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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Verkehrswege. 23
eine Tiefe von 13 in und eine Breite von 45—60 m erhalten. Nach seiner
Fertigstellung dürfte der Verkehr der westamerikanischen Häfen sich wesentlich
heben und eine Entlastung der großen amerikanischen Ost-Westbahnen eintreten.
d. Verkehrswege zu Lande. Während der Seeverkehr an keine bestimmte
Bahn gebunden ist, hat der Landverkehr sich von jeher infolge der ungleichen
Bodenformen und der Hindernisse, die ihm Gebirge, Wasser und Pflanzenwuchs
entgegenstellen, besondere Transportwege schaffen müssen. Diese können
um so einfacher sein, je leichter die beförderte Last, je kleiner die sie befördernde
Kraft und je geringer die Geschwindigkeit der Beförderung ist. Die Art der
Verkehrswege hängt daher wesentlich von dem Verkehrsmittel, dieses aber von
dem Kulturzustande des betreffenden Landes und seiner Bewohner ab.
1. Ströhen. Den einfachsten Verkehrsweg werden wir vorwiegend in den
von der Kultur noch wenig berührten tropischen Gebieten und in den Gebirgs-
gegenden zu suchen haben. Es ist dies der Trägerpsad, der nur eine Breite
von kaum \'2 m zu besitzen braucht und meist nur durch die dauernde Benutzung
und das Ausschneiden der Pflanzen entstanden ist und gangbar gehalten wird.
Die Durchquerung von Flüssen erfolgt entweder auf ganz einfachen Brücken
(Baumstämmen usw.), oder der Fluß wird an einer flachen Stelle (Furt) durchwatet.
Der größte Teil des mittleren Afrikas, Madagaskar, die Hochgebirgshänge
Südasiens, Teile Japans und Südchinas, das mittlere Australien und die
Mehrzahl der Inseln zwischen Indien und Australien sind in der Hauptsache
auf diesen einfachsten aller Verkehrswege angewiesen.
Einen sesteren Untergrund und einen etwas breiteren Weg erfordert bereits
der Saumpfad, auf dem die Last durch Tiere getragen wird. Einzelne
Gebiete der Erde, besonders die Wüsten, Steppen und Gebirge werden noch
lange Zeit infolge ihrer geographischen Eigentümlichkeiten aus diesen Verkehrs-
weg angewiesen sein.
Von Bedeutung sind die von Algier und Tripolis durch die Sahara zum
Golf von Guinea führenden Karawanenstraßen. Diese Verkehrswege sind
auch in Vorder- und Zentralasien, in Spanien, Italien und aus der Balkan-
Halbinsel, sowie in dem größten Teile Mittel- und Südamerikas wichtig. In
anderen Gebieten, z. B. Sibirien, ist ihre Bedeutung durch den Bahnbau
bereits wesentlich vermindert worden.
In allen anderen Gebieten, soweit sie von Menschen bewohnt sind, finden
wir Landstraßen für den Verkehr von Wagen. Dabei sind indes wesentliche
Unterschiede in der Art der Wegeanlage zu bemerken. Von dem einfachen,
durch Gebrauch entstandenen Feldweg ohne besondere Befestigung und Abgrenzung
des Fahrdamms gelangte die Menschheit allmählich zu den durch Aufschütten
von Steinen befestigten Wegen und schließlich zu der Kunststraße, bei der
aus einem Packlager von größeren Steinen eine Schicht kleiner Steine und
darüber eine Kiesschicht ruht. Die Wölbung der Straße läßt die Niederschläge
in die an beiden Seiten befindlichen Gräben ablaufen, und die an den Seiten
angepflanzte Baumreihe gewährt Schutz vor den Sonnenstrahlen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
E. Getreide. 61
großen Getreidebörsen, von denen als die wichtigsten New York, Chicago,
London, Paris, Mannheim, Wien, Budapest und Berlin, — das aber gegen
srüher erheblich an Bedeutung verloren hat — zu nennen sind. Dabei haben die
New Aorker Preise den größten Einfluß auf die Welt-Preisbildung, obgleich die
größte Aussuhr nicht von Amerika, sondern von Rußland ausgeht.
Der Reishandel geht nicht in dem Maße durch die Börsen wie derjenige
der anderen Getreide.
Die Aussuhrländer. Rußland. Als wichtigstes Ausfuhrland für Getreide
im allgemeinen und insbesondere für Gerste ist bereits Rußland genannt worden;
der bedeutendste Ausfuhrplatz ist Odessa. Ihm solgen Petersburg, Riga, Reval
und Libau, während für den Innenhandel Moskau und Warschau von Einfluß
sind. Die Ausfuhr erfolgt zum größten Teil auf dem Wasserwege über das
Schwarze Meer und die Ostsee.
Das russische Getreide steht sehr niedrig im Preise, da es infolge der meist
noch sehr primitiv betriebenen Landwirtschast ungleiche Sorten und mäßige
Ware darstellt, die vielfach noch Uneinigkeiten enthält.
