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oder mildere Luft, Nahrung, Lebensweise, selbst Bildung und Kleidung
tragen zu dieser Abweichung bei. Im allgemeinen bemerkt man an
den Männern einen hohen, schlanken Wuchs. Das Gesicht ist oval, die
Hautfarbe weiß, und Haare und Augen heller im Norden, als im Süden.
In Norddeutschland findet man meist blaue und hellgraue, in Süddeutsch-
land vorherrschend dunkelgraue und dunkelbraune Augen. Das weibliche
Geschlecht hat ebenfalls einen schlanken Wuchs, und eine sehr weiße Haut-
farbe zeichnet die Mädchen in Norddeutschland und die Großstadterinnen aus.
Die gewöhnlichsten Nahrungsmittel in Deutschland sind Roggen-
brod, in Süddeutschland weißer als in Norddeutschland, wo besonders
in Westphalen das unter dem Namen Pumpernickel bekannte Brod
zu Hause ist; Kartoffeln, besonders in den Gebirgsgegenden, wo man
sie täglich genießt und sie auf die mannigfaltigste Weise wohlschmeckend
zu bereiten weiß; Fleisch und Fische mehr in Norddeutschland als
in Süddeutschland; Mehlspeisen und Gemüse mehr in Schwaben,
Baiern und Österreich als im Norden; Kaffee, seit 100 Jahren.all-
gemein verbreitet und bei den niedern Ständen oft die Stelle der Mahl-
zeiten vertretend; Bier, am meisten in Norddeutschland, in Sachsen und
Bayern; Wein mehr im Süden als im Norden, Obstwein in den
Maingegenden am stärksten verbreitet, Branntwein mehr im nörd-
lichen Deutschland; Milch vorzugsweise in den Alpenländern; Thee
an den Küsten der Nordsee. Sehr verbreitet ist auch das Rauchen
und Schnupfen des Tabaks, allein das Kauen desselben gilt für
gemein und findet sich nur bei der geringsten Volksklasse.
Eine allgemeine Nationaltracht haben die Deutschen nicht. Die
ewig wechselnde, oft lächerliche Mode regiert besonders in den größern
Städten und verbreitet sich von hier aus auch über die Dorf- und
Landbewohner.
Man findet bei den Deutschen alle Arten von menschlichen Woh-
nungm, von den elendesten Hütten bis zu den prächtigsten Palästen.
Die Dörfer in Süddeutschland, besonders in den Rheingegenden, zeigen
viele im städtischen Geschmacke erbaute Hauser, gepflasterte Straßen und
übertreffen oft an Bauart und Einwohnerzahl die Landstädte Nord-
deutschlands. Die Ackersleute wohnen aber gewöhnlich auf einzeln lie-
genden Höfen, deren mehrere zusammen einen Weiler ausmachen.
Ganze Striche solcher Weiler, mit ihren Gärten, Äckern, Wiesen —
mit ihren die einzelnen Höfe umgebenden Eschen, Linden, Ulmen —
mit ihren Obstbäumen, welche oft kleine Wäldchen bilden und dem
ermüdeten Landmann Schatten, so wie seinem Hause Schutz gegen die
Stürme gewähren — haben oft das Ansehen eines Parkes, aus
dem hier und da die Spitze eines Kirchthurmes freundlich hervorsteht.
Die armseligsten Wohnungen der Landleute trifft man aber im Osna-
brück'schen und in einem Theile von Ostfriesland, die oft nur aus
Rasen oder Torf aufgeführt und mit ein paar Sparren und Stroh
bedeckt sind; so daß der Reisende oft im Zweifel ist, ob er eine
menschliche Wohnung oder einen Vjchstall erblickt.
Haestrrtz Lesebuch für Obern. Simultan-Ausgabe, 12 t
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TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Hauser Haestrrtz
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland Norddeutschland Deutschland Norddeutschland Norddeutschland Schwaben Baiern Norddeutschland Sachsen Maingegenden Deutschland Nordsee Rheingegenden Osna-
brück'schen Ostfriesland
295
fett Zitronen, Orangen, (Pomeranzen), Mandeln, Kastanien,
Feigen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle
und Fülle; besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit
welchem auch die mittlern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und
wo in Frankreich die Trauben spendende Rebe nicht fortkommen will,
da macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie; denn der
lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält es mit dem Sprüch-
lein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deshalb wird in
Frankreich auch nur wenig Mer gebraut. Doch trinkt der Franzose
den Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn
im Glase zur Hälfte mit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig
ist, blühen Ackerbau und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in
den vielen und mitunter sehr großen Fabriken sehr reges Leben und
eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn die Franzosen sind ein
fleißiges, erstnderisches und betriebsames Volk. Die schönen, geschmack-
vollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen seidenen Tücher
und Bänder, die ihr in den Gewölben unserer Kaufleute erblickt,
werden größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben,
ihrer Festigkeit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen
seidenen Fabrikaten vor. Pariser Umschlagetücher machen die
Reise durch die ganze Welt. Die Franzosen wirken aber auch Gold-
und Silberstoffe, Tressen, prächtige und kunstreiche Tapeten,
eine große Menge Wollen- und Baumwollenzeuge u. s. f. Und
wie viele andere Galanterie- und Modewaaren verfertigen und
verkaufen nicht die Franzosen? Die Pariser Modewaaren sind in den
Kaufläden aller Länder zu finden.
Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als
be: uns in Deutschland; denn der Metallreichthum ist — außer
dem Eisen — nicht groß. Den Ertrag der Steinkohlen schätzt man
auf 16 Millionen Centner jährlich, und doch muß eine noch größere
Quantität für den Bedarf der vielen und großartigen Fabriken aus
England eingeführt werden.
Paris, diese Weltstadt, mit 30,000 Häusern, 1150 Straßen, 300
Kirchen, 25 Hospitälern und Krankenhäusern und 20 großen und kleinen
Theatern, ist die Hauptstadt Frankreichs. Sieben bis acht Stunden
hat diese große Stadt im Umfange, und beinahe zwei Millionen
Menschen wohnen und leben hier. Wie es in den mitunter engen
imb krummen Straßen wimmelt vor: geputzten Herren, Damen und
Soldaten; von prächtigen Kutschen und Karossen; von schmutzigen Wasser-
trägern und Schuhputzern, von fleißigen Einwohnern, wie von Faulenzern
und Bettlern; von ehrlichen Leuten, wie von Betrügern und Diebs-
gesindel i Obwohl Paris im Allgemeinen unregelmäßig gebaut ist und
eine nicht kleine Anzahl krummer und enger Straßen enthält, so findet
Ulan daselbst doch auch viele neu angelegte, breite, schöne und höchst
regelmäßige Straßen mit den stattlichsten und großartigsten Palästen
besetzt, unter denen gar manche wahre Wunder der Baukunst sind.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Ulan
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Deutschland England Paris Frankreichs Paris
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Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 1. Die alten Deutschen.
1. Das Land, das unsere Vorfahren bewohnten, war zur Zeit Christi
von Wäldern und ausgedehnten Sümpfen bedeckt. Darum war das Klima
rauh und gestattete nur den Anbau von Hafer, Gerste, Spargel, Rüben
und Rettichen. Edlere Obstsorten gediehen nicht unter dem meist bewölkten
Himmel, dagegen gab es prächtige Weideplätze, auf denen sich kräftige
Rinder und Pferde tummelten, auch eine kleine Art Schafe wurde ge-
halten. — Außer den jetzigen Waldtieren, die in großer Anzahl vorhanden
waren, hausten im Urwalde Wölfe, Bären, Auerochsen, Renn- und Elen-
tiere. Ergiebig war die Fischerei.
2. Die Bewohner, von den Nachbarn Germanen genannt, waren
ein überaus kräftiger Menschenschlag. Sie zeigten hohen Wuchs (bis
2'/4 m hoch) und ertrugen leicht Kälte und Hunger, aber nicht Hitze und
Durst. Es zierte sie goldgelbes Lockenhaar, weiße Haut und blaue, trotzig
und feurig blickende Augen. — Ihre Kleidung war einfach. Ein leinenes
Gewand umschloß den Körper; um die Schultern trug man ein Tierfell,
am liebsten vom Auerochsen, Wolfe oder Büren. Die Kopfhaut des Tieres
diente als Kopfbedeckung, und so boten unsere Vorfahren einen schrecken-
erregenden Anblick. — Die Nahrung bestand aus Wild, Fischen, Obst,
Gemüse, Milch und Met, den man aus Gerste und Honig bereitete. Salz
gewann man an vielen Orten. Beim Gastmahl liebten die alten Deutschen
guten Trunk und den Gesang von Liedern, in denen sie ihre Götter und
die Heldentaten ihrer Vorfahren feierten. — Am klaren Quell, umschattet
von Riesenbäumen, stand die Hütte; in ihrer Nähe befand sich das
Fruchtfeld. Die Häuser standen einzeln, selten waren sie zu Dörfern oder
Städten zusammengeschlossen. Sie waren zusammengefügt aus Baum-
stämmen, mit Rasen und Lehm verklebt und von außen bunt bemalt.
Kunstlos war der Hausrat, bestehend aus rohen Bänken und Tischen.
