Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 946

1850 - Weilburg : Lanz
946 Die einzelnen Länder Amerikas. bedeutender Anzahl. Auch der Wasch- und der sonderbare Wolfbär sind hier zu Hause. An wildem Geflügel, besonders Wasser- und Sumpfvögeln, fehlt es nicht; das Meer und die innern Gewässer liefern viele Fische, auch Robben und Walisische. Während der Sommermonate erscheinen Muskiten- Schwärme als eine furchtbare Plage. — Euro- päische Getreide- und Gemüsearten werden bereits hin und wieder gebaut; die südlichen Gegenden haben herrliche Wal- dungen von Cedern, Ahorn, Eichen, Nadelholz, Pappeln, Birken und Erlen; weiter nach Norden bedecken Sträucher und Kräuter — und in der kalten Zone Moose urd Flechten den Boden. — Von Metallen sind Blei, Kupfer und Eisen,, von andern Mineralien Steinkohlen, Marmor, Asbest und Bergöl vorhanden. §. '1115. Die Zahl der Bewohner ist gering und mag kaum J/2 Milk, betragen. Sie bestehen aus Indianern, Eskimo'ö und Europäern. Indianer werden die Urein- wohner Amerika's, mit Ausschluß der Eskimo's, genannt; letztere sind wahrscheinlich aus dem nordöstlichen Asien einge- wandert. Jene bilden eine eigene Menschenrasse, nämlich die amerikanische (§. 125 d. Einl.) Die Hautfarbe derselben ist braunroth oder kupferfarbig, das Haar dünn, straff und schwarz, das Gesicht platt mit hervorragendem Kinn und Backenknochen; die Augen sind tiefliegend. Der Indianer hat einen schlanken, muskulösen Körper von mittlerer Größe, der Starke und Gelenkigkeit mit Ausdauer verbindet. Er ist Krankheiten wenig unterworfen und kann die größten Anstren- gungen, Entbehruugln, Kälte und Hunger ertragen. Aeußerst fein' sind seine Sinne. Obgleich roh und unwissend, können demselben Verstand und Witz und große Geschicklichkeit zu mechanischen Arbeiten nicht abgesprochen werden. Er ist sanft und umgänglich, sehr gastfreundlich und mildthätig und beweist in- Gefahren hohen Muth und eine große Gleich- giltigkeit gegen das Leben. Der größte Schmerz ist nicht im Stande, ihm auch nur einen Ton. der Klage auszupressen. Er liebt den Krieg, und Zorn und Rache verleiten ihn nicht

