Tode folgte 975 die Trennung des Reichs in den Süden Juda und den Norden Israel. Das letztere Theilreich fiel zunächst den Assyrern, das erstere, welches den Glauben an den einen Stammgott Jahve reiner bewahrt hatte, den Babyloniern als Deute zu. In der Verbannung an die Ufer des Euphrat geschleppt verloren sie, durch Propheten getröstet, die Hoffnung auf die Rückkehr nach Zion nicht, die sich unter persischer Herrschaft verwirklichte.
§ 4. Kleinasien.
Zwischen dem Pontos im Norden, dem griechischen Archipel im Westen und einem andern Theile des Mittelmeers im Süden erhebt sich von schmaler Küstenniederung umsäumt das Plateau von Kleinasien. Im Osten schneidet das armenische Hochland und der Oberlauf des Euphrat dasselbe vom asiatischen Kontinente ab. Von Süden drängten syrische, von Norden kaukasische Völkerschaften in das Land, um sich theils mit einander zu Mischvölkern zu vereinigen, theils unvermittelt neben einander zu bestehen. Die wichtigsten Nationen sind die Dar-daner am Hellesponte, die Lyder, deren Reich sich zur Zeit seiner höchsten Blüte über Phrygien hinaus bis zum Halys (Kisil Jrrnak) erstreckte, die Lykier in der Südostecke, die Ki-liker im Süden.
Die Hauptstadt der Dardaner Troja oder Ilion ist berühmt geworden durch den von der Sage ausgeschmückten zehnjährigen Krieg gegen die Hellenen, der durch den Einzelsieg des Achilleus über den wackeren Hektor zu Gunsten der letzteren entschieden wurde.
Die Lykier waren als kühne Seeräuber von den Aegyptern, von welchen sie L e k a genannt wurden, gefürchtet; trotzdem waren sie schon frühe im Besitze einer nicht unbedeutenden Kultur und scheinen auf die griechische wesentlichen Einfluß geübt zu haben.
Auch die lydischen Herrscher, besonders der reiche Krösus, kamen vielfach mit den Griechen in Berührung und zwar in freundliche. Der genannte König besaß die Kühnheit dem persischen Eroberer Kyros amhalys im Kampfe gegenüberzutreten.
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Extrahierte Ortsnamen: Juda Israel Kleinasien Kleinasien Troja Ilion
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gelangen, wenn er nicht die niedern vorher inne gehabt hatte. Da nun die Debilität einen ungeheuren Geldaufwand, also ein bedeutendes Vermögen erforderte, so mußte es bah in kommen, daß von ihr an gerechnet die Aemter nur in den Hauben sehr Begüterter waren. Auf diese Weise hatte sich von selbst ein Beamten- und Geldadel (die Mobilität) gebilbet, der in scharfem Gegensatz zu der unvermögenden Klasse staub.
Die gewesenen Prätoren und Konsuln würden nach ihrem Amtsjahr als Verwalter in die Provinzen geschickt und benutzten nur zu häufig diese Gelegenheit sich und ihre Familien zu bereichern, was nicht ohne schwere Bebrückung der Provinzialen geschehen konnte. Diese würde durch die Art der Besteuerung noch erhöht. Die Einnahmen einer ganzen Provinz waren nämlich an Finanzleute, meistens aus dem Ritterstanbe, verpachtet, welche die Einziehung der Steuern und Zölle an Untereinnehmer vergaben. Da jeber der Betheiligten einen möglichst großen Vortheil zu ziehen suchte, so hatten die Provinzen eine weit höhere Summe auszubringen, als ihnen zukam und in die Staatskasse floß. Allmählich mußte bieses System zu großer Unzufriedenheit führen, und wirklich würde es auch erst unter den Kaisern in biefer Hinsicht besser.