Seitdem die russische Regierung 1910 dem Ackerbau und Getreidehandel
eine neue, gesetzliche Grundlage gegeben hat, scheint eine wesentliche Besserung
in den Verhältnissen einzutreten.
Vereinigte Staaten. Hier ist der Getreidehandel mustergültig einge-
richtet. Als die größten Stapel- und Handelsplätze im Innern sind die an dem
Zuge der großen Seen gelegenen Orte Chicago, Milwaukee, Duluth, Buffalo
und Detroit zu nennen. Die Ausfuhr erfolgt dagegen über New Hork,
Baltimore, Philadelphia und New Orleans nach Europa, über San Franzisko
nach Asien.
Die Ausbewahrung des Getreides erfolgt in den riesigen, Silos genannten,
15—40 m hohen eisernen Kästen der als Elevatoren bekannten Lagerhäuser,
wo auch die Sortierung und Reinigung vorgenommen wird. Einer dieser
Elevatoren, der Armour-Elevator in Chicago, vermag 3 Millionen Tonnen zu
fassen.
Der Einlagerer erhält einen Lagerschein, der amtlich beglaubigt wird und
wie die Ware veräußert oder verpfändet werden kann. — Der Preis wird in
Cents per Bushel (60 Pfund engl.) festgesetzt und sür Terminhandel und Kassa-
geschäste besonders notiert.
Argentinien. Es ist das dritte wichtige Produktions- und Aussuhrland
mit den Hauptplätzen Buenos Aires, Bahia Blanca und Rosario. Da hier
die Ernte im Winter stattsindet, beeinflußt sie stark den Weltmarktpreis.
Die wichtigste Handelsware ist der Trigo-Barletta-Weizen, dessen Notierung
in Papierpesos sür 100 kg erfolgt.
Der Preis des Getreides hängt von dessen Herkunst, der Sorte, der
Reinheit und vor allem von dem Gewicht des Ki ab. Weizen z. B. wiegt in
1. Qualität 82 Kz pro Ki, in 2. dagegen nur 78 kg und in der dritten
76 Kz. Gute Qualitäten dürfen höchstens l°/o Verunreinigungen durch Staub
und Unkrautsamen enthalten. Bei Brotgetreide wird serner eine Backprobe
gemacht, um den Klebergehalt des Mehls zu ermitteln.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Chicago London Paris Mannheim Wien Budapest Berlin Amerika Odessa Petersburg Riga Libau Moskau Warschau Chicago Milwaukee Baltimore Philadelphia Europa Asien Chicago Argentinien Buenos_Aires
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F. Zucker.
65
zeichnen hatte. Immerhin geben auch die vorstehenden Zahlen einen glänzenden
Beweis für den Erfolg des sorgfältigen deutschen Rübenbaues.
Ein- und Ausfuhr. Als Hauptausfuhrländer kommen Deutschland, Oster-
reich-Ungarn und Niederländisch-Jndien in Betracht. Den Wert der 1909
aus- und eingeführten Menge veranschaulicht die folgende Zusammenstellung.
Ausfuhrländer
Wert in
Millionen M
Einfuhrland er
Wert in
Millionen.
Niederl.-Jndien
Deutschland . .
Österreich-Ungarn
Niederlande . ,
Rußland, . . .
290
210
200
100
25
Verein. Staaten
England . . .
China ....
Kanada . . .
Niederlande . .
390
440
70
60
55
Die Einfuhr der Vereinigten Staaten stammt zu aus Kuba, zu je 1jio
von den Sandwich-Inseln und aus Westindien. Europa kommt als Lieferant
nicht mehr in Frage.
Die Ausfuhr Deutschlands und Österreich-Ungarns geht zum weitaus
größten Teil nach England, z. B. von der 1911 aus Deutschland ausgeführten
Menge von 8,7 Millionen Doppelzentnern drei Viertel.
e) Zuckerhandel und Steuer. Rendement. Den Hauptgegenstand des
Welthandels bildet nicht der Konsum-, sondern der Rohzucker, der noch
Verunreinigungen enthält. Im Handel wird nur der Gehalt an reinem Zucker
bezahlt und der Gehalt des Rohzuckers an reiner Zuckersubstanz als „Rendement"
bezeichnet. Als Grundlage für den Preis des ersten Produktes gilt ein
Rendement von 88%, für 2. Produkt von 75 °/0. Konsumzucker soll dagegen
einen Reingehalt von mindestens 99,3 °/0 besitzen.
Ausfuhrplätze. Die wichtigsten Ausfuhrplätze sür Rohrzucker, der auch
als Kolonialzucker bezeichnet wird, sind New York, Ciensuegos und Matanzas
auf Kuba, Bahia in Brasilien und Soerabaja auf Java.
Für Rübenzucker haben als Ausfuhrplätze Prag, Magdeburg und
Hamburg große Bedeutung. Hamburg ist der Hauptlagerplatz für Zucker;
alle Preisnotierungen, auch die von Magdeburg — dem bedeutendsten Zucker-
markt Deutschlands — und die des Weltzuckermarktes London lauten „frei Bord
Hamburg".
