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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 2

1918 - Leipzig : Voigtländer
Vorbemerkung zum ersten Teil. 3tt der Neubearbeitung v. 3- 1910, mit der diese Auflage fast ganz übereinstimmt, ist die orientalische Geschichte abermals wesentlich gekürzt worden, von 15 auf 6 Abschnitte. Dementsprechend sind die Kapitel» zahlen der folgenden Abschnitte verschoben, deren Inhalt aber ist fast unverändert geblieben. Das Buch ist sowohl in einem Bande zu haben, als auch in zwei Bänden (I. Die alten Völker. Ii. Die Deutschen und andere v'ilker; Deutsche Sagen). ti t -ü

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 37

1918 - Leipzig : Voigtländer
die Versammlung der Freier zu treten. Dem Telemach befahl er, niemand das Geheimnis zu verraten, auch wenn er den Vater von den frechen Übeltätern mißhandelt sähe. Bis sie solches verabredet hatten, kam der Sauhirt zurück, und Gdysseus legte rasch wieder den Bettlerkrittel an. Dann ging Telemach nach der Stadt. 7. Odysseus unter den Freiern. Bald folgte ihm Odysseus, begleitet von dem Sauhirten, von den Menschen erkannte niemand bett armen Bettler. Über als er durch das Hoftor seines Hauses trat, ba erkannte sein alter Hund den lieben Herrn. Das treue Tier, kraftlos und elend vor Riter, wedelte noch einmal mit dem Schwänze, sank hin und starb. Gdysseus ging in den Saal, wo die Freier schmausten, Und bettelte. Da ward er von manchem verhöhnt und gelästert; einer warf ihn sogar mit dem Fußschemel. Gelassen trug der Held die Kränkungen; die Stunbe der Vergeltung war ja nahe. (Er entdeckte sich heimlich dem Sauhirten und einem Kinderarten, der gleichfalls seinem alten Herrn treu anhing. Beibe versprachen, ihm tapfer zur Seite zu stehen. In der Stille würden Helm und Schilb, Bogen und £anze zurecht gelegt. 8. Der Tod der Freier. Da trat Penelope in den Saal und sprach: „höret, ihr Freier, oben in der Rüstkammer liegt der Lieblings-bogen meines Gemahls. Xttit ihm schoß er einen Pfeil durch die Öhre von zwölf hintereinanber aufgestellten Rjten. Xder von euch basselbe hm, dem will ich als Gattin folgen, bamit meinem Sohne Telemach leine habe nicht länger so schänblich verpraßt werbe." Penelope entfernte sich tvieber, nicht ahnenb, daß der Wettkampf der Freier deren ?odeskampf werden sollte. Der Bogen wurde herbeigeholt und die %e aufgestellt. Rber keiner der Übermütigen war imstande, ihn auch nur zu spannen. „Gebt mir doch auch einmal den Bogen," sagte bet Gdysseus, der auf der Türschwelle sah. Die Freier hielten das für !ehr unverschämt von dem Bettler; aber Telemach sprach: „Der Bogen mein; da nimm ihn, Riter!" Und siehe, Odysseus spannte die Sehne mit Leichtigkeit und schoß Mirrenb den Pfeil durch die Löcher. Ne staunten. Da winkte Odysseus den beiben Hirten und sprach dann den Freiern: „Jetzt sehet her! jetzt wähle ich mir ein Ziel, das noch kein Schütze getroffen hat." Und den frechsten der Freier durchbohrte sein Pfeil, daß er tot zusammenstürzte. Zugleich warf der Held den ^ettlermttel ab und rief mit furchtbarer Stimme: „ha, ihr Hunde, fy meinet, Odysseus kehre nimmermehr zurück: darum zehrtet ihr sein ®ut auf und quältet sein braves B3eib mit Heiratanträgen, da er noch

