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1. Realienbuch - S. 68

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
68 Naturlehre. Iv aus pflanzen entstanden ist, und zwar zumeist aus Säumen, an deren Stämmen man oft noch die Jahresringe sehen kann. Die mächtigen Kohlenschichten sind wahrscheinlich dadurch entstanden, daß die Baumstämme in riesigen Massen zusammen- geschwemmt und mit Zand- oder Tonschichten überdeckt wurden. Die Holzmassen verkohlten dann ähnlich wie im Meiler, nur viel langsamer. — vermischt man Braunkohlenpulver mit Wasser, und preßt man daraus Ziegel, die an der Luft ge- trocknet werden, so erhält man die „Naßpreßsteine". Trocknet man dagegen das Kohlenpulver bis zu einem gewissen Grade, so stellt man unter hohem Druck daraus die „Trockenpreßsteine" oder „Briketts" her. ä) Meist tiefer als Torf und Braunkohle finden sich in der Erde oft aus- gedehnte Lager, die aus einer schwarzen, mehr oder weniger glänzenden und häufig fteinharten Kohle, der Steinkohle, bestehen. Die „Steinkohlenflöze" wechseln gewöhnlich mit Schichten aus Sandstein, Kalkstein und Schieferton ab. häufig erkennt man in ihnen noch deutlich Abdrücke von Farnwedeln, Schachtelhalmen und andern Sporenpflanzen. — Die Steinkohle wird als Heizstoff, zum Ausschmelzen der Erze usw. verwendet. Auch Leuchtstoffe werden daraus hergestellt (S. 70). Sie ist daher die wichtigste Grundlage für die Industrie, und der Besitz von Steinkohlenlagern ist für ein Land von sehr großem werte. — Nenne die Steinkohlengebiete Deutschlands! 4. Graphit und Diamant, a) Wenn wir Torf, holz-, Braun- oder Steinkohle verbrennen, bleiben erdige Bestandteile, „Asche", zurück. Die Kohle ist also nicht reiner Kohlenstoff. Fast vollständig rein aber findet er sich im Graphit, d. i. ein schwarzer, glänzender und weicher Stein, der u. a. in Schlesien vorkommt. Da man mit ihm auf Papier schreiben kann, verwendet man ihn zur Herstellung der Bleistifte, die man früher aus dem weit härteren Blei anfertigte. Zu diesem Zwecke wird der Graphit fein gemahlen und mit Wasser und Ton vermengt, Aus der teigartigen Masse preßt man dann lange Stifte, die getrocknet und in holz gefaßt werden. Da der Graphit an der Luft weder schmilzt, noch verbrennt, verwendet man ihn auch als Farbe für eiserne Ofen. Ferner leitet er, wie wir wissen, die Elektrizität gut (5. 53). b) verbrennt man einen Diamanten in reinem Sauerstoff, so erhält man Kohlen- säure, ohne daß 5lsche zurückbleibt. Er ist also vollkommen reiner Kohlenstoff. Vieser seltene und sehr geschätzte Edelstein kommt in Ostindien, Brasilien, sowie in Südafrika, und zwar ge- wöhnlich im Sande der Flüsse vor. Er ist der härteste aller Körper und wird deshalb benutzt, um Glas zu schneiden, Löcher in festes Gestein zu bohren und Buchstaben in Metall zu gravieren. Meist ist er durchsichtig und farblos; doch gibt es auch gelbe, rote, ja schwarze Diamanten. Da er geschliffen das Licht sehr stark bricht, ist er ein überaus wertvoller Schmuckstein. 5. Die Kohlensäure, a) wie wir bereits erfahren haben (5. 61), entsteht beim verbrennen von Holzkohle, d. h. bei der Vereinigung von (fast reinem) Kohlen- stoff mit dem Sauerstoffe, eine Säure, die Kohlensäure genannt wird. Dasselbe beobachten wir, wenn wir einen andern kohlenstoffhaltigen Körper verbrennen. Kohlensäure bildet sich also auch, wenn wir ein brennendes Licht in ein Glasgefäß stellen, das wir verschließen. Sobald aller Sauerstoff verbraucht ist, erlischt das Licht, und die Luft in dem Gefäße ist jetzt sehr reich an Kohlensäure. — hieraus lösen wir ein wenig gelöschten Kalk in viel Wasser auf und erhalten klares Kalkwasser. Gießen wir es in das Gefäß und schütteln, so wird die Flüssigkeit weiß wie Milch („Kalkmilch"), wenn wir dagegen nach dem Erlöschen des Lichtes in das Gefäß reines Wasser gießen, so bleibt dieses ganz klar. Die Trübung muß also dadurch entstanden sein, daß sich die Kohlensäure der Luft mit dem Kalke des Kalkwassers ver- bunden hat. Der weiße Bodensatz, der sich nach und nach bildet, ist kohlensaurer

