1855 -
Mainz
: Kirchheim
- Autor: Hepp, J.
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
256
anzutreffen. Manche verbreiten sich von bestimmten Standorten all-
mälig weiter dahin, wo sie vorher nicht angetroffen wurden. Dies
ist z. B. bei manchem Unkraut der Fall, das eine Art Wanderung
beginnt, wobei ihm Lust, Wasser, Thiere und manches Andere be-
hülflich sind.
Der Reiz und die Zierde, welche die Fülle der Gewächse dem
Erdboden verleihen, wirkt auf unser Gemüth mit unwiderstehlicher
Gewalt. Wenn der Frühling in Keim und Knospe sich regt, die
zarten Grasspitzen am warmen Abhange aufschießen, vereinzelte
Blümchen im Sonnenlichte sich offnen und das Saatfeld auf's Neue
Farbe und Frische gewinnt; so fühlt der Mensch mit den zahllosen
Gewächsen, die zum Lichte emporstreben, auch neues Leben. Der
Allmächtige wiederholt sa gleichsam das Schöpfungswort: Es werde!
wie im Anfange. Es hebt sich das Leben aus der Tiefe, es rauscht
und tönt in der Natur weit hin durch die Erdenländer. Das sinnige
Gemüth folgt mit tiefer Empfindung der Verwandlung und ahnt die
Allmacht des Ewigen, der durch die Schöpfung geht. Ohne Ka-
lender weiß der aufmerksame Beobachter mit ziemlicher Gewißheit, in
welchem Monat er sich befindet; sagen es ihm sa die Blüthen der
einzelnen Kräuter und Sträuchen, die ohne Regellosigkeit ihre Zeit
einhalten. Wehmüthige Gefühle ergreifen uns beim Abschiede der
grünen Flur, wenn die Waldungen auf den Höhen wie mattes
Abendroth sich färben, auf der Ebene die graulichen Stoppelfelder
sich ausdehnen, überall ein düsterer Ausdruck im Gewächsreiche die
Scheidestunde verkündet, der Herbststurm daherbraust und die fallenden
Blätter durcheinander wirbelt. Nur der Tannenforst bewahrt dann
noch einen schwachen Ueberrest von dem dagewesenen Glanze.
Ohne Pflanzenwuchs gäbe es kein Thierreich, die Erde wäre
ohne denselben nicht zum Aufenthalte für den Menschen geeignet.
Was bereiten wir uns aus den Samenkörnern, dem Stroh, den
Wurzeln, dem Holz, Harz, Safte, Obste, der Rinde und an-
deren Erzeugnissen der Pflanzen? Eine Art genügt oft schon zur
Ernährung von vielen Hunderttauseuden von Menschen. Ohne Pflan-
zen also keine Thiere und keine wohnliche Stätte auf Erden für den
Menschen.
2. Bedingnisse zum Leben und Gedeihen der Gewächse.
Erdboden, Wasser, Luft, Wärme und Licht ist den Pflanzen zur Erzeu-
gung und Gedeihlichkeit nothwendig. Fehlt ihnen davon eins , so kränkeln
und welken fle und gehen dem sichern Absterben entgegen. Aus dem Erd-
boden empfangen die Pflanzen ihre mineralischen Bestandtheile. Die Acker-
erde ist in steter Umwandlung begriffen; dabei verwesim die darin enthal-
tenen Stoffe aus dem Thier- und Pflanzenreiche, die mineralischen aber
vehvittern. Diese Verwitterung geht aber auch noch tiefer in der Erdrinde
vor, wo Luft und Wasser Zutritt erhalten. Die aufgelösten Stoffe, vor-
züglich Salze, theilen sich dem Wasser mit, aus welchem sie die Pflanzen
durch die Wurzeln aufnehmen. Das Wasser versorgt dieselben mit Sauer-
und Wasserstoff. Diese werden nicht allein durch die Wurzel, sondern auch
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- Autor: Hepp, J.
