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§. 13. Fortsetzung.
Das Tiefland.
Berlin liegt in dem westlichen und kleinsten Teile des
großen Tieflandes. Durch dieses Stück fließen zwei große
Flüsse, die vom Rande des Hochlandes herkommen und nach
Nw. ins Meer strömen. Sie heißen die Elbe und die
Oder; erstere fließt in die Nordsee und letztere in die Ostsee.
Die Menschen, welche um die Flüsse herum wohnen, haben un-
gefähr dieselben Sitten und Gebräuche sowie dieselbe Mutter-
spräche, nämlich die deutsche; darum wird diese Gegend
Deutschland genannt und die Menschen dieses Landes heißen
Deutsche. Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland.
Östlich von Deutschland liegt der größere Teil des Tief-
landes. Mitten durch denselben hin fließt die Wolga, die im
Innern des Tieflandes entspringt, dann südöstlich bis nach der
Grenze Asiens strömt und sich dort in den großen kaspischen
See ergießt. Auch an der Wolga wohnt ein großes Volk,
die Russen; sie haben eine eigene, von der deutschen sehr
verschiedene Sprache, und ihr Land reicht östlich bis nach Asien
hinein. Die Hauptstadt von Rußland ist Petersburg an
der Newa.
In Rußland giebt es lange und kalte Winter, und da
dort viel Schnee fällt, so fährt man viel in Schlitten, die von
flinken Pferden gezogen werden. In den großen nordrufsichen
Wäldern leben zahlreiche Pelztiere und auf den Feldern
des mittleren und südlichen Landes sieht man im Sommer
unsere Getreidearten. Am schwarzen Meere herum ist's schon
viel wärmer, und dort findet man schöne Obst- und Wein-
gärten. Die Russen treiben vorzüglich Ackerbau, Viehzucht und
Handel.
1. Was versteht man unter a) Quelle, Ufer, Bett und Mündung,
d) Ober-, Mittel- und Unterlauf eines Flusses?
2. Wie unterscheidet man wohl Bach, Fluß und Strom von einander?
3. Welche Städte kennt ihr an der Elbe und Oder?
4. Was wißt ihr von der Beschäftigung der Menschen und von
den Tieren und Pflanzen in Deutschland zu erzählen?
5. Quelle und Mündung der Newa!
§♦ 13. Fortsetzung.
Das Hochland.
Quer durch das große Hochland hin fließt ungefähr in
südöstlicher Hauptrichtung der Donau ström zum schwarzen
Meere. Das Hochland auf der Nordseite des Stromes wie
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Nordsee Ostsee Deutschland Berlin Deutschland Deutschland Asiens Asien Petersburg Deutschland Donau
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Wäldern von Nadelhölzern, Eichen und Kastanien bedeckt, zwischen
denen schöne Viehweiden liegen. Im Süden sieht man überall
die spanischen und italienischen Pflanzen; am Marmormeere
entlang bis in die Gegend von Konstantinopel wachsen Cypressen
und Lorbeerbäume; ebenso auf der Halbinsel Morea, wo unter
dem tiefblauen Himmel der Wein um die Orangenbäume rankt
und alle Obstsorten in reicher Fülle reifen. — Auf der türkischen
Halbinsel liegen folgende Staaten: 1. Die Türkei, mit der
schön gelegenen Hauptst. Konstantinopel a. d. Meerenge;
der Landesfürst ein Sultan oder Kaiser. 2. Das Königreich
Rumänien mit der Hauptst. Bukarest. 3. Das König-
reich Serbien mit Belgrad. 4. Das Königreich Griechen-
land, im S., mit den Städten Athen und Korinth. — Die
Hauptbeschäftigung der Bewohner dieser Staaten ist gleich der
der Italiener.