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1050

1850 - Weilburg : Lanz
1050 Die einzelnen Länder Amerika's. Gewürze, eßbare Früchte (Kokosnüsse) und Arzneien liefern. Fernambuk,- oder Brasilien-Holz, Mahagony-, Kam- pesche-, Tulpen-, Rosen- u. a. Holz; Kampfer- und Kopal- bäume. — C. Das Mineralreich. Sowohl die Bergwerke, als auch die Flüsse liefern viel 1) Gold — vom I. 1000 — 1820 gegen 1085 Mill. Gulden; 2) Eisen ist in großer Menge vorhanden, und außer diesen Metallen werden auch 3) Platina, Blei, Zinn und Kupfer gefunden. Berühmt ist das Land wegen seines Reichthums an 4) Edelsteinen, besonders an Diamanten, deren Werth vom I. 1740 — 4822 zu 56 Mill. Gulden geschätzt wird. 5) Salz, 6) Sal- peter und 7) Schwefel findet sich in Ueberfluß, und die Gegenden der Südküste haben reiche 8) Steinkohlenlager. §. 4219. In diesem großen, schönen und fruchtbaren Lande wohnen nur 5/2 Mill. Menschen, so daß nur 43 auf die Qmeile kommen. Die Zahl der Weißen (Portugiesen und Kreolen) beträgt höchstens 1 Mill., die der Negersklaven aber gegen 3 Mill. Hiezu kommen noch ungefähr 180,000 freie Indianer, 900,000 Mulatten und 500,000 Ureinwohner oder Indianer. Diese sind theils Christen und haben feste Wohnsitze (Indios mansos, d. h. zahme Indianer), theils gehören sie. zu wilden Stämmen der rohesten Art (Indios bravos), wie die Puris, B o t o k u d o s u. a., welche größtcn- theils in den Wildnissen des Innern Hausen. Die meisten dieser Stämme, deren es über 100 gibt, sind gefährliche und erbit- terte Feinde der Kolonisten. — Die am meisten verbreitete Sprache ist die portugiesische, die herrschende Religion die katholische. — Wohl sind die Stämme der Indianer in diesem Lande zahlreich und mannigfaltig; doch zeigt sich in ihrer körperlichen Bildung, ihren geistigen Anlagen, ihrer Lebens- weise und in ihren Sitten und Gebräuchen eine so große Aehn- lichkeit, daß sämmtliche nur zu einem Volke zu gehören scheinen. Ihre Hautfarbe ist bräunlich gelb, der Körper kräftig, geschmei- dig und fähig der größten Anstrengung. Sie haben eine mittlere Größe, breite Schultern und muskulöse Arme, während die Beine ungewöhnlich dünn sind. Ein abgeplattetes, rnndcs Gesicht

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 864

1850 - Weilburg : Lanz
864 Die einzelnen Länder Afrika's. Blei, Eisen, Knpfer und Quecksilber, findet sich in den Gebirgen; allein wegen Unkunde des Bergbaues wird derselbe wenig benutzt. In mehrern Gegenden findet sich 2) schöner Marmor; 3) Salz liefern das Meer, Landseen und Quellen; 4) Mine- ralwasser ist häufig; §. 1020. Die Bewohner, deren Anzahl zu 12 —46 Mill. geschätzt wird, gehören sämmtlich, mit Ausnahme der zahlreichen Negersklaven, zur kaukasischen Rasse.und be- stehen ans einem mannigfaltigen Völkergemische, in welchem Berbern, Kabylen und Schelluh's — Araber, theils ansässig (Mauren), theils Nomaden (Beduinen) — Türken, Europäer, (Franken), Juden und und Neger als Theile erscheinen Wie die Völker, so sind auch die Sprachen verschieden. . An: meisten verbreitet sind die arabische, die berberische (kabylische) und die türkische, zu denen jetzt noch die französische kommt. — Die Haupt-Religion auf dieser weiten Landstrecke ist die muhamedanische, deren Bekenner in diesen Ländern eben so durch Aberglauben, wie durch Fanatismus berüchtigt sind. Renegaten,' d. h. Christen -oder Juden, die zum Islam übergetreten. — Die Berbern, welche in Marokko Amazirghen heißen, sind von mittlerer Größe, schön, rüstig und kräftig und voll Leben. Die Hautfarbe ist weiß, das Haar nicht selten blond. Sie zeichnen sich durch Muth ' und kriegerischen Sinn aus, sind heftig und unversöhnlich im Hasse. — Die Berbern in Algier werden Kabylen genannt. Sie sind wohlgewachsen, aber mager; ihr Haar sii schwarz oder'dunkelbraun.; sie haben ein wildes, abschreckendes Ansehen, das durch ihren Schmutz und die sie umhüllenden Lumpen noch vermehrt wird. Mit großer Tapferkeit und unerschütterlichem Muthe verbinden sie eine Frciheitöliebe, die ihnen über Alles geht. Gegen Ge- fangene üben sie wilde Grausamkeiten aus. — Die Schelluh's, die westlichen Abhänge des Atlas bewohnend, sind weniger kräftig und von dunklerer Hautfaxbe, als die Amazirghen — scheinen übrigens gesellig und Freunde der Gastfreiheit zu sein. Als Feinde sind auch sie unversöhnlich und unersättlich in ihrer

