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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 431

1873 - Essen : Bädeker
431 8. Alexander der Grohe, König von Macedonien» (333 v. Chr.) Alexander, der Sohn Philipps, des Königs von Macedonien, ver- dankte seine Bildung dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles. Schon als Knabe hatte Alexander für alles Ruhmwürdige einen regen Sinn. So oft er die Nachricht von einem Siege seines Vaters erhielt, rief er schmerzlich aus: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu erobern übrig lassen!" Einmal be- kam sein Vater ein wildes Pferd, Bucephalus genannt. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst daran, aber es ließ keinen aufsitzen. Da bat Alexander seinen Vater, ihm einen Versuch zu gestatten. Nach vielem Bitten erhielt er endlich die Erlaubniß. Nun ergriff er das Pferd beim Zügel und führte es gegen die Sonne; denn er hatte bemerkt, daß es sich vor seinem eigenen Schatten scheute. Er streichelte es, und plötzlich schwang er sich pfeilgeschwind hinauf. Das Pferd siog in wildem Galopp mit ihm davon, und sein Vater fürchtete für sein Leben. Als er aber umlenkte und das unbändige Roß sicher tummelte, da erstaunten alle, und Philipp rief voll Freuden: „Mein Sohn, suche dir ein an- deres Königreich, Macedonien ist zu klein für dich." — Alexander war kaum zwanzig Jahre alt, als sein Vater starb. Zuerst un- terwarf er sich Griechenland und zeigte sich überall als einen Kenner und Be- schützer der Künste und Wissenschaften. In Korinth besuchte er auch den Weisen Diogenes. Der glaubte, wie Sokrates, daß der Mensch desto glücklicher sei, je weniger er bedürfe — und wohnte darum nicht in einem Hause, sondern in einem Faß. Der König Alexander, der von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Er lag gerade in seiner Tonne, um sich an der Sonne zu warmen. Der König dachte, er würde doch aufstehen und ihm entgegenkommen. Aber Diogenes blieb liegen, als wenn die Ankunft des Königs gar nichts Besonderes sei. Alexander redete lange mit ihm, und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „Ja!" antwor- tete Diogenes, „tritt mir ein wenig aus der Sonne!" Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld, noch schöne Kleider, noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit Wenigem zufrieden war; und er sagte zu den Umstehenden: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so möchte ich wohl Diogenes sein!" Mit glühendem Eifer begann Alexander nun die Eroberung des persischen Reiches. Von Europa setzte er nach Asien über den Hellespont. Hier traf er mit den Persern am Flüßchen Granikus zusammen. Seine Feldherren widerrie- fen es, im Angesicht des Feindes über den Fluß zu gehen; aber Alexander ant- wortete: „Der Hellespont würde sich ja schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürch- teten." Mit diesen Worten stürzte sich der kühne Jüngling in den Fluß; seine Macedonier folgten, und glücklich wurde das jenseitige Ufer erreicht. Sogleich begann auch der Kampf, und fast hätte Alexander hier sein Leben verloren; denn zwei persische Führer sprengten auf ihn los, hieben ihm auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und schon hob der eine den Arm empor, um ihm den Kopf zu spalten. Da, in dem gefährlichen Augenblicke, sprengte Alexanders Feldherr Klitus herbei und schlug mit einem Streiche dem Perser den rechten Arm herun- ter, daß Schwert und Arm zugleich herabfielen. Alexander's Leben war gerettet. Die Eroberung Kleinasiens war die Frucht dieses Sieges. Im Südosten dieser Halbinsel lag die Stadt Tarsus, welche von dem Chdnus durchflossen wird. Hier kam Alexander bei großer Hitze, mit Staub und Schweiß bedeckt, an. Das klare Wasser des Flusses lud ihn zum Bade ein. Aber kaum war er einige Minuten darin, so überfiel ihn ein heftiges Fieber; leichenblaß und zitternd an allen Gliedern mußte er aus dem Bade getragen werden. Die Krankheit ver- schlimmerte sich bald so, daß die Ärzte ihn aufgaben, und keiner mehr etwas ver- ordnen wollte. Und doch war Alexanders Genesung eben jetzt sehr nöthig; denn der persische König, Darius Codomannus, war mit einem großen Heere im Anmarsche. Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährlichem, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Während er damit beschäftigt war, den Tran'

