— 40 —
Brücke zwischen Jütland und Skandinavien. Die Flußläufe des Königreichs
sind sämtlich unbedeutend.
§ 35« Krwerösquetten. Ackerbau, Viehzucht (Schafe, Pferde
und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrnngsquellen. Mine-
ralschätze fehlen, ebenso wichtigere Industriezweige. Der Handel des Landes
richtet sich nach England, Skandinavien, Rußland und Deutschland. Zur
Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirtschaft und Viehzucht, zur Einfuhr
Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein, Steinkohlen, Metallwaren und
Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus Dänemark hauptsächlich Ge-
treide, Pserde und Rinder und liefert Eisenwaren und Maschinen.
§ 36. ^erfaffiwg, Wezvohner ixxxb Städte. Dänemark ist
ein konstitutionelles Erbkönigreich. Die Bewohner sind Nordgermanen
(Skandinavier) mit lutherischer Koufessiou. Der Stand der Volksbildung
ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen und zu
schreiben versteht.
Die bedeutendsten Städte sind:
1. Aarhus (örhus), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh-
und Getreidehandel.
2. Odense auf Fünen, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien.
3. Kopenhagen (d. h. Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festnng und
Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffbau).
Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampfschiffahrt
nach Fünen und Kiel.
§ 37. Nebentänder. Die Faröer (d. h. Schasiuselu) sind 25 baumlose
Felseneilande, von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (Skandinavier)
ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern
und Eiderdnnen. — Thorshavn ist der Hanptort der Inseln.
Island (d. h. Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lava-
massen und Gletschern^) bedeckte Einöde, ist durch,feine heißen, periodisch
Wasser ausspeienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan
ist der Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der oft
Wasserstrahlen von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme
emporschlendert (s. Abb. 12). — Die Bewohner Islands (Skandinavier,
durch Auswanderung uach Eanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und
Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. — Reykjavik (sprich reikjawik, d. h.
Ranchbucht) ist der Hauptort der Insel.
2) Die abbrechenden Endstücke der bis an das Meer reichenden nordischen Gletscher
Islands, Grönlands und anderer Polargebiete schwimmen als Gletschereisberge südwärts
(s. Abb. 8).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Aarhus Eanada
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien England Skandinavien Deutschland Dänemark Odense Kopenhagen Seeland Kiel Island Reykjavik
— 62 —
a) Das Gebirgstand wird durch die Flußlinie Drina-Vardar (zur
Donau — zum Golf von Saloniki) in zwei nach Richtung und Bestandteilen
verschiedene Gebirgsgrnppen geteilt:
15. Die Galkan-Haldinse!.
das illyrisch-griechische Faltengebirge im W. und
das balkanische Gebirgsland im 0. der Flußlinie.
1. Das illyrisch-griechische Faltengebirge, die Fortsetzung des
österreichischen Karstgebiets, besteht aus einer großen Anzahl paralleler Berg-
züge, die durch Faltung des Bodens entstanden sind (daher Faltungsgebirge
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
— 39 —
und im 0. in das russische Flachland über. Bergartige Erhebungen fehlen
der Landschaft gänzlich; niedrige Höhenrücken durchziehen es dagegen mehrfach.
Durch das Thal der Elbe wird diese Landschaft, die beinahe die Hälfte des
Reiches umfaßt, in das kleinere nordwestdeutsche und das größere nord-
ostdeutsche Flachland geteilt (s. Karte 11).
A. Das nordwestdeuksche Flachland.
§ 35. Wodenform und Kewcrsser. Das nordwestdeutsche Flach-
land, zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nordsee gelegen,
gliedert sich von 8. nach N. in zwei Abschnitte:
a) das Gebiet der Moore und der Geest,
b) den davor liegenden Küstensaum der Nordsee.
1. Das Gebiet der Moore und der Geest (s. Abb. 11), der einförmigste
Teil des norddeutschen Flachlandes, liegt 50 m über dem Meeresspiegel
und wird von der Ems und der Weser (mit Aller) durchflössen. Im 0. er-
hebt sich zwischen der Elbe und' der Aller die Lüneburger Heide^), zun:
Teil unfruchtbarer, mit Heidekraut und Kiefern bewachsener Sand- und Geröll-
boden, die sog. Geest, aus welcher sich auf lehmigem Boden wie Oasen in
der Wüste schöne Waldungen und größere Dorfgemeinden erheben. — West-
lich von der Geest breiten sich die Moore aus, die mit 1—6 m dickeu Tors-
schichten ausgefüllt sind. Die bedeutendsten Moorstrecken (Bonrtanger Moor,
spr. banrtanger) liegen zu beiden Seiten der Ems. — Vom Gebiet der Moore
erstrecken sich die beiden fruchtbaren Tieflandbuchten von Münster und
Köln meerbusenartig in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein.
