Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Ueber
Vaterlandsliebe
trn
Kulturleben der "Völker
Rede zur Feier des achtzigsten Geburtstages
Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm von Deutschland
gehalten in -er Gewerbeschule ;n Mülhansen im Elsaß. Von
Dr. Kuöert /Wingerath
Gewerbeschin^berlebrer.
Gewerbeschrn^berlehrer.
Preis 50 Pfennig.
Der Rein - Ertrag ist zum Besten der Ueberschwemmten in der Nogat-Niederung bestimmt.
Leipzig, 1877.
Verlag von Siegismund & Volkening.
Buchhandlung für pädagogische Literatur.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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474
Neuere Geschichte, Vierte Periode.
vier Monate cingeschlossenen Hauptstadt hatte am 23. Jan. Favre
Unterhandlungen mit Graf Bismarck angeknüpft. Diese führen zur
Kapitulation von Paris durch die
1871. Uebereinkunft von Versailles.
28. Jan. 1) Uehergabo sänuntlicher Forts mit dem Kriegsmaterial
an die deutschen Truppen, Entwaffnung der Ringmauer;
2) alle französischen Soldaten in Paris gelten als Kriegsgefangene
und werden entwaffnet, mit Ausnahme von 12,000 Mann, welche mit
der Nationalgardc die Ordnung aufrecht erhalten, für die Verprovian-
tirung sorgen die französischen Behörden; 3) die Stadt Paris zahlt
200 Millionen Franken Kriegskontribution; 4) Waffenstillstand (mit
Ausnahme der Départements Doubs, Jura und Côte d'or) auf drei
Wochen behufs Ermöglichung freier Wahlen zur Nationalversamm-
lung, die in Bordeaux zusammentreten und zwischen Krieg und
Frieden entscheiden soll.
Gambettas Widerstand gegen diese Uebereinkunft wird bald ge-
brochen, er gibt seine Entlassung (G. Fcbr.). Wahlen in ganz Frank-
reich (8. Febr.) Die Nationalversammlung konstituirt sich in Bor-
deaux (12. Febr.). Der Waffenstillstand bis zum 24. Febr., später
bis zum 3. März verlängert. Thiers, zum Chef der französischen
Exekutivgewalt gewählt, führt die Unterhandlungen mit Graf Bis-
marck. Das Ergebnis derselben sind die
26. Febr. Friedenspräliminarien zu Versailles:
1) Frankreich tritt an das deutsche Reich ab : den Eisass
aufser Beifort (und Gebiet) und Deutsch-Lothringen mit Meta und
Diedenhofen (Thionville), zusammen 2g0 Q Meilen mit l1/* Millionen ^
Einwohnern ; 2) Frankreich zahlt in 3 Jahren 5 Milliarden Franken
Kriegsentschädigung, welche durch eine (nach den Abzahlungen
geregelte) Besetzung französischen Gebiets garantirt wird.
I. März, ln Folge eines Zusatzartikels Einzug von 30,000 Mann
deutscher Truppen in Paris und momentane Besetzung
eines kleinen Theils der Hauptstadt, welche die Deutschen schon den
3. März wieder verlassen. Die Friedenspräliminarien werden be-
stätigt und im Einzelnen näher bestimmt (Gebietsaustausch eines
französischen Bezirks bei Beifort gegen einen .andern deutsche«
m Lothringen) in dein definitiven
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nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt.
Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572).
Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba
von den Niederlanden ab (1573).
Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger
Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts-
60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen,
Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von^ass^Nlzeer Ludwig Ludwig_von_Nassau Ludwig Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Philipp_Ii Philipp Wilhelm Philipp_Ii Philipp Luis_de_Requesenz Philipp Philipp Karl_V Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederlande Niederländern Holland Niederlanden Antwerpen Seeland Niederlande Parma Niederlande Belgien Spanien Holland Seeland Utrecht Groningen Overyssel
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meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung.
§ 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871.
Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes.
3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September.
Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Leopold_von_Hohenzollern Leopold König_Wilhe Wilhelm August Napoleon August Molts Friedrich_Karl Friedrich Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreichs Mainz Luxemburg Luxemburg Frankreichs Belgiens Rheingrenze Frankreich Berlin Frankreichs Frankreichs Deutschlands Frankreichs Kaiserslautern Württemberg
32
war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen tu (5m. Majestät Füßen."