Zucker ist ein bedeutender Spekulationsartikel, es werden sehr langfristige
Lieferungsgeschäfte darin abgeschlossen.
Die Zuckersteuer beeinflußt den Zuckerhandel und auch die Produktion in
erheblichem Maße. Fast alle Kulturländer belegen ihn mit einer Verbrauchs-
steuer, die bei der Einfuhr durch einen Zoll ersetzt, bei der Aussuhr zurück-
erstattet wird. Verschiedene Länder gewährten außerdem noch eine Ausfuhr-
Prämie auf Zucker, fo daß nichtproduzierende Länder, wie England, den Zucker
billiger erhielten als z. B. die deutschen Verbraucher.
Um diesem offenbaren Mißstand abzuhelfen, schlössen eine Anzahl
Staaten 1903 die Brüsseler Zuckerkonvention ab, in der bestimmt wurde,
Eckardt, Wellwirtschaftslunde. 5
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederländisch-Jndien Deutschland Niederlande England China Kanada Niederlande Kuba Westindien Europa Deutschlands England Deutschland Kuba Bahia Brasilien Prag Magdeburg Hamburg Hamburg Magdeburg Deutschlands England Eckardt
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Ii. Kaffee, ftafao und Tee. 67
b) Spiritus-Steuer und -Handel. Der Spiritushandel wird in noch viel
stärkerem Maße als der Zuckerhandel von der Steuergesetzgebung beeinflußt.
Eine Anzahl von Staaten, z. B. Rußland, haben die Spiritusbereitung zum
Staatsmonopel erklärt, d. h. der Staat allein darf Spiritus herstellen und
verkaufen. In anderen Ländern ist der Spiritus mit fehr hohen Zöllen und
Verbrauchsabgaben belegt worden und verschafft auch hier dem Staat recht
beträchtliche Einnahmen.
Infolge der hohen Steuer- und Zollsätze ist der Außenhandel mit Spiritus
bedeutend zurückgegangen und für den Weltverkehr ohne große Bedeutung.
Ii. Kaffee, Xiafao und Tee.
a) Naturgeschichtliches. Seit dem Zeitalter der Entdeckungen haben eine
Reihe von Rohstoffen in Europa ihren Einzug gehalten, die bis dahin völlig
unbekannt waren. Dahin gehören auch die jetzt allgemein verbreiteten Genuß-
mittel Kaffe, Kakao und Tee, die alle drei als erfrischende Getränke Verwendung
finden. Die anregende Wirkung geschieht durch ein darin in kleinen Mengen
enthaltenes Gift, das beim Kaffee Kaffein, beim Kakao Theobromin (nicht etwa
Cocain) und beim Tee Teein heißt und nur im Übermaß genossen schädlich wirkt.
1. Der Kaffee. Man unterscheidet den arabischen und den aus Westafrika
stammenden Liberiakaffee.
Der arabische Kaffee-Baum erreicht im Naturzustande eine Höhe von
5—6 m; an den dünnen, feinen Zweigen sitzen die kleinen, weißen Blüten, die
schon nach 1—2 Tagen verwelken. Die kirschenförmigen Früchte, die anfänglich
dunkelgrün, später gelb und zur Reisezeit rot aussehen, beherbergen im Innern
des saftigen, süß-säuerlichen Fleisches zwei mit der Flachseite aneinanderliegende
.Kaffeebohnen, die von einer pergamentartigen Haut und einem darunterliegenden
silberfarbigen Häutchen umhüllt sind. In einigen Früchten findet sich nur eine
Bohne, die dann rund erscheint und bei der Ernte als besonders wertvolle
Perlbohne abgesondert wird.
Der Liberia-Kaffee wird seit etwa 1870 im großen angebaut, hat ein
kräftiges Wachstum und erweist sich auch als widerstandsfähiger. Er erreicht
eine Höhe von 6—12 m. Die Früchte sind mit 2—3 cm Länge größer als
die des arabischen Kaffees. Dagegen steht das Aroma der Bohnen hinter dem
der arabischen zurück. Durch Okulieren der arabischen Sorte aus die liberische
hat man mit Erfolg die Vorteile der beiden Arten zu vereinigen gesucht. —
Im ganzen werden jetzt etwa 60 verschiedene Kaffeesorten unterschieden.
2. Kakao ist in Südamerika heimisch, wie der Kaffee ein Baum, der wild
eine Höhe von 10—15 m erreicht, in der Kultur jedoch des leichten Pflückens
wegen auf 3, höchstens 6—8 m Höhe gehalten wird. — Die kleinen rosa Blüten
kommen nicht aus den Blattachseln, sondern sprießen an anderen Stellen der
Aste und des Stammes hervor. Aus ihnen entwickelt sich die Frucht.
