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Geschichte.
I
Friedrich Wilhelm I. besichtigt die „langen Kerls".
war, siedelte er l8000 Salzburger an und gründete dort über 300 Dörfer und eine
Anzahl Städte. Außer reichlichem Ackerlands, Vieh und Ackergeräten gab der König
das holz zum Bau von Wirtschaftsgebäuden und gewährte neunjährige Steuerfreiheit.
Auch zahlreichen Ansiedlern aus Schwaben und Franken bereitete er in Ostpreußen
eine neue Heimat. — Die Havelsümpfe wurden auf Befehl des Königs trocken gelegt,
so daß fruchtbare Acker und fette wiesen an ihrer Stelle entstanden. (Er ließ auch
Bauernmädchen in der Bereitung von Butter und Käse ausbilden und belohnte die
tüchtigsten, nachdem er selbst die von ihnen hergestellte Butter gekostet hatte. Um
Hungersnöten vorzubeugen, richtete er in den Städten große Kornlager ein, in denen
man in guten Jahren Getreide aufspeicherte. Auf den königlichen Gütern wurden
die Lasten und Fronden der Bauern erheblich gemildert; auf den Gütern des Adels
durften die Hof- und Spanndienste wenigstens nicht vermehrt werden. Bauerngüter
einzuziehen, war den Edelleuten aufs strengste untersagt.
e) Gewerbe. Um das einheimische Gewerbe zu heben, verbot Friedrich
Wilhelm die Einfuhr fremder waren, besonders englischer Tuche, und gründete in Berlin
eine Wollenweberei, in der die Stoffe für das Heer angefertigt wurden, wenn er Leute
antraf, deren Kleider aus englischem Tuche angefertigt waren, gebrauchte er rücksichtslos
seinen Stock. — Die Stadt Berlin suchte er zu verschönern und zu vergrößern, wohlhabende
Bürger zwang er mit den Worten: „Der Kerl hat Geld, soll bauen!" zur Errichtung neuer
Häuser. — Für den wert der afrikanischen Kolonien besaß der König leider kein Ver-
ständnis und verkaufte sie, weil sie zu wenig einbrachten; die Kriegsflotte ließ er eingehen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Ostpreußen Berlin Berlin
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Erdkunde.
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geschützt sind, gedeihen auf dem fruchtbaren, kalkhaltigen Boden des „Rheingaues" köstlicher
wein (Büdesheim) und edles Obst in reicher Fülle. Dort, wo am Taunus heilkräftige,
meist warme Ouellen hervorsprudeln, sind, durch das milde Blima begünstigt, welt-
berühmte Burorte aufgeblüht: am Südabhange Wiesbaden (101) und Homburg (14),
am Nordabhange Zelters (Selterser Wasser!) und im schönen Zahntale Ems.
b) Der Westerwald ist ein z.t. unwirtliches, flachwelliges Hochland, das vielfach
mit Wäldern und Mooren bedeckt ist (Nord- und Gstwinde bringen Bälte, Westwinde
Begen!). Das dem Bheine zugewendete Gebiet ist aber gut angebaut und hat fette
Weidegründe. Kn Bodenschätzen birgt der Westerwald Braunkohlen, Eisenerze und
Töpferton. Sie bewirkten das Aufblühen verschiedener Gewerbe. — Landschaftlich
schön ist die vulkanische Berggruppe des Ziebengebirges (Name!), die, wie bereits
erwähnt, oberhalb von Bonn nahe an den Bhein herantritt.
o) Jenseits der Sieg liegt das Zauerland, auf dem Lahn, Sieg, Wupper
und Ruhr entspringen, wie auf dem Westerwalde kann auch auf den kalten Hoch-
flächen des Zauerlandes nur wenig Ackerbau getrieben werden. Das Gebirge ist aber
reich an Steinkohlen, Eisen-, Blei- und Zinkerzen. Sie werden besonders bei Dortmund
(176; prov. Westfalen), das am Dortmund-Ems-Banal (Z. 17) liegt, gefördert. Dort
sind bedeutende Industrieorte entstanden. 3m wuppergebiete (Bheinprov.) liegen
Barmen (156) und Elberfeld (163) mit Garnfabriken, Webereien und Färbereien,
sowie Bemscheid (64) und Solingen (49), wo man treffliche Ztahlwaren anfertigt
(Schlittschuhe, Schneidewerkzeuge). 3n Essen (231) an der Ruhr befinden sich u. a.
die berühmten Bruppschen Gußstahlfabriken; auch Bochum (118; prov. Westfalen)
hat bedeutende Eisenwerke. Düsseldorf und Duisburg sind die Rheinhäfen für
dieses weltbekannte Industriegebiet.
3. Der linksrheinische Teil der Zchiefergebirger wird ebenfalls durch Fluß-
täler in mehrere Teile geschieden. Aus dem tiefen Nahetale steigt der Hunsrück
auf, und nördlich der Mosel erhebt sich die Eifel, die in das hohe Venn übergeht.
a) Die Erhebungen des Hunsrücks sind fast ununterbrochen mit dichten Wäldern
bedeckt. Die höhen sind verhältnismäßig rauh und unwirtlich; aber in den Tälern
(Nahe und Mosel), die gegen die kalten winde geschützt sind, erntet man wein
und Obst. Die wichtigste Moselstadt ist das altertümliche Trier (47). 3n den
südwestlichsten vorbergen des Hunsrücks, im Gebiete der Saar bei Saarbrücken (27),
werden Steinkohlen gefördert.
b) Die Eifel ist ein vulkanisches Gebiet, dessen feuerspeiende Berge aber längst
erloschen sind. Ihre „Brater", d. s. die Auswurfsöffnungen jener Berge, werden jetzt
vielfach von kleinen Seen ausgefüllt (Laacher See). Das Blima der Eifel ist rauh
und regenreich; deshalb sind weite Gegenden mit ausgedehnten Mooren bedeckt.
c) Im Norden geht die Hochfläche der Eifel in das hohe Venn über, an
dessen Rande sich mächtige Steinkohlenlager finden. 3n Aachen (144) sind daher
bedeutende Fabriken entstanden (Maschinen, Tuch, Papier), wegen ihrer heilkräftigen,
warmen Schwefelquellen wird die Stadt von vielen Leidenden aufgesucht. 3n alter
Zeit ließen sich in Aachen die deutschen Bönige krönen.
4. politische Verhältnisse. Das Rheinische Schiefergebirge ist mit Ausnahme
des oldenburgischen Besitztums Birkenfeld (am Südoftabhange des Hunsrücks;
Achatschleifereien) und der großherzoglich-hessischen Landschaft im östlichsten Teile des
Taunus preußisches Gebiet. Es gehören: zur Rheinprovinz die Landschaften links
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