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vielen Abarten vorkommt. Als die vorzüglicheren Kühe sind zu
nennen: die schweizer Kuh von schwarzer Farbe mit nach aussen
gebogenen Hörnern, die friesländische Kuh. roth von Farbe, Hörner
nach vorne gebogen, dann folgen die Oldenburger, dänischen, polni-
schen und englischen Kühe. Wild kommt das Rind nirgends mehr
vor, verwildert nur in Südamerika, wo es ursprünglich fehlte, nach
seiner Einführung durch geringe Aufsicht der Besitzer erst herrenlos
umherlief, später sich aber zu Heerden vermehrte und zum Gegen-
stand der Jagd wurde. Auch der Hund und das Vferd sind dort
verwildert. Eine Plage des Rindviehes sind die Bremsen und noch
mehr die Dasseln; letztere den Bummeln ähnliche Insekten legen ihre
Eier in seine Haut, wodurch Beulen entstehen, worin sich die Maden
entwickeln Kühe, Kälber und Ochsen kennen ihre Peiniger am Ge-
summe und springen, wenn sie eines dieser Insekten hören, mit auf-
gehobenem Schwänze wie rasend davon. Eine sehr gefährliche Rinder-
krankheit , der Milzbrand, richtet wie eine Pest oft in einzelnen
Gegenden grossen Schaden an und kann nur wie andere Seuchen
durch Absperren an weiterer Verbreitung verhindert werden. Minder
nachtheilig ist eine Krankheit der Kühe, die Kuhpocken, die sich
zuweilen an den Eulern derselben zeigt. Sie gab Veranlassung zum
Impfen, wodurch einer der furchtbarsten Seuchen, den B altern, ihre
Gewalt genommen wurde.
22. Das Pferd.
Am Pferde hat der Mensch einen der gelehrigsten Zöglinge
unter den Thieren gefunden, dessen spätere Leistungen die aufgebotene
Mühe und Geduld überreich belohnen. Ohne besondere Vorliebe
für irgend eine Thätigkeit fügt es sich in der Jugend der Abrichtung
zu den entgegengesetztesten Zwecken, ist bald in der ihm bestimmten
Thätigkeit heimisch und führt sie musterhaft aus. Deßwegen sehen
wir es in der Reitbahn nach dem Willen seines Reiters und Lenkers
die verschiedenartigsten Lauf- und Gangarten, Bewegungen und
Wendungen sicher und zierlich ausführen; wir erstaunen über seine
Gefügigkeit und Dressur bei Kunstreitern, mit denen es die unstäte
Lebensweise theilt und auf Erwerb ausgeht, jedoch ziemlich gleich-
gültig den ihm gezollten Beifall hinnimmt; es begegnet uns auf dem
Exerzierplätze, bald in der geschlossenen Reihe, sich ruhig verhaltend,
bald in gestrecktem Laufe den Kavalleristen zum beabsichtigten'ziele
tragend. Mit gemessenem Schritte folgt das edle Thier dem Takte
des lustigen Marsches, stellt sich im Kraftgefuhle auf die Hinterbeine,
kehrt aber bald nach des Reiters Wille ohne besondere Störung zur
Ordnung. Und auf der tobenden Wahlstatt, wo über die Geschicke
der Reiche und Völker entschieden wird, mitten im Getümmel der
Schlacht, unter dem Donner der Feuerschlünde, unter Rauch, Sturm
und Lärm, wo alle anderen Thiere zurückweichen oder wüthend wer-
den, da steht das heldenmüthige Roß ohne Furcht und Flucht und
selbst seiner Wunden nicht achtend. Treu steht es zur Fahne, der sein
Reiter geschworen, eilt selbst, in Gefangenschaft gerathen, beim
Signalruf der Seinen den wohlbekannten Reihen zu, die ihm aufge-
bürdete fremde Herrschaft fliehend.
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330
entsteht die Empfindung. Diese Fähigkeit der Empfindung heisst
Sinnlichkeit. Eichtet sich die Sinnlichkeit nach der äussern Welt,
so ist sie thätig in den fünf Sinnenwerkzeugen, in welchen sich
zahlreiche vom Gehirn und Rückenmark auslausende Nerven enden.
Der allgemeinste über den ganzen Körper verbreitete Sinn ist
der Sinn des Gefühls oder besser gesagt des äusseren Füh
lens. Er dauert noch fort, wenn die anderen Sinne aufhören
thätig zu sein, wie bei Schlafenden, Bünden, Tauben. Nicht selten
haben Blinde ein weit feineres Gefühl als Sehende. Höchst merk-
würdig bleibt es auch, dass Menschen, besonders aber Thiere, weit
entfernte Dinge durch das Gefühl wahrnehmen. Das Werkzeug des
Gefühls sind die überall verbreiteten Nerven; besonders tritt aber
das Gefühl am stärksten in den Fingerspitzen hervor, womit wir die
Dinge betasten, wesshalb auch dieser Sinn Tastsinn genannt wird.