Als Rom Hauptstabt der Welt geworben war, zog sich der Groß-hanbel immer mehr borthin; bereichern konnten sich durch benselbeu aber nur die Kapitalisten, also die Mitglieber der Mobilität, die ab und zu von ihrem Ueberfluffe der armen Stadtbevölkerung Getreidespenden zukommen ließen, um dem Ausbruche des Volksnnwillens vorzubeugen. Die von auswärts nach Rom strömenden Getreidemasseu drückten die Preise des italienischen Kornes so herab, daß sich für die kleinen Grundbesitzer , welche ohnedies durch den hannibalifcheu Krieg tief heruntergekommen waren, die Bearbeitung ihrer Felder nicht mehr lohnte. Sie verkauften dieselben daher an die Kapitalisten, welche nun Großgrundbesitzer wurden und an Stelle der freien Arbeit auf ihren Landgütern I Latifundien) Sklavenwirtfchaft einführten. Der kleine Mann hatte die ihm ausgezahlte Summe bald verzehrt und vermehrte dann mit feiner Familie das Proletariat. So gieng der Bauernstand in Italien immer mehr feinem Ende entgegen.
Diese Misstande, sowie die Parteilichkeit der richterlichen Personen traten hauptsächlich nach Beendigung des hannibalifcheu Krieges ein; sie waren aber ums Jahr 133 bereits zu solcher Höhe gediehen, daß ein wahrer Volksfreund, der eine Besserung herbeizuführen unternahm, auf den Beifall und Beistand einer nicht geringen Zahl von Bürgern rechnen durfte.
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Ii. Schweiz und Holland werden für unabhängig vom Reiche erklärt.
Iii. Frankreich erhält den faktischen Besitz von Metz, Toul und Verdun rechtlich zugesichert, außerdem das österreichische Elsaß, Alt-Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg.
Schweden nimmt für sich Vorpommern mit Rügen, Stettin, Wismar, die Bistümer Bremen und Verden und 5 Mill. Thaler. Es besitzt seitdem die Mündungen der Oder, Elbe und Weser und kann den ganzen deutschen Handel lahm legen.
Iv. Baiern behält die Qberpfalz und die Kurwürde; die Rheinpfalz mit der neugeschaffenen achten Kur wurde dem Sohne des unglücklichen Winterkönigs gegeben. Sachsen erhält die Lausitz, Hessen Hersfeld und Schaumburg, Mecklenburg Schwerin und Ratzeburg.
Brandenburg wurde für den verlorenen Theil Pommerns durch Halberftadt, Minden, Cammin und Magdeburg entschädigt, Hinterpommern fiel ihm durch Erbschaft zu.
V. Alle deutschen Fürsten wurden für souverän erklärt; sie durften Bündnisse schließen und Krieg führen nur eingeschränkt durch die inhaltlose Formel, „soweit es unbeschadet Kaiser und Reich geschehen könne".
Der Papst erkannte den westfälischen Frieden nicht an, auch Oesterreich setzte sich über die Bestimmung, welche den Protestanten Religionsfreiheit verlieh, in seinen Erblanden hinweg.
§ 34. Folgen -es Krieges.
Vor dem Kriege war Deutschland ein reiches Land gewesen, in dem Handel und Wandel blühte, große Städte zu Macht und Ansehen herangediehen, Wissenschaft, Kunst und Handwerk gepflegt wurden. Das alles war verschwunden; von einer Menge Ortschaften kannte man die Stätte nicht mehr, wo sie gestanden; ehedem fruchtbare Fluren waren mit Gestrüpp überwuchert oder mit Wald bewachsen. Die Bevölkerung war mindestens bis zur Hälfte zusammengeschmolzen. Und das war nicht einmal die schlimmste Folge. Das Volk hatte, durch den Anblick so vieler
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Extrahierte Personennamen: Metz
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über jenes Land verschaffte. Die Hofhaltung des Kurfürsten zeichnete sich durch Luxus aus und verursachte, obwohl die Stände zu verschiedenen Malen besondere Steuern bctoitligteu, eine erhebliche Schuldenlast. Er und sein kinderloser Bruder starben fast gleichzeitig, so daß die Marken wieder vereinigt wurden.
