232
Hi. Deutschland.
Ulm ist bayrisch. Von Ulm sw. Friedrichshafen, die württembergische
Hafenstadt an der Mitte des No.-Ufers des Bodensees.
8 3.
Lüdwestdeutsches Recken.
Lage. Fichtelgebirge 50/12. Mainz 60/8v-. 1 0 südlicher Karlsruhe. 10 südlicher
Donaueschingen. 2° w. von Karlsruhe Mosel oberhalb Metz. S.-Ende des
Bodensees ^T/2/^x/2. 2° westlicher Basel.
I. über- Vom Donaugebiet nach W. und Nw. zu ist Süddeutschland Rhein-
gebiet. Vom Deutschen Jura ab, der noch größtenteils seine Gewässer
zur Donau entsendet, stellt unser südwestliches Deutschland ein Flachbecken
dar, so daß seine Flüsse in einer einzigen tiefsten Mittelrinne, der des
Rheins, zusammenlaufen. Dem Umriß nach ähnelt das südwestdeutsche
Becken einem rechtwinkligen Dreieck; der Scheitelpunkt des rechten Winkels
liegt bei Basel, die kleinere Kathete ist die Wasserscheide zwischen Mosel
und Maas, die größere der Deutsche Jura; die Hypotenuse zieht in der
Nähe des 50. Parallelkreises durch Main- und Nahetal hin. Zu beiden
Seiten der Oberrheinischen Tiefebene besteht das Ganze fast ausschließlich
aus Trias- und Juraformation.
Ii. Ein- Das Juragebirge setzt sich r. vom Rhein nicht mehr wie in der
schalten* Schnmz auö einer Mehrzahl von Parallelkämmen zusammen, sondern
1. Iura, breitet sich mehr und mehr plattensörmig aus. Der Schwäbische Jura
hat nw. vom Bodensee seine höchsten Erhebungen (bis 1000 m); basaltische
und phonolithische * Felsen durchsetzen da in schroffen Formen seinen
Kalk und steigen auch aus dem Vorland auf, so im Hegau w. vom Nw.-
Ende des Bodensees der Hohentwiel mit Ausblick über den Bodensee
nach den Alpen. In diesem Sw. ist der Jura innig verbunden mit dem
Schwarzwald, dessen Donauquellbäche, Breg und Brigach, zur Donau
vereint, den Jura gen 0 durchbrechen wie das unsern s. der Rhein gen
W. tut. Weiterhin verläuft der Schwäbische Jura längs dem l. Donau-
ufer, das Donautal nur wenig überragend; nach der entgegengesetzten,
dem Neckar zugekehrten Seite aber fällt er in schluchtig zerfressenen Steil-
gehängen mit kühnen Gipfeln ab; hier heißt er zwischen Ulm und dem
Neckar die Rauhe Alb. Die zweite vollständige Durchbrechung des
Deutschen Jura ist der in ihn eingesenkte Kessel des Ries von Nördlingen,
der durch vulkanische Kräfte geschaffen sein muß; er wird gen So. von
1 Phonolith (d. h. Klingstein, weil er angeschlagen einen hellen Klang gibt)
ist ähnlich dem Basalt ein grauschtvarzes, vulkanisches Gestein, das jedoch nie
säulenfömige, sondern plattenartige Absonderung zeigt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Lüdwestdeutsches Maas Iura
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ulm Friedrichshafen Mainz Karlsruhe Donaueschingen Karlsruhe_Mosel Basel Süddeutschland_Rhein- Donau Deutschland Rheins Basel Main- Schwarzwald Donau Rhein Ulm
8 Z. Südwestkeutsches Lecken. 233
Der Warnitz durchflössen, die oberhalb des Lech in die Donau mündet.