— Der Sinn des Geschmacks steht dem äusseren Fühlen am
nächsten und dient dazu, das dem Magen Zuträgliche zu prüfen und
somit Leben und Gesundheit zu erhalten. Er hat seinen Sitz in der
innern Mundhöhle und besonders in der Zunge. Die fleischige Zunge
ist mit einer rauhen Haut überzogen, in welche sich viele Nerven-
spitzen enden. — Der Sinn des Geruchs ist eigentlich eine Fort-
setzung des vorigen Sinnes, beschränkt sich aber nicht blos auf die
Prüfung der Speisen und Getränke und somit auf die Erhaltung des
eigenen Lebens, sondern wirkt auch in die Ferne, gewahrt unreine
Luft und trägt dazu bei, dass unsere Empfindungen verfeinert wer-
den. Das Werkzeug dieses Sinnes ist die Nase. Die Nase erhält
ihre Empfindung durch viele Nerven, ivelche sich in der Schleimhaut
befinden. Bei den Thieren, z. B. bei dem Hunde, ist dieser Sinn
ausserordentlich stark. — Der Sinn des Gehörs, wodurch wir den
Schall, Klang und Ton vernehmen, hat seinen Sitz in dem äusserst
künstlich gebauten Ohre. Das Ohr besteht aus der Ohrmuschel,
dem mit dem bittern Ohrenschmalz, das gegen Staub und In-
sekten schützt, angefüllten Gehörgang, dem Trommelfell, das
den Schall auffängt, der Trommelhöhle und der bis in den Mund
führenden Röhre. Von der Trommelhöhle an bis zum Munde sind
noch mehrere ausserordentlich kunstreich gebaute Oeffnungen und
schneckenartig gewundene Gänge, welche man zusammen das La-
byrinth oder den Irr gang nennt, und die mit einer wässerigen
Flüssigkeit und vielen Nerven versehen sind. — Der wichtigste Sinn
ist der Gesichtssinn. Das Gesicht nimmt das Licht, die Be-
leuchtung und Farben wahr. Das Werkzeug des Gesichts ist das
Auge. Das Auge ist ein wahres Meisterstück des Schöpfers. Die
beiden Augen liegen in den Augenhöhlen und werden durch dieselben,
sowie auch durch die Augenbraunen und Wimpern vor Ver-
letzung, vor Schweiss, vor allzu hellem Licht, Insekten u. s. w. ge-
schützt. Daher Schliessen sich auch die Augenlieder, sobald dem
Auge nur die mindeste Gefahr droht. Das Auge besteht aus dem
Augapfel, dessen obere, harte, durchsichtige Haut Hornhaut
heisst. In der Mitte derselben sehen wir die braune, blaue oder
graue R e g enb o g enh aut. welche den schwarzen A u g en st er n ein-
schliesst. Das Innere des Auges ist mit einer wässerigen und gallert-
artigen Feuchtigkeit und der hellen Kr y st all - Lin s e, welche hinter
dem Augenstern liegt, angefüllt. Die wässerige Flüssigkeit befindet
sich hinter der Hornhaut, die gallert- oder glasartige hinter der
Krystall-Linse. Die Netzhaut zieht sich über das Innere des
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332
schen sanft. Da aber die Pflanzenkost auch ihre Nachtheile hat, be-
sonders Blähungen und Säure bereitet, so ist es wohl am zweckmäßig-
sten, wie dieses auch wirklich überall geschieht, unsere Mahlzeiten aus
dem Thier- und Pflanzenreich zugleich zu holen, jedoch in der Weise,
daß wir mehr Pflanzenkost als Fleischspeisen genießen. Milch, Butter,
Eier, Brod, Kartoffeln, Obst und Gemüse sind für Kinder und Er-
wachsene gesunde Nahrungsmittel. Frisches, warmes, teigartiges und
zähes Brod, fette Kuchen, seifichte, schlecht gekochte Kartoffeln sind
jedem Magen ungesund.
Unter den Getränken ist unstreitig das Wasser das natür-
lichste und gesündeste. Es verdünnt das Blut, stärkt und belebt
Nerven, Muskeln und Magen, reinigt und bewahrt vor Fäulniß und
Unverdaulichkeit. Alle übrigen Getränke sind dem Menschen über-
haupt unv dem Kinde insbesondere weniger zuträglich, oft sogar schäd-
lich. Branntwein ist ein wahres Gift. Er stumpft die Nerven
ab, macht den Menschen dumm und roh, verursacht Zittern der Glie-
der, Auszehrung, Wassersucht und meistens einen frühzeitigen Tod.
Die unglückliche Familie eines Branntweintrinkers ist sehr zu bekla-
gen. Armuth und häuslicher Unfriede ist meistens ihr trauriges Loos.