2. Der Küstensaum der Nordsee trennt das Geest- und Moorgebiet
vom Meere. Er besteht aus einem 20 1cm breiten fruchtbaren Landstrelfen,
dem Marschlandes, und einem vorgelagerten Dünenzuge. Dieser hing
ehemals mit dem Festlande zusammen und ist später durch die zerstörende
Gewalt der Fluten in eine Kette kleiner Eilande (die friesischen Inseln) zer-
rissen. Auf einigen derselben (Borkum, Norderney, Föhr, Sylt) befinden sich
berühmte Seebäder. Zwischen dieser Jnselreihe und dem Festlande ist das
Meer so seicht, daß zur Zeit der Ebbe große Saud- und Schlammstrecken,
die sog. Watten, hervortreten, die der Schiffahrt große Schwierigkeit be-
reiten. An vier Stellen greift die Nordsee hinter den friesischen Inseln tief in
*) Gedichte: Th. Storm, Abseits (Es ist so still; die Heide liegt); A. von Droste-
Hülshoff, Das Haus in der Heide.
2) Die Anwohner der Nordsee schützen das fruchtbare, stellenweise tiefer als der
Meeresspiegel liegende Marschland durch künstlich errichtete Sandwälle, die hohen, mehrfach
hinter einander liegenden Deiche, mit welchen auch von Zeit zu Zeit das vom Meere neu
angeschwemmte Land eingehegt und so dem Anbau gewonnen wird (s. Abb. 12).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
20 Landeskunde.
lagert, unter denen der Hohenzollern und der Hohenstaufen die be-
kanntesten sind.
Sein breiter Rücken zeigt rauhes Klima, Waldarmut und eine dünne
Ackerkrume, auf welcher der „Älbler" seinen Dinkelweizen baut. Mit der
Kalknatur des Gebirges hängen seine Wasserarmut und sein Höhlenreichtum
zusammen. Indessen hat man in neuester Zeit durch großartige Wasserleitungs-
anlagen dem Wassermangel abzuhelfen bersucht. — Die Bewohner sind katholische
Schwaben.
Nenne die Staaten, durch die sich der schwäbische Jura zieht! — Hier
breitet sich auch das Ländchen Aoheipalleru aus, das Stammland der preußischen
Könige, mit der kleinen Hauptstadt Sigmaringen an der Donau. Auf dem
Ho heu z ollern erhebt sich das wiederhergestellte ritterliche Stammschloß der
Hohenzollern.
2. Der fränkische Jura behält bis Regensburg die uordöstliche
Richtung bei; wendet sich hier aber nach N. und endet in der Ebene des oberen
Main, nahe am Fichtelgebirge. Wie der schwäbische Jura besteht auch er aus
einer höhlenreichen, wasserarmen Kalkplatte, die nach N. zu breiter und niedriger
wird. Doch ist die Natur des Gebietes weniger rauh. Es weist fruchtbare,
waldreiche Querthäler auf und bildet im nördlichen Theile die an landschaft-
lichen Reizen reiche „fränkische Schweiz". In den wildzerklüfteten unter-
irdischen Höhlen hat man Reste ausgestorbener Tiergattungen entdeckt.
b. Ms füdivestdeutsche Wecken.
Es nimmt den ganzen Sw. Deutschlands ein. Der Kern dieses großen
Landbeckens ist die obere rheinische Tiefebene mit ihren Grenzgebirgen:
Schwarzwald, Odenwald und Spessart r., Wasgenwald und
Hardt l. vom Rhein. An diesen Kern des Beckens lehnt sich das große
schwäbisch-fränkische Stufenland als östliches, das kleine loth-
ringische Stufen land als westliches Borland an. — Alle süddeutschen
Staaten sind durch Anteile an dem Landbecken beteiligt. Das Stufenland von
Lothringen reicht zudem noch in das preußische Rheinland hinein, die obere
rheinische Tiefebene bis hinter Frankfurt.