König Wilhelm schreibt an die Königin: „Die Kapitulation, wodurch die ganze Armee m Sedau kriegsgefangen ist, ist soeben mit dem General Wimpsten geschlossen, der au Stelle des verwundeten Marschalls Mac Mahon das Commando führte. Der Kaiser hat nur sich selbst Mir ergeben, da er das Commando nicht führt und alles der Regentschaft in Paris überläßt. Seinen Aufenthaltsort werde Ich bestimmen, nachdem Ich ihn gesprochen habe in einem Rendezvous, das sofort stattfindet. — Welch eine 'Wniiumq durch Gottes Führung!" — Wilhelmshöhe.
Einnahme von: Straßburg (27. Septbr.), Schlettstadt (24. Cctober), Nenbreisach (10. Nov.), Dijon (31. October), Soisso ns (16. October), Metz (27. Cctober), Verdun (8. Nov.). — Belagernug von Paris. Gambetta.
1871.
Belfort ergiebt sich (16. Februar). Paris wird bezwungen und Wilhelm deutscher Kaiser. Friedensschluß (2. März): Frankreich tritt einen Theil Lothringens und ganz Elsaß, Belfort ausgenommen, an Deutschland ab und zahlt in drei Jahren 5 Milliarden Franks (4000 Millionen Mark) Kriegskosten.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Gambetta Wilhelm Franks
Extrahierte Ortsnamen: Mahon Paris Gottes Nenbreisach Dijon Verdun Paris Belfort Frankreich Lothringens Belfort Deutschland
61
Nach Bernhards Tode nahmen die Franzosen den
1639. Kksaß in Besitz nebst den Gebieten von Metz, Toul und Berdün, und die Schweden dringen nach Böhmen und Sachsen vor und verheeren es.
1642. Torstenson siegt bei Leipzig über die Kaiserlichen.
1645. zieht nach Mähren, belagert Brünn, siegt in Böhmen und tritt dann den Oberbefehl an Wrangek ab.
Nun beginnt von den verbündeten Schweden und
1647. Franzosen ein Plünderungszug durch Baiern; die Schweden dringen auch wieder in Böhmen vor und erobern einen Theil Prags, bis endlich
1648. Der westfälische Kriede (zu Münster und Osnabrück in Westfalen abgeschlossen) dem langen Kriege ein Ende macht.
§ 60. Der westfälische Friede und die Folgen des 30jährigen Krieges.
A. Friedensbedingungen.
1. Schweden erhielt Vorpommern, die Insel Rügen, einen Theil Hinterpommerns, Wismar und Bremen und 5 Millionen Thaler.
2. Krankreich erhielt den Elsaß und die Bisthümer Metz, Toul und Verdun.
3. Brandenburg: den größten Theil von Hinterpommern und die Bisthümer Magdeburg, Minden und Halberstadt.
4. Sachsen: die Lausitz.
5. Mecklenburg: die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg.
6. Waiern: die Oberpfalz und die Kurfürstenwürde.
7. Die Niederlande und die Schweiz wurden selbstständige Staaten.
8. Die Protestanten erhielten das Recht freier Religionsübung und gleiche bürgerliche Rechte mit den Katholiken.
B. Folgen des Krieges.
1. Deutschlands Wohlstand war in Folge des ver-verheerenden Krieges auf lange vernichtet.
2. Viele Ortschaften waren niedergebrannt und wurden, weil es an Menschen fehlte, nicht wieder aufgebaut.
3. Alle Gewerbe lagen darnieder.
4. Das Schwert, wie Hunger und Seuchen hatten ganze Gegenden menschenleer gemacht; es fehlte zum Theil an Arbeitern, um den Acker zu bestellen.
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92 Zweites Buch. Europa.
eine Menge sehr wichtiger Pässe, die namentlich im Anfange des Mittelalters
stark benutzt wurden3).
3. Vom Jura gehört hieher der südlichste Thal ganz; vom übrigen
Jura liegt der breite Westabfall auf französischem Gebiet.
4. Vom deutschen Mittelgebirgsland gehört zu Frankreich der
westliche Absall des südlichen Wasgenwaldes (Vogesen) (nördlich bis
zur Saarquelle). Das c. 250 m hohe Plateau v on Lothringen (§ 286), ein
Uebergangsland von Deutschland nach Frankreich, gehört jetzt zu 3/* zu letzterem.
Es lehnt sich im O. an den Wasgenwald an und wird im W. durch die
Maasberge und (nördlicher) durch die Doppelkette der unwegsamen und
stark bewaldeten, doch nur bis c. 400 in hohen Argonnen auf dem linken
Maasufer begrenzt, die nördlich bis an die Ardennen reichen^).
