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die Triebkraft des Wassers noch mehr auszunützen, indem man Tal.
sperren anlegt. Zu diesem Zweck schließt man die Täler durch hohe
Mauern ab und staut die Flüsse dadurch zu großen Seen. Das abfließende
Wasser treibt dann Maschinen oder erzeugt elektrische Kraft. Auch dienen
die Talsperren dazu, manche Orte mit Trinkwasser zu versorgen.
Iv. Der Hunsrück.
§ 32. Der Hunsrück (Hnn — hoch, hoher Bergrücken) liegt zwischen
Rhein, Mosel, Saar und Nahe. Er hat große Ähnlichkeit mit dem Taunus.
Wie dieser fällt er nach Süden steil, nach Norden allmählich ab. Der
breite Höhenrücken ist stark bewaldet. Bei Oberstein an der Nahe
findet man Achat. Der Achat ist ein Halbedelstein; er ist mit ver-
schiedenfarbigen Streifen geziert, deren Schönheit nach dem Schleifen
besonders hervortritt. Die geschliffenen Steine werden zu allerlei
Schmucksachen, Broschen, Knöpfen, Dosen usw., verarbeitet. Die Achat-
gruben sind nahezu erschöpft, weshalb man jetzt Steine aus Brasilien
einführt. — In dem Nahetal sprudeln Salzquellen hervor, denen die
Badeorte Kreuznach und Münster am Stein ihr Ausblühen ver-
danken. Aus der Sole wird auch Salz gewonnen.
V. Die Eiset.
§ 33. 1. Landschaft. Die Eifel ist ein welliges Hochland; da es ganz frei
und ungeschützt liegt, ist sein Klima sehr rauh. Rauhe Winde fegen über
die weiten Hochflächen hin. Ungünstig wirken auch die großen Regen-
mengen, die die Westwinde herbeiführen; dadurch ist der Boden naßkalt
und sumpfig. Große Strecken sind mit Torfmooren bedeckt. Der Teil
des Gebirges, der an Mooren besonders reich ist, heißt Hohes Venn,
d. h. hohes Moor. Die Hochflächen der Eifel gehören zu den ärmsten
und ödesten Gegenden Deutschlands und werden deshalb anch rheinisches
Sibirien genannt.
2. Vulkanische Natur. Viele Erscheinungen weisen darauf hin,
daß die Eifel früher ein Schauplatz lebhafter vulkanischer Tätigkeit
war. Man findet zahlreiche Kegelberge, die einst wohl tätige Vulkane
waren und das Land mit ihren Lavamassen überschütteten. Jetzt sind
sie längst erloschen. Ferner gibt es eine ganze Anzahl kleiner Seen,
Maare genannt, die wohl die merkwürdigsten vulkanischen Gebilde
sind. Man kann sie am treffendsten als Kraterseen bezeichnen. Es
waren wahrscheinlich Explosionskrater, bei denen alsbald ein Erlöschen
der vulkanischen Tätigkeit eintrat und die sich später mit Wasser
füllten. Das größte Maar ist der Laacher See, der 3,3 qkm Wasser-
fläche umfaßt (etwa 2 Stunden Umfang). Endlich sind noch die zahl-
reichen Mineralquellen zu erwähnen, die in der Regel nur da zutage
treten, wo ehemals vulkanische Tätigkeit bestand.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Mosel Saar Taunus Brasilien Deutschlands Sibirien
— 65 —
12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen,
läßt man gewaltige Pfeiler stehen.
Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht
von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter-, Kali- und
anderen Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren
Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab-
räumen mußte, bevor man zu dem darunter liegenden Steinsalz (6)
gelangen konnte. Dieses wird gemahlen und als Tafelsalz in den
Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man
gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Produkte daraus, z. B. Salpeter,
Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit
Düngesalzen versorgt Staßfurt nicht nur ganz Deutschland, sondern
auch England und Amerika.