4. Erster oder Elementar-Kursus - S. 32

1835 - Weilburg : Lanz
32 Allgemeine Einleitung. nannten verschieden. — Nach der Lage sind die Gebirge ent- weder inländische d. h. im Innern des Landes gelegene, oder Küstengebirge. Zu diesen gehören die Kaps. — Gletscher und Lau inen. §. 93. Unter den Bergen zeichnen sich besonders die feuerspeienden oder Vulkane ans. Dampf und Feuer steigt aus einer Oeffnung ihres Gipfels zuweilen empor; Asche und Steine werden ausgeworfen — ja, ein Feuerstrom, ge- schmolzenem Metalle ähnlich, wälzet sich an den Seiten des Berges hinab. Diese glühende Masse heißt Lava, die trich- terförmige Vertiefung auf dem Gipfel Krater. Die Vulkane haben meistens eine kegelförmige Gestalt. Bei einigen, z. B. dem Vesuv, sind die Ausbrüche häufiger, bei andern seltener. Mehrere haben aufgehört, Feuer auszuwerfen, und werden aus- gebrannte oder todte genannt. Zwischen dem Rhein und der Weser, auch in der Eifel werden sehr viele dieser Art gefunden.— Die steinartigen Massen, welche von den Vulkanen ausgeworfen werden, haben meistens durch das Feuer eine solche Veränderung erlitten, daß sie von andern Gebirgsarten sich gänzlich unterschei- den. Sie werden daher vulkanische Produkte genannt, und Lava, Bimsstein, Puzzolanerde gehören zu denselben. §. 94. Kein Erdtheil ist frei von feuerspeienden Ber- gen. Zu den bemerkenswerthesten gehören — in Europa: der Aetna (jetzt Monte Gibello) auf Siciliens Ostküste, der Vesuv, unfern der Stadt Neapel, der Hekla und Krabla auf Island. Zu verschiedenen Gegenden Asiens finden sich Vulkane, z. B. auf Kamtschatka, Japan, Java und mehrern molukkischen Inseln. Die kanarischen, azorischen und andere Inseln auf Afrika's Westseite werden mir Grund für ursprüngliche Vulkane gehalten; denn noch steigt von dem Pico (Spitzberg), Pic de Tcide, auf Teneriffa Schwefel- dampf empor, und Bimsstein bedecket den Gipfel. Sehr zahl- reich sind die feuerspeienden Berge in der Kette der Cordilleras in Südamerika, wo sich besonders der fürchterliche Coto- pari erhebt. Auch auf mehrern Inseln des westlichen Austra- liens werden dergleichen gefunden.

