§12 Die Oberrheinische Tiefebene. 20
b) imelsaß: die
starke Festung und
Universitätsstadt
Straßburg G (Nr. 3)
mit ihrem schönen
Münster, von dessen
Plattform einst auch
die Königin Luise und
Goethe den herrlichen
Rundblick genossen.
(Aus der Geschichte:
1681! 1870!) Der
Abb. 3, § 11. Schnitt durch die Oberrheinische Tiefebene. Oben Name weist auf die
sehen wir die Schichten in ihrer ungestörten Lagerung; uuten sind sie in sich hier kreuzenden
der Mitte in den „Graben", seitlich zu den Stufenländern (dem Straßen bin- Rhein
Lothringischen und dem Schwäbischen) hinabgesunken; auf den Höhen und Naris-Ktuttaarl-
sind die Schichten infolge Verwitterung wieder abgetragen, so daß das 45 m . ™ 9
Urgebirge freiliegt. ^ ^ ^
und Rhem-Rhone-Ka-
nal! Im Süden die lebhafte Industriestadt Mülhausen G (Nr. 1, Fluß? Baumwollweberei).
c) In der bayrischen Rheinpfalz: das gleich dem gegenüberliegenden Mannheim schnell
anwachsende Ludwigshasen G? (Nr. 9), das alte Speyer Q (Nr. 8) mit seinem herrlichen Dom,
in dem 8 Kaiser ruhen.
6) Im Großherzogtum Hessen: die Hst. Darmstadt G (Nr. 20) an der „Bergstraße"
(§ 12, 5), das größere und stark befestigte Mainz G (Nr. 12). Mainz wurde durch Bonifatius
der kirchliche Mittelpunkt Deutschlands; durch die Erzbischöfe, die vor denen zu Trier und Köln
den Vorrang hatten, das „goldene Mainz". — Gutenberg hier geboren; 1450 erste gedruckte
Bibel. Worms H (Nr. 10) im „Wonnegau" ist die Hst. der alten Burgunder, die Stadt Kriem-
Hildens. Im Mittelalter (damals 60 000 Einw.) war sie „des Reiches Liebe und Getreue" und
bewahrte u. a. Heinrich Iv. ihre Anhänglichkeit. Bier glänzende Reichstage, z. B. 1521. Die
Evangelischen errichteten hier ein Lutherdenkmal. — Das kleine Bingen O (Nr. 11) ist berühmt
durch seine schöne Lage (wo? § 17, 4).
e) In der Provinz Hessen - Nassau: Frankfurt a. M. (Nr. 21). Im Mainz-Frank-
furter Becken treffen strahlenförmig eine Reihe Naturstraßeu zusammen (vom Niederrhein, von
Hannover-Kassel, die Mainlinie, die Neckarlinie, von Basel, von Paris durchs Nahetal), so daß
Frankfurt auf W anwachsen konnte. Die Stadt ist wichtig als Hafen, Geldmarkt und Messeplatz
(= Markt). „Für die Waren der Welt ist es der wimmelnde Markt" (Ulrich von Hutten). Einst
Hst. des Deutschen (ostfränkischen) Reiches, später wichtig als Wahlort der deutschen Kaiser (Krö-
nungsmahl im „Römer"; darin heute die Bilder aller Kaiser). Zur Zeit des Deutschen Bundes
(1815—66) Sitz des Bundestages. Am 10. Mai 1871 Frankfurter Friede.
b) Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene.
§ 12 1. Schwarzwald und Wasgenwald sind nach Entstehung und Art Zwillings-
gebirge, die einander ihr Antlitz zukehren.
2. Was ist damit gemeint:
a) Zu gleicher Zeit entstanden, indem zwischen ihnen die Oberrheinische Tiefebene sehr
tief, seitlich von ihnen die Stufenländer (welche?) weniger tief wegsanken; bei beiden das Ur-
gebirge bloßgelegt.
b) Steilabhang bei beiden der Tiefebene zugekehrt und bei beiden gegliedert durch über-
aus herrliche, Wasser- und wiesenreiche Täler; die Bäche bei beiden als Triebkraft für die In-
dustrie ausgenutzt. Höhe und Breite bei beiden nach Süden zunehmend: bei beiden überragen
die höchsten Kuppeu den Baumwuchs (Feldberg im Schwarzwald 1500, Sulzer Belchen im
Wasgenwald 1430 m); bei beiden auf den Höhen kleine, dunkle und tiefe Bergseen.