2. Realienbuch - S. 73

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 73 nicht mehr in den Handel gebracht werden. Die „Ruppen" der ungiftigen „schwe- dischen" Zündhölzer (Name!), bestehen aus Schwefel und chlorsaurem Kalium, einem weißen, sauerstoffreichen Salze, das wir bei Halsentzündungen auch zum Gurgeln verwenden. Sie entzünden sich an den Reibflächen der Schachtel, die vorwiegend aus rotem Phosphor bestehen. In der Natur findet sich der Phosphor nur in Verbindung mit andern Elementen (warum wohl nicht „gediegen"?) — Die wichtigste Verbindung ist der phosphorsaure Kais, der dem Erdboden von den Pflanzen durch die wurzeln entzogen wird. Durch die Nahrung gelangt der Phosphor in den Körper der Tiere und Menschen und hilft hier das Knochen- gerüst aufbauen. Daher stellt man ihn aus Knochen her. wie kommt der Phosphor, den die Pflanzen dem Boden entziehen, wieder dahin zurück? Vii. Das Kochsalz und andre Zalze. l. Dar Kochsalz, a) Ls schmeckt rein salzig und ist im Wasser leicht löslich. Lassen wir eine kalte „gesättigte" Kochsalzlösung (Z. 62) langsam verdunsten, so scheiden sich kleine, glashelle Würfel ab. wir sagen: das Kochsalz kristallisiert in Würfeln. — Auch andre Steine nehmen vielfach eine ihnen durchaus eigentümliche Gestalt an. Lig. 80. Zig. 81. Zig. 82. Die „Kristalle" des Nlauns z. 13., die sich aus einer heißgesättigten Lösung bei lang- samer Abkühlung bilden (versuch!), sind regelmäßige Doppelpyramiden (Fig. 79). Der Schwefel kristallisiert in spitzen Doppelpyramiden (Fig. 80) oder (aus dem Schmelzflüsse; versuch!) in schiefen Säulen (Fig. 81). Die schönen großen (huarz- kristalle (Fig. 82) sind sechsseitige Säulen, die oben und manchmal auch unten in sechsseitigen Pyramiden endigen. — Durch einen starken elektrischen Strom wird geschmolzenes Kochsalz in seine Bestandteile, Chlor und Natrium (s. u.), zerlegt. b) Das Kochsalz findet sich in größeren oder kleineren Wengen überall im Erdboden. Daher enthalten alle Gewässer des Landes etwas Salz, meist aber nur so wenig, daß wir es nicht schmecken („Süßwasser"). Die Flüsse führen es dem Meere zu. weil bei der Verdunstung des Wassers das Salz zurückbleibt (versuch!), ist das Meer im Laufe der Jahrtausende „salzig" geworden. Sn abgeschlossenen Meeres- buchten und in manchen Binnenseen setzt sich sogar Salz am Grunde ab. Ruf ähnliche weise sind die großen Salzlager entstanden (z. B. Staßfurt), in denen das Salz als festes Gestein, „Steinsalz", auftritt. Es wird in Bergwerken „abgebaut", häufig wird das Salz unterirdischer Lager durch Wasser aufgelöst. Tritt dieses Wasser ans Tageslicht, so entsteht eine „Salz-" oder „Solquelle", wenn die „Sole" reich an Salz ist, wird sie in eiserne Pfannen geleitet und verdampft. Darauf wird das sich abscheidende Koch- salz herausgenommen und getrocknet. Sm andern Falle erhöht man den Salzgehalt,