Die Frucht ist gurkensörmig, 12—15 cm lang und 6 —10 cm stark. Sie
ist zunächst wie die Kaffeebohne grün und wird später je nach der Sorte gelb,
orange oder rot. Unter der lederartigen Schale findet sich das saftige Fleisch..
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Westafrika Südamerika
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A. Erze. 93
festen Erdkruste umschlossen ist. Dieser Kern muß somit alle die Stoffe enthalten, aus
denen die Erdkruste entstanden ist, also auch die Metalle, die infolge ihrer sehr hohen
Temperatur im Erdinnern zu Dämpfen aufgelöst sind.
Infolge des hohen Druckes, der im Erdinnern herrscht, werden die glühenden
Massen durch die Risse und Spalten der Erdrinde an die Oberfläche getrieben, wo sie
sich infolge der Abkühlung zersetzen und die Erze als Kristalle abscheiden. So sind in
früheren Zeiten der Erdgeschichte die größten Eisenerzlagerstätten der Erde, die Magnetit-
berge in Schwedisch-Lappland entstanden.
Andere Metalldämpfe reißen bei ihrem Empordringen Teile weicher Gesteinsarten
mit sich, lösen sie aus, kühlen sich dann ebenfalls ab oder gehen mit anders gearteten
Dämpfen Verbindungen ein, wodurch sie sich als seste Erzadern mit ihren Verbindungen
niederschlagen, wie wir es an den Zinnerzlagerstätten auf Bangka und Billiton im
Indischen Ozean und an den Eisenerzlagerstätten auf der Insel Elba sehen.
Die aus dem Erdinnern empordringenden Dämpfe enthalten zum größten Teil Wasser-
dampf. Gelangen sie nun bis in die äußeren Erdschichten, ohne zu Ausscheidungen der
Metalldämpse gezwungen zu werden, so verwandeln sie sich in metallhaltiges Wasser und
dringen in dieser Form nach oben. Erreichen sie dabei weichere, wasserlösliche Schichten
z. B. Kalk, so erweitern sie hier die Spalten und schlagen allmählich die Kalk-Metallver-
bindungen nieder. Auf diese Weise entstanden die Lager von Spateisenstein im Sieger-
land, sowie sast alle Lagerstätten von Bleiglanz und Zinkblende.
Haben sich die Metalle der empordringenden heißen Wassermassen nicht nieder-
geschlagen, so gelangen diese schließlich als warme Quellen (Mineralquellen) an die
Oberfläche oder scheiden ihren Metallgehalt an den Klüften der Wände ab, bis sie die
Mündung schließlich ganz versetzen. Zu den so entstandenen Erzgängen gehören die
Quecksilberlager Mexikos, wo dieses Metall im Zinnober austritt.
Spätere Veränderungen der Erzlager. Die Erzlager sind durch spätere Erd-
Umwälzungen vielfach aus ihrer ursprünglichen Lage entfernt worden. Teilweise wurden
sie auch zersplittert, durch unter- oder oberirdische Wasserläufe aufgelöst oder zertrümmert
und in kleinen Mengen aus ihren Lagerstätten weggewaschen, so besonders die Edelmetalle.
Derartig weggespülte Erze führen den Namen Seifen, wie z. B. die Goldseisen in
Kalifornien und Australien, die Platinseifen im Ural.
Soweit die Mineralien im Wasser löslich sind, werden sie von diesem mit in das
Meer geführt und hier aus dem Waffer durch die Einwirkung von Schwefelwasserstoff-
Dämpfen, die aus dem Erdinnern dringen, oder auch durch den Einfluß verwesender Tiere
«wobei sich ähnliche Gase bilden) zum Niederschlag gebracht. Das große Kupferschiefer-
lager des Zechstein-Meeres im Mansselder Gebiet und vor allem die wichtigen Minette-
Eisenerzlager in Lothringen sind ein derartiges Geschenk früherer Wassermassen.
Die geschilderten Vorgänge sind nur in älteren Erdschichten zu beobachten, daher
sind die Ebenen, die mit jüngeren Gesteinsmassen bedeckt sind, im allgemeinen arm an
nutzbaren Mineralien bzw. Erzen.
b) Vorkommen. 1. Gold. Da Gold zu den edlen Metallen gehört, geht
es nur wenige Verbindungen mit anderen Mineralien ein und wird deswegen
in der Regel gediegen gefunden. Es ist entweder in Gängen in das Gebirge
eingewachsen (Berggold) oder durch das Wasser zerstört und in den Sand ein-
gelagert worden (Seifen). Indes sind die Seifen vielfach schon wieder durch
geringere oder höhere Gebirgsschichten überdeckt worden, so daß auch sie zum
Teil in bergmännischen Betrieben gewonnen werden.
Das Vorkommen des Goldes ist meist an das Vorhandensein alter Gesteins-
arten gebunden, die in den alten Rumpfgebirgen — an dem Gebirgssockel
Afrikas in Transvaal, in den Anden Amerikas, dem Ural und den Gebirgs-
resten Australiens — zutage treten.