c) Aber auch Unterschiede: 1. Der Schwarzwald massiger, breiter, seine höchste Kuppe
inmitten der Hauptmasse; der Wasgenwald schmaler, schneidiger, zusammengeraffter, seine
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Goethe Gutenberg Heinrich_Iv Heinrich Ulrich_von_Hutten Schwarzwald Sulzer_Belchen
33 Das Rheinische Schiefergebirge. _§ 18
fuß ist der Rheingau, zugleich der Weingau (Johannisberger, Rüdesheimer);
reich an Warmqnellen (Wiesbaden und Homburg am Südfuß, Ems am Nord-
fuß, Nauheim am Ostsuß, Schlangenbad im Gebirge. Selters versendet Wasser).
— Vom Westerwald mit seinen ausgedehnten Weideflächen sagt das Sprich-
wort: „Die Kirschen
brauchen hier zwei
Jahre zur Reife; im
ersten werden sie auf
der einen Seite rot,
im zweiten auf der
andern". (Das lieb-
liche vulkanische Sie-
bengebirge s. oben!)
— Die gegenüber-
liegende Eisel bildet
im Norden eine unab-
sehbare, trostlose
Moor- und Sumpf-
gegeud, das Hohe
Venu: im Südosten
ist sie (Wiedas Sieben-
gebirge) vulkanisch;
man zählt an 80 Aus-
bruchstelleu. Manche
Krater sind jetzt mit
Wasser angefüllt, z. B.
derlaachersee, 10km
westlich vom Rhein.
Derartige kleine Seen
werden Maare ge- or,. e „
rmmtt /Wf»f» 9 r iß\ Abb. 5, § 18. Hydraulische Presse bei Krupp m Essen. Sie
nannr ^Ävo. , z loj. durchschmiedet und streckt mit einem Druck bis zu 5 Millionen kg
Gar lieblich ist die einen weißglühenden Stahlblock zur Herstellung eines Kanonenrohres.
tief eingesägte, wein-
reiche Ahr. Am Nordfuße der Eifel liegt in einer Kohlen- und Fabrikgegend das
altehrwürdige Aachen H, bekannt durch Tuchwaren und Schwefelquellen (Lieb-
lingsstadt Karls des Großen; später Krönungsstadt). —Das Sauerland (= Söder-
land = Südland, nämlich Westfalens), das ostwärts zum Rothaargebirge ansteigt,
ist wichtig durch das schon genannte Eisenlager an der Sieg und durch
71>. das Ruhrkohlenlager Wie das Saarbrückener am Südfuße, liegt
dieses Kohlenlager am Nordfuße des Rheinischen Schiefergebirges. Es ist eines
der reichsten Kohlenlager Europas; 1880 förderten 80 000 Arbeiter 22 Mill. t,
1900 230 000 Arbeiter 60 Mill. t Kohlen (1 1 = 1000 kg)! Zugleich liefert es
Eisen. Mehr als 30 Fabrikstädte liegen hier — im rheinisch-westsäli-
schen Industriegebiet — beieinander. In Essen, das auf A angewachsen ist,
beschäftigt die Weltfirma Krupp (Gußstahlfabrik) allein 37 000 Arbeiter (in
Harms-Sievert, Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. Iii. Seit. 3
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Eisel Krupp Karls Krupp Erdkundliches_Lernbuch
83 Der Rhein von Basel bis Bingen: Zusammenfassung.___§ 81
Der Rhein von Basel bis Bingen:
Zusammenfassung und Linprägung.
Der Rhein entspringt aus einem Metscher am .... Auf der Grenze des Deutschen § 81
Reichs füllt sein Wasser eine mächtige Erdmulde, den ...see (30 Stunden im Umfang,
4 Kirchtürme tief; Läuterung des Rheins; Sand- und Schlammauffüllung). Weiter-
hin bildet er den 160 m breiten, 20 m tiefen Rheinfall. (Bei welcher Stadt?) Bei
der Stadt ... biegt er um nach Norden und fließt durch die ... Tiefebene. (Ein
„Graben"; fruchtbares Erdreich, mildes Klima.) Sie wird im Süden von 2 Zwil-
lingsgebirgen begleitet, nämlich vom ... und ..., weiter nördlich von dem ...Wald
(und der Hardt). Als Nebenflüsse empfängt der Rhein unweit Straßburg die...,
bei Mannheim den..., bei Mainz den____
Der Main kommt vom ...gebirge. (Seine Krümmungen.) Im Mainviereck liegt
der ... (Gebirge). An der westlichen Seite des großen Maindreiecks liegt die Wein-
stadt..., am Unterlauf die große Handelsstadt — Bon Süden fließt in den Main
die Regnitz. Daran liegen die Industriestadt... und die Gärtnerstadt.... 1v2 Stunden
östlich von der Regnitz liegt die altberühmte Stadt ....