6. Die schwedische Halbinsel wird in der Westhälfte
der ganzen Länge nach von einer wellenförmigen Hochebene
ausgefüllt. Diese fällt nach W. sehr steil zum atlantischen
Meere ab und bildet dort eine stark gegliederte Felsküste; nach
So. sinkt die Hochebene stufenartig zum tiefen Küsten-
lande der Ostsee hinab. Deshalb fließen die meisten der
größern Flüsse oder Elfe nach So. ins Meer, und viele der-
selben bilden Landseen, die zahlreich und reihenartig auf
den Stufen von N. nach S. liegen. So fließt der Klarafluß
durch den größten, den Wenern-See, und als Gota-Elf
in das Kattegat. Die Halbinsel ist reich an Metallen, als
Silber, Kupfer und vorzüglich Eisen. Außer den großen Nadel-
wäldern ist der Pflanzenwuchs nicht bedeutend. Auf den
hohen Schneefeldern nach dem Nordkap hin sieht man dieselbe
Öde wie im nördlichsten Rußland, und die wenigen Bewohner
leben auf dieselbe Weise. Im S. wächst zwar schon Laubholz
und Getreide, aber nur spärlich, und die Bäume schlagen später
aus und verlieren ihr Laub früher als bei uns. — Der östliche
Teil der Halbinsel ist das Königreich Schweden, dessen
Hauptstadt Stockholm am Mälarsee liegt. Der westliche
Teil ist das Königreich Norwegen, das mit Schweden ver-
einigt ist und dessen Hauptstadt Christiania an einem Busen
des Skagerraks liegt. Die Schweden und Norweger haben eine
der deutschen verwandte Sprache. Sie können wenig Ackerbau
treiben, aber ihr Handel mit Metallen und Holz ist bedeutend..
1. Vergleichet die Küste Norwegens und Schottlands mit der
holländischen und dänischen!
2. Was könnt ihr von dem früheren Handel Venedigs, Genuas,
Spaniens und Portugals sagen?
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lang. Das sind die Anden. In der Osthälfte Südamerikas
breitet sich ebenfalls ein großes Hochland aus, ungefähr in
Form eines Dreiecks. Das ist das Hochland von Brasilien.
In Südamerika geht ein großes 'Tiefland zwischen
den Anden und dem Hochlande von Brasilien dahin, gerade
von S. nach N. Es wird nach den beiden Strömen benannt,
die durch dasselbe fließen. Der größere entspringt auf den
Anden und fließt nach O. ins atlantische Meer; es ist der
Amazonen ström. Der kleinere entspringt auf dem Hoch-
lande von Brasilien und geht südlich ins atlantische Meer;
das ist der Platastrom. So giebt es ein Tiefland des
Amazonenstroms und ein Tiefland des Platastroms. Das
letztere ist fast ganz mit hohem Grase bedeckt, und man
kann dort hundert Meilen wandern, ohne Bäume zu finden.
Ein solches Land heißt eine Steppe.
1. Was wißt ihr Näheres von den Anden zu sagen, und was
vom Amazonenstrom?
2. Wodurch wird jedes der beiden Tiefländer begrenzt?
3. Vergleichet eine Steppe a) mit einer Wüste, b) mit einxr Wiese!
§. 25, Fortsetzung.
Auch in Nordamerika liegt östlich von den Anden ein
großes Tiefland, das vom Meerbusen von Mexico mit ge-
ringer Unterbrechung bis ans nördliche Eismeer geht. Durch
dieses Tiefland fließen ebenfalls zwei Ströme. Der Lorenz-
ström entspringt in einer großen Seegruppe und fließt nach
No. ins atlantische Meer. Der Missisippi entspringt westlich
von den Seen und geht südlich in den Meerbusen von Mexico.
Der Teil des Tieflandes um diesen Strom herum heißt Tief-
land des Missisippi, und in demselben breiten sich un-
geheure Steppen aus. Der andere Teil des Tieflandes liegt
am Eismeere und um die Hudsonsbai herum und heißt das
Tiefland des Eismeeres.
