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1. Teil 2 - S. 5

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußland. 5 Als sie dann herausgetrieben wurden, haben sie auf ihrer Flucht schon schlimmer gewirtschaftet. Wie sie aber nun noch einmal wenigstens einen kleinen Teil von Ostpreußen besetzen konnten, da haben sie es den Bewohnern gehörig angestrichen; hier um Lyck herum ist das arme Land ganz und gar verwüstet worden.; So stand es in Ostpreußen. Posen und Schlesien hatten [ja Lindenburg und Mackensen gegen den Einfall geschützt. Aber mitten in Polen machten die Russen halt, verschanzten sich und waren während des ganzen Winters kmcht wegzubringen. Da lagen sie also immerhin noch 150 km, ^vielleicht fünf bis zehn Tagemärsche vor den Toren Deutschlands. Am schlimmsten war die Lage noch immer in Galizien. In der Schlacht von Limanowa hatten .die Österreicher die Russen doch nur ein kleines Stück zurücktreiben können. Jetzt lagen sie am Dunajec (Kartei) fest und hatten damit noch 4/b des ganzen Landes in Äänden. Nach Süden waren sie zeitweilig gar durch die Karpathen durch bis nach Ungarn hinein gekommen. Nun waren sie ja zum Frühjahr 1915 hier freilich in furchtbar harten Kämpfen von Österreichern, Ungarn und Deutschen Schritt für Schritt wieder zurückgedrängt worden. Aber dann hatten sie doch Przemysl wieder [genommen. Da war ihnen der Kamm gewaltig geschwollen, und sie versuchten immer von neuem, wieder über die Karpathen zu kommen. Davon wollen wir nun später hören. Erst wollen wir nur einmal feststellen, wo also nun gegen Ende des Winters 1914/15 die Schlachtlinie gegen die Russen verlief. (Karte!) Wir sehen also, die Russen faßen uns arg nah noch immer auf dem Pelz. 3n Frankreich waren wir gleich zu Anfang ordentlich tief eingedrungen, da hatten wir uns so sicher in unseren Schützengräben verschanzt, daß da unfern Soldaten und unserm Vaterlande so leicht kein Unglück zustoßen konnte. Aber im Osten war noch Gefahr genug von den Russen, die so sehr, sehr viele Soldaten auf die Beine bringen konnten. Deshalb haben ^die Generalftäbe beschlossen: 1915 geht es gegen die Russen. Was sollte nun mit den Russen geschehen? Besiegen — natürlich wollten wir das. Aber wozu? Gleich das ganze Russenheer von vielleicht 10 oder 15 Millionen Mann vernichten oder gefangen nehmen, das wird wohl nicht gehen. Das haben wir

2. Teil 2 - S. 18

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
18 Vierzehnter Abschnitt. Der muß auch am Schreibtisch hinter den Büchern sitzen, lernen und arbeiten, damit er weiß, wie es früher die großen Feldherren angestellt haben, zu siegen, und wie man das heute anstellen muß. And auch das hat Mackensen fleißig getrieben. Da kam er denn bald in den Großen Generalstab. Dann ist er wieder eine Zeit lang bei seinen lieben schwarzen Äusaren gewesen. Weil er aber so ganz besonders tüchtig war, ist er unserem Kaiser aufgefallen. Der hat gesagt: So einen Mann kann ich gut brauchen. And hat ihn zum Flügeladjutanten gemacht. Der Flügeladjutant ist der Offizier, der immer beim Kaiser sein muß, ihm immer helfen muß, wenn er arbeitet. Damals machte der Kaiser eine Reise nach Jerusalem ins heilige Land. Da hat Mackensen ihn begleiten dürfen. Endlich ist Mackensen auch General geworden. And weil der Kaiser ihn persönlich so gern hatte und wußte, was er für ein großartiger Soldat war, hat er ihn geadelt, da hieß er und seine Kinder nun weiter nicht mehr Mackensen, sondern von Mackensen. Den Adel hat er sich selber verdient. So ist Äerr August v. Mackensen schon in Friedenszeiten ein gewaltiger Lerr geworden. Dabei aber ist eins besonders schön gewesen, wie er, als er schon ein berühmter General war, noch immer seine alte Mutter verehrt hat und ihr ein gehorsamer Sohn blieb. Wenn auch noch so viel zu tun war, er hat ihr alle Woche einen langen Brief geschrieben. And selbst jetzt im Weltkrieg, wenn alles drunter und drüber ging, an seine Mutter hat er immer gedacht und geschrieben. And als ihn der Kaiser zum Feldmarschall machte, da war die erste, der er es mit einem Telegramm mitteilte, seine geliebte, verehrte, alte Mutter. Davon aber, wie der Äerr v. Mackensen sich den Feldmarschallstab verdient hat, wollen wir nun hören. Den Russen war es ja im Norden wie im Süden schlecht genug ergangen, besonders aber die Schläge, die ihnen wieder Äinden-burg an den masurischen Seen ausgeteilt hatte, schmerzten sie arg. Gleich nachdem die große Njemen-Armee vernichtet war, hatte der Zar in aller Eile eine Menge neue Truppen in diese Gegend geschickt. Denn dort im Norden ging ja der Weg nach seiner Hauptstadt Petersburg. And da mußte er sich ja gewaltig vorsehen, daß der Äindenburg mit seiner ihm nun zum dritten Mal bewiesenen Fixigkeit nicht gar mitten hineingeriet. Es wurden also von den anderen Teilen der langen Leereslinie so viel, wie irgend entbehrlich,