B. Das französische Mittelgebirge ist eine steil nach O. zum
Rhonethal, allmählich (in Terrassen) nach W. abfallende Massenerhebung aus
Granit, in der die Flüsse so tiese Furchen eingerissen haben, daß durch sie
Gebirgsketten hergestellt scheinen, während an andern Stellen vulkanische Ge-
steines emporgequollen sind und sich in langen Strömen über die ursprünglichen
Massen ergossen haben.
Im No. führen Kalkmassen zum deutschen Mittelgebirge hinüber.
Von der Senkung d.s Canal du Midi führen die Ceveinien (bis über
1500 m hoch) zur eigentlichen Centralmasse des Mittelgebirgs, dem Hoch-
lande von Gevaudan und Vivarais mit dem Mont de la Lozere
(1700 m) und dem nördlicheren M. Mezin (1750 m)6).
s) Damals waren nämlich die östlicheren Alpenpässe weniger gangbar; diese erst später
unter den hohenstaufischen und Habsburgischen Kaisern mehr aufgekommen. Zu erwähnen
sind namentlich folgende Straßen und Pässe: a. Von Nizza über den Col di Tenda
(1800 m hoch), nach der Poebene. b. Von Avignon im Thal der Durance entlang
über den M. Genevre nach Snsa (wiederholt von französischen Heeren überschritten,
1900 m hoch), c. Von der Jsere und ihrem Nebenfluß Arc aus über den M. Cenis
nach Snsa (Karl d. Große 773 gegen die Langobarden, Heinrich Iv. 1076 nach Canossa.
Hauptpaß bis in die Hohenstaufenzeit auch für die durch Burgund heranziehenden
Deutschen). Durch Napoleon I. hier eine schöne über 2000 in hohe Kunststraße ange-
legt, sehr befahren. Gegenwärtig führt aber namentlich eine Eisenbahn durch einen l3/s
M. langen Tunnel im Sw. des Mt. Cenis nach Snsa «Zur oberen Jsere gelangt
man entweder von Lyon aus durch das Rhonethal und dann über Chambery, oder,
minder bequem, durch das Thal der unteren Jsere über Grenoble, das diese Straße
hütet, ci. Von der Jsere über den Kleinen St. Bernhard nach Aosta, der be-
qnemste, aber längste Weg, den wahrscheinlich anch Hannibal eingeschlagen hat (Er war
über das Rhonethal und das Thal von Chambery gekommen).
4) Im Plateau von Lothringen 2 Hauptstraßen, du.ch entsprechende Senkungen
führend: a. Verduu — Metz (— Saarbrücken — Mainz!, b. Toul — Nancy
— Lnneville (— Straßburg), beide in der Kriegsgeschichte sehr wichtig. Wer von
O. her auf diesen Straßen vordringt, gelangt schließlich auf die wichtige Übergangsstelle
an der Marne bei Chälons (Schlacht 451 n. Chr.). Ganz nahe der zweiten Straße der
wichtige Marne — Rhein — Canal. — Der Argonueuwald ist wegen seiner Be^
schasfenheit ein Schutzwall gegen östlich herandringende Heere. Eine eigentümliche Rolle
hat er in dieser Hinsicht in der Campagne i 792 gespielt (!).
5) Daher in der Nähe noch jetzt mehrfach warme Quellen.
6) Auf dem M de la Lozere entspringen Tarn* und Lo t und die Allier-
quelle ist nahe; unfern des M. Mezin (= Berg der Mitte) entspringt die Loire.
Die Cevennen und dies nördliche Hochland sind wiederholt ein Schutz für die um
des Glaubens willen Bedrängten gewesen, so in den Albigenserkriegen (1208—29) und
in den Camisardenkriegen (1701-5).
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Extrahierte Personennamen: Gevaudan Karl_d Karl Heinrich_Iv Heinrich Napoleon_I. Bernhard Hannibal Metz Nancy
—_Lnneville
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Lothringen Deutschland Frankreich Maasberge Nizza Avignon Canossa Burgund Lyon Rhonethal Chambery Grenoble Aosta Chambery Lothringen Mainz Rhein_—_Canal Argonueuwald
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 137
mußten die Reiter heimkehren, die Fußgänger wurden auf 1200 Wagen fortgeschafft. Bei Fehrbellin erfuhren die Schweden, daß der Kurfürst beifchrbellm nicht in Franken, sondern ihnen gegenüber stand. Nach ungeheueren 16‘5* Anstrengungen siegten die Brandenburger und jagten die Schweden in die Flucht.*) Der Kurfürst erntete allenthalben großen Ruhm, und Montecuculi ließ auf die Kunde von diesem Siege drei Ehrensalven abfeuern; er war auffallender Weise am Tage vor der Schlacht bei Fehrbellin von seinem großen Gegner Türenne, welchen eine Kanonenkugel in der Schlacht bei Saßbach getroffen hatte, unerwartet befreit worden.
