950 Die einzelnen. Länder Amcrika's.
innen sitzt cutc breite und platte Nase. Dicke Lippen, durchbohrt
und mit einem hölzernen Doppelknopfe geziert, umschließen
den großen Mund, ans dem auffallend weiße Zahne hervor-
schimmern. Die kleinen Augen sind schwarz und feurig. Das
Gesicht und der ganze Leib wird täglich n:it Ocker geschmiert,
so daß sie von sehr dunkler Farbe zu sein scheinen. So
sehen die Koluschen aus, und ein Reisender unserer Tage
nennt sie '-das roheste, häßlichste, unreinlichste, eckelhafteste
imb verworfenste Volk des Erdbodens." — Die russisch-
amerikanische Handelsgesellschaft hat so auf den
Küsten, wie auf den Inseln des Pelzhandels wegen und unter
dem Schutze der russischen Krone mehrere Niederlassungen
gegründet, welche unter einem Statthalter stehen. Die
unterworfenen Eingebornen sind zu einem jährlichen Tribut
an Pelzwerk verpflichtet. — Sitka, die bemerkenöwertheste
Insel in dem südlichen Archipel, ist die Hauptniederlassung der
Russen und enthält den Ort Neu-Archangel, wo der
Statthalter seinen Sitz hat, und Kasernen, ein großes Pelz-
Magazin, Schiffswerft und ein guter Hafen sich finden. —
Auf der Ostküste von Kodjak, einer Insel im.westen der
vorigen, liegt Alerandria, ein kleiner Ort mit einein vor-
trefflichen Hafen. — Die' Halbinsel Alaschka ist 89 Meilen
lang und besteht ans einem kahlen Bergrücken. — Nuscheh a k a,
eine russische Ansiedlung -an der Berings - Straße-, ist von
vielen Dörfern der Eingebornen umgeben und zählt 300
christliche Einwohner.
Iv. Das britische Nord-Amerika.
§. 1121. Die Länder Nord-Amerika's, welche im Besitze
der Briten sind, liegen zwischen dem 289. — 325." der
Länge und dem 4-2. — 62 ° der Breite und werden im
Norden durch die Hudsons-Straße, im Osten durch das
atlantische Meer, im Süden durch die vereinigten Staaten
und im Westen durch das Land der Indianer und das
Hudsons-Meer begrenzt.. — Die Größe beträgt 45,100
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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1036 Die einzelnen Lander Amerika's.
Staaten des Rio de la Plata bildeten in Verbindung mit
Bolivia und Paraguay das vormalige spanische Vice-König-
reich Buenos-Ayres, das sich aber seit dem I. 1816
von der Herrschaft der Spanier frei zu machen suchte. Gegen-
wärtig bilden diese Länder einen Bundesstaat, dessen Ver-
fassung aber noch keineswegs geregelt ist. Buenos-Ayres ist
der Sitz der Bundesregierung. Die vollziehende Gewalt befin-
det sich in den Händen eines gewählten Präsidenten, dem vier
Minister beigegeben sind. — Weder die Staatseinkünfte und
Ausgaben, noch die Stärke der Kriegsmacht können mit einiger
Zuverlässigkeit angegeben werden. Die Staatsschuld beträgt
über 105 Mill. Gulden.
§. 1204. Vierz e h n Staaten gehören gegenwärtig zu
der Union. — Bn enos-Ayres, die offene und sehr regel-
mäßig gebaute Hauptstadt des gleichnamigen Staates, erhebt
sich auf einer Erhöhung am rechten Ufer des hier 8 Meilen
breiten la Plata, besitzt mehrere schöne Plätze und Straßen
und ansehnliche Gebäude, außer 14 andern Kirchen eine Ka-
thedrale und zählt 92,000 Einw. Die Universität ist eine
der besten Amerika's; mit derselben ist eine Bibliothek, die viele
und schätzbare Werke enthält, eine Sternwarte und eine Natu-
ralien-Sammlung verbunden; außer der Hochschule blühen
noch mehrere Bildungsanstalten. Die offene Rhede wird durch
ein Fort beschützt; der Verkehr ist äußerst wichtig. Diese Stadt
wurde im I. 1535 von den Spaniern gegründet. — Die
Falklands-Jnseln oder Ma ln inen, die sich jetzt im Besitze
von Buenos-Ayres befinden, liegen im Süden der oben beschrie-
benen Hauptstadt und 60 Meilen von der Ostküste Pata-
goniens entfernt im atlantischen Meere. Die Gruppe besteht
aus zwei größer« und mehr als 90 kleinern Eilanden und
Klippen, deren Größe 160 Qmeil. beträgt. Die größer«
Inseln sind die Westinsel (Falkland) und die Osti use l
(Soledad), die durch den Falklands-Kanal oder Karl-
isle-Sund geschieden werden. Felsig, steinig und wasserreich,
bringt der wenig fruchtbare Boden auch nur wenig nutzbare
Pflanzen hervor. Diese sind Schilf, Gräser und Sauerampfer.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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125