Entstehung des Salzlagers. An der Stelle des heutigen
Salzlagers befand sich ehemals ein Meerbusen, der bis auf eine schmale
Öffnung von dem offenen Meere abgeschlossen war. Das Wasser des
Beckens verdunstete, und der Salzgehalt desselben setzte sich auf dem
Meeresboden ab. Vom Meere her strömte jedoch immer neues Wasser
zu. Da nun die Verdunstung ungestört ihren Fortgang nahm, so
bildeten sich fortgesetzt neue Salzschichten, und es entstand im Laufe
der Zeit ein mächtiges Salzlager. Über demselben lagerte sich dann
eine undurchlässige Tonschicht (b). Diese ist deshalb von großer Wich-
tigkeit, weil sie verhindert, daß das Salz vom Wasser aufgelöst und
weggeführt wird. — Die Entstehung eines Salzlagers in der geschilder-
ten Weise ist gegenwärtig am Kaspischen Meer im Gang.
Ii. Das Thüringer Becken.
1. Landschaft. Das Thüringer Becken dehnt sich zwischen Harz § 47</
und Thüringerwald, Weser und Saale aus. Es bildet eine Mulde, die
wahrscheinlich durch eine Einsenkung des Bodens entstanden ist. Im
Westen steigt es zum Eichsfeld auf. Es ist dies eine rauhe Hochfläche
von 500 m Höhe, die sich zwischen Werra, Weser und der oberen Leine
ausbreitet. Von dem Eichsfeld ziehen einzelne Höhenzüge nach der Saale
hin, von denen der Kyffhäuser am bekanntesten ist. Die ehemalige
Reichsburg Kyffhausen liegt bis auf einen 25 m hohen Turm in
Trümmern. Neben ihr haben die Kriegervereine des Deutschen Reiches
Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet.
2. Der Hauptfluß des Thüringer Beckens ist die Saale, die auf
dem Fichtelgebirge entspringt. Ihr Oberlauf ist reich an landschaftlichen
Schönheiten. Steile Höhen schließen das enge Tal ein; stolze Burgen
und Schlösser schauen von den Gipfeln herab. In dem Mittellauf
tragen die nach Süden geneigten Bergabhänge Rebenpflanzungen.
An Nebenflüssen nimmt die Saale links die Unstrut, die Ilm und
Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Iii. Teil. 5
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Amerika Thüringerwald Reichsburg_Kyffhausen
— 66 —
die Bode, rechts die Weiße Elster mit der Pleiße auf. Sie fließt
an einer Reihe größerer Städte vorbei; die wichtigsten sind Hof, Jena,
Naumburg, Weißenfels, Merseburg und Halle. Oberhalb
Magdeburg mündet sie in die Elbe.
3. Bodenarten und Erzeugnisse. Das Thüringer Becken gehört
der deutschen Triastafel an. Es besteht zum größten Teil aus
Muschelkalk und Keuper. Aus Muschelkalk bauen sich hauptsächlich das
Eichsfeld und die das Becken durchziehenden Höhenrücken (Kyfshäuser
u. a.) auf. Der Muschelkalk bildet bei der Verwitterung selten einen
tiefgründigen Boden. Ungünstig ist auch, daß das Wasser in den
Rudelsburg Burg Saaleck
Abb. 42. Das Saaletal bei Kösen.
Spalten des Kalksteins rasch versickert. So erklärt es sich, daß die
Mnschelkalkhöhen des Thüringer Beckens unfruchtbar sind. Ganz be-
sonders gilt dies vom Eichsfeld, wo diese ungünstigen Umstände durch
die hohe Lage und das rauhe Klima noch gesteigert werden.
In den Niederungen des Thüringer Beckens herrscht der Keuper
vor, der bei der Verwitterung einen fruchtbaren Boden ergibt. In
den Flußtälern besteht der Boden aus Löß und aus Schwemmland, das
die Flüsse abgelagert haben. Infolge dieser günstigen Bodenverhältnisse
ist das Thüringer Becken durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet. In der
Helmeniederung, der sogenannten Goldenen Aue, sowie in dem Unstrut-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 47 —
halb auch das „deutsche Lyon" genannt. Die deutsche Seidenindustrie hat sich
nach und nach so emporgeschwungen, daß sie heute der französischen ebenbürtig
ist. Krefeld erzeugt jährlich für etwa 90 Mill. Mark Seidenwaren.
Zur Rheinprovinz gehören auch die Hohenzollevnschen Lande, die sich vom
Neckartal über das Donautal bis ins Gebiet der schwäbischen Hochfläche hinziehen.
Sie sind das Stammland der preußischen Könige. Die Hauptstadt ist Sigma-
ringen im oberen Donautal. In der Nähe von Hechingen erhebt sich auf dem
Hohenzollern das Stammschloß der Hohenzollern.