3. Realienbuch - S. 76

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
76 Naturlehre. Iv sie ihn mit viel Wasser. Den weißen Kaltbrei vermengen sie mit Zand zu Mörtel, der in dünner Zchicht zwischen die Zteine des Bauwerkes gelegt wird. Läßt man Kalkbrei lange Zeit an der Luft liegen, so verbindet sich der Kalk wieder mit Kohlen- säure zu hartem Kalksteine (Beweis!). Derselbe Vorgang findet im Mörtel statt, der daher ein überaus wichtiges Bindemittel darstellt: er verbindet die Zteine eines Bauwerks zu einer einzigen, sehr festen Masse. Wenn man tonhaltige Kalksteine brennt, sie dann löscht und mit Zand ver- mengt, erhält man den Zement, der selbst unter Wasser hart wie Ztein wird. Deshalb benutzt man ihn besonders zu Brücken-, Brunnen- und andern Wasser- bauten. 2. Der Gips. Wie wir 5. 72, Nbsch. Zu gesehen haben, verdrängt die Zchwefel- säure aus dem Kalksteine die Kohlensäure und setzt sich an ihre Stelle: es entsteht schwefel- saurer Kalk oder Gips. Er ist im Wasser löslich (hartes Wasser!). Man findet ihn häufig zusammen mit Zteinsalzlagern. — Erhitzen wir Gips, so wird er weiß und brüchig, während Wasser in Dampfform entweicht (Beweis!). Wenn wir zu diesem gebrannten Gips („Gipsmehl") wieder Wasser fügen, so nimmt er es begierig auf und erstarrt rasch zu einer harten Masse. Daher verwendet man Gipsmehl, um haken, Nägel usw. in Zimmerwänden zu befestigen, sowie um daraus Fußböden, Ztuckarbeiten, Nbgüsse, Figuren u. dgl. herzustellen. — Wie der gewöhnliche Gips, so läßt sich auch seine weiße, feinkörnige Nbart, der Nlabaster, leicht mit dem Messer ritzen. Er ist weich und kann daher gut zu Vasen, Zchalen und andern Kunstgegen- ständen verarbeitet werden. — Die wasserhellen, tafelförmigen Arten, die man mit dem Messer in papierdünne Blättchen spalten kann, heißen Marienglas. Ix. Glas- und Tonwaren. 1. Der Tuarz kommt in der Natur außerordentlich häufig vor und bildet als Zand, Kies oder Zandstein oft große Lager, ja ganze Gebirge (Beispiele!). Vielfach ist er (mit Feldspat und Glimmer) ein Bestandteil von „Gesteinen" (Gneis, Granit, Glimmerschiefer, Porphyr, Grauwacke), die gleichfalls Gebirge zusammensetzen (Beispiele!). Der Ouarz glänzt etwas und ist so hart, daß man ihn mit dem Messer nicht ritzen kann. Zchlägt man mit einem Ztahle gegen ein Ztück Ouarz, so springen kleine Ztahlteilchen ab und werden glühend (warum?). Besonders eignet sich hierzu der scharfkantige Feuerstein, der daher früher in jedem haushalte zum Anzünden des Feuers benutzt wurde. Jetzt kann man solche „Zteinfeuerzeuge" noch bei Hirten und Jägern sehen. Zn grauer Vorzeit verfertigten die Menschen aus den scharfkantigen Feuersteinstücken Messer, Äxte, Pfeilspitzen u. dgl. — Ehemisch ist der Ouarz Kiesel- säure. Die wasserhellen Kristalle des Quarzes heißen Bergkristall. Zie werden, ebenso wie die farbigen Ouarzarten, der violette Amethyst, der buntstreifige Achat, der farbenprächtige Opal usw., zu Zchmuckgegenständen verarbeitet. Den reinen Ouarzsand gebraucht man zur 2. Glasbereitung, a) Das gewöhnliche Glas ist durchsichtig, hart und sehr spröde. Erwärmen wir ein Glasrohr, so können wir es biegen, ausziehen, auf- blasen, ja sogar zu feinen, elastischen Fäden spinnen. Bei sehr hoher Temperatur wird das Glas flüssig und läßt sich in Formen gießen.

4. Realienbuch - S. 78

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
78 Naturlehre. Iv aus der gereinigten, zähen Tonmasse formt der Töpfer auf der „Drehscheibe" verschiedene Gefäße, die getrocknet und dann gebrannt werden. Sie sind aber porös (Blumentöpfe!). Sollen sie zum aufbewahren von Flüssigkeiten dienen, so müssen sie daher wie die Porzellangefäße mit einer Glasur überzogen werden. Da diese aber vielfach giftige Bleiverbindungen enthält, darf man Lßwaren nie lange in irdenem Geschirr stehen lassen. Insbesondere soll man gekochte Früchte, Essig- gurken und saure Speisen nicht darin aufbewahren, da die Säuren das Blei leicht auflösen. 6. Ver Lehm ist eine durch Sand und Balk stark verunreinigte Tonart. Die gelbe Farbe, die er gewöhnlich besitzt, verdankt er einer Eisenverbindung, dem Ocker. Der Lehm findet sich an vielen Orten und liefert uns in den Ziegelsteinen das wichtigste Baumaterial. Zu diesem Zwecke wird er gereinigt und zu einer zähen, gleichartigen Masse durchgeknetet, aus der die Ziegel in holzformen „gestrichen" oder mit Hilfe von Maschinen geformt werden. Die getrockneten Ziegel brennt man in Ofen. Dabei werden sie steinhart und rot. Sehr harte Ziegel nennt man „Blinker". Der Löß und der Mergel sind kalkreiche Lehmarten, durch die der ackerboden sehr fruchtbar wird. Über die Entstehung der Lößlager s. Ii, S. 78. X. von den Metallen. 7. Die Edelmetalle (S. 60). 1. Vaz Gold ist das am meisten geschätzte Edelmetall. Man findet es häufig, aber gewöhnlich nur in kleineren Mengen im Innern der Gebirge, und zwar vor- wiegend in Ouarzgängen. wenn die goldhaltigen Gesteine verwittern, wird das Gold vom Ivasser fortgeschwemmt. Daher enthält fast jeder Flußsand (Rhein!) ein wenig Gold. Da Gold schwerer als Sand ist, kann man es von ihm durch fließendes Wasser leicht trennen; während der Wasserstrom den Sand wegspült, bleiben die Goldkörnchen zurück („Goldwäsche"!). Das wertvolle Metall findet sich besonders in Nordamerika, australien, Südafrika und im Ural. Das Gold ist so geschmeidig und dehnbar, daß es sich zu ganz dünnen Blättchen („Blattgold") aushämmern läßt. Da es aber sehr weich ist und sich deshalb leicht abnutzt, verwendet man zur Rnfertigung von Schmucksachen, Münzen usw. nie reines Gold, sondern „legiert", d. h. vermischt es mit härteren Metallen, zumeist mit Silber oder Bupfer. Unsre Goldmünzen z. B. sind „Legierungen" von 900 Teilen Gold und 100 Teilen Bupfer,- man sagt, sie haben einen „Feingehalt" von 900. 2. Dar §llber kommt sowohl gediegen, als auch in Verbindung mit andern Stoffen, in „Erzen" vor. Es wird zu Schmuckgegenständen, zu verschiedenen Speise- gerätschaften (Beispiele!), sowie zu Münzen verarbeitet, und zwar wie das Gold nur in Legierungen. Unsre Reichsmünzen z. B. enthalten 900 Teile Silber und 100 Teile Bupfer. — Silberne Löffel werden schwarz, wenn wir damit Eier, Pilze oder andre eiweiß-, d. h. schwefelhaltige Speisen essen. Silber und Schwefel vereinigen sich nämlich zu Schwefelsilber. (Das Schwarzwerden eines silbernen Löffels in kochenden Pilzen beweist also nicht, daß diese giftig sind!) Dasselbe erfolgt auch an andern: Silbergerät, denn in der Lust sind stets geringe Mengen des uns bereits bekannten Schwefelwasserstoffs (S. 72, Ubsch. Zb) vorhanden.