Ter Neckar durchfließt das Königreich .... An seinem Oberlauf liegt die Uni-
verfitätsstadt — Weiterhin folgen die Hauptstadt ... und das kleine Städtchen,
in dem Schiller geboren wurde, namens .... Wo der Neckar in die Ebene eintritt,
liegt die schöne Stadt ..., und an der Mündung entstand die Handelsstadt
Die Jll fließt ganz in der ... Tiefebene (im Elsaß). An ihrem Oberlauf liegt die
Webe-Industriestadt ..., nahe ihrer Mündung die starke Festung ....
Im übrigen wiederholen wir das Gelernte nach Skizze 80 und 81:
6*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Basel Basel Rheins Rhein Mannheim Mainz Main Mainviereck Maindreiecks Main Elsaß Webe-Industriestadt
Nebenflüsse und Gebirge von Bingen abwärts. § 17
Abb. 18. Bad Ems an der Lahn.
zwei Jahre zur Reife; im ersten werden sie auf der einen Seite rot, im zweiten
auf der andern"*. Am Fuß des Westerwaldes liegt im Lahntal das Bad Ems,
ebenfalls mit warmen Mineralquellen. Es wird namentlich von Halskranken besucht.
Die Wupper.
Die kleine Wupper nennt man wohl Deutschlands „fleißigsten Fluß", denn
sie muß eine große Zahl von Wasserrädern treiben. Dadurch werden dann viele
Maschinen in kleinen Fabriken in Bewegung gesetzt: Schleifereien, Mühlen,
Hammerwerke zum Zerstoßen der Erze usw. Aber es sind hier auch große Fabrik-
städte entstanden, deren Fabriken mit gewaltigen Dampfmaschinen betrieben
werden. Die beiden größten sind die Schwesterstädte Elberfeld (Skizze 20, Nr. 10)
und Barmen (Nr. 11), die zusammen den größten Fabrikort Deutschlands bilden.
Jede hat ch = 150 000 Einw. Welche liegt im Westen? Die meisten Fabriken
sind Webereien. Da die beiden betriebsamen Städte auch sehr hübsch im Wupper-
tal eingebettet liegen, so sagt der Elberfelder mit Stolz: „Hs Elberfeld, bat es
en Stadt, / de brückt fek nit tu schämen!"^ Weiter flußabwärts liegt in geringer
Entfernung vom Fluß die bekannte Fabrikstadt Solingen, ^ = 50 000 Einw.
1 Die 4 genannten Gebirge (Taunus, Westerwald, Hunsrück, Eifel) bestehen zum größten
Teil aus einem Schiefergestein. Man nennt sie zusammen deshalb das Rheinische Schiefer-
gebirge.
2 Für das Nameneinprägen: Das Wuppertal hält in Armen
die Doppelstadt Elberfeld-Barmen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
18
Mitteleuropa.
Der Jura als Stammes scheide. Auf bayerischem Boden trennt der
Jura den Stamm der Franken von den Schwaben und Bayern. Doch stellen
das Wörnitz- und Altmühltal, dann die Senke des Ludwigs-Douau-Main-Kanals
bequeme Verbindungen zwischen Süd- und Nordbayern her.
Eigentümlichkeiten des Jura. Eigentümlich sind dem Jura und zwar
infolge seines durchlässigen Kalkbodens die trockenen Höhen mit Flußschwinden und
Hungerbächen, steinigen Feldern und armen Dörfern. Er hat wasserreiche, wiesen-
grüne und wohlbesiedelte Täler, Tropfsteinhöhlen, besonders in der sog. Fränkischen
Schweiz zwischen Main und Pegnitz, merkwürdige Versteinerungen (Rieseneidechsen
[Saurier] und Flugeidechsen), malerische Felsentürme und Felsenwände mit Burgruinen.
