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1. Weltkunde - S. 106

1876 - Hannover : Helwing
106 Städte: Salzburg, Regensburg, Augsburg, Basel, Straßburg, Baden, Speyer, Worms, Mainz, Trier, Köln, Bonn, Cobleuz ic. (An welchem Flusse und in welchem Laude liegt jede derselben?) — Römische Cultur in diesen Gegenden: Obst-, Wein- und Bergbau, Landstraßen, Schiffahrt, Fabriken, Schlösser re. — Römische Kauf- leute zogen nach Deutschland und brachten Gold und Lupus, holten Leder, Pelzwerk, Federn, Bernstein, Vieh, Sclaven, Frauen- haar (wozu?). Im Innern Deutschlands gewannen weder die Römer noch ihre Lebensweise Freunde, es entstanden auch keine Städte. Doch gingen noch viele Deutsche nach Rom und ins römische Heer. Weshalb wohl? §. 24, Die Völkerbündnisse. Im Laufe des zweiten Jahrhunderts treten theils durch Eroberung, theils durch frei- willige Verschmelzung an die Stelle der kleineren Stämme in Deutschland große Volksgenossenschafteu (Gothen: Westgothen südlich und östlich von den Karpathen, Ostgotheu in den östlichen Ebenen — Christenthum, Bibelübersetzung von Ulfilas 360—80; Alemannen am Oberrhein; Thüringer in Mitteldeutschland von der Donau bis zum Harz; Burgundionen bei Worms; Sachsen, vom Harz bis zur Nordsee, vom Rhein bis zur Elbe; Franken am Niederrheiu; Friesen an der Nordseeküste und auf den Inseln rc. Zeige dies auf der Karte!). Die alte Ge- meindeverfassung findet sich nur noch bei Sachsen und Friesen, sonst ist sie verschwunden. Au ihrer Stelle finden sich Heeres- vcrfassungen mit Heereskönigeu an der Spitze, die sich meistens aus den alten Gefolgschaften entwickelt haben. Das römische Reich hatte von deutschen Völkerschaften schon im 2. Jahrhundert schwere Stöße auszuhalten und wurde von der Mitte des 3. Jahrhunderts an durch gewaltige Angriffe derselben unaufhörlich erschüt- tert, worin denn sein Untergang durch germanische Macht sich immer lauter ankündigte. b. Die Völkerwanderung. §. 25. Hunnen und Westgothen. Die Völkerwanderung hat fast 200 Jahre gedauert. Viele deutsche Völkerschaften ver- ließen ihre Wohnsitze, drangen in das römische Weltreich ein, bereiteten diesem den Untergang und errichteten in den römischen Provinzen neue Reiche. Der erste Stoß geschah durch die Hunnen*), ein mongolisches Nomadenvolk, welche die Mongolei verließen (wo?), *) Aufgabe. Was erzählt dein Lesebuch von den Hunnen und ihrer Lebensweise?