1. Die obere rheinische Tiefebene.
1. Boden form. Die obere rheinische Tiefebene erstreckt sich in einer Länge
von 300 km und bei einer Breite von 35 km von Basel bis Mainz und Frank-
furt a. M. Sie bildet zu beiden Seiten des Rheinstromes ein ebenes Tiefland,
das sich in nördlicher Richtung allmählich senkt. Nur im 8. ist die Ebene durch
das waldreiche Massengebirge des Kaiserstuhls unterbrochen.
2. Bewässerung. Ihrer ganzen Länge nach wird die Ebene vom
Kheinstrom durchzogen. Beschreibe seinen Lauf nach der Karte von den Quellen
bis Mainz! Nenne seine bedeutendsten Nebenflüsse im Gebiet des südwest-
deutschen Beckens! Durch den Rhein und seine Nebenflüsse wird die Tiefebene
reich bewässert. Die Ufer des wasserreichen Stromes sind eingedämmt, um das
Ufergelände vor Überschwemmung zu schützen. Auf dem Strome selbst herrscht
namentlich unterhalb Mannheim reger Schiffsverkehr. Starke, hohe Brücken
verbinden die beiden Ufer bei Basel, Straßburg und Mainz.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Da die Ebene eine niedrige, durch
Gebirgszüge geschützte Lage hat, so weist sie ein sehr mildes Klima
auf, das mildeste in ganz Deutschland. Die große Fruchtbarkeit des Bodens
machen die Ebene zu einem gartengleichen, gesegneten Landstrich. Außer
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Erdkunde. 59
breiten Mund mit vollen Lippen, schmal geschlitzten, aber nicht schief stehenden
Augen.
Die Indianer sind die Urbewohner von Amerika. Sie haben hellere
oder dunklere gelblichbranne Hautfarbe, schwarzes, straffes Haar, niedrige Stirn,
hervortretende Nase und Backenknochen. Ihre Zahl beläuft sich mit den Misch-
lingen auf 34 Mill.
Die Australier aus dem australischen Festlaude, mit dunkler, bisweilen
selbst schwarzer Hautfarbe, schwarzem, straffen Haar, unschönem Körperbau und
unförmlichen: Munde. Ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen, 3 Mill.
Außer diesen Hauptrasseu giebt es noch manche Volksstämme. die ihrer
körperlichen Merkmale wegen als Rassen-Mischvölker oder auch als Uebergangs-
gruppeu der einzelnen Rassen betrachtet werden.
Der Mensch ist „der Herr der Erde", hauptsächlich durch seine geistigen
Anlagen, die in der Sprache ihren Ausdruck finden. Je nach dem Maße, in
dem er sich die Natur dienstbar gemacht hat, unterscheidet man a) wilde Völker
(Jäger und Fischer), b) Hirtenvölker oder Nomaden, c) ansässige (kultivierte
oder zivilisierte) Völker, die sich mit Landwirtschaft, Bergbau, Industrie, Biunen-
und Seehandel beschäftigen und Kunst und Wissenschaft fördern.
Bezüglich der Religion ist noch fast die Hälfte der Menschheit (49%)
dein Heidentum ergeben. Bekenner eines Gottes sind die Christen (35%),
die Juden (0,6%) und die Mohammedaner (15%).
Iii. Europa.
(10 Mill. qkm, 386 Mill. E., 39 auf 1 qkm).
Überblick.
(Eckert, Schulatlas S. 8 und 9).
1. Lage und Mmgrenzung. Bestimme nach der Karte die Lage des
Erdteils im Gradnetz! — Auf welchen Halbkugeln? — Grenzen? — Die größte
Gliederung weist der Erdteil im Nw. und 8. auf. Zähle nach der Karte die
wichtigsten Meeresteile, Inseln und Halbinseln im Nw. und 8. Europas
auf! Neune die größte Halbinsel und die größte Insel Europas!
2. Wodengestaltung und Bewässerung. Im 0. Europas, wo der
Erdteil an: breitesten und massigsten ist, herrscht das Tiefland. Es heißt das
osteuropäische Tiefland. Dieses ausgedehnte Flachland wird von großen
Strömen durchfurcht. Wie heißen die längsten? In das Kaspische Meer fließt
die Wolga, der größte aller europäischen Ströme = 3 X Elbe, — ‘/2
Mississippi-Missouri.