D. Amerika im Allgemeinen.
westlichen Kolumbka, wo die Anden sich in drei Ketten nach
Norden trennen und mit der Küstenkette von Venezuela,
im Süden des karaibischen Meeres, in Verbindung stehen. Der
Schneeberg Martha hat 15,000 Fuß. 2) Das Alpenland
von Quito, im Süden des vorigen und unter dem Aequator
gelegen, enthält den Chimborasso, der, 20,100 Fuß hoch,
bis zu unfern Tagen für den höchsten Berg der Erde gehalten
wurde. In 3) dem Alpenlande von Peru liegt der große
See Titicaca 12,000 Fuß über dem Spiegel des Meeres, und
Berge erheben sich in dieser Gegend, die den obengenannten
Chimborasso an Höhe übertrcffen. Der Nevado von 3ui*,
mani (22,900') und der Sorata (23,600') gehören zu
denselben. — Von den Cordilleras getrennt, sind weiter im
Osten 4) die Gebirge von Guiana, die sich zwischen dem
Orinoko und dem untern Amazonenstrome erheben und bis
zu 7000 Fuß emporsteigen sollen; 5) die brasilischen Ge-
birge, welche sich vielfach verzweigen, und deren größte Höhe
etwa 6000 Fuß betragen mag. Tie größten Massen lagern
nordwestlich vom Rio Janeiro, in der Provinz Minas
Eeraes.
§. 96. In der ganzen Andenkette gibt es eine große Menge
feuerspeiender Berge. Sie sind entweder noch thätig,
oder ausgebrannt. Auffallend ist es, daß in den übrigen
birgen fast keine Spur von Vulkanen gefunden wird. Zu den
todten gehören die in den Gebirgsketten an der Westküste der
vereinigten Staaten; aber in Meriko und Central-Amerika sind
mehrere derselben in Thatigkeir. Nur der Popoka-Tepetl,
d. h. Feuerberg (16,626'), der in der Nähe von Puebla
liegt, sei hier genannt. Sehr groß ist die Anzahl der feuer-
speienden Berge in Südamerika, besonders in Kolumbien und
Chile. Auch zeichnen sich dieselben ans durch sehr beträchtliche
Höhe. Zu den bedeutendsten gehören: der Antisana (17,958'
Pariser Fuß), der Cotopari (17,712'), der Capambe
(18,450'), der Pichincha (14,950') und viele andere irr
der Kette der Anden, die bald Bimsstein, Basalt und schlacken-
artigen Porphyr, bald Schlamm mit Fischen und süßem Wasser
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— 243 —
Deckung im W. auf einer hohen Kulturstufe^); sie bildeten im N. und in der
Mitte der Andenregion mehrere despotisch regierte Staatswesen, darunter das
Reich der Chibcha im heutigen Colombia und das Reich der Inka, dessen
Centrum Peru war. Die Bewohner dieser Reiche sind bei der Eroberung
durch die Spanier zum großen Teil vernichtet worden. Die Gebiete des Tief-
landes, der beiden Tafelländer und der südlichen Anden wurden damals wie
heute von einer Urbevölkerung bewohnt, die größtenteils von Jagd und Fisch-
fang lebt, stellenweise aber auch zu Ackerbau und Viehzucht übergegangen ist.
Zu ihnen gehören die Fenerländer, Patagonier und Arankaner im 8., die zum
Teil civilisierteu Tupistämme des brasilianischen Tafellandes und die Kariben,
stamme im N. Die Eingewanderten sind Europäer, besonders Romanen
(Spanier, Portugiesen, Italiener), Neger und Chinesen (in Peru). Die Misch-
linge bezeichnet man je nach ihrer Abstammung als Mestizen (Nachkommen
von Weißen und Indianern, auch Cholos genannt), als Mulatten (Nachkommen
von Weißeu und Negern) oder als Zambos (Nachkommen von Negern und
Indianern). Kreoleu nennt man die im Lande geborenen Nachkommen spani-
scher oder afrikanischer Einwanderer.