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 17

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 17 — weil die priesterin sie Klüglich in Dunkel hüllte, so daß man sie in verschiedenem Sinne deuten konnte. 5. Die griechischen Staaten und die ältesten Helden. Daren auch die Griechen e i n Volk mit gemeinsamer Sprache und Religion, so bildete Griechenland doch nie einen einzigen Staat. Diel* ^ehr entstanden in den vielen Landschaften, in die es zerfiel, besondere selbständige Staaten. Diese waren klein; sie beschränkten sich aus die Hauptstadt der Landschaft und das umliegende Gebiet. Unter ihnen waren die bedeutendsten Athen und Theben im mittleren Griechen« land, Sparta und das handeltreibende Korinth auf der südlichen Halbinsel, die Peloponnes genannt wurde. In allen diesen Staaten herrschten in der ältesten Seit Könige, die aus berühmten Geschlecht fern stammten, und von denen die Sage merkwürdige Heldentaten Meldet. Sie erzählt, wie diese Helden oder Heroen gegeneinander kämpften, wie sie Ungeheuer bezwangen, Frevler und Räuber vertilgten, Städte eroberten und zerstörten und Kriegszüge nach fernen Ländern unternahmen. Der gewaltigste dieser alten Heroen war Herkules. Unter den großen Unternehmungen aber, an denen sich öiele Helden beteiligten, ist keine berühmter und in Sagen und Liedern mehr gefeiert worden, als der trojanische Krieg (s. Nr. In. 8. Herkules. 1. Oes Helden Jugendzeit. Hermes war ein Sohn des 3eus; leine Mutter war die Königin Alkmene in Theben. Die Göttin 9era aber war der Rlfemene feind und wollte ihr den Sohn töten, .aher schickte sie, als Herkules noch in der wiege lag, zwei furchtbare Stftige Schlangen aus; die schlichen durch die offene Tür in des staben Schlafgemach, ringelten sich an der Wiege empor und fingen ihm den Hals zu umschlingen. Da offenbarte sich zuerst seine otterkraft. (Er packte mit jeder Hand eine Schlange am Genick und *rfete beide mit einem einzigen Druck. Rlle staunten, als die Wunderet bekannt wurde, und ein berühmter Seher weissagte, der Knabe !ei den Göttern zu großen Dingen ausersehen und werde sich ^reinst vor allen Helden hervortun. Daher wurde er frühzeitig von en trefflichsten Meistern in allerlei Leibes« und Kriegsübungen, im un^ Saustkampf, im Wagenlenken, Speerwerfen und Bogen* j^te^en unterwiesen; auch erhielt er Unterricht in der Buchstaben« besang und im Spiel auf der Leier. Und Herkules war n gelehriger Knabe und machte sehr gute Fortschritte. Rber er zeigte « " t> 18, Erzählungen aus der Ivelty^chlchte. I. 2