5. Erster oder Elementar-Kursus - S. 30

1835 - Weilburg : Lanz
30 Allgemeine Einleitung. §. 87. Das Wasser, mehr oder weniger verbreitete Ueber- schwemmungen haben bei der Bildung unsers Erdkörpers einen besondern Antheil gehabt. Mythen sagen dieses; Thatsachen bestätigen es. So bildete sich der Kern der Erde und ihre Oberfläche bis zu den höchsten Gipfeln der Berge. Dieses als Eintheilungsgrund angenommen, so werden die Gebirge nach ihrem Alter und ihrer Entstehung in 1) ursprüngliche oder Urgebirge, und 2) später entstandene eingetheilt. Bei diesen unterscheidet man wieder »)Uebergangsgebirge, fc) Flötzgebirge und c) angcschwemmte Gebirge. §. 88. Zu den Ur- oder Grundgebirgen gehören die höchsten der Erde. Tief in das Innere derselben sich erstreckend, bilden sie gleichsam das Gerippe dieses Ungeheuern Körpers, dessen lockere, erdige Theile sie Zusammenhalten. Granit, die älteste Steinart, ist die Masse, woraus sie bestehen. Auf ihnen werden keine Versteinerungen von Land- und Seethieren gefunden; sie, diese Gebirge, waren bereits da, ehe organische Körper vorhanden, und spätere Ueberschwemmungen erstreckten sich nicht bis zu ihrem eisigen Gipfel. Die Urgebirge sind arm an Metallen. §. 89. Von den später entstandenen Gebirgen la- gern zu beiden Seiten der Urgebirge und zum Theile auf den- selben die U eb e r g an g s g eb irg e. Sie sind später entstanden, reich an Metallen und untermischt, jedoch noch sparsam, mit Versteinerungen animalischer Körper. — Theils in den tiefen Thälern des Urgebirges, theils am Fuße desselben steigen nur zu mittelmäßiger Höhe die Flötzgebirge empor, die, aus einzeln übereinander liegenden Schichten oder Lagern bestehend, durch viele Versteinerungen, besonders von Seethieren, ihre spätere Bildung unter dem Wasser verrathen. — Am spätesten sind, und zwar aus Trümmern der vorher genannten Gebirgs- arten und unwidersprechlich auch durch's Wasser, die ange- fchwemmten Gebirge entstanden. Sie liegen theils in den Thälern der Urgebirge, auch an ihrer Abdachung, wo sie auch Seifengebirge heißen; theils bilden sie das platte oder flache Land, und verdienen in diesem Falle keineswegs

6. Lehrbuch der Geographie - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Kr:r> er 60 q u elten. §22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen, der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000 begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von „Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet. Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds- hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu- teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans. Wervohner, Stclcrten und Städte. § 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder- sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten. Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten: die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover) und Bayern steilweise); das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach; die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil- weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig; die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L. Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes: 72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone". 73. Hildburghausen an der Werra, Technikum. 74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren. *) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).

7. Lehrbuch der Geographie - S. 285

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 285 — Schlupfwinkel gewährt." Zahlreiche Gebirgsbäche und Flüsse stürzen in statt- lichen Fällen oder Kaskaden in die verzweigten Thalgebiete hinab. Die meisten von ihnen, n. a. der Savauuah, der Potömac, der Susquehauua (ßaßqumunä, d. h. krummer Fluß) und der Delaware (döla-när), ergießen sich in den atlantischen Oeean.*) Östlich von den Alleghanies bildet eine Anzahl niedrigerer Bergketten, die sog. Fußhügelregion, den Übergang zu der 50—300 km breiten atlantischen Küstenniederung, die sich langsam zum Meere abdacht. Sie ist durch die Ablageruugsthätigkeit der Flüsse entstanden und daher aus Gebirgsschutt der Alleghanies, Mergel und Sand ausgebaut. Dünen begleiten die teilweise sumpfige, buchten- und hafenreiche Meeresküste. d) Die Nor dost-Apalachen, gleich den Alleghanies aus Gneis, Grauit und Schieferarten zusammengesetzt, werden durch mehrere von Flüssen durch- zogeue Längs- und Querbrüche in eine Anzahl Gebirgsketten zerlegt, die sich jenseit des St. Lorenzgolfes auf Neufundland fortsetzen. Die bedeutendsten Glieder dieser Apalachengruppe, der gewaltige Granitstock der Adirondacks und der lange Rücken der Green Mountains, liegen zu beiden Seiten des großen Champlaiu-Thals, welches sich nach 8. zum Hudsou-Thal, nach N. zum St. Lorenzstrom-Thal öffnet. Charakteristisch für die ganze Landschaft sind die mächtigen Ablagerungen von Moränenschutt, die zahlreichen erra- tischen Blocke, die vielen Seen und Teiche, sämtlich Zeugen einer früheren Be- decknng des Landes mit nordischem Gletschereis. Die Hanptflüsse sind der Hudson, welcher mit seinem Nebenfluß, dem Mohawk, die Trennungslinie zwischen den beiden Apalachengebieten bildet, und der Connecticut (konnektikat, d. h. langer Fluß), beide reich an malerischen Ufern, Wasserfällen und Strom- schnellen. Erwerbsquellen. § 24:0. Die Landwirtschaft erzeugt in den südl. Teilen der atlantischen Küstenniederung vor allem Baumwolle, in der Mitte der Landschaft Tabak, Mais und Weizen, während im N. vorwiegend Hafer gebaut wird. Bedeutend ist auch der Hopfenbau im Staate New Jork. Im N. der Landschaft ist der Fischfang (Kabeljau, Heringe, Hummern — Nenfnndlandbänke) eine Haupt- nahrungsquelle. Im Bergbau wetteifert das Apalacheugebiet mit den Cor- dilleren, die zwar reicher an Edelmetallen sind, an nutzbaren Mineralien aber weit hinter dem Osten zurückbleiben. Kohlen, darunter vorzüglicher Anthracit, und Eisen sind in Fülle vorhanden, außerdem unerschöpfliche Petroleumquellen *) Die Flüsse der Küstenebene, von der Länge der Ems bis zur Länge der Oder, im Unterlaufe oft für die größten Seeschiffe zugänglich, sind durch ihre weiten Mündungs-- buchten für die erste Besiedelung des Landes und jetzt für den Handel desselben von größter Wichtigkeit geworden; in die Chesapeake-Bai (tschesäpik) münden Snsquehauna, Potomac und James River (dschems riw'r).

