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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 34

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
34 bei ertappt, so erhielten sie Strafe. Diese Erlaubni sollte den Knaben Gelegenheit geben, sich in der List zu den. Die Jugend wurde von den frhesten Jhren an durch Leibesbungen und Abhrtung gestrkt. Die neugeborenen Kinder wur-den geprft, ob sie krperlich stark wren, und es bestand sogar die harte Einrichtung, da die schwchlichen Kinder am Berge Taygetus ausgesetzt wurden, damit in dem Staate keine schwch-liehen. Brger aufwchsen. Bis zum siebenten Jahre blieben die Kinder im elterlichen Hause unter der Obhut der Mtter; von da an aber wurden sie der ffentlichen Erziehung oder dem Staate ganz bergeben. In Abtheilungen eingereiht wurden sie in jeder Art von Leibesbung, im Schwimmen, Wettlaufen, Ringen, Kmpfen unterwiesen. Sie dursten karte verweichlichenden Gewohnheiten annehmen, muten auf Schilf schlafen und diesen sich selbst aus dem Eurotas holen, Hunger, Durst, Hitze, Klte geduldig ertragen; ja sogar jedes Jahr an einem bestimmten Tage fand am Altare der Artemis eine Geielung der Jnglinge statt, und es galt als ein Schimpf, wenn man durch eine Miene den Schmerz zu erkennen gab. Es wird erzhlt, da manche tobt zusammengesunken seien, ohne durch einen Laut den Schmerz zu ver-rathen. Auch die spartanischen Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung, wie die Knaben; sie muten den Krper den durch Schwimmen, Laufen, Ringen und selbst durch den Gebrauch der Lanze. So wurden die Mtter der Spartaner eben so krftig und vaterlandsliebend, wie die Männer, und von ihnen geachtet zu werden, galt den spartanischen Mnnern sehr viel. Eme Sparta-nert gab ihrem Sohne, als er zum Kampfe auszog, den Schild mit den Worten: Mit diesem oder aus diesem!" Als einer an-deren Spartaner in die Kunde gebracht wurde, da ihr Sohn ge-fallen sei, so fragte sie nur, ob er gesiegt habe; und als man ihr dies bejahte, sagte sie frohes Sinnes: Dazu habe ich einen Sohn geboren, da einer wre, der fr das Vaterland zu sterben wte." Auf die Ausbildung des Geistes wurde weniger Sorgfalt verwendet; denn krftige Brger und tapfere Krieger heranzuziehen war die Hauptaufgabe des spartanischen Staates. Die spartanische Jugend lernte hauptschlich Kriegslieber auswendig; aber sie wurde auch daran gewhnt, die Dinge schnell zu erfassen und bestimmt und kurz darber sich auszusprechen. Daher sagt man sprchwrt-lich lakonisch reden, um einen recht kurzen und bndigen Gedankenausdruck zu bezeichnen. Strenger Gehorsam des Jngern dem Aertem gegenber war ein Hauptgebot; jeder Jngere mute sich unbebingt dem Acltern unterwerfen, und dieser hatte das Recht, selbst auf ffentlicher Strae denselben zu strafen. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus Spar-