Die Fortsetzung jenseits heiht der Fränkische Jura; hier befindet sich
die dritte Durchbrechung, durchflössen von der Altmühl, die im ganzen
gleichfalls gen So. zur Donau fließt, jedoch innerhalb des Jura zweimal
fast rechtwinklig umknickt. Von der Mündung der Altmühl aus wendet
sich der Fränkische Jura im W. der Naab nach N. um, wird immer breiter
und niedriger, bis er nahe dem Fichtelgebirge endet. Schwäbischer wie
Fränkischer Jura hat wegen der Durchlässigkeit seines Kalkbodens eine
quellenarme, unfruchtbare, daher spärlich bewohnte Oberfläche, die auf
weite Strecken mit Kalkgeröll bedeckt, stellenweise mit schönen Buchen-
wäldern geschmückt ist; im Innern finden sich viele Höhlen, am steilen
N.-Rand eine Menge Quellen, gespeist durch die in die Kalkschlünde nieder-
gesunkenen Wasser, die dann in der Tiese aus toniger, nicht durchlässiger
Schicht abfließen und so an den tieferen Stufen des Gebirgsabhanges
wieder hervortreten. Die Quellenfülle des Nw.-Abhanges steht demnach
im Zusammenhang mit dem Quellenmangel der plattensörmigen Ober-
fläche. Beides wird miteinander verknüpft durch die Tatsache, daß im
Kalkgestein durch eindringendes Regenwasser allmählich Grotten und weit-
verzweigte unterirdische Klüfte ausgehöhlt werden infolge Auflösung des
Kalkes, der dann mitunter wieder als „Tropfstein" die Höhlen auskleidet.
In diesen Jurahöhlen sind zahlreiche Funde von Knochen jetzt ausgestorbener
Tiere und von Werkzeugen vorgeschichtlicher Menschen gemacht. Der hier
besonders reichlich unterirdisch vor sich gehende Wasserabfluß setzt übrigens
auch Donau und Rhein derart in Verbindung, daß ein erheblicher Teil
des Donauwassers versinkt und dann als Aach dem Nntersee zuströmt,
dem Sw.-Teil des Bodensees. 2 ^chwä
Das wohlbewässerte und fruchtbare nw. Vorland des Jura, die bisch-
Schwäbischen und Fränkischen Terrassen, durchflössen vom Neckar
und Main, wässern nach dem Rhein ab und bestehen aus Gesteinen, die Stufen^
Inrtb.
Buntzandstein ^J/rlusch e/ka/k ?feuper Cuxjura
Abb. 86. Blockdiagramm der Schwäbisch-fränkischen Terrassen.
Fj. Fränkischer Jura, F. Frankenhöhe, St.w. Sleigertvald.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
§ 10. Norddeutsches Tiefland.
299
Kornland; daher ist Münster auch bedeutender Getreidemarkt. Berühmt
ist der Pumpernickel, das dunkelbraune westfälische Roggenbrot von großer
Nährkraft, und der westfälische Schinken; die westfälischen Eichenwälder
lieferten seit alters «gute Eichelmast. Münster ähnlich war Paderborn
(Rbz. Minden), w. von der Egge, auch einst Residenz eines Fürstbischofs
und benannt nach den mehrfachen Quellen der Pader unter seinem alten
Dom; ihr Wasser fließt nw. zur nahen Lippe. Hamm an der mittleren,
schiffbaren Lippe und an der hier die Lippe überschreitenden Cöln-Mindener
Eisenbahn, hat große Eisengießereien; es war alte Hst. der eisenreicheu
Grafschaft Mark (S. 257, 302), die von der Lippe aus sich auf beiden
Seiten der Ruhr über den größten Teil von S.-Westfalen (Rbz. Arns-
berg) erstreckte und 1666 ein Kernstück der jugendlichen W.-Hälfte des
preußischen Staates wurde. Vou hier aus beginnt, sw. gegen die Rhein-
linie sich verbreiternd, der Raum, auf dem sich die Bevölkerung des
Deutschen Reichs am meisten verdichtet hat infolge der Erzschätze und der
reichen rheinisch-westfälischen Steinkohlenlager längs der Ruhr. Aus
dieser industriereichen Gegend führt ein ungemein dichtes Eisenbahnnetz
nach allen Seiten hin, besonders zum Rheiu, und der Dortmund-Ems-
Kanal (S. 294) von der Emscher, die unterhalb der Ruhr in den Rhein
mündet, über Münster zur Ems, so daß der Jndustriebezirk gut mit der
Nordsee verbunden ist.