7. Unter dem sparsamen Johann Georg (1571—1598) siedelten sich viele vor den Spaniern flüchtende Niederländer in den Marken an und brachten thätige Hände und reiche Mittel mit.
8. Aus Joachim Friedrich (1598—1608) folgte
9. Johann Sigmund (1608—1619) ist wegen seiner Ländererwerbungen bemerkenswert!). Zunächst fiel ihm in Folge des Joachim-schen Lehnsvertrags das Herzogtum Preußen, freilich noch unter der drückenden Oberhoheit Polens, zu; dann erhielt er aus der Clevefchen Erbschaft Cleve, Mark und Ravensberg, die Erstlinge brandenburgischer Gebiete im westlichen Deutschland. Wir haben oben gesehen, wie er, um sich gegen seinen Miterben zu sichern, die reformierte Confession annahm und somit zwar zwischen dem Fürstenhaus und dem meist lutherischen Volke eine Kluft schuf, zugleich aber auch seinen Nachfolgern den Beruf ertheilte dieselbe durch eine Union auszugleichen.
10. Georg Wilhelm (1619—1640) war der schwächste aller hohen-zollerschen Fürsten, was dem Lande, für das er durch ängstliche Neutralität zu sorgen sich abmühte, während des großen Kriegs zu schwerem Schaden gereichte. Aber in seinem Sohne schenkte die Vorsehung Brandenburg und Deutschland ein auserwähltes Rüstzeug.
§ 36. Der große Kurfürst.
Im Jahre 1620 mitten im Lärm des böhmisch-pfälzischen Krieges ward Friedrich Wilhelm zu Berlin geboren; seine Erziehung von dem Herrn von Leuchtmar geleitet erhielt er der größeren Sicherheit wegen theilweise in Küstrin. Mit kaum 15 Jahren bezog er die reformierte Universität Leyden, und machte von dort auch einen Abstecher nach dem Haag, der hohen Schule der Diplomatie in jener Zeit. Doch vor dem wüsten Treiben der adeligen Jugend floh er ins Kriegslager des oranischen Statthalters Heinrich Wilhelm nach Breda, bei dem er länger verweilt wäre, hätte nicht der gemessene Befehl des Vaters entsprechend den Wünschen der Wiener Hofburg ihn dem befürchteten niederländischen Einfluß entzogen. Kurfürst und Kurprinz reiften bald nach der Rückkehr des letzteren ins Herzogtum Preußen, wo
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Extrahierte Ortsnamen: Joachim-schen_Lehnsvertrags Polens Deutschland Brandenburg Deutschland Berlin Breda Wiener_Hofburg
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halten. So erlitt er denn an seinem 42. Geburtstag den Tod auf dem Holzstoß (6. Juli 1415); ihm folgte das Jahr darauf im Märtyrertum sein Freund Hieronymus von Prag. Aber aus jenen zwei Scheiterhaufen flammte gegen den wortbrüchigen Siegmund der blutige Hussitenkrieg auf, der vom Tode Wenzels (1419) an Schrecken und Not über das östliche Deutschland und Böhmen verbreitete und erst 1436 durch Dazwischentreten des Basler Concils mit gegenseitigem Nachgeben beendet wurde. Die Verheerungszüge der fanatischen Böhmenführer Ziska und der beiden Prokope hatten zur Genüge die Schwäche des Reiches dargethan, dessen Kraft immer mehr vom Haupt in die Glieder übergieng.
Auf dem Constanzer Concil übertrug der Kaiser 1415 die Mark Brandenburg an Friedrich Vi., den Burggrafen von Nürnberg, der dieselbe bereits vier Jahre seit Jobsts von Mähren Tode als Verweser verwaltet hatte. Die feierliche Belehnung fand 1417 statt, in Anbetracht der mannichfachen Dienste, welche der Burggraf dem Kaiser erwiesen und der vielen Opfer, die er zum Besten des armen ausgesogenen Landes gebracht. Für den Fall aber daß Wenzel die Mark wieder mit Böhmen vereinigen wollte, wurde bestimmt, daß Friedrich eine Entschädigung von 400 000 Goldgulden erhielte. Nach Wenzels Tode erst war also Brandenburg und die damit verbundene Kurwürde fester Besitz des Hohenzollern, der mit dem Schwerte und der faulen Grethe sich die Anerkennung des widerspenstigen Adels hatte erkämpfen müssen.