Die herrschende Religion ist in Südamerika die katholische. Nur wenige
Jndianerstämme sind zur Zeit uoch unbekehrt, bei den meisten besteht aber das
Christentum nur in der Nachahmung äußerlicher Gebräuche, unter denen sich
noch der gauze alte Heideuglaube verbirgt.
I. Die Cordilleras de los Andes.^)
Modenform und @exväffex.
§ 203. Das Andensystem, das „Rückgrat des südamerikanischen
Kontinents", ist ein dnrch Senkungen und Brüche zerrissenes und von jüngerem
vulkanischen Gesteiu überlagertes Faltungsgebirge; seine mit riesigen Vulkanen
gekrönten Ketten schließen gewaltige Hochländer und lauge, tief eingeschnittene,
oft schluchtenähnliche Thäler ein. Man teilt die Cordilleras de los Andes (Ketten
*) Die Kultur der südamerikanischen Reiche beruhte auf dem Ackerbau, der trotz
der vielfach ungünstigen Höhenlage mit Hülfe künstlicher Bewässerung und Düngung (Guano)
reiche Ernten an Mais, Bohnen, Kartoffeln und Gespinstfasern gab. Die Wohnhäuser,
Tempel und Paläste, von deren Großartigkeit noch jetzt die zahlreichen Trümmer zeugeu,
waren aus Ziegeln oder Stein erbaut. Kunststraßen gingen von den Hauptstädten aus und
dienten nebst einem ausgebildeten Postwesen (Läufer) und einer Knotensprache zur Verbindung
der einzelnen Provinzen. Die Inka, die Herrscher des südlichen Reiches, genossen göttliche
Verehrung, ebenso die im Sonnentempel zu Cuzco auf goldenen Sesseln thronenden Mumien
ihrer Vorfahreu. Die Religion war Gestirn-, besonders Sonnendienst, Anbetung der Natur-
kräste und Heroenverehrung.
**) Forscher: Alexander von Humboldt (1801—1803), Pöppig (1826—31),
Ch. Darwiu (1833), Philippi (1853—64), Stübel und Reiß (1868—1876), Hettner
<1883/84, 1888/89), Güßseldt (1884) u. a.
16*
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Extrahierte Personennamen: Inka Inka Alexander_von_Humboldt Alexander Philippi
— 251 —
mitten dieser Grasebenen erheben sich einzelne Hügelzüge, Ausläufer der Anden
und des brasilianischen Berglandes, zwischen denen zahlreiche Seen, Lagunen
und Salzsümpfe liegen. — Durchflossen werden die Pampas vom mittleren
und unteren Parana, dessen Quellen im brasilianischen Berglande unweit der
Küste liegen; er nimmt rechts den Paraguay (— Papageienfluß) und links
den Uruguay (— Wasser des bunten Vogels) auf. Der golfartige, 300 km
lange und stellenweise ebenso breite Mündungstrichter dieser drei Ströme, deren
kleinster, der Uruguay, die Länge des Rheins besitzt, führt den Namen Rio de
la Plata (= Silberstrom, so genannt, weil die ersten Entdecker von den
Indianern hier mit Silber beschenkt wurden). — Jenseits des Rio Colorado
erhebt sich das patagonische Tafelland, das sich in Sinsen und Terrassen
von den Anden zum atlantischen Ocean senkt. Am Fuße der Cordillereu be-
waldet und wasserreich, wird das Gebiet nach 0. hin immer öder und nru
fruchtbarer; auf weite Strecken ist das Steppenland von vegetationslosem
Sand- und Steinboden, den sogen, patagonischen Geröllflächen, unterbrochen,
die sogar von den genügsamen Straußen und Gnanacos gemieden werden.
er ßsqxt ell'en.