6. Anteil der Nheinprovinz, das von Franken * bewohnte Niederrhein- g. Rhein
und Maasgebiet, ist am dichtesten bevölkert zu beiden Seiten des Rheins Provinz,
vor dem W.-Rand des ö. Schiefergebirges; die Volksdichte dieses Strichs
und seiner industriereichen Nachbarschaft im Sauerländischen bewirkte es
vornehmlich, daß das Rheinland mit über 7 Mill. die volkreichste Provinz
von Preußen wurde. — Nbz. Cöln mit *Cöln (S. 256), das am l.
Rheinufer dort liegt, wo die Straße längs dem Außenrand des w. Schiefer-
gebirges über Lüttich und Aachen den Strom trifft, der von hier ab bei
mehr als 5 m Tiefe und keinerlei Stromhemmnis eine noch bessere Fahr-
straße den Lastschiffen bietet als oberhalb. Cöln entstand als römische
Kolonie 2, wurde im Mittelalter die Stadt eines der mächtigsten Erz-
bischöfe, reich an Kirchen mit Reliquienschätzen (das „Deutsche Rom"),
schon damals He bedeutendste Handelsstadt am Rhein, der Vorort des
rheinischen Städtequartiers der Hanse mit besonders nach England reichen-
den Verbindungen, und im 15. Jahrhundert mit höchstens 40 T. E.
' Ihre Mundart geht rheinabwärts allmählich in niederdeutsche Können
über. — * Der Nmne Cöln ist gebildet aus Colonia Agrippina, Agrippina Kolonie,
genannt nach Kaiser Claudiuz' Gemahlin, die hier geboren tvar.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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§ A. Südwestdeutsches Becken,
237
Abtragung wurde teils durch die Verwitterung und die an den Gehängen
herabrinnenden Gewässer vollzogen, in älterer Zeit aber wahrscheinlich auch
durch die Brandungswelle. Der Rückzug der alten Meere erfolgte sicherlich
ganz allmählich, so daß jeder Landstreifen des ganzen südwestdeutschen
Beckens einmal geraume Zeit als Küste der Zerstörung dnrch die Bran-
dungswelle ausgesetzt war. Wo Schwarzwald und Wasgau in höchster
Höhe verblieben, also im S., ist gar nichts mehr von diesen Schichtendecken
übrig, im niedrigeren N. beider Gebirge wie an ihrem sanfteren, äußeren
Gehänge nur noch der Buntsandstein, in weiterer Entfernung auch der
Muschelkalk, der Keuper, gegen die Donau hin wie an Mosel und Maas
zuletzt selbst der Jura. Für den Anbau wertvoll ist das Vorkommen von
Löß (S. 107) in den Hügeln am Rande der Oberrheinischen Ebene.
Weil diese Gegenden mit ihrer Rheinebene und den nach ihr hin- Iv.
ziehenden Flußtälern der niedrigste Teil unseres Sw. find, vereinigen sie
heiße Sommer mit milden Wintern, die selbst im Januar ohne dauernden
Frost bleiben, außer in den höher gelegenen Gegenden. Deshalb blüht
hier der umfassendste Wein-, Obst- und Tabakbau in Mitteleuropa;
nirgends in Deutschland treffen Schwalben, Stare, Störche so früh im
Jahr ein wie in der Ebene am mittleren Rhein.