2. Theil 1 - S. 200

1876 - Langensalza : Greßler
200 louis und Ottweiler. Nach A. v. Humboldt hat das unterste Kohlenflötz bei Bettin gen, nördlich von Saarlouis, eine Tiefe von 3138—6277 Meter. Es liegt also so tief unter dem Meeres- spiegel, als der Chimborasso über denselben sich erhebt. Vor vielen Millionen Jahren, sagt ein Naturforscher, standen da, wo sich heute die Saar und die Blies ergießen, ganze Wälder riesiger Farrenkräuter, die Bäumen mit eigentümlich geformten Rinden und blüthenlofen Aesten und Zweigen gleichen. Man findet in den Kohlengruben noch mancherlei Versteinerungen, die einen Schluß auf die vorweltlichen Pflanzen gestatten, Beim Durchfahren des Bergeinschnittes auf der Eisenbahnstrecke von Neunkirchen bis Saar- brücken gewahrt man in den Kohlen schichten die versteinerten Stämme, durch die uns der Prozeß veranschaulicht wird, dem wir unsere Steinkohlen zu danken haben. Doch wenden wir uns von der Urwelt dem reichen vollen Leben der Gegenwart zu. Dieses tritt uns von allen Seiten mit einem fast überwältigenden Reichthum entgegen, sobald wir Neun- kirchen, Flecken an der Blies mit ungefähr 2200 Einwohnern, erreicht haben, wo die Rh ein-Nahe-Bahn ihr Ende findet und die Trier-Saarbrücker-Bahn sich anschließt. Von Neun- kirchen begeben wir uns nach St. Wendel und Ott Weiler; beide sind Kreisstädte, jede etwa mit 4000 Einwohnern. Sie haben Essig- fabriken, Färbereien, Gerbereien, Tabaksfabriken u. s. w. Der Ab- satz dieser Städte geht hauptsächlich nach dem Hochwalde, dem auch die Gebiete der betreffenden Kreise angehören. Man findet hier vorzugsweise einen ländlichen Charakter. Die Kreisstadt Saar- brücken liegt in einem malerischen Wiesenthale an der Saar, und ist mit dem gegenüber gelegenen St. Johann durch eine Stein- brücke verbunden. Die rege Gewerbsthätigkeit, sowie die Hebuug des Verkehrs, durch Schifffahrt und Eisenbahnen bedingt, ist dem Wohlstande der Bevölkerung äußerst günstig gewesen. Saarbrücken (7000 Ew.) ist gewissermaßen als der Mittelpunkt in dem Gebiete der mannichsachsten gewerblichen Thätigkeit zu betrachten. Läge es nicht in der Nähe der französischen Grenze, sein Aufschwung würde noch bedeutender sein. Ueberall wimmelt es hier von geschäftigen Menschen; überall gewahrt der Blick rauchende Coaksöfen, hohe Kamine, Eisenhütten, aus denen Tag und Nacht die Flammen schlagen, ein Zeichen der nimmer rastenden Thätigkeit. — Bei dem großen Pfarrdorfe Dudweiler (2000 Ew.) ist eine besondere Merklvür- bigfeit: der seit 100 Jahren brennende Berg. Er besteht aus einem mächtigen Kohlenlager, das nach einer Angabe durch einen Blitzstrahl, nach einer andern durch ein Hirtenfeuer angezündet worden sein soll.

3. Theil 1 - S. 532

1876 - Langensalza : Greßler
532 Kanäle und das dichteste Eisenbahnnetz, welches irgend ein Land besitzt, begünstigt, und vertreibt großenteils eigene Waaren zu Lande und zur See. Die belgische Handelsmarine zählt im Ganzen 145 Schiffe, darunter 57 Dreimaster, 81 kleinere Fahrzeuge und 7 Dampfschiffe. — Betrachten wir jetzt die Bewohner des Landes. Der Belgier ist ein Gemisch von Franzosen, Holländern und Deutschen. Dieses gewandte, thätige, genußfrohe und doch zu tiefem Ernst sich hinneigende Volk unterscheidet sich sowohl durch seine Gestalt, als seine Art zu sein und zu leben auf das Auffallendste von seinen Grenznachbarn, den Franzosen sowohl, als den Hollän- dern, obgleich die Sprache der ersteren fast von allen verstanden und auch gesprochen wird, und die Landessprache eigentlich nur ein Gemisch von Holländisch und Französisch ist. Allein der Cha- rakter des Belgiers ist doch mit vorherrschendem Uebergewicht französisch. Er ist feurig, beredt, lebenslustig, glanzliebend, eitel, eben so leichtsinnig, fröhlich, wenngleich nicht so gulmüthig wie der Franzose. Am auffallendsten zeigt sich das französische Geblüt in Lüttich, Namur und Hennegau, während die Limburger, Antwerpener und Flanderer mehr dem Holländer gleichen. — Was die Gesichts- und Körperbildung anbelangt, so hat der Bewohner von Flandern meist ein schönes Auge, volles rundes Gesicht, eine große gebogene Nase. Die Züge der flandrischen Mädchen sind oft sehr reizend; ihr Wuchs ist schlank, ihre Bewegung frei, doch zugleich fest. Sehr niedlich ist ihr Anzug: ein enger und kurzer Rock, ein artiges Mieder mit Brusttuch und einem Kopfputze, der einem Helme vergleichbar ist und an den Ohren herab um den Hals eine Art von Spitzkragen bildet, worüber sie einen schwarzen Schleier schlagen. In Namur, Lüttich und Möns begegnet man häufig hohen, zusammengedrückten Stirnen, schwarzen Augen, etwas aufgeworfenen Nasen, dicken Lip- Pen und brauner Gesichtsfarbe. Minder gefällt dem Fremden der Bewohner von Brabant. Seine Bildung zeigt etwas Schlaffes, Grobfleischiges, Leeres. — Die Vorliebe für die Reinlichkeit theilt der Belgier mit dem Holländer. Die Blouse, der bekannte blaue Kittel ist in Belgien allgemeine Landestracht vom Greise bis zum Knaben. Weiber und junge Mädchen tragen fast alle weiße Häubchen. 2. Brüssel.^ Brüssel liegt in der Provinz Brabant (Süd.brabant) und hat seinen Namen von der Brücke, welche zur Klause des heiligen Gery auf einer Insel der Senne führte. Um dieselbe entstand * Nach Daniel.