§ M7. Der Anbau des Bodens steht im Tiefland der großen Ströme
trotz der Fruchtbarkeit vieler Gegenden hinter der Viehzucht sehr zurück. Im
Küsteugebiete der Llanos gedeihen Kakao und Kaffee; in den Pampas werden
Zuckerrohr, Getreide und Reis, Baumwolle, Tabak, Wem und vorzügliches
Obst, besonders Pfirsiche, gebaut. Die Selvas liefern Waldprodukte, in erster
Linie Kautschuk, seruer edle Hölzer, Kopaivabalsam, Sarsaparilla, Chinarinde,
Tonkabohnen, Vanille, Paranüsse. Die in den Llanos und Pampas blühende
Viehzucht*) erstreckt sich besonders auf Hornvieh und Schafe, daneben im
N. auf Schweine, Pferde, Esel und Maultiere, im 8. auf Pferde und Ziegen.
Die noch wenig ausgebeuteten Mineralien des Pampasgebietes umfassen
Gold, Silber, Kupfer, Salz und Natron. Zur Ausfuhr gelangen im N.
Kaffee, Kakao und Häute, im 8. Erzeugnisse der Viehzucht, besonders der nach
Liebigschem Verfahren aus Rindfleisch gewonnene Fleischextrakt. Die Ein-
fuhr bringt Lebensmittel, besonders Brotkorn aus Nordamerika, und euro-
päische Judustrieartikel.
Stcrc^ten, Weroobner und Städte.
§ 208» Politisch haben am Tieflande der großen Stromsysteme fast
alle Staaten Südamerikas (ausgenommen Pern und die europäischen Kolonien
*) Die mit Beaufsichtigung der riesigen Herden betrauten, mit Wurfriemen und Wurf-
kugeln (Lasso und Bolas) versehenen reitenden Hirten heißen in den Llanos Llaneros, in
den Pampas Gauchos.
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Extrahierte Personennamen: Sturfia Ivo Slffifi Slrmuth
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
174
Entfernung wiederholt sich vom Biseayischeu Meerbusen nach N., wenig
nach O. abweichend, bis zu der tiefsten Einbiegung der Westküste bei La
Rochelle, ferner von hier bis zum nordwestlichen Vorsprunge und
von diesem und ebenso von La Rochelle bis zur tiefen Bucht der Seine-
müuduug, so daß durch diese 3 Linien das nordwestliche (gleichseitige)
Dreieck Frankreichs abgeschnitten wird. Dieselbe Entfernung von der Rhone-
müudung genau nach N. getragen, giebt die Lage von Chalons an dem
Punkte der Saone an, wo sie sich direkt nach S. wendet, um dann die
Richtung der Rhone zu bestimmen. Weiter nach N. gelegt, den nördlich-
sten Vorsprung der französischen Grenze an der Maas (Charle-
mont und Givet). Dieselbe Entfernung wiederholt sich zwischen Rochelle und
Dijon an der Loire, zwischen Orleans und der Loiremündung und ebenso
der Quelle, der Ostgrenze der Pyrenäen und Lyon, zwischen Blaye an der
von hier sich sehr erweiternden Garonne und dem südöstlichen Winkel der
großen Normannischen Bucht, sowie zwischen diesem und Calais ?c.
§ 56. h. Frankreichs Gebirge, Flüsse und klimatische
Verhältnisse. Volkscharakter.
Ein Blick auf die Richtung der Mehrzahl der größeren Flüsse lehrt,
daß die Hauptabdachung des Landes eine nordwestliche ist. Die Pyrenäen
fallen, wie wir (s. Pyrenäenhalbinsel) früher gehört, nach Frankreich sehr
steil und tief ab. Welche Längenausdehnung haben also auch die Thäler
dieser Seite? Und folglich breitet sich nördlich derselben ein beträchtliches
Tiefland aus, das die Garonne durchströmt (100' hoch). Dieses wird öst-
lich von den 14 Meilen langen Cevennen begrenzt, die ziemlich parallel
mit der Küste des Mittelländischen Meeres ziehen. Durch die Senke zwischen
ihnen und den Vorbergen der Pyrenäen ist der Kanal du Midi geführt,
welcher dieses Meer mit der Garonne und durch sie mit dem Atlantischen
Oeean verbindet. Denselben Weg nimmt die Eisenbahn von Narbonne
nach Bordeaux. In einzelnen Gipfeln erreicht das Gebirge 1625 m.