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 40

1918 - Leipzig : Voigtländer
I. — 40 — auf ihre Schultern und trugen ihn in der Festversammlung umher. Alles wünschte ihm Glück, man bewarf ihn mit Blumen, und einer aus dem Volke rief ihm zu: „Stirb, Diagoras, benn ein höheres Glück kann bir auf (Erben nicht mehr zuteil werben." wirklich konnte der Greis so viel fj-reube nicht ertragen: tot sank er von den Schultern feiner Söhne herab. — Die olympischen Spiele hatten solches Ansehen, daß die Griechen nach ihnen als ihrem höchsten allgemeinen Feste bic Zeitrechnung bestimmten. Auch an artbern Orten Griechenland würden ähnliche Kampfspiele gefeiert. 15. Lykurgus in Sparta. 1. Lykurgus zum Gesetzgeber erwählt (um 880). 3n Sparta herrschten immer zwei Könige zugleich. Allmählich ritz große ilnorbnung im Staate ein, und die Könige waren nicht imstanbe, Eintracht und Frieden zu schaffen. Da roanbten sich die Spartaner an den weisesten ihrer Mitbürger und baten ihn, durch eine neue Gesetzgebung der herrschenben Verwirrung ein Ende zu machen. Dieser Mann hieß Lykurgus. (Er war der Bruder eines der beiben Könige und hatte, als dieser gestorben war, für bessert unmünbigen Sohn eine Seitlang die Regierung geführt. Dann war er weit in fretnben Länbem umhergereist und hatte die Sitten und Einrichtungen mancher anbetn Völker kennen gelernt. Jetzt war er bereit, als Gesetzgeber seines Volkes aufzutreten. Zuvor aber ging er nach Delphi und befragte das Orakel. Er erhielt den Ausspruch, seine Gesetze würden für Sparta die besten von allen sein. Jjierburch ermutigt, begann er das schwierige Werk. 2. Der Hat der Riten. Zuerst setzte er den Hot der Alten ein, der die beiden Könige in der Regierung zu unterstützen hatte. Dieser Rat bestanb aus 28 Mitgliebern, die wenigstens 60 Jahre alt sein und ein untabelhaftes Leben geführt haben mutzten. Denn nur den erfahrensten und besten Männern sollte die Leitung des Staates anvertraut sein. Merkwürdig war bic Art und weise, wie die neuen Mitglteber bieses Rates gewählt würden. Zuverlässige Männer schlossen sich in ein Haus ein, von dem aus sie alles hören, aber nicht sehen konnten, was brautzen in der Versammlung des Volkes vorging. Nun schritten die Bewerber einzeln vor dem Volke einher, und die Männer in dem Hause merkten sich, bei welchem der vorübergehenben die Menge das stärkste Beifallsgeschrei erhob: dieser würde in den Rai aufgenommen.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 41

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 41 — 3. Spartanische Einrichtungen. Die Ländereien verteilte Lykurgus gleichmäßig unter die Bürger. Jede spartanische Familie erhielt ein gleich großes Grundstück, das hinreichend war, sie Zu ernähren. Dieses Grundstück durfte nicht verkauft werden, sondern vererbte sich vom Vater auf den ältesten Sohn. Daher konnte es in Sparta keine Reichen und Hrmen geben, und das Volk blieb frei von den Übeln, welche übermäßiger Reichtum und drückende Armut erzeugen. — Lykurgus verbot auch den Besitz von Silber und Gold und führte eisernes Geld ein. Dieses war so groß und schwer, daß man Zur Aufbewahrung von wenigen hundert Mark nach unserm Gelde einen großen Platz im Hause nötig hatte und zum Fortbringen einen ganzen Wagen. Durch diese Einrichtung wurden manche verbrechen verhindert: Diebstahl war kaum möglich. Aber auch der Handel wurde dadurch gelähmt und nach dem Huslande ganz verhindert. Ein solcher Verkehr mit andern Ländern sollte überhaupt nach Lykurgs willen 9ar nicht bestehen; darum verordnete er, daß sich kein Fremder längere Seit in Sparta aufhalten und kein Spartaner ins Ausland reisen dürfe, damit nicht fremde Sitte und Üppigkeit im Volke (Eingang fänden; denn bei den Spartanern sollte in allen Stücken die größte (Einfach-heit und Mäßigkeit herrschen. 4. Die schwarze Suppe. Der Schwelgerei wirkte Lykurgus meisten durch (Einführung der gemeinsamen Mahlzeiten Entgegen, an denen alle Männer, auch die Könige, teilnehmen mußten, ittuner fünfzehn an einem Tisch. Da gab es sehr einfache, derbe Host. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe, bestehend aus ^chweinefleischbrühe, Blut und Essig. Ein König in Asien, der viel tion dieser Suppe gehört hatte, trug verlangen, sie zu kosten. Er liefe Ritten spartanischen Koch kommen, der sie ihm bereitete. Aber sie wollte tytit nicht schmecken, „hab’s mir gedacht," sagte der Koch, „unsere Suppe schmeckt nur denen gut, die sich im (Eurotas gebadet, sich tüchtig ^gestrengt und gehungert haben." 5. Lykurgs Edelmut. Man kann sich leicht denken, daß vornehmen und reichen Spartanern diese (Einrichtungen nicht betagten. Sie haßten daher Lykurg und vertrieben ihn eines Tages ver wildern Geschrei und mit Steinwürfen vom Markte. Lykurgus H einem Tempel zu, um sein Leben zu retten. Aber ein junger Mensch eilte ihm nach und schlug ihm mit dem Stocke ein Auge aus. ^kurgus kehrte sich ruhig um und zeigte dem Volke sein blutiges ^sicht. ftq ergriff Scharn und Reue die Aufrührer, und sie lieferten