5. Realienbuch - S. 36

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
36 Geschichte. I tum immer mächtiger wurde. — Kaiser Lothar schenkte im Jahre 1134 die Nordmark (die heutige Rltmark) an Rlbrecht den Bären aus dem Hause Rnhalt. Vieser vergrößerte sein Gebiet durch Eroberungen aus dem rechten Elbufer und nannte sich „Inarkgras von Brandenburg". 2. Friedrich Barbarossa. Rls Lothar starb, kam die Kaiserkrone an das Haus der Hohenstaufen. Der zweite Kaiser aus diesem Geschlechte war Friedrich I. Unter ihm erreichte das Reich seinen höchsten Glanz. Cr war ein ritterlicher Herr von mitt- lerer Größe mit blauen Rügen und blondem Haupthaar. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Nachdem er in Rachen gekrönt worden war, unternahm er einen Umritt (Königsritt) durch das ganze Reich und stellte überall den Landfrieden her. — In dem Kampfe zwischen Hohenstaufen und Welfen hatte das welfische Haus Bayern verloren. Um dem langen Streite ein Ende zu machen, gab Friedrich I. dem Lohne Heinrichs des Ltolzen, dem jungen Heinrich dem Löwen, Bayern wieder zurück. Dieser eroberte von den Wenden Holstein, Mecklenburg und Pommern und siedelte in den neugewonnenen Ländern Lachsen an. 3. Rümpfe in Italien. Um in Italien Ruhe und Ordnung herzustellen, hat Friedrich sechsmal über die Rlpen ziehen müssen, darunter viermal mit Heeresmacht. Die Ltädte in Uorditalien waren durch den Handel mit dem Morgenlande und mit Deutschland mächtig geworden und hatten sich von der deutschen Königsgewalt fast freigemacht. Rm übermütigsten waren die Bewohner von Mailand. Rls der Kaiser ihnen untersagte, die Uachbarstädte zu bedrücken, zerrissen sie das kaiserliche Lchreiben und verjagten die Boten. Da auch in Rom Rufruhr herrschte und der Papst zur Flucht ge- nötigt worden war, zog Friedrich mit 1800 Rittern nach Italien, führte den vertriebenen Kirchensürsten zurück und wurde von ihm zum Kaiser gekrönt. Bald darauf brach jedoch in Rom eine furchtbare Empörung gegen ihn aus. Cr geriet in große Lebensgefahr und wurde nur durch die Tapferkeit Heinrichs des Löwen gerettet. Da er mit seinem kleinen Heere sich in Italien keinen Gehorsam erzwingen konnte, kehrte er nach Deutschland zurück. Die Italiener wollten das Heer auf dem Rückzüge vernichten. Sie besetzten an einer engen Wegstelle in dem Etschtale, durch das die Ztraße nach Deutschland führte, eine Felsen- burg und drohten, das deutsche Heer durch Felsblöcke und Baumstämme zu zerschmettern. Ein kühner Ritter, Dtto von Wittelsbach, erkletterte jedoch mit einer Rnzahl von Kriegern unter großer Lebensgefahr einen Felsen, dessen Zpitze sich über die Burg erhob, und zwang die Italiener dadurch, den Weg freizugeben. Wenige Jahre später zog Friedrich I. mit einem großen Heere wieder nach Italien. Mailand wurde belagert und mußte sich ergeben. In der Po-Ebene hielt Friedrich einen großen Reichstag ab, auf dem die Pflichten der lombardischen Ltädte festgesetzt wurden. Rn die Lpitze der Ltädte sollten Beamte des Kaisers gestellt werden; auch das Recht, Münzen zu prägen und Lteuern auf Bergwerke, Lalzquellen und Wege zu erheben, behielt sich der Kaiser vor. Die Ltreitigkeiten hörten jedoch nicht auf. Der neue Papst Rlexander, dem Friedrich die Rnerkennung verweigerte, sprach den Bann über den Kaiser aus, und die stolzen Mailänder wollten sich der Ordnung, die aus dem Reichstage bestimmt worden war, nicht fügen. Da erklärte Friedrich die trotzige Ltadt in die Reichsacht, nahm sie nach zweijähriger Belagerung zum zweiten Male ein und zerstörte sie vollständig. Trotz dieses strengen Ltrafgerichts entbrannten die Kämpfe bald von neuem. Kaum zehn Jahre später war Mailand wieder ausgebaut. Die Ltädte verbündeten