Die Römer hatten einst fast den ganzen Raum mit Ausnahme des v. Be-
Maingebiets inne; ihre eigentliche Herrschaft reichte jedoch nicht über das ^ung*
r. Rheinufer; daher finden sich nur im W. alte Römerstädte, liegen die
größeren Rheinstädte fast sämtlich- am linken Flußufer. Der Winkel
zwischen Donau und Rhein war bloß zum Schutz der römischen Rhein-
grenze als „Zehntland" römischen Untertanen überwiesen. Vom Schutz-
wall dieses Zehnllandes, dem limes, sind noch einige Reste übrig unter
dem Namen „Pfahlgraben", so von den Deutschen nach der Palisaden-
Hecke benannt, die zum Schutz der Verteidiger auf dem „Graben" (alte
Bezeichnung für Wall) erichtet war; er zog sich zwischen der Sw.-Ecke
des Main-W bis zur Donau oberhalb der Mündung der Altmühl. Seit
dem Untergange der Römerherrschaft haben Franken, Pfälzer und Schwaben
das Land inne.
Die Bodenfruchtbarkeit hat hier besonders in der Oberrheinischen vi,
Tiefebene die Volksverdichtung von jeher höher gesteigert als irgendwo
sonst in Süddeutschland. Nicht allein zur Römerzeit blühten dort schon schaft.
viele der Städte, die noch jetzt bestehen, sondern auch nach der Verheerung
durch die Völkerwanderung erstanden manche von ihnen, wie Worms und
Speyer, trotz aller Zerstörung bereits zu neuer Blüte, als im übrigen
Deutschland die Städte meist noch dörflich klein waren. Im 19. Jahr-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Schwarzwald Donau Oberrheinischen_Ebene Mitteleuropa Deutschland Rhein Maingebiets Rheinstädte Donau Rhein Rhein- Main-W Donau Schwaben Oberrheinischen Worms Speyer Deutschland
164
§ 96. Das Rheinische Schiefergebirge.
Vi. Die bayerische Rhewpfalz ist der bevölkertste Teil des Königreichs
Bayern, da Wein- und Tabakbau blühen und in Kaiserslautern und Pir-
masens sich Leder- und Baumwollindustrie im Anschluß an das preußische
Saar-Kohlengebiet entwickelt haben. Das erst 1843 gegründete Ludwigs-
Hafen (85000 Einw.) hat Anteil an der Bedeutung des gegenüberliegenden
Mannheim. Speyer mit altem Dom, der Begräbnisstätte früherer deutscher
Kaiser.
Yii. Zum Großherzogtnm Hessen gehört der Odenwald. Während aber der
Rhein bisher wegen mangelnder Schiffbarkeit die Staaten trennte, befördert er
nun den Zusammenschluß beider Ufer, Hessen greift auch auf die linke Rhein-
seite über. Von der Hauptstadt Darmstadt zieht sich am Abhang des Oden-
Wäldes nach Heidelberg die „Bergstraße" hin, zwischen Obstgärten, echten
Kastanien und Walnußbäumen hindurchführend. Mainz (100000 Einw.)
beherrscht die beiden wichtigsten Ströme Südwestdentschlands und ist daher
ein wichtiger Brückenort, dessen Bedeutung schon die Römer erkannten
(Maguntiacum), Bingen an der Mündung der Nahe.
§96.
Das Rheinische Schiefergebirge.
Grenzen. Das rheinische Schiefergebirge wird im Süden durch die Nahe
und den Unterlauf des Mains, im Osten dnrch die hessische Senke begrenzt,
welche von der Wetterau nach dem nordsüdlichen Teil des Lahnlaufes und
dann zwischen dem Rothaargebirge und dem Kellerwald hindurch zur Pader-
borner Hochfläche zieht. Die Cölner Tieflandsbucht gibt dem Gebirge eiuen
nierenförmigen Umriß.