Merkwürdig sind die Worte eines Abgeordneten der Indianer an den
Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates: „Wir bitten dich um
Pflüge und andere Werkzeuge und um einen Schmied, der sie aus-
bessern könne. Aber, Vater, Alles, was wir vornehmen, wird ohne
Nutzen sein, wenn du nicht verordnest, daß kein Mensch Branntwein
oder andere feurige Getränke dem Indianer reiche. Vater, der Ver-
kauf dieses Giftes ist in unseren Feldern verboten worden, aber nicht
in den Städten, wo manche unserer Jäger dafür nicht nur Pelzwerk,
sondern selbst ihre Schießgewehre und Kleider hingeben und nackt zu
ihren Familien zurückkehren. Es fehlt, Vater, deinen Kindern nicht
an Fleiß, allein vie Einfuhr dieses verderblichen Wassers macht, daß
sie arm sind. Wir haben auch nicht die Herrschaft über uns, die ihr
habt. Als unsere weißen Brüder zuerst in unser Land kamen, waren
unsere Vorfahren zahlreich und glücklich; allein seit dem Verkehr mit
dem weißen Volke und seit der Einfuhr jenes Giftes sind wir weniger
zahlreich und unglücklich geworden." Ueber das Branntweintrinken
und überhaupt über alles zu viel Trinken steht auf S. 45 ein sehr
ernstes und beherzigungswerthcs Wort.
M ä ß i g k e i t i m E sse n u n d T r i n ke n ist eine Hauptbedingung
der Gesundheit. Je mäßiger der Mensch, desto gesünder ist er, desto
älter wird er. — Ein König von Persien schickte dem Mahomed einen
gelehrten und erfahrenen Arzt, weil damals in Arabien ein geschickter
Arzt eine ungewöhnliche Erscheinung war. Als der Arzt sich etliche
Jahre da aufgehalten hatte, ging er eines Tages zu Mahomed, seinem
Herrn, und beschwerte sich, er sei noch zu keinem Kranken gerufen
worden, um Proben seiner Kunst abzulegen. Mahomed antwortete
ihm: „Die Leute in diesem Lande leben so, daß sie niemals essen, als
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453
nicht entbehren. — Becken, Böcke. Der Betagte handelt mit Be-
dacht. — Beet, bet, Bett; beten, böten, Böden; bäte, bähte
(bähen). Der Arzt befühlt den kranken Peter und befiehlt ihm drei
Bäder zu geben Wer seine Fehler aufrichtig bereut, ist auch bereit
Buße zu thun. Beräuchern, bereichern; besähen, besehen; be-
schwören, beschweren; Beschwerde, beschwerte; begleiten, be-
kleiden; bezeigen, bezeugen; berichtigt, berüchtigt; bohren,
die Poren; Biene, die Bühne; bieten, bitten. — Das Uebermaß
der guten Bissen muß man mit Krankheit büßen. Der Biß, bis. Der
Bote fuhr in einem Boote über den Bodensce und als er wieder auf
schweizerischem Boden angekommen war, boten ihm seine Landsleute
freundlichen Gruß. — Brödchcn, Brätchen, Brettchen. Die Bril-
len, brüllen. Das Buch, der Bug (Thierrücken). Bitte, Bütte.
— Beichten, beugten; der Bund, bunt. Bücken, picken. Butter,
der Puder.
C.
Ceder, Zeter (Geschrei). Der Ci der (Aepfelwein), die Cither
(Saiteninstrument), zittern.
D.
Das Dach, der Tag; der Dachs, die Tare. Sobald es tagte,
dachte ich an mein Tagewerk. Die Dame, der Damm. Wer wird die
Datteln tadeln, da sie reif und gut sind? Die Daube, die Taube,
taub; dehnen, tönen; Dienste, Dünste, dünnste. Bor allen Din-
g e n werde ich nur jenen Knecht dingen, welcher außer dem Düngen auch
noch die übrigen Feldarbeiten gründlich versteht. Denke dir, der Elephant
ist ein so großes Thier, daß er nicht einmal durch diese hohe Thüre hin-
durchgehen kann. Der Dinkel (Spelz), der Dünkel. Der Teich ist von
einem Deich rings umgehen; Teig. Bei dem Dorfe wird viel Torf
gegraben. Er verdünnte die Dinte so, daß sie kaum mehr zum Schrei-
den diente. Der Draht, trat; der Tod, todt; Todter, Dotter.
Die Hunde drehten durch Treten das Rad des Ragclschmieds. Drei,
treu; Dreier, treuer. Dicke Wolken, vom Sturme getrieben, trü-
den am Gebirge drüben den westlichen Horizont.
E.