Anbau. Einzelne Teile des Jura sind infolge eines tonigen Bodens sehr
fruchtbar, z. B. die Ulmer Alb, die als Kornkammer Schwabens gilt. Der
einzige größere Ort der Alb ist die Festung Ulm, 55000 E., an der Vereini-
gung wichtiger Verkehrslinien, daher eine reiche Handelsstadt („Ulmer Geld").
Das herrliche gotische Münster hat den höchsten Turm in Deutschland (161 m).
Gleich berühmt durch die Ergiebigkeit seines Bodens ist ferner das Nies bei
Nördlingen, ein vulkanisches Einbruchsbeckeu.
Gewerbe. Wirtschaftliche Bedeutung hat der Jura ferner durch seine
Eisenlager bei Aalen, Amberg und Regensburg (Maximilianshütte), dann durch
die Lithographieschiefer und Kalkplatten von Solnhofen.
Die Bevölkerung des Schwäbischen Jura hat die Wasserkräfte des Gebirges
der Industrie dienstbar gemacht; daher entwickelte sich am Jurarande eine Reihe
blühender Jndustrieorte, so Reutlingen mit Lederfabrikation, Webereien und
Färbereien, Göppingen mit Metallwarenerzeugung, Maschinenfabriken und
Webereien, Geislingen mit seinen Christoflewaren, Eßlingen mit Maschinen-
fabriken, Aalen mit Eisenbergbau.
Der Jura als Burgenland. Denkwürdige Schlösser und Ruinen
tragen die Kegelberge am Nordrande der Alb: der Hohenzollern (850 m)
bei Hechingen und der Hohenstaufen (680 m) bei Gemünd.
Dem Schwäbischen Jura gehört auch das preußische Fürstentum Hohenzollern
an, dessen Hauptstadt Sigmaringen an der Donau ist.
Entstehung. Das ungemein versteinerungsreiche Gebirge ist der Nieder-
schlag des einstigen Jurameeres.
Oberfranken. Das Maintal. Zwischen Jura und Frankenwald zieht das
schöne, tief eingesenkte Obermaintal hin (Bamberg 240 m), das Getreide- und
Obstbau in reichem Maße pflegt und in dem Stadt an Stadt sich reiht. (Welche?)
Namentlich genießt Bambergs Gemüsebau weiten Ruhm. Ähnliche Natur zeigt
das untere Regnitztal zwischen Forchheim und Bamberg.
Profil durch Obcrfranken von W. nach O.
2ji. d. Länge 1 : 1500000. — M, d, Höhe 1 : 150000.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
13. Die Staaten Mitteldeutschlands.
257
Wie kommt es, d aß unter den R esi denzstädten d er sächsischen
Lande Altenburg die größte, Meiningen die kleinste ist? Lage
dieser Städte: Altenburg an einer Hauptverkehrsstraße, die sehr frühe von
einer verkehrsreichen Eisenbahn durchzogen wurde; Meiningen im Werrathale,
das dem großen Weltverkehre erst spät angeschlossen wurde. — Die In-
dustrie ist in Altenburg stärker entwickelt. Grund? (Günstige Lage; reiche
Kohlenlager in der Nähe.)
Welche Gebiete der sächsischen Lande sind reiche Korn-
kammern? Altenburger Ostkreis, Weimarer Kreis, Neustädter Kreis, Werra-
thal. Saalaue, Koburger Pflege.
Welche Gebiete sind besonders Industrie reich? Gotha,
Eisenacher Oberland, Meininger Oberland n. f. w.
Welche Industriezweige sind in den einzelnen Staaten
besonders vertreten? Porzellan-, Glas-, Spielwaren- und Nähmaschinen-
fabrikation in Meiningen u. s. w.
Welche Orte der einzelneu Staaten sind besonders be-
rühmt geworden? Altenburg durch seine Handschuhe, Nähmaschinen,
Harmonikas, Schmölln durch seine Knöpfe und Holzschuhe, Meuselwitz durch
seine Maschinen, Eisenberg durch seine Wurst- und Lederwaren, Kahla durch
sein Porzellan u. s. w.
Welche Gebietsteile der sächsischen Lande zeichnen sich
durch Naturschönheiten aus? Der Eisenacher Kreis, der Altenburger
Westkreis u. s. w. Inwiefern?
Welche Gebiete sind reich an Bodenschätzen? Der Alten-
burger Ostkreis ist reich an Braunkohlen; im Altenbuger Westkreis werden
feste Sandsteine gebrochen, die als Baustoffe dienen, im Weimarer Kreis
finden sich reiche Thonlager u. s. w.