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
74 Die Welthandels-Artikel. I. Pflanzen-Rohstoffe.
Batavia, Soerabaja und Samarang auf Java, Padang auf Sumatra, Makasar
auf Celebes und Aemen für arabischen Kaffee.
Der bedeutendste Stapelplatz auf dem Kontinent ist Hamburg, das eine
führende Rolle besitzt; der größte Weltstapelplatz ist jedoch noch immer London.
Daneben tritt die Bedeutung von Bremen, Havre, Bordeaux, Marseille, Trieft,
Antwerpen, Amsterdam und Rotterdam zurück.
Kauf-Gewohnheiten. Der Kauf von Übersee erfolgt meist tob (frachtfrei) oder
cif (frei von Fracht, Spesen und Versicherung) bis zum Bestimmungshafen. Hier
wird der Kaffee größtenteils durch Auktionen verkauft. Zwischen dem Pflanzer
und dem eigentlichen Importeur vermitteln Zwischenhändler und Exporthäuser
in den Produktionsländern; unter ihnen ist die deutsche Firma Wille & Co.
in Santos die bekannteste. In London, Havre und Hamburg ist auch der
Kaffee-Terminhandel von großer Bedeutung.
Die Sorten werden nach den Ursprungsländern, bzw. Ausfuhrhäsen
benannt und nach den Qualitäten bezeichnet. In Brasilien unterscheidet man
11 Nummern, von denen die Nr. 7 den Terminhandel-Kaffee „good average
Santos" bezeichnet. Celebeskaffee kommt unter dem Namen „Menado" in den
Handel. Der „Mokka" stammt nicht nur aus Arabien, sondern besteht zum
großen Teil aus den kleinen Bohnen der Zweigspitzen des brasilianischen
Kaffees.
Kasfeevalorisation in Brasilien. Da infolge erheblicher Überproduktion in Brasilien 190;}
eine große Kaffeekrifis (Preissturz) eintrat und 1906/07 die gleiche Erscheinung zu befürchten
war, nahm die brasilianische Regierung eine Anleihe auf und kaufte dagegen so erhebliche
Kaffeemengen an, daß ein nochmaliger Preissturz verhindert wurde.
In dem Gesetz über die „Kaffeevalorisation" wurde weiter bestimmt, daß die
Regierung jedes Jahr eine Höchstausfuhrmenge festsetzen und die Oarüber hinausgehenden
Beträge mit einem hohen Ausfuhrzolle belegen solle. Dadurch wurde erreicht, daß der
Kaffeepreis sich von 1909 bis 1911 von 40 aus 61 Psg. für 1 Pfd. hob und die Neuanlage
von Plantagen in Brasilien unterblieb. Somit hat es die brasilianische Regierung in der
Hand, Erzeugung und Verbrauch bis zu einem gewissen Grade einander anzupassen.
2. Kakao. Die Gebräuche im Kakaohandel entsprechen durchweg denen
des Kaffeehandels. Die beste Sorte ist der „Caracas" aus Venezuela; ihm
entspricht unser Samoa-Kakao. Die Bohne ist olivengroß, rotbraun, von
angenehmem Geschmack und enthält wenig Fett. Der Preis dieser Sorte ist
doppelt so hoch wie der des Säo Thome-Kakao. Eine in Europa weit verbreitete
Sorte ist der bitter schmeckende „Guayaquil"; auch „Surinam" und „Reunion"
gehören zu den bekannten Arten.
3. Tee. Der schwarze Tee bildet die Hauptmenge des Welthandels; die
beste Sorte aus Blattknospen und zarten Blättern heißt „Pekko". Dann solgen
„Flowery", „Souchong" und als billigste Sorte „Kongo". Von dem grünen
Tee ist „Haysan" die beste Marke.
In dem Hauptverbrauchslande England, das die Hälfte der Weltausfuhr
aufnimmt, gibt es berufsmäßige Teemischer und Teeprüfer (tee-taster), die
nach dem Geschmack und der Farbe des Tee-Ausgusses die Güte beurteilen.
Zoll. Da Kaffee, Kakao und Tee Genußmittel sind, unterliegen sie ähnlich
wie Zucker und Spiritus in den meisten Ländern einem erheblichen Einfuhrzoll,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Batavia Soerabaja Padang Sumatra Hamburg Weltstapelplatz London Bremen Bordeaux Marseille Antwerpen Amsterdam Rotterdam London Hamburg Brasilien Brasilien Brasilien Brasilien Venezuela Europa England
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78
Tie Wellhandels-Artikel, Ii. Tierische Rohstoffe.
Bemerkenswert ist, daß von dem Verbrauch der Vereinigten Staaten allein
1 kg pro Kopf auf Kautabak entfällt gegen 80 g in Deutschland.
Deutschland erzeugt jährlich etwa (1911) 7—8 Milliarden Zigarren und
10 Milliarden Zigaretten, sowie rund 5000 t Kautabak, davon die Hälfte in
Nordhausen am Harz. Neben der Eigenproduktion an Tabak hatten wir 1911 noch
elne^ Einfuhr von 72 000 t Tnhnf Jip nnn 115 Mill. außerdem eine
Einfuhr von Zigarren und Zigaretten im Werte von^ .Il 15 Mill. notwendig.