Im letztgenannten Tieflande finden sich zwar noch Ur-
bewohner, hauptsächlich haben sich dort aber Engländer und
Franzosen niedergelassen. Es gehört den Engländern und heißt
das englische Nordamerika. Eine der wichtigsten Städte
ist Quebec am Lorenzstrom. Witterung und Bodenbe-
schaffenheit finden wir hier fast wie in Sibirien. Im Norden
ist das Land kalt und kahl, im Süden waldig oder mit Ge-
treidefeldern bedeckt. Auch hier werden Jagd und Pelzhandel
getrieben, und auf dem Lorenzstrome fahren Hunderte von
Dampfschiffen mit Waren und Reisenden.
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Tode folgte 975 die Trennung des Reichs in den Süden Juda und den Norden Israel. Das letztere Theilreich fiel zunächst den Assyrern, das erstere, welches den Glauben an den einen Stammgott Jahve reiner bewahrt hatte, den Babyloniern als Deute zu. In der Verbannung an die Ufer des Euphrat geschleppt verloren sie, durch Propheten getröstet, die Hoffnung auf die Rückkehr nach Zion nicht, die sich unter persischer Herrschaft verwirklichte.
§ 4. Kleinasien.
Zwischen dem Pontos im Norden, dem griechischen Archipel im Westen und einem andern Theile des Mittelmeers im Süden erhebt sich von schmaler Küstenniederung umsäumt das Plateau von Kleinasien. Im Osten schneidet das armenische Hochland und der Oberlauf des Euphrat dasselbe vom asiatischen Kontinente ab. Von Süden drängten syrische, von Norden kaukasische Völkerschaften in das Land, um sich theils mit einander zu Mischvölkern zu vereinigen, theils unvermittelt neben einander zu bestehen. Die wichtigsten Nationen sind die Dar-daner am Hellesponte, die Lyder, deren Reich sich zur Zeit seiner höchsten Blüte über Phrygien hinaus bis zum Halys (Kisil Jrrnak) erstreckte, die Lykier in der Südostecke, die Ki-liker im Süden.
Die Hauptstadt der Dardaner Troja oder Ilion ist berühmt geworden durch den von der Sage ausgeschmückten zehnjährigen Krieg gegen die Hellenen, der durch den Einzelsieg des Achilleus über den wackeren Hektor zu Gunsten der letzteren entschieden wurde.
Die Lykier waren als kühne Seeräuber von den Aegyptern, von welchen sie L e k a genannt wurden, gefürchtet; trotzdem waren sie schon frühe im Besitze einer nicht unbedeutenden Kultur und scheinen auf die griechische wesentlichen Einfluß geübt zu haben.
Auch die lydischen Herrscher, besonders der reiche Krösus, kamen vielfach mit den Griechen in Berührung und zwar in freundliche. Der genannte König besaß die Kühnheit dem persischen Eroberer Kyros amhalys im Kampfe gegenüberzutreten.
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Extrahierte Ortsnamen: Juda Israel Kleinasien Kleinasien Troja Ilion
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gelangen, wenn er nicht die niedern vorher inne gehabt hatte. Da nun die Debilität einen ungeheuren Geldaufwand, also ein bedeutendes Vermögen erforderte, so mußte es bah in kommen, daß von ihr an gerechnet die Aemter nur in den Hauben sehr Begüterter waren. Auf diese Weise hatte sich von selbst ein Beamten- und Geldadel (die Mobilität) gebilbet, der in scharfem Gegensatz zu der unvermögenden Klasse staub.
Die gewesenen Prätoren und Konsuln würden nach ihrem Amtsjahr als Verwalter in die Provinzen geschickt und benutzten nur zu häufig diese Gelegenheit sich und ihre Familien zu bereichern, was nicht ohne schwere Bebrückung der Provinzialen geschehen konnte. Diese würde durch die Art der Besteuerung noch erhöht. Die Einnahmen einer ganzen Provinz waren nämlich an Finanzleute, meistens aus dem Ritterstanbe, verpachtet, welche die Einziehung der Steuern und Zölle an Untereinnehmer vergaben. Da jeber der Betheiligten einen möglichst großen Vortheil zu ziehen suchte, so hatten die Provinzen eine weit höhere Summe auszubringen, als ihnen zukam und in die Staatskasse floß. Allmählich mußte bieses System zu großer Unzufriedenheit führen, und wirklich würde es auch erst unter den Kaisern in biefer Hinsicht besser.
