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1. Theil 2 - S. 18

1880 - Stuttgart : Heitz
18 Mittlere Geschichte. L Periode. Franken. machen. Ueber die Wahl der Mittel war er dabei nicht verlegen. Ohne Gewissen, ohne Scheu vor Gott — er war obendrein anfangs noch Heide — galt ihm Gewalt oder Hinterlist gleich, und selbst vor einer Mordthat bebte er nicht zurück. Zunächst fiel er über das Land an der mittlern Loire her, welches noch den Römern gehörte, schlug den Statthalter in einer Schlacht bei Soissons und ließ ihn hinrichten. Dann warf er seine Augen auf das Reich der Burgunder, welche damals den südöstlichsten Theil Frankreichs bewohnten. Hier hatten vier Brüder zugleich regiert, waren aber in Hader gerathen, und einer derselben, Gundobald, hatte zwei seiner Brüder bezwungen, deren einen er ermorden ließ, während der andere sich selbst tödtete, und den dritten mit einem Stückchen Land (Genf) abgefunden. Um nun einen Vorwand zum Kriege zu haben, verlangte Chlodwig die Hand der Chlotilde, der Tochter jenes von Gundobald ermordeten Königs. Chotilde willigte mit Freuden ein, um aus der Haft des ihr verhaßten Oheims loszukommen; desto verdrießlicher war der Antrag dem Gundobald, aber er fürchtete sich, den Chlodwig zu erzürnen und willigte ein. Vergnügt fuhr die Braut auf einem mit Ochsen bespannten Wagen von dannen und ließ auf der Reise, um sich an Gundobald zu .rächen, alle burgundische Oerter, durch die sie kam, niederbrennen. Dann forderte Chlodwig die Mitgift feiner Frau; Gundobald schickte sie mit Ingrimm. Bald darauf gab es für Chlodwig ein neues Geschäft. Die oben erwähnten Alemannen, die theils im jetzigen Baden und Württemberg, theils in der westlichen Schweiz, theils auf dem linken Rheinufer wohnten, hatten sich aufgemacht und waren, den Rhein abwärts ziehend, bis Cöin vorgedrungen, wo auch ein'fränkischer König, ein Vetter Chlodwigs, regierte. Chlodwig zog seinem Vetter zu Hülfe. Cs kam zur Schlacht bei Zülpich, zwischen Aachen und Bonn (496). Die Franken wurden hart bedrängt; die Alemannen erhoben das Siegesgeschrei. Da, in der höchsten Noth, rief Chlodwig zu dem Gotte der Christen: „Wenn du mir den Sieg verleihst, so will ich an dich glauben und mich auf deinen Namen taufen lassen; denn ich habe meine Götter angerufen, aber sie haben mir nicht geholfen, und daher muß ich glauben, daß sie keine Macht haben." Glücklicherweise wandte sich der Sieg; die Alemannen mußten die Obermacht der Franken anerkennen. Noch in demselben Jahre ließ sich Chlodwig laufen. Der Bischof von Rheims, der heilige Remigius, verrichtete in der Domkirche dieser