Den Kern vom mittleren Europa bildet das Hochgebirge der
Alpen, das sich in Gestalt eines Füllhorns vom Mittelmeer bis zu den Ebenen
der mittleren Donau hinzieht.
Die Alpen sind trotz ihrer bedeutenden Höhe ein sehr lvegsames Gebirge,
reich an Längs- und Querthälern und Pässen. Durch ihren Reichtum an
Gletschern und Schneefelderu sind sie das wasserreiche Quellgebiet der
wichtigsten Ströme Mitteleuropas, reich au landschaftlichen Schönheiten
und eigenartigen (alpinen) Formen der Tier- und Pflanzenwelt. Über
die Natur der drei wichtigsten Höhenstufen vergl. S. 17.
Die Alpen zerfallen in Ost- und Westalpen. Die Grenze wird durch
euie Linie von: Bodensee zun: Langeusee (Lago maggiore) gebildet. Die West-
alpen teilen sich in Französische und Schweizer-Alpen. Erstere reichen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Fischer Eckert
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Europas Europas Europas Europa Mitteleuropas
Das Deutsche Reich.
einer großen, breiten, geneigten Ebene, deren Oberfläche wellig gestaltet und oft
von tief eingeschnittenen Flußthälern durchfurcht ist. Im Gebiete der nördllchen
Abdachung birgt das Bergland im Innern der Erde die großen sächsischen
Kohlenlager, welche die Hanpttrüger der regen sächsischen Industrie geworden
sind. Das Erzgebirge enthält in seinem Innern auch mancherlei Metallschätze,
besonders Silber.
Die größern Flüsse folgen in diesem Teil des Berglandes der nördlichen
Abdachung. Es sind dies die weiße Elster, die Zwickau er und Frei-
berger Mulde. Quelle, Laufrichtung, Mündung?
Das Elbsameingeliirgr wird von der Elbe in einem wild zerklüfteten Quer-
thale durchbrochen. Es steht an Höhe und Ausdehnung dem Erzgebirge nach,
weift aber mit seinen Tafelbergen und ruinenartigen Felsklippen ganz eigenartige
landschaftliche Reize auf. Es lagert sich teils auf böhmischem, teils auf sächsischem
Gebiet. Hier bildet es mit seinen Felsschluchten und malerisch geschnittenen Fels-
formen die „sächsische Schweiz", die ihrer Schönheit wegen alljährlich von
vielen Fremden besucht wird. — Das Gebirge liefert die für Bauzwecke wichtigen
hellen Quadersandsteine. — Das Lauscher Gebirge erstreckt sich tief nach Böhmen
hinein. Es ist das Quellgebiet der Spree und der Lausitzer Neiße.
Den Nordrand des sächsischen Berglandes umsäumt das von Hügeln und
Ebenen durchsetzte sächsische Flachland.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Das mildeste Klima hat das Elbthal,
und zwar der Dresdener Thalkessel. Geschützt durch hohe Bergwände
gegen die rauhen 0.- und dl.- Winde, gedeihen hier Rebenpflanzungen an den
sonnigen Höhen und herrliches Obst und Gemüse in den wohlgepslegten Gärten.
Auch das sächsische Flach- und Hügelland weist links der Elbe große Frucht-
barkeit auf, so daß der Boden reiche Getreideernten liefert. In den östlichen
Gebieten ist viel unfruchtbarer Boden anzutreffen. — Die höchsten Flächen des
Erzgebirges endlich bilden in ihrem rauhen Klima einen schroffen Gegensatz
zu den Gegenden des Elbthales. Ein langer, schneereicher Winter schränkt das
Wachstum der Pflanzen ein. Selbst der Nadelwald will nicht mehr fortkommen.
Gras, Moos und Beerensträucher wuchern auf dem steinigen Boden. Nur an
geschützten Stellen sucht man Hafer und Kartoffeln anzubauen.