Der Krieg ward noch vier Jahre zu Wasser und zu Lande ge- Umwegen führt. Ludwig Xiv. war trotz feiner Siege des Krieges müde, weil i6?8. der Aufwand an Geld und Mannschaft den Kräften feines Landes zu f chwer fiel, und schloß auf Englands Rath d ert Frieden zu Nymwegen. Spanien und Deutschland mußten die Zeche bezahlen. Als der große Kurfürst vernahm, daß er die den Schweden ab genommenen Länder wieder herausgeben mußte, weil der Kaiser ihn aus kleinlicher Eifersucht preisgegeben habe, rief er voll Schmerz aus: „Möchte einst aus meinem Geschlechte ein Rächer entstehen !"
4. Straßburgs Verlust und Ludwigs Reunionsunfug.
Ludwig Xiv. war durch das Glück, welches alle feine Unter- ^”2'* nehmungen bisher begleitet hatte, übermüthig geworden. Als ihm der onstammern Parlamentsrath Roland de Revaulx einen Plan vorlegte, wie er am Oberrhein bedeutende Länderstrecken erwerben könne, wenn er die im westfälischen Frieden gebrauchten Worte „das Elsaß und die anderen Landschaften seien mit allen ihren Dependenzen an Frankreich abgetreten" richtig auslegen lasse, bestellte Ludwig (1680) sogleich vier Gerichtshöfe, unter dem Namen Reunionskammern, zu Metz, Doornik,
Breisach und Besan^on, welche feststellen sollten, was nach Rolands
____ ^ 11l ■v'vt-'
Ansicht Frankreich an Land und Leuten noch anzusprechen habe. Man größerung klügelte heraus, daß Rechtsansprüche auf das Kloster Weißenburg, auf Frankreichs Germersheim, Zweibrücken, Saarbrück, Mömpelgard, Straßburg und die freien Städte im Elsaß vorlägen. Ludwig ließ sich durch nichts beirren.
*) Die Schlacht bei Fehrbellin ist durch den Tod des Stallmeisters Fro-ben bekannt. Er hatte bemerkt, daß die Feinde sich den Schimmel seines fürstlichen Herrn zum Zielpunkte wählten, und den Kurfürsten gebeten das Pferd mit ihm zu tauschen. Kaum hatte Frobenins den Schimmel bestiegen, so tobtete ihn zwei Schritte von dem Kurfürsten die diesem bestimmte Kugel.
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TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Straßburgs Ludwigs_Reunionsunfug Ludwigs Ludwig_Xiv Ludwig Roland_de_Revaulx Ludwig_( Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schweden Fehrbellin Saßbach Englands Spanien Deutschland Schweden Frankreich Breisach Frankreich Weißenburg Frankreichs_Germersheim Saarbrück Straßburg Fehrbellin
146
51. Do der wirt mit freuden bi sinen gesten saz,
do kam der varnden einer, mit flize künde er daz,
daz er für si alle (wer möhte des getrouwen?)
da spilte mit gefuoge, daz in werde fürsten muosten schouwen.
52. Do wiste an ir hende ein schoene magedin
da üz Irlande des wirtes kindelin.
da mite giengen frouwen, die sin mit zühten pflügen,
und ouch des wirtes friunde; die zugen ez mit flize sinen magern
53. In des wirtes hüse horte man grozen schal,
daz liut begunde lachen allez über al.
des jungen Hagenen magezogen kamen gar ze nahen,
daz si der jungen meide und des kindelines niht ensähen.
54. Des wirtes ungelücke nähen do began,
da von er und frou Uote grozez leit gewan.
ez hete der übele tiuvel gesant in daz riche
sinen boten verre. daz ergieng in allen klegeliche.
55. Ez was ein wilder grife, der kam dar geflogen,
daz im der kiinic Sigebant hete ze liebe erzogen,
sin gröz ungelücke mohte er da bi kiesen;
sinen sun den jungen muose er von dem starken grifen vliesen.
56. Ez begunde schatewen, dar in sin gevidere truoc,
sam ez ein wölken wsere; starc was er genuoc.
vor ir manegen freuden si namens war vil kleine;
diu maget mit dem kinde stuont vor dem hüse da vil eine.