2. Nr. 22 - S. 8

1904 - Breslau : Hirt
8 § 7. Alexander der Große. 5. Sokrates war einer der Männer, die dem Verfall ihres Volkes ent- gegenarbeiteten. Er war eines Bildhauers Sohn in Athen und hatte im peloponnesischen Kriege tapfer für sein Vaterland gestritten. Durch vorzügliche Lehrer und eigenes Nachdenken war er zum Weisen geworden. „Erkenne dich selbst!" und „Wer am wenigstens bedarf, kommt der Gottheit am nächsten!" das waren seine obersten Grundsätze. Geduldig und ruhig ertrug er widrige Geschicke und auch die Zankreden seines Weibes Xanthippe. Die einfachste Kleidung und Kost genügte ihm, und nie hat ihn auch das üppigste Gastmahl zum Übermaß verführen können. Er sammelte um sich einen Kreis lern- begieriger Jünglinge, denen er seine Weisheitsschätze mitteilte, und die er durch sein Vorbild begeisterte. Seine Belehrungen knüpfte er an Vorgänge an. die er auf dem Markte oder in den Werkstätten der Handwerker beobachtete. Unter seinen Schülern befanden sich die edelsten Jünglinge, die mit großer Liebe an ihm hingen, so daß einige täglich meilenweit nach Athen kamen, um ihn zu hören. Viele von ihnen sind später berühmte Männer geworden. Das delphische Orakel erklärte ihn für den weisesten Menschen; aber er sprach: „Ich weiß, daß ich nichts weiß." — Sokrates war vielen, auch hochgestellten Leuten durch seine Ermahnungen zur Sittlichkeit unbequem geworden, und darum klagte man ihn an: er verführe die Jugend und verachte die Götter. Da er es verschmähte, das Mitleid seiner Richter anzurufen, so wurde er zum Tode durch den Schierlingsbecher verurteilt. Seine Schüler wollten ihm zur Flucht verhelfen, doch er weigerte sich Einer seiner Schüler rief klagend aus: „Ach, daß du un- schuldig sterben mußt!" „Wolltest du, daß ich schuldig stürbe?" antwortete Sokrates. Mit heiterer Miene trank der 70jährige Weise den Giftbecher. 6. Das Ende der griechischen Freiheit wurde veranlaßt durch die Uneinig- keit der Griechen und die allgemein werdende Sittenlosigkeit derselben, die sie erschlaffte, so daß der wohlhabende Bürger die Anstrengungen des Waffendienstes und des Kriegs- lebens scheute. Ein fremder König, Philipp von Macedonien, mischte sich in oie griechischen Händel. Umsonst warnte Demosthenes, der größte athenische Redner, sein Volk vor dem schlauen Philipp. Dieser täuschte die Griechen, indem er sich zuerst für ihren Freund ausgab, besiegte sie dann, als sie sich endlich von ihm lossagten, in der Schlacht bei Chäronea (338) und ließ sich zum Oberfeldherrn der Griechen ernennen. § 7. Alexander der Grosze. 1. Jugend. Philipps Sohn war Alexander. Seine Erziehung leitete ein Schüler des Sokrates, Aristoteles, dem der Prinz eine gründliche hellenische Bildung verdankte. Schon als Knabe bändigte er das wilde Roß Bucephalus, so daß sein Vater aus- rief: „Suche Dir ein anderes Königreich, Macedonien ist für Dich zu klein!" Von den Siegen seines Vaters hörte er nur mit Tränen erzählen, indem er sagte: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu tun übrig lassen!" 2. Seine Siege. 20 Jahre alt, folgte er seinem Vater, der durch Meuchelmord gefallen war, auf dem Throne. Er unterwarf im raschen Sieges- läufe die empörten Barbaren im Norden seines Reiches, ebenso die Griechen, die ihn darauf zum Oberfeldherrn erwählten für den längst geplanten Rache- zug gegen die Perser. An der Spitze eines trefflichen Heeres von 35 000 Mann überschritt er 334 den Hellespont und schlug ein Perserheer am Granikus. In dieser Schlacht rettete ihm Klitus das Leben. Hierauf nahm er die wieder von Persien unterjochten Städte an der Westküste Kleinasiens in Besitz, zog nach Gordium und durchhieb hier den unentwirrbaren Knoten, an dessen Lösung ein Orakelspruch die Herrschaft über Asien geknüpft hatte. In Tarsus erkrankte er gefährlich infolge eines Bades im Cydnus, während ein großes
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