3. Teil 2 - S. 29

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Bezwingung Rußlands. 29 Die Franzosen aber waren bis zum ^Weltkrieg wohl das reichste Volk der Welt. An! barem Gelde wohl noch reicher als'die Engländer, und da haben denn die Russen bei ihren lieben Freunden in Frankreich einen großen Pump nach dem andern aufgenommen. In den letzten 25 Jahren vor dem Krieg, sagt man, hätten die Franzosen den Russell nicht weniger als 8 Milliarden Mark geborgt, ja manche behaupten sogar, es wären 16 Milliarden gewesen. Wißt 3hr noch, wieviel Kriegsentschädigung Frankreich 1871 an uns hat zahlen müssen?! Sch.: Vier Milliarden Mark. And nun denkt einmal, was damals für ein großes Gerede gemacht wurde über diese ungeheure Summe, die dem armen Frankreich von uns hartherzigen Deutschen ausgepreßt wurde. And nachher, seht Ihr, hat das arme Frankreich ganz freiwillig doppelt oder vielleicht sogar viermal so viel an seinen lieben Verbündeten im Osten gezahlt. Alles bloß, um seinen Rachekrieg gegen uns führen zu können. Aber dafür ^wollte es nun auch sicher sein, sein Ziel zu erreichen. Da haben sie denn die Russen gezwungen, immer einen Teil des geborgten Geldes für den Ausbau der vorderen Festungslinie gegen Deutschland zu verwenden. Lat ihnen das nun eigentlich was geholfen? Sch.: Nein, die Deutschen sind doch in Frankreich eingedrungen. And trotzdem glaube ich, daß die Franzosen einen Vorteil davon gehabt haben. Einmal haben doch die Russenangriffe ihnen in ihrer Bedrängnis Luft verschafft. Sch.: Wie die Russen in Ostpreußen das erste Mal einfielen, da mußten unsere Soldaten in Frankreich ein Stück zurückgenommen werden, und es kam zum Stellungskrieg. Vielleicht hätten wir ohne den Russeneinfall in Frankreich damals noch gleich einen großen Erfolg errungen? Sch.: Wir hätten beinahe Paris erobert. Na also. Daß die Russen so gut gegen uns vorgehen konnten, verdankten sie den Festungen, die hier im Kranz rings um Ostpreußen herum angelegt sind. (Skizze). 3n diesen Festungen konnten sie gut alle Vorräte für ihre Leere aufstapeln, und auf diese Festungen konnten sie schlimmstenfalls hoffen, sich zurückzuziehen, wenn der Angriff mißlang. Dem einen Leer ist das ja freilich mißlungen.

