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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 440

1873 - Essen : Bädeker
440 wirst,du siegen!" Das Kreuz war damals schon das Sinnbild des Christenthums, und jene Inschrift wurde gedeutet: durch Hülfe der Christen werde Konstantin siegen. Sogleich fielen die Tausende der Christen ihm zu; sie sahen in ihm ihren Beschützer, und waren bereit, ihr Leben für ihn hinzugeben. Und Konstantin siegle; — besiegte auch nach und nach die übrigen Mitkaiser, lauter Feinde des Christenthums, und wurde wieder einmal ein alleiniger Oberherr im römischen Reiche. Und als nun Konstantin erklärte: ein jeder dürfe sich ungestört zu der Religion bekennen, die er im Herzen für wahr halte; auch das Christenthum könne bekennen, wer da wolle, da gewann das Christenthum immer mehr Bekenner. Kirchen wurden erbaut, und des Kaisers Mutter, Helena, wallfahrtete selbst nach dem heiligen Lande und ließ über dem heil. Grabe eine prachtvolle Kirche erbauen. Die Heiden geriethev immer mehr in Verachtung, und die Christen wurden mehr und mehr geachtet. — Konstantin zog von Nom fort nach Byzanz am schwarzen Meere und ließ dort viele schöne Häuser aufbauen. Darum hat man ihm zu Ehren jene Stadt seitdem Konstantinopel genannt. Kurz vor seinem Ende ließ er sich erst taufen; denn er fürchtete, noch zu sündigen, und die Sünde nach der Taufe hielt man für schwerer, als diejenige vor der Taufe. Darum machten's die meisten, die damals getauft wurden, so, wie der Kaiser. 1«. Die Völkerwanderung. (375-563.) Um das Jahr 375 n. Chr. kam von Morgen her ein wildes Volk, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haare, schmutziger Ge- sichtsfarbe, schiefen Augen, breitschulterig und klein vom Leibe, und so fürchterlich wild, als sie häßlich von Ansehen waren. Von ihren Pferden waren sie unzertrennlich, sie aßen, tranken und schliefen darauf. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speise. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich. So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubten, sengten und mordeten, und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die Heerde. Zuerst stießen sie auf die Gothen, die sich von der Ostsee bis zur Donau verbreiteten. Die Gothen stammten aus Skandinavien und theilten sich in die Ost- und Westgothen; sie hatten eine geordnete Verfassung, standen unter berühmten Königen und waren schon frühzeitig mit dem Christen- thum bekannt geworden; ja sie besaßen seit dem 4. Jahrhundert durch ihren Bischof Ulphilas sogar eine Bibelübersetzung, die als das äüeste deutsche Schriftwerk in einigen Abschnitten noch vorhanden ist. Als nun die Hunnen heranströmten, drängten die Ostgothen die West- gothen über die Donau in das römische Reich. Die Westgothen durchzogen unter Alarich, ihrem Könige, einige Zeit nachher plündernd das schöne Italien und ließen sich endlich in Spanien und dem südlichen Theile des heutigen Frankreich nieder. Ein wilder Haufe nach dem andern drang plündernd in Italien ein, das so manckes