Weil er im Kampfe mit den Hussiten unglücklich gewesen war, auf dem Basler Concil zur Nachgiebigkeit gerathen hatte und auch sonst des Kaisers Pläne öfters kreuzte, so erkaltete die Freundschaft beider immer mehr. Siegmund starb 1437. Wenn ihm auch eine gewisse Ritterlichkeit nicht abzusprechen und er in dieser Hinsicht seinem Urgroßvater Heinrich Vii. und seinem Großvater Johann von Böhmen an die Seite zu stellen ist, so muß doch seine Treulosigkeit, sein Leichtsinn, sein unstetes Wesen und vor allem seine Lust am Familienhader beklagt werden. Er hinterließ nnr eine Tochter Elisabeth, die dem ihr vermählten Habsburger Albrecht die große lützelburgische Hausmacht zubrachte, (Böhmen mit Schlesien und Mähren, Ungarn mit seinen Nebenländern, — während Brandenburg an die Hohenzollern, das Stammland Lützelburg an Burgund gekommen waren.) Derselbe
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Extrahierte Personennamen: Ziska Friedrich_Vi Friedrich Friedrich Friedrich Basler_Concil Siegmund Heinrich_Vii Heinrich Johann_von_Böhmen Johann Elisabeth Albrecht Albrecht
erlag er diesem in der großen Schlacht bei Tannenberg, wo der Hochmeister Ulrich von Jnngingen und mit ihm die Blüte der Ritterschaft fiel (1410). Mit Mühe hielt sich Heinrich von Plauen in der Marienburg und hatte nur einer schweren Seuche, die im polnisch-litthauischen Belagerungsheere ausbrach, einen glimpflichen Frieden zu verdanken. Als er darauf die gesunkene Zucht wieder herstellen wollte, warf man ihn ins Gefängnis, wo er nach 15 Jahren starb. Unter seinen Nachfolgern lehnten sich die unzufriedenen Vasallen immer mehr an Polen an; die gegen dieselben geworbenen Söldner konnten nicht bezahlt werden, obwohl man die Neumark an den zweiten hohen-zollerschen Kurfürsten Brandenburgs verkaufte. Eine Ordensburg nach der andern mußte daher den Soldaten verpfändet werden, sogar die Marienburg. Um Geld zu erhalten, verkauften sie dieselbe an Polen, das 1457 in die Hauptstadt des Ordens einzog. Diesem langsamen Aussaugen machte der Friede von Thorn 1466 ein Ende, durch welchen Westpreußen und Erme-land in das volle Eigentum Polens übergieng, Ostpreußen dagegen mit der Hauptstadt Königsberg Ordensland unter polnischer Oberherrlichkeit blieb.
Ungarn war nach Albrechts Ii. Tode durch Wahl der Magnaten dem polnischen Könige Wladislav Iii. übergeben worden; nachdem aber dieser bei Varna 1444 gegen den türkischen Sultan Mnrad gefallen war, ließ man den nachgeborncn Sohn Albrechts, Ladislaus Posthumus, die Krone erben und gab ihm deu siebenbürgischen Großfürsten Johauu Hanyad zum Vormund, der, als Constantinopel 1453 in türkische Hände gerathen, durch seine Tapferkeit das Land schützte. Nach seinem und des jungen Königs Tode erhielt Matthias Corvinns, Hunyads Sohn, die Königswürde. Er bedrängte den trägen deutschen Kaiser-Friedrich Iii., der selber Ansprüche auf den ungarischen Thron erhob, in Wien und erweiterte und schützte die Grenzen seines Reichs auf Kosten Böhmens und gegen die um sich greifende Türkenherrschaft. So hat er, des Kaisers Feind, Deutschlaud dennoch wesentliche Dienste geleistet
Ju Böhmen, wo die Lehre des Hns noch immer festen Boden hatte, war der strengkatholische Albrecht nur dem Namen nach König gewesen. Nach seines Sohnes Tod gedachte auch hier Friedrich 111. sein Erbrecht geltend zu machen, die Böhmen aber wählten den Hussiten Georg Podiebrad und nach ihm einen polnischen Prinzen. So verachtet und zugleich so verhaßt war der Kaiser und das Hans Habsburg.