6. Realienbuch - S. 85

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 85 außerpreußischen Ländern anwerben, wobei nicht selten Gewalt und List gebraucht wurde, wer Soldat war, mußte es bleiben, solange feine Kräfte ausreichten; die Landeskinder wurden aber jährlich zur Ernte längere Zeit beurlaubt. Die Zucht war hart; denn man meinte, die Soldaten ohne Prügel nicht ausbilden und in Ordnung halten zu können. Ausreißer wurden grausam mit Kuten geschlagen oder mit dem Tode bestraft. Die Offiziere ernannte der König selbst und nahm sie fast nur aus dem grundbesitzenden Adelstände, damit sie bei späterer Dienstunfähigkeit nicht Not litten. Er gründete auch Kadettenanstalten, auf denen junge Edelleute für den Kriegsdienst erzogen wurden. - Bei der Ausbildung des Heeres wurde der König von dem Fürsten Leopold von Anhalt, „dem alten Dessauer", unterstützt. Dieser führte den gleichen Schritt und den eisernen Ladestock ein. Die Soldaten wurden geübt, in drei Gliedern dicht geschlossen und in schnurgeraden Linien vorzurücken, dabei von Zeit zu Zeit gleich- zeitig Feuer abzugeben und im Marsche wieder schnell zu laden. Man nahm am liebsten hochgewachsene Leute, weil diesen das Laden der Gewehre leichter wurde. Friedrich Wilhelm I. hatte eine große Vorliebe für diese „langen Kerls". Trotz seiner sonstigen Sparsamkeit gab er große Summen aus, wenn er einen besonders langen Mann anwerben konnte. Das Potsdamer Leibregiment, dessen Oberst der König selbst war, bestand aus lauter Kiesen. Es gewährte einen prächtigen Anblick, wenn die stattlichen Männer, die aus dem Kopse noch hohe Blechmützen trugen, ihre Übungen abhielten. Bei aller Strenge sorgte der König väterlich für seine „blauen Kinder". Er erlaubte ihnen zu heiraten und baute ihnen in Potsdam kleine Wohn- häuser, in denen sie nebenher ein Handwerk betrieben. Sie dursten ihm auch ihre wünsche persönlich vortragen, wenn den König die Gicht plagte, beschäftigte er sich damit, die längsten seiner Leibgrenadiere abzumalen. Eine Anzahl dieser Bilder mit der Unterschrift des Königs „Gemalt unter großen Schmerzen" ist jetzt noch vorhanden. In Potsdam, das Friedrich Wilhelm sehr liebte, und das er erst zu einer ansehnlichen Stadt gemacht hat, errichtete er ein großes Militärwaisenhaus. — Für die Verteidigung des Landes wurde durch Ausbau der Festungen Spandau, Küstrin und Magdeburg gesorgt. 3. Friedrich Wilhelm I. als Landesvater, a) Verwaltung, wenn der König zur Besichtigung der Truppen im Lande umherreiste, achtete er mit scharfen Bugen darauf, daß seine Beamten treu ihre Pflicht erfüllten; unfähige und unehrliche setzte er rücksichtslos ab. Um so sparsam wie möglich zu wirtschaften, richtete er die Oberrechnungskammer ein, die sämtliche Ausgaben der Verwaltung genau nach- prüfen mußte. In der Behörde, die an der Spitze der verschiedenen Verwaltungs- zweige stand, dem „Generaldirektorium", führte er selbst den Vorsitz. Bus diese weise gelang es ihm, überall musterhafte Ordnung herzustellen und einen gewissenhaften Beamten- stand zu schassen. Die Steuerfreiheit der Kittergüter hob Friedrich Wilhelm l. aus, obgleich sich der Adel, besonders in Ostpreußen, heftig dagegen sträubte. Den Städten nahm er das Kecht, sich selbst zu verwalten; die Bürger konnten ihm aber bestimmte Männer als Bürgermeister vorschlagen. Bus den Dörfern vertraten die Edelleute oder die Pächter der königlichen Güter die Obrigkeit. — In der Kechtspflege verlangte der König schnelle Entscheidung der Prozesse. Gerichtliche Urteile, die ihm nicht gefielen, änderte er nicht selten eigenmächtig ab. b) Ackerbau. Als viele Tausende protestantischer Bewohner des Bistums Salzburg ihres Glaubens wegen die Heimat verließen, bot ihnen Friedrich Wilhelm l. in seinem Lande eine Zuflucht. In Ostpreußen, das durch die Pest fast entvölkert Zranke-Schmeil, Nealienbuch. Ausg. A. I. Geschichte. 2. stuft. 6