2. Nr. 22 - S. 5

1904 - Breslau : Hirt
§ 3. Freiheitskämpfe der Deutschen gegen die Römer. 5 einem Heere zuerst gegen die Teutonen, gewöhnte seine Krieger in kleinen Gefechten an das furchtbare Aussehen der Feinde, griff diese dann in der Nähe der Rhonemündung an, schlug sie vollständig und nahm ihren Führer, Teutobod, gefangen. — Inzwischen waren die Cimbern über die Alpen herniedergestiegen. Marius stellte sich ihnen bei Vercellü entgegen. Von dem Untergange ihrer Stammverwandten hatten sie keine Kunde. An einem überaus heißen Tage kam es zur Schlacht; die wetterharten Deutschen ermatteten vor Hitze und Durst gar bald im Kanipfe und mußten weichen, obgleich sie sich mit Ketten aneinander gebunden hatten. Die Fliehenden aber wurden von den Weibern, die auf der Wagenburg saßen, wieder in den Feind getrieben. Als die Weiber den Untergang ihrer Männer vor Augen sahen, töteten sie zuerst ihre Kinder und dann sich selbst. § 3. Freiheitskärnpfe der Deutschen gegen die Römer. 1. Die Römer hatten etwa ein halbes Jahrhundert nach der Ver- nichtung der Cimbern ganz Frankreich (Gallien) unter ihrem Feldherrn Julius Cäsar erobert. Auch das südliche Deutschland bis zur Donau war ihnen zur Beute geworden. Drusus, ein Stiefsohn des Kaisers Augustus, befestigte die Rheingrenze durch Erbauung vieler Burgen und Festungen, aus denen später Städte hervorwuchsen, z. B. Basel, Straßburg, Mainz, Köln u. a. Sodann unternahm er Züge in das unwirtliche Innere. Auf seinem letzten Zuge kam er bis zur Elbe. Hier aber trat ihm ein Weib von ungewöhnlicher Größe entgegen, das ihm drohend zurief: „Wohin? Unersättlicher Drusus! Es ist dir nicht vergönnt, alle diese Länder zu schauen. Kehre um, du stehst am Ende deines Lebens!" Erschreckt durch diese Erscheinung, wohl auch den rauhen Winter scheuend, kehrte er um, brach unterwegs den Schenkel und starb. (Simrock: Drusus' Tod.) Andere Statthalter kamen an den Rhein. 2. Immer größer wurde der Einfluß der Römer. Römische Kauf- leute durchzogen Deutschland und tauschten gegen Kleiderstoffe, Schmuck- sachen und Wein Vieh, Pelzwerk und Bernstein ein. Germanische Jüng- linge wurden gern ins römische Heer aufgenommen. Hier lernten sie römische Kriegskunst kennen, erwarben reichen Ruhm und kehrten mit Beute beladen zurück. Es fehlte leider auch nicht an solchen, die die einfachen Sitten ihrer Heimat verachten lernten. Aber die Mehrzahl blieb der deutschen Art treu und sah voll Schmerz, wie ihr urkräftiges Volk von den verweichlichten Römern geknechtet wurde. Dies geschah besonders durch den Statthalter Barns. Mit der größten Rücksichtslosigkeit legte er den Deutschen neue und schwere Steuern auf. Er hob die alten Schiedsgerichte auf und setzte römische Richter ein. So mußten sich die Deutschen richten lassen nach Gesetzen, die sie nicht kannten, und noch dazu in einer fremden Sprache, mußten sich von Richtern verurteilen lassen, die sie verachteten und haßten, als ungerecht und bestechlich. So sahen sie ihre Freiheit, ihr höchstes Gut, vernichtet; Ingrimm erfüllte ihre Brust. 3. Besonders erbittert über die Bedrückung seines Volkes war Armin

3. Nr. 23 - S. 5

1904 - Breslau : Hirt
§ 3. Freiheitskämpfe der Deutschen gegen die Römer. 5 einem Heere zuerst gegen die Teutonen, gewöhnte seine Krieger in kleinen Gefechten an das furchtbare Aussehen der Feinde, griff diese dann in der Nähe der Rhonemündung an, schlug sie vollständig und nahm ihren Führer, Teutobod, gefangen. — Inzwischen waren die Cimbern über die Alpen herniedergestiegen. Marius stellte sich ihnen bei Vercellä entgegen. Von dem Untergange ihrer Stammverwandten hatten sie keine Kunde. An einem überaus heißen Tage kam es zur Schlacht; die wetterharten Deutschen ermatteten vor Hitze und Durst gar bald im Kampfe und mußten weichen, obgleich sie sich mit Ketten aneinander gebunden hatten. Die Fliehenden aber wurden von den Weibern, die auf der Wagenburg saßen, wieder in den Feind getrieben. Als die Weiber den Untergang ihrer Männer vor Augen sahen, töteten sie zuerst ihre Kinder und dann sich selbst. 8 3. Freiheitskämpfe Ser Deutschen gegen die Römer. 1. Die Römer hatten etwa ein halbes Jahrhundert nach der Ver- nichtung der Cimbern ganz Frankreich (Gallien) unter ihrem Feldherrn Julius Cäsar erobert. Auch das südliche Deutschland bis zur Donau war ihnen zur Beute geworden. Drusus, ein Stiefsohn des Kaisers Augustus, befestigte die Rheingrenze durch Erbauung vieler Burgen und Festungen, aus denen später Städte hervorwuchsen, z. B. Basel, Straßburg, Mainz, Köln u. a. Sodann unternahm er Züge in das unwirtliche Innere. Auf seinem letzten Zuge kam er bis zur Elbe. Hier aber trat ihm ein Weib von ungewöhnlicher Größe entgegen, das ihm drohend zurief: „Wohin? Unersättlicher Drusus! Es ist dir nicht vergönnt, alle diese Länder zu schauen. Kehre um, du stehst am Ende deines Lebens!" Erschreckt durch diese Erscheinung, wohl auch den rauhen Winter scheuend, kehrte er um, brach unterwegs den Schenkel und starb. (Simrock: Drusus' Tod.) Andere Statthalter kamen an den Rhein. 2. Immer größer wurde der Einfluß der Römer. Römische Kauf- leute durchzogen Deutschland und tauschten gegen Kleiderstoffe, Schmuck- sachen und Wein Vieh, Pelzwerk und Bernstein ein. Germanische Jüng- linge wurden gern ins römische Heer aufgenommen. Hier lernten sie römische Kriegskunst kennen, erwarben reichen Ruhm und kehrten mit Beute beladen zurück. Es fehlte leider auch nicht an solchen, die die einfachen Sitten ihrer Heimat verachten lernten. Aber die Mehrzahl blieb der deutschen Art treu und sah voll Schmerz, wie ihr urkräftiges Volk von den verweichlichten Römern geknechtet wurde. Dies geschah besonders durch den Statthalter Varus. Mit der größten Rücksichtslosigkeit legte er den Deutschen neue und schwere Steuern auf. Er hob die alten Schiedsgerichte auf und setzte römische Richter ein. So mußten sich die Deutschen richten lassen nach Gesetzen, die sie nicht kannten, und noch dazu in einer fremden Sprache, mußten sich von Richtern verurteilen lassen, die sie verachteten und haßten, als ungerecht und bestechlich. So sahen sie ihre Freiheit, ihr höchstes Gut, vernichtet; Ingrimm erfüllte ihre Brust. 3. Besonders erbittert über die Bedrückung seines Volkes war Armin