4. Teil 2 - S. 11

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußland. 11 aufgestellt, während in der Mitte die älteren Leute, Landwehr und Landsturm standen. Am 7. Februar griff unvermutet das südliche deutsche Flügelheer in der Richtung nach Nordosten gegen die Stadt Lyck die Russen an. Die hatten nichts dergleichen vermutet. An einigen Orten hatten sie sich Tanzmusik bestellt und feierten Siegesfeste, als sie von den deutschen Kanonen aus dem Tanzsaal getrieben wurden. Mit furchtbarem Ungestüm griffen hier die ganz jungen Regimenter von Kriegsfreiwilligen die russischen Stellungen hinter dem Flüßchen Pissek an. Es war eiskalt, der Fluß war zum Teil gefroren, Schneetreiben in einem heftigen Sturmwind hinderte den Vormarsch. Aber trotzdem gab es für unsere tapferen jungen Krieger keinen Äalt. Auf den verschneiten glitschrigen Wegen, in der bitteren Kälte, im schneidenden Wind, schließlich noch von den Russen überraschend in der Seite angegriffen, sind sie im Sturm-marsch vorgedrungen. Vierzig Kilometer haben sie bei diesem Wetter an einem Tage zurückgelegt. Immer vorwärts, immer vorwärts, solange einer noch die Füße setzen konnte, vorwärts. Wer nicht mehr mit konnte, mußte im Schnee liegen bleiben. Ganz gleich, nur vorwärts hinter den Russen her. Denn es kam ja alles darauf an, schneller zu sein als die; man mußte ja außen um sie herum. Einen Tag später, am 8. Februar, ist der Nordflügel ebenso vorgebrochen. Gegen Kälte und Schnee und Sturm und feindliche Kugeln. Auch denen gelang es, durch ihre Schnelligkeit, die Russen völlig zu Überrumpeln. Obwohl die wußten, daß die Deutschen hinter ihnen her waren, haben sie nicht einmal Posten nachts ausgestellt. „Bei dem Wetter", sagte ihr General, „kommt heut keiner mehr nach". Aber die Deutschen kamen doch nach und waren nun mit einem Mal da, unangemeldet. And fielen über die Russen her. Und die streckten voller Angst die Waffen. Bei Eydtkuhnen und Wirballen wurden mit einem Schlage 10000 Russen gefangen, ein paar wunderschöne russische Lazarettzüge erbeutet, auch ein paar Züge, auf denen die Russen alle Möbel und Wertsachen verstaut hatten, die sie aus Ostpreußen zusammengeplündert hatten. Und was den Soldaten vielleicht das Wichtigste war, 110 russische Feldküchen mit fertig gekochtem Essen wurden genommen. Zwei Tage lang hatten die deutschen Soldaten bei dem rasenden Marsch nur von der eisernen Portion gelebt, den Zwiebäcken, die sie im Tornister

5. Teil 2 - S. 60

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
60 Siebzehnter Abschnitt. sollten ihnen freie Schiffahrt durch die Dardanellen verschaffen. Da schickten denn die Engländer wirklich eine Anzahl Kriegsschiffe nach dem Ägäischen Meer. Aber weil sie nicht gerne selber etwas tun, haben sie auch gleich noch ein paar französische Schiffe mitgenommen. So versuchten sie schon gleich im November 1914 die großen Festungstürme der Türken an den Dardanellen entzwei zu schießen. Aber erst im Frühjahr 1915 haben sie mit diesem Angriff recht Ernst gemacht. Nun ist die Dardanellenstraße an ihrem südwestlichen Ausgang ins Ägäische Meer noch ziemlich breit, deswegen ist sie da weniger gul zu verteidigen. Die türkischen Forts, die da liegen, sind deshalb auch nicht besonders gut gewesen. And die haben die Engländer wirklich zerschossen. Darüber waren sie ungeheuer stolz und behaupteten nun, sie würden binnen kurzer Zeit in Kon-stantinopel einziehen. Deswegen redeten sie den anderen Balkanvölkern, den Griechen und Bulgaren, und den nördlich von Bulgarien wohnenden Rumänen eifrig zu, sie sollten auf ihre Seite treten, dann würden sie von der türkischen Beute auch was abkriegen. Die sind aber alle mißtrauisch gewesen und haben abgewartet. And das war sehr klug. Denn als nun die Engländer und Franzosen richtig in die schmale Dardanellenstraße hereinfuhren, wo nun die ganz neuen starken Festungsanlagen der Türken waren, da ging es ihnen schlecht. Die türkischen Kanonen, die von Krupp aus Essen stammten, haben die Schiffe der Engländer und Franzosen übel zugerichtet. And zu allem Anglück kamen nun auch noch deutsche Anterseeboote in Konstantinopel an. Die waren tatsächlich um ganz Frankreich, Spanien, Italien herumgefahren. And auf einmal bekam ein feindliches Kriegsschiff ein Torpedo in die Seite und wußte nicht woher. Anterseeboote! And schleunigst machten die englisch-französischen Schiffe kehrt, fuhren aus den Dardanellen wieder heraus und ließen die türkischen Befestigungen in Frieden. Nun fingen natürlich die Balkanvölker an, stutzig zu werden und zeigten sehr wenig Lust, sich mit den geschlagenen Engländern zu verbünden. Die Russen, die in dieser Zeit gerade von Mackensen so Schlimmes zu leiden halten, fingen schrecklich an zu jammern, daß sie nichts zum Schießen mehr herein bekämen und daß die Dardanellen auf alle Fälle geöffnet werden müßten. Da beschlossen es die Engländer auf andere Weise zu versuchen. Wie ihr seht, liegt

6. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 2

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
2 Achtzehnter Abschnitt. m den Winter über liegen müssen. Lind dann froren die Seen und Sümpfe zu, die vorher so eine schöne Schutzwehr gegen die Russen gebildet hatten. Lind die wenigen Leute, die wohl genügt hatten, um die langen Sjfer zu bewachen, die mußten nun auf der Lut sein, daß nicht irgendwo die Russen über die festgefrorencn Eisflächen plötzlich in ihre Stellungen kamen. Llnd in den albanischen Loch-gebirgen und in den Alpen gegen Italien, wo die Leute 2000 und 3000 m Über dem Meeresspiegel aushalten mußten, da gab es wieder dieselben Nöte wie das Jahr vorher in den Karpathen. Es war ein schlimmer Winter. Der Krieg war nun allen Leuten schon recht über, am allermeisten aber unseren Feinden, die immer das große Mort geführt hatten und schließlich doch nichts Vernünftiges zu Wege brachten. Das ganze Jahr 1915 hindurch erzählten die französischen und italienischen Zeitungen, daß nun in allernächster Zeit der große Sieg Über Deutschland kommen würde. Immer von Woche zu Woche haben sie ihre Leute vertröstet, und die waren auch dumm genug auf die großmäuligen Prahlereien reinzufallen. Aber schließlich wie ihnen das zum zehnten und zwölften Male begegnet war, wurden sie doch euch stutzig und fingen an, sich über ihre Minister und Feldherren zu ärgern, die doch rein gamichts zuwege brachten. Die Engländer nun, als sie merkten, daß ihre Bundesbrüder schon die rechte Lust verloren, wurden auch bedenklich. Eigentlich war ja ihre Meinung gewesen, wie wir von früher her wissen, daß all die anderen Völker den Krieg gegen Deutschland führen sollten. Sie selber wollten nur die oberste Leitung behalten, und wenn sich die anderen ordentlich gegenseitig zerschunden und zerschlagen hatten, wollten sie kommen und sich die besten Stücke aus der Beute herausschnappen. Nun aber merkten sie, daß das doch wohl nicht so gehen würde; die Deutschen setzten sich doch zu mächtig zur Wehr. Was nun? Bei uns haben viele Leute damals so gedacht: Die Engländer wollen immer bloß ein Geschäft machen. Auch im Kriege kommt es ihnen bloß darauf an, gut zu verdienen, während die anderen bluten. Wenn sie erst raus haben werden, daß das diesmal nicht geht, daß schließlich die Deutschen womöglich mächtiger aus dem Kriege hervorgehen könnten, als sie hineingezogen sind, dann wird ihnen gewiß der ganze Krieg feinen Spaß mehr machen, da werden sie wahrscheinlich die Flinte weg-

7. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 47

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 47 herein kamen, da die ausgedehnte Grenze dieses Landes damals nur schwach von unsern Bundesgenossen hatte besetzt werden können. Während sie sich aber hier im Norden, da wo die obere Fuß« fläche des großen rumänischen Strumpfes ist, mausig machten, stach ihnen plötzlich einer hier im Südosten in den Hacken: das war Mackensen. Ehe noch die Russen durch die Dobrudscha hindurch zum Angriff auf Bulgarien aufmarschiert waren, marschierten Bulgaren, Deutsche und Türken dort ein, warfen die rumänischen Grenztruppen zurück und eroberten in ganz kurzer Zeit das Land zurück, das die hinterlistigen Rumänen vor wenigen Jahren den Bulgaren gestohlen hatten. Nun standen die Rumänen ratlos da und sahen sich im Rücken angegriffen. And so wie hier ging es ihnen im Verlauf des Krieges nun noch mehrere Male. Jedesmal, wenn sie an der einen Front glücklich unseren Angriff zum Stehen gebracht hatten, ging es umso schlimmer an der entgegengesetzten Seite los. Als Mackensen die gute Hälfte der Dobrudscha erobert hatte, hatten sich die inzwischen herangekommenen Russen endlich festgesetzt, und so kam der Kampf etwa eine Woche zum Stehen. Da auf einmal brach im Norden die Heeresgruppe Falkenhayn, von deren Vorhandensein kein Mensch etwas ahnte, gegen die beiden rumänischen Heere bei Kronstadt und Hermannstadt los. Bei Hermannstadt, das in einem Talkessel liegt, wurde das rumänische Heer ziemlich eingekreist, und es gelang ihm nur mit großer Mühe und unter schweren Verlusten sich aus der Umklammerung herauszuwinden und über die Gebirgspässe zurückzuziehen. Dann ging es gleich der anderen Armee bei Kronstadt zu Leibe, die auch in die Pässe zurückgeworfen wurde. And darauf kam es wieder einen Augenblick zum Stehen. Eine gute Woche hörte man in Deutschland nichts Besonderes vom rumänischen Kriegsschauplatz. Da auf einmal gab es eine neue, mächtige Schlacht in der Dobrudscha. Mackensen erstürmte die Verteidigungsstellung, die sich die Russen dort ausgebaut hatten, und trieb diese nun von neuem in schnellster Verfolgung nach Norden zurück. Der einzige rumänische Meereshafen, Konstanza in der Dobrudscha, fiel in unsere Hände. Und immer weiter trieben die tapferen Truppen Mackensens die Russen und Rumänen nach Norben. Dann gab es wieder einen Halt, ja sogar ein kleines Stück zurück ging die Armee Mackensen und verschanzte sich hinter festen Stellungen. Diesmal bauerte die

8. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 49

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
m Der rumänische Krieg. 49 in Rumänien einmarschierten, lag das ganze von England aufgekaufte Getreide schön für uns bereit, und die Engländer hatten es schon für uns bezahlt. Da haben unsere Soldaten einen mächtigen Spaß gehabt, wenn sie an Scheunen und Mieten die großen Tafeln fanden mit der Inschrift: Eigentum des englischen Staates. Während Falkenhayn so im besten Vormarsch von Nordwesten her war, ging plötzlich Mackensens Leer über die Donau. Das war auch wieder eine völlige Überraschung. Wieder fürchteten die Rumänen natürlich, er würde ganz im Osten herüberkommen, um ihre Leere vom Rückzug abzuschneiden. 3m Osten hatten sie denn auch alles getan, um einen Abergang zu hindern. Da aber die Donau dort dicht vor ihrer Mündung überall ganz ungeheuer breit ist, noch viel breiter als bei Belgrad, wo sie Mackensen schon einmal überschritten hatte, war an einen Abergang im äußersten Osten nicht zu denken, und darum ging Mackensen etwa gerade in der Mitte der Walachei, da wo beim Fuß der Ballen sitzt, und wo man auf rumänischer Seite keine besonderen Sicherheitsmaßregeln getroffen hatte, über den Fluß herüber. Auch hier glückte die Überraschung vollkommen. And nun marschierte von Mackensens Leer eine Gruppe nach Norden auf Falkenhayns Truppen zu, sodaß hier die Rumänen zwischen zwei Feuer gerieten und deshalb ihre Flucht noch mehr beschleunigen mußten. Eine andere Gruppe aber zog nach Osten immer an der Donau entlang. Aberall, wo sie hinkam, konnten nun von der anderen Seite der Donau ohne Gefahr die Mackensenschen Truppen übersetzen, und so brach denn allmählich die ganze Südgrenze entlang, an der Fußsohle des Strumpfes also, ein großes joeer in die Walachei hinein. Wenn jetzt die Rumänen nicht ganz eilig nach Nordosten abzogen, so konnten sie doch noch eingeschlossen werden, und so rissen sie aus, was das Zeug halten konnte. Immer neue Getreidemengen sielen dabei in unsere Lände. Die Äauptstadt des Landes, Bukarest, wurde von den Truppen Mackensens von Süden her umschlossen, und obwohl Bukarest nach französischen Plänen als eine der stärksten Festungen ausgebaut war, versuchten die Rumänen nicht die geringste Verteidigung, sondern flohen immer schneller und schneller nach Norden. Damit waren nun unsere Äeere an der Stelle angelangt, wo das Königreich Rumänien aus der west-östlichen Richtung in die Aauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 3. Teil. 4

9. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 23

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
A. Verkehrswege. 23 eine Tiefe von 13 in und eine Breite von 45—60 m erhalten. Nach seiner Fertigstellung dürfte der Verkehr der westamerikanischen Häfen sich wesentlich heben und eine Entlastung der großen amerikanischen Ost-Westbahnen eintreten. d. Verkehrswege zu Lande. Während der Seeverkehr an keine bestimmte Bahn gebunden ist, hat der Landverkehr sich von jeher infolge der ungleichen Bodenformen und der Hindernisse, die ihm Gebirge, Wasser und Pflanzenwuchs entgegenstellen, besondere Transportwege schaffen müssen. Diese können um so einfacher sein, je leichter die beförderte Last, je kleiner die sie befördernde Kraft und je geringer die Geschwindigkeit der Beförderung ist. Die Art der Verkehrswege hängt daher wesentlich von dem Verkehrsmittel, dieses aber von dem Kulturzustande des betreffenden Landes und seiner Bewohner ab. 1. Ströhen. Den einfachsten Verkehrsweg werden wir vorwiegend in den von der Kultur noch wenig berührten tropischen Gebieten und in den Gebirgs- gegenden zu suchen haben. Es ist dies der Trägerpsad, der nur eine Breite von kaum \'2 m zu besitzen braucht und meist nur durch die dauernde Benutzung und das Ausschneiden der Pflanzen entstanden ist und gangbar gehalten wird. Die Durchquerung von Flüssen erfolgt entweder auf ganz einfachen Brücken (Baumstämmen usw.), oder der Fluß wird an einer flachen Stelle (Furt) durchwatet. Der größte Teil des mittleren Afrikas, Madagaskar, die Hochgebirgshänge Südasiens, Teile Japans und Südchinas, das mittlere Australien und die Mehrzahl der Inseln zwischen Indien und Australien sind in der Hauptsache auf diesen einfachsten aller Verkehrswege angewiesen. Einen sesteren Untergrund und einen etwas breiteren Weg erfordert bereits der Saumpfad, auf dem die Last durch Tiere getragen wird. Einzelne Gebiete der Erde, besonders die Wüsten, Steppen und Gebirge werden noch lange Zeit infolge ihrer geographischen Eigentümlichkeiten aus diesen Verkehrs- weg angewiesen sein. Von Bedeutung sind die von Algier und Tripolis durch die Sahara zum Golf von Guinea führenden Karawanenstraßen. Diese Verkehrswege sind auch in Vorder- und Zentralasien, in Spanien, Italien und aus der Balkan- Halbinsel, sowie in dem größten Teile Mittel- und Südamerikas wichtig. In anderen Gebieten, z. B. Sibirien, ist ihre Bedeutung durch den Bahnbau bereits wesentlich vermindert worden. In allen anderen Gebieten, soweit sie von Menschen bewohnt sind, finden wir Landstraßen für den Verkehr von Wagen. Dabei sind indes wesentliche Unterschiede in der Art der Wegeanlage zu bemerken. Von dem einfachen, durch Gebrauch entstandenen Feldweg ohne besondere Befestigung und Abgrenzung des Fahrdamms gelangte die Menschheit allmählich zu den durch Aufschütten von Steinen befestigten Wegen und schließlich zu der Kunststraße, bei der aus einem Packlager von größeren Steinen eine Schicht kleiner Steine und darüber eine Kiesschicht ruht. Die Wölbung der Straße läßt die Niederschläge in die an beiden Seiten befindlichen Gräben ablaufen, und die an den Seiten angepflanzte Baumreihe gewährt Schutz vor den Sonnenstrahlen.

10. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 61

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
E. Getreide. 61 großen Getreidebörsen, von denen als die wichtigsten New York, Chicago, London, Paris, Mannheim, Wien, Budapest und Berlin, — das aber gegen srüher erheblich an Bedeutung verloren hat — zu nennen sind. Dabei haben die New Aorker Preise den größten Einfluß auf die Welt-Preisbildung, obgleich die größte Aussuhr nicht von Amerika, sondern von Rußland ausgeht. Der Reishandel geht nicht in dem Maße durch die Börsen wie derjenige der anderen Getreide. Die Aussuhrländer. Rußland. Als wichtigstes Ausfuhrland für Getreide im allgemeinen und insbesondere für Gerste ist bereits Rußland genannt worden; der bedeutendste Ausfuhrplatz ist Odessa. Ihm solgen Petersburg, Riga, Reval und Libau, während für den Innenhandel Moskau und Warschau von Einfluß sind. Die Ausfuhr erfolgt zum größten Teil auf dem Wasserwege über das Schwarze Meer und die Ostsee. Das russische Getreide steht sehr niedrig im Preise, da es infolge der meist noch sehr primitiv betriebenen Landwirtschast ungleiche Sorten und mäßige Ware darstellt, die vielfach noch Uneinigkeiten enthält. Seitdem die russische Regierung 1910 dem Ackerbau und Getreidehandel eine neue, gesetzliche Grundlage gegeben hat, scheint eine wesentliche Besserung in den Verhältnissen einzutreten. Vereinigte Staaten. Hier ist der Getreidehandel mustergültig einge- richtet. Als die größten Stapel- und Handelsplätze im Innern sind die an dem Zuge der großen Seen gelegenen Orte Chicago, Milwaukee, Duluth, Buffalo und Detroit zu nennen. Die Ausfuhr erfolgt dagegen über New Hork, Baltimore, Philadelphia und New Orleans nach Europa, über San Franzisko nach Asien. Die Ausbewahrung des Getreides erfolgt in den riesigen, Silos genannten, 15—40 m hohen eisernen Kästen der als Elevatoren bekannten Lagerhäuser, wo auch die Sortierung und Reinigung vorgenommen wird. Einer dieser Elevatoren, der Armour-Elevator in Chicago, vermag 3 Millionen Tonnen zu fassen. Der Einlagerer erhält einen Lagerschein, der amtlich beglaubigt wird und wie die Ware veräußert oder verpfändet werden kann. — Der Preis wird in Cents per Bushel (60 Pfund engl.) festgesetzt und sür Terminhandel und Kassa- geschäste besonders notiert. Argentinien. Es ist das dritte wichtige Produktions- und Aussuhrland mit den Hauptplätzen Buenos Aires, Bahia Blanca und Rosario. Da hier die Ernte im Winter stattsindet, beeinflußt sie stark den Weltmarktpreis. Die wichtigste Handelsware ist der Trigo-Barletta-Weizen, dessen Notierung in Papierpesos sür 100 kg erfolgt. Der Preis des Getreides hängt von dessen Herkunst, der Sorte, der Reinheit und vor allem von dem Gewicht des Ki ab. Weizen z. B. wiegt in 1. Qualität 82 Kz pro Ki, in 2. dagegen nur 78 kg und in der dritten 76 Kz. Gute Qualitäten dürfen höchstens l°/o Verunreinigungen durch Staub und Unkrautsamen enthalten. Bei Brotgetreide wird serner eine Backprobe gemacht, um den Klebergehalt des Mehls zu ermitteln.
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