7. Realienbuch - S. 86

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
86 Geschichte. I Friedrich Wilhelm I. besichtigt die „langen Kerls". war, siedelte er l8000 Salzburger an und gründete dort über 300 Dörfer und eine Anzahl Städte. Außer reichlichem Ackerlands, Vieh und Ackergeräten gab der König das holz zum Bau von Wirtschaftsgebäuden und gewährte neunjährige Steuerfreiheit. Auch zahlreichen Ansiedlern aus Schwaben und Franken bereitete er in Ostpreußen eine neue Heimat. — Die Havelsümpfe wurden auf Befehl des Königs trocken gelegt, so daß fruchtbare Acker und fette wiesen an ihrer Stelle entstanden. (Er ließ auch Bauernmädchen in der Bereitung von Butter und Käse ausbilden und belohnte die tüchtigsten, nachdem er selbst die von ihnen hergestellte Butter gekostet hatte. Um Hungersnöten vorzubeugen, richtete er in den Städten große Kornlager ein, in denen man in guten Jahren Getreide aufspeicherte. Auf den königlichen Gütern wurden die Lasten und Fronden der Bauern erheblich gemildert; auf den Gütern des Adels durften die Hof- und Spanndienste wenigstens nicht vermehrt werden. Bauerngüter einzuziehen, war den Edelleuten aufs strengste untersagt. e) Gewerbe. Um das einheimische Gewerbe zu heben, verbot Friedrich Wilhelm die Einfuhr fremder waren, besonders englischer Tuche, und gründete in Berlin eine Wollenweberei, in der die Stoffe für das Heer angefertigt wurden, wenn er Leute antraf, deren Kleider aus englischem Tuche angefertigt waren, gebrauchte er rücksichtslos seinen Stock. — Die Stadt Berlin suchte er zu verschönern und zu vergrößern, wohlhabende Bürger zwang er mit den Worten: „Der Kerl hat Geld, soll bauen!" zur Errichtung neuer Häuser. — Für den wert der afrikanischen Kolonien besaß der König leider kein Ver- ständnis und verkaufte sie, weil sie zu wenig einbrachten; die Kriegsflotte ließ er eingehen.

8. Realienbuch - S. 53

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 53 Henker in ein Holzgestell gesperrt und damit mehr- mals unter das Wasser getaucht. Um einen An- geklagten zum Geständnis zu bringen, wurde die Folter angewendet. Ulan klemmte seine Daumen mitschrauben zusammen, preßte seine Füße in „spanische Stiefel" und ließ durch den Henker noch viele andre Grausam- ieiten verüben. Nur wenige Menschen konnten solchen (Dualen wider- stehen. Der Geständige wurde hingerichtet. Die- jenigen , welche durch die Schmerzen nicht zu einem Schuldbekenntnisse zu bringen waren, be- chielten oft für ihr gan- zes Leben einen siechen Hörper. 4. fahrender Volk. Huf den Landstraßen Dcr Pran3*r. herrschte ein reger Verkehr. Sie wurden von dem Kitter, dem Hausmanne, dem fahrenden Schüler, von heimatlosen Geistlichen, sowie von pilgern belebt. Letztere zogen oft in ganzen Scharen unter vorantritt von Spielleuten durch die Lande. Sie trugen graue Hocke und breitkrämpige pilgerhüte. Hehrten sie aus dem heiligen Lande zurück, so hatten sie gewöhnlich Palmwedel in den Händen. Wenn Hrank- cheiten das Land verheerten, kamen noch Scharen von Männern und Frauen hinzu, die durch öffentliche Bußübungen Gott versöhnen wollten und ihre nackten Hörper mit Geißeln blutig schlugen. Das eigentliche „fahrende Volk" aber waren die wandernden Sänger und Hünftler, sowie feit dem 12. Jahrhundert die Zigeuner. Die Sänger waren nicht ritterlichen Standes wie die Minnesänger. In bunter, auffallender Tracht zogen sie von Burg zu Burg, von Bauernhof zu Bauernhof, zu Festen, Turnieren und Märkten und sangen ihre meist selbstgedichteten Lieder, durch die sie das Gelächter und den Beifall der Menge zu erregen suchten. Sie wurden mit Essen und Hleidung belohnt. Freigebigen Spendern fangen sie Loblieder, geizige Zuhörer verspotteten sie öffentlich in Gedichten, die gewöhnlich mit den Worten schlossen: „und er gibt nichts!" Manchmal unterrichteten sie wohl ein Burgfräulein in Saitenfpiel und Gesang. Huch als Boten dienten sie und erzählten allerhand Neuig- keiten; denn Post und Zeitungen gab es damals noch nicht. Besonders trugen sie auch zur Verbreitung des deutschen Volksliedes bei, das zu jener Zeit in höchster Blüte stand. Franke-Schmeil, Realienbuch. Rusg. A. I. Geschichte. 2. ctufl. (}.) 4