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 19

1918 - Leipzig : Voigtländer
3. Die zwölf arbeiten. Der nemeische Löwe. Um seinen tttut und seine Ausbauer Zu prüfen, erteilte ihm das Orakel Zu Delphi den Befehl, dem Lurystheus, einem Könige im {üblichen Griechen-Ianb, zwölf Jahre bienftbar zu sein und alles gehorsam auszuführen, was er von ihm verlangen werbe. 3m Dienste des Lurystheus vollbrachte Herkules zwölf Arbeiten. Die erste bestaub barin, batz er einen grimmigen Löwen erlegen sollte, bcr in dem walbigen Cale It cm ca hauste. Das Untier verbreitete Angst und Entsetzen in der ganzen (Begenb; menschliche Waffen konnten sein zottiges Fell nicht burchbringen. Ais Herkules in den löalb kam, suchte er lange umsonst nach dem Löwen; enblich sah er ihn daher kommen. Rasch verbarg er sich hinter einem Baume, spannte seinen Bogen und schoß dem Löwen, als er nahe genug war, einen Pfeil in die Flanken zwischen Rippen und Hüfte. Aber der Pfeil prallte ab und fiel wirkungslos zu Boben. Der Löwe stutzte und ließ die Augen forschenb nach allen Seiten rollen. tdieber traf ihn ein Pfeil in die Seite, ohne ihn zu verrounben: ba entbe&te er den Jäger, zog den langen Schweif an sich, schüttelte die tltähne, krümmte wilb brüllenb den Rücken und sprang mit gewaltigem Satze auf Herkules los. Der hatte schon den Bogen aus der Hand geworfen, und als der Löwe mit den fürchterlichen Krallen ihn packen wollte, versetzte er ihm mit der Keule einen solchen Schlag vor die Stirn, daß das Ungeheuer betäubt zu Boben stürzte. Jetzt warf Herkules auch die Keule weg, sprang hinter den Löwen, schlang ihm die Arme um den Nacken und brückte so lange, bis das Tier erstickt war. Dem toten Löwen zog er die Haut ab und warf sie sich als Mantel um die Schultern; den Rachen setzte er sich auf den Kopf, wie einen Helm. So kehrte er zu (Eurijstheus zurück. Als der den Helben mit dem Löwenfell und der Keule sah, geriet er in solche Angst, daß er in ein ehernes Faß kroch. 4. Die Hydra. Doch balb legte Lurystheus dem Herkules die zweite Arbeit auf. In einer sumpfigen (Einöbe wohnte die Hqbra, eine unmäßig große Schlange mit neun Köpfen, die arge Verheerungen anrichtete. Mit biefem Ungeheuer, dem kein Mensch zu nahen wagte, sollte Herkules den Kampf bestehen. (Er nahm seinen Freunb Joläus mit; der zünbete an der Höhle der Hqbra ein Feuer an und machte dem Herkules die Spitze seiner Pfeile glühenb. Mit biesen feurigen Pfeilen schoß nun der Helb in die Höhle hinein. Da fuhr die Schlange heraus; grausig war es anzusehen, wie sie den ungeheuren Leib daher» walzte und brohenb aus den neun Hälsen zischenb züngelte. Mit vor-