8. Lehrbuch der Geographie - S. 294

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 294 — Reiches; dieselben bilden meist Hochflächen, welche nach den Küsten zu steil abfallen und mit Bergkuppen gekrönt siud. Die stark gegliederten Küsten sind namentlich im 0. fjordreich, und hier reichen auch die Gletscher bis ans Meer. Grönland, der Hauptbestandteil des Nordpolargebiets, ist eine riesige Insel, so groß wie ein Viertel Australiens, also fast ein Erdteil für sich. Es reicht vom 60° nördl. Br. (Kap Farewell, fpr. färnell, d. h. Lebewohl) bis 83^/-,^ nördl. Breite (Kap Robert Lincoln). Nur ^ dieses ungeheuren Gebiets, der im W. breite, im 0. schmale, von tiefen Fjorden zerrissene Küstensaum, ist gletscherfrei. Das Innere ist von einer regelmäßig gewölbten, schildförmigen, von 8. nach N. abfallenden Eisdecke, dem Inlandeise, bedeckt, welches am Rande von Spalten und Klüften durchsetzt, im mittleren Teile aber spiegelglatt ist. Einzelne Felskuppen überragen die Eisdecke, deren Untergrund wahr- scheinlich ein Gebirgsland von der Art Norwegens ist. Im No. Grönlands erreicht die Eisbedeckung ihr Ende; im 0. erhebt sich unweit des Franz- Josephs-Fjords der höchste Berg, die 3500 m hohe Petermannspitze. An vielen Punkten der Küste schieben die Gletscher sich mit gewaltigen Eiszungen ins Meer; da das Gletschereis specifisch leichter als Wasser ist, wird es von letzterem gehoben, bricht endlich vom Gletscher ab und schwimmt in Gestalt riesiger Eisberge davon (die Gletscher „kalben"; s. Abb. 23). In seiner Ver- gletschernng bietet Grönland ein Bild des Zustaudes, der zur Diluvialzeit in einem großen Teile Nord- und Mitteleuropas herrschte. — Das Klima der Nordpolarländer bleibt selbst im Sommer an Wärme bedeutend hiuter der Wintertemperatur Mitteleuropas zurück. Während der langen arktischen Nacht erhellt nur der Schein des Nordlichts, der prächtigen Aurora borealis, die öden Schneegefilde (s. Abb. 24). § 249, Die Erwerbsquellen sind im hohen Norden sehr beschränkt. Ackerbau und Viehzucht können nicht betrieben werden; an geschützten Stellen reifen einige nordische Beerenarten, in den Gärten der europäischen Kolonisten gedeihen zur Not Kohl und Rüben. Die Hanptnahruugsquelle der wenigen Eingeborenen ist die Jagd. Die wichtigsten Landtiere der Polarregion sind der Eisbär, der Eisfnchs, das Renntier, der Moschusochse, der Schneehase und eine Unzahl nordischer Strand- und Seevögel, welche zu Hunderttausenden am Strande öder Inseln oder auf hoheu Klippen und Vogelbergen nisten. Die See liefert dem Jäger Fische, mehrere Seehundarten und das Walroß. Letztere fallen auch den europäischen und amerikanischen Robbenschlägern und Walfischjägern zum Opfer, welche jedoch hauptsächlich zur Erlegung der Wal- tiere (Narwal, Weißwal, Bartenwal) ausziehen. Nutzbare Mineralien sind bisher nur in den Kryolithbrüchen Grönlands entdeckt, deren Material zur Herstellung von Aluminium verwendbar ist. Die übrigen mineralischen Schätze Grönlands (Blei, Zink, Zinn, Eisen, Graphit und Kohle) sind noch unbenutzt.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 376