Als Rom Hauptstabt der Welt geworben war, zog sich der Groß-hanbel immer mehr borthin; bereichern konnten sich durch benselbeu aber nur die Kapitalisten, also die Mitglieber der Mobilität, die ab und zu von ihrem Ueberfluffe der armen Stadtbevölkerung Getreidespenden zukommen ließen, um dem Ausbruche des Volksnnwillens vorzubeugen. Die von auswärts nach Rom strömenden Getreidemasseu drückten die Preise des italienischen Kornes so herab, daß sich für die kleinen Grundbesitzer , welche ohnedies durch den hannibalifcheu Krieg tief heruntergekommen waren, die Bearbeitung ihrer Felder nicht mehr lohnte. Sie verkauften dieselben daher an die Kapitalisten, welche nun Großgrundbesitzer wurden und an Stelle der freien Arbeit auf ihren Landgütern I Latifundien) Sklavenwirtfchaft einführten. Der kleine Mann hatte die ihm ausgezahlte Summe bald verzehrt und vermehrte dann mit feiner Familie das Proletariat. So gieng der Bauernstand in Italien immer mehr feinem Ende entgegen.
Diese Misstande, sowie die Parteilichkeit der richterlichen Personen traten hauptsächlich nach Beendigung des hannibalifcheu Krieges ein; sie waren aber ums Jahr 133 bereits zu solcher Höhe gediehen, daß ein wahrer Volksfreund, der eine Besserung herbeizuführen unternahm, auf den Beifall und Beistand einer nicht geringen Zahl von Bürgern rechnen durfte.
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— 155 -
Ii. Schweiz und Holland werden für unabhängig vom Reiche erklärt.
Iii. Frankreich erhält den faktischen Besitz von Metz, Toul und Verdun rechtlich zugesichert, außerdem das österreichische Elsaß, Alt-Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg.
Schweden nimmt für sich Vorpommern mit Rügen, Stettin, Wismar, die Bistümer Bremen und Verden und 5 Mill. Thaler. Es besitzt seitdem die Mündungen der Oder, Elbe und Weser und kann den ganzen deutschen Handel lahm legen.
Iv. Baiern behält die Qberpfalz und die Kurwürde; die Rheinpfalz mit der neugeschaffenen achten Kur wurde dem Sohne des unglücklichen Winterkönigs gegeben. Sachsen erhält die Lausitz, Hessen Hersfeld und Schaumburg, Mecklenburg Schwerin und Ratzeburg.
Brandenburg wurde für den verlorenen Theil Pommerns durch Halberftadt, Minden, Cammin und Magdeburg entschädigt, Hinterpommern fiel ihm durch Erbschaft zu.
V. Alle deutschen Fürsten wurden für souverän erklärt; sie durften Bündnisse schließen und Krieg führen nur eingeschränkt durch die inhaltlose Formel, „soweit es unbeschadet Kaiser und Reich geschehen könne".
Der Papst erkannte den westfälischen Frieden nicht an, auch Oesterreich setzte sich über die Bestimmung, welche den Protestanten Religionsfreiheit verlieh, in seinen Erblanden hinweg.
§ 34. Folgen -es Krieges.