6000' Höhe und darüber. Ihren Kamm bilden zerklüftete und fchluchten-
reiche Kalkfelsen, von Basalt durchsetzt, dessen Säulen oft senkrecht empor-
steigen. In Terrassen, deren höhere Nadel- und Laubholz, deren niedere
Obst-, Maulbeer- und Oelbänme und Reben tragen, sinken sie zu der sau-
digeu, sumpfigen und drückend heißen Küste des Meeres herab. Das Klima
der höheren Striche ist rauh. *
An der Grenze der Departements der Lozere und der Ardeche gabeln
sich die Cevennen in drei Züge. Der westliche, westlich des Allier, bildet
das Gebirgsland der Auvergue mit drei vulkanischen Gipfelgruppen; in
der südlichen erhebt sich der Cantal 1860 m. 5730', in der mittleren der
Mont 'd'or 1754' m. 5400' und der Puy de Saney 2000 m. 6042',
Frankreichs höchster Berg (im Innern), in der nördlichen der Puy de Dome
1465 m. 4500'. Die Mehrzahl aller Berge dieses rauhen Gebirgsländes
sind steile Kegel mit abgestumpftem Scheitel, auf granitischer Grundlage aus
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: La
Rochelle La_Rochelle Frankreichs Dijon Lyon Frankreichs Frankreich Atlantischen
Oeean Bordeaux Saney Frankreichs
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
446 -
und der Sierra de Santa Marta mit der Tiefebene des Magdalenstroms
zwischen dem Stillen Oeean im W., dem Atlantischen im N. und dem Orinoco
im O. und hat einen Flächeninhalt von 24,178 Qm. mit 3 Mill. E.
(ä Qm. ca. 125 E.), unter denen 126,000 Indianer.
(Santa Fe de) Bogota mit 50,000 E. liegt auf dem Plateau gl. N. am Fuße
zweier Berge, von Gärten umgeben, an einem rechten Nebenflusse des Magdalenen-
stromes, dem Bagota, der unfern der Stadt einen großartigen Wasserfall (211 in. 650')
bildet. Popayan ly —j) im Sw., mit Goldbergwerken in der Nähe, hat durch Erd-
beben sehr gelitten. Santa Marta mit sicherem und befestigtem Hafen, im N.
Cartageua unfern der Mündung des Magdalenenflnsses auf einer schmalen Halb-
insel, mit Handel und Perlenfischerei, 8000 E. — Pamplona, östlich vom mittleren
Magdalena, mit 11,000 E., eine Bergstadt. Antioquia am Canca in goldreicher
Gegend, 20,000 E. Panama auf dem Isthmus, mit Freihafen, beträchtlichem Handel
und 18,000 E. an der über die Landenge nach dem schnell emporblühenden Aspin-
wall (5000 E.) führenden Panama-Eisenbahn, welche für den Welthandel von hoher
Bedeutung ist.
3. Ecuador.
Diese 11,800 Qm. große Republik mit 1,300,000 E. (ä Qm. ca. 100 E.)
breitet sich längs der Küste zwischen Columbien, Peru bis zum Maranon
aus. Die vortreffliche Lage, das gesunde Klima, der fruchtbare Boden, der
Reichthum an edlen Metallen und vegetabilischen Producteu verheißen dem
Lande, wenn einmal geordnete Zustände sich befestigt haben werden, eine
große Zukunft.
Die Hauptstadt Quito (Kito) liegt fast unter dem Aequator, aber 2770 m.
8524' über dem Meere am Fuße des Pichincha in einem herrlichen und milden Thale,
das von riesigen, mit ewigem Schnee bedeckten Bergen umkränzt ist, unter ihnen der
Chimborazo und Cotopaxi. Die Stadt, wie fast alle südamerikanischen Städte wegen
der häufigen Erdbeben aus einstöckigen Häusern bestehend, hat 80,000 E., schöne
Paläste und Kirchen, berühmte Fabriken in Gelees und Confitnren und Handel mit
Eis. — Riobamba in der Nähe des Chimborazo, mit alten Ruinen aus der Jneazeit,
16,000 E., hat durch Erdbeben öfter gelitten. Cuenca, 25,000 E. Die Umgegend
von Loxa liefert die wichtige Chinarinde (s. Peru). Guayaquil, zum Theil sumpfig
und wüst, 13,000 E., ist aber durch seinen Handel bedeutend.
Zu dieser Republik gehören die wilden, vulkanreichen Galapagos-Jnseln,
zusammen 138 Qm., bekannt dnrch ihre zahlreichen Schildkröten und bemerkenswerth
wegen einer Anzahl Thiere, namentlich Vögel, die sich nur hier finden, so daß sie
„eine kleine Welt für sich" bilden.