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 376 — ihre Atome aufgelöst haben (Eeutralsphäre der einatomigen Gase); an ihrer Oberfläche setzen sich aus den Atomen zunächst Gase zusammen, die sich iu weiterem Abstände vom Centrum zu verflüssigen beginnen. Weiter nach außen befinden sich alle Stoffe in tropfbar-flüssigem, dann in zähflüssigem Zustaude, bis sie unter der Erdrinde in den festen, aber noch nicht starren, sondern gegen Druck nachgebenden (plastischen) Zustand übergehen. § 2. Dicke und Zusammensetzung der Erdrinde. Man schätzt die Dicke der Erdrinde auf das Zehnfache der größten Berghöhe (8,8km) und der größten Meerestiefe (8,5 km), also auf ungefähr 80—90 km. Der größte Teil dieser Kruste ist der Forschung entzogen, da weder Bergwerksschächte noch Bohrlöcher zu nennenswerter Tiefe hinabdringen können. Nur die obersten Zonen sind uns durch Bohrungen und den Ausbau der Gebirge bekannt. Sie bestehen aus Gesteinen verschiedener Art, welche teils aus einem einzigen, massenhaft auftretenden Mineral (Kalk, Salz) gebildet sind und einfache Gesteine heißen oder aus mehreren ver- schiedenen zusammengesetzt sind und dann gemengte Gesteine genannt werden (Beisp. der Granit, welcher aus Feldspat, Quarz und Glimmer besteht). Die meisten Gesteine sind schichtenweise über einander gelagert, und zwar in nn- gefähr parallelen Lagen, welche teils horizontal liegen, teils in den ver- schiedensten Winkeln aufgerichtet sind. Ihre Zusammensetzung und die in ihnen enthaltenen Reste organischer Wesen (Versteinerungen, Fossilien) lassen ver- muten, daß sie sich unter Wasser allmählich aus den Verwitterungsprodukten älterer Gesteine oder aus Tier- und Pflanzenresten abgesetzt haben. Man be- zeichnet sie deshalb als Absatz- oder Sedimentärgesteine. Sie werden in senkrechter Richtung oder unter den verschiedensten Winkeln von Gesteinen durch- krochen, welche keine Spur von Schichtung zeigen, keine Reste von Organismen enthalten und anscheinend in Spalten und Rissen aus der feurigen Tiefe emporgequollen find. Diese nennt man massige Gesteine und unterscheidet solche, welche iu feurig-slüssigem Zustande bis zur Erdoberfläche emporgestiegen sind und sich dort ausgebreitet haben: die Ergnßsteine oder vulkanischen Gesteine in engerem Sinne, und solche, welche die Oberfläche des Planeten nicht erreicht haben, sondern in unterirdischen Hohlräumen laugsam erstarrt und dabei zum großen Teile krystallisiert sind: die plutonischen Gesteine oder Tiefengesteine; sie treten nur zu Tage, wenn durch irgend eine Ursache das sie verhüllende Sedimentärgestein entfernt ist. § 3. Die Sedimentärgesteine. Da die Sedimentärgesteine sich durch ruhigemblageruug im Wasser gebildet habeu, so müssen die am tiefsten liegenden unter ihnen die ältesten, die obersten die jüngsten sein. Da im Verlauf der Erdgeschichte bald diese, bald jene Stelle der Erdoberfläche über dem Wasser- spiegel lag, so finden wir nirgends alle Sedimentärschichten von der untersten bis zur obersten in ununterbrochener Reihenfolge, sondern überall nur mehr