Ein weiches Bärenfell in der Ecke diente als Lager. — Den Männern
war die liebste Beschäftigung Jagd und Krieg oder Waffenübung. Den
Acker bestellten Weiber und Sklaven. Stattliche Herden waren des Deutschen
Stolz. In der Hütte spannen und webten die Frauen, während die Männer
auf der Bärenhaut lagen und den Becher kreisen ließen, wobei oft ernste
Angelegenheiten beraten wurden, aber auch nicht selten dem Würfelspiel
gefrönt wurde, bei dem manchmal Haus und Hof. ja selbst die Freiheit
als Einsatz galt. Aber auch durch manche Tugend zeichnete sich der
Deutsche aus. Bei ihm galt: „Ein Wort, ein Mann." Treu- und Wort-
bruch war ihm unbekannt. Gastfreundlich wurde der Fremde aufgenommen.
Besonders heilig war dem Deutschen die Ehe. Sein Weib war ihm treue
Gehilsin, die Freud' und Leid mit ihm teilte. Die Freiheit zu verteidigen,
opferte der Deutsche alles, selbst sein Leben; darum genoß auch nur der
tapfere Mann Ehre und Ansehen. Feigheit oder gar Verrat waren todes-
würdige Verbrechen.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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30. Friedrich Ii., der Große.
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er trocken. Etwa dreihundert neue blühende Dörfer gründete er in
jenen früher verödeten Gegenden und konnte voll Freude ausrufen: „Da
habe ich mitten im Frieden eine ganze Provinz gewonnen." Nach, feinem
Ausspruche sollte keine Handbreit Boden im Lande unbenutzt bleiben. —
Er empfahl den Anbau neuer Futterkräuter, so den des Klees und der
Lupine, vor allem führte er den Anbau der Kartoffel ein, da wo man
sich sträubte, mit Gewalt. Auch der Viehzucht wandte er seine Aufmerksam-
keit zu. Er führte das spanische Edelschaf ein und kaufte viele tausend
Stück Rindvieh, die er an arme, aber fleißige Landwirte verschenkte. Auch
empfahl er die Fisch- und Bienenzucht. — Seine Domänen machte er zu
Musterwirtschaften. Durch sie wurde ein besseres Wirtschaftsversahren
im ganzen Lande bekannt, z. B. der Fruchtwechsel und die Stallfütteruug.
— Eifrige Förderung erfuhr die Forstwirtschaft durch den König. —
Auch er schützte die Bauern vor schlechter Behandlung durch Gutsherren
und Beamte und gründete viele Landschulen.
4. Den Adel, der im Siebenjährigen Kriege außerordentliche Opfer
an Gut und Blut gebracht hatte, und der darum sehr verschuldet war,
unterstützte er, indem er die Landschaftsverbände gründete, die dem hilfs-
bedürftigen Rittergutsbesitzer für geringe Zinsen Kapitale liehen. Die
Offizier- und höheren Beamtenstellen gab er gern an Adelige.
5. Dem Bürgerstande half er auf durch Einführung neuer Er-
werbszweige, wie der Porzellanfabrikation, der Spitzenklöppelei u. a., und
durch Hebung der Leinen-, Seiden-, Sammet- und Baumwollenindustrie.
Tüchtige und tatkräftige Bürger unterstützte er bei der Anlage neuer Werk-
stätten und Fabriken mit Geld. Der König legte auch selbst Fabriken an,
die er später an die Leiter derselben, die sich bewährt hatten, verschenkte.
Auch zog er Einwanderer in die Städte, die Gewerbszweige trieben, die in
seinem Lande noch fehlten. Das Hüttenwesen nahm namentlich in Schlesien
durch den Grafen von Reden einen hohen Aufschwung. Zur Belebung
des Handels gründete er die Königliche Bank, die für billige Zinsen dem
Kaufmann Geld darlieh. Unter Friedrichs Regierung wurde allgemein viel
getan zur Hebung des Flußverkehrs durch den Bau von Kanälen
(Bromberger, Plauescher, Finow- und Johannisburger Kanal) und Strom-
regulierungen. Gern gab er Geld her zum Aufbau von Häusern; er sprach:
„Ich habe kein größeres Vergnügen, als wenn ich einem armen Manne
kann ein Haus bauen lassen." Aufs eifrigste betrieb er die Verbesserung
der Feuerlöschordnung in Stadt und Land. — Alle diese Arbeiten kosteten
viel Geld; das entnahm er aber nicht der Staatskasse, sondern seinen
eigenen Einnahmen, da er von der Summe, die er sich zu seinem Privat-
gebrauch ausgesetzt hatte, nur etwa ein Sechstel selbst verbrauchte. So sorgte
der König unausgesetzt für das Große und für das Kleine, um vor allem
die Lage der niederen Stände zu verbessern.