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 36

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
36 krftiges Volk, muten sich aber zuletzt den Spartanern unter-werfen. Besonders zeichnete sich unter den Messeniern Aristode-mus aus. Die Messenier hatten, wie die Sage berichtet, von dem Orakel in Delphi den Bescheid erhalten, da sie siegen wrden, wenn eine Jungfrau aus kniglichem Geschlechte den Gttern ge-opfert wrde. Als sich darber ein Streit unter den Messeniern entspann, bot Aristodemus, welcher aus dem kniglichen Hause abstammte, seine Tochter zum Opfer an und tdtete sie mit eigener Hand. Die Messt nier nahmen nun den Aristodemus zu ihrem Fhrer, und die Spartaner verloren wegen Erfllung des Orakel-spruches den Muth. Aristodemus fhrte glnzende Thaten aus und schlug die Spartaner gnzlich. Als aber ein neuer Orakel-sprach bekannt wurde, da dasjenige Volk siegen wrde, welches zuerst hundert Dreise in dem Zeustempel zu Zthome, welches der Hauptplatz der Messenier war, aufstellen wrde, so kamen die Spartaner den Messeniern zuvor. Ein Spartaner schlich sich ver-kleidet nach Jthcme und stellte hundert ganz kleine Dreife von Thon in dem Tempel aus. Aristodemus selbst, durch andere Zei-chen und bse Trume geschreckt, verlor jetzt den Muth und tdtete sich auf dem Grabe seiner Tochter, welche er vergeblich geopsert hatte. Ein anderer Held in dem spter wieder ausbrechenden Kampfe der beiden Völker war Arist omenes, ern juuger, khner Mann aus kniglichem Geschlechte. Tapfer wie Achilles und listig wie Odysseus fhrte er mit einer Schaar auserlesener Jnglinge viele verwegene Abenteuer aus, drang mehrere Male bis in die Nhe von Sparta vor und schlich sich, wie die Sage meldet, sogar in Sparta selbst in den Tempel der Athene ein und heftete daselbst seinen Schild aus mit der Inschrift: Aristomenes weiht aus der spartanischen Beute diesen Scheld der Athene!" Aber obgleich Ari-stomen.es noch manche herrliche und glckliche That ausfhrte, so wurden doch endlich die Spartaner Sieger. Viele von den Messe-niern wanderten aus und grndeten aus der Insel Sicilien die Kolonie Messana (Messina). . 19. Die Athener. Kodrus. Drakon. Whrend aus dem dorischen Stamme das spartanische Volk als das mchtigste im Peloponnes heranwuchs, entwickelte sich in Attila aus dem jonischen Stamme das Vock der Athener zu so hoher Blthe, da es das bedeutendste in Mittelgriechenland wurde

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 26

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
26 gegen Troja. Aber auch die Trojaner rsteten sich und zogen alle Unterworfene Kleinasiens herbei; denn Troja war ein mchtiges Reich. Von Anlis in Botien, dem Sammelplatze der Griechen, zogen die zahllosen griechischen Schaaren auf Schiffen aus gegen Troja. An der Spitze des gesummten griechischen Heeres stand Agamemnon, der mchtigste unter den griechischen Fürsten, des Menelaus lterer Bruder und König von Mycen in Argolis. Die brigen Helden waren Menelans aus Sparta, Achilles, der Fhrer der Myrmidonen aus Thessalien, der tapferste aller Helden; Patroklus, des Achilles innigster Freund; der tapfere Diomedes; Ajax, der Fhrer der Lokrer, und Ajax von Salamis, nchst Dio-medes der tapferste des Heeres; Nestor, der greise König von Pylos in Messenien; Odyssens, der listigste von allen, Beherrscher von Jthaka; Philoktetes, der berhmte Bogenschtze. Der erste Held aller Tojaner war Heftor, der Sohn des Knigs Priamus; nchst ihm war Aeneas, d?r Sohn des Anchises, eines Verwandten des Knigs, ausgezeichnet. Der Krieg dauerte zehn Jahre lang und brachte wechselvoll Glck und Unglck ans beiden Seiten. Die Tapfersten, Patroklus, Hektor, Achilles fielen. Als aber durch die Tapferkeit keine Ent-scheidung herbeigefhrt wurde, fo bentzte man die List. Zuerst schlich sich der verschlagene Odysseus mit Diomedes in die Stadt, und beide raubten von der Burg das Palladium, d. i. ein nach der Sage einst vom Himmel gefallenes Bild der Gttin Pallas. . Die Trojaner glaubten nmlich, da ihre Stadt nicht erobert wer-den knnte, so lange sie im Besitze dieses Bildes wren. Dann bauten die Griechen auf den Rath des Odysseus ein ungeheures hlzernes Pferd und lieen es, nachdem die Tapfersten sich darin versteckt hatten, auf der Ebene von Troja stehen, während das ganze Heer sich mit der Flotte zurckzog. Erstaunt kamen die Tro-janer aus der Stadt, als sie die Ebene leer sahen, und sie wuten nicht, was das Pferd bedeuten solle. Da tuschte sie ein Grieche mit Namen Sino, welcher zurckgeblieben war, indem er vorgab, er sei den Gewalttaten der Griechen entronnen und suche jetzt bei seinen Feinden Schutz; und wie zum Danke fr die Ausnahme fgte er den neugierig gemachten Trojanern hinzu, das Pferd fei ein Weihgeschenk fr die Pallas und folle zur Shne fr das geraubte Palladium dienen; es fei aber dewegen fo groß gemacht worden, damit es die Trojaner nicht in die Stadt ziehen konnten und ein neues Palladium htten. Um so grer wurde der E'ser der getuschten Trojaner, das Pferd in die Stadt zu bringen. Sie rissen einen Theil der Mauer nieder, um einen Eingang zu ffnen. Aber als es Nacht geworden war und die Trojaner, welche vom Freudenfeste berauscht waren, sich zur Ruhe begeben hatten,