Zusammenfassung: Die sächsischen Lande in Thüringen. (Name.
Rang. Teile. Hauptorte. Erwerbsquellen.)
Die schwarzburgffchen Lande.
Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt zerfällt in eine Ober-
und Unterherrschaft. Die Oberherrschaft ist an der Saale und Ilm gelegen
und besteht wiederum aus zwei größeren Stücken. Das Hauptgebiet, die
Herrschaft Rudolstadt umfassend, wird von der Schwarza durchflössen. Die
Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt besteht ebenfalls
aus mehreren Gebietsteilen, deren größter am Kysfhäuser liegt und die Herr-
schaft Frankenhausen umfaßt.
Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen besteht gleichfalls
aus einer Ober- und Uuterherrschaft, von denen die letztere die größere ist.
Die Unterherrschaft liegt im Norden Thüringens auf dem Höhenzug der
Hainleite und umfaßt das Gebiet der mittleren Wipper. Die Oberherrschaft
dagegen liegt teils auf dem Nordabhange des Thüringer Walds, teils an
der mittleren Gera im Thüringer Hügellande.
Fritzsche, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. 17
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
75
Matt Deutschlands", für den Botaniker und Geognosten reich an Interesse.
Porphyr und Granit in den verschiedensten Färbungen sind die vorherrschenden
Gesteine, Basalt, das vortreffliche Material der schönen Chausseen auf dem
Gebirge, findet sich auf einzelnen Höhen; zu Tage treteuder Zechstein säumt
den Gebirgszug auf beiden Seiten, dann lagert sich bunter Sandstein und
demnächst Muschelkalk au.
Der höchste Punkt ist der Beerberg mit langem, moorigem Scheitel,
995 m. hoch, durch eine tiefe, enge Schlucht von dem nordöstlich vorliegenden
vielbesuchten Schneekopf, 987 in., getrennt, aber doch durch einen Sattel
seitlich mit jenem verbunden, wie dies überhaupt mit den meisten Höhen des
Hanptznges der Fall ist. Dies ermöglichte die Anlegung des über 20 Meilen
langen, wahrscheinlich schon unter Karl dem Großen als Grenzzeichen zwischen
Thüringen und Franken der Länge nach über den Rücken des Gebirges ge-
zogenen „Rennsteiges". Oestlich von jenen Bergen liegen der Finster-
berg und der Gückelhahn. In den nur von Jägern, Köhlern, Bergleuten
und Holzfällern betretenen und vom Wilde bewohnten Schluchten dieses
höchsten und wildesten Bezirkes, in denen der Schnee des Winters sich oft
bis in den hohen Sommer hält, liegen die Quellen der zur Saale gehenden
Ilm und Gera und ihrer Nebenflüsse. An der steil abfallenden Wand des
Gückelhahns liegt das (ernenete) „Göthe-Häuscheu", eine kleine Bretter-
Hütte, in der Göthe so oft geweilt und sein „Ueber allen Wipfeln ist Ruh'"
gedichtet. Die höchst gelegenen Orte des Gebirges find Oberhof (Jagdschloß
des Herzogs von Gotha), die Schmücke, ein Wirthshans, früher nur das
„Viehhaus" für die, wie in der Schweiz zur Sennhütte, hierher zur Weide
geführten Kuhherden mit wohlgestimmten Glocken am Halse; Schmiedeberg,
ein großes Gebirgsdorf; Gehlberg mit einer Glas- und Porcellanfabrik,
weniger bedeutend als die berühmte Glasfabrik in dem tiefer gelegenen
Stützerbach. — In dem nordwestlichen Theile ragt der besuchteste seiner
Berge, der Jnselsberg, 960 m., mit kahler Kuppe, wie eiue Insel, über
die umliegenden niedrigeren Berge hervor. -—■ Der Thüringer Wald ist reich
bewaldet, vorzüglich mir Nadelholz; das nordwestliche Ende hat aber auch
viel herrlichen Laubwald. Was ihn aber besonders auszeichnet, das ist die
Menge lieblicher Thäler, die nach beiden Seiten hin abfallen. Die berühm-
testen sind im Nw. das Annen- und Marienthal bei Eisenach und das
Trusenthal, im No. das Schwarzathal zwischen Blankenburg und
Schwarzburg, großartige Felsen zeigend. Eine Menge freundlicher, oft
reizend gelegener Städte und Orte blühen an feinem Saume und in diesen
Thälern, so aus der Südwestseite Sonneberg, bekannt dnrch seine Holz-
und Spielwaaren, Eisfeld, Schleusingen, Suhl, Zella, die beiden
letzteren berühmt durch ihre Waffenfabriken, Schmalkalden, Bad Lieben-
stein und Schloß Altenstein, am Nordwestende Eisen ach mit der durch
Luther's Ausenthalt und den Sängerkrieg berühmten Wartburg (Elisabeth);
auf der nordöstlichen Seite: Ruhla in wunderschöner Lage, Schloß Rein-
hardsbrunnen, Waltershausen, Georgenthal, Ohrdruf, die Bäder
Ilmenau und Elgersburg u. a. Auf der Südseite oberhalb Eisfeld
entspringt am Bleßberge die Werra, die den Thüringer Wald, links die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Schloß_Altenstein Georgenthal
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
105
von Norden nach Süden gerichteter Rücken zerschnitten. Sie wird in die
südwestliche Schnee-Eifel (Schneifel), die nördliche Hohe Eifel und die
nordöstliche Vorder-Eisel getheilt. Namentlich die beiden letzteren sind
reich an Basaltkegeln und Spuren früherer vulkanischer Thätigkeit und werden
deshalb auch die Vulkanische Eifel genannt.