§ 123. B. Die westlichen Staaten.
4. Peru.
Dies herrliche Land, von dessen früherer Cnltur noch heute gigantische
Monumente zeugen, erstreckt sich vom 3. bis zum 22° Sbr. vom Flusse
Tumbez, der die Grenze gegen Ecuador bildet, bis zum Flusse Loa, der
Grenze gegen Bolivia. Mit landschaftlichen Reizen jeder Art geziert, besitzt
es einen solchen Wechsel der klimatischen und Bodenverhältnisse, daß es
sämmtliche bekannte Pflanzen der Welt, wo nicht hervorbringt, so doch hervor
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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H60. Aartenprojektionen.
277
mit den Verwitterungsvorgängen das Gebirge schließlich vollständig. Das
Endergebnis der Verwitterungs- und Erosionsvorgänge ist die mehr oder
weniger vollständige Einebnung des Gebirges, die Bildung einer Fast-
ebene. Allerdings sind dazu außerordentlich große Zeiträume notwendig.
Ein besonders großartiges Beispiel der Umwandlung eines Gebirges in
eine Fastebene ist die Eanadische Seenplatte.
Wird ein schon großenteils eingeebnetes Gebirge wieder gehoben, so
setzt die Erosion von neuem ein und bildet neue Talsysteme. In der Weise
entstehen die sogenannten Rumpfgebirge, (Skandinavisches Hoch-
gebirge, Rheinisches Schiefergebirge, Schottisches Hochland).
Auch Tafelländer können durch Erosionstäler vollständig zerschnitten und
schließlich in einzelne Tafelberge aufgelöst werden (Tafelberge Süd-
Afrikas, Sächsische Schweiz).
Anhang.
§ 160. Kartenprojektionen.
Karten sind Abbildungen der Erdoberfläche, der Oberfläche anderer
Himmelskörper, des scheinbaren Himmelsgewölbes oder von Teilen der-
selben auf einer Ebene. Eine Fläche auf eine audere abbilden, heißt ganz
allgemein, jedem Punkte der ersteren einen solchen der letzteren nach einem
bestimmten Gesetze zuordnen. Da eine Fläche nur auf eine ihr gleichartige
ähnlich abgebildet werden kann, so gibt nur die Oberfläche einer Kugel eiu
wirklich ähnliches Biild der Erdoberfläche oder des Hmmelsgewölbes. Die
für den praktischen Gebrauch unentbehrlichen Karten dagegen geben stets
mehr oder weniger verzerrte Bilder von ihnen.
Der Kürze des Ausdrucks wegen soll im folgenden angenommen werden, daß
die Erdoberfläche (oder die sonstigen Darstellungsobjekte) zunächst in der gewünschten
Verkleinerung auf einem Globus abgebildet und dann die Oberfläche dieses aus die
Kartenebene projiziert sei. Mau ist dann der Notwendigkeit enthoben, von den Ver-
kleinerungen aller Dimensionen des Kartenbildes zu sprechen. Es soll ferner die Erde
als Kugel betrachtet werden, da die Abplattung nur bei Karten in sehr großem Maß-
stabe berücksichtigt zu werden braucht.
Man unterscheidet folgende Hauptarten von Kartenprojektionen:
1. Perspektivische Projektionen. Bei ihnen wird die Kugeloberfläche
auf die Ebene so abgebildet, wie sie von einem bestimmten Punkte aus
gesehen sich darstellen würde. Dieser Punkt heißt der Augpunkt, die von
ihm nach den einzelnen Punkten der Kugeloberfläche gezogenen Strahlen
die Projektionsstrahlen. Die Bildebene wird dabei senkrecht zu dem
nach dem Mittelpunkt des abzubildenden Teils der Kugelobersläche ge-
Aogeneu Projektionsstrahl angenommen. Ihre Entfernung vom Augpunkt
ändert die Gestalt des Kartenbildes nicht, sondern nur den Maßstab. Die
Gestalt des Kartenbildes hängt vielmehr ausschließlich vou der Lage des
Augpunktes zu der Kugeloberfläche ab. Je nachdem der Mittelpunkt des
Kartenbildes einen der Pole, einen Punkt des Äquators oder einen anderen
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]