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 59

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
59 ficht auf sein wahres Wohl hingab, beweist auer manchen anderen das Beispiel von Alcibiades. . 35. Alcibiades. Alcibiades stammte aus einer der vornehmsten und reich-sten Familien Athens und war mit Perikles verwandt Schon als Knabe erregte er durch seine Schnheit, noch mehr aber durch seine geistigen Anlagen allgemeine Aufmerksamkeit. Unter der Aussicht des Perikles erhielt er eine treffliche Bildung und zeichnete sich bald so aus, da man Groes von ihm zu erwarten berech-tigt war. Zugleich aber zeigten sich auch srhe bei ihm An-zeichen von fehlerhaften Neigungen, und diese wurden mit dem heranreifenden Alter immer strker. Alcibiades besa von Jugend aus einen grenzenlosen Ehrgeiz; eitel aus sich und sein Vermgen wollte er, da man nur von ihm rede. Damit verband er eine Leichtfertigkeit, die sich bis zu boshaftem Mnthwillen und in seinen spteren Jahren selbst bis zur Gewissenlosigkeit steigerte. Keck-heit, die oft Frechheit wurde, und ein unbndiger Trotz traten schon in dem Knaben stark hervor. So werden uns in einer Reihe von Anekdoten einzelne Charakterzge aus dem Jugendleben des Alcibiades erzhlt. Schon als Knabe war er nicht zu bewegen, die Flte spielen zu lernen; denn durch das Fltenspiel, sagte er, wrde das Ge-steht entstellt und man knne dabei nicht reden oder singen. Einst spielte er mit anderen Knaben aus der Strae Wrfel. Als er gerade am Wurfe war, kam ein Wagen dazu. Zuerst rief er dem Fuhrmann zu, er solle warten, und als dieser nicht aus ihn hrte, warf er sich vor dem Wagen auf den Boden und hie den Fuhrmann weiter fahren, wenn er wolle. Dieser, berrascht durch die Tollkhnheit des Knaben, hielt das Gespann zu-rck, und Alcibiades that seinen Wurf. Einmal wettete er in einer Gesellschaft, er wolle einem wrdigen Greife auf ffentlicher Strae eine Ohrfeige geben. Er that es und lies davon. Ganz Athen sprach von der Frechheit des jungen Alcibiades; er aber ging zu dem Greise, entblte, um Verzeihung bittend, seinen Rcken und wollte so viele Hiebe aushalten, als jener bestimmen wrde. Der Greis verzieh ihm und gewann den einschmeichelnden Jngling so lieb, da er ihm seine Tochter in die Ehe gab. Er hatte einen prchtigen Hund um eine auerordentliche Summe gekauft, und ganz Athen sprach von dem schnen Hund; da ver-ftmmelte er denselben auf abscheuliche Weise, und Athen sprach