Die Schnee-Eifel, der ranheste und unwirklichste Theil, ist wie das
Hohe Venn großen Theils mit Mooren und Haiden bedeckt. Aus ihr erhebt
sich der Goldberg 655 m., der westlichste der Eifelvulkaue. — In der
Hohen Eifel erhebt sich über das Plateau die wie ein Zuckerhut zugespitzte
Hohe Acht (d. i. Warte) 721 m. Diese beiden Theile sind kalt, düster
und traurig, steinig und unfruchtbar, mit weuigeu ärmlichen Dörfern besetzt,
deren arme, aber genügsame und biedere Bewohner auf dürftigen Hafer- und
Kartoffelbau augewiesen sind. — Die niedrigere Vordere Eifel zwischen
Nethe und Mosel mit der Senke des Maifeldes hat fruchtbaren Boden
und milderes Klima. Hierher gehört auch der merkwürdige Laach er See,
das größte der in der Eifel so häufig sich findenden Maare, d. i. kreisrunde
(zum Theil) mit Wasser gefüllte Keffelthäler, die wahrscheinlich durch den
von vulkanischer Thätigkeit bewirkten Zusammensturz der Erddecke über hohlen
Räumen entstanden sind. (Sie sind demnach nicht, wie man früher meinte,
mit Wasser gefüllte Krater.) Er liegt 1 x/2 Stunde vom Rhein in einem
Bezirk, in dem sich gegen .50 vulkanische Kegel erheben. Sein Wasser ist
hell, sehr kalt und von widerlichem Geschmack, und seine Tiefe beträgt
60—65 m.
c. Der Mttelrhein.
Alle die vorgenannten Gebirge bilden das Rheinische Schiesergebirge,
das der Rhein, jedenfalls durch vulkanische Kräfte unterstützt, im Laufe von
Jahrtausenden von Bingen bis Bonn „durchsägt" hat und deren malerische
Einfassung gerade diesem Theile des Stromes besonderen Reiz verleiht.
Unmittelbar an seine Ufer treten die schroffen, meist unbewaldeten Felsen der
durchbrochenen Gebirge, ja oft über den Strom hängend und ihn bis auf
227 m. einengend, heran, so daß kaum für Straße und Eisenbahn, und zwar
meist nur auf der linken Seite neben ihm Raum bleibt. Ju dem engen,
malerischen Eingangsthor bei Bingen, wo der Rhein vormals einen Katarakt
bildete, hatte er ein Felsenriff nicht zu beseitigen vermocht. Erst die neuere
Zeit hat diese alte „Scheidewand Nord- und Süddeutschlands" entfernt,
und gefahrlos segelt jetzt das Schiff durch das früher so gefürchtete Bing er
Loch, vorbei an dem viereckigen Mäusethurm, worin der Sage nach im
10. Jahrhundert der gefühllose Bischof Hatto von Köln von den Mäusen
verzehrt wurde; rechts gegenüber die Ruinen des Schlosses Ehrenfels,
links bewaldete, rechts mit Wein bepflanzte Berge; dann folgt links eine
Ruine nach der andern, oft von bedeutender Ausdehnung, so Rhein stein,
Falkenberg, Sonneck, Fürstenberg, Stahleck, unter der letzteren
Bacharach, 2 Meilen von Bingen, dann rechts Eanb, wo 1814 die ver-
bündeten Heere über den Rhein setzten. Darüber die Ruine Gutenfels; links
Oberwesel mit der Ruine Schönberg, rechts der Lnrleifelfen mit
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
263
umgiebt. Seine Erzlager, die silberhaltigen Bleigänge, die Eisensteingänge
im Grauwackengebiete und der Kupserschieser, sowie die Kobalt-, Nickel- und
Silbererze der Zechsteinsormation haben von Alters her auf ihm Bergbau
und Hüttenwesen, sein Waldreichthum die Köhlerei, seine Gebirgsweiden die
Viehzucht hervorgerufen.