4. Die Bewohner sind bis auf einen kleinen Rest von Wenden (in
der Lausitz) Deutsche, und zwar obersächsischeu Stammes und mit geringen
Ausnahmen evangelisch. Das ganze Gebiet ist sehr dicht bevölkert (durch-
schnittlich 280 Menschen auf 1 qkm). Sprichwörtlich ist die „Gemütlichkeit" der
Sachsen. — Bezüglich der Nahrungsguellen ist das sächsische Bergland
überwiegend Industrieland. Der Hauptsitz der Großindustrie ist das
Gebiet des Kohlenbeckens auf dem Nordabhange des Erzgebirges. Baumwollen-
und Wollenverarbeitung und Maschinenbau sind die wichtigsten der zahlreichen
Industriezweige. In der Lausitz ist die Leinenweberei sehr verbreitet. In den
höher gelegenen Gebieten des Erzgebirges findet mau Spitzenklöppelei, Spinnerei
und Weberei, Strohflechten, Holzschnitzerei u. dgl. Der Bergbau liefert
Ausbeute an Silber, Blei und Kohlen. Der Sitz der Landwirtschaft ist
insonderheit das Gebiet des niederen Hügel- und Flachlandes. Für Handel
und Verkehr ist durch zahlreiche Bahnlinien gesorgt, deren Mittelpunkte die
Städte Leipzig und Dresden sind.
5. Staatliche Gliederung und Ortskunde. Fast das ganze Gebiet
des sächsischen Berglandes wird vom Königreich Sachsen eingenommen: nur
Tromnau. Erdkunde für Volksschulen, lh. Schrocdcls Verlag.) 3
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
58
Aus der allgemeinen Erdkunde.
wesentlich (Nordseeknsten). — Es ist die große Handelsstraße zwischen den
entlegensten Erdtheilen, der Hanptträger des Welthandels und Weltverkehrs.
3. Pas Klima (vergl. S. 7). Das Klima eines Landes wird haupt-
sächlich bedingt durch seine Wärmeverhältnisse, Winde und Niederschläge.
a) Die durchschnittliche Jahreswärme eines Landes richtet sich zunächst
nach seiner Lage zum Äquator. Es gilt hier also das Gesetz: Je näher
dem Äquator, desto wärmer! Von weiterem Einfluß auf die Wärme-
verhältnisse eines Ortes ist die Höhenlage desselben. Die oberen, dünneren
Luftschichten halten weniger Wärme fest, als die niederen dichten Schichten,
denen sich von dem erwärmten Erdboden auch viel mehr Wärme mitteilt.
In dieser Hinsicht gilt also das Gesetz: Je höher, desto kälter! Führt
man die Jahreswärme aller Orte auf den Meeresspiegel zurück lind verbindet
man alle Orte gleicher Wärme durch Linien, so erhält man die Wärme-
gleichen oder Isothermen (s. Eckert, Schnlatlas S. 29 unten).
b) Die Winde entstehen hauptsächlich dadurch, daß die Lust an ver-
schiedenen Stellen der Erdoberfläche ungleich erwärmt wird. Warme Lust ist
leicht und steigt empor, kalte ist schwerer und strebt nach den erwärmten
Gebieten. Aus den südlichen Gegenden erhalten wir warme Winde, aus dem
dl. kalte.
c) Die Winde führen die Niederschläge herbei. Weht der Luftzug
vom Meere her, so ist er mit Feuchtigkeit gesättigt und bringt Niederschlüge (Nordsee-
küsten). Kommt er dagegen über weite, wasserarme Landstrecken, so ist er
trocken. Deshalb bringen uns die Westwinde Regen, die Ostwinde aber
trockenes, im Winter dazu schneidend kaltes Wetter. — Ein Land, das von
den feuchten Seewinden beherrscht wird, hat Seeklima, ein solches, das vom
Einfluß des Meeres weniger berührt wird, Landklima (vergl. S. 39 und 42).
4. Pie Wevötkerung der Orde. Sie beträgt über 1600 Milt.
Menschen. Dieselben hat man nach ihren körperlichen Merkmalen in 7 Rassen
eingeteilt: 1. Mittelländer, 2. Mongolen, 3. Malayen, 4. Negers
5. Buschmänner und Hottentotten, 6. Indianer, 7. Australier.
Die Mittelländer haben eine hell- bis bräunlichweiße Hautfarbe, langes
Haar und starken Bartwuchs. Sie sind die wohlgebildetste, gesittetste und
mächtigste aller Rassen, hauptsächlich über Europa, Nordafrika und Vorderasien,
aber auch in Nordamerika und den übrigen Teilen der bewohnten Erde perbreitet.