Vor dem Kriege war Deutschland ein reiches Land gewesen, in dem Handel und Wandel blühte, große Städte zu Macht und Ansehen herangediehen, Wissenschaft, Kunst und Handwerk gepflegt wurden. Das alles war verschwunden; von einer Menge Ortschaften kannte man die Stätte nicht mehr, wo sie gestanden; ehedem fruchtbare Fluren waren mit Gestrüpp überwuchert oder mit Wald bewachsen. Die Bevölkerung war mindestens bis zur Hälfte zusammengeschmolzen. Und das war nicht einmal die schlimmste Folge. Das Volk hatte, durch den Anblick so vieler
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Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Holland Frankreich Alt-Breisach Philippsburg Stettin Wismar Rheinpfalz Sachsen Hessen_Hersfeld Schaumburg Mecklenburg_Schwerin Ratzeburg Brandenburg Minden Magdeburg Hinterpommern Oesterreich Deutschland
— 159 —
über jenes Land verschaffte. Die Hofhaltung des Kurfürsten zeichnete sich durch Luxus aus und verursachte, obwohl die Stände zu verschiedenen Malen besondere Steuern bctoitligteu, eine erhebliche Schuldenlast. Er und sein kinderloser Bruder starben fast gleichzeitig, so daß die Marken wieder vereinigt wurden.
7. Unter dem sparsamen Johann Georg (1571—1598) siedelten sich viele vor den Spaniern flüchtende Niederländer in den Marken an und brachten thätige Hände und reiche Mittel mit.
8. Aus Joachim Friedrich (1598—1608) folgte
9. Johann Sigmund (1608—1619) ist wegen seiner Ländererwerbungen bemerkenswert!). Zunächst fiel ihm in Folge des Joachim-schen Lehnsvertrags das Herzogtum Preußen, freilich noch unter der drückenden Oberhoheit Polens, zu; dann erhielt er aus der Clevefchen Erbschaft Cleve, Mark und Ravensberg, die Erstlinge brandenburgischer Gebiete im westlichen Deutschland. Wir haben oben gesehen, wie er, um sich gegen seinen Miterben zu sichern, die reformierte Confession annahm und somit zwar zwischen dem Fürstenhaus und dem meist lutherischen Volke eine Kluft schuf, zugleich aber auch seinen Nachfolgern den Beruf ertheilte dieselbe durch eine Union auszugleichen.
10. Georg Wilhelm (1619—1640) war der schwächste aller hohen-zollerschen Fürsten, was dem Lande, für das er durch ängstliche Neutralität zu sorgen sich abmühte, während des großen Kriegs zu schwerem Schaden gereichte. Aber in seinem Sohne schenkte die Vorsehung Brandenburg und Deutschland ein auserwähltes Rüstzeug.
§ 36. Der große Kurfürst.
Im Jahre 1620 mitten im Lärm des böhmisch-pfälzischen Krieges ward Friedrich Wilhelm zu Berlin geboren; seine Erziehung von dem Herrn von Leuchtmar geleitet erhielt er der größeren Sicherheit wegen theilweise in Küstrin. Mit kaum 15 Jahren bezog er die reformierte Universität Leyden, und machte von dort auch einen Abstecher nach dem Haag, der hohen Schule der Diplomatie in jener Zeit. Doch vor dem wüsten Treiben der adeligen Jugend floh er ins Kriegslager des oranischen Statthalters Heinrich Wilhelm nach Breda, bei dem er länger verweilt wäre, hätte nicht der gemessene Befehl des Vaters entsprechend den Wünschen der Wiener Hofburg ihn dem befürchteten niederländischen Einfluß entzogen. Kurfürst und Kurprinz reiften bald nach der Rückkehr des letzteren ins Herzogtum Preußen, wo
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Extrahierte Personennamen: Johann_Georg_( Johann Joachim_Friedrich_( Friedrich Johann_Sigmund Johann Georg_Wilhelm Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leuchtmar Heinrich_Wilhelm Heinrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Joachim-schen_Lehnsvertrags Polens Deutschland Brandenburg Deutschland Berlin Breda Wiener_Hofburg
erlag er diesem in der großen Schlacht bei Tannenberg, wo der Hochmeister Ulrich von Jnngingen und mit ihm die Blüte der Ritterschaft fiel (1410). Mit Mühe hielt sich Heinrich von Plauen in der Marienburg und hatte nur einer schweren Seuche, die im polnisch-litthauischen Belagerungsheere ausbrach, einen glimpflichen Frieden zu verdanken. Als er darauf die gesunkene Zucht wieder herstellen wollte, warf man ihn ins Gefängnis, wo er nach 15 Jahren starb. Unter seinen Nachfolgern lehnten sich die unzufriedenen Vasallen immer mehr an Polen an; die gegen dieselben geworbenen Söldner konnten nicht bezahlt werden, obwohl man die Neumark an den zweiten hohen-zollerschen Kurfürsten Brandenburgs verkaufte. Eine Ordensburg nach der andern mußte daher den Soldaten verpfändet werden, sogar die Marienburg. Um Geld zu erhalten, verkauften sie dieselbe an Polen, das 1457 in die Hauptstadt des Ordens einzog. Diesem langsamen Aussaugen machte der Friede von Thorn 1466 ein Ende, durch welchen Westpreußen und Erme-land in das volle Eigentum Polens übergieng, Ostpreußen dagegen mit der Hauptstadt Königsberg Ordensland unter polnischer Oberherrlichkeit blieb.