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 48

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
48 des Miltiades zu dem Unternehmen gegen Paros 70 Schiffe gebaut worden. Thennstokles setzte es jetzt durch, ba der Gewinn au? dem laurischen Silberbergwerke, welcher bisher unter die Burger vertheilt worben war, zur Vermehrung der Flotte ver-weubet wrbe, durch welche allein der Staat groß und mchtig werben knne; nnb alb war Athen im Besitz von 200 Kriegsschiffen und konnte sich als die erste Seemacht an die Spitze der riechen stellen. Daburch wrbe aber auch ganz Griechenland gerettet, als die Perser zum britten Male mit furchtbarer Heeres-macht in das Land einbrachen. . 28. Ter dritte Zug. Xerxes. Der mchtige Perserknig konnte es nicht verschmerzen, da ein so kleines Vlklein, wie die Athener, ihm, der bisher unbesieg-bar erschienen war, nicht nur Wiberstanb geleistet, sonbern sogar eine schimpfliche Nieberlage beigebracht hatte. Er bachte daher aus einen neuen Felbzng, konnte aber benselben wegen innerer Zwistigkeiten nicht sogleich unternehmen. Inzwischen ereilte ihn der Tod und sein Sohn Xerxes bernahm die Regierung. Nachdem dieser die Angelegenheiten in Asien geordnet hatte, bot er alle Kraft zu den grten Kriegsrstungen im ganzen Reiche auf, um sich an den Griechen zu rchen. Die Massen, welche er aus allen unterworfenen Lndern vom Jnbns bis zu den Skythen und den Grenzen Aegyptens zusammenbrachte, berstieg ohne den Tro die Zahl von l '/2 Million Fugnger und 80,000 Reitern; aber in dieser auerordentlichen Menge waren kaum 200,000 brauchbare Streiter, welche einen regelrechten Kamps zu bestehen vermochten, so ba die bergroe Zahl eher noch zum Schaben als zum Nutzen gereichte. 9cer.res aber glaubte durch die Menge schrecken zu erregen nnb das kleine Huflein der Griechen zu erdrcken. Neben dieser Landmacht hatte er eine Flotte von 3 200 Kriegs- und 3000 Lastschiffen aus allen unterworfenen See-Provinzen zusammengebracht, und zur Verpflegung der Kriegs-schaaren wurden bis Macedonien herab Magazine angelegt. Xerxes whlte den nmlichen Weg, welchen schon Mardonius eingeschlagen hatte. Als er in die Ebene von Troja gekommen war, opferte er den gefallenen trojanischen Helden, und im Angesichte seiner groen Massen, welche Land' und Meer bedeckten, pries er sich als den mchtigsten Herrscher glcklich. Doch gerieth er bald daraus in eine wehmthige Stimmung und vergo Thrnen,

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 79

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
79 Lanze und durchbohrte den, welcher ihm am Granikns das Leben gerettet hatte. Sogleich nach der That bemchtigte sich seiner tiefer Schmerz und Reue; drei Tage schlo er sich mit dem Leichnam des Klitus ein und nahm nieder Speise noch Trank zu sich, und Niemand durfte bei ihm eintreten. Endlich lie er sich durch die dringenden Bitten seiner Generale bewegen, wieder zu seinem Heere zu gehen. . 46. Alexanders Zug nach Indien. Nachdem Alexander die Regierung des neuen Weltreichs in Babylon geordnet hatte, verfolgte er die Mrder des Darins. Besfns hatte sich aus Baktrieu der das fr ein Heer nnzugng-lich scheinende Paropamisusgebirge nach Sogdiana (Bochara) hinter den Orns (Amu) geflchtet. Aber Alexander drang auch dahin vor, Bessus wurde von dem Statthalter ausgeliefert, gefesselt dem Herrn vorgefhrt und nach persischer Sitte ans Kreuz geschlagen, nachdem ihm Nase und Ohren abgeschnitten worden waren. Jetzt beschlo Alexander einen Feldzug nach Indien zu unter-nehmen, das man bisher kaum der Sage nach kannte. Mit einem Heere von 120,000 Mann, theils Maeedonier, theils macedonisch eingebter Perser, brach er 327 v. Chr. gegen den Indus auf. Zwischen dem Indus und Hydaspes (jetzt Behnt) herrschte der indische Fürst Taxiles, und rings um ihn, im heutigen Pendschab, waren mehrere kleine und unabhngige Staaten. Alexander be-siegte diese nach hartnckigem Widerstande und schenkte ihr Gebiet dem Taxiles, welcher sich freiwillig unterworfen hatte. Oestch vom Hydaspes war das Reich des Porns, welcher mit Taxiles im Streit war. Gegen diesen König rckte Alexander mit groer Gefahr der den Hydaspes vor und besiegte ihn vollstndig in einer groen Schlacht, in welcher den Maeedoniern zum ersten Male Kriegselephanten in groer Zahl entgegengeshrt wurden und viel zu schaffen machten. Porus selbst wurde gesangen, und 20,000 Inder, darunter zwei Shne des Knigs, verloren das Leben. Aber Alexander lie dem gefangenen König eine edle Be-Handlung zu Theil werden. Als er ihn fragte: Wie willst du behandelt sein?" antwortete der Jndier: Kniglich." Und als er ihn aufforderte, sich etwas zu erbitten, sagte er: In dem Worte ,Kniglich' liegt Alles, um was ich zu bitten habe." Ale-xander gab ihm sein Reich zurck und vergrerte dasselbe noch durch einen Theil der angrenzenden Gebiete, welche er erobert hatte.