Mit der Egge wird der Acker geeggt; acht. Die Eichen, eigen;
Eule, Eile; Ende, Ente, Entschluß. Eiter, Euter, Eider
(Fluß). Aus Steinkohlen erhalt man ein Gas, welches außerordentlich
erhellt. Enkel, Engel. Herrmann, der Cherusker, war dazu erlesen,
die Deutschen vom Römerjoche zu erlösen. Erzeigen, erzeugen.
F.
Diesem Felde fehlt es an Dung; darum fallt die Ernte so gering
aus. Der Herr befahl mir, jenes fahle Pferd dort an den Pfahl zu
binden. Die Fäule, die Feile, der Pfeil, feil. Er hat feiste Fäuste.
Die Fahne, die Pfanne. Feilchen, Pfeilchen, Veilchen; Feier,
Feuer; Ferse, Verse; Fieber, Fiber, die Viper; fiel, viel, der
Pfühl; fühle, fülle, fiele; Fläche, Pflege; Flaumen, Pflau-
men; flicken, pflücken, flügge; Flug, Pflug, Fluch; füllen,
fühlen, vielen; fehlen, Fellen, Fällen; Fund, Pfund; fährte
Pferd, Gefährte, Fährte (Spur), Flie der, F lit t er; freuen, freien,
im Freien; das Fuder, Futter; freilich, er fr e u li ch; die Frist,
frißt; die Fracht, fragt.
G.
Gähren, begehren. Sie speisten eine ganze Gans. Erhöre
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Unsere lieben Eltern wurden nämlich in der Nacht vom 1. bis 2. April
bestohlen. — Es war jene Nacht eine äußerst dunkle und stürmische.
Dieses benutzten die Diebe und kamen, mittelst Einbruch, in die blaue
Stube, erbrachen da einen Schrank und die Kommode, und im an-
stoßenden Nebenzimmer mehrere Kisten. Wir vermissen eine Summe
baares Geld von 112 fl., außerdem eine Uhr, silberne Löffel, gol-
dene Ringe und sonstige Kostbarkeiten, so wie auch viel Leibweiß-
zeug. Der Vater schlägt den erlittenen Verlust auf mindestens 400 fl.
an. Wie erschrack die Mutter, als sie des Morgens in die blaue
Stube trat, die erbrochenen Zimmergeräthe und die Entwendung so
vieler und kostbarer Gegenstände bemerkte; sie war fast außer sich,
so daß der Vater und wir Kinder Alles aufbieten mußten, sie zu be-
ruhigen. Der Vater hielt nun beim Gesinde Nachfrage über das
Vorgefallene, aber Niemand hatte etwas Verdächtiges bemerkt, was
sich auch bei näherer Untersuchung richtig herausstellte. Der Sturm
hatte nämlich ein nach der Straße gehendes, nicht fest verschlossenes
Fenster geöffnet, so daß die Diebe ganz gemächlich und geräuschlos
einsteigen und ihren Raub ausftihren konnten. Der Vater hat sogleich
von diesem Vorfalle Anzeige bei der Obrigkeit gemacht, die bis heute
die größte Thätigkeit aufgeboten hat, den Dieben auf die Spur zu
kommen, allein bis jetzt vergebens. Der Schrecken, den dieser unan-
genehme Vorfall hervorgerufen, hat weiter keine nachtheiligen Folgen
für den Gesundheitszustand der Familienglieder hervorgerufen; aber
uns Alle zu größerer Vorsicht gemahnt, um künftig ähnlichem Un-
glücke vorzubeugen. Gelegentlich erinnere ich Dich, daß die lieben
Eltern nächsten Monat den 20. Mai ihr silbernes Hochzeitsfest be-
gehen. Ein Festgeschenk wirst Du wohl schon in Bereitschaft haben.
Lieb wäre es uns Allen, wenn es Dir möglich wäre, an diesem schönen
Familienfeste persönlich Theil nehmen zu können.
Herzinnige Grüße von Vater und Mutter, von Deinen Geschwi-
stern und insbesondere
von Deiner Dich allzeit liebenden Schwester
Emilie.
Iii. Bitt- und Auftragsschreiben.
14.
Heidesheim, den 15. März 1853.
Mein theurer Johann!
Wie Du weisst, bin ich seit acht Tagen so krank, dass ich die
Schule nicht besuchen kann. Da nun meine Gesundheit bald völlig
hergestellt ist, so denke ich recht oft an meine Schule und an den
Fortgang in allen Gegenständen. Daher wird es mir manchmal recht
bang, ich möchte zurückbleiben und grosse Sehnsucht ergreift mich, zu
erfahren, was täglich in der Schule vorgeht. Ich bin von Deiner Güte,
lieber Johann! so überzeugt, dass ich ungescheut an Dich die Bitte
richte , mir doch täglich die Schulaufgaben mittheilen zu wollen !