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Vumfcy Änsbach und Baireuth beherrscht hatte, war durch feine in vielen Fehden bewährte Kriegstüchtigkeit so berühmt geworden, daß man ihm den Namen Achilles zuerkannte. Er fetzte die Unteilbarkeit der Marken fest und mehrte den territorialen Bestand des Landes durch das schlesische Herzogtum Krossen. Sein Hof in dem fränkischen Kadolz-bürg überstrahlte an Glanz den kaiserlichen, verschlang aber große Geldsummen.
4. I oh ann (1486- 1499), fein Sohn, erhielt wegen feiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache den Namen Cicero, veranlaßte aber durch Steuerdruck eine Empörung der Städte, die blutig unterdrückt wurde.
5. Joachim Nestor (1499—1535), nicht minder gelehrt wie der Vater, stiftete 1506 die Universität Frankfurt an der Oder, bestrafte anfv strengste die Raubritter, welche deshalb eine Verschwörung gegen fein Leben anzettelten, gründete das Berliner Kammergericht und zeigte sich mehr bürgerfreundlich als feine Vorfahren. Der Reformation war er entschieden abgeneigt, einmal weil der erste Angriff das Ablaßunwesen Pm Ziele hatte, an welchem sein Bruder Albrecht von Mainz stark betheiligt war, dann weil feine Universität Frankfurt sofort für Tetzel gegen die Wittenberger Partei ergriff. Endlich mag auch die Kehrseite der Kirchenverbesserung, der Unfug der Wiebertäuser und Kommunisten, ihn in seinem Widerstände bestärkt haben. Seine Gemahlin Elisabeth,' welche sich das Abendmahl unter beiderlei Gestalt hatte reichen lassen, mußte sich vor feinem Zorn außer Landes begeben und verkehrte seitdem viel mit Luther.
_ 6. Von seinen Söhnen hatte der jüngere Johann der Achilleischen Konstitution zuwider die Neumark mit Küftrin als selbständiges Gebiet erhalten und trat sofort dem fchmalfalbifchen Bunde bei, fein Land dem evangelischen Glauben eröffnend. Der ältere, Kurfürst Joachim Ii. (1535 1573), verfuhr lauer und langsamer, so daß der Hof und Berlin erst nach vier Jahren übertraten. Im Ganzen nahm das Reformieren in Branbenburg einen friedlichen Verlauf, auch wurden die Kirchengüter 3um großen Theil für Schulen verwandt. Im schmalkaldifchen Kriege blieb der Kurfürst neutral; sein Protest gegen Philipps Gefangennahme wurde nicht berücksichtigt. Schon bald nach seiner Thronbesteigung hatte er mit den Landesherrn von Liegnitz, Wohlan und Brieg einen Vertrag geschlossen, wonach diese Gebiete beim Aussterben ihrer Regentenhäufer an Branbenburg fallen sollten. Obgleich berselbe vom späteren böhmischen König, bent Kaiser Ferdinand I., als Herzog von Schlesien, als ungültig umgestoßen würde, ist er boch später zum Rechtstitel für die Erwerbung eines großen Theils von Schlesien geworben. Auch zur Besitznahme Preußens traf Joachim schort die Einleitung, inbem er sich nach Albrechts I. (1525—1568) Tode, der nur einen schwachsinnigen •Sohn hinterließ, als nächster Verwandter von Polen die Mitbelehnung
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Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Berlin Branbenburg Liegnitz Brieg
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Danae, Perseus. Der Peloponnes ist ferner der Hauptschauplatz der Arbeiten, durch die Herakles sich unsterblichen Ruhm gewann. Dort erfüllt sich auch das Geschick der Tantaliden, der Nachkommen des Pelops.