6. Auch der Rechtspflege wandte Friedrich die größte Aufmerksamkeit
zu. Bald nach seinem Regierungsantritte schaffte er die Folter ab. Er er-
strebte ein schnelles und gerechtes Gerichtsverfahren, beugte sich selber unter
F. Hirts Nealicnbuch. Nr. 20. 5
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich
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Tierkunde.
muß das Rind seine Nahrung, Gras, Klee und Kräuter, von der Erde
aufnehmen. Dabei kommt ihm besonders die Einrichtung des Halses zu
statten. Die zwischen dem Kinn und der Brust herabhängende Haut
(Wamme) läßt nämlich die Bewegungen des Halses ohne Spannung zu.
Die Pflanzenkost besitzt wenig Nahrungsstoffe und ist besonders in
trockenem Zustande schwer verdaulich; daher sind die Verdauungswerk-
zenge des Rindes eigentümlich eingerichtet. Der Magen (Fig. 1) besteht
aus vier Abteilungen. Die Speise gelangt zuerst in den Pansen, dann
in den Netzmagen, ballt sich hier in kleine Kugeln zusammen und gelangt
wieder ins Maul zurück. Hier wird sie nochmals zerkaut (Wiederkäuer)
und gelangt nun durch eine aus zwei Hautfalten gebildete Röhre in den
Blatter- und danach erst in den Labmagen, in dem sie vollständig ver-
daut wird.
Das männliche Tier heißt Stier oder Bulle, das weibliche Kuh.
Jährlich bringt die Kuh ein Kalb zur Welt, das sie mit ihrer Milch
säugt (Säugetier). Das erwachsene weibliche Kalb heißt Färse.
Das Rind ist wohl am nützlichsten von allen Haustieren. Es liefert
die süße Milch, aus der die köstliche Butter und der wohlschmeckende Käse
bereitet werden. Es wird als Zugtier zur Beackerung des Feldes und
zum Fortschaffen von Lasten gebraucht. Von dem geschlachteten Tiere
erhalten wir das saftige, nahrhafte Fleisch und das Fett (Talg), das zum
Abmachen der Speise, zu Seife und Lichtern benutzt wird. Aus dem
Felle wird starkes Leder gegerbt. Die Hörner verarbeitet der Drechsler
zu Kämmen, Pnlverhörnern, Rockknöpfen, die stärkeren Knochen zu Nadel-
büchsen, Knöpfen und anderen Sachen. Gemahlene Knochen sind ein vor-
zügliches Düngemittel. Die Haare dienen zum Polstern.
Das Rind ist auch vielen Krankheiten unterworfen. Wir merken
besonders die Maul- und Klauenseuche (ansteckend), die Lungenschwindsucht
(Tuberkulose) und die Pocken oder Blattern. Durch den Genuß von
Fleisch oder Milch kranker Tiere können die Krankheiten auch auf den
Menschen übertragen werden. Doch benutzt man den Pockenstoff (Lymphe)
des Rindes zur Impfung des Menschen, um ihn gegen die gefährlichen
schwarzen Blattern zu schützen, die früher häufig auftraten. Der englische
Arzt Jenner nahm die erste Impfung vor.
Die verschiedenen Rinderarten (Raffen) wechseln zwar in Größe und
Farbe sehr ab, doch bleibt die Gestalt ziemlich unverändert Sie zerfallen
in zwei große Gruppen: Berglandsrinder (Berner Rind) mit kurzen
Beinen, von grauer oder rötlicher Färbung, die wenig, aber fette Milch
geben, und Rinder der Ebene (Holländer Rind), von höherem Wüchse
und schwarzer, weißer und bunter Färbung, die sehr viel Milch geben.
In Südeuropa, Ostindien, Ägypten wird der Büffel, von der Größe eines starken
Ochsen, als Haustier gehalten. Der Auerochs ist bereits ausgestorben; der Wisent, das
größte Säugetier Europas, mit einer dichten, rotbraunen Mähne, wird noch in einem
Walde Rußlands und im Wildparke des Fürsten von Pleß in Schlesien gehegt. Der
Bison lebt vereinzelt in Nordamerika, der kleine Bisamochs im hohen Norden.
§ 2. Der schmächtige Körper des Schafes ist mit einem dichten Wollenvließ bedeckt,
das die Körperwärme zusammenhält. Die Schafe mit feiner Wolle sind meistens ganz
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Tierkunde.
Das Zebra. 1i3o-
Nahrungsmittel der armen Bevölkerung besonders in größeren Städten
mehr und mehr in Aufnahme. Die kurzen Haare benutzt man zum
Polstern, die langen Schweifhaare für die Bogen der Saiteninstrumente.
Das Pferd ist ein
kluges, zutrauliches Tier;
durch sorgsame Pflege wird
es veredelt, durch schlechte
Behandlung verwahrlost,
störrisch und tückisch. —
Die besten Pferde stammen
aus Arabien und England;
aber auch in Ostpreußen
werden vorzügliche Pferde
* gezüchtet, und unsere Re-
4' gierung ist aufs eifrigste
^ bemüht, die Pferdezucht in
I allen Provinzen immer
mehr zu heben.