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 20

1918 - Leipzig : Voigtländer
I e _ 20 — gehaltenem Schild und funkelndem Schwert sprang Herkules auf sie ein, und Kopf um Kopf flog unter seinen raschen sieben herunter. Rber siehe, für jeden abgehauenen Kopf schossen alsbald zwei neue empor, viel gräßlicher noch als die ersten. Da rief er Joläus, daß er mit Feuerbränden die frischen lvunden sengte, so daß kein Haupt mehr hervorwuchs. Nun lag bald das letzte am Boden. Den Rumpf hieb Herkules in Stücke und tauchte seine Pfeile in das giftige Blut, so daß sie hinfort unfehlbar töteten, wen sie trafen. 5. Die Hirschkuh; der erymonthische Eber. Die dritte Krbeit des Herkules war der Fang einer Hirschkuh mit goldnern Geweih und ehernen Füßen. Noch kein Jager, kein Jagdhund hatte das pfeilschnelle Tier ereilen können, Rber Herkules ließ nicht nach: unverdrossen hetzte er es so lange, bis es todmüde niedersank und seine Beute wurde. — Gefährlicher war der vierte Ruftrag, den er ausführte. (Er fing einen (Eber, der in den Klüften des Berges Erqman-thus sein Lager hatte, lud ihn lebendig auf die Schultern und brachte ihn zu Eurqstheus. Rnx ganzen Leibe zitterte der! feigherzige König beim Rnblidt des borstigen Untiers. 6. Der Stall -es Bugias. Sehr sonderbar war die folgende Rufgabe, die er dem Herkules stellte. (Ein andrer König in Griechenland, Ru glas, des (Eurystheus Gastfreund, hatte eine Herde von dreitausend Bindern im Stalle stehen, und der Stall war seit vielen Jahren nicht vom Unrat gesäubert worden. Diese Reinigung sollte Herkules als fünfte Rrbeit an einem einzigen Tage vollbringen. (Es schien ein ganz unmögliches Werk. Rber Herkules wußte sich zu helfen. (Er grub von dem Flusse, der in der Nähe vorbeifloß, einen Kanal bis an die Wände des Stalles, öffnete diese durch breite Löcher, und das in gewaltiger Masse einströmende Flußwasser spülte in kurzer Zeit den Unrat weg. 7. Die slqinphalischenvogel. Sein sechstes Rbenteuer hatte Herkules gegen eine ganze Schar seltsamen Getiers zu bestehen. Rnt See Stqmphälus schwärmte eine große Menge Raubvögel mit ehernen Flügeln, Schnäbeln und Klauen umher, die in der Umgegend großen Schaden taten; diese sollte er verjagen. Herkules verschaffte sich zwei mächtige Klappern, schlug sie zusammen und scheuchte durch das fürchterlich gellende Getöse die Vögel aus ihren Lagern und verstecken hervor, worauf er ihrer viele im Fluge wegschoß, während die andern erschreckt weit über das Meer flogen und niemals wiederkamen. 8. Der Stier von Kreta; die wütenden Rosse. Hierauf