Ungarn war nach Albrechts Ii. Tode durch Wahl der Magnaten dem polnischen Könige Wladislav Iii. übergeben worden; nachdem aber dieser bei Varna 1444 gegen den türkischen Sultan Mnrad gefallen war, ließ man den nachgeborncn Sohn Albrechts, Ladislaus Posthumus, die Krone erben und gab ihm deu siebenbürgischen Großfürsten Johauu Hanyad zum Vormund, der, als Constantinopel 1453 in türkische Hände gerathen, durch seine Tapferkeit das Land schützte. Nach seinem und des jungen Königs Tode erhielt Matthias Corvinns, Hunyads Sohn, die Königswürde. Er bedrängte den trägen deutschen Kaiser-Friedrich Iii., der selber Ansprüche auf den ungarischen Thron erhob, in Wien und erweiterte und schützte die Grenzen seines Reichs auf Kosten Böhmens und gegen die um sich greifende Türkenherrschaft. So hat er, des Kaisers Feind, Deutschlaud dennoch wesentliche Dienste geleistet
Ju Böhmen, wo die Lehre des Hns noch immer festen Boden hatte, war der strengkatholische Albrecht nur dem Namen nach König gewesen. Nach seines Sohnes Tod gedachte auch hier Friedrich 111. sein Erbrecht geltend zu machen, die Böhmen aber wählten den Hussiten Georg Podiebrad und nach ihm einen polnischen Prinzen. So verachtet und zugleich so verhaßt war der Kaiser und das Hans Habsburg.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Jnngingen Heinrich_von_Plauen Heinrich Albrechts Albrechts Albrechts Albrechts Ladislaus_Posthumus Ladislaus Johauu_Hanyad Matthias_Corvinns Albrecht Friedrich Georg_Podiebrad Hans_Habsburg
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Danae, Perseus. Der Peloponnes ist ferner der Hauptschauplatz der Arbeiten, durch die Herakles sich unsterblichen Ruhm gewann. Dort erfüllt sich auch das Geschick der Tantaliden, der Nachkommen des Pelops.
In Kreta waltete der seebeherrschende Minos, dem Dada los das Labyrinth baute.