Der Esel, von grauer
Farbe. Kleiner als das Pferd, mit dickem Kopfe, langen Ohren und glattem Schwanz
mit Haarquaste. Im Norden selten, in den südlichen Gebirgen geschätztes Last- und
Reittier. Von Esel und Pferd entstehen durch Kreuzung Maultier und Maulesel.
Wilde Pferde im mittleren Afrika sind: Zebra (Fig. 5) und Quagga. Ersteres ganz,
letzteres teilweise mit gelben und braunen Querstreifen geziert.
Das gewaltige Nashorn hat drei Hufe an jedem Fuße. Das indische hat nur ein
Horn, das afrikanische aber deren zwei auf der Nase sitzen, die aus Sehnen, Haut und
Haaren zusammengewachsen sind. Der gemeine Tapir in Südamerika.
Unpaarhufer, a) Lin oder drei pufe an jedem Fuße. b) Über die ganze
Lrde verbreitet, c) Große, starke Tiere, ck) Scharfe Sinne. Das Pferd recht klug.
6) Pflanzennahrung. f) Zug-, Reit-, Lasttiere. Fell, paare, auch das Fleisch.
§ 7. Der Elefant (Fig. 6) ist das größte aller Landsäugetiere. Sein
plumper Körper ist 4—5 m lang, 3—4 m hoch und besitzt ein Gewicht
von 4—5000 kg. Die Augen sind auffallend klein und die herabhängenden
Ohren groß. Die Schnauze verlängert sich zu einem 2 in langen Rüssel.
Er besteht aus starken Muskeln und hat am Ende Nasenlöcher sowie einen
fingerförmigen Fortsatz. Der Rüssel dient dem Elefanten als Hand. Mit
ihm bringt er die Nahrung zum Maule, zieht ihn voll Wasser und benetzt
die starke Haut, damit diese nicht rissig wird. Er gebraucht ihn auch zur
Verteidigung gegen feine Feinde. Mit dem fingerförmigen Fortsätze kann
er Knoten lösen und Flaschen entkorken. Im Oberkiefer stehen 2 Stoß-
zähne, die das wertvolle Elfenbein liefern, und von denen jeder bis 50 kg
schwer werden kann. Die starken Beine sind verhältnismäßig kurz; die
fast ganz von der Haut eingehüllten Zehen sind mit kleinen Hufen bekleidet.
Die Elefanten leben im mittleren Afrika sowie in Ostindien (besonders
zahlreich auf Ceylon) und halten sich in größeren Herden zusammen. Sie
nähren sich von Gras, Baumblättern und Früchten und lieben die Nähe
der Flüsse. Der afrikanische Elefant unterscheidet sich von dem asiatischen
besonders durch die ausfallend großen Ohren.
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Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
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Pflanzen- und Tierleben. — Der Mensch.
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Winter). 4. Einen bedeutenden Einfluß auf das Klima üben auch die Meeresströmungen
chgl. § 5) aus. 5. Ferner beeinflußt die Richtung der Gebirgszüge in Verbindung mit
der Höhe derselben das Klima eines Landes. Gebirge, welche sich von O. nach W. hin-
ziehen, halten für die Länder im S. davon die kalten Nordwinde ab, während sic für die
im N. derselben gelegenen Länder den Zutritt der wannen Südwinde verhindern. 6. Auch
die Beschaffenheit und Bedeckung des Bodens ist von Einfluß auf das Klima. Sand- und
Felsboden strahlt die Wärme schneller aus als Humusboden; darum folgt in großen Sand-
wüsten auf den heißen Tag eine kühle Nacht, auf den heißen Sommer ein kalter Winter.
Große Waldungen erhalten eine Gegend feuchter und kühler. 7. Auch der größere oder-
geringere Wasserreichtum eines Landes ist von Bedeutung für das Klima. So wird z. B.
in einem Lande mit vielen Seen die Hitze des Sommers durch die Verdunstung des Was-
sers etwas gemildert.
§ 7. Ipanzen- und Merkeöerr. a. Vom Klima hängt das pflanzen-
leben ab. Erdstriche, die zu geringe Wärme oder zu wenig Niederschläge
haben, sind säst pflanzenleer (Wüsten). In Gegenden, in denen es im ganzen
Jahre nur eine kurze Zeit regnet, bringt der Boden nur Gras nnb Kraut,
keine Bäume hervor (Steppen). Erdstriche, welche ausreichende Wärme und
in allen Jahreszeitelt genügende Feuchtigkeit haben, eignen sich zum Anbail
von Kulturpflanzen. Die wichtigsten Kulturpflanzen werden in allen Erd-
teilen angebaut. In der heißen Zone (B 16 u. 17) ist die Pflanzenwelt
groß und mannigfaltig (Palmen, Zuckerrohr, Kaffee, Kakao, Baumwolle, Ge-
würze n. a.). Die gemäßigten Zonen eignen sich zum Anbau unserer Getreide-
arten. In der kalten Zone ist der Baumwuchs zwergartig; im äußersten N.