57. Vor des grifen krefte der walt da nider brach,
do diu maget edele den vogel fliegen sach,
do nerte si sich selben und lie daz kint beliben.
durch ditze starke msere möhte man ez für ein wunder schriben.
58. Der grife lie sich nidere und besloz daz kindelin
in die sine kläwen. do tete er groze schin,
daz er grimmic wsere und übele gemuot.
daz muosten sit beweinen die helde küene unde guot.
59. Ez begu ide lüte erschrien, ez was sere erschraht.
er truog ez harte hohe mit der sinen mäht.
do kerte er gegen dem lüfte zuo den wölken verre.
daz musste beweinen da üz Irlande der herre.
61. Von dem unmuote diu werde Wirtschaft
diu muoste sich zerläzen; die hete mit siner kraft
der grife so zerfüeret, daz si mit arbeit
sich alle muosten scheiden, in was vil innerclichen leit. —
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
41. Der westfälische Friede.
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Hagenau, Colmar, Schlettstalt, Weißenburg, Landau u.s. w.; auch die Stadt Breisach auf dem rechten Rheinufer, eine der stärksten Festungen damaliger Zeit, deren Belagerung und Eroberung im Laufe des Krieges zu den wichtigsten Begebenheiten gehört hatte, dann das Besatzungsrecht in Philippsburg, und in Italien Pignerol, worüber dem Reiche die Lehnzhoheit zustand. Alles dies erhielt die Krone Frankreich zu vollem Eigenthum, ohne in irgend eine Beziehung zu dem Reiche zu treten.
Schweden bekam ganz Vorpommern und Rügen sammt einem kleinen Theile von Hinterpommern, dann die Stadt Wismar, die Stifte Bremen und Verden. Es behielt die Reichsstandschaft für diese Länder bei, indem es dadurch den kürzesten und sichersten Weg zu weiterer Einmischung und weiterem Erwerbe im Reiche gefunden zu haben glaubte. Das schwedische Heer, das die eigene Krone nicht bezahlen konnte, wurde noch besonders bedacht. Fünf Millionen Thaler wurden ihm als Reichs-Contribution für seinen rückständigen Sold bewilligt.
Durch die Ueberlaffung Pommerns an Schweden wurden die unzählige Male verbrieften Rechte Brandenburgs schwer verletzt, denn nach dem Erlöschen des pommerschen herzoglichen Hauses, das im Laufe des Krieges erfolgt war, stand dem brandenburgischen die Nachfolge in dem ganzen Lande zu. Doch erhielt Brandenburg außer dem größten Theile von Hinterpommern an den fäcularisirten Bisthümern Halberstadt, Camin, Minden und Magdeburg einen mehr als hinreichenden Ersatz. Auch Mecklenburg konnte für das abgetretene Wismar sich mit den sacularisirten Bisthümern Schwerin und Ratzeburg zufrieden geben. Hessen-Kassel hatte nicht umsonst noch nach dem Prager Frieden im schwedischen Bündnisse ausgeharrt. (S. S. 253.) Es erhielt durch Schwedens dankbare Bemühungen einen Theil der Grafschaft Schauenburg (über welchen ihm die Lehnsherrlichkeit zustand), das säcularisirte Stift Hersfeld und 600,000 Thaler Kriegsentschädigung, auf die nächstgelegenen geistlichen Fürstenthümer Mainz, Köln, Paderborn, Münster und Fulda angewiesen.
Der Pfalz graf Karl Ludwig, der Sohn des vertriebenen und in der Verbannung gestorbenen Friedrich V., erhielt die Pfalz am Rhein zurück und damit seine Kurstimme. Sein Stammesvetter Maximilian mußte sich mit der Oberpfalz und einer baierischen Kurstimme begnügen, so daß die Zahl der Kurstimmen jetzt auf acht, fünf katholische und drei protestantische, stieg. Alle andern vertriebenen, geächteten oder ihrer Lande beraubten fürstlichen Häuser, Herren, Ritter und Unterthanen wurden durch eine Generalamnestie in den vollen Rechtszustand von 1618 wieder eingesetzt.
Härtere Kämpfe als die Entschädigungsfrage kostete die religiöse. Endlich kam man dahin überein, daß der Augsburger Religionsfriede auch auf die Ealvinisten ausgedehnt werden sollte. Aber außer diesen drei Konfessionen wurde jeder andern eine rechtliche Gültigkeit im Reiche abgesprochen.
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TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Ludwig Karl Ludwig Friedrich_V. Friedrich_V. Maximilian Maximilian