Die Ausfuhr betrug nur Jio 7 Mill., da fast alle Staaten sich durch Tabak-
Monopole oder hohe Eingangszölle für Tabakfabrikate gegen die Einfuhr von
Tabakfabrikaten geschützt haben.
e) Handels- und Zollverhältnisse. Art des Handels. Der Rohtabak
wird im Großhandel nach Ursprungsländern, Provinzen und Ausfuhrhäfen
'unterschieden; auf diese Weise sind etwa 6—700 Spezialsorten entstanden. Die
wichtigsten Aussuhrsorten der Vereinigten Staaten sind Virginia und
Seedleas, sowie Kentucky, der hauptsächlich als Rauch- und Schnupftabak dient.
Die beste Sorte liefert Florida. Der Tabak wird in Kisten oder Fässern ver-
packt. Der Hauptmarkt findet in Louisville (Kentucky» statt, wo der Tabak
durch Auktionen oder unter der Hand verkauft wird. Als wichtigster Ausfuhr-
Hafen ist New Jork zu nennen; ein Drittel der Ausfuhr — vorwiegend
Schneidegut (Pfeifentabak) — geht nach England.
In Mittel- und Südamerika sowie in Niederländisch Indien wird
der Tabak in Seronen verpackt; das sind entweder Rinderhäute oder aus Bast
oder Schilf geflochtene Matten. Auf dem Ballen werden alsdann die wichtigsten
Merkmale angegeben.
So heißt z. B. auf einem Ballen aus Sumatra „Deli My M/H": der Tabak ist von
der Plantagengesellschaft Deli Maatschappn in der Plantage M als 3. Abladung gewonnen
worden.
In Havanna wird ein großer Teil des Tabaks zu erstklassigen Zigarren
verarbeitet (vgl. S. 135), die von bekannten Firmen wie Bock, Upmann usw.
hergestellt werden. Da zu ihrer Herstellung nur ausgesuchtes Material Ver-
wendung findet, wird dasür ein Preis bis zu M 5 pro Stück erzielt.
Der erste Markt der Welt für Tabakeinfuhr ist Bremen. Hier wurden
1910 etwa 60 000 t Tabak umgesetzt. Der stärkste Konkurrent ist Amsterdam,
erst dann solgen Hamburg, Rotterdam, Liverpool und London.
Der Tabakhandel ist sehr schwierig, da der Geschmack sich häufig ändert,
die Ernte sehr stark schwankt und die Steuergesetzgebung einen großen Einfluß
auf den Markt ausübt.
Steuer. So ging z. B. die Tabakeinfuhr nach Deutschland infolge der
1909 erfolgten bedeutenden Erhöhung der Tabakzölle und Steuern von
76000 t 1909 auf 65 000 t 1910 zurück, oder, auf den Kopf der Bevölkerung
berechnet, von 1,7 kg auf 1,4 kg.
Der Reinertrag dieser Zölle und Steuern betrug 1910 Jb 150 Mill. bei
einem Zollsatz von Jb 85,— sür 100 kg Rohtabak und einem Zuschlag von
40 % des Wertes. Die Banderolsteuer für Zigaretten beträgt ungefähr 13 %
des Wertes, für billige Sorten weniger, für teure mehr.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Nordhausen Kentucky Florida Louisville_(Kentucky» England Mittel- Südamerika Niederländisch_Indien Sumatra Deli_Maatschappn Havanna Bremen Amsterdam Hamburg Rotterdam Liverpool London Deutschland
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A. Erze. 103
Diese Eigenschaften sowie die Hämmerbarkeit, Walzbarkeit, Ziehbarkeit und
Elastizität bestimmen die Verwendbarkeit der einzelnen Metalle. Da das Eisen
je nach der Herstellung und Behandlung „bald weich, bald hart, bald zähe,
bald spröde, bald biegsam" ist, hat es von allen Metallen die größte Bedeutung
erlangt.
1. Gold kann aus jeder Metallverbindung durch Kochen in Salpetersäure
gewonnen werden, in der sich alle Metalle einschließlich Silber lösen, während
Gold (und Platin) darin ungelöst bleiben. Nur Cyan, Chlor und Königs-
wasser, das aus 3 Teilen Salzsäure und 1 Teil Salpetersäure besteht, ver-
mögen auch Gold zu lösen.
Auf diesen Eigenschaften des Goldes beruht die Feststellung des Feingehaltes in
Legierungen Mit dem zu prüfenden Gegenstand wird ein Strich auf einen Probierschiefer
(schwarzer Feuerstein) gemacht und dann mit Scheidewasfer (Salpetersäure) benetzt. Je
höher der Goldgehalt war, desto mehr Gold bleibt auf dem Stein haften, da alle anderen
Metalle durch das Scheidewasser zerstört werden.