(jenseit des 72?) hört der Baumwuchs auf; da gibt es nur Moose und
Flechten und statt der Wiesen weite Moore (B 14). — b. Vom Klima und
Pflanzenwuchs ist das Dicrlebcn abhängig. In der heißen Zone gibt es
riesenhafte und prächtige, aber auch gefährliche Tiere (Elefant, Löwe, Tiger,
Kamel). In den gemäßigten Zonen sind reißende Tiere nur selten. Hier
silld die nützlichen Haustiere verbreitet. Die meisten derselben stammen ails
Asien. Die kalte Zone ist arm an Land-, aber reich an Seetieren. Manche
Tiere, z. B. der Hund, sind dem Menschen in alle Zonen gefolgt.
§ 8. per Mensch, a. Zahl. Rassen. Es gibt iiber 1500 Millionen
Menschen auf der Erde. Man sondert sie in Rassen. Wir merken: 1. Die
kaukasische Rasse, in Europa, W.-Asien und N.-Afrika. Haut weiß,
Schädel oval. 2. Die Negerrasse, in Afrika, mit schwarzer Hautfarbe,
wulstigen Lippen und krausem Haar. 3. Die Buschmänner-Rasse, in
S.-Afrika, mit lederbrauner oder ledergelber Hautfarbe und verfilztein Haar.
4. Die mongolische Rasse, mit hervorstehenden Backenknochen, etwas
schiefliegenden Augen und gelbbrauner Hautfarbe. Sie wohnt vornehmlich
in N.- und O.-Asien. 5. Die amerikanische Rasse, in Amerika, mit rot-
brauner Gesichtsfarbe. 6. Die malaiische Rasse, mit brauner Hautfarbe,
breiter Nase und großem Munde. Sie wohnt auf der Halbinsel Malakka,
den Inseln im S.o. Asiens und den Südseeinseln. — Jede Rasse zerfällt
wieder in mehrere Sprachstämme und Völker. Keine Rasse ist an sich
rein; jede zeigt Übergänge in die andere.
b. Beschäftigung. Diejenigen Völker, die nur von Jagd und Fisch-
fang leben, stehen auf der niedrigsten Bildungsstufe. Höher stehen schon
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: O._nach_W.
Extrahierte Ortsnamen: Nordwinde Asien Europa Afrika S.-Afrika Amerika Malakka
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§76.
Italien.
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wenn dieser abgemäht ist, mit Mais. Im Po-Delta gedeiht Reis. Aus
dem Stroh desselben fertigen die Italiener Besen, Bürsten und gute Stroh-
hüte. An den Grenzen der einzelnen Felder sind Maulbeerbäume (Seiden-
raupenzucht!), Ulmen, süße Kastanien gepflanzt. An ihnen rankt man die
Weinrebe auf und zieht sie von Wipfel zu Wipfel. Auch Feigen und Mandeln
gedeihen in der Lombardei, aber noch keine Apfelsinen.
o. Die eigentliche Halbinsel hat ihren Namen von dem Apennin.
Dieser schließt sich an die Seealpen an, krümmt sich um den Meerbusen
von Genua und zieht sich durch die ganze Halbinsel hin. Der höchste
und rauheste Teil desselben sind die Abruzzen (in der Mitte der Halb-
insel). Der Apennin besteht größtenteils aus Kalkstein und ist nur schwach
bewaldet. Seine Vorberge zeigen Spuren erloschener vulkanischer Tätigkeit.
Tätige Vulkane sind noch der Vesuv bei Neapel (1200 m) und der Ätna
auf Sizilien (3300 m).
Der Vesuv. An seinem Fuße befinden sich üppige Pflanzungen von Wein, Feigen,
Aprikosen, zwischen ihnen Talspalten, die mit Lava gefüllt sind. Höher hinauf ist der
Abhang mit Steingeröll und Aschensand bedeüt. Oben befindet sich eine Öffnung, Krater-
genannt. Ist der Vulkan (vgl. 815 u. Bio) völlig ruhig, so kann man eine Strecke in
den Krater hineinsteigen. Beständig steigen aus ihm Rauchsäulen empor. Oft vergehen
mehrere Jahre, ehe ein Ausbruch stattfindet. Derselbe kündigt sich gewöhnlich durch ein
donnerähnliches Getöse an. Die Rauchsäule wird stärker, dichter und nach und nach zu
einer Feuersüule; denn glühendrote Sandmassen werden mit in die Höhe geführt. Auch
glühende Steine werden hoch in die Luft geschleudert und fallen entweder wieder in den
Krater zurück oder seitwärts die Abhänge des Berges herab. Die Erderschütterungen
werden immer heftiger. Endlich kommen aus dem Krater oder aus einigen neu gebildeten
Öffnungen glühend-flüssige Steinmassen (Lava), welche sich wie Feuerströme von dem
Berge herab ergießen. Ihre Hitze ist so groß, daß sie Glas, Metall, Steine, die sie auf
dem Wege treffen, schmelzen. Alle Weingärten, Fruchtfelder, Ortschaften, welche die Lava
berührt, werden von ihr vernichtet. Nach und nach erstarren die Lavamassen an der
Oberfläche und bilden festes Gestein. In der Tiefe bleiben aber die Lavasteine oft
monatelang, ja noch länger glühend heiß. Durch einen Ausbruch des Vesuvs im Jahre
79 n. Chr. wurden die römischen Städte Pompeji, Herculaneum und Stäbiä
unter Aschen- und Lavaschichten begraben; Pompeji ist zum großen Teil jetzt aus-
gegraben.