Bodenbau und Oberflächengestalt. Das Gebirge besteht aus brauuen
und roten Schiefern. Es ist eine Hochfläche von der Höhe des Alpenvorlandes,
über welche sich einzelne Berge erheben. Nnr im südlichen Teil bildet ein
härterer und daher noch wenig verwitterter Zug harten Quarzgesteins die
Kämme des Taunus und Huusrücks. In diese Hochfläche hat sich der Rhein
ein steiles Bett eingenagt; dazu war er imstande, da sich die gesamte Gebirgs-
schölle erst in geologisch später Zeit emporgehoben hat. Klippen unter dem
Flußspiegel, welche der Rhein noch nicht abzutragen vermochte, und dadurch
verursachte Strudel, haben zur Bildung der Loreleisage beigetragen. Bei Bingen
mußte der Rhein erst durch Sprengung von verborgenen Felsen schiffbar gemacht
werden (Biuger Loch). Der Binger Mäuseturm und die Pfalz bei Caub stehen
auf Felsinseln im Strom. Auch die Mosel und die Lahn haben tief einge-
schnitten? Täler. — In der Eifel und im Westerwald sind bei der Hebung
des Gebirges flüssige Massen aus dem Erdinnern emporgedrungen, im Taunus
sprudeln noch jetzt warme Quellen. Die Flußtäler gliedern das Gebirge in
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
134
n. Die autzerdeutschen Länder Europa;.
b) Der Osten
i
b) Die übrigen Provinzen, vom großen Seeverkehr abgewendet,
diese mit der "Hst. gl. N., ansgezeichnete Rinder- und Pferdezucht auf den
Marschen an der Nordsee; hier wird das Friesische gesprochen. Es steht
den niederdeutschen Mundarten am nächsten, ist aber eine sebstündige
(Gelderland.) Sprache neben der deutschen. — Im So. der Südersee liegt Gelder-
lau d schölderlaudss mit "Arnhem am Rhein unterhalb des Austritts der
Issel, einem beliebten Ruhesitz der „Suiker-Lords"\ Davon w. Utrecht
sütrachts mit der * Universitätsstadt gl. N. — Den überwiegend katholischen
(Nordbrabant.)S. bilden Nordbrabant s. von der Maas, wo die altberühmte hol-
lündische Leineweberei noch fleißig betrieben wird, und Niederländisch-
(Limbmg.) Limburg, die Maas hinan zwischen Belgien und der Rheiuproviuz mit
der Festung Maastrichts wo die Eisenbahn zwischen Aachen und Ant-
werpen die Maas überschreitet.
0 Der Kolo- Das niederländische Kolonialreich übertrifft mit 2 Mill. qkm das
^ nialbesitz.^ Muqm'laud an Raum mehr als 60 mäh an Bevölkerung fast 7 mal. An
Allgemeines. etwas kleiner als der überseeische Besitz des Deutschen Reiches hat
es mehr als 3 mal so viel Einwohner. Besonders Java mit einer
Siedelungsdichte von fast 230 Einwohnern auf den qkm, aber auch
Sumatra, gelten als die gesegnetsten Landstriche der Erde.
Ostindien. Der Malaiische Archipel erfreut sich eines gleichmäßig feuchtwarmen, 1
tropischen Seeklimas und ist bis auf die Höhen seiner Gebirge be-
waldet. Eine lange Reihe mitunter noch furchtbar tätiger Vulkane
zieht sich von den Andamanen und Nikobaren her über Sumatra, Java,
die Kleinen Sunda-Jnseln bis nach den Philippinen; Java ist mit seinen
45 Vulkanen die vulkanreichste Stelle der Erde. Häufige Erdbeben ver-
bieten wie in Westindieu höhere Hausbauten; die Hütten bestehen meist
aus Bambus. Die Malaien sind in dieser Jnselheimat mit der Seefahrt
in schlanken Segelbooten vertraut. Sonst aber blieben sie ziemlich un-
tätig wie die meisten Tropenvölker, da ihnen Bananen, Kokos- und Sago-
palmen^ mühelos Kost, der Bambus den fertigen Stoff für Gerät und
Hausbau gewährte. Im Mittelalter nahmen sie den Islam von den
1 Suiker-Lords sßeuker lörds), d. h. Zuckerbarone, nennt man dort die als
Pflanzer im Ostindischen Archipel oder durch den Handel mit den kolonialen Erzeug-
nissen reich gewordenen Rentner. — 2 b. fj. Maas- Übergang; auch im Namen Utrecht
steckt das verstümmelte lat. trasootuo (Übergang). — 8 Der niedrige, dicke Stamm der
Sagopalme ist fast ganz mit dem stärlemehlreichen Mark gefüllt, das gekörnt den
(echten) Sago des Handels liefert.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Maas Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordsee Rhein Utrecht Niederländisch- Limburg Belgien Rheiuproviuz Aachen Sumatra Ostindien Sumatra Westindieu
§ 10. Niederlande und Belgien.