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 95

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
95 Als ausgezeichnete Muster rmischer Kraft und Sitteneinfach-heit aus diesen ersten Jahrhunderten der Republik werden uns viele Männer genannt. Lucius Quinctius Cincinnatns, welcher in Rom die hchste Wrde bekleidet und groes Ansehen genossen hatte, zog sich auf sein kleines Gtchen der den Tiber zurck und lebte hier ganz der Landwirthschast. Es war nmlich bei den alten Rmern der Landbau die Hauptbeschftigung, und die angesehensten Mn-neu hielten es nicht fr unwrdig, selbst aus dem Felde zu arbei-tett. Im Jahre 456 v. Chr. nun, als die Rmer in einem Kriege mit dem Nachbarvolke der Aeqner in groe Roth kamen, setzten sie ihre einzige Hoffnung noch auf Cmeinnatus. Er wurde daher zum Dictator ernannt. Cincinnatns war gerade auf dem Felde mit seiner lnblichen Arbeit beschftigt, als die Gesanbtm mit der Botschaft zu ihm kamen. Zuerst legte er seilt Festkleib, die Toga, an, und nahm bauu die Auftrge der Gesandten entgegen. Cincinnatns fhrte das rmische Heer zum Siege, schickte die Feinde unter das Joch, gewann fr das Heer reiche Beute nnb kehrte, nachbem er vom Heere mit einem goldenen Kranze ausgezeichnet worben und in Rom im Triumphe eingezogen war, nach sechszehn Tagen wieber zu seinen lnblichen Beschftigungen zurck. Marcus Manlius mit dem Beinamen Capitolinns ver-theidigte das Capitol volle sieben Monate lang gegen die an Macht ihm weit berlegenen Femde. Eine gallische Vlkerschaar war nmlich in Italien eingebrochen und hatte: unter ihrem Fhrer Brennns den Rmern im Jahr 390 v. Chr. an dem Flchen Allia eine so furchtbare Niederlage beigebracht, da dieser Tag (dies Alliensis) fr alle Zukunft sprchwrtlich wurde. Hieraus drangen sie in Rom selbst ein und verheerten die ganze Stadt. Die Einwohner flchteten sich, und nur die waffenfhigen Männer, welche noch in der Stadt waren, zogen sich auf das Capitol zurck. Nachdem alle Versuche der Gallier, sich des Platzes zu bemchtigen, vergeblich gewesen waren, fanden sie auf einem geheimen Fuweg den Zugang zur Burg; und fchon hatte eine Anzahl in der Nacht dieselbe in so groer Stille erstiegen, da nicht uur nicht die Wchter, sondern nicht einmal die Hunbe es merkten. Nur die der Juno geweihten Gnse, welche trotz des groß gewordenen Mangels an Lebensmitteln bisher verschont worden waren, siengen ein heftiges Geschnatter an. Dadurch wurde Manlius aufgeweckt, griff sogleich zu den Waffen, rief die Anderen auf und strzte den ersten. Gallier, welcher schon oben stand, nieder. Die nachfolgenden Gallier wurden zum Theil durch desfen Sturz mit fortgerissen, zum Theil von den herbeieilenden Rmern getdtet. So hatte Maulius das Capitol gerettet.