Sehnlichst Deine gütigen Mittheilungen erwartend, grüsst Dich herzlich
Dein treuer Freund
Eduard.
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425
Der Faule mag darben. Der Baum mag verdorren. Der Mensch
kann krank werden. Der Schüler kann fleißig sein. Der Kranke darf
schlafen. Der Müde darf ausruhen. Der Faule muß darben. Der Baum
muß verdorren. Der Schüler soll fleißig sein. Der Kranke will schla-
fen. Der Müde will ausruhen.
Aufgabe. Sage von folgenden Wörtern die Thätigkeit als mög-
lich und nothwendig aus >
König , Christ, Kind, Schüler, Pfarrer, Kranke, Zufriedene, Land-
mann, Arzt, Freund, Mutter. — Hausthiere, Knabe, Körper, Augen,
Schaden, Sünde, Züngling, Lehrer, Gläubiger, Schuldner, Trauben, Ver-
urtheilte, Baumeister.
Zur Rechtschreibung.
16) Dehnung und Schärfung der Stimmlaute.
a) Dingwörter, worin die Dehnung durch Verdoppelung der
Stimmlaute: „a, e, o" bezeichnet ist.
Das Aas, der Aar, der Aal, das Haar, die Maas, das Paar, der
Saal, die Saat, die Schaar, der Staar, der Staat, die Waare. — Das
Beet, daö Heer, der Klee, das Meer, der See, die See, der Schnee, der
Speer, der Theer, der Thee, die Allee, die Armee, die Beere, das Kameel,
der Kaffee, die Seele. — Das Boot, das Loos, das Moor, das Moos,
der Lootfe.
b) Dingwörter., worin die Dehnung der Stimmlaute durch das
Dehnungszeichen „h" bezeichnet ist.
Die Bahn, der Hahn, der Hohn, das Huhn, das Jahr, der Kahn,
der Lehm, der Lohn, das Mahl, das Mehl, das Oehr, das Ohr, die Ohm,
der Rahm, das Rohr, der Ruhm, die Ruhr, der Stahl, der Stuhl, die
Uhr, der Wahn, die Zahl, der Zahn. — Die Ahle, die Aehre, die Bahre,
die Bohne, die Bühne, die Dohle, die Ehre, die Fahne, das Fohlen, die
Kehle, die Kohle, die Lehne, die Mähne, die Mühle, die Rahme, die Röhre,
die Sohle.
e) Dingwörter, worin die Dehnung des Stimmlautes „i" durch
die Dehnungszeichen: „e und eh" bezeichnet ist.
Das Bier, der Brief, der Dieb, der Dienst, das Glied, der Hieb, der
Kiel, der Kies , das Knie, der Krieg, das Lied, das Rieß, das Sieb, der
Sieg, das Spiel, der 'vpicß, der Stiel, der Stier, das Thier, der Trieb,
das Vieh, das Zstl, die Zier. — Die Biene, die Diele, das Fieber, die
Fliege, der Friede, der Giebel, die Liebe, die Miene, die Miethe, das Pa-
pier, der Priester, der Riegel, der Riemen, der Riese, der Schiefer, die
Schwiele, das Siegel, der Spiegel, der Stiefel, die Stiege, die Wiege,
die Wiese, das Wiefel, die Zieche, die Ziege, die Zierde, die Zwiebel.
6) Dingwörter, worin die Schärfung des Stimmlautes durch
„ch" bezeichnet ist.
Der Bach, das Buch, das Blech, der Bruch, das Dach, das Fach,
der Fluch, das Joch, der Koch, das Loch, das Pech, der Spruch, der Stich,
das Tuch. — Der Becher, die Buche, der Drache, das Echo, die Hechel,
die Küche, die Lache, der Nachen, der Rachen, der Rechen, die Sache, die
Sichel, die Wache, die Woche, der Wucher, die Zeche.
e) Dingwörter, worin der Stimmlaut durch „ck" oder „tz" ge-
schärft ist.
Der Blick, der Bock, das Eck, der Fleck, das Glück, der Rock, der
Sack, der Speck, der Stock, der Strick, daö Stück, der Schmuck, der
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- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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427
2. Sätze, worin die Beifügung ein Zahlwort ist.
Zwei Stücke sind ein Paar. Vier Kreuzer sind ein Baßen. Fünf-
zehn Batzen find ein Gulden. Vier und zwanzig Stunden find ein
Tag. — Der erste Wochentag ist der Sonntag. Der vierte Theil ist
ein Viertel. Der fünf und zwanzigste Dezember ist der Weihnachts-
tag. — Jede Arbeit ist mühsam. Jeder Mensch hat Fehler. Alle Men-
schen sind sterblich. Manches Geldstück ist falsch. Viele Menschen sind
unzufrieden. Einige Thiere sind elcctrisch. Etliche Arbeiten sind leicht.