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 47

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 47 — wurden, eilte ein Athener im schnellsten Laufe nach seiner Vaterstadt, rief fast atemlos durch die Straßen und auf dem Markte: „Freuet euch, Mitbürger, wir haben gesiegt!" und fiel dann tot zur Erde. Noch lange nachher feierten die Athener diesen Siegestag, und die Taten der Helden . von Marathon lebten unvergänglich in der (Erinnerung des Volkes. 8. Tod des tnütiaöes. Leider erfuhr Miltiades von seinen tititbürgern schnöden Undank. Nach der Vertreibung der Perser unternahm er einen Feldzug gegen die Insel paros, die es mit den Persern gehalten hatte. Das Unternehmen mißlang, und Miltiades selbst ward schwer verwundet. Seine Mitbürger verurteilten ihn wegen dieses Mißgeschickes zu einer hohen Geldstrafe, und da Miltiades nicht zahlen konnte, wurde er ins Gefängnis geworfen, wo er an der Wunde starb, j 18. tefyemiftofcles und Aristides. 1. wie Theinislokles in Htfyen zu Ansehen gelangt. Als Miltiades gestorben war, gewannen in Athen zwei Männer großen Einfluß: Themistökles und Aristides. — Der eine, Themistokles, hatte schon in früher Jugend treffliche Gaben gezeigt, und seine Lehrer sagten von ihm: „Aus Themistokles wird einst nichts Gewöhnliches werden, sondern etwas sehr Gutes oder sehr Schlimmes." Als Jüngling trug er sich mit kühnen Gedanken; zu Künsten, die mehr zum Vergnügen Menen, hatte er keine Lust. Als er sich einst in einer heitern Gesellschaft befand und auf der Leier etwas vorspielen sollte, erwiderte er stolz: -Spielen und singen kann ich nicht; aber einen Staat groß und berühmt zu machen, die Kunst glaube ich zu verstehen." Nach dem Siege bet Marathon war er nicht heiter und fröhlich, sondern ernst und verdrießlich, und als seine Freunde nach d^m Grunde fragten, sagte er: „Die Siegeszeichen des Miltiades lassen mich nicht schlafen." voll Eifer widmete er sich dem Kriegswesen und der Verwaltung des Staates, Und bald glänzte er durch einsichtsvolle, kräftige Reben in der Volksversammlung. Dabei wußte er durch Freigebigkeit die herzen zu gewinnen ; und daß er durch sein außerordentliches Gedächtnis jeden ein« Seinen seiner Mitbürger mit Hamen kannte, schmeichelte der eiteln Volksmenge nicht wenig. Klar erkanntethemistokles, daß derperser-^önig den Athenern die Niederlage bei Marathon nicht verzeihen werde, ^Nd daß nur zur See die Freiheit Griechenlands erfolgreich verteidigt werden könne. Daher forderte er die Athener zur (Erbauung einer großen Kriegsflotte auf. Diesem Plane trat ein anderer Staatsmann entgegen, bei dem athenischen Volke gleichfalls viel galt. (Es war Aristides.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 25

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 26 — jo nutzte er sich in das lange Bett legen. Da reckte ihm prokrustes die Glieder so lang, bis sie die Bettstelle ausfüllten und der Gequälte starb. In die kleine Bettstelle aber legte er großgewachsene Leute und hieb ihnen die darüberragenden Beine ab. Theseus, obgleich von prokrustes scheinbar freundlich ausgenommen, erkannte die Absicht des Tückischen. (Ehe er (ichs versah, hatte Theseus ihn gepackt, auf das kurze Bett geworfen und ihm die Beine abgehauen, so daß der Unhold elend umkam, wie so viele seiner unschuldigen (Dpfer. 3. Theseus in Athen; der inarathonifche Stier. Nach diesen Abenteuern kam Theseus in seiner Vaterstadt an. Der König Rgeus erkannte freudig den Jüngling an dem Schwert und den Sohlen. Und als er hörte, welchen Mut der junge Held auf seiner Zahrt bewiesen hatte, da verkündete er ihn laut vor allem Volke als seinen Erben und Üachfolger. — Bald bewies Theseus durch eine neue Tat, daß er imstande sei, das Land vor allen Gefahren zu schützen. Seit einiger Zeit verwüstete ein wütender Stier die Fluren des Städtchens Marathon. (Entsetzt floh alles vor dem Untier; niemand wagte sich mehr auf die Selber. Sobald Theseus davon hörte, zog er gegen das Ungeheuer Zum Kampfe aus. Und wirklich gelang es ihm, dem Stiere eine Kette Um die Hörner zu werfen und es so zu knebeln, daß es ihm zitternd in Me Stadt folgte, wo Theseus mit großem Jubel empfangen ward. 4. Das Labyrinth; Ariadne. Ruf den Athenern lastete seit fahren ein trauriges Geschick. Sie hatten einst einen Sohn des mächtigen Königs Minos auf Kreta hinterlistig erschlagen. Zur Sühne Mußten sie nun aller neun Jahre dem Könige sieben Jünglinge und lieben Jungfrauen zusenden. Diese Unglücklichen dienten dem M i n o -töur (d. i. Stier des Minos) zum Zraße, einem Ungeheuer, das halb Tier, halb Mensch war und in einem aus lauter Jrrgängen bestehenden Gebäude, dem Labyrinth, hauste. Abermals kamen nun die Gesandten des Minos, den schrecklichen Tribut zu holen. Da erklärte Theseus, er wolle die Fahrt mitmachen und sich selbst als (Dpfer anbieten; insgeheim aber hoffte er, den Minotauros zu töten und Athen von dieser Unerträglichen Abgabe zu befreien. Als der heldenmütige Jüngling seinen Gefährten auf Kreta angekommen war, gewann er alsbald &as herz der schönen und klugen Königstochter Ariadne. Diese ^ußte, daß Theseus, selbst wenn er den Minotaur besiegte, nie den *peg aus dem Labyrinth zurückfinden könne. Deshalb gab sie ihm Knäuel ©am; das sollte er am (Eingänge befestigen und auf dem durch die Irrgänge abwickeln, beim Rückwege aber toieber auf-