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 84

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
84 . 49. Noms Grndung. Nomulus und Nemus. Die ltesten Bewohner Italiens waren theils Pelasger, welche der das Meer eingewandert waren und hauptschlich die westliche Kste bewohnten, theils keltische Stmme, welche der die Alpen her gekommen waren und in den italischen Gebirgen sich niedergelassen hatten. Die letzteren galten als die Aborigines oder Ureinwohner. Nach und nach bildeten sich durch Vermischung und weitere Einwanderungen verschiedene Vlkerschaften, von wel-chen die bedeutendsten die Etrusker in Etrnrien, die Samniter im mittleren Gebirgslande und die Latiner sdlich vom Tiber in Latium geworden sind. Ans einer Vermischung dieser drei Vlker-schasten bestand die Bevlkerung der Stadt Rom. Ueber die Grndung dieser Weltstadt ist solaende Saae ber-liefert worden: Aeneas, der Sohn des Anchises aus Troja, hatte sich nach der Zerstrung seiner Vaterstadt mit einer Schaar Trojaner ge-flchtet und war nach mannigfachen Irrfahrten an die Kste von Latium gekommen. Hier fand er bei dem Könige Latinus Auf-nhme und erhielt dessen Tochter Lavinia zur 'Gemahlin. Der Sohn des Aeneas, Aseanius oder Julus, grndete Alba Longa in Latium; seine Nachfolger herrschten daselbst mehrere Jahrhunderte als mchtige Könige. Der letzte derselben, Numitor, wurde von seinem jngeren Bruder Amulius des Thrones beraubt; sein Sohn wurde getdtet und seine Tochter Nhea Silvia zu einer Priesterin der Gttin Vesta gemacht, damit sie, wie den Vestalin-nen geboten war, unvermhlt bleibe und Amulius keinen recht-migen. Thronfolger zu frchten habe. Nhea Silvia gebar jedoch zwei Shne, deren Vater der Kriegsgott Mars war, Nomulus und Remus, und als Amulius dies erfahren hatte, lie er die Mutter tdten und die Kinder in einer Wanne in den Tiber werfen. Der Flu war aber gerade ausgetreten und die Wanne blieb an einem Feigenbaum stehen. Eine Wlfin, welche an den Flu kam, um zu trinken, trug die Kinder in ihre Hhle und ernhrte sie. Hier fand sie Faustulus, ein Hirte des Amulius; mitleidig brachte er sie nach Hause und gab sie seiner Gattin Aeect Larentia zur Erziehung. Als die Knaben herangewachsen waren, zeichneten sie sich unter ihren Altersgenossen durch Muth und Strke aus und wurden von ihnen zu ihren Fhrern gewhlt. Aber in einem Streite, in welchen sie mit den Hirten des Numitor ge-rathen waren, wurde Remus gefangen und vor Numitor gefhrt. Dieser erkannte in den Gesichtszgen einige hnlichkeit und erhielt

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 118

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
118 sonst nur den angesehensten und ltesten Brgern zu Theil wurde nmlich um die Wrde des Pontifex maximus oder das Ober-priesteramt. Zu seiner besorgten Mutter sagte er, als er am Wahltage sortgieug: Entweder siehst dn mich als Oberpriester oder als Verbannten wieder." Csar siegte in der Wahl der seine beiden Mitbewerber, welche zu den angesehensten Optimalen gehrten. Im darauf folgenden Jahre wurde er Prtor, und nach der Prtur erhielt er die Provinz Spanien als Statthalterschaft. Aber seine Glubiger wollten ihn nicht aus Rom fortlassen. Da leistete Marcus Licinius Crassus, der reichste Mann Roms, Brgschaft fr eine Summe von ungefhr 5 Millionen Mark. Als ihn auf der Reise dahin einer seiner Begleiter in einem fhi-nen gallischen Dorfe fragte, ob hier wohl auch Rangstreit herrschen mge, antwortete er: Ich wenigstens mchte lieber in diesem Dorfe der erste als in Rom der Zimte sein." Nach Ablauf des Jahres feiner Statthalterschaft in Spanien hatte er so viel Geld zusammengebracht, da er in Rom alle seine Schulden zahlen konnte. Nach seiner Rckkehr aus Spanien, wo er sich zugleich auch Ruhm durch einen siegreichen Zug nach Lusitanien erworben hatte, war es ihm ein Leichtes sich zum Consul whlen zu lassen. Als sich aber der Senat sowohl gegen Csar, als gegen Pompejus, welcher eben vom mithridatischen Kriege ruhmgekrnt zurckgekehrt war, feindselig zeigte, so gelang es dem Csar, den Pompejus, obgleich dieser sein Gegner war, zu einer Verbindung zu bestimmen, um den Widerstand des Senats zu brechen. Pompejus seinerseits war einer solchen Verbindung keineswegs abgeneigt, weil er den wachsenden Einflu Cfars frchtete; mit Cfars Hilfe glaubte er sich am sichersten auf der Hhe seiner Stellung behaupten zu knnen. Das Geld, welches sie zur Ausshnung ihrer Gegner brauchten, sollte der reiche Crassus liefern. Dieser, obgleich bis-her Feind des Pompejus, lie sich zur Theilnahme an der Ver-bmdung durch die Aussicht bereden, da er durch dieselbe sich neue Reichthmer erwerben knne. So kam das erste, von den Rmern spottweise so genannte Triumvirat im Jahr 60 v. Chr. zu Stande. . 72. Csar in Gallien. Pompejus in Rom. Csar erhielt fr das Jahr 59 v. Chr. das Confulat. In diesem Amte bte er fast unumschrnkte Gewalt; wo er Wider-