Sie sind der Hauptträger höherer Kultur und Gesittung. Ihre Zahl beträgt
fast 800 Mill.
Die Mongolen haben weizen- bis getriibt-gelbe Hautfarbe, schwachen
Bartwuchs, vorstehende Jochbogen, meistens schiefe Stellung der schmalgeschlitzten
Augen. Sie bewohnen vorzugsweise den 0. und N. Asiens, sind zum Teil alt-
gesittet. Ihre Zahl beträgt etwa 500 Mill.
Die Malayen und Polynesier, von hell- bis schwarzbranner Haut-
farbe, schwarzem lockigem Haupthaar und breiter Nase, sind über das südöstliche
Asien und die Südseeinseln verbreitet (45 Mill.).
Die Neger, von dunkelschwarzer bis kaffeebrauner Hautfarbe, wolligem, oft
verfilzten Haupthaar, spärlichem Bartwuchs, niedriger Stirn, hervortretendem
Oberkiefer, wulstigen Lippen und breiter Nase, hauptsächlich in Afrika, aber auch
zahlreich in Amerika vertreten (150 Mill.).
Die Buschmänner und Hottentotten in Südafrika haben ledergelbe
oder lederbraune Hautfarbe, verfilztes Haupthaar und schwachen Bartwuchs,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Schnlatlas
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee- Europa Nordafrika Vorderasien Nordamerika Asiens Asien Afrika Amerika Südafrika
8
Heimatkunde.
bewohner erwerben sich ihren Unterhalt auch in ländlichen Fabriken, als
Zuckerfabriken, Ziegeleien, Kalköfen und Glashütten, Mühlenwerken, Spiritus-
brennereien u. s. w. Andere nähren sich durch Forstarbeiten, Wegebau und
Torfstich. Der Beamtenstand ist durch Geistliche, Lehrer, Forstbeamte,
Gendarmen u. s. w. vertreten. Endlich ist noch der ländliche Kaufmann zu
erwähnen, der durch Kleinkram und Schankwirtschaft für die Befriedigung von
mancherlei Bedürnissen der Landlente sorgt. — Welche andern Nahruugszweige
kommen in der Umgebung deines Heimatortes noch vor? — Welcher ist über-
wiegend vertreten und warum?
2. Hrtskunde. Nenne Ortschaften (Dörfer, Landgüter, Gehöfte) in
der Umgebung deines Heimatortes! Gieb die Lage derselben zu unserer Stadt
an! Merke sonstige eigenartige Bauten und Ortschaften in der Nähe deines
Heimatortes, als Mühlen, Ziegeleien und dergl.! Welches ist die nächstgelegene
Stadt vom Heimatorte aus?
Die ländlichen Wohnhäuser sind in der Regel kleiner, als die in einer
Stadt, und bestehen nur aus einem oder zwei Stockwerken. Auch sind sie gesondert
gelegen und vielfach mit Gartenanlagen umgeben. Einzeln gelegene Landhäuser
mit Landwirtschaftsbetrieb nennt man Gehöfte. Ein Bauerngehöft besteht aus
dein Wohnhause mit Garten, der Hofanlage und den nötigen Wirtschaftsgebäuden,
als Scheune, Stall und Schuppen. Ein Landgut hat bereits einen umfang-
reicheren Wirtschaftsbetrieb. Außer dem wohnlichen Guts- und Herrenhause
mit schönem, großem Garten, der geräumigen Hosanlage und den zahlreichen
Wirtschaftsgebäuden finden wir hier noch Wohnhäuser für Aufsichtsbeamte und
Arbeiter. Auch führt das Gut in der Regel einen selbstständigen Namen. Nicht
selten gehören auch noch unweit abgelegene Vorwerke dazu, die aus Wirtschafts-
gebäuden und Arbeiterwohnungen bestehen und vom Hauptgnte aus bewirtschaftet
werden. Ein Dorf besteht ans mehreren Bauerngehöften, kleineren Hans-
grundstücken und Arbeiterhäusern. Befindet sich in demselben eine Kirche, so
nennt man es Kirchdorf; wird darin allwöchentlich oder alljährlich zu bestimmten
Zeiten Markttag abgehalten, so nennt man es Marktflecken. Die Grenzen
der einzelnen Feldmarken sind durch Grenzsteine und Feldraine gekennzeichnet. —
3. Werkehrsstraßen. Welche Bahnlinien und Steinstraßen führen von
deinem Heimatorte aus? Verfolge die Richtung derselben auf dem Kartenbilde!