4. Theil 1 - S. 271

1875 - Leipzig : Brandstetter
271 und mehlreichste Weizen in den Niederlanden ist der seeländische. Hülsen- früchte, Erbsen und Bohnen kommen vorzugsweise aus Seeland. Der Hauptsitz des Krappbaues ist wieder Seeland, das gleichfalls wegen seines Flachses und Hanfes in gutem Rufe steht. Die Ursache von der geringen Schätzung der Seeländer liegt großen- theils in der geographischen Lage ihres Landes, das wegen seiner vielen breiten Fluß- und Meeresarme wenig zugänglich, und dessen Bereisung höchst umständlich, kostspielig und zeitraubend ist. Um von einer Insel zur andern zu gelangen, muß man oft Tage lang auf Gelegenheit warten, und im Innern des Landes gibt es gar keine Chausseen, Diligencen, Treckschuiten-Fahrten u. s. w. Auch fürchten dort die Holländer, wie alle Fremden, das Polderfieber, das nirgends gefährlicher ist als hier, und auch unter dem besonderen Namen des „Seeländischen Fiebers" erscheint. Und wenn Holland auch einen Theil seiner besten und tüchtigsten Genies aus Seeland bezogen hat, so sind doch diese Genies eben in Hol- land selbst ausgebildet, und im Ganzen genommen ist die Masse der Seeländer, eben in Folge ihrer geographischen Jsolirung, in Bildung und Intelligenz hinter den Festland-Niederländern zurück. Der größte Theil der Bewohner lebt in Dörfern und auf einzelnen Gehöften, und während es in der kleinen Provinz Südholland allein wenigstens ein halb Dutzend von weltberühmten Städten giebt, hat man deren auf allen den großen Inseln zwischen Rotterdam und Brügge fast keine, und selbst nur einige wenige solcher Lebens- und Bildungsmittelpunkte dritten Ranges, wie Middelburg auf Walchern, das schon zu der Römer Zeiten blühte, oder wie Zieriksee auf Schouwen, welches die alte Residenz der Grafen von Seeland war. 2. Vergleich der Niederlande am Rhein und an der Schelde mit denen an der Weser und Elbe*) Wenn man um den äußersten nördlichen Fuß des Ardennerwaldes und seiner Ausläufer, die Belgien mit Hügeln erfüllen, und dann weiter- hin eben so um die nördlichen Ränder der mittelrheinischen Gebirge, der Eifel und Hohen Veen, alsdann des Haarstrangs, des Teutoburger Wal- des und endlich des Harzes eine Linie bis zur untern Elbe zieht: so stellt sich im Nordwesten dieser Linie ein breites Flachland dar, das zwi- schen den genannten Gebirgsrändern und der Nordsee liegt. Es ist die nordwestliche Ecke des großen Germaniens, oder die westliche Hälfte der großen nordgermanischen Ebene, die ungefähr durch eine aus Jütland von ') Kohl a. a. £>.*

5. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 261

1875 - Leipzig : Brandstetter
261 deihen fröhlich die Getreidefelder, mit Pflanzungen aller Art gemischt, auf beiden Ufern der Jll, von Mühlhausen bis unterhalb Straßburg. Ein gesegnetes Land ist dieses Flachland des Elsasses; allein die mittlere Hügelregion erfreut sich eines noch reichern Wohllebens. Vor Allem wird dort der Weinbau getrieben. Nirgends gibt der Boden einen so hohen Ertrag, nirgends hat er einen so hohen Werth. Prachtvolle Reben bedecken die unteren Bergabhänge und ziehen sich am Eingange der Thäler unter der erwärmenden Mittagssonne hin, bis auf eine Höhe von mehr als 400 Metern ü. M. Die absolute Höhe der Hügel- region schwankt meistens zwischen 300 und 400 Metern. Die Hügel liegen theils wellenförmig am Fuße des Gebirgs, theils strecken sie sich wie Vorgebirge der Ebene entgegen. Sie bieten die schönsten Blicke in die lachende Rheinebene und in die grüne Romantik des Berg- landes; eine Menge von Schlössern prangen eines neben dem andern, an das alte Wort erinnernd: Drei Schlösser auf einem Berg, Drei Kirchen auf einem Kirchhof, Drei Städte in einem Thal Hat ganz Elsaß überall! Diese Hügelregion, 1 — 3 Kilometer breit, erweitert sich gegen Norden zwischen Zabern und Weißenburg, aber auch im Sundgau zwischen Thann, Belfort und Mühlhausen, wo sie das ganze südliche Elsaß bis zu den ersten Stufen des Juragebirges einnimmt. Sie besteht meistens aus Tertiärbildungen (Grobkalk, Süßwasserkalk), bisweilen aus Sandstein oder Kalkschichten des Jura und buntem Sandstein. Durch tiefe Thäler erheben wir uns über die Weingaue und betreten das Innere der Bergregion. Grüne Wiesen, die sich längs der rauschen- den Gebirgsbäche ausdehnen, deuten hier besonders auf Viehzucht. Auf die Wiesen folgt Wald, dann wieder Alpenweiden oder kahle Fels- stürze. Der obere Theil der Vogesen ist ganz von unübersehbaren Wal- düngen und stellenweis mit Weiden bedeckt. Die strenge Witterung erlaubt kaum auf einigen gut geschützten Abhängen den Anbau von kleinen Korn- und Kartoffelfeldern; auf den höchsten Gipfelflächen liegt der Schnee von Anfang Oktober bis in den Maimonat hinein. Wie im Schwarzwald, gegenüber auf der andern Seite des Rheins, finden sich auch im Wasgenwald auf den höchsten Flächen, von ftnstern Tannenwäldern umgeben, kleine dunkelfarbige Seen; einige derselben, wie der Sternsee und der Weiße See, zeichnen sich durch die kraterartige Gestalt ihrer Becken aus und die Bergbewohner behaupten, sie hätten eine un- ermeßliche Tiefe, bis zu den untersten Abgründen des Meeres reichend. Einige dieser kleinen Seen verdanken ihre Entstehung wahrscheinlich den Gletschern, welche während der Eiszeit auch in die Thäler der Vogesen hinabstiegen und dort unverkennbare Spuren ihres Daseins zurück- ließen — geritzte Rollsteine und moränenartige Steinwälle.

6. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 260

1875 - Leipzig : Brandstetter
260 Aus dem Elsaß. Wenn wir im Schnellzug unter vollem Dampf die Bahn Mühl- Hausen ab nach Straßburg rasch durchziehen, so überschauen wir mit Einem Blick die Gestaltung des elsässischen Bodens. Derselbe stellt sich in drei von einander unterschiedenen Zonen dar. Im Westen erhebt sich die Gebirgskette der Vogesen — der Wasgenwald unserer deutschen Altvordern, der Wasichenstein der Sage —**) gleich einem natürlichen Wall zwischen dem Innern von Frankreich und dem Becken des Rheins. Ein Saum von Hügeln und Weinbergen umfaßt den Fuß der Kette, den Uebergang bildend von der höhern Region zu der Ebene. Dann dehnt sich das Flachland selbst aus, einförmig, niedrig, eben, dem Rhein entlang ziehend in einer Länge von 200 Kilometern oder 27 deutschen Meilen, von Basel bis Lauterburg, die Hügelregion und den zu Elsaß gehörenden Theil der Vogesen zusammen an Flächeninhalt übertreffend. Diese drei Zonen sind durch ihre geognostische Beschaffenheit, durch den Anbau, wie durch die äußere Gestalt des Bodens scharf getrennt. Jede hat ihr eigentümliches Klima, ihre eigentümliche Vegetation. Im Hochgebirge sehen wir nur Wald und alpenähnliche Weiden; die Hügel- region ist mit Reben bedeckt, das Flachland hat besonders Kornbau. Dem Rhein parallel, das Elsaß von Süden nach Norden durch- strömend, läuft die Jll oder Ell (lateinisch Alsa), welche Land und Leuten den Namen gegeben hat: Elsassen oder Elsässer. Sie entspringt im Jura, ihre Zuflüsse empfängt sie aber alle auf linker Seite von den Vogesen. Ihr Wasserstand ist sehr ungleich; auf lange Trockenheit folgen Ueberschwemmungen. Ein oberelsässisches Sprüchwort lautet: „Die Ell geht wo sie well!" Der Boden der elsässischen Ebene erhebt sich kaum einige Meter über den Rhein, dessen Meereshöhe in Colmar 200, in Straßburg nur 144 Meter beträgt. Er besteht aus Lehm, Sand oder kleinen Rollsteinen, welche theils durch den Rhein, theils durch die Jll und ihre vogestfchen Zuflüsse abgelagert wurden. Eine schwache Bodenfalte, auf deren Rücken sich der Rhone-Rhein-Kanal von Süden nach Norden hinzieht, zeichnet die Grenze zwischen den Diluvium-Gebilden von vogesischem Ursprung und denen des Rheins, dessen Rollsteine andere sind. Wo das Geröll vor- herrscht, ist der Boden dürr und trocken, mit Gebüsch bewachsen, wie im Hardtwald, im Kardenwald (Kartenwald) und in der Gegend zwischen Hagenau, Sulz und Selz. An den fruchtbaren Stellen erscheinen große Wiesen. Kommt aber der fruchtbare Lehm über die Oberfläche, so ge- *) Nach Charles Grad, einem geborenen Elsässer, Verfasser der Lssais sur le climat de l'alsace et des Vosges (Mulhouse 1870), Skizzen aus Elsaß und Vo- gesen im Ausl. 1871, 20 ff. **) Der römische Name Möns Vösegus wurde von den Franzosen in les Vosges umgebildet, aus welchem die Deutschen dann wieder „Vogesen" machten.

7. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 359

1875 - Leipzig : Brandstetter
359 bei den bayerischen Schwaben des linken Lechufers noch unverloren, daß nämlich die Leute aus den ehemals geistlichen Gebietstheilen mit weh- müthigem Behagen der goldenen Zeit gedenken, wo sie noch unter dem Schatten des Krummstabes wohnten, — und das Maaß Bier nur zwei Kreuzer kostete. Wie scharf die Lechlinie sich auch als Grenze der beiden Mundarten bewährt, dafür genüge ein einziges Beispiel. Auf dem linken Lechufer gehen gut drei Viertel aller Ortsnamen auf die Schlußbildung „ingen" aus, diese charakteristische Form der schwäbischen Ortsnamen, die im Herzen Schwabens bis zum Komischen die Alleinherrschaft behauptet. Also: Göggingen, Bobingen, Inningen u. s. w. So wie man aber den Fuß über den Fluß setzt, ist ostwärts schlechterdings kein „ingen" mehr auf- zuspüren, dieselbe Form hat sich in „mg" verwandelt, welches in Bayern eben so charakteristisch vorherrscht wie „mgen" in Schwaben. Also: Me- ring, Stätzling, Derching u. s. w. Diese Ortsnamen auf „ing" gehen aber, obwohl sparsamer, durch das ganze südlich der Donau gelegene Oester- reich fort bis zur ungarischen Grenze; auf der andern Seite läuft das schwäbische „ingen" durch Würtemberg und Baden nach dem Elsaß und erlischt erst in den Ostgrenzen von Lothringen und der Franche-Comts. Diese Consequenz, mit welcher sich die am meisten charakteristische Form- bildung der Ortsnamen für ganz Süddeutschland am Lech abscheidet, zeigt uns recht, welch' eine scharf gezeichnete Grenze der Volksstämme in diesem Fluß gegeben ist. Im Norden der Donau wird man die Grenzlinie zwi- schen „ingen" und „ing" da finden, wo die Marken des alten schwäbischen und fränkischen Reichskreises im Flußgebiet der Altmühl und der Wörnitz in einem Winkel mit dem bayerischen Kreise zusammenstoßen. In Franken kommen beide Endungen neben einander, doch nur sporadisch, vor. Vor- zugsweise in Süddeutschland zeigt sich die Kreiseintheilung des Reiches, wie sie Kaiser Maximilian I. geschaffen, als großenteils trefflich begründet auf die natürlichen Länder und Völkergrenzen. So hatte sie sich auch bei Bayern und Schwaben streng an den großen strategischen Grenzgraben des Lechbettes gehalten. Heute noch hat der Lech auffallend wenig Brücken, und der Local- verkehr zwischen beiden Usern ist erstaunlich gering. Die nächste Brücke oberhalb der Augsburger ist nicht weniger als sechs bayerische Stunden von dieser Stadt entfernt, bei dem Dorf Lechfeld, und obendrein nur für Fußgänger praktikabel. Sie ist mit einem Thor abgeschlossen, und eine gute Strecke seitab in den Wiesen steht das Haus des Pförtners und Brückenzollerhebers. Will man die Brücke pasfiren, so ruft man diesen Mann herbei, der uns mit dem Schlüssel zur Brücke geleitet, das Thor aufschließt und den Zoll erhebt, um dann wieder hinter uns abzuschließen. Diese eben so gemüthliche als gründliche Art der Brückengelderhebung und Controle giebt ein Bild von der hier herrschenden Lebhaftigkeit des Ver- kehrs zwischen beiden Ufern.
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