10. Lehrbuch der Geographie - S. 377

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 377 — ober weniger umfangreiche Bruchstücke der ganzen Schichtenfolge. Die Ver- wandtschaft und gleichzeitige Bildung der weit von einander entfernten Sedi- mentärgesteine läßt sich durch die Fossilien, welche für sie charakteristisch sind (Leitfossilien), feststellen. Denkt man sich sämtliche Schichten nach dem Alter an der Hand der Leitfossilien über einander gelegt, so erhält man ein ideales Bild des obersten, uns zugänglichen Teils der Erdrinde. Man gliedert die Sedimentärschichten nach ihrem Alter in vier Zeitalter oder Ären, deren jedes wieder in eine Anzahl Unterabteilungen, die Systeme (Formationen), zerfällt, welche aus Stufen und Unterstufen bestehen. Die archäische Ära enthält die ältesten geschichteten Felsarten, welche noch keine sicheren Spuren organischen Lebens aufweisen; sie besteht nicht aus einfachen, sondern aus gemengten Gesteinen krystalliuischer Natur. Ihr ältestes Glied ist das Gneissystem, welches in ungeheurer Mächtigkeit (bis zu 30 Km Dicke) unter allen bekannten Formationen liegt. Über dem Gneis findet sich der Glimmerschiefer und über diesem der Urthonschieser oder Phyllit (Übergangsgebirge). Diese Ära muß den Urkeim alles Lebens ent- halten haben. Sie ist in Europa weit verbreitet, z. B. in den Centralalpen, der oberrheinischen Umwalluug, dem Fichtelgebirge, dem bayrischen Walde, dem Erz- und Riesengebirge, und tritt auch in den meisten übrigen Ländern der Erde hervor. Die paläozoische Ära, die Zeit der ältesten bekannten Lebewesen (Trilobiten, Korallen, Seelilien, Muscheltiere, Brachiopodeu oder Tintenfische, Insekten, Urfische, Gefäßkryptogamen), zerfällt in fünf Systeme, deren Gesamt- Mächtigkeit etwa 25 kin beträgt (Cambrium, Silur, Devon, Kohlen- oder Carbonsystem und Dyas oder Perm). Diese Ablagerungen sind hauptsächlich aus Sandsteinen, Kalksteinen, Granwacke und Konglomeraten gebildet. Das Carbonsystem führt mächtige Steinkohlenlager, die zwischen Sandsteinen und Schieserthonen eingelagert sind (Saarbrückener Becken u. a.); die Zusammen- setznng der Flöhe aus Landpslanzeu und die muldeu- oder beckensörmige Lagerung zeigen, daß die produktive Kohlenformation in Süßwassertümpeln entstanden ist. Der mesozoischen Ära wird eine Mächtigkeit von ungefähr 3 km zu- geschrieben. Neben den Kryptogamen treten nun Cycadeen (Sagobäume), Nadelhölzer und Laubblattpflanzen auf, neben den niederen Seetieren auch höherstehende wie die Seeigel, die Ammoniten und Belemuiteu, echte Krebse, Knochenfische und vor allem die Reptilien, riesige Saurier oder Echsen, die zum Teil mit Flügeln begabt waren; daneben die ersten Vögel (Archäopteryx) und Säugetiere (Beuteltiere). Die aus drei Systemen (Trias, Jura, Kreide) bestehende Ära enthält hauptsächlich Kalksteine, Dolomite, Mergel, Schiefer- und andere Thone und Sandsteine.
   bis 10 von 78 weiter»  »»
78 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 78 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 2
7 17
8 2
9 2
10 1
11 0
12 0
13 3
14 0
15 6
16 1
17 4
18 26
19 48
20 0
21 2
22 6
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 1
29 9
30 5
31 0
32 1
33 0
34 0
35 2
36 0
37 0
38 16
39 1
40 3
41 7
42 0
43 0
44 0
45 7
46 1
47 1
48 1
49 14

