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1. Das Deutsche Reich - S. 139

1901 - Langensalza : Beyer
8. Das rheinische Schiefergebirge. 139 Becken von Neuwied, das oberhalb der Stadt Koblenz beginnt und unter- halb der Stadt Andernach endet. Von allen Seiten her dachen sich die Höhenzüge nach diesem breiten und flachen Thalboden ab. (Beispiele in der Heimat!) Eine große Zahl kleinerer und größerer Flüsse durchbricht die Thal- ränder des Beckens und führt die Gewässer dem Rheine zu. Der Strom selbst ist hier bedeutend breiter als in der Rheingasse. In Schlangen- Windungen durchfließt er das weite Becken, das sich durch große Fruchtbar- keit auszeichnet. Üppige Saatfelder und saftige Wiesen breiten sich zu beiden Seiten des Rheinstromes aus. Dazwischen erblickt das Auge ausgedehnte Weinberge und schattige Obsthaine, die sich die Abhänge hinaufzieheu. Volk- reiche Städte und Dörfer spiegeln sich in den grünlichen Fluteu des Rheines. Die größte der Städte ist Koblenz an der Mündung der Mosel. Ihr gegenüber liegt auf einem steilen Felsvorsprunge die Feste Ehrenbreitenstein. In der Mitte des weiten fruchtbaren Beckens liegt die Stadt Neuwied, welche dem Becken seinen Namen gegeben hat. Die Stadt zählt mehr als 10 000 Einwohner. Am Ausgange des Neuwieder Beckens liegt die Stadt Andernach, die zahlreiche mittelalterliche Gebäude aufweist. sachliche Vertiefung: Wie kommt es, daß wir an dieser Stelle des Rheinthales ein solch weites Becken finden? Dieser weite Kessel hat sich vor vielen Jahrtausenden gebildet. Wie einst zwischen Schwarz- und Wasgenwald der Boden zusammenstürzte und sich hier die tiefe Graben- Versenkung der oberen Rheinebene bildete, so ist auch das Neuwieder Becken ans ähnliche Weise entstanden. Durch einen Zusammenbruch des Bodens hat sich der breite Kessel gebildet. Die von den Gebirgen herabfließenden Gewässer haben diesen Kessel gefüllt. So entstand ein großer Binnensee. Als dann der Rhein sich sein Bett gegraben hatte, floß das Wasser ab und ließ den fruchtbaren Schlamm zurück, der heute den Boden bedeckt. Wodurch wird die Fruchtbarkeit des Beckens erhöht? Das Becken weist ein sehr mildes Klima auf, da es durch hohe Ränder vor rauhen Winden geschützt ist. Welchen Einfluß hat die Ausdehnung und Fruchtbarkeit des Beckens auf die Besiedelung ausgeübt? Das Neuwieder Becken ist viel dichter besiedelt als die Felsengasse des Rheins, wie aus der großen Zahl der Ortschaften hervorgeht. Die Orte sind auch meist größer. Welcher Umstand trug wohl auch zu starker Besiedelung bei? Die Erwerbsverhältnisse sind hier günstiger. Außer dem Wein- und Obstbau ist infolge der weiten Ausdehnung auch ein ergiebiger Ackerbau möglich. Das milde Klima gestattet ferner den Anbau des Tabaks und der Cichorie. In- folgedefsen hat sich hier das Großgewerbe entwickeln können. Wir finden darnm in den Städten mancherlei Fabriken, in denen die Erzeugnisse des Wein-, Obst- und Ackerbaues verarbeitet werden. In Koblenz werden die berühmten Schaumweine hergestellt, während in anderen Orten ans den er- bauten Äpseln der Apfelwein bereitet wird; in Neuwied und anderen Orten giebt es Tabak-, Zigarren- und Cichorienfabriken. Welchen Umständen verdankt wohl Koblenz seine Größe? Im Mittelpunkt des malerischen Rheinthales gelegen, am Kreuzuugspunkt wichtiger