Die bedeutendsten 8lüsse der Halbinsel sind: Arno und Tiber. An
der Westküste Italiens ziehen sich einige schmale Küstenebenen dahin; diese
sind von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno mit kurzen Unter-
brechungen sieberhauchende Sumpsniedernugen, daher öde und unbewohnt.
Im Winter weidet man auf ihnen große Herden von Schafen und Rindern;
im Sommer aber ziehen die Hirten mit ihren Herden in die Gebirge zurück.
Das Ixlima wird in Italien nach S. zu immer wärmer. In Mittel-
italien sind Schnee linb Eis selten; in Unteritalien kennt man den Schnee
fast nur auf dem Gebirge. Unteritalien ist die rechte Heimat der herrlichen
Südfrüchte: Zitronen, Apfelsinen, Pomeranzen, Feigen usw. Ganz im
S. gedeihen Baumwolle, Zuckerrohr, Dattelpalme. Der Ölbaum kommt
bereits in Norditalien vor. — Der Bergbau ist gering. Es wird Marmor
(Carrara), Schwefel (Sizilien), Eisen (Elba) gewonnen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 1. Die alten Deutschen.
1. Das Land, das unsere Vorfahren bewohnten, war zur Zeit Christi
von Wäldern und ausgedehnten Sümpfen bedeckt. Darum war das Klima
rauh und gestattete nur den Anbau von Hafer, Gerste, Spargel, Rüben
und Rettichen. Edlere Obstsorten gediehen nicht unter dem meist bewölkten
Himmel, dagegen gab es prächtige Weideplätze, auf denen sich kräftige
Rinder und Pferde tummelten, auch eine kleine Art Schafe wurde ge-
halten. — Außer den jetzigen Waldtieren, die in großer Anzahl vorhanden
waren, hausten im Urwalde Wölfe, Bären, Auerochsen, Renn- und Elen-
tiere. Ergiebig war die Fischerei.
2. Die Bewohner, von den Nachbarn Germanen genannt, waren
ein überaus kräftiger Menschenschlag. Sie zeigten hohen Wuchs (bis
274 m hoch) und ertrugen leicht Kälte und Hunger, aber nicht Hitze und
Durst. Es zierte sie goldgelbes Lockenhaar, weiße Haut und blaue, trotzig
und feurig blickende Augen. — Ihre Kleidung war einfach. Ein leinenes
Gewand umschloß den Körper; um die Schultern trug man ein Tierfell,
am liebsten vom Auerochsen, Wolfe oder Büren. Die Kopfhaut des Tieres
diente als Kopfbedeckung, und so boten unsere Vorfahren einen schrecken-
erregenden Anblick. — Die Nahrung bestand aus Wild, Fischen, Obst,
Gemüse, Milch und Met, den man aus Gerste und Honig bereitete. Salz
gewann man an vielen Orten. Beim Gastmahl liebten die alten Deutschen
guten Trunk und den Gesang von Liedern, in denen sie ihre Götter und
die Heldentaten ihrer Vorfahren feierten. — Am klaren Quell, umschattet
von Riesenbüumen, stand die Hütte; in ihrer Nähe befand sich das
Fruchtfeld. Die Häuser standen einzeln, selten waren sie zu Dörfern oder
Städten zusammengeschlossen. Sie waren zusammengefügt aus Baum-
stämmen, mit Rasen und Lehm verklebt und von außen bunt bemalt.
Kunstlos war der Hausrat, bestehend aus rohen Bänken und Tischen.