B. Das Hessische und das Weser-Bergland.
/1. Lage. Das Hessische und das Weser-Bergland werden im Westen § 36.
von dem Rheinischen Schiefergebirge, im Osten von dem Thüringerwald
und dem Harz begrenzt. Der südliche Teil wird Hessisches, der
nördliche Teil Weser-Bergland genannt.
Abb. 30. Das Hessische und das Weser-Bergland.
2. Geologische Bildung. Die Landschaft bildet den nördlichen
Teil der deutschen Triastafel. Das vorherrschende Gestein ist Bunt-
sandstein; Muschelkalk und Keuper sind durch die Verwitterung an den
meisten Stellen abgetragen.
In dem Mittelalter der Erdgeschichte hat hier eine lebhafte vnl-
kanische Tätigkeit stattgefunden. Man nimmt an, daß sich große Risse
und Sprünge in der Erdrinde bildeten und daß sich einzelne Teile der
Landschaft senkten. An den Bruchstellen quollen dann gewaltige vnl-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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— 70 —
reichs Sachsen. Nur die nördliche Abdachung bietet Raum für die
Entwicklung größerer Flüsse. Hier fließt der Elbe die Mulde zu,
die aus zwei Quellflüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde,
entsteht.
b) Geologische Bildung. Das Sächsische Erzgebirge verdankt
seine jetzige Gestalt umfangreichen Senkungen der Erdrinde. Im Norden
sank der Dresdener Talkesfel ab, im Süden das Egertal. Auf der
böhmischen Seite ist die Scholle am tiefsten abgesunken, weshalb das
Gebirge hier auch am steilsten abfällt.
Als Folgen dieser gewaltigen Schollenbewegung weist auch das
Erzgebirge vulkanische Durchbrüche und Mineralquellen auf. Die heißen
Quellen des Egertales haben die Entstehung zahlreicher Badeorte ver-
anlaßt, z.b. Karlsbad, Marienbad, Teplitz u.a.
j c) Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen
des Ergebirges haben ein rauhes Klima. Trotzdem zieht sich der Acker-
bau hoch hinauf; er erreicht hier die größte Höhe in Deutschland.
Getreide gedeiht nur kümmerlich; das Hauptgewächs ist die Kartoffel.
Das Gebirge war früher sehr reich an Erzen. „Silber hegen seine
Berge wohl in manchem tiefen Schacht." Jahrhundertelang lieferte der
Bergbau auf Silber reiche Erträge; in der letzten Zeit gehen
sie jedoch immer mehr zurück. Die Bewohner sind deshalb genötigt,
sich anderen Erwerbszweigen zuzuwenden. Sie beschästigen sich be-
sonders mit Hausindustrie. Sie verfertigen Teppiche, Gardinen, Musik-
instrumenta Blechwaren u. dgl.; sehr verbreitet sind auch Spitzen-
klöppeln, Strohflechten, Spinnen und Weben. Von großer Bedeutung
sind die Kohlenlager bei Chemnitz und Zwickau. Sie liefern das
Brennmaterial für die großartige Industrie, die sich in Sachsen entwickelt
hat. In den Tälern reiht sich Dorf an Dorf, Stadt an Stadt. Überall
erblickt man mächtige Fabrikgebäude und Werkstätten. Zahlreiche Fabrik-
schornsteine ragen in die Lust und speien schwarze Rauchsäulen aus.
Tauseude fleißiger Arbeiter sind mit der Verarbeitung von Eisen, Wolle,
Baumwolle usw. beschäftigt. Die größte Fabrikstadt des Gebietes ist
Chemnitz; es wird wegen seiner großartigen Baumwollenindustrie
auch das deutsche Manchester genannt. Andere bedeutende Fabrikstädte
sind Zwickau, Glauchau, Freiberg und Annaberg.
3. Das Elbsandsteingebirge, a) Gesteinsart. Das Elbsand-
steingebirge bildete ursprünglich eine einzige Hochfläche. Es gehört der
Kreideformation an. Bei diesem Namen denkt man vor allem an die
weiße Schreibkreide. Sie bildet jedoch nur einen geringen Bestandteil
der Kreidegebirge. Diese bestehen weit mehr aus Tou, Sandstein,
Kalk und Schiefer. In dem Elbsandsteingebirge ist der Sandstein vor-
herrschend, nach dem das Gebiet auch seinen Namen führt.