4. Nr. 23 - S. 6

1904 - Breslau : Hirt
6 § 4. Die Völkerwanderung. (Hermann), ein Cheruskerfürst. Auch er hatte als Jüngling im römischen Heere mit Auszeichnung gefochten, ja, die Ritterwürde erlangt. Er ver- band sich heimlich mit befreundeten Fürsten und Häuptlingen, um das Joch der Römer abzuschütteln. Varus sah den ritterlichen Hermann gern in seiner Nähe und vertraute ihm, obgleich Segest, Hermanns Schwieger- vater, ihn vor demselben warnte. Varus hielt die Warnung des Segest für Verleumdung, da er wußte, daß Hermann dem Verräter seine Tochter Thusnelda geraubt hatte, um sie zu seiner Frau zu machen. 4. Schlacht im Teutoburger Walde. Der Verabredung gemäß empörte sich ein zwischen Ems und Weser wohnender Stamm. Als Varus hiervon Kunde erhielt, brach er sofort dahin auf, um die Ruhe wieder- herzustellen. Der Marsch durch die tiefen Wälder und ausgedehnten Sümpfe war sehr beschwerlich. So kam das römische Heer in die Nähe des heutigen Detmold. Hier hatte Hermann in aller Stille die Heerhaufen der ver- bündeten Stämme aufgestellt, und hier fielen diese über die ermatteten, vom Regen durchnäßten und ordnungslos maschierenden römischen Legionen her. Das Rauschen des heftigen Regens und das Brausen des Sturmes wurden fast übertönt von dem schrecklichen Kriegsgeschrei der von allen Seiten hervorbrechenden Germanen. Nach dreitägigem blutigem Ringen waren die römischen Legionen vernichtet. Varus gab sich selbst den Tod, und nur wenige Römer entkamen. Das geschah im Jahre 9 n. Chr. Die Deutschen zerstörten die Burgen der Römer, feierten an den Altären ihrer Götter Siegesfeste und opferten die gefangenen Feinde. In Rom befürchtete man, daß die Germanen in Italien einfallen würden, und der Kaiser rief wie wahnsinnig: „Varus, gib mir meine Legionen wieder!" — Armin, der Retter seines Vaterlandes, fiel später durch Meuchelmord seiner eigenen Landsleute. Seine Gemahlin Thusnelda wurde von ihrem eigenen Vater den Römern ausgeliefert und von diesen in Rom gefangen gehalten. Die Nachwelt aber ehrte den Retter des Vaterlandes durch ein mächtiges Denkmal. § 4. Die Völkerwanderung. 1. Hunnen. Durch die Schlacht im Teutoburger Walde wurde die Freiheit des deutschen Volkes gerettet. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte drangen die Deutschen in das römische Reich ein, um sich neue Wohnsitze zu suchen. Einen gewaltigen Anstoß erhielt diese Bewegung im Jahre 375 In diesem Jahre kamen die Hunnen, ein wildes mongolisches Reitervolk, aus dem Innern Asiens in die Länder am Schwarzen Meere. Sie waren sehr häßlich; auf dem kurzen Halse saß ein großer Kopf mit fchiefgeschlitzten Augen, plattgedrückter Nase und hervorstehenden Backenknochen. Sie aßen Wurzeln und rohes Fleisch; feste Wohnplütze verabscheuten sie. Der Hunne war raubgierig und grausam. Die von den Hunnen angegriffenen Ost- goten, die bis zum Schwarzen Meere hin wohnten, wurden unterworfen und nach Westen gedrängt. 2. Da wurden auch die schon christlichen Westgoten aus ihren Wohn- sitzen vertrieben. Auf die Bitten ihres Bischofs Ulfilas erhielten sie Wohn-

5. Nr. 26 - S. 8

1896 - Breslau : Hirt
8 Geschichte. ehrten ihre Frauen. Ihr höchstes Gut war die Freiheit. — Die Jugend wurde im Waffendienst und im Ertragen von Hunger und Kälte geübt. 3. Die Verfassung. Mehrere Familien bildeten eine Gemeinde und viele dieser einen Gau. Der Tapferste ward zum Herzog und der Erfahrenste zum Richter gewählt. — Die Religion. Die Deutschen verehrten ihre Götter in heiligen Hainen. Der oberste Gott war Wodan; Donar ist der Gott des Donners, Ziu der des Krieges. Sie wohnten mit den gefallenen Helden in Walhalla. Böse und Feiglinge kamen in das grausige Nebelheim. B. Kämpfe mit den Römern. Die Römer hatten zur Zeit des Kaisers Augustus die Deutschen, die an der Donau, am Rhein und an der Weser wohnten, unterworfen. Der römische Statthalter Varus legte den Deutschen schwere Steuern auf und richtete sie nach römischen Gesetzen. Voll Grimm sahen sie sich der geliebten Freiheit beraubt. Besonders erbittert war der Cheruskerfürst Hermann (Armin), der im römischen Heere mit Auszeichnung gedient hatte. Mit ihm verbanden sich andere deutsche Fürsten, um das Römerjoch abzu- schütteln. — Der Verabredung gemäß empörte sich ein fern wohnender Stamm. Varus zog in das unwegsame Gebirge des Teutoburger Waldes, wurde aber hier von allen Seiten von den Deutschen überfallen und nach dreitägigem furchtbarem Würgen mit seinem Heere vernichtet. Er gab sich selbst den Tod. (9 n. Chr.) — Hermannsdenkmal bei Detmold. 6. Die Völkerwanderung. 1. Die Hunnen, ein wildes mongolisches Reitervolk, kamen 375 aus Asien in die Länder am Schwarzen Meer. Es waren häßliche Leute: auf dem kurzen Halse saß ein großer Kopf mit schief- geschlitzten Augen, platter Nase und hervorstehenden Backenknochen. Sie aßen Wurzeln und rohes Fleisch und hatten keine festen Wohnplätze; sie waren raubgierig und grausam und verbreiteten Schrecken, wo sie hinkamen. 2. Die Hunnen trieben die Westgoten über die untere Donau ins römische Reich, wo diese Wohnplätze erhielten. Der Westgotenkönig Alarich zog nach Italien, eroberte 410 Rom und ließ es plündern. Mit reicher Beute zog er nach Süditalien, starb aber Plötzlich am Busento. (Von seinem Begräbnis lies: Platen, Das Grab im Busento.) Die Westgoten gründeten später ein Reich zu beiden Seiten der Pyrenäen. 3. Attila oder Etzel einigte das Volk der Hunnen, das bis Ungarn vorgedrungen war. Er zog mit einem ungeheuren Heere erobernd und plündernd bis in das heutige Frankreich. Bei Chalons stellte sich ihm 451 ein großes Heer von Römern und Germanen entgegen. Attila wurde ge- schlagen. 150000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Attila zog sich zurück Doch schon im nächsten Jahre fiel er in Italien ein. Die Küstenbewohner flüchteten sich auf die Inseln des Meeres und gründeten Venedig. Attila wurde im Vordringen durch die Pest und die Bitten des Papstes Leo aus- gehalten, kehrte um und starb bald darauf. Sein Reich zersiel schnell. 4. Die Deutschen gründeten im Gebiete des römischen Staates mehrere Reiche, so die Angeln und Sachsen ein solches in England, die Vandalen in Nordasrika, die Franken unter Chlodwig das Frankenreich. 476 setzte Odoaker, ein deutscher Fürst, den letzten römischen Kaiser ab. 8 3. Bonifacius. Während der Völkerwanderung hatten die deutschen Stämme, die in römisches Gebiet eingedrungen waren, das Christentum angenommen. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Hierher kamen seit dem 7. Jahrhundert fromme Missionare von den britischen Inseln und