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 27

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 27 — raube, wurde es im heiligen Haine an eine Eiche gehängt und von einem nie schlafenden feuerschnaubenden Drachen bewacht. 2. Jason unternimmt Den klrgonautenzug. Der König Peilas von Jolkos hatte seinen Halbbruder von der Herrschaft verdrängt. Aber er fürchtete die Hache und fragte das Orakel, vor wem er sich besonders hüten solle. Das Orakel erwiderte: „Sei aus der Hut °or den Manne mit einem Schuh!" Nach vielen Jahren kehrte der Sohn seines Bruders, Jason, der inzwischen zu einem stattlichen Helden erwachsen war, in sein Vaterland zurück, um sein Recht zu verlangen. Unterwegs hatte er einen Fluß zu durchwaten; dabei blieb %i einer seiner Schuhe im Schlamme stecken. Ais Jason nur mit einem Schuh bei seinem ©heim eintraf, gedachte dieser des Orakels, erschrak sehr und beschloß, den Jüngling durch List zu entfernen. (Er sagte ihm, er wolle ihm die Herrschaft geben, wenn er zuvor das Soldene Vließ aus Kolchis hole. Der tapfere Held war sogleich zu dem Abenteuer bereit. (Er rüstete ein großes Schiff aus, das er flrgo kannte, und lud die größten Helden Griechenlands ein, an der Fahrt teilzunehmen, von allen Seiten strömten sie herbei, unter ihnen Herkules, Theseus, der Sänger Orpheus und die Dioskuren (Söhne des Zeus) Kastor und Pollux. 3. Jason in Kolchis. Mutig segelten die Argonauten, d. i. firgojchiffer, ab und kamen nach manchen Gefahren glücklich in Kolchis titt. Der König Äetes nahm sie gastfreundlich auf. Rls aber Jason leinen Ruftrag erzählte, da trachtete ihm der König nach dem Leben. versprach ihm das goldene Vließ zu geben, wenn er zuvor eine !>hwere Ruf gäbe löse. Jason sollte zwei feuerschnaubende Stiere vor e|nen Pflug spannen, und auf'das damit gepflügte Land Drachenzähne fäen. Rus denen würden geharnischte Männer erwachsen, und die ^üsse er besiegen. Jason hätte unterliegen müssen, wenn ihm nicht kfe Königstochter Medea ihre Gunst zugewendet hätte. Aller Zauber* dünste kundig, gab sie ihm eine Salbe, die ihn gegen den feurigen fttem der Stiere schützte. So konnte Jason die Tiere bändigen, das £and pflügen und die Drachenzähne säen. Ais dann die geharnischten Jänner aus der Erde wuchsen, nahm Jason einen Zauberstein, den l*)m Medea gegeben, und warf ihn mitten unter die Männer. Alle sollten ihn haben, gerieten untereinander in Streit und erschlugen Itch gegenseitig. 4. Jason raubt das vlietz. Da wurde Äetes bange um seine Herrschaft, und er wollte den gefährlichen Helden nachts töten lassen.
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