2. Das Deutsche Reich - S. 117

1901 - Langensalza : Beyer
7. Die süddeutschen Staaten. 117 aus Flachs allerlei Stoffe gesponnen und gewebt, gebleicht und gefärbt oder bedruckt. Tauseude von Arbeitern sind in den zahlreichen großen Fabriken be- schäftigt, die so viele Waren fertigstellen, daß dieselben in großen Mengen auch versandt werden können. Elfässer Kattune und Elsässer Barchente, Elsäsfer Hemdentuche und Elsässer Seidenwaren sind auch bei uns bekannt. Neben der Webwarenindustrie ist besonders die Eisenindustrie weit ver- breitet. Es giebt zwei große Bezirke, iu denen dieser Industriezweig be- sonders schwunghaft betrieben wird: der eine findet sich in Niederelsaß, der andere in Lothringen. In Niederelsaß werden Maschinen und Werkzeuge aller Art gefertigt, während in Lothringen zahlreiche Eisenhütten vorhanden sind, in denen das Eisen geschmolzen und verarbeitet wird. Außerdem haben anch die Glas- und Porzellan-, Leder- und Papier-, sowie die Eigarren- fabrikation und Holzindustrie einen großen Umfang angenommen, und auch die Weinkelterei und die Bierbrauerei sind weit verbreitet. b) Die reich sländischen Judustriestäd te: Infolgedessen sind im Reichslande auch eine ganze Anzahl von Fabrikstädten entstanden, von denen einige zu bedeutender Größe gelangt sind. Die wichtigsten dieser Industrie- städte, die zugleich Mittelpuukte der großen Judustriebezirke bilden, sind: Mülhausen, Kolmar, Schlettstadt, Gebweiler und Markirch im Oberelsaß. (Lage der einzelnen Städte angeben!) Im Unterelsaß sind zu nennen Straßburg, Hagenau, Bischweier, Weißenburg, Saargemünd, Zabern. In Lothringen bildet die Stadt Metz den Mittelpunkt der Eisenindustrie, die sich auf verschiedene Orte in der Umgegend ausgedehnt hat, so z. B. auf Diedeu- Hofen; Forbach, Saargemünd und Büsch sind die Mittelpunkte der lothringischen Porzellan-, Steingut- und Glasfabrikation, während Salzburg (Chateau Salins) und Dieuze die Mittelpuukte der Salzgewiunuug bilden. !Uannigfaltige Industriezweige und zahlreiche große und kleine Labrikorte kennzeichnen das Neichsland als den süddeutschen Industriestaat. 3. Wie konnte sich im Reichsland eine so ausgedehnte Industrie entwickeln? a) Das Reichsland Elsaß - Lothringen zeichnet sich durch eiuen großen Reichtum an Bodenschätzen aus. Westlich der Mosel enthält der Boden des Landes ausgedehnte Eisenerzlager, die reiche Ausbeute liefern. Bei Forbach und Saargemünd aber erstrecken sich die ausgebreiteten und reichen Stein- kohlenlager des Saargebietes auch aus reichsländisches Gebiet. Dieser Reich- tum an Eisenerzen und Steinkohlen hat zur Folge gehabt, daß Eisenbergbau und Eisenverhüttung, Eisengießerei und Eiseuverarbeitung in großem Umfange betrieben werden. Ferner weist das Reichsland ausgedehnte und ergiebige Lager von Lehm, Thon, Porzellanerde und Ouarzsaud auf. Dadurch konnte die Stein- gut-, Porzellan- und Glasfabrikation in verschiedenen Teilen des Landes sich entwickeln. Woher rührt aber dieser Reichtum an Bodenschätzen? Solche reiche Bodenschätze finden sich nicht überall in Süddeutschland. Das liegt an den Erdschichten, die den Boden der einzelnen Landschaften aufbauen, alfo