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
- 81 —
zucht vorzugsweise im Riesengebirge getrieben. Am Fuß der Sudeten
blüht die Weberei, im Riesengebirge die Porzellan- und Glasfabrikation.
Oberschlesien endlich ist infolge seines Reichtums an Kohlen und Erzen
der zweitgrößte Jndustriebezirk unseres Vaterlandes. Schlesien zerfällt
in die Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz und Oppeln.
Die Hauptstadt Breslau. 511000 Einw., an der Oder, ist die drittgrößte
Stadt Preußens und die wichtigste Handelsstadt Ostdeutschlands. Diese Bedeutung
verdankt sie ihrer günstigen Lage inmitten einer gewerbreichen Landschaft, an einem
schiffbaren Strom und im Kreuzungspunkte von acht Eisenbahnlinien- In der
Nähe liegt der Schlachtort Lenthcn. Andere Städte an der Oder sind Ratibor,
Oppeln, Brieg, (Slogan und unweit der Oder Grimberg. Im oberschlesischen
Jndustriebezirk sind die bedeutendsten Städte Köniqshütte, Gleiwitz, Tarnotvitz
und Beuthen. Am Fuß der Sudeten liegt die Festung Neiße, im Gebirge die
Festung Matz. An der Katzbach liegt Liegniiz, in dessen fruchtbarer Umgebung
viel Gemüse gebaut wird; in der Nähe befindet sich das Schlachtfeld von
Wahlstatt (1241 und 1813). Görlitz, an der Görlitzer Neiße, ist der Mittelpunkt
der niederschlesischen Tuchindustrie.
vas Norddeutsche Tiesland.
1. Lage. Das Norddeutsche Tiefland breitet sich zwischen der § 60.
Mitteldeutschen Gebirgsschwelle einerseits und der Nord- und der Ostsee
anderseits aus. Im Westen geht es in das niederländische, im Osten
in das russische Flachland über. Es ist somit ein Teil des großen
europäischen Tieflandes, das sich von den Pyrenäen bis zum Ural
erstreckt.
2. Geologische Bildung. Wie die Oberdeutsche Hochebeue, so
ist auch ganz Norddeutschland vor vielen Jahrtausenden von mächtigen
Gletschern bedeckt worden. Diese gingen von Skandinavien aus und
erstreckten sich bis in das Innere Deutschlands. Es hat wahrscheinlich
mehrere Vereisungen gegeben. Man zählt in Norddeutschland deren
drei. Die älteste reichte bis zu dem Mitteldeutschen Gebirgsland, die
jüngste nur bis in die Gegend von Magdeburg.
Die Gletscher haben gewaltige Erd- und Gesteinsmassen von
Skandinavien nach Deutschland getragen. Die Gesteine sind auf dem
weiten Wege, den sie zurücklegen mußten, vielfach geschrammt, gekritzt
und geglättet worden. Die mitgeschleppten Massen legten sich auf das
Grundgebirge, glichen dessen Unebenheiten aus und verwandelten das
Gebiet, das sie bedeckten, in ein weites Flachland. Die aufgelagerte
Schicht erreicht stellenweise eine Mächtigkeit von 200 m. An manchen
Orten ragt das Grundgebirge aus dem Moränenschutt hervor. Solche
Reste des Grundgebirges haben wir z. B. in den Sandsteinfelsen
Helgolands und in den Kreidefelsen der Insel Rügen.
Dilcher-Schwcirzhanpt-Walther. Erdkunde. Iii. Teil. 6
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
— 87 —
Dicht bei der Insel liegt eine langgestreckte Düne, die als Bade-
strand dient. Helgoland zählt zu den besuchtesten Seebädern. — Die
Insel gehörte lange Zeit den Engländern; jetzt ist sie wieder deutsches
Besitztum. Auf dem Oberland sind neue Befestigungswerke angelegt
worden, wodurch Helgoland ein wichtiger Wachtposten im deutschen
Meere geworden ist.
Iii. Die Nordseeküste.
1. Zwischen den Inseln und dem Festland liegt das Wattenmeer § 64.
(von waten). Da es eine geringe Tiefe hat, so wird der Meeresboden
bei eintretender Ebbe vom Wasser entblößt; er bildet dann eine weite,
graue Ebene, die von zahlreichen Wasseradern durchzogen ist. Die Be-
Abb. 58. Sandsteinfelsen an der Westküste der Insel Helgoland.