Beschreibe den Reiseweg vom Heimatorte nach diesem oder jenem benachbarten
Orte! Nenne zwei Ortschaften, die nur durch einen Landweg mit einander
verbunden sind! Wanderungen an der Karte! — Entfernungen. — Veranschau-
lichung von 1 qkm, 1 km.
Die verschiedenen Verkehrswege dienen dazu, Handel und Verkehr zu
fördern. In dieser Hinsicht sind besonders die Kunststraßen auf dem Lande,
Eisenbahnen und Chausseen, und die Wasserstraßen, Flüsseund Kanäle,
von großer Wichtigkeit. Die Landwege dienen in erster Linie dem örtlichen
Verkehr zwischen den einzelnen Dörfern und Gütern. In der Regel sind die
beiden Wegseiten der Chausseen und Landstraßen mit Baumreihen bepflanzt.
Seitabwärts nach den Feldern führen mitunter schmale Feldwege und Fuß-
steige. Zu letzteren gehören auch die sogenannten „Richtsteige", welche für Fuß-
gänger auf dem kürzesten Wege von Dorf zu Dorf führen. Die Waldwege
dienen forstwirtschaftlichen Zwecken.
3. Himmelsknudliches.
*) 1. 3>te jährliche Wervegung der Sonne. Die Sonne geht zwar
alle Morgen im 0. auf und im W. unter; aber sie geht nicht immer an derselben
*) Die mit *) bezeichneten Stoffe können auch fürs nächste (4.) Schuljahr
bleiben.
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den Dampfe in Verzückung versetzt, stieß sie einzelne Worte aus, die von den Priestern in Zusammenhang gebracht und so den Fragenden mitgeteilt wurden.
(Festspiele.)' Einhauptvereinignngsmittel für die Griechen bildeten die heiligen Festspiele, unter denen die zu Olympia in Elis laus dem Peloponnes) die großartigsten waren. Sie wurden aus zwei Bahnplätzen abgehalten, wovon der eine für das Wett-reuueu zu Pferde und zu Wagen, der andere für das Wettlaufen, Ringen, Fanstkämpsen und das Werfen mit dem Diskus (Wurfscheibe) und dem Speer bestimmt war. Der Sieger wurde mit Olivenkränzen geschmückt, die höchste Ehre, die ein Hellene erlangen konnte. Nach 'den olympischen Spielen richtete sich die griechische Zeitrechnung; der Zeitraum von vier Jahren, der zwischen den einzelnen Festspielen lag, hieß eine Olympiade.
§ 6. Herkules. Theseus. Jason. (Herkules.) Herkules. war der Sohn des Zeus und der Gemahlin des Königs von Theben. Here, die ihn haßte, sandte zwei Schlangen in seine Wiege, boch der Knabe erdrückte sie mit den Händen. Zum Jüngling herangewachsen, traf er an einem Scheidewege die Göttinnen der Tugend und des Lasters. Er reichte der Tugend die Hand und ließ sich von -ihr durch ein Leben voll Mühen und Gefahren, aber auch voll Ehre und Ruhm bei Göttern und Menschen geleiten. Auf ihren Rat befragte er das belphische Orakel, was er zu thun habe. Dies gebot ihm, sich in den Dienst des Königs Eurystheus von Mycene zu begeben. Enrystheus legte ihm zwölf schwere Arbeiten auf, die Herkules sämtlich glücklich bestand. So erlegte er u.a. den nemeischen Löwen,' tötete die Hybra, reinigte den Stall des Königs Augias von Elis, trug für den Riesen Atlas das Himmelsgewölbe nnb brachte den Höllenhund Cerberus auf die Oberwelt. Die übermäßigen Anstrengungen zogen Herkules eine Krankheit zu, und in der Raserei pinnbette er den Tempel zu De lp h i. Zur Sühne dafür mußte er auf drei Jahre in den Dienst der Königin Omphale von Lydien gehen. Auf der Rückkehr gewann er die schöne Dejanira und nahm sie mit sich nach Theben. Unterwegs tötete er den Centaur Nessus, welcher der Gattin Gewalt anthun wollte. Um sich zu rächen, gab Nessus der Dejanita sein blutiges Gewand, mit dem Bedeuten, daß es ihr des Gemahls Liebe zu erhalten vermöge. Dejanira verwebte die Wolle desselben in ein Opferkleib und sandte dieses bei Gelegenheit dem Herkules zu. Kaum hatte es aber der letztere angelegt, als er den brennendsten Schmerz fühlte. Ueberzengt, daß er sterben müsse, erbaute er einen Scheiterhaufen und ließ sich lebendig verbrennen. Nach seinem Tode wurde er unter die Götter versetzt.