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 92

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
92 Plebejern Belieoten Mann, weil er aus ihrer Mitte abstammte ^er trug ihnen eine Fabel von dem Magen und den Gliedern vor Die Glieder htten sich gegen den Magen emprt und ihm die Speisen verweigert, weil sie allein arbeiten mten, er aber nur verzehre. Whrend sie so m_ ihrem Zorn den Magen durch bezwingen wollten, seien sie selbst mit dem ganzen Krper erschlafft. ^etzt sei es deutlich geworden, da auch der Dienst des Magens kein massiger sei. Die Plebejer lieen sich bereden, nach ^ m zurckzukehren, aber nur nachdem die Patrizier ihnen mehrere Zugestandnljie gemacht hatten. Das wichtigste war, da ihnen sogenannte Volkstribunen (tribuni plebis) bewilligt wurden d i Stellvertreter der Plebejer, welche das Recht hatten, den Verhand-lnngen des Senats beizuwohnen und, wenn dieser etwas beschlo J?a\6egen das Interesse der Plebejer zu sein schien, ihr Veto" (d. h. ich verbiete) einzulegen. Auch das Recht, Versammlungen, V^.Uren zuhalten, wurde den Plebejern gewhrt, und diese plebejischen Comitien erhielten bald groe Wichtigkeit, wie die An-Gelegenheit des Coriolanus beweist. 55. Cajus Marcius Coriolanus. Cajus Marcius. welcher von der Eroberung der sdlich von Rom gelegenen volskischen Hauptstadt Corioli den Beinamen Coriolanus fhrte und unter den Patriziern in groem Ansehen stand, wollte den Umstand, da in Rom Hungersnoth und Teuerung entstanden war, benutzen, um den Plebejern die Rechte, welche sie sich erworben hatten, wieder abzuzwingen. Der Senat hatte nmlich. beschlossen, Getreide, welches er nach Rom hatte kommen la|ien, auszutheilen. Coriolanus aber verlangte, da den Plebejern so lange nichts gegeben werde, bis sie ans ihre er-ztvimgeneit Rechte verzichtet htten. Die Plebejer, darber auss Hchste erbittert, forderten ihn aus, vor ihren Comitien zu erscheinen, und als er den Tribunen mit Hohn und Trotz erwiderte wurde die Stimmung unter dem Volke so gefhrlich, da die An-Hanger des Coriolanus dasselbe in den Comitien durch Bitten und Vorstellungen zu beschwichtigen suchten. Coriolanus wurde aber verurtheilt und gieng, auf Rache sinnend, zu den Volskern ins Cm. Cr beredete den König der Volsker leicht, da er ihm ein Heer gab. Mit diesem zog er gegen Rom, bedrngte seine Vater-stadt hart und zeigte sich unerbittlich, als die Rmer wiederholt Gesandte an ihn schickten, um sich mit ihm auszushnen. Zuletzt
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