Wenige Säugethiere fliegen. Kein Vogel ist giftig. Die meisten Flüsse
sind Nebenflüsse. Viel Holz ist gefällt worden. Wenig Getreide ist ge-
rathen.
3. Sätze, in welchen die Beifügung durch ein besitz a il zei-
gen des Fürwort ausgedrückt ist.
Mein Vater ist mein Lehrer. Dein Bruder ist mein Freund.
Sein Tod war sanft. Ihre Freude war unaussprechlich. Unser Leben
ist flüchtig. Euere Mutter ist haushälterisch. Ihre Mühe wurde belohnt.
Ist deine Schwester krank? Käme mein Bruder!
4. Sätze, worin die Beifügung durch ein hinweisendes Für-
wort bezeichnet ist.
Dieser Frost war schädlich. Jene Stadt ist eine Residenz. Eine
solche That ist abscheulich. Der Verlust ist groß. Die Melodie ist lieb-
lich. Das Land ist bevölkert. Würde dieser Krieg beendigt! Gefällt ein
solches Benehmen?
5. Sätze, worin die Beifügung durch ein Dingwort im
W e ss e n f a l l ausgedrückt ist.
Die Liebe der Eltern ist unbegrenzt. Die Gebote Gottes sind
heilig. Die Person des Fürsten ist unverletzlich. Die Treue des Hun-
des ist rührend. Die Thränen des Mitleids sind Edelsteine des Herzens.
6. Sätze, worin die Beifügung durch ein Dingwort mit
einem Vorworte oder Richtungsworte ausgedrückt ist.
Der Glaube ohne die Werke ist todt. Ein Mann von Ehre ver-
läumdet nicht. Das Vertrauen auf Gott stärkt. Der Glaube an die
Unsterblichkeit tröstet. Die Tapferkeit aus Vaterlandsliebe ist
rühmlich. Eine Reise über die Alpen ist mühsain. Eine Handlung
wider das Gebot ist Sünoe. Die Furcht v or Gespenstern ist kindisch.
Ein Gewinn durch Lotteriespiel ist höchst zufällig. Eine Brücke von
Stein ist dauerhaft.
7. Sätze mit mehreren Beifügungen.
Die Sünde ist unser gefährlichster Feind. Der plötzliche,
grausame Tod dieses bravenmannes ist erschütternd. Ein treuer
Freundest ein Trost des Lebens. Der heilige Johannes war der ein-
zige Sohn des jüdischen Priesters Zacharias. Jeder fleißige
Schüler wird gelobt. Manche alte Leute werten grämlich. Jene
kleinen, funkelnden Sterne des nördlichen Himmels sind un-
zählbar. Die große, schöne Sammlung von Thieren ist sehcns-
würdig.
Z ur Rechtschreibung.
Aufgabe. Nachstehende Wörter mit den Buchstaben „V" und „Qu"
sollen in Sätzen mit Beifügungen angewendet werden I
Das Volk, der Vater, das Vieh, der Vetter, der Gevatter, der Vögel
das Veilchen, der Vers, die Violine, der Vitriol, das Klavier, das Pul-
ver. — Die Vesper, die Viole, der Vikar, die Visite, der Sklave, der
1855 -
Mainz
: Kirchheim
- Autor: Hepp, J.
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
473
Mantel verloren. Derselbe ist noch ganz neu, von dunkelblauer
Farbe, hat einen langen, faltenreichen Kragen, dtt oben mit einem
dunkelbraunen Pelze besetzt und mit einer silbernen Schnalle versehen
ist. Der Finder wird ersucht, denselben gegen eine angemessene Be-
lohnung im Gasthaus zur Krone in Darmstadt abzugeben.
Aufgaben. Anzeige über einen Gartenverkauf, über den
Verkauf eines Gasthofes, über die Erweiterung eines Geschäftes,
über die Vermiethung eines Gartenö, eines Weinkellers, einer Scheuer,
einer Wohnung, eines Hauses; Anzeige über einen entlaufenen und
zugelaufenen Hund, einen verlornen Regenschirm, einen verlornen
Ring, eine gefundene Uhrkette, eine gestohlene Uhr.
V 1». Zeugnisse.
1. Maria Trautmann von Abenheim diente drei Jahre
bei mir als Magd und betrug sich während dieser Zeit musterhaft
brav und treu, und verrichtete ihre Dienstgeschäfte mit Geschick, Ord-
nung und Reinlichkeit, was hierdurch mit Vergnügen bezeugt
Worms, den 16 April 1854.