Der Thüringerwald (§ 32), dessen geognostische Karte so bunt, wie die
der ihn umfassenden Staaten, besteht der Hauptsache nach aus Rothliegendem,
Steinkohlensormation und Porphyrarten mit schmalem Zechsteinsaume, das
Thüringer Becken vorzüglich aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper.
Wo der erstere mit Thon, Gyps und Mergel gemengt ist, wie in der gül-
denen Aue zwischen Harz und Kyffhänser und zum Theil im Saalthale,
bildet er den fruchtbarsten Boden. Das Eichsfeld, der Hainich, die
Hörselberge mit Umgebung, das Land zwischen Ohrdruf, Arnstadt und
Plauen (der Gera und Apfelstedt), die Ilm- und Saalplatte, bestehen aus
Muschelkalk, der zwar kräftigen (Buchen-) Wald trägt, wo man ihn nicht
unkluger Weise abgeschlagen, wie an den Hörselbergen, aber dem Landbau
nicht günstig ist und auch dem Wein, der die kahlen Berge bei Jena und
Naumburg ziert, keinen sonderlichen Ruf erworben hat. Sehr fruchtbar
dagegen ist das aus Keuper (Schichten von Mergel, Kalk, Schieferthon und
grauem Sand) bestehende Thüringische Becken. Weit verbreitet ist die Braun-
kohlensormatron, besonders mächtig in den Gegenden von Frankenhausen,
Artern und Sangerhausen, zwischen Saale und Elster (Weißenfels
und Zeitz) und au der unteren Mulde. Nicht weniger wichtig sind die der
Zechsteinsormation angehörenden Gyps- und Steinsalz lag er bei Friedrich-
roda, Erfurt, Frankenhausen, Kösen, Sulza, Staßsurt, Schönebeck. — Im
Gebirge selbst giebt es an mehreren Orten vortreffliches Eisenerz, wie am
Mommel- und Stahlberg (2 Stunden von Schmalkalden), Brauneisen- und
Magneteisenstein bei Schmiedefeld und Ilmenau (Braunstein) und auf dem
Frankenwalde bei Ranis, Saalfeld, Lobenstein zc., Kupfer und Kobalt gleich-
falls bei Ilmenau und dem nahen Katterfeld.
Daraus läßt sich leicht ein Schluß ziehen auf die Mannigfaltigkeit der
Beschäftigung der Bewohner und aus die Bedeutung der Landwirtschaft, der
Industrie und des Handels. Historisch ist die Provinz zusammengesetzt aus
der Altmark, dem Herzogthum (Bisthum) Magdeburg, dem Bisthum Halber-
stadt, der Abtei Quedlinburg, der Grafschaft Mausfeld, dem Eichsfeld mit
Stadt und Gebiet von Erfurt, den freien Reichsstädten Nordhausen und
Mühlhausen und dem vom Königreich Sachsen 1815 losgelösten Herzogthum
Sachsen.
1. Regierungsbezirk Magdeburg.
Magdeburg an der westlichen Ausbiegung der Elbe und an der großen Ver-
kehrslinie zwischen N. und So. und W. und überdies in fruchtbarer Gegend daher
schon als Mitglied der Hansa eine mächtige Handelsstadt. Ihre Bedeutung als solche
wird durch eine Menge Eisenbahnen, die wie Radien nach allen Richtungen von ihr
ausgehen, in nnsern Tagen noch erhöht. Sie gehört ferner zu deu ersten gewerbs-
thätigen Städten Norddeutschlands und hat viele Fabriken in Wolle, Baumwolle,
Seide, Zucker, Tabak, Maschinen ?e. Als Festung ist sie eins der stärksten Bollwerke
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
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haben, welche Karl d. Gr. eroberte. Winterberg, 1067 E., treibt Viehzucht und
Handel mit Eisenwaaren. Siegen an der Sieg, mit Eisen- und Stahl- (besonders
Feilen-) Fabriken. Hamm an der Lippe, alte Hauptstadt der Grafschaft Mark, wich-
tiger Eisenbahnknotenpunkt, 18,904 E., mit Hüttenamt, Leinwebereien und Bleichereien.