129
vor allem Zuckerrohr, daneben auch einige andere Kolonialwaren. Die
Bewohner sind, dem warmen Klima entsprechend, meist farbig. Vielfach
arbeiten Indier in den Zuckerrohrfeldern. Die Inseln sind vulkanisch,
und noch kürzlich haben schlimme Ausbrüche besonders Martinique heim-
gesucht.
8 10.
Niederlande und Belgien.
Die nördlichsten Teile der Niederlande haben die Breite von Hamburg; die I. Lage
niederländisch-belgische Grenze hält sich ungefähr auf dem Parallelkreis von Göttingen; u) im Gradnetz,
die belgisch-französische Grenze liegt im W. in der Breite von Eisenach, im O. in der
des südlichsten Maintalstückes. Der Meridian der Emsmündung und der niederländisch-
deutschen Grenze ist der von Cöln und Nizza, der Meridian der Rheinmündnngen der von
Rheims und Montpellier. Amsterdam liegt in der Breite Berlins auf denr Meridian
der skandinavischen Sw.-Küste und der südsranzösischen Rhoneialfurche, Brüssel 7/
westlicher in der Breite von Chemnitz. — Belgiens Meeresgrenze ist etwa 1/i0 seiner b) zum Meere.
Festlandsgrenze; die niederländischen Küsten dagegen sind länger als die Landgrenzen, c) zum Fest-
mehr denn 10mal so lang als die belgischen. — Die Niederlande sind als Mündungs- ^anö‘
gebiet des Rheins ein natürliches Tor des westdeutschen Stromverkehrs zum Meer;
Belgien vermittelt den Landverkehr zwischen W.-Deutschland zur Scheldemündung und
zwischen N.-Frankreich und den Niederlanden. Beide Staaten sind Durchgangs- und
Randgebiete, doch mit nur wenigen politischen Nachbarn.
Die Königreiche der Niederlande und Belgien bilden eine nach No. Ii- Größe,
sich verschmälernde Keilform zwischen Frankreich, Norddeutschland und
der Nordsee. Die Niederlande gehören ganz, von Belgien der Norden,
zum Tiefland des n. Mitteleuropa; dagegen ist Belgiens Süden
erfüllt vom w. Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Keins der
beiden Königreiche ist auch nur so groß wie die preußische Provinz Ost-
preußen; aber sie sind beide weit dichter bevölkert als durchschnittlich
das Deutsche Reich, Belgien steht sogar mit einer Dichte von 248 obenan
unter den selbständigen Staaten Europas. Das Königreich der Nieder-
lande zählt beinahe 6, Belgien 7 Mill. E.
Der Niederungsboden beider Königreiche besteht gleich dem des Iii- Boden-
benachbarten Norddeutschland aus Diluvium und Alluvium. An ge- ^"ibau.
wachsenem Fels und guten Bausteinen mangelt cs ebenso wie an Holz;
deshalb findet man in Holland wenige bemerkenswerte Bauwerke, und
die Kunstbegabung des Volkes betätigte sich in den Zeiten des Wohl-
standes vornehmlich in der Malerei. Der Diluvialboden ist auch hier oft
sandig, darum minder fruchtbar, in den ö. Niederlanden sogar weithin moorig,
also volksarm; das Alluvium aber ist toniger, fruchtbarer Marschboden mit
dichter Besiedelung. Die Marsch umsäumt nicht allein die Küsten, sondern
Lampe, Erdkunde. Heft 3. g
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]