3. Das Deutsche Reich - S. 100

1901 - Langensalza : Beyer
100 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. Außer den ausgedehnten Kohlenlagern, welche sich im mittleren Saar- gebiet finden, weist Lothringen auch sehr ergiebige Lager von Eisenerzen auf. Dieselben liegen auf der liukeu Seite der Mosel und erstrecken sich bis nach Luxemburg hinein. In zahlreichen Eisenbergwerken werden diese Eisenerze teils durch Tagebau, teils durch Tiefbau ausgebeutet, und in vielen Hütten- werken werden die Eisenerze verhüttet. Das Eisenerzlager Lothringens steht hinsichtlich seiner Mächtigkeit in Europa au zweiter Stelle. Es werden jährlich gegen 3 Millionen Tonnen zu Tage gefördert (Vergleich!), und man hat ausgerechnet, daß der unermeßliche Reichtum dieser Eisenlager erst in 700 Jahren erschöpft sein wird. Auch der Reichtum an Eisenerzen ist begründet in dem Gesteinsbau der Landschaft. Wie im schwäbischen Stufen- lande, so sind auch in Lothringen die Erzgänge dem Juragestein eingebettet, nur sind die Erzgänge weit mächtiger als dort. Wie in den Triasschichten Thüringens und Schwabens, so finden sich auch in der lothringischen Trias reiche Salzlager. Das Salz wird an ver- schiedenen Orten als Steinsalz abgebaut (Sßergt. Erfurt!) oder aus der Sole gewonnen. (Vergl. Salzungen!) Wie groß der Salzreichtum der Landschaft ist, geht daraus hervor, daß der Wert des jährlich gewonnenen Salzes ungefähr 1 Million Mark beträgt. (1 Pfd. zu 10 Psg. gerechnet, ergiebt 10 Mill. Pfd. — 100,000 Ztr. oder Sack.) Auch sonst weist Lothringen noch mancherlei wertvolle Bodenschätze auf. So finden sich im oberen Saargebiet reiche Lager von Quarzsand, während an den verschiedensten Orten ergiebige Thonlager vorhanden sind. Der Sandstein der Triasschichten und der Kalkstein der Jurastufe liefert treffliche Bausteine, weshalb zahlreiche Steinbrüche in Betrieb gesetzt worden sind. c) Was hat die ser Reichtum der Landschaft zur Folge ge- habt? Infolge der großen Bodenfruchtbarkeit und des Reichtums an Bodenschätzen sind die Erwerbsverhältnisse in Lothringen sehr günstige. Außer den Erwerbszweigen, welche sich unmittelbar an die Bebauung und Ausnutzung des Bodens (Acker-, Wein-, Obst- und Gemüsebau, Forstwirtschaft, Viehzucht u. s. w.) und an den Abbau der wertvollen Bodenschätze (Berg- bau, Steiubrecherei, Salinenbetrieb u. s. w.) knüpfen und durch diese hervor- gerufen oder begünstigt worden sind, haben sich im lothringischen Stufen- lande auch die verschiedenartigsten Zweige des Großgewerbes zu hoher Blüte entwickelt. Zu besonderer Blüte ist natürlich die Eisenindustrie gelangt, wie aus den großen Eisenwerken ersichtlich ist. Die bedeutendste« Eisenwerke sind die des Freiherrn von Stumm in Neunkirchen (Lage!), in denen mehr als 3000 Arbeiter beschäftigt werden (Vergleich!) Außer der Eisenindustrie ist auch die Glas-, Porzellan- und Steingutfabrikation in Lothringen weit verbreitet. Weil die Erwerbsverhältnisse in Lothringen so günstige sind, so ist die Landschaft auch dicht besiedelt. Es findet sich zwar hier keine Großstadt; aber dafür sind viele volkreiche Mittelstädte anzutreffen. Die bedeutendste ist Metz, das ohne seine Besatzung fast noch einmal so groß ist als unser Altenburg. Außer Metz finden sich eine ganze Reihe von Mittelstädten, welche mehr als 10 000 Einwohner haben. (Welche? Lage?)