9. Realienbuch - S. 55

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 55 Ii. Rudolf von Habsburg 1273—1291. 1. Die Kötfendstijl. His nach dem Untergange der Hohenstaufen ausländische Fürsten, die sich um Deutschland nicht kümmerten, die deutsche Krone trugen, und als Un- ordnung und Gewalttaten überhand nahmen, forderten Geistliche und Städte die Wahl eines neuen Kaisers. Die deutschen Fürsten aber waren mit dem rechtlosen Zustande ganz einverstanden, weil sie sich an Ueichsgut ungehindert bereichern konnten. Schließlich drohte der Papst, allein einen Kaiser einzusetzen. Da wählten die Fürsten den Grasen Nudolf von Habsburg. Er war in der Schweiz reich begütert, gehörte aber nicht zu den mächtigsten Landesherrn (Gedicht: Der Graf von Habsburg), vorher mußte er überdies den Kurfürsten feierlich versprechen, bei wichtigen Ungelegenheiten sie immer erst um ihren Kat und ihre Zustimmung zu fragen. Zeine Wahl verdankte er besonders seinem Schwager, dem Burggrafen Friedrich Ul. von Nürnberg aus dem Hause hohenzollern. 2. Rudolfs Person. Rudolf war ein willensstarker Herrscher, der bei allen Dingen seinen eigenen Vorteil im Uuge behielt. Er war von hohem Wüchse, hatte ein ernstes, blasses Gesicht und eine stark gebogene Nase. Eine gelehrte Bildung war ihm nicht zuteil geworden. Er konnte nur deutsch sprechen und ließ auch seine Briese und Urkunden gewöhnlich deutsch abfassen, vor der Kirche besaß Nudolf tiefe Ehrfurcht, den Geistlichen erzeigte er häufig große Wohltaten. In seinem Wesen war er einfach, im Essen und Trinken überaus mäßig. Zein unscheinbares Gewand flickte er im Felde wohl selbst; auf Kriegszügen teilte er alle Unstrengungen und Gefahren des Heeres. Bei dem Volke war er deshalb beliebt; von den fahren- den Leuten wurde er aber wegen seiner Zparsamkeit vielfach in Liedern verhöhnt („und er gibt nichts!"). 3. Rampf mit Ottokar von Böhmen. König Ottokar von Böhmen war damals der mächtigste Fürst im Neiche und ein tüchtiger Kriegsheld. Während der kaiserlosen Zeit hatte er die alte deutsche Ostmark (5. 23, e; Österreich, Zteiermark, Kärnten und Krain) mit seinen Erbländern Böhmen und Währen eigenmächtig vereint. Er wäre gern selbst deutscher Kaiser geworden und erkannte daher Nudolf, den er als armen Grafen verspottete, nicht an; zur Krönung in Uachen war er nicht erschienen. Uls der Kaiser die Neichsländer von ihm zurückforderte, gab er sie erst nach langem Zögern heraus, von einer Zusammenkunft, zu der Ottokar mit großem prunk, der Kaiser aber sehr einfach erschienen sein soll, ritt Ottokar voll Groll hinweg und rüstete sich gegen Nudolf zum Kriege. Es kam zu der blutigen Schlacht auf dem Marchfelde (1278), in der der Burggraf von Nürnberg die Sturmfahne des Reiches trug. Der Kaiser blieb Zieger. Ottokar wurde gefangen genommen und von einem Ritter, dessen verwandte er früher hatte hinrichten lassen, aus Nache getötet. 4. Rudolf begründet die habsburgische haurmacht. Nudolf gab die frei- gewordenen Neichslehen Österreich, Zteiermark und Krain mit Einwilligung der Kur- fürsten seinen Zähnen und gründete damit die hausmacht der Habsburger. Er ver- mehrte seinen Landbesitz auch noch dadurch, daß er seine Kinder mit reichen Fürstinnen oder mächtigen Fürsten verheiratete. Zeine Nachkommen machten es wie er, so daß das Zprichwort entstand: „Du glückliches Österreich, heirate!" 4 *