Georg Prinz.
2. Peter Schmelz aus Oppenheim hat drei Jahre bei mir
in der Lehre gestanden und sich während seiner Lehrzeit stets sittlich
betragen, fleißig gearbeitet und sein Geschäft gut gelernt. Dieses
Zeugniß ertheile ich demselben zu fernem weiteren Fortkommen und
empfehle ihn Jedermann.
Mainz, den 10. Mai 1854.
Wilhelm Müller,
Buchbindermeister.
Aufgaben. Stelle ein Zeugniß aus für einen treuen Knecht,
einen geschickten Gesellen, eine brave Magd, über die schlechte Auf-
führung eines Lehrlings.
e. Vollmachten.
1. Unterzeichneter ermächtigt hierdurch seinen Schwager Johann
- Kranz von Mainz für ihn bei Herrn Kaufmann Chr. Strauß
in Frankfurt a. M. die Summe von zw ei Hund ert und fünfzig
Gulden in Empfang zu nehmen, und erkennt dessen Quittung hier-
über gleich der seinigen an.
Bingen, den 5. Oktober 1853.
Adolph Kurz.
2. Endesunterschriebener erklärt und bestätigt hierdurch, daß er
den Herrn Advokaten Metz in Darmstadt zu seinem Stellvertreter
in der Kaspar Braun'schen Erbschaftssache erwählt hat, und daß er
jeden Schritt, den derselbe hinsichtlich meiner Erbansprüche zu thun
für nöthig findet, so angesehen wünscht, als ob ich ihn selbst gethan
hätte.
Benshcim, den 30. August 1853.
Ludwig Schneider.
1855 -
Mainz
: Kirchheim
- Autor: Hepp, J.
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Aufgaben. Verfasse Vollmachten: 1) zur Einnahme einer
Schuld von 80 fl.; 2) zum Verkauf eines Ackers; 3) zum Abschlüsse
eines Pachtvertrages über ein Haus; 4) zur Einnahme schuldiger
Zinsen; 5) zu irgend einer Geschäftsbesorgung.
d. Anweisungen.
1. Ich schulde an Herrn Buchhändler Köhler in Frankfurt
vier und zwanzig Gulden; diese Schuldsumme beliebe Herr
August Trapp von da dem Vorzeiger Dieses von dem ihm anver-
trauten Gelde für mich zu berichtigen, und mir diese Summe in Rech-
nung zu bringen.
Heppenheim, den 2. März 1853.
Joseph Treu.
2. Gegen diese meine Anweisung beliebe Herr Kaufmann Phi-
lipp Kramer in Mannheim die von mir gekauften 30 Zentner
Stabeisen an Fuhrmann Johann Mai von Bensheim gefälligst
abzugeben.
Bcnsheim, den 2. Februar 1854.
Heinrich Stein,
Schlossermeister.
Aufgaben. Ein Kaufmann soll eine gewisse Summe au
Vorzeiger der Anweisung ausbezahlen; er soll demselben gekaufte
Waaren übergeben; Einer soll dem Vorzeiger der Anweisung die zwei-
jährigen Zinsen eines Kapitals einhändigen.
e. Büvgfchaftsfcheine.
1. Daß Unterzeichneter sich für die Zahlung der Steigsumme des
von Peter Rupp von Hirschhorn bei Adam Kraft in Lam-
pertheim gesteigerten Holzes im Betrage von einhundert und
fünfzehn Gulden, dreißig Kreuzern verbürgt, bestätigt hier-
durch
Hirschhorn, den 15. Februar 1854.
Gottfried Braun,
Bäckermeister. '
2. Für den Dreher Anton Stein dahier, welcher dem Schrei-
nermeister Georg Orth in Mainz für verschiedene gekaufte Haus-
geräthe fünf und achtzig Gulden schuldig geworden ist, welche er
zur Hälfte am 1. Juli, zur andern Hälfte am 1. Oktober d. I. zu
bezahlen versprochen hat, leiste ich hierdurch Bürgschaft, so daß Herr
Georg Orth mich um Zahlung angehen soll, wenn diese Termine
vom Schuldner nicht richtig eingehalten werden.
Oppenheim, den 20. März 1854.
Peter Paul,
Kaufmann.
Aufgaben. Stelle Bürgscheine au6 über mehrere Schuldsum-
men an Verschiedene: über 50 fl. für gekauftes Heu; über 152 fl. für
ein gekauftes Pferd; über 80 fl. für gekaufte Waaren.