2. Theil 1 - S. 261

1880 - Stuttgart : Heitz
Cäsar und Ariovist. 261 Wollte ihnen Cäsar dies nicht lassen, so möge er Krieg hinnehmen; die Deutschen wären nicht gewohnt, einen Krieg durch Bitten abzuwenden. Aber Cäsar wurde bald mit ihnen fertig. Er lockte ihre Anführer zu sich und überfiel dann ihr Lager, das leicht auseinandergesprengt wurde. Nun ging er selbst über den Rhein und betrat zum ersten Male den deutschen Boden.*) Gern hätte er hier eine Schlacht geliefert und ein für alle Mal die Deutschen in ihrem eigenen Lande besiegt. Aber diese waren klüger geworden. Sie zogen mit ihrer ganzen Habe in die Wälder zurück und Cäsar wagte nicht, sie zu verfolgen. Er ging nach 18 Tagen wieder über den Fluß zurück, nachdem er den Grund zu der nachherigen Stadt Cölu gelegt hatte. Später ist er noch einmal über den Rhein gegangen,**) aber mit eben so wenigem Erfolge. Auch nach England kam der sühne Mann. Er ließ eine Flotte bauen und segelte über den Kanal, fand aber das Land so wüst, .das Klima so rauh und die Einwohner so wild und kriegerisch, daß er bald wieder umkehrte. Im folgenden Jahre versuchte er es noch einmal; aber er sah wohl, daß hier nicht viel zu gewinnen sei, und segelte auch dies Mal bald wieder zurück.***) Indessen hatte Pompejns in Rom nichts unversucht gelassen, die höchste Gewalt an sich zu reißen. Schon längst hatte er bereut, sich mit dem ehrgeizigen Cäsar eingelassen zu haben, der ihm über den Kops gewachsen war. Ueberdies war die frühere Verbindung dadurch lockerer geworden, daß des Pompejus Frau, die Tochter Cäsars, gestorben war. Pompejus wollte nun Cäsars Abwesenheit benutzen, um sich beim Volke und Senate recht in Gunst zu setzen. Das gelang ihm auch besonders bei letztem sehr gut und es fehlte ihm nur der Titel Dictator oder König; in der That *) Man glaubt, bet dem jetzigen Neuwied unterhalb Coblenz. **) Bei Mainz, rote man glaubt. ***) Mit Beziehung auf die Ereignisse bei Sedan und Metz im deutsch-französischen Kriege 1870 möge hier ein ähnliches Ereigniß aus dem gallischen Kriege erwähnt sein. Vercingetorix, der Oberfeldherr der Gallier, hatte sich mit 80,000 Mann zu Fuß und 15,000 Reitern in Alefia, westlich vom heutigen Dijon, eingeschlossen. Cäsar belagerte die Stadt, schlug die zum Entsatz herbeieilenden Gallier, Io wie die Ausfälle der Belagerten zurück und zwang so das eingeschlossene Heer durch Hunger zur Uebergabe. Vercingetorix erschien im Waffenschmuck und zu Pferde im römischen Lager, ritt im Kreise um den auf feinem Feldherrnstuhle fitzenden Cäsar herum, sprang dann vorn Pferde und legte sein Schwert zu Cäsars Füßen. Doch hielt ihn dieser fünf Jahre in Gefangenschaft, führte ihn in seinem Triumphe in Rom mit auf und ließ ihn dann enthaupten.

3. Grundriß der Weltgeschichte - S. 159

1875 - Regensburg : Manz
159 Jetzt griff Ludwig im Bunde mit England und Schweden Holland an und es kam zum holländisch - europäischen Kriege (1672—1678). Fast ohne Widerstand zu finden, eroberte Türen ne und Coudö die Provinzen Geldern, Utrecht und Oberyssel. Endlich ermannten sich die Holländer, setzten das Land durch Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des nachherigen Statthalters Wilhelm Iii. von Oranien mit Erfolg gegen den Feind. In diesem Kriege bewog Ludwig die Schweden, in Brandenburg eiuzusalleu, während sich der Kurfürst Friedrich Wilhelm auf dem Marsche nach Franken befand, um sich mit einem kaiserlichen Heere gegen Frankreich zu vereinigen. In Eilmärschen und auf Wagen kehrte er mit seinen Truppen zurück und lieferte den Schweden die Schlacht bei Fehrbellin (18. Juni 1775), in welcher er siegte. Der Kaiserlichen Sieg bei Sasbach (in Baden) zwang endlich die Franzosen zum Rückzüge; 400 brennende Städte und Dörfer bezeichneten ihren Weg. Als der Friede von Nymwegeu den siebenjährigen Kämpfen ein Ziel setzte, war Frankreich wieder durch einen ansehnlichen Ländertheil vergrößert worden. Ludwigs Xiv. Uebermnth wurde durch die errungenen Erfolge nur gesteigert und er fuhr daher in seinen Vergrößerungsplänen ungehindert fort. Er erklärte, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erhalten habe, die früher mit denselben vereinigt gewesen. Zu diesem Zwecke ließ er von den sogenannten Reuuious- (Wiedervereiui-gnngs-) Kammern feststellen, was er an Land und Leuten noch zu beanspruchen habe. Diese sprachen ihm fast das ganze linke Rheinufer von Basel bis Koblenz zu, und ohne Umstände nahm Ludwig davon Besitz. So nahm er denn auch unter Anderem Straßburg mitten im Frieden vom deutschen Reiche weg (1681), die einzige Stadt des Elsaßes, die bisher ihre Selbstständigkeit bewährt, und von welcher Karl V. einst geäußert hatte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich Wien fahren lassen und Straßburg retten." Der damalige deutschekaiserlcopoldl. (1627—1705) dachte anders. Von den Türken bedroht, schloß er mit Frankreich einen Waffenstillstand, der es im Besitze alles dessen ließ, was es sich räuberischer Weise angeeignet hatte. Wien schien verloren, da die meisten Einwohner entflohen waren; nur der Standhaftigkeit der von dem tapfern Rüdiger von Stahremberg geleiteten Besatzung und zu-