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 11

1913 - Langensalza : Beyer
Iii. Die oberrheinische Tiefebene. 11 berg im Rheingau haben als Weinorte Weltruf gewonnen. Besonders stark wird die Landwirtschaft in der Pfalz getrieben. d) Mit einer in solch reichem Maße blühenden Landwirtschaft geht naturgemäß eine gleich hoch entwickelte Viehzucht Hand in Hand, die nicht nur auf die Ebene beschränkt ist, sondern auch die wellenförmigen Höhen der Vogesen und des Schwarzwaldes in ihren Vorlagerungen in ihren Bereich zieht. Stark ist die Rind Viehzucht vertreten, die in ihrem Betriebe an die Alpenwirtschaft erinnert und am lebhaftesten in den Be- zirken Karlsruhe, Straßburg und Mainz hervortritt. Auch an Pferden hat die Landschaft einen großen Bestand. c) An nutzbaren Mineralien ist die Gegend aber arm. Nur im Pfälzer Berglande finden sich Eisen und Kohlen. Ferner sind erwähnens- wert der Syenit und Buntsandstein des Odenwaldes, der Porphyr am Donnersberge und der Basalt des Kaiserstuhles. 4. £rwerbsperhcilfni[fe. a) Infolge des vorwiegend landwirtschaftlichen Charakters sind die Gewerbe, die sich auf die Bodenschütze stützen, sehr mannigfaltig und be- deutungsvoll. In der Ebene hat die Weinbereitung (Obst- und Schaum- weine) allgemeine Verbreitung gefunden. Mainz allein zählt 200 Be- triebe dieser Art. In den Städten Pirmasens, Worms, Mainz und Offenbach blüht die Lederverarbeitung, in Straßburg das Tabak- gewerbe und [in Speyer die Papierverfertigung. Eigenartig sind zum Teil die Industrien des Schwarzwaldes, die fast alle in dem Holz- reichtum ihre Ursache haben. An erster Stelle steht die weltberühmte Uhrenindustrie, die von der hohen Kunstfertigkeit der Bevölkerung ein beredtes Zeugnis ablegt. Nahe verwandt mit ihr ist die Spieluhren- und Musikwerkfabrikation (Orchestrions). Hier und da erblickt man eine Terpentinschwelerei oder eine Pechhütte, während die Holz- sägewerke, welche die ungeheure Wasserkraft der reißenden Gebirgswasser ausnutzen, sehr zahlreich vertreten sind. Hoch entwickelt sind endlich die Holzdrehereien, sowie auch die Fabriken, in denen Holzschuhe und andere Holzwaren hergestellt werden. b) In der Metallindustrie sind die Städte Frankfurt, Karlsruhe, Mannheim, Straßburg, Speyer, Zweibrücken und Kaiserslautern für Eisen- gießereien und Maschinenbauanstalten bemerkenswert. Wichtig sind die Glockengießereien von Freiburg und Frankenthal und die großartigen Bijouteriewarenfabriken von Pforzheim und Hanau. Zahlreich sind im Schwarzwald die Hammerschmieden; aber auch Glashütten findet man dort überall. Ebenso sind die Steingutfabriken weit verbreitet. Zahlreiche Steinbrüche liefern die Schätze des Mineralreiches, unter

5. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 24

1910 - Langensalza : Beyer
— 24 - dicht beieinander: Im Wuppertale die miteinander erwachsene Doppel- stadt Elberfeld und Barmen mit der größten Baumwollenindustrie in Deutschland; etwas abseits der Wupper die Orte Solingen (Solinger Klingen) und Remscheid, an der Ruhr Hagen und etwas seitwärts Iserlohn, alle vier mit weltberühmter Eisenindustrie; nördlich der Ruhr: Dortmund, der Mittelpunkt des Bergbaues auf Eisen und Kohlen; Bochum; Essen mit der weltberühmten Kruppschen Gußstahlfabrik (Guß- stahl-Kanonen, Eisenbahnräder). — An der Mündung der Ruhr in den Rhein liegen Duisburg und Ruhrort, die Hauptladeplätze des Rheins für die Kohlen des Ruhrkohlegebietes. Südlich Duisburg liegt am Rhein die Künstlerstadt Düsseldorf. Das linksrheinische Schiefergebirge füllt den größten Teil der Rheinprovinz aus. Es wird durch den größten Nebenfluß des Rheins, durch die am Wasgenwald entspringende Mosel in zwei ungleich große Teile geschieden: den Hunsrücken rechts der Mosel und die Eisel und das hohe Venn links der Mosel. Der Hnnsrück, dem Taunus gegenüber, zwischen Mosel, Rhein, Nahe und Saar ist ein fruchtbares, an Naturschönheiten und geschicht- lichen Denkmälern reiches Hochland. Die Gifel, ein einförmiges unfruchtbares Hochland mit erloschenen kegelförmigen Vulkanen (feuerspeienden Bergen). Die trichterförmigen Ver- tiefungen, aus denen einst das unterirdische Feuer emporschlug und Asche und geschmolzene Mineralien (Lava) auswarf, sind jetzt zum Teil von kleinen Seen (Maars genannt) angefüllt. Die zu Gestein erstarrten Lava- ströme werden ausgebrochen, sie liefern teils feste Bau- und Mühlsteine, teils den lockeren Bimsstein, und ihre Gewinnung hat einen regen Gewerb- fleiß hervorgerufen. Das hohe Uenn, die ödeste Gegend des westrheinischen Schiefer- gebirges, bildet eine mit weiten Torfmooren bedeckte unfruchtbare Hochplatte. Die Mosel wendet sich von ihrem Ursprünge auf dem Wasgenwald zunächst gegen N. W., durchfließt hierauf in nördlicher Richtung die Koth ringifche Hochebene, wendet sich dann nach N. O., nimmt bei Trier die ebenfalls vom Wasgenwalde kommende Saar aus und durchbricht nun in einem an Naturschönheiten reichen Tale das Schiesergebirge, An der Mosel liegt die sehr starke Festung Metz, die Hauptstadt von Deutsch-Kothringen; weiter abwärts in der Rheinprovinz die alte Stadt Trier. An der Saar, wo der Boden reiche Steinkohlenlager birgt, liegt Saar- brücken. Im nördlichen Teile des westrheinischen Schiefergebirges liegt in kohlenreicher Gegend die alte Stadt Aachen mit warmen Quellen (worauf deuten diese hin? S. das bei der Eifel gesagte), einst die Krönungsstadt der Deutschen Kaiser, jetzt bedeutende Fabrikstadt. Unterhalb Bonn tritt der Rhein in die Tiefebene ein, behält aber seine nordwestliche Richtung bei. Erst unterhalb Wesel wendet er sich nach W. Kurz nachdem er das deutsche Gebiet verlassen hat, teilt er sich in mehrere Arme, deren südlichster sich mit der Maas vereinigt. Alle diese Arme, welche unter sich durch sehr zahlreiche Kanäle verbunden sind, ergießen sich in die Nordsee. Eine künstliche Mündung auf deutschem Ge- biete ist durch den Rhein-Ems-Kanal geschaffen worden.

6. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 27

1901 - Langensalza : Beyer
Iii. Die oberrheinische Tiefebene. 27 Niederschläge und ausreichende Bewässerung nicht mangeln, sehr reiche Ernten an wertvollen Kulturgewächsen: Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Hülsenfrüchte und Kartoffeln gedeihen überall, Hopfen und Tabak in der Pfalz und Unter-Elsafs, Hanf bei Hanau, Obst und Wein in reicher Fülle, besonders an den nach 0. und S. gelegenen Abhängen (Grund!). Ganz besonders stark wird die Landwirtschaft in der Pfalz betrieben. b) Mit einer in solch reichem Mafse blühenden Landwirtschaft geht naturgemäis eine gleich hoch entwickelte Viehzucht Hand in Hand, die nicht nur auf die Ebene beschränkt ist, sondern ganz be- sonders auch die wellenförmigen Höhen der Vogesen und des Schwarz- waldes mit ihren Vorlagerungen in ihren Bereich zieht, Gegenden, die durch die verwitterten Granit- und Gneismassen eine hohe Boden- fruchtbarkeit aufweisen. Ganz besonders stark ist die Rind Vieh- zucht vertreten, die in ihrem Betriebe an die Alpen Wirtschaft erinnert und am lebhaftesten in den Bezirken Karlsruhe, Strafsburg und Mainz hervortritt. Auch an Pferden hat die Landschaft einen großen Bestand. c) An nutzbaren Mineralen ist die Gegend aber recht arm. Nur im Pfälzer Berglande finden sich Eisen und Kohlen. Ferner sind erwähnenswert der Syenit und Buntsandstein des Oden- waldes, der Porphyr am Donnersberge und der Basalt des Kaiser- stuhles. 4. Erwerbsverhältnisse. a) Infolge des vorwiegend landwirtschaftlichen Charakters sind die Gewerbe, die sich auf die Bodenschätze stützen, sehr mannig- faltig und bedeutungsvoll. In der Ebene hat die Weinbereitung (Obst- und Schaumweine) allgemeine Verbreitung gefunden. Mainz allein zählt über 200 Fabriken dieser Art. In den Städten Pirmasens, Worms, Mainz und Offenbach blüht die Lederverarbeitung, in Strafsburg das Tabakgewerbe und in Speyer die Papier Ver- fertigung. Eigenartig sind zum Teil die Industrien des Schwarz- waldes, die fast alle in dem Holzreichtum ihre Grundlage haben. An erster Stelle steht die weltberühmte Uhrenindustrie (siehe Kultur- bild), die von der hohen Kunstsinnigkeit der Bevölkerung ein beredtes Zeugnis ablegt. Nahe verwandt mit ihr ist die Spieluhren- und Musikwerkfabrikation (Orchestrions). Hier und da erblickt man eine Terpentinschwelerei oder eine Pechhütte, während die Holzsägewerke, welche die ungeheure Wasserkraft der reifsenden Gebirgswasser ausnutzen, sehr zahlreich vertreten sind. Hoch entwickelt sind endlich die Holzdrehereien, sowie auch die Betriebe, in denen Holz schuhe und andere Holzwaren herge- stellt werden. b) In der Metallindustrie sind nur die Städte Frankfurt, Karls- ruhe, Mannheim, Strafsburg, Speyer, Zweibrücken und Kaiserslautern