10. Realienbuch - S. 92

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
92 Geschichte. I war die Schlacht schon entschieden. Franzosen und Reichstruppen befanden sich in wildester Flucht, 70 Geschütze waren erobert. Über diesen glänzenden Sieg erhob sich in ganz Deutschland großer Jubel. Friedrich wurde in zahlreichen Volksliedern als Deutschlands Held gefeiert, und selbst am kaiserlichen Hofe zu Wien empfand man Schadenfreude, daß die hochmütigen Franzosen die Schärfe der preußischen Waffen auch einmal kennen gelernt hatten, von der Zeit an übergab -Friedrich die Führung des Feldzugs gegen die Franzosen seinem Schwager, dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig. Dieser erwies sich als geschickter Feldherr und besiegte die Franzosen im Saufe des Krieges noch mehrmals. (1758 bei Krefelö, 1759 bei Minden.) — Inzwischen aber waren die (Österreicher tief nach Schlesien eingedrungen und hatten die Festungen Schweidnitz und Breslau erobert. In Gewaltmärschen eilte Friedrich herbei und trat dem dreimal so starken Feinde, der das kleine preußische Heer spöttisch die „Potsdamer wachtparade" nannte, am 5. Dezember 1757 bei Leuthen entgegen, vor der Schlacht, von deren Ausgang das Schicksal Preußens abhing, versammelte Friedrich seine höheren Offiziere und richtete eine zündende Ansprache an sie. Das preußische Fußvolk warf den Feind, der durch geschickte Truppenbewegungen Friedrichs über das Ziel des preußischen Angriffs getäuscht worden war, auf einem Flügel zurück, und General Zielen sorgte mit der Reiterei dafür, daß er sich nicht von neuem ordnen konnte. Die Erstürmung des Dorfes Leuthen vollendete den Sieg (Gedicht: Thoral von Leuthen). Schlesien war wieder frei. o) l758--l76l. während das preußische Heer gegen die Österreicher im Felde stand, waren die Russen bis Rüstrin vorgedrungen und hatten in der Reumark übel gehaust. Bei Zorndorf, nordöstlich von Rüstrin, griff sie Friedrich an. Sepdlitz ent- schied durch rechtzeitiges Eingreifen mit der Reiterei die blutige Schlacht. Dann eilte der Rönig nach Sachsen zurück, um die Österreicher aufzuhalten. Aber der General Daun wich fortgesetzt dem Rampfe aus. Da wurde Friedrich unvorsichtig und lagerte bei hochkirch in unmittelbarer Nähe der Österreicher in ungünstiger Stellung, obgleich ihn seine Generale dringend warnten. In einer nebeligen Oktobernacht überfiel Daun das preußische Lager. Doch auch in dem furchtbaren Rachtgefechte bewährte sich die preußische Rriegszucht. Friedrich verlor zwar einen großen Teil seiner Geschütze, aber seine Soldaten, die durch den Donner der Ranonen aus dem Schlafe geweckt wurden, ordneten sich so schnell und kämpften mit so todesverachtender Tapferkeit, daß er sich ungehindert zurückziehen konnte. — Trotz der schweren Niederlage vermochte er Schlesien und Sachsen halten. — Im folgenden Rriegsjahre (1759) gelang es den Russen und Österreichern, sich zu vereinigen, so daß sie gemeinsam auf Berlin vordringen konnten. Um die Mark zu retten, stellte sich Friedrich ihnen bei Runersdorf in der Nähe von Frankfurt a. G. entgegen. Seine Truppen, die schon seit 2 Uhr morgens auf dem Marsche waren, hatten anfangs (Erfolg; jedoch an dem glühendheißen Augusttage erlahmte nach und nach ihre Rraft, und sie konnten den frischen feindlichen Truppen nicht mehr wider- stehen. Sepdlitz wurde schwer verwundet und mußte das Schlachtfeld verlassen. Mit Mühe gelang es dem Rönige, mit einer Schar zusammengeraffter Soldaten unter eigener, höchster Lebensgefahr den Rückzug zu decken. 500 Offiziere, 18 000 Mann waren gefallen, der Rest des Heeres strömte aufgelöst nach der Oder zurück. Der preußische Staat schien verloren zu fein; der König selbst brach unter der Wucht des Unglücks körperlich und geistig zusammen und mußte den Oberbefehl abgeben. Aber schon drei Tage später hatte er sich wieder erholt. Die Uneinigkeit der Gegner wurde seine Rettung. Die Russen waren erzürnt, daß sich die Österreicher den Sieg von Runersdorf allein zu-
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