Die Berechnung des Feingehalts erfolgt amtlich nach Tausendteilen
feinem Gold in 1000 Teilen der Mischung. Im Goldwarenhandel wird indes
noch immer viel nach Karaten gehandelt, d. h. es wird angegeben, wievielmal
feines Gold im Gemisch enthalten ist.
Der Name Karat kommt aus dem Arabischen, Karat, d. h. Johannisbrotkern, dessen
Gewicht im Durchschnitt 20/ioo g beträgt und der früher als Gewicht beim Goldhandel
benutzt wurde.
Die Goldgewinnung erfolgt heute fast durchweg durch amerikanische
oder englische Aktiengesellschaften, deren Aktien unter der englischen Bezeichnung
Goldshares bekannt sind und meist nur auf 1 £ lauten. Sie sind Gegenstand
der gewagtesten Spekulationen und werden vielfach zur rücksichtslosesten Aus-
beutung von Nichtfachleuten benutzt, indem den Besitzern falsche Berichte und
dergl. unterbreitet werden (auch in Deutschland, besonders durch englische und
Pariser „sogenannte" Bankhäuser). Vor ihrem Ankauf muß daher jeder Laie
dringend gewarnt werden.
Die Kursschwankungen sind außerordentlich groß. Die Shares der rhodesischen
Minen „Globe & Phönix" schwankten z. B. 1909/10 zwischen 15 Schilling und 26 .£
das Stück.
Der Goldhandel liegt in den Händen von 4—5 großen Goldraffinerien
in London, die den ganzen Goldmarkt beherrschen. Der Preis ist infolge der
staatlichen Maßnahmen fast aller Länder der Welt ein sehr gleichmäßiger. Die
großen Staatsbanken sammeln ungeheure Goldbestände an; so verfügten die
Bank von Frankreich und die russische'staatsbank Ende 1911 über je ungefähr
Ms 3 Milliarden gemünztes oder ungemünztes Gold, die Reichsbank über
3 4 Milliarden. Der gesamte Bestand an Goldmünzen in Deutschland wird auf
3 Milliarden Mark, derjenige der ganzen Erde auf 30—32 Milliarden geschätzt.
Die Folgen der starken Steigerung in der Goldproduktion — sie
betrug 1891 95 jährlich 250000 kg, 1911 700000 kg — zeigen steh in einer
Schwächung der Kaufkraft des Goldes, das heißt mit anderen Worten in einer
Steigerung aller Preise, besonders sür Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände,
und in der Steigerung der Löhne im allgemeinen. Diese Erscheinung wird
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TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Cyan Goldwarenhandel Deutschland London Frankreich Deutschland
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104 Die Welthandels-Artitel. Iii. Mineralische Rohstoffe.
allerdings durch den zunehmenden Volkswohlstand und die Bevölkerungsver-
mehrung verstärkt.
2. Kupfer ist leicht an seiner Farbe zu erkennen, serner daran, daß es
in einer heißen Flamme, z. B. einer blauen Gasslamme, meergrün ausleuchtet.
An der Lust oxydiert es, d. h. es wird schwarzbraun an der Oberfläche. Eine
sehr giftige Verbindung entsteht durch Einwirkung von Säuren, z. B. auch von
Essigdämpsen, aus das Kupfer; es ist dies der bekannte Grünspan.
Fürchtet man, daß in einer Speise Grünspan enthalten ist, so wird dies in der
Regel bereits durch vorsichtiges Kosten zu schmecken sein. Sicherer wirkt das Eintauchen
einer blanken Messerklinge in die Flüssigkeit; selbst bei ganz geringem Vorhandensein von
Grünspan überzieht sich dieselbe sofort mit einem tupferroten Hauch.
Von dem Grünspan zu unterscheiden ist die an alten Kupfer- und Bronze-
gegenständen sehr geschätzte Patina.
Da die Vereinigten Staaten den überwiegenden Teil der Weltproduktion
von Kupfer liefern, beherrschen sie auch durchaus die Kupferpreise, und die
wilde Spekulation, die sich im allgemeinen im amerikanischen Wirtschaftsleben
fühlbar macht, ruft auch in den Kupferpreisen sehr starke Schwankungen hervor,
denen natürlich der deutsche Kupfermarkt folgen muß. Er betrug z. B. für 100 kg
1902 M 113 1907 M. 190
1903 „ 125 1908 „ 155
1905 „ 150 1911 „ 120
Sebstverständlich leiden unsere einheimischen Kupferwerke sehr stark unter der-
artigen Unregelmäßigkeiten des Preises.
3. Eisen. Der Versuch der Vereinigten Staaten, durch Gründung des
,,Steel-trusts", einer Vereinigung von 150 der größten Eisenwerke (von
insgesamt 600) des Landes mit etwa 2'/* Milliarde Mark Kapital eine Be-
herrschung des Welteisenmarktes zu erzielen, ist von deutscher Seite durch die
Gründung des Stahlwerksverbandes verhindert worden. Während es dem
Stahltrust nur gelungen ist, etwa 65 % der Eisenerzeugung der Vereinigten
Staaten in seine Hand zu bekommen, verkaufte der Stahlwerksverband 1911
rund 4 r, der Erzeugung von Eisen und Eisenwaren.