In Kreta waltete der seebeherrschende Minos, dem Dada los das Labyrinth baute.
Von allen Sagen aber ist die wichtigste, weil sie durch den erhabensten Gesang verherrlicht ist, die vom trojanischen Krieg. Ihr historischer Hintergrund ist der Zwiespalt zwischen dem Hellenentum und der diesem verwandten phrygischen Nationalität; aber die Zeit des Ausbruchs jener Rivalität und das Ende des Krieges genau zu bestimmen, dazu sind wir nicht: im Stande. Nach der gewöhnlichen Annahme dauerte derselbe von 1194-1184 v. Ch. und endete mit Trojas Zerstörung. Doch auch die letztere wird angezweifelt, denn die aufgefundenen Ruinen der Stadt können ebensowohl aus einer späteren Epoche herrühren. Sagenhaft wie der Gegenstand der Ilias ist auch der Dichter Homer, um dessen Ursprung sieben Städte sich stritten und dessen Blindheit von einigen behauptet, von andern als ungereimt verspottet wurde. Der Neuzeit blieb es vorbehalten, die Person des einen Dichters in eine Vielheit zu zerlegen, das ganze Heldengedicht in zum Theil schlecht zusammenhängende Einzellieder aufzulösen. Außer der Ilias besteht unter Homers Namen noch die Odyssee, welche das Heimweh und die mancherlei Sagen von der Rückkehr des listigen Odysseus nach Jthaka besingt. Andere Dichter feierten die Heimfahrten der übrigen Theilnehmer des trojanischen Zugs, besonders die des Agamemnon, dessen Ermordung der Ausgangspunkt unsäglicher Leiden ward.
Die drei großen griechischen Tragiker Aeschylos, Sophokles und Enripides fanden in der Sagengeschichte ihres Volkes eine unversiegbare Fundgrube zu immer neuen Schöpfungen.
§ 9. Der Anfang der griechischen Geschichte.
Mit der .sogenannten dorischen Wanderung beginnt die eigentliche griechische Geschichte. Man setzt sie achtzig Jahre nach dem Ende des trojanischen Krieges, also 1104; wie aber ihr
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ganzen Griechenlands heran. Schon bald nach Lykurg halte inan es für nöthig erachtet, die königliche Gewalt durch das Ephorat noch mehr einzuschränken.
§ 11. Solott in Athen.
In Athen hatten bis auf Kodros Könige geherrscht, dann waren an ihre Stelle Archonten getreten, zuerst lebenslängliche, zuletzt je neun einjährige. Um das Jahr 624 versuchte einer derselben, Drakon, dem Staate eine Verfassung und Gesetze zu geben, ohne Erfolg, weil er als Aristokrat Seinesgleichen, die Eupatrideu, zu sehr begünstigte. Ein Volksanfstand, von einem Ehrgeizigen geleitet, wurde, trotzdem er mit fremder Hilfe ins Werk gefetzt worden war, unterdrückt und vertragswidrig Bürgerblut vergossen. Zur Sühne dieses Frevels mußte die angesehenste Aristokratenfamilie Athen verlaffen.
Nun trat Solon, der sich früher schon in einem Kriege mit Megara einen Namen erworben hatte, 594 als Gesetzgeber aus. Um das Loos der durch Schulden gedrückten Armen zu erleichtern, machte er dem Wucher durch Festsetzung eines verhältnismäßig geringen Zinsfußes, iheilweisen Schuldenerlaß und Reduktion der Geldwährung ein Ende und bestimmte zugleich, daß fernerhin Niemand mehr Schulden halber als Sklave verkauft werden sollte.