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 12

1907 - Langensalza : Beyer
12 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. a) Auf die Landwirtschaft stützen sich zahlreiche Ö1- und G e- treid emühlen, die Zuckerfabriken der Tiefebene, denen auch die weltberühmte Schokoladefabrik von Stollwerk in Köln zu- zuzählen ist, die Tabakfabriken von Köln, Duisburg und vielen Orten an der holländischen Grenze, die Papierfabrikation von Düren und Bergisch-Gladbach, die Lederbereitung und die Leimsiedereien im Siegerlande, in Mülheim an der Ruhr und Malmedy, viele Bierbrauereien (Dortmund), Branntwein- brennereien, sowie eine höchst ausgedehnte Obst- und Schaum weinfabrikation. b) Den gewaltigsten Aufschwung in der gewerblichen Tätigkeit hat aber die Eisenindustrie genommen, deren Bedeutung sich vor allem an reiche Steinkohlenlager und an große Eisenerzlager knüpft. Diese liegen zum Teil im Kohlengebirge selbst (das Gebiet der oberen Ruhr und Lenne) oder doch wenigstens nicht allzuweit entfernt (das ganze obere Sieggebiet, die Gegend n. der mittleren Lahn und an der Dill). Aber auch in dem westlichen Gebiete findet zwischen den mächtigen Kohlenlagern der Saar, Wurm und Inde einerseits und den ergiebigen Eisenerzflözen in den Wasserscheide- gegenden der oberen Roer, Ahr und Kill andrerseits ein gewaltiges Geben und Nehmen ihrer Schätze statt, so daß auch hier wichtige Orte für die Groß- und Kleinindustrie vorhanden sind. Die Hauptplätze für die Eisenverhüttung, sowie für die weitere Verarbeitung des Roheisens in Eisengießereien, Eisen-, Pud del- und Walzwerken, in Rohstahl- und Gußstahl- fabriken und in Maschinenbauanstalten sind Duisburg, Ruhrort, Oberhausen, Essen, Steele, Bochum, Dortmund, Eschweiler, Trier und Dillingen an der Saar. Aber auch die Anfertigung von K 1 e i n m e t a 11 w ar e n ist in bedeutendem Schwünge. Die Schneidewaren Solingens, die Sägen, Feilen und vor allem Schlittschuhe Remscheids, die Schlösser, Schlüssel und hunderterlei Kleineisenwaren Velberts, die sehr mannigfaltigen Erzeugnisse von Iserlohn, Lüden- scheid, Altena und dem ganzen Gebiet der industriellen Enneper- straße sind überall auf dem Weltmarkt von gutem Klang. Ja sogar in solchen Gegenden, die noch vor wenigen Jahren dieser Industrie völlig fern standen, sind in letzter Zeit aufblühende Fabrikanlagen entstanden. Neben der Metallindustrie sind die Achatschleifereien an der Nahe, die Herstellung von allerlei Ton waren, z. B. von Mineral- wasserkrügen, Bierkrügen (im Kannebäckerländchen), die Tuffstein-, Mörtel- und Mühlstein fa brikation, sowie die B i ms s tei n- ziegeleien in den Lavagegenden, die bei vorherrschendem Lehm- boden überall verbreiteten Ziegeleien, wichtige Glasfabriken in Aachen (Spiegel) und im Saartale (Flaschen), sowie endlich die berühmten Mosaik- und Steingut waren Mettlachs hervor- zuheben.

8. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 155

1888 - Langensalza : Beyer
Bon der Entdeckung Amerikas bis z. Wiederherst. des deutschen Reiche«. 155 n. Chr. 1871 26.Februar 1871 10. Mai 1888 9. März Zusammenberufung einer französischen National-Versammlung in Bordeaux. Festsetzung der Friedensbedingungen in Versailles. Frankreich tritt Elsaß und Deutsch-Lothringen (mit der Festung Metz) an Deutschland ab. — ca. 260 □ Meilen mit 1v2 Mill. Einw. — Frankreich muß binnen drei Jahren fünf Milliarden Fr. Kriegsentschädigung zahlen. Friede zu Frankfurt a/Ztl Schon ant 21. März 1871 mar der erste deutsche Reichstag berufen worden. Die deutsche Kaiserkrone ist erblich mit der preußischen Königskrone verbunden. Fürst Bismarck wird Reichskanzler. Der Kaiser führt den Oberbefehl über das ganze deutsche Kriegsheer. (Tod Kaiser Wilhelms. Thronbesteigung Kaiser Friedrichs Iii. Berichtigungen: Auf Seite 104 fehlt in der Aufzählung: f) das Herzogtum Berg. Seite 120, Zeile 19 v. o. muß es statt 1756 heißen 1757, ebenso auf Seite 121 oben.

9. Länderkunde von Europa - S. 14

1904 - Langensalza : Beyer
14 2. Das Königreich Belgien. Stellen die oberen Schichten wieder abgetragen und das Land in ein welliges Hügelland umgeschaffen. Das vorliegende Flachland aber ist dann später angeschwemmt worden. Worin ist die große Fruchtbarkeit des Landes begründet? Der Boden besteht aus Schwemmland; die Oberfläche desselben ist wie die der oberen Rheinebene mit einer mächtigen Schicht von Löß bedeckt. Darunter lagert (ähnlich wie in uuserm Ostkreise) eine tonige Unterlage. Dazu kommt, daß Niederbelgien reich an Niederschlägen ist und infolge der Nähe des Meeres ein mildes Klima aufweist. Warum ist das belgische Hügel- und Flachland so stark b e- siedelt? (Vergl. niederrheinische Ebene, Niederlande usw.) Infolge der be- deuteten Fruchtbarkeit des Laudes hat sich hier eine blühende Landwirt- schast entwickelt. Dadurch ist auch eine lebhaste Gewerbtätigkeit hervor- geruseu worden. In Verbindung mit dem Flachsbau ist das Leinengewerbe zu hoher Blüte gelangt. Dasselbe wird besonders in Gent stark betrieben: aber auch in Brügge und Brüssel steht dasselbe iu hoher Blüte. Unter den Erzeugnissen haben besonders die Brüsseler Spitzen große Berühmtheit erlangt, und Brabanter und flandrische Leinwand hat überall einen guten Rus. Die Nahe des Meeres und die Schiffbarkeit der Flüsse ermöglichen leicht die Zufuhr anderer Rohstoffe, z. B. der Baumwolle und Wolle aus England und so konnten sich auch andere Zweige der Webindustrie ent- wickeln. Der Tabak- und Zuckerrübenbau bewirkte die Entstehung der Tabak- und Zuckersabrikation; durch die Viehzucht gelangte das Ledergewerbe zu hoher Blüte usw. Wodurch siud Antwerpen, Brüssel und Gent so groß ge- worden? Antwerpen verdankt seine Größe der Lage am Unterlauf der Schelde. (Vergl. Rotterdam, London, Hamburg.) Obwohl es ziemlich land- einwärts liegt, ist die Stadt doch noch für die größten Seeschiffe erreichbar. Deshalb konnte sich Antwerpen zu deni ersten Hafen- und Handelsplatz Belgiens entwickeln. — Gent liegt an der fchiffbaren Schelde, wo die schiff- bare Lys mündet; es steht aber durch einen Kanal direkt mit dem Meere in Verbindung. Seit Jahrhunderten blüht hier die Leinenindustrie. — Brüssel endlich liegt in der Mitte des Landes, war dadurch zur Haupt- und Residenzstadt geeignet und ist deshalb der Sitz aller Behörden. Die schiffbaren Flüsse und Kanäle gestatten eine leichte Verbindung mit den ein- zelnen Landesteilen. Deshalb wnrde Brüssel der Mittelpunkt des Verkehrs, wie die vielen Eisenbahnen bezeugen, die in Brüssel zusammenlaufen. Warum findet sich an der belgischen Küste kein bedeutender Hafen platz? Die belgische Küste ist eine Flachküste, hinter der sich Dünen hinziehen; es fehlen der Küste auch die tiefeinschneidenden Buchten. Welche Nachteile hat die Hafenarmut der belgischen Küste? Der Seehandel hat sich in Belgien nicht so stark entwickeln können als in dem benachbarten Holland; Belgien hat deshalb auch uur eine ganz kleine Handelsflotte aufzuweisen. Welche Stellung hat das Land deshalb uuter den Staaten Nord Westeuropas eingenommen? Es liegt zwischen dem industrie- und volkreichen Westen Deutschlands und dem westlichen Winkel der Nord-

10. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 155

1869 - Langensalza : Beyer
155 setzte daher den Krieg noch im Jahre 1714 fort, doch ohne glück- lichen Erfolg. Da er die ganze französische Macht gegen sich hatte, so sah er sich endlich genöthiget, den Frieden zu Rastatt am 7ten März 1714 zu schließen. Philipp behielt nun Spa- nien; Oesterreich bekam die spanischen Niederlande, Baiern und Köln wurden von der über sie verhängten Reichsacht befreit und in ihre Länder wieder eingesetzt. Frankreich gab alle Eroberungen am Rhein wieder heraus und behielt nur die Festung Landau. Das waren die Hauptbedingungen, und nachdem mau noch einige Punkte in Beziehung auf das deutsche Reich näher bestimmt hatte, wurde auch der Frieden in der Stadt Baden im Aargau am 7. Sept. 1714 unterzeichnet. Nach Beendigung des spanischen Erbso lgekri e ges trat für Deutschland eine ruhigere Zeit von ungefähr 25 Jahren ein. Karl Vi. benutzte dieselbe zur Verbesserung der innern Ver- waltung seiner Staaten. Er starb den 20. Oct 1740. Da er keine männlichen Erben hinterließ, so hatte er einen Erbvertrag aufgesetzt, die pragmatische Sanction genannt, nach welcher alle seine Länder seiner Tochter, Maria Theresia, anheim fallen sollen. Maria Theresia. 1740-1780. Maria Theresia, deutsche Kaiserin, Königin von Ungarn und Böhmen, war die Tochter Kaiser Karl's Vi. und Elisabeth Christina's, einer Tochter des Herzogs Ludwig Rudolph von Braun- schweig-Lüneburg. Sie ergriff, der pragmatischen Sanction zufolge, sogleich nach ihres Vaters Tode in allen seinen Ländern die Regierung. Von dieser vortrefflichen Fürstin, welche am 13. Mai 1717 geboren ward und eine ihrer hohen Bestimmung ange- messene Erziehung erhielt, können wir gar viel Schönes mittheilen. Sie war nicht bloß die Freude ihres Vaters, sondern eines Jeden, der in ihre Nähe kam. Kaum 19 Jahre alt, wurde sie mit dem Herzoge von Lothringen vermählt. Obgleich dieser ihr an
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