B. Acchle.
a) Entstehung. Tors, Braunkohle und Steinkohle sind aus die gleiche
Weise entstanden, nämlich durch das Verwesen von Sumpfwäldern oder Holz-
anschwemmungen (wie z. B. im Mississippi-Delta noch heute) unter einer Decke
von Sand oder Lehm. Die Art des entstandenen Brennstoffes ist von dem
Alter des Lagers und der Art der verwesten Pflanzen abhängig. Der älteste
Brennstoff ist der kohlenstoffreichste, als Anthrazit bekannte, ihm folgen im Alter
Steinkohle, Braunkohle und Torf.
Näheres über die Entstehung vergl. Osbahr-Eckardt, Bd. I, S. 18 19.
b) Vorkommen. Die drei wichtigsten Kohlenproduzenten sind wie bei
Eisen die Vereinigten Staaten, England und Deutschland. Die Vereinigten
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Extrahierte Ortsnamen: Vereinigten
Staaten Mississippi-Delta Osbahr-Eckardt England Deutschland
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106 Die Welthandels-Artikel, Iii. Mineralische Rohstoffe.
in den drei wichtigsten Produktionsländern, die nach denselben Grundsätzen
aufgestellt ist wie die Roheisenerzeugungstabelle auf S. 100. Es betrug die
Kohlenförderung in Millionen t im Durchschnitt der Jahre:
Name des Landes 1891 95 1901 05 1910 Millionen Deutschland Millionen Deutschland Millionen Deutschland Tonnen | =1 Tonnen 1891 — 1 Tonnen 1891 — 1
Deutschland. . Verein. Staaten England . . . 100 1,0 j 160 1,6 185 1,8 ! 160 320 225 1,6 i 220 3/2 380 2,3 1 270 2,2 3,8 2,7
Das Bild, das sich uns hier zeigt, ist ein ganz ähnliches wie bei der
Roheisenerzeugung; die deutsche Förderung hat sich mehr als verdoppelt, die
amerikanische ebenfalls, die englische dagegen hat sich nur um die Hälfte vermehrt.
Dadurch ist der Unterschied in der deutschen und englischen Förderung im Lause
der letzten 20 Jahre ein verhältnismäßig geringer geworden.
Von der englischen Förderung wird 1u von den mittelenglischen Kohlen-
feldern im penninischen Gebirge geliefert; allein diese Menge von etwa 65 Mill. t
kommt der gesamten französischen und belgischen Produktion gleich. Das nord-
östliche Kohlenbecken bei Newcastle und das Lager in Wales liefern ungefähr
je V« der Gesamtsörderung. Das erstere dieser beiden Lager hat eine Mächtig-
keit von 1000 m und führt in 30 untereinander liegenden Flözen Kohle.
Das belgifch-nordfranzöfifche Lager befitzt ebenfalls eine Mächtigkeit
von 200—1000 m und erfüllt fast das ganze Ardennenvorland. Bei Namur
und Lüttich finden sich außerdem unter der Kohle noch Eisenerzlager.
In Rußland werden 3ii der Förderung von dem südrussischen Donezbezirk
geliefert, der größte Teil des Restes stammt aus dem polnischen Revier der
Grenze des oberfchlesischen Beckens.
Nimmt man an, daß die Kohle in dem gleichen Maße wie bisher gefördert
wird, so dürften nach verschiedenen Berechnungen die meisten europäischen Lager
in 100—300 Jahren erschöpft sein.
Verbrauch. Gab uns schon der Verbrauch von Roheisen ein ungefähres
Bild von dem Stande der Industrie eines Landes, so gilt dies in noch höherem
Maße von dem Kohlenverbrauch. Allerdings darf hierbei nicht vergessen werden,
daß die Art der Industrie von wesentlichem Einfluß auf den Kohlenverbrauch
ist. Das französische Gewerbe, das zum großen Teil Kunft-Jndustrie ist, ferner die
Herstellung feiner elektrischer Maschinen und Apparate, feiner Gewebe und
Spitzen werden einen verhältnismäßig viel geringeren Kohlenverbrauch bedingen
als die Großeisenindustrie oder die Herstellung großer Maschinen u. dgl.
Immerhin bietet uns der Kohlenverbrauch den besten zahlenmäßigen
Anhalt für den allgemeinen Stand der Industrie eines Landes. Er betrug im
Jahre 1910 auf den Kopf der Bevölkerung an Stein- und Braunkohlen in:
den Verein. Staaten . . 4,8 t Belgien.....3,2 t
England......4,0 „ Frankreich . . . . 3,4 „
Deutschland.....3,4 „ Österreich-Ungarn. . 1,0 „
Rußland und Japan 0,2 t
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Wales Namur Belgien England Frankreich Deutschland Japan