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 76
1 56
2 100
3 92
4 71
5 27
6 78
7 26
8 80
9 100
10 12
11 36
12 74
13 22
14 57
15 35
16 77
17 197
18 14
19 9
20 31
21 129
22 125
23 97
24 15
25 34
26 14
27 19
28 46
29 15
30 13
31 62
32 14
33 25
34 15
35 39
36 229
37 16
38 22
39 25
40 22
41 101
42 71
43 61
44 19
45 44
46 9
47 30
48 53
49 74
50 132
51 16
52 43
53 44
54 25
55 94
56 23
57 6
58 14
59 37
60 30
61 42
62 28
63 104
64 92
65 24
66 36
67 14
68 73
69 20
70 257
71 71
72 146
73 16
74 39
75 85
76 34
77 35
78 13
79 41
80 10
81 9
82 53
83 12
84 26
85 9
86 36
87 28
88 52
89 22
90 12
91 16
92 240
93 30
94 39
95 95
96 44
97 30
98 129
99 41

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 12
2 0
3 2
4 1
5 1
6 20
7 4
8 0
9 0
10 0
11 8
12 1
13 1
14 10
15 1
16 0
17 0
18 1
19 4
20 8
21 0
22 1
23 0
24 24
25 6
26 0
27 2
28 5
29 2
30 0
31 5
32 29
33 0
34 29
35 0
36 7
37 0
38 3
39 2
40 1
41 0
42 1
43 2
44 1
45 7
46 2
47 3
48 1
49 0
50 1
51 0
52 5
53 4
54 4
55 1
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 1
63 1
64 2
65 0
66 4
67 1
68 2
69 0
70 1
71 1
72 0
73 0
74 1
75 2
76 15
77 0
78 39
79 2
80 0
81 8
82 0
83 22
84 3
85 1
86 20
87 26
88 0
89 13
90 7
91 7
92 10
93 4
94 7
95 71
96 6
97 0
98 0
99 0
100 1
101 44
102 0
103 1
104 20
105 4
106 0
107 168
108 1
109 16
110 2
111 0
112 0
113 36
114 4
115 3
116 0
117 2
118 0
119 28
120 3
121 3
122 5
123 0
124 32
125 3
126 7
127 13
128 0
129 3
130 10
131 11
132 0
133 43
134 17
135 2
136 10
137 17
138 5
139 9
140 0
141 0
142 5
143 0
144 2
145 2
146 1
147 5
148 3
149 3
150 1
151 0
152 5
153 10
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 44
160 13
161 0
162 1
163 1
164 9
165 3
166 3
167 1
168 8
169 0
170 0
171 0
172 0
173 9
174 14
175 26
176 3
177 2
178 16
179 2
180 3
181 0
182 1
183 10
184 18
185 10
186 12
187 1
188 66
189 10
190 0
191 1
192 3
193 26
194 1
195 36
196 0
197 4
198 0
199 4