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Fünfter Abschnitt.
Kern von Granit, Gneis und Granwacken, um den sich mantelförmig jüngere
Sandsteine lagern. Die ersteren setzen vorzugsweise die höheren, südlichen
Gebirgszüge zusammen, während die Sandsteine im N. und an den
äußeren Abdachungen vorwalten.
Die Oberrheinische Tiefebene ist ein Grabenbruch. Die jetzt getrennten Ge-
birge bildeten einst eine gemeinsame Erhebung, deren mittlerer Teil längs Spalten
der Erdrinde eingesunken ist (siehe Abb. 80). Ehe der Rhein sich durch das Rheinische
Schiefergebirge einen Weg gebahnt, erfüllte die Oberrheinische Tiefebene ein Binnensee.
Linksrheinische Gebirge:
1. Die Pogesen, vom Schweizer Jura durch die Burgundische
Pforte (Trouee de Beifort) getrennt. Sie bestehen aus 2 staffelförmig
angeordneten Ketten, die nur durch den Paß von Saales mit einander
in Verbindung stehen.. Der sehr scharf ausgeprägte südliche Hauptkamm beginnt
mit dem schroff aufsteigenden Eckpfeiler des Elsässer Welchen und zieht
sich von hier nach Nno. Er besteht aus Granit und Grauwackeu; seine
Gipfel zeigen daher die diesen Gesteinen eigentümliche Form flach gewölbter
Kuppen. An beiden Hängen zahlreiche kleine Seen, die dem Gebirge einen
besonderen Reiz verleihen. (Abb. 81.) Nach 0. entsendet der Haupt-
kamm mehrere Nebenketten. Auf einer von ihnen der höchste Gipfel des
Gebirges, der Sulzer Welchen, 1430 m. In der nördlichen Verlän-
gerung der Hauptkette das breite Grauitmassiv des H o ch f e l d e s.
In den ziemlich breiten, südlichen Bogesentälern, ebenso im Breuschtal zahlreiche
kleine Fabrikorte (vorwiegend Textil-Jndustrie), die zum Teil die Kraft der Gebirgs-
Wässer benutzen (Anlage von Stauweihern); der bedeutendste Gebweiler am Fuße
des Welchen. Bon Eisenbahnen werden die Südvogesen bisher nicht überschritten.
Die nordwestliche Vogesenkette, fast ausschließlich aus Buntsandstein
ausgebaut, beginnt erst nördlich der Menrthe, reicht aber nach N. erheblich
weiter als die südliche, von der sie durch das Längstal der Breusch
getrennt wird. Ihr am schärfsten ausgeprägter und daher bekanntester
(jedoch nach den neuesten Messungen nicht höchster) Gipfel ist der Donon,
1010 m. Sie reicht nach N. bis zur Zaberner Steige, dem wichtigsten
Paßübergang des Gebirges, von welchem dieses eng eingeschnürt ist und
sich auf 380 m erniedrigt.
Über die Zaberner Steige führt die große Straße von Straßburg nach Paris,
die aber an Bedeutung verloren hat, seit Eisenbahn und Kanal durch das etwas südlicher
gelegene enge Zorntal geführt sind. Am Ostfuße des Überganges in anmutiger
Lage Zabern (Unter-Elsaß).
2. Die Hardt ist ein niederes, nach 0. steil abfallendes, gut bewaldetes
Saudsteinplateau, das von Wasserläusen mehrfach vollständig durchschnitten
wird. Der ins Elsaß fallende Abschnitt (bis zur Lauter) wird Wasgeu-
wald, der nördliche Pfälzer Wald genannt.
3. Das Norpsälzer Bergland, durch die Senke von Kaiserslautern
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Sulzer
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rheinische Oberrheinische Nno Breuschtal Paris
§ U8. Das Rheinische Schiefergebirge.
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entwickelt ist die Pferdezucht. Wald ist überall, jedoch nur in kleinen Beständen, vorhanden.
Lothringen enthält die ergiebigsten Eisenerzlager Deutschlands; an der Saar,
größtenteils im Gebiet der Rheinprovinz, umfangreiche Kohlenlager. Daher in Loth-
ringen und dem südlichsten Teil der Rheinprovinz bedeutende Industrie, namentlich
Eisen- und Stahlwerke. Auch Salz wird in Lothringen an manchen Stellen gewonnen.
Die dentsch-sranzösische Sprachgrenze zieht sich durch Deutsch-Lothringen von Dieden-
Hofen nach 80. gegen Saarburg hin.
In Lothringen: An der Saar Saargemünd (Porzellan- und Tonwaren-
fabrikation). An der Mosel Metz, stärkste Festung an Deutschlands Westgrenze, Hptst.
des Bezirks Lothringen, Bischofssitz, und Diedenhofen, Festung. In der Rheinprovinz
an der Saar die Doppelstadt Saarbrücken-St. Johann, 100 000 Einw., Mittel-
Punkt des Kohlenreviers und Jndustriebezirkes. Luxemburg, nördlich der Mosel,
Hptst. eines selbständigen Großherzogtums.
§ 118. Das Rheinische Schiefergebirge.
Das Rheinische Schiefergebirge war ursprünglich ein Ketten-
gebirge, dessen von Sw. nach No. verlaufende Ketten sich im wesentlichen
Abb. 83. Profil durch einen Teil des Taunus (nach Koch).
I Phyllit (Urtonschieser), Ii Quarzit, Iii Tonschiefer, Iv Grauwacke, V jüngere Ablagerungen
der Rheinebene (Diluvium und Alluvium).
ans Tonschiefern, Granwacken und Quarziteu aufbauten. Sie sind
aber durch die zerstörenden Wirkungen der Atmosphäre und des fließenden
Wassers allmählich abgetragen, und das Gebirge ist dadurch in eine Plateau-
landschast verwandelt, die ihre Gliederung nur durch die tief einschneiden-
den Flußtäler erhält. Nur die äußerst widerstandsfähigen Qnarzite haben
zum Teil der Verwitterung Trotz geboten und erheben sich als sanfte Berg-
rücken um einige hundert Meter über die Plateaufläche (s. Abb. 83). Auch
vulkanische Gesteine haben diese an mehreren Stellen durchbrochen und
sich zu Kuppen aufgetürmt. Die mittlere Höhe des Gebirges beträgt nur
5—600 m; auch die höchsten Gipfel erreichen 900 m nicht. Die Hochflächen
haben im allgemeinen ein rauhes Klima und sind unfruchtbar.
Der Rhein wird von dem Rheinischen Schiefergebirge zunächst
nach Xv. abgelenkt; bei Bingen, wo er links die Nahe aufnimmt, biegt er
scharf nach Nnw. um und bricht nun durch das Gebirge durch. (Abb. 84.)
Zwischen Bingen und Koblenz treten die Berge oft unmittelbar an den
Fluß heran, so daß nur durch Sprengungen für Straßen und Eisenbahnen
hat Raum geschaffen werden können. Auch durchziehen mehrfach Quarz-
riffe den Fluß (Binger Loch), die ebenfalls Sprengungen nötig gemacht
haben. Unterhalb Bonn verläßt der Rhein das Gebirge und tritt in die
breite Kölner Tieflandsbucht ein. Nebenflüsse: von links Nahe,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]