(Theseus.) Theseus war der Sohn des Königs Aegeus von
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Extrahierte Personennamen: Jason Enrystheus Dejanira
dithen und verlebte leine Jugend aus dem Peloponnes. Auf dem Wege zu leinem Vater erlegte er mehrere Riesen, welche ocn Weifenden aufzulauern und sie umzubringen pflegten. Zu der Reit mußten die Athener einen jährlichen Tribut von sieben Jüuqlinaeu und sieben Jungfrauen nach Kreta schicken,wo sie in das Labyrinth geführt wurden, Damit sie dort dem Minoiaurus zur Beute fielen. Theseus gesellte sich freiwillig den dem Opfertode Geweihten bei, janb sich mit Hilfe der Königstochter Ariadne in den ^rrgangen des Labyrinths zurecht, tötete das Ungeheuer und be-lrette so seine Vaterstadt von einem schmählichen Tribut. Auf der Jtiicfrehr ober vergaß er das schwarze Segel, wie er versprochen mit einem weißen zu vertauschen, und der harrende Vater stürzte stch verzweifelnd ins Meer, das von ihm das „ägeische" heißt. Nun wurde Theseus König und gab dem Volke treffliche Gesetze. Trotzdem hatte er viele Feinde, und schließlich mußte er sogar die Heimat verlassen. Er begab sich nach einer benachbarten' Jnicl wo ihn sein Gastfreund verräterisch ins Meer stieß.
(Jasons In Böotien herrschte ein König, der einen Sohn Phuxns und eine Tochter Helle besaß. Um die Kinder vor beit Verfolgungen ihrer Stiefmutter zu schützen, sandte ihnen ihre rechte Mutter, die Wolkengöttin, einen Widder mit einem go ldenen V ließe (Felle), auf dessen Rucken sie entflohen. Helle fiel während der Flucht in das Meer, das von ihr den Namen Hellespont d. i. Meer der Helle erhielt. Phrixus dagegen gelangte glücklich nach dem Lande Kolchis (am östlichen Ende des schwarzen Meeres), opferte den Wibber und hängte das Vließ im Haine des Ares auf, wo es von einem feurigen Drachen bewacht wurde. Dieses Kleinod zu holen machte sich Jason aus Thessalien mit Herkules, Theseus und andern Helden nach dem fernen Kolchis auf. Unter tausend Gefahren erreichten die Kühnen auf dem Schiffe A rgo — daher der Zug Argonautenzug genannt wird — das Ziel ihrer Reise. Hier wurden dem Jason^ zunächst mehrere schwere Aufgaben gestellt, die er indes mit Hülfe der Königstochter und Zauberin Medea glücklich löste. _ Dann schläferte die letztere den Drachen ein, Jason holte das Vließ aus dem heiligen Haine, und in schleuniger Flucht kehrten die Genossen nach der Heimat zurück.
§ 7. Der trojanische Krieg. Veranlassung.) Beider Hochzeit des Königs P eleus von Thessalien mit der Meeresgöttin Thetis rollte Eris, .die Göttin der Zwietracht, einen goldenen Apfel in den Saal, mit der Aufschrift: „der Schönsten". Sofort erhob sich zwischen den anwesenden Göttinnen Here, Pallas Athene und Aphro di'te ein heftiger Streit, wem der Apfel gebühre. Da befahl Zens dem Hermes, die Streitenden zu Paris, dem Sohne des Königs Priamus von Troja (im nordwestlichen Teile Kleinasiens) zu geleiten, damit dieser
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Extrahierte Personennamen: Jason Medea Jason Meeresgöttin_Thetis