der Nahe (zum Rhein) suchen ihresgleichen aus der Erde. Der Handel wird durch den Reichtum der Landschaft an natürlichen und J) Gedicht: Zwei Berge Schwabens, von Gerok. Gedicht: Der Überfall im Wildbcid (Aus: Graf Eberhard der Rauschebart), von Uhland.
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