Witten, unfern der Ruhr, mit Steinkohlengruben und Eisenfabriken. Bochum in
fruchtbarer Gegend, mit Bergamt, Eisenwaaren- und Tuchfabriken, 28,423 E. Unna
mit Lein- und Strumpfweberei, 7330 E. Iserlohn, im Lennegebirge, 16,000 E.,
mit wichtigen Stahl-, Eisen- und Messingfabriken; ebenso: Hagen, 24,218 E.
Schwelm, 7169 E., Altena, 7804 E., Lüdenscheid, 8567 E., Plattenberg,
2319 E. Dortmund, 57,763 E>, freie Reichsstadt und Mitglied der Hansa, mit
Steinkohlenbergwerk, großartiger Eisenindustrie und vorzüglichen Bierbrauereieu.
Soest (spr. Söst), einst gleichfalls Mitglied der Hansa, 13,122 E., (Börde) mit bedeu-
tender Leinweberei und Getreidehandel. In der Nähe ein Soolbad. — In Peters-
hagen (Reg.-Bz. Minden), in Soest und Hilgenbach sind Lehrerseminare.
10. M Ntjeinprovinz.
4897s Qm. 3,007,120 E., 3/4 Katholiken, a Qm. 7772 E.
Auch die Rheinprovinz umfaßt Tiefland im N. und Gebirgsland im S.,
Daß das ganze links- und rechtsrheinische Schiefergebirge vorzüglich aus
Grauwackebildungen und Thonschiefer besteht, ist bereits bekannt. Doch ist
es auch von Sand- und Kalkstein begleitet, von Porphyr, Trachyt und Ba-
fall durchsetzt, mit ausgedehnten Braunkohlenlagern erfüllt, wie dem etwa
13 Ml. langen und 41/2 Ml. breiten, also ungefähr 60 Qm. großen i
Pfälzer-Saarbrücker Bassin an den Vorhöhen des Hundsrück zwischen Nahe
und Saar, das nach v. Dechen über 6500 m. unter den Meeresspiegel hinab-
reichen soll, sowie von Eisengängen durchzogen. An einigen Stellen um- -
schließt dasselbe auch große und schöne Achatmandeln, deren Ausbeute und Schlei-
ferei in Orten der oberen Nahe, wie in dem Oldenburgischen Birkenfeld und <
besonders in Oberstein, einen eigenen. Industriezweig hervorgerufen hat. .
Welche Striche sind dem Weinbau besonders günstig? Welche Gegenden i
haben ein rauhes Klima? Die Flnßthäler, namentlich das weite Rheinthal j
vom Einfluß der Mosel und Lahn ab, sind sehr fruchtbar. Dennoch über- -
wiegt, wie aus dem Vorstehenden erhellt, die mannichfaltigste Industrie bei i
Weitem den Landbau und die Viehzucht. Die letztere wird besonders in dem i
nordwestlichen Theile gepflegt, der den Uebergang zu Holland bildet.
Welche Flüsse bilden die natürlichen Straßen nach Ost und West? 1
Das weitgedehnte Gebirgsland selbst setzt dem Verkehr nicht unerhebliche s
Schwierigkeiten entgegen, zumal die meisten Thäler tief eingeschnitten sind;
jetzt führen indessen Kunststraßen nach allen Richtungen.
Außer aus einer Menge kleiner reichsunmittelbarer Herrschaften, die in fi
dem vielgegliederten Lande und den gewundenen Thälern seiner Flüsse, den n
Haupthandelswegen, reichlich gediehen, besteht die Provinz besonders aus tz
Theilen der Churfürstenthümer Köln und Trier und den Herzogtümern ji
Jülich, Cleve, Berg.
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Hagen Cleve
Extrahierte Ortsnamen: Winterberg Witten Bochum Iserlohn Hagen Schwelm Altena Plattenberg Dortmund Soest Peters- Soest Hilgenbach Saar Oldenburgischen_Birkenfeld Oberstein Holland Ost