Man sieht deutlich die schräge Lagerung des Gesteins.
wohner suchen die zurückgebliebenen Muscheln und Krebse. Zuweilen
kann sogar der Postwagen zwischen dem Festland und den Inseln der-
kehren.
2. Meerbusen. Die Nordseeküste weist mehrere Busen auf: Jade«
busen, Dollart und Zuidersee. Diese sind auf die gleiche Weise
entstanden wie die Friesischen Inseln. Gewaltige Sturmfluten haben
die Landstriche, die sich ehemals an ihrer Stelle befanden, verschlungen.
Der Dollart ist erst im 13. Jahrhundert ins Land gerissen worden.
Damals ging ein gesegneter Landstrich mit zahlreichen Dörfern und
Tausenden von Bewohnern in einer stürmischen Nacht unter.
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 98 —
Die westliche Seite der Pommerschen Bucht weist eigentümliche
Meereseinschnitte auf, die Bodden heißen. Sie sind durch langge-
streckte, seltsam zerrissene Halbinseln vom Meere abgeschnitten; ihre
Abb. 66. Düne aus der Kurischen Nehrung.
Tiefe ist gering, 5—10 m. Wahrscheinlich waren sie früher Festland,
das von dem Meere weggerissen worden ist.
Im Jähre 1800
/m Jahre 1839.
Abb. 67. Die Wanderdüne bei Kunzen auf der Kurischen Nehrung in den Jahren
1800, 1839 und 1869. (Nach Bereudt.)
Die Buchten an der Ostküste Schleswigs heißen Föhrden.
Man hält sie für alte Flußtäler, die infolge von Bodensenkungen vom
Meere ausgefüllt worden sind.
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TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 100 —
Preußens. Ter südliche Teil des Landrückens weist ausgedehnte Wälder
auf. In diesen Forsten halten sich noch Wölfe und Luchse auf, die
aus dem nahen Rußland herüberkommen. Auch der Elch, die größte
Art von Hirschwild, haust noch darin. Die Rominter Heide ist
bekannt durch die kaiserlichen Hofjagden, die dort ost stattfinden.
Die Rindviehzucht steht in großer Blüte. (Tilsiter Käse.) Vor
allem aber züchtet Ostpreußen treffliche Pferde. Die Pferdezucht hat
eine solche Ausdehnung, daß sie unserer Reiterei die Hälfte aller Pferde
zu liefern vermag. In Trakehnen befindet sich ein königliches Gestüt.
Die Halbinsel Samland, die zwischen dem Kurischen und dem
Frischen Haff liegt, ist wichtig durch ihren Reichtum an Bernstein.
Nirgends tritt er in solcher Menge und in solcher Güte auf wie hier.
Abb. 68. Bernstembergwerk.
Der Bernstein verdankt seine Entstehung dem Harz eines Nadelbaums,
der in der Braunkohlenzeit untergegangen ist. Er liegt etwa 30 m
tief unter der Oberfläche des Bodens. Das Meer wühlt die Erdschichten,
in denen er vorkommt, zum Teil auf und spült ihn bei Stürmen an
das Land. Die an den Strand geworfenen Stücke sammelt man dann
ein. Außerdem gewinnt man den Bernstein auch durch Tauchen,
Baggern und bergmännischen Betrieb. Der jährliche Ertrag an Bern-
stein an der Küste Samlands beläuft sich auf 75000 kg.
b) Der Pommersche Landrücken besteht vorwiegend aus sandigen
Hochflächen. Diese sind unfruchtbar und tragen fast nur Heidekraut.
Ein solch ödes Heideland ist die Tuche l er Heide, die zu den trau
rigsten Landstrichen Deutschlands zählt. Auf dem Höhenrücken bilden
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Abb. 114. Skelett einer pflanzenfressenden Riesenechse (Diplodocus) im Sencken-
bergischen Museum zu Frankfurt a. M. 18 m lang.
Abb. 115. Wahrscheinliches Aussehen des Diplodocus.
Auf das Tertiär folgte eine Zeit, in der eine erhebliche Temperatur-
erniedrigung eintrat, die Eiszeit. Es bildeten sich große Gletscher-
massen, die einen großen Teil der gemäßigten Zone bedeckten. In
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]