6. Nr. 19 - S. 56

1901 - Breslau : Hirt
56 Geschichte. deines Lebens!" Auf dem Rückwege stürzte er mit dem Pferde und starb. — Ein anderer römischer Statthalter war Varus. Er behandelte die Deutschen wie Unterjochte, legte ihnen schwere Steuern auf und richtete sie nach römischen Gesetzen. Voll Ingrimm sahen sich die Bedrückten der geliebten Freiheit be- raubt. Besonders erbittert war Hermann (Armin), ein Cheruskerfürst, der als Jüngling im römischen Heere mit Auszeichnung gekämpft hatte. Er verband sich mit anderen deutschen Fürsten, um das verhaßte Joch der Römer abzuschütteln. — Der Verabredung gemäß empörte sich ein zwischen Ems und Weser woh- nender Stamm. Varus zog trotz verräterischer Abmahnungen in das un- wegsame Gebirge des Teutoburger Waldes. Hier aber wurde sein er- mattetes Heer von allen Seiten von den Deutschen überfallen. Drei Tage dauerte das Würgen; die Römer wurden vernichtet, und Varus gab sich selbst den Tod, 9 n. Chr. Die Zwingburgen der Römer wurden zerstört; an den Allären ihrer Götter feierten die Deutschen Siegesfeste und opferten ihre gefangenen Feinde. — Armin fiel später durch Meuchelmord. 8 2. Die Völkerwanderung. A. 1. Die Hunnen, ein wildes Reitervolk, kamen 375 aus demjnnern Asiens in die Länder am Schwarzen Meer. Sie waren ein mongolischer Volksstalnm und von sehr häßlichem Aussehen; auf dem kurzen Halse saß ein großer Kopf mit schief geschlitzten Augen, plattgedrückter Rase und hervor- stehenden Backenknochen. Sie aßen Wurzeln und rohes Fleisch; feste Wohn- plätze verabscheuten sie. Der Hunne war raubgierig und grausam und ver- breitete Schrecken, wo er hinkam. Die von den Hunnen zunächst angegriffenen Ostgoten, die bis zum Schwarzen Meere hin wohnten, wurden auf die sich weiter westlich ausbreitenden 2. Westgoten geworfen und diese über die Donau ins römische Reich gedrängt, wo sie auf Bitten ihres Bischofs Ulfilas Wohnplätze erhielten. Durch die Römer hart bedrückt, empörten sie sich und schlugen dieselben bei Adrianopel. Bald darauf erhoben sie Alarich zu ihrem König. Dieser zog nach Italien, eroberte 410 Rom und ließ es seine Goten plündern. Mit Beute reich be- laden zogen sie nach Süditalien, um nach Afrika überzusetzen; doch Alarich starb plötzlich am Busento im 34. Lebensjahre. Seine Goten begruben ihn im Bette des abgeleiteten Busento. (Platen: Das Grab im Busento.) Zu beiden Seiten der Pyrenäen gründeten sie ein mächtiges Reich. 3. Die Vandalen eroberten unter ihrem Könige Geiserich Nordafrika und errichteten hier ein Reich. — Die Angeln und Sachsen, die an der untern Elbe wohnten, gründeten in Britannien 7 Königreiche. 4. Attila oder Etzel einigte das in viele Stämme zerspaltene Volk der Hunnen, das bis Ungarn vorgedrungen war. Er zog an der Spitze eines ungeheuren Heeres nach Westen, Städte, Dörfer und Fluren in der grauen- vollsten Weise zerstörend. In Gallien, auf den Katalaunischen Feldern bei Chalons, stellte sich ihm 451 ein großes Heer, bestehend aus Römern und Germanen, entgegen, und die Hunnen wurden nach furchtbaren Verlusten geschlagen. Attila zog sich zurück; doch fiel er schon im nächsten Jahre in Oberitalien ein. Die Küstenbewohner stüchteten sich auf die kleinen Inseln des Meeres und grün- deten Venedig. Attila wurde in seinem Vordringen auf Rom durch die in seinem Heere ausbrechende Pest und die Bitten des Papstes Leo aufgehalten, kehrte um und starb bald darauf. Sein großes Reich zerfiel schnell. R Weitere Geschicke Italiens. Das weströmische Reich ging 476
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