Ein weiches Bärenfell in der Ecke diente als Lager. — Den Männern
war die liebste Beschäftigung Jagd und Krieg oder Waffenübung. Den
Acker bestellten Weiber und Sklaven. Stattliche Herden waren des Deutschen
Stolz. In der Hütte spannen und webten die Frauen, während die Männer
auf der Bärenhaut lagen und den Becher kreisen ließen, wobei oft ernste
Angelegenheiten beraten wurden, aber auch nicht selten dem Würfelspiel
gefrönt wurde, bei dem manchmal Haus und Hof, ja selbst die Freiheit
als Einsatz galt. Aber auch durch manche Tugend zeichnete sich der
Deutsche aus. Bei ihm galt: „Ein Wort, ein Mann." Treu- und Wort-
bruch war ihm unbekannt. Gastfreundlich wurde der Fremde aufgenommen.
Besonders heilig war dem Deutschen die Ehe. Sein Weib war ihm treue
Gehilfin, die Freud' und Leid mit ihm teilte. Die Freiheit zu verteidigen,
opferte der Deutsche alles, selbst sein Leben; darum genoß auch nur der
tapfere Mann Ehre und Ansehen. Feigheit oder gar Verrat waren todes-
würdige Verbrechen.
l*
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 30. Friedrich Ii., der Große.
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er trocken. Etwa dreihundert neue blühende Dörfer gründete er in
jenen früher verödeten Gegenden und konnte voll Freude ausrufen: „Da
habe ich mitten im Frieden eine ganze Provinz gewonnen." Nach seinem
Ausspruche sollte keine Handbreit Boden im Lande unbenutzt bleiben. —
Er empfahl den Anbau neuer Fntterkräuter, so den des Klees und der
Lupine, vor allem führte er den Anbau der Kartoffel ein, da wo man
sich sträubte, mit Gewalt. Auch der Viehzucht wandte er seine Aufmerksam-
keit zu. Er führte das spanische Edelschaf ein und kaufte viele tausend
Stück Rindvieh, die er an arme, aber fleißige Landwirte verschenkte. Auch
empfahl er die Fisch- und Bienenzucht. — Seine Domänen machte er zu
Musterwirtschaften. Durch sie wurde ein besseres Wirtschaftsverfahren
im ganzen Lande bekannt, z. B. der Fruchtwechsel und die Stallfütterung.
— Eifrige Förderung erfuhr die Forstwirtschaft durch den König. —
Auch er schützte die Bauern vor schlechter Behandlung durch Gutsherren
und Beamte und gründete viele Landschulen.
4. Den Adel, der im Siebenjährigen Kriege außerordentliche Opfer
an Gut und Blut gebracht hatte, und der darum sehr verschuldet war,
unterstützte er, indem er die Landschaftsverbände gründete, die dem hilfs-
bedürftigen Rittergutsbesitzer für geringe Zinsen Kapitale liehen. Die
Offizier- und höheren Beamtenstellen gab er gern an Adelige.
5. Dem Bürgerstande half er auf durch Einführung neuer Er-
werbszweige, wie der Porzellanfabrikation, der Spitzenklöppelei u. a., und
durch Hebung der Leinen-, Seiden-, Sammet- und Baumwollenindustrie.
Tüchtige und tatkräftige Bürger unterstützte er bei der Anlage neuer Werk-
stätten und Fabriken mit Geld. Der König legte auch selbst Fabriken an,
die er später an die Leiter derselben, die sich bewährt hatten, verschenkte.
Auch zog er Einwanderer in die Städte, die Gewerbszweige trieben, die in
seinem Lande noch fehlten. Das Hüttenwesen nahm namentlich in Schlesien
durch den Grafen von Reden einen hohen Aufschwung. Zur Belebung
des Handels gründete er die Königliche Bank, die für billige Zinsen dem
Kaufmann Geld darlieh. Unter Friedrichs Regierung wurde allgemein viel
getan zur Hebung des Fluß Verkehrs durch den Bau von Kanälen
(Bromberger, Plauescher, Finow- und Johannisburger Kanal) und Strom-
regulierungen. Gern gab er Geld her zum Aufbau von Häusern; er sprach:
„Ich habe kein größeres Vergnügen, als wenn ich einem armen Manne
kann ein Haus bauen lassen." Aufs eifrigste betrieb er die Verbesserung
der Feuerlöschordnung in Stadt und Land.' — Alle diese Arbeiten kosteten
viel Geld; das entnahm er aber nicht der Staatskasse, sondern seinen
eigenen Einnahmen, da er von der Summe, die er sich zu seinem Privai-
gebrauch ausgesetzt hatte, nur etwa ein Sechstel selbst verbrauchte. So sorgte
der König unausgesetzt für das Große und für das Kleine, um vor allem
die Lage der niederen Stände zu verbessern.
6. Auch der Rechtspflege wandte Friedrich die größte Aufmerksamkeit
zu. Bald nach seinem Regierungsantritte schaffte er die Folter ab. Er er-
strebte ein schnelles und gerechtes Gerichtsverfahren, beugte sich selber unter
F. Hirts Realienbuch. Nr. 20. 5
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Johannisburger Friedrich Friedrich Hirts_Realienbuch