4. Neuzeit - S. 178

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 178 — 2. Ludwigs Ländergier. Ludwig besaß eine schöne, männliche Gestalt, sowie gewinnende Anmut und gebietende Würde in seinem Wesen. Unter dieser glänzenden Außenseite aber lebte eine unersättliche nackte Selbstsucht, die keine Schranke der Willkür und Laune anerkennen wollte. Er trachtete darnach, sein Reich so zu vergrößern, daß er der mächtigste Fürst Europas würde. Seit König Franz I., der sich gleichzeitig mit Karl V. um die deutsche Kaiserkrone bewarb, aber letzterem weichen mußte, bestand bei den französischen Königen ein untiertilgbarer Haß gegen das Geschlecht der Habsburger, die fortdauernd den deutschen Kaiserthron inne hatten. Ludwigs Streben war daher vor allem daraus gerichtet, die Macht der Habsburger zu schmälern, also dem deutschen Reiche die Landesteile auf dem linken Rheinufer zu entreißen, welche demselben im westfälischen Frieden noch geblieben waren (Teile des heutigen Elsaß, insbesondere Straßburg, die Rheinpfalz, die Rheinprotiinz.) Dabei baute er darauf, daß Deutschland zerrissen und uneinig war, außerdem reizte und unterstützte er die Türken und andere Feinde des Reiches. Ferner trachtete er nach dem heutigen Belgien, welches damals unter Dem Namen der „spanischen Niederlande" zu Spanien gehörte, sowie nach Holland. Die Kriege, welche er zu diesem Zwecke führte, werden mit Recht Raubkriege genannt. 3. Die Vereinigmigs- oder Rennwuskarnmern. In den ersten Raubkriegen, die er kaum zwanzig Jahre nach dem westfälischen Frieden unternahm, gewann er schon eine ganze Reihe belgischer, holländischer und deutscher Orte. Viele derselben, z. B. Lille, ließ er sofort zu starken Festungen umbauen, damit er von da aus leicht weitere Eroberungen machen könne. Sodann erinnerte ein Franzose in Metz den König an die Bestimmung des westfälischen Friedens, nach welchem Frankreich gewisse Orte „mit allen Anhängseln" [Dependenzen] erhalten sollte. Nun setzte Ludwig in vier französischen Städten, z. B. in Metz, Gerichtshöfe ein, die untersuchen sollten, welche Orte außerhalb des damaligen Frankreichs jemals dazu gehört oder mit demselben in irgend einer Verbindung gestanden hätten (Reunions-, d. H. Wiedervereinigungs-Kammern). Jede Kammer war bestrebt, dem Könige die längste Liste einzusenden, wenn auch die dabei vorgebrachten Gründe oft die Heiterkeit der Hofbeamten Ludwigs erregten. So z. B. meldete eine alte Sage von einem fränkischen Könige im 7. Jahrhunderte, daß er das Kloster Weißenburg erbaut habe; folglich, so entschied der Gerichtshof, gehöre die Stadt Weißenburg zu Frankreich. Da ferner zu Weißenburg einmal Germersheim gehört habe, so habe Frankreich auch aus diesen Ort rechtlichen Anspruch. Auf Grund solcher „Beweise" ließ nun Ludwig den
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