Von allen Sagen aber ist die wichtigste, weil sie durch den erhabensten Gesang verherrlicht ist, die vom trojanischen Krieg. Ihr historischer Hintergrund ist der Zwiespalt zwischen dem Hellenentum und der diesem verwandten phrygischen Nationalität; aber die Zeit des Ausbruchs jener Rivalität und das Ende des Krieges genau zu bestimmen, dazu sind wir nicht: im Stande. Nach der gewöhnlichen Annahme dauerte derselbe von 1194-1184 v. Ch. und endete mit Trojas Zerstörung. Doch auch die letztere wird angezweifelt, denn die aufgefundenen Ruinen der Stadt können ebensowohl aus einer späteren Epoche herrühren. Sagenhaft wie der Gegenstand der Ilias ist auch der Dichter Homer, um dessen Ursprung sieben Städte sich stritten und dessen Blindheit von einigen behauptet, von andern als ungereimt verspottet wurde. Der Neuzeit blieb es vorbehalten, die Person des einen Dichters in eine Vielheit zu zerlegen, das ganze Heldengedicht in zum Theil schlecht zusammenhängende Einzellieder aufzulösen. Außer der Ilias besteht unter Homers Namen noch die Odyssee, welche das Heimweh und die mancherlei Sagen von der Rückkehr des listigen Odysseus nach Jthaka besingt. Andere Dichter feierten die Heimfahrten der übrigen Theilnehmer des trojanischen Zugs, besonders die des Agamemnon, dessen Ermordung der Ausgangspunkt unsäglicher Leiden ward.
Die drei großen griechischen Tragiker Aeschylos, Sophokles und Enripides fanden in der Sagengeschichte ihres Volkes eine unversiegbare Fundgrube zu immer neuen Schöpfungen.
§ 9. Der Anfang der griechischen Geschichte.
Mit der .sogenannten dorischen Wanderung beginnt die eigentliche griechische Geschichte. Man setzt sie achtzig Jahre nach dem Ende des trojanischen Krieges, also 1104; wie aber ihr
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— 17 —
ganzen Griechenlands heran. Schon bald nach Lykurg halte inan es für nöthig erachtet, die königliche Gewalt durch das Ephorat noch mehr einzuschränken.
§ 11. Solott in Athen.
In Athen hatten bis auf Kodros Könige geherrscht, dann waren an ihre Stelle Archonten getreten, zuerst lebenslängliche, zuletzt je neun einjährige. Um das Jahr 624 versuchte einer derselben, Drakon, dem Staate eine Verfassung und Gesetze zu geben, ohne Erfolg, weil er als Aristokrat Seinesgleichen, die Eupatrideu, zu sehr begünstigte. Ein Volksanfstand, von einem Ehrgeizigen geleitet, wurde, trotzdem er mit fremder Hilfe ins Werk gefetzt worden war, unterdrückt und vertragswidrig Bürgerblut vergossen. Zur Sühne dieses Frevels mußte die angesehenste Aristokratenfamilie Athen verlaffen.
Nun trat Solon, der sich früher schon in einem Kriege mit Megara einen Namen erworben hatte, 594 als Gesetzgeber aus. Um das Loos der durch Schulden gedrückten Armen zu erleichtern, machte er dem Wucher durch Festsetzung eines verhältnismäßig geringen Zinsfußes, iheilweisen Schuldenerlaß und Reduktion der Geldwährung ein Ende und bestimmte zugleich, daß fernerhin Niemand mehr Schulden halber als Sklave verkauft werden sollte.
Die Bürgerschaft schied er nach dem Vermögen in vier Klassen und bestimmte hiernach die Leistungen der Bürger an den Staat und ihre Rechte. Aus der ersten Klasse wurden durch allgemeine Wahl die neun Archonten gewählt, unter die Solon die Staatsgeschäfte vertheilte. Ihnen stand der Rath der Vierhundert (33 ule) zur Seite, der die Finanzen controlierte und über jede wichtigere Verwaltungsmaßregel einen Vorbeschluß faßte. Die oberste Entscheidung stand bei der Volksversammlung, welche alle Bürger aller Klassen umfaßte und das Recht der Debatte gewahrt behielt.
Neben verschiedenen schon bestehenden Einzelgerichten führte Solon das Volks- oder Geschwornengericht, die Heliäa, ein, dem der Areiopag ein Gegengewicht bieten sollte. Dieser bestand aus abgegangenen Archonten, hatte über Landesverrats Verbrechen gegen die Religion und Sittlichkeit und schwere Mordthaten zu
Eben, Geschichtsabriß. 2
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