Die Bürgerschaft schied er nach dem Vermögen in vier Klassen und bestimmte hiernach die Leistungen der Bürger an den Staat und ihre Rechte. Aus der ersten Klasse wurden durch allgemeine Wahl die neun Archonten gewählt, unter die Solon die Staatsgeschäfte vertheilte. Ihnen stand der Rath der Vierhundert (33 ule) zur Seite, der die Finanzen controlierte und über jede wichtigere Verwaltungsmaßregel einen Vorbeschluß faßte. Die oberste Entscheidung stand bei der Volksversammlung, welche alle Bürger aller Klassen umfaßte und das Recht der Debatte gewahrt behielt.
Neben verschiedenen schon bestehenden Einzelgerichten führte Solon das Volks- oder Geschwornengericht, die Heliäa, ein, dem der Areiopag ein Gegengewicht bieten sollte. Dieser bestand aus abgegangenen Archonten, hatte über Landesverrats Verbrechen gegen die Religion und Sittlichkeit und schwere Mordthaten zu
Eben, Geschichtsabriß. 2
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Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, zu ihrem Könige. Verblendet durch die Herrschsucht seiner Gemahlin, der englischen Prinzessin Elisabeth, nahm er die verhängnisvolle Gabe an, aber statt sein junges Königreich zu schützen und zu festigen, ergötzte er sich an Festen oder theologischen Disputationen, die nur dazu beitrugen ihm die Lutheraner ganz zu entfremden. Auf Seiten des Kaisers stand das Haupt der Liga, der bairische Maximilian, mit ihm durch Verwandtschaft, mehr aber noch durch gleiches Streben für die Allgewalt der katholischen Kirche verbunden. Er schickte ihm sofort den kriegsbewährten Tilly mit einem Heere zu Hilfe, vor dem die Aufständischen bis unter die Mauern Prags zurückwichen. Hier am weißen Berge kam es am 8. Nov. 1620 zur ersten entscheidenden Schlacht, die für Friedrich vollständig verloren gieng. Kopflos begab sich dieser, der das Vergnügen König zu sein nur kurze Zeit genossen hatte und deshalb den Spottnamen Winterkönig erhielt, auf die Flucht; Ferdinand war mit einem Schlage Herr in Böhmen geworden. Er zerschnitt den Majestätsbrief, wiegte aber durch sein anfänglich mildes Auftreten die schon zum Theil geflüchteten Protestanten in Sicherheit, um sie nachher desto nachdrücklicher zu züchtigen. Das Land wurde den Jesuiten und Dragonern zur Bekehrung preisgegeben, viele Edle hingerichtet, ihre Güter um Spottpreise an gut kaiserlich Gesinnte verkauft.
Um dieselbe Zeit waren die mit dem Kaiser verbündeten Spanier unter Spinola aus den südlichen Niederlanden in die Pfalz eingebrochen, welche sie mit Feuer und Schwert verwüsteten. Der geächtete Kurfürst fand nicht einmal bei seinen Glaubensgenossen entschiedenen Beistand; nur ein Fürst der Union, Georg Friedrich von Baden-Durlach blieb ihm treu; außerdem kämpften für ihn durch englisches und holländisches Geld unterstützt sein früherer Feldherr Mansfeld und der ritterliche Bandenführer Christian von Braunschweig, der den Handschuh der Pfalzgräfin an seinem Hute trug. Den beiden erstem gelang es zwar Tilly,
# welcher nach der Eroberung der Oberpfalz (zwischen Ansbach, Baireuth, Baiern und Böhmen) den Spaniern zu Hilfe gezogen war, bei Wi eslo ch 1522 zurückzudrängen'; als aber Uneinigkeit zwischen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_V. Friedrich_V. Elisabeth Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Ferdinand Georg_Friedrich_von_Baden-Durlach